Schon seit Jahren liebäugeln wir als Star-Trek-Tafelrunde "Hermann
Darnell" mit dem Gedanken, einen eigenen Star-Trek-Adventskalender zu
basteln. Und jedes Jahr scheitern wir daran, dass wir am Ende des Abends
keine Experten für Schokoladenguss sind, nur mäßig Ahnung von
Kalenderdesign haben und dass Weihnachten jedes Jahr schon wieder so
früh vor der Tür steht, dass sich unsere gut gemeinten Pläne in Staub
und Schnee auflösen.
Aber zum Glück gibt es dieses Jahr
Abhilfe aus dem Hause Eaglemoss! Die haben nämlich das ebenso zeitlose
wie simple Konzept des Borgwürfels ausgenutzt, um darin einen eigenen Kalender
für den gutbetuchten Trekkie unterzubringen. Der stolze Preis von 140€
(immerhin fallen keine zusätzlichen Versandkosten an; allerdings kann
man auch keinerlei Rabattmöglichkeiten geltend machen) wird angeblich
dadurch aufgewogen, dass sich im Inneren des Kubus' Gimmicks im
Warenwert von zweihundertundfünfzig (!) Euros befinden sollen. Die
Werbemaschine spricht gar davon, dass vierundzwanzig "hochwertige kleine Geschenke von jenseits der letzten Grenze"
auf den investitionsbereiten Käufer warten, die von TNG-Socken über
Untersetzer bis hin zu einer Espresso-Tasse mit First-Contact-Motiv
reichen werden.
Weil wir mittlerweile hinlänglich mit der Materie Eaglemoss vertraut sind und reichlich nachlesbare Erfahrungen damit
sammeln konnten, haben wir uns durchgerungen, in den sauren Apfel des
hohen Preises zu beißen; nicht zuletzt, um in einem atemberaubenden
Lagzeitexperiment von vierundzwanzig Tagen hier an dieser Stelle täglich
davon berichten zu können, ob sich dieser spontane Erwerb letzten Endes
wirklich gelohnt hat. Von Fans für Fans sozusagen - ohne
Werbungshintergedanken.
Und da kommen natürlich unsere treuen
Leser ins Spiel: Ihr könnt Euch entweder an diesem spannenden Experiment
mit einem eigenen Kalender beteiligen oder Euch daran ergötzen, wie
viel oder wie wenig Spaß wir mit den einzelnen Kalenderpräsenten haben
werden.
Natürlich könnte man auch die Abkürzung über den entsprechenden (englisch-sprachigen) Memory-Alpha-Artikel
nehmen, der detailliert beschreibt, welche Inhalte sich hinter den
einzelnen Türchen verbergen, aber wir wollen uns natürlich die Spannung
nicht nehmen lassen, uns jeden Tag auf's Neue überraschen zu lassen.
Wir, K'olbasa und Turon47 werden ab dem ersten Dezember jeden Tag eines
der Türchen öffnen und Euch in Wort und Bild erzählen, was sich dahinter
befindet und was ein jeder von uns davon hält. Dabei trifft ein
leidenschaftlicher Jäger und Sammler auf einen skeptischen Sammelmuffel - es dürfte
also spannend werden.
Los geht es bereits heute mit unserem ersten Beitrag über den ungeöffneten Star Trek Borg Cube Weihnachtskalender.
Das meint K'olbasa.
Zuerst einmal ist es großartig, dass endlich mal ein Star-Trek-Weihnachtskalender auf dem Markt ist, nachdem es mehr als genug Kalender für Disney, Star Wars oder Bier gibt. Und der kann sich sehen lassen! Beeindruckend ist das stolze Gewicht von beinahe vier Kilo und auch die Gestaltung des Kubus'. betrachtet man ihn im Licht einer Taschenlampe, beginnen die giftgrünen Elemente förmlich zu leuchten und sich von ihrer grauen Umgebung abzuheben. Ein schönes Farbkonzept also und der Borgwürfel zwingt sich als Hülle eines Kalenders förmlich auf.
Zu bemängeln hätte ich allerdings, dass die vier Schubladen nur schwer aus dem Kalender zu lösen sind und aufgrund ihrer Beschaffenheit aus tapezierter Pappe recht anfällig für Beschädigungen sind, sobald man auch nur versucht, sie aus ihrem Gehäuse zu ziehen. Den größten Makel finde ich allerdings, dass der komplette Inhalt des Kalenders auf der beiliegenden Folie aufgedruckt ist. Man hat - ob man will oder nicht - fast keine Wahl als sich die Überraschung verderben zu lassen, was bei Weihnachtskalendern sicherlich nicht Sinn der Sache ist.
Das meint Turon47.
Ähnlich ist auch, dass in beiden Produkten der Innenraum sehr eingeschränkt bleibt. Zwischen die vier Schubfächer mit fünf bis sechs Boxen und zwei Umschlägen kann man kein Blatt Papier mehr schieben und wenn man tatsächlich jeden Tag ein Paket aus einem anderen Schuber holen möchte, dürfte dies eine wahre Belastungsprobe für das widerstandsarme Material werden. Eine enge Kiste - im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein Blickfang bleibt das wuchtige Teil aber trotz aller Dellen, Risse, des Preises und Materialschwächen allemal. Es weckt Vorfreude, erzeugt Spannung und bietet Gesprächsstoff. Nun muss nur noch der Inhalt dieser Erwartungshaltung gerecht werden, um die aufgezählten Mängel vergessen zu machen...
Weiterführende Leseliste.
Einführung: Der große Tafelrundentest zum Star Trek Borgkubus Adventskalender
Türchen 01: Ein Royal Fizzbin?
Türchen 02: Großer Kopf auf zu kleinen Schultern
Türchen 03: Schönheitskur für halbleere Flaschen
Türchen 04: Hier bitte keine Reisewerbung einwerfen!
Türchen 05: Der Sockenschuss
Türchen 06: Hatten Sie schonmal ein Déjà Vu?
Türchen 07: Klassisches Design für alte Fanboys
Türchen 08: Herrenlose Koffer
Türchen 09: Punkt-Punkt-Komma-Strich
Türchen 10: Etwas Neues für die Altmetalltonne
Türchen 11: Hatten Sie schonmal ein Déjà Vu?
Türchen 12: Keine Panik!
Türchen 13: Gebeutelte Star-Trek-Senioren
Türchen 14: Der Schlüsselanhänger zum Glück
Türchen 15: Triple Zero
Türchen 16: Schwere Kost
Türchen 17: Hatten Sie schonmal ein Déjà Vu?
Türchen 18: Von Montagsmalern und Montagsmodellen
Türchen 19: Eher schön als nützlich
Türchen 20: Für Gesprächsstoff bei der Fahrkartenkontrolle
Türchen 21: In diesem Kaffee gibt es Nebel!
Türchen 22: Wir sind der Meinung das war...
Türchen 23: Hatten Sie schonmal ein Déjà Vu?