Samstag, 31. Oktober 2020

Turons Senf zu "Bewohner der Erde" [DIS, S3Nr03]

 


Spoilerwarnung.

Diese Rezension enthält massive Spoiler auf "Bewohner der Erde", die dritte Folge der dritten Staffel von "Star Trek: Discovery" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und andere Episoden bereits gesehen hat.




Einleitung.

Nun ist es endlich soweit: Der Zuschauer erhält erstmals einen besseren Einblick in den "Brand", jener galaxisumspannenden Tragödie, die die Raumfahrt wie wir sie kennen radikal verändert hat.
Dabei hatte Star Trek im Laufe seiner mehr als fünfzigjährigen Geschichte bereits eine Menge Erfahrungen mit Katastrophen sammeln können, die in ihrer Wirkung ganz unterschiedlich ausgefallen sind.
Zum einen sind da jene - in ihrer Anzahl vergleichsweise überschaubaren - Ereignisse, die tatsächlich einen massiven Einfluss auf die gesamte Franchise hatten. In diese Kategorie würde zum Beispiel die komplette Auslöschung des Maquis fallen, die ihren Schatten von DS9 bis auf Voyager geworfen hat. Oder die romulanische Supernova, deren Schockwellen vom elften Kinofilm bis hin zu "Star Trek: Picard" einen verheerenden Einfluss ausübten. Oder die Schlacht vom Doppelstern, die aus einem Haufen untereinander verfeindeter Häuser einen formidablen Widersacher der Föderation entstehen ließ.
Auf der anderen Seite stehen hingegen all die kleinen und großen Desaster, die sich am Ende als vergleichsweise harmlos herausgestellt haben oder gar in späteren Episoden bis zur Unkenntlichkeit relativiert wurden.
Etwa die Ereignisse der TNG-Folge "Die Raumkatastrophe" , in deren holprigem Verlauf bekannt wurde, dass der Warpantrieb schwere Universumsumweltschäden verursacht, bis dieser Umstand schließlich peu a peu von den Schreibern unter den Teppich gekehrt wurde.
Oder das Ableben diverser Crewmitglieder wie Spock, Datas oder Hugh Culber, die alsbald eine erstaunliche Wiederauferstehung erleben durften.
Oder die vielen Modeerscheinungen, die sang- und klanglos wieder in der Versenkung verschwunden sind wie klingonische Bird-of-Preys, die getarnt feuern können, die revolutionären Gesellschaftsumwälzungen innerhalb der Ferengi-Allianz durch den Großen Nagus Rom oder der Zusammenbruch des klingonischen Imperiums durch die Explosion des Mondes Praxis'.
In welche Kategorie aber wird der große Dilithium-Brand in dieser weit von allen anderen Serien entfernten Zukunft fallen?




Story.

Wohin fliegt man nur, wenn man in einer weit entfernten Zukunft nach der Föderation sehen will?
Natürlich zur Erde!
Der Sitz von Föderationspräsident, Föderationsrat und Sternenflotte scheint eine logische Wahl zu sein, doch die USS Discovery und ihre Besatzung treffen im Herzen des Sektors 001 angekommen zu ihrer Überraschung auf eine feindselige, territoriale und xenophobe Welt, die sich in ihrer Isolation sichtlich wohl fühlt.
Statt mit offenen Armen werden sie von einer Verteidigungsflotte empfangen und schnell wird klar, dass die einstige Heimat vieler Crewmitglieder kaum mehr etwas mit jenem Planeten gemein hat, den sie dereinst zum Wohle der Galaxis verlassen haben. Als auch noch eine berüchtigte Gang räuberischer Weltraumganoven die Discovery im Erdorbit stellt, gerät das Schiff zwischen die Fronten und muss sich auf altbekannte Werte stützen, um schadlos aus der verfahrenen Situation zu gelangen…



Lobenswerte Aspekte.

Folgenanlage.

Jonathan Frakes ist zurück auf dem Regiestuhl! Mit sanfter, aber bestimmter Hand setzt der frühere Darsteller William Rikers den zarten Aufwärtstrend fort und trägt die Verantwortung für eine Folge, die sich absolut sehen lassen kann. Es gibt deutlich weniger Lens Flares, aber deutlich mehr Dialoge. Und auch wenn es - von der oberkörperfreien Kampfsimulation zu Beginn der Folge einmal abgesehen - keine sinnfreie Action gibt, weiß sie doch eine gewisse Grundspannung zu erzeugen.
Das wichtigste Gepäckstück ist jedoch jener traditionsreiche Star-Trek-Ansatz, den Frakes mit bescheidenen visuellen Mitteln spektakulär umzusetzen versteht: Der Fokus der Episode liegt nämlich darin, alle Parteien dazu zu bringen, miteinander zu reden, Kompromisse zu finden und sich in das Leiden anderer hineinversetzen zu können.
Gepaart findet sich diese nostalgisch anmutende Rückbesinnung auf alte Werte mit erstaunlich offenen zeitgenössischen Tönen, denn der kurzsichtige Isolationismus der Erde erinnert unverhohlen an ähnliche tagesaktuelle Strömungen wie den Brexit oder die egoistische internationale Bündnis-Politik Donald Trumps.
Zudem knüpft "Bewohner der Erde" zahlreiche Fäden, an denen sich zukünftige Folgen aufhängen,  anknoten und fortspinnen können: So befindet sich Burnhams Mutter nicht auf Terralysium, die psychischen Folgen der Reise durch die Zeit verlangen der Mannschaft ihren Tribut ab und Michael Burnham hat nach ihrem unfreiwilligen Sabbatical noch arge Anpassungsschwierigkeiten. Vor allem aber das Rätsel um den momentanen Wirkungsort von Föderation und Sternenflotte wird sich in den kommenden Wochen der Suche nach dem Heiligen Gral gleich zum Hauptmotiv entwickeln.
Als wäre das nicht genug, zaubert die Episode auch noch ein längst verhungert geglaubtes Kaninchen aus dem Hut, denn nachdem die Discovery sich von einem Biotop der Mobbingwut zum Schrein des Teamgeistes entwickelt hatte, werden nun abermals sorgfältig zahlreiche Konflikte (z.B. zwischen Tilly und Adira, Book und Georgiou oder Saru und Burnham) angebahnt, von denen interne Serienentwicklungen in Zukunft profitieren können.
Kurzum: Frakes stellt mit "Bewohner der Erde" aufs Neue lebhaft unter Beweis, warum er mit bald siebzig Jahren trotzdem noch lange nicht zum alten Eisen gehört und doch auch durchaus in der Lage ist, auch moderne Star-Trek-Serien von seiner Erfahrung profitieren zu lassen.
Was aber im Umkehrschluss noch lange nicht heißen muss, dass es nichts zu beanstanden gäbe. So fühlt sich die Erzählgeschwindigkeit ungleichmäßig an, während einige Szenen inhaltlich unausgegoren (z.B. Tillys Treffen mit Michael Burnham, Georgious Unterredung mit Book oder der Baumbesuch der Nebendarsteller) wirken. Vor allem aber fällt die Beteiligung der einzelnen Charaktere an den verschiedenen Szenen recht unterschiedlich aus.



Besetzung.
Im Prinzip gibt es vier Darsteller, deren Auftritte in Hinblick auf die ihnen zur Verfügung stehende Screentime, den von ihnen getragenen Dialoganteil oder ihrem Gewicht für die Handlung eine Sonderstellung zukommt.
Allen voran natürlich Sonequa Martin-Green als Michael Burnham. Nachdem ihr letzte Woche der schwarze Peter zufiel, die Ausrichtung einer ganzen Episode allein durch ihr Auftauchen unmittelbar vor dem Abspann komplett in Frage zu stellen, bietet sich nun ein völlig anderes Bild und man muss schon sehr oberflächlich in seinen Betrachtungen sein, um ihr pauschal einen weiteren Rückfall in alte Verhaltensmuster zu unterstellen. Klar kann man monieren, dass sie abermals nah am Wasser gebaut ist, aber nach einem Jahr der Ungewissheit und Einsamkeit darf sie beim Wiedersehen mit ihren Kameraden ruhig Emotionen zeigen. Sie tritt das Kapitänsamt - wenn auch mit reichlich Pathos unterfüttert - freiwillig an den würdevollen Saru ab, ohne ein Drama daraus zu machen. Und natürlich rettet sie den Tag, aber es bleibt den Autoren zugutezuhalten, dass sie es dieses Mal immerhin nicht allein tut, sondern mit ihrem neuen Sidekick Book. Ganz generell bleibt festzuhalten, dass dieses Selbstfindungsjahr in Begleitung des charismatischen Katzenhalters ihr charakterlich gutgetan hat. Sie zeigt eine breitere Emotionspalette, die von albern über abgebrüht bis rücksichtslos reichen darf und in deren Rahmen es erlaubt ist, sogar mehr als einmal pro Folge zu lächeln und glücklich zu sein.
David Ajala erzeugt in der Rolle des Cleveland "Book" Bookers eine tolle Chemie mit einer durch seine Anwesenheit deutlich wesensveränderten Michael Burnham. Er macht den ersten Offizier der Discovery schlichtweg besser und man muss nicht von den zuweilen recht plumpen Wortwechseln mit der Nase darauf gestoßen werden, dass er der Schlüssel zu ihrem neu gefundenen Frohsinn ist. Den von beiden erwähnten, gemeinsamen Abenteuern hätte zwar ein wenig mehr Raum (z.B. in Form von Rückblicken) zuteilwerden können, aber auch in diesem Fall können kommende Folgen diese Lücke sicherlich füllen, denn die Trennung der beiden dürfte aller Voraussicht nach bestenfalls ein Abschied auf Zeit gewesen sein.
In diesem Zusammenhang bleibt jene Szene bemerkenswert, in der beide Charaktere sich nicht hauptsächlich aus- sondern anziehen durften. Dieses gemeinschaftliche Anlegen einer Uniform hat sexuelle Spannungen jedenfalls erstaunlicherweise deutlicher ausgedrückt als alles Zeigen nackter Haut und schon allein das stellt deutlich unter Beweis, über welche Qualitäten die beteiligten Schauspieler und ihr Regisseur zweifellos verfügen.
Neben diesen beiden verdient wiederum Saru eine gesonderte Erwähnung. Der Einfluss Christopher Pikes auf den ernsten Kelpianer bleibt noch immer spürbar, und nun geht Doug Jones' Charakter auch ganz offiziell als erster Alien-Captain einer Star-Trek-Show in die Geschichtsbücher der Franchise ein. Im Zuge seiner Inthronisierung wählt er auffallend richtungsweisende Worte, die wohl als Versprechen an den Rest dieser Staffel gewertet werden können (vgl. Denkwürdige Zitate), während das Teleskop in seinem Bereitschaftsraum zeitgleich für die Rückkehr altbekannter Konflikte steht.
Nicht minder erwähnenswert ist der Auftritt Blu del Barrios Auftritt als Adira. Manch einem mag - nicht ganz zu Unrecht - ein Wesley-Crusher-Angstschauer den Rücken hinablaufen, aber die Anfeindungen, denen sich die nicht-binäre Darstellerin ausgesetzt sieht, sind völlig unverständlich.
Schließlich waren bei den Trill durch ihre Wechselbeziehung mit den Symbionten Geschlechtergrenzen stets fließend und eine derartige Einfühlsamkeit dem Kanon gegenüber hätte ich mir bei Discovery an anderen Stellen schon viel früher gewünscht. Denn diese Rücksichtnahme hört an dieser Stelle nicht auf! Die Wahl eines Menschen als Träger eines Symbionten ist im Hinblick auf die isolierte Erde ebenfalls nachvollziehbar, zumal die medizinischen Probleme bei einer solchen Prozedur in einer neunhundert Jahre entfernten Zukunft minimiert sein dürften. Dass die Transplantation dennoch nicht ohne Probleme verläuft, glaube ich einem Regisseur, der selbst einmal einen menschlichen Wirt verkörpert hat, ohne Umschweife und ich bin mir sicher, dass sich auch hier weitere Anknüpfungspunkte ergeben werden. Zudem kann das neue Crewmitglied dem "Museumsschiff" beim überfälligen Upgrade der Bordsysteme fraglos von Nutzen sein.



Abseits dieser vier Leuchttürme liegt vor allem Brachland, denn das Potential der restlichen Darsteller kommt kaum zur Geltung.
Das Ende der Folge verleiht dem Handeln von Paul Stamets (Anthony Rapp) zwar nachträglich eine gewisse Legitimität aber dass sich der Rest der Crew eine solche Mühe macht, der Geheimniskrämerei Sarus zu folgen, während er bereitwillig einem völlig unbekannten Teenager sensible Informationen zuträgt, zerrt arg am ohnehin recht dünnen Glaubwürdigkeitskostüm. Ähnlich verhält es sich mit dem Umstand, dass all die Wehwehchen des Vortages bereits völlig vergessen scheinen.
Auch Sylvia Tilly stagniert irgendwo zwischen blass und albern und einige der Szenen wecken sogar den Eindruck, dass sie allein deswegen eingefügt wurden, um nicht völlig auf einen Auftritt Mary Wisemans zu verzichten. Dabei ist ihre an sich gut gemeinte Unterredung mit Michael Burnham besonders misslungen. Zum einen wird die Darstellerin ein weiteres Mal zur Zielscheibe eines Witzes, der sich in flacher Weise um das Essen dreht ("Kuchen wird es ewig geben."), während ihr pflichtvergessener Zusammenbruch aufgrund von Zeitreisestress an sich nachvollziehbar sein mag, in seiner Ausführung jedoch zu sehr an die aufgetaute Hausfrau Clare Raymond in "Die Neutrale Zone" erinnerte.
Ähnlich verhält es sich mit Philippa Georgiou. Michelle Yeoh wirkt fast wie ein Fremdkörper, dessen Nische an Bord nunmehr durch Burnham oder Book neu besetzt wurde. Auch ihr Einbezug bleibt bemüht und lässt sich auf einige mäßig flotte Sprüche und einen Tritt in Richtung Wen reduzieren, während sie eigentlich nur in Lohn und Brot gehalten wird, bis die neue Sektion-31-Serie endgültig in Sack und Tüten ist.
Den Rest der Besatzung kann man sogar noch schneller abhandeln. Immerhin darf Detmer (Emily Coutts) ihre Probleme aus der letzten Folge noch einmal leicht andeuten, aber darüber hinaus haben auffallend viele Darsteller auffallend wenig zu tun. Der gemeinsame Abstecher zum Akademiebaum war beispielsweise nett gemeint, aber darstellerisch bestenfalls mäßig herausfordernd. Einige Charaktere wie Jett Reno, Hugh Culber oder Nhan tauchen gar nicht erst auf und weder Tig Notaro noch Rachael Ancheril werden überhaupt im Vorspann erwähnt (im Gegensatz zu den zwanzig [!] Personen mit dem Rang eines Produzenten).
Gleiches gilt auch für die beiden hochkarätigen Gastdarsteller Phumzile Sitole und Christopher Heyerdahl, die sowohl Ndoye als auch Wen überzeugend spielen, aber keineswegs sonderlich komplexe Rollen ergattern konnten.


Kritikwürdige Aspekte.

Kanonbrüche und Logiklöcher.
Es mutet ein wenig merkwürdig an, wenn man der Folge eine gewissen Schlüssigkeit und eine relative Kanontreue zubilligt, nur um dann die Einschränkung "für Discovery-Verhältnisse" hinterherschieben zu müssen. Denn interne Logik und eine konsequente Beachtung des Kanons zählen auch in der dritten Staffel noch immer zu den großen Schwachpunkten der Serie.  
Selbstverständlich gibt es einige nette Kanonbezüge. Die Erwähnung des Donatu-Systems etwa. Oder der recht geschickt eingebaute Umstand, dass die Nahrungsreplikatoren nur Synthehol produzieren [In einem Facebook-Post wies mich das Euderion-Mitglied und Podcast-Betreiber Chief Reynolds zu Recht darauf hin, dass Synthehol laut Datas Ausführungen in "Besuch von der alten Enterprise" während der TOS-Ära noch nicht bekannt war]. Oder der Campus der Sternenflottenakademie, den man in seiner ganzen Pracht bewundern darf.
Dem gegenüber stehen jedoch zahlreiche Ungereimtheiten.
Manche von ihnen sind vergleichsweise harmlos.
Die Verwendung des Dot-7-Reperaturroboters zum Beispiel, der sich zwar an den Short Trek "Ephraim and Dot" anlehnt, aber am Ende des Tages arg in den Territorien von "Wall-E" oder "Star Wars" wildert.
Oder die mit vierzehn Jahren recht früh angesetzte Transplantation des Trill-Symbionten in den Körper Adiras, der ethisch zumindest arg fragwürdig ist.
Oder das hohe Alter des Laubbaums, den Tilly und ihre Lower-Decks-Kameraden in ihrem kurzen Landurlaub besuchen. Aber in einer Zukunft, in der man Trill-Symbionten mit Menschen kombinieren kann, ist es ebenso denkbar, auch die Lebenserwartung von Pflanzen zu erhöhen.
In diesem Fall hätte ich mir nur  gewünscht, irgendwo die Initialen "A.F." in die Rinde geritzt zu finden und ich wäre in Jubelarien ausgebrochen.
Aber neben diesen eher vernachlässigungswürdigen Kritikpunkten stellen sich auch einige andere Fragen, deren Beantwortung die Serie wohl schuldig bleiben wird.
So verwundert den erfahrenen Star-Trek-Zuschauer die andauernde Verwendung der achthundert Jahre alten Quantentorpedotechnologie. Vor allem, weil sie allem Fortschritt zum Trotz noch viel mehr Zeit zum Laden benötigt als noch während der Dominion-Kriege. Dass die ach so fortschrittlichen Erdstreitkräfte ferner nicht einmal über Sensoren verfügen, die bis zum sechsten Planeten des eigenen Sonnensystems zu reichen scheinen, stellt den technologischen Entwicklungsstand zusätzlich in Frage.
Aber da liegt ein genereller Missstand, denn wie in beiden vorherigen Folgen auch hinkt die Darstellung der Zukunft den eigenen Ansprüchen hinterher. Die explodierende Flotte, die Ansichten San Franciscos und selbst der vermeintlich hoch entwickelte planetare Schutzschild (der in Wahrheit eher an sein angeblich 'veraltetes' Gegenstück auf Vashti angelehnt ist) spotten der Idee futuristischer Entfaltung.
Inhaltlich findet dieser Gedanke seine Fortsetzung in der schieren Dummheit des Inspektionsteams, das nicht einmal im Ansatz darüber nachzudenken scheint, die Datenbanken des Eindringlings zu überprüfen.
Am schwersten wiegt aber noch immer die Vielzahl an Wiedersprüchen, wenn es sich um Dilithium, den "Brand" oder die Auswirkungen dieser Katastrophe dreht.
So ist die riesige Menge an Dilithium an Bord der USS Discovery beinahe mit der eines Frachttransportes vergleichbar. Bedenkt man, dass die Crew bereits in der letzten Folge einiges davon an die Minenarbeiter abgegeben hatte, wirkt es im Hinblick auf das reichhaltige Kristall-Arsenal ziemlich unprofessionell, dass in der Originalserie Folgen wie "Die Frauen des Mr. Mudd" oder "Brautschiff Enterprise" von argen Problemen berichteten, weil die knappen Vorräte des seltenen Minerals an Bord der Enterprise schnell verbraucht waren. Aber vielleicht war Montgomery Scott einfach nicht so ein fähiger Ingenieur wie Jett Reno oder Paul Stamets…
Der große "Brand" bleibt allerdings auch mit den thematischen Ausführungen Burnhams so schwach erklärt wie zuvor, auch wenn immerhin "Alternativen" erwähnt werden, die angeblich nicht funktioniert haben sollen. Hier trifft Stamets' Kommentar "Das kann ich mir kaum vorstellen, nichts könnte alles Dilithium auf einmal befallen…" unbeabsichtigt genau ins Schwarze, auch wenn ein flotter Spruch Georgious erfolglos versucht, diesen kurzen Moment der Klarheit durch Flapsigkeit herunterzuspielen.
Zudem wird mehr und mehr klar, dass der "Brand" und die Wirkenszeit Crewman Daniels noch immer gefährlich eng beieinander liegen und stets dann Gefahr laufen sich zu überlappen, wenn in einer Folge wie dieser hundert Jahre zurückgeblickt wird. Wahrscheinlich wären siebzig Jahre weiter in der Zukunft günstiger gewesen, denn dieser Zeitpunkt hätte nicht nur die tausend Jahre rund gemacht, sondern auch entsprechende Gefahren kleingehalten.
Zu guter Letzt bleibt zu bemerken, dass die Flotte, der wir zu Beginn der Folge dabei zusehen können, wie sie im Zuge des "Brands" in Flammen aufgeht, keineswegs mit Warpgeschwindigkeit fliegt. Insofern bleibt Sarus improvisierte Ausrede, anno dazumal gerade nicht mit Überlichtgeschwindigkeit geflogen zu sein trotz anerkennender Blicke durch Burnham nicht sonderlich glaubwürdig. Immerhin ist hier die deutsche Übersetzung unfreiwillig gründlicher als das englischsprachige Original und behauptet stattdessen in ungleich glaubwürdigerer Formulierung, dass der Warpantrieb 'inaktiv' gewesen sei…


Synchronisation.

Davon ab bleibt die deutsche Synchronisation dabei, den Spagat zwischen Siezen und Duzen aufrecht zu erhalten. Das gelingt allerdings nur leidlich, denn gleich zu Beginn passt die Höflichkeitsform überhaupt nicht zum freundschaftlich-intimen Ton, mit dem Michael Burnham ihre Crewmitgliedern anspricht. Natürlich könnte man auf den Respekt pochen, den ein Commander hier seiner Mannschaft gegenüber erhalten will, aber weder inhaltlich noch emotional mag das steife 'Sie' in diesem Fall angemessen erscheinen. Ganz besonders, wenn Burnham und Tilly sich wenig später durchgehend duzen, wirkt es doch arg befremdlich, dass der erste Offizier dieses Privileg allen anderen, die ihre Familien und ihre bisherige Existenz für sie aufgegeben haben, zugunsten vermeintlicher Autorität vorenthält.
Ansonsten ist die Übertragung ins Deutsch recht gut gelungen, zumal beispielsweise "honeybird pie" mit einem "selbstgebackenen Bananenkuchen" noch recht nah am Grundrezept zusammengemischt wurde.


Fazit.
Mit Jonathan Frakes am Steuer gelingt es, den positiven Schwung der letzten Episode zu nutzen und mit "Bewohner der Erde" eine stabile Folge in bester Star-Trek-Tradition abzuliefern, die sich gleichermaßen moralisch und tagesaktuell anfühlt, ohne dabei auf "Discovery"-typische Elemente wie schwelende Konflikte, vielseitige Anknüpfungspunkte oder unnötige Logiklöcher zu verzichten. Michael Burnham profitiert von der Zusammenarbeit mit Book, während Saru als erster außerirdischer Sternenflotten-Captain einer Star-Trek-Serie in die Star-Trek-Annalen eingeht. Der Rest der Mannschaft bleibt - wenn man vom Neuzugang Adira einmal absieht - jedoch weit hinter den eigenen Möglichkeiten zurück.
 
Bewertung.
Ein Schritt in die richtige Richtung.







Schluss.
Auch wenn man als Zuschauer etwas mehr über den "Brand" erfahren durfte, so ist man doch noch immer Lichtjahre davon entfernt, genauere Aussagen über dieses Ereignis treffen zu können, dessen Auswirkungen diese Zukunft so maßgeblich gestaltet haben. Allerdings verdichten sich die Anzeichen, dass dieser recht ungewöhnliche Einschnitt nicht-natürlichen Ursprungs sein könnte und in dieser Staffel noch ausführlicher thematisiert werden dürfte. Eine Variante, in der Michael Burnham diesen tragischen Vorfall ungeschehen macht, scheint im Hinblick auf die bisherige Vorgehensweise im Autorenkollektiv nicht unbedingt abwegig.
So könnte die Idee gar eine dritte Art von Katastrophe darstellen: Jene, die eigentlich nie passiert ist. Auch in diesem Fall gibt es zahlreiche Star-Trek-Präzedenzfälle, wie man anhand von Folgen wie "Dämmerung", "Die alte Enterprise" oder "Ein Jahr Hölle" deutlich sehen kann.
Da der Ausflug der Discovery in eine weit entfernte Zukunft aber vorrangig einem Neustart ohne die bedrückende Last des Kanons dient, bleiben alle drei Szenarien im Bereich des Möglichen.
Egal aber, in welcher Kategorie der "Brand" letzten Endes wirklich einzuordnen ist, eines würde ich mir an dieser Stelle dann doch wünschen: Dass es nicht völlig mit dem brechen wird, was man mit Star Trek verbindet.
J.J. Abrams hatte sich - um seinem 2009 erschienen Kinofilm mit einem Knalleffekt beginnen zu lassen - für die Zerstörung Vulkans entschieden und damit dieser alternativen Zeitlinie eines wichtigen Star-Trek-Bausteines mit hohem Wiedererkennungswert beraubt. Solcherlei Bausteine gibt es innerhalb der Franchise zuhauf und zu ihnen zählen auch der Warpantrieb, die Sternenflotte und vor allem die Vereinte Föderation der Planeten. Subtrahiert man diese Elemente jedoch aus der Gleichung heraus hat man ohne Frage etwas radikal Neues, aber auch etwas, was mit der ursprünglichen Idee nichts mehr am Hut hat.



Denkwürdige Zitate.

"Sie sind ein Captain im wahrsten Sinne des Wortes."
Michael Burnham zu Saru

"Dieses Schiff trägt den Namen Discovery. Nie war ihr Name passender, jetzt da auch wir auf Entdeckungsreise gehen. Sie hat uns in die Zukunft getragen und es ist nun unser Privileg, dafür zu sorgen, dass sie besser wird. Lassen Sie uns vereint ans Werk gehen."
Saru

"Sie sind nicht Detmer. Oder Tilly…"
"Eher würde ich mich umbringen!"
Cleveland Booker und Philippa Georgiou

"Oh, Scheiße! Hey, von der Rolle hast Du mir gar nichts erzählt!"
Book

"Ein Sichtschirm. Wie kurios."
Ndoye

"Fliegen Sie wieder weg, Sie sind hier nicht willkommen!"
Ndoye

"Warum sollte man denn etwas ersetzen, das funktionsfähig ist?"
Saru

"Ein 'Aye' genügt, wir sind keine Piraten."
Burnham

"Ich verstehe immer noch nicht. Die Erde ist nicht länger Teil der Föderation?"
"Was hätten wir davon? Wir können auf uns selbst aufpassen!"
Saru und Ndoye

"Musst Du nicht um Erlaubnis fragen?"
"Ich entschuldige mich hinterher."
Book und Burnham

"Die Zukunft wird dunkler und dunkler für Sie…"
Ndoye

"Es gibt keinen der ist wie ich."
Paul Stamets



Weiterführende Leseliste.

01. Rezension zu "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil I"
02. Rezension zu "Fern der Heimat"
03. Rezension zu "Bewohner der Erde"
04. Rezension zu "Vergiss mich nicht"
05. Rezension zu "Bewährungsprobe"
06. Rezension zu "Aasgeier"
07. Rezension zu "Wiedervereinigung, Teil III"
08. Rezension zu "Das Schutzgebiet"
09. Rezension zu "Terra Firma, Teil I"
10. Rezension zu "Terra Firma, Teil II"
11. Rezension zu "Sukal"
12. Rezension zu "Es gibt Gezeiten..."

Staffel 2.

01. Rezension zu "Brother"
02. Rezension zu "New Eden"
03. Rezension zu "Lichtpunkte"
04. Rezension zu "Der Charonspfennig"
05. Rezension zu "Die Heiligen der Unvollkommenheit"
06. Rezension zu "Donnergrollen"
07. Rezension zu "Licht und Schatten"
08. Rezension zu "Gedächtniskraft"
09. Rezension zu "Projekt Daedalus"
10. Rezension zu "Der rote Engel"
11. Rezension zu "Der Zeitstrom"
12. Rezension zu "Tal der Schatten"
13. Rezension zu "Süße Trauer, Teil I"
14. Rezension zu "Süße Trauer, Teil II"

Staffel 1.

01. Rezension zu "Leuchtfeuer" und "Das Urteil"
03. Rezension zu "Lakaien und Könige"
04. Rezension zu "Sprung"
05. Rezension zu "Wähle Deinen Schmerz"
06. Rezension zu "Lethe"
07. Rezension zu "T=Mudd²"
08. Rezension zu "Si Vis Pacem, Para Bellum"
09. Rezension zu "Algorithmus"
10. Rezension zu "Nur wegen Dir"
11. Rezension zu "Der Wolf im Inneren"
12. Rezension zu "Blindes Verlangen"
13. Rezension zu "Auftakt zum Ende"
14. Rezension zu "Flucht nach vorn"
15. Rezension zu "Nimm meine Hand"

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Turons Senf zu "Temporal Edict" [LD, S1Nr03]


Spoilerwarnung.

Diese Rezension enthält massive Spoiler auf "Temporal Edict", die dritte Folge der ersten Staffel "Lower Decks" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und andere Folgen bereits gesehen hat.



Einleitung.
Der berühmteste Satz der Star-Trek-Geschichte lautet "Beam me up, Scotty!", obwohl er in dieser Form noch nie zu hören war (immerhin fiel in Star Trek IV ein umgekehrtes "Scotty, beam me up!").
Dieser kleine Fakt aus dem Nähkästchen des allgemeinen Nerdgrundlagenwissens steht an dieser Stelle beispielhaft für die vielen Anekdoten um die Franchise, die in ihrer mehr als fünfzigjährigen Geschichte eine Vielzahl anderer und ähnlicher popkultureller Erscheinungen bewirkte: Seither schmücken sich auch Nicht-Trekkies mit dem vulkanischen Gruß, teilen Memes mit der Picard-Facepalm oder nutzen eine entstellte Kirk-Maske aus einem völlig anderen Film.
Neben diesen weit verbreiteten Bezügen gibt es natürlich noch spezielleres Insider-Material, das eher den zahlreichen Star-Trek-Anhängern vorbehalten bleibt: Die dem Tode geweihten Redshirts, die merkwürdige Art mit der sich Riker auf Stühle setzt oder die ausgefallene Haartracht der starrköpfigen Kapitänin Janeway.
Obwohl sich also bereits ein wahrer Sturzbach entsprechender fankultureller Themenblöcke angesammelt hat, versickert er doch erschreckend ungenutzt im Nichts, denn kaum eine neuere Star-Trek-Serie scheint gewillt, ihn in seine Richtung zu lenken. Zu groß mutet wohl die Gefahr an, in den unbarmherzigen Strudel von Unselbständigkeit, Seriositätsverlust oder Ideenlosigkeit zu gelangen, so dass diese kleinen Spitzen bislang bestenfalls in Fanforen, auf kleinen Star-Trek-Blogs oder bei "The Orville" thematisiert wurden. Doch nun schickt sich eine wirklich aufsehenerregende Star-Trek-Serie an, diesen Missstand zu beheben. Aber ist das noch Star Trek, wenn es sich in dieser Form über die eigene Franchise erhebt und dabei rücksichtslos ins Lächerliche zieht, worüber man als Fan geflissentlich hinwegsieht?

 
Story.
An Bord der USS Cerritos bricht absolute Panik aus: In einem Anflug von Geltungssucht hat Captain Carol Freeman der "Pufferzeit" – jener 'kreativen Arbeitszeitbestimmungstradition', die auf dem Unterdeck Gang und Gäbe ist – den Krieg erklärt und der gesamten Mannschaft ein strenges Zeitprotokoll auferlegt, dass das Bordleben von einem Moment auf den anderen völlig aus der Bahn wirft. Kaum einer schafft mehr sein Arbeitspensum zeitgerecht zu verrichten, die benötigte Sorgfalt walten zu lassen oder irgendwelchen anderen Pflichten nachzukommen.
Nur eine Person scheint völlig unbeeindruckt zu sein: Bradward Boimler hat keine Probleme damit, die ihm zugeteilten Aufträge fristgerecht zu erfüllen und fordert sogar noch Zusatzaufgaben an.
Doch die Situation auf der Cerritos eskaliert endgültig, als ein scheinbar harmloser diplomatischer Außenteameinsatz aus dem Ruder läuft, in dessen Folge die verärgerten Eingeborenen das Schiff entern und vollends ins Chaos stürzen…


Lobenswerte Aspekte.

Kanonfutter.
Natürlich ist es nach dem wahren Feuerwerk der letzten Episoden bedeutend schwerer, das gleiche rasante Tempo ohne den üblichen Reibungsverlust wiederaufzunehmen, aber man kann "Temporal Edict" keineswegs vorwerfen, es nicht wenigstens zu versuchen.
Vor allem die Sternenflottenlegenden Data und James T. Kirk scheinen einen besonderen Einfluss auf diese Folge ausgeübt zu haben.
So sieht man Boimler dem Soong-Androiden gleich in den ersten paar Sekunden anmutig die Geige spielen, hört ihn im Turbolift das Star-Trek-Thema aus dem ersten Kinofilm (bzw. das Intro für TNG) summen und beim Reinigen der Kalibrierungsmatrix einen Lied singen, das wohl nicht ganz zufällig in seiner Form an den "Lebensformen"-Gassenhauer aus dem siebenten Kinofilm erinnert. Neben Boimlers vergleichsweise subtilen Anwandlungen fällt vor allem dem ersten Offizier Jack Ransom ('Commander Obvious') das Los zu, diese Entwicklung mit einer unverhohlenen Offensichtlichkeit zu krönen, indem er sich in einer grandiosen Kirk-Anleihe die Uniform vom gestählten Leib reißt, nur um kurz darauf zu den Klängen von "Weltraumfieber" bestes "Kirk Fu" in Reinform unter Beweis zu stellen. Es wirkt jedenfalls nicht sonderlich überraschend, dass Beckett Mariner in einem bemerkenswerten Lupfer über die vierte Wand offen die Frage in den Raum wirft, ob sie sich an Kirks Stelle in der TOS-Ära befinden würde (zumal diese steile These mit überaus eindeutigen inhaltlichen Elementen aus "Ganz neue Dimensionen", "Notlandung auf Galileo 7", "Meister der Sklaven" oder "Seit es Menschen gibt" untermauert wird).
Es gibt zwar auch einige verhältnismäßig zusammenhangslos in den Raum geworfene Erwähnungen von Cardassia Prime, horntragenden Gorillas, lebendigem Teer oder bewusstseinsverändernden Sporen (um nur einige zu nennen) aber der Star dieser Folge sind die Meta-Trek-Verweise, die den ganz besonderen Reiz der Folge ausmachen.
Schon kleine Fragen wie die, wie viele Decks das Schiff haben könnte, spielen auf umstrittene Angaben zur Größe der Enterprise in "Star Trek V – Am Rande des Universums" oder "Star Trek Nemesis" an und auch die Idee, die Handlungen eines fremden Volkes allein mit Überredungskraft verändern zu können, bezieht sich auf einen typischen Topos, der bei TOS genauso wie in TNG, DS9 oder Voyager überstrapaziert wurde.
Vor allem der Bierernst des starren Sternenflotten-Habitus' wird gekonnt auf die Schippe genommen, indem unentwegt unbedingte Protokollhörigkeit, absolute Pflichterfüllung oder rigide Bekleidungsvorschriften derart auf die Spitze getrieben werden, dass sie sich zu einem komödiantischen Höhepunkt entwickeln.
Der größte Clou bleibt dahingehend letztendlich die geschickt in Szene gesetzte "Buffer Time", die – ohne den Begriff zu verwenden - bereits im dritten Kinofilm, der TNG-Folge "Besuch von der alten Enterprise" und nicht zuletzt von Michael Mittermaier als fester Bestandteil der Star-Trek-Folklore etabliert wurde: Die Eigenart, die Reparaturzeiten deutlich länger anzusetzen als sie am Ende tatsächlich dauern würden. Dass man aus diesem scherzhaft in die Welt gesetzten Mythos eine ganze Folge stricken kann, die in ihren Parametern auch noch richtig gut funktioniert, hätte sich wohl nicht einmal der Star-Trek-Erfinder Gene Roddenberry (der mit einer Erwähnung der "großen Vögel der Galaxis" stilvoll bedacht wird) träumen lassen, aber man muss den Drehbuchautoren an dieser Stelle anerkennungsvoll zugestehen, dass ihnen dieses Kunststück mit Bravour gelungen ist. Sie setzen mit dem Spiel um die Star-Trek-eigenen Makel die Messlatte für folgende Episoden hoch an und beweisen stilvoll, dass die Franchise gehaltvoll genug ist, um sich mit ihrem reichhaltigen Kanon auf mehr als nur eine Weise auseinanderzusetzen.


Folgenanlage.
Es ist immer wieder beeindruckend, wie viel Inhalt in eine knapp zwanzigminütige Folge passt, wenn man sich wirklich Mühe gibt. Wo andere Serien sich in Zweikämpfen, Special Effects, Logiklöchern oder bedeutungsschwangeren Dialogen verheddern, kommt "Lower Decks" im direkten Vergleich deutlich schneller auf den Punkt, ohne dabei inhaltliche Abstriche machen zu müssen. Trotz der beschränkten Zeit gibt es gleich zwei denkwürdige Moralpredigten in bester Star-Trek-Tradition zu hören:
Zum einen wirkt Bradward Boimler positiv auf den Captain der Cerritos ein und inspiriert sie in selbstloser Weise zum Umdenken. Währenddessen versucht Mariner Beckett das Gleiche erfolglos mit dem ersten Offizier des Schiffs, der ihre Bemühungen aber mit einer herrlich unkonventionellen Lösung konterkariert. In diesem Zusammenhang bleibt bemerkenswert, was für eine tolle Chemie zwischen beiden Außenteammitgliedern herrscht. Mehr noch; man kann sogar soweit gehen, den Auseinandersetzungen der beiden unverkennbar sexuelle Spannungen zu unterstellen. Diese dienen vorrangig dazu, den gängigen Verdacht abzuwehren, dass es sich bei den animierten "Lower Decks" zwangsweise auch gleich um eine Kinderserie handeln muss, obgleich es im Hinblick auf diesen bemühten Gegenbeweis ein wenig schizophren anmutet, wenn man einerseits Mariner und Ransom dabei zuhört, wie sie ihrem Gegenüber hinter dessen Rücken eine gewisse Anziehungskraft zugestehen, während an anderer Stelle das recht harmlose Wort "Bullshit" zensiert wird (während das Wort im achten und elften Kinofilm oder bei "Star Trek: Discovery" problemlos zu hören war). Aber dieser scheinbare Widerspruch liegt wohl eher in der USA-amerikanischen Gesellschaft begründet als in der internen Logik der Folge.
Die generelle Handlung dient in erster Linie dazu, über diesen Gegensatz die unterschiedlichen Charaktere von Mariner und Boimler herauszukehren (D'Vana Tendi und Samanthan Rutherford gehen in dieser Folge eher unter), was im Rahmen der Möglichkeiten auch auf nachvollziehbare Weise gelingt.
Doch die guten Zutaten halten sich leider nicht immer die Waage. Während die Außenmission auf Gelrak und die Konzentration auf die "Pufferzeit" neue Maßstäbe setzen, hinkt ein anderer Aspekt dem neuen Standard deutlich hinterher: Die vergleichsweise schwachen "Aliens der Woche", die nicht mit der hohen Qualität der restlichen Handlungselemente Schritt zu halten vermögen (vgl. dazu Kanonbrüche und Logiklöcher).


Kritikwürdiger Aspekt.

Kanonbrüche und Logiklöcher.
Die Gelrakianer sind aus keinem sonderlich harten Holz geschnitzt: Sie kämpfen mit mäßig futuristischen Energie-Speeren (die selbst die Energiepeitschen der Ferengi im direkten Vergleich aufwerten), verursachen mit uninspirierten Graffiti Sachbeschädigungen mit geringer Halbwertzeit und haben eine merkwürdige Fixierung auf Kristalle (deren fragwürdiger humoristischer Gewinn darin liegt, dass ihre Erzfeinde 'Holz' verehren, das im Englischen immerhin eine sexuelle Konnotation bietet).
Die halbstarken Rabauken taugen nur bedingt zum Gegner der Episode und sind ein gutes Beispiel für den "Cartoon-Effekt", der die Glaubwürdigkeit der Spezies in einen starken Kontrast mit anderen Völkern der Star-Trek-Geschichte setzt. Aber andererseits ist die Franchise stark genug, Ligonianer, Edo oder Nazi-Ekosianer zu tragen, weswegen dieser Kritikpunkt am Ende auch einfach darauf reduziert werden kann, dass diese Zivilisation vorrangig für billige Lacher erschaffen wurde und damit in einem unnötigen Kontrast zum äußerst durchdachten Rest der Folge stehen.
Mein Lieblingswitz aus "Temporal Edict" zeigt sich übrigens erst in den letzten Sekunden vor dem Abspann, als in einer weit entfernte Zukunft endlich einmal ausgesprochen wird, was viele Fans ohnehin längst wissen:
Miles Edward O'Brien ist die wichtigste Person der Sternenflottengeschichte!
Allerdings wirft die Erwähnung im Zusammenhang mit dem Grundthema der Serie eine spannende Frage auf: Wenn man als Fähnrich an Bord von Sternenflottenschiffen Mitglied der untersten Kaste der Hierarchie ist und sogar auf dem Flur schlafen muss; welchen Status haben dann die Unteroffiziersränge? Blicken Mariner und Boimler auf sie herab? Und wo verbringen sie die Nacht?
Ich hoffe, dass sich die Serie dieser spannenden Fragen früher oder später noch annehmen wird…


Fazit.
Obwohl "Temporal Edict" nicht in Gänze die Dynamik der vorangegangenen Folge erreicht, bleibt sie eine außergewöhnliche Episode, vor allem, weil sie es versteht, unglaubwürdige Kanon-Referenzen auf eine bislang unbekannte Meta-Ebene zu hieven. Es gelingt ihr zudem erfolgreich, die unterschiedlichen Charaktere Mariners und Boimlers zu beleuchten und in ihrer kurzen Laufzeit beste Star-Trek-Unterhaltung zu bieten. Allein die schwachen Antagonisten kratzen mit ihren primitiven Kristallwaffen ein wenig am Gesamteindruck, aber der clevere Einsatz von "Buffer Time" bleibt ein Meilenstein der Franchise.

Bewertung.
Glanzarbeit mit Kratzern.






Schluss
.
Für Fans die geglaubt haben, bereits alles an Star-Trek-gesehen zu haben, ist "Lower Decks" eigentlich ein gefundenes Fressen, denn die Serie spielt auf liebevolle Art und Weise mit all jenen plakativen Themen, erzählerischen Fettnäpfchen oder logischen Problemen, mit denen man seit Anbeginn seines Fandaseins konfrontiert wurde – ob nun bewusst oder unterbewusst.
Der dieser Tage zuweilen aufgeworfene Vorwurf, dass die Serie ihre Vorbilder dadurch herabsetzen würde, dass sie sich über deren Unzulänglichkeiten lustig macht, ist in diesem Zusammenhang ebenso haltlos wie verfehlt.
All diese kleinen Fehler, Ungereimtheiten und stereotypen Muster sind nämlich bis heute etwas, was aktiv dazu beiträgt, die Franchise zu einem Popkulturphänomen und zu etwas Besonderem zu machen, weswegen es absolut legitim ist, diese Ecken und Kanten auf humoristische Art und Weise zu verarbeiten. Um an dieser Stelle mal einen sehr weltlichen Vergleich zu bemühen: Wenn man bei einem Ausflug mit guten Freunden zum zweiten Mal an einem grauen Regentag in die gleiche Pfütze fällt, kann man natürlich in Tränen ausbrechen und vor Selbstmitleid allen anderen den Tag verderben. Aber es gibt auch die Möglichkeit, den Moment mit Humor zu nehmen und gemeinsam mit den Begleitern über das Missgeschick zu lachen.
So – oder zumindest so ähnlich – verhält es sich auch mit "Lower Decks". Man kann sich ohne Frage von der frechen Art angegriffen fühlen, mit denen die Serie so manche liebgewonnene Eigenart seiner Star-Trek-Lieblingsserie auf die Schippe nimmt, aber man kann genauso gut auch darüber lachen und sich freuen, eines von diesen Themen, die einem selbst bereits schon des Öfteren aufgefallen sind, hier auf satirische Weise bearbeitet zu finden. Das ist ein wirklich neuer Ansatz, der seine Existenzberechtigung hat und aktiv dazu beiträgt, das Star-Trek-Universum ein wenig bunter und ausgefallener zu machen.
Als Zuschauer muss man sich nur entscheiden, was für ein Fan man sein will: Jener, der weinend in der Pfütze sitzt, um sich an der Tragik zu ergötzen oder jener, der bereit ist, die kleinen Imperfektionen des Lebens mit Heiterkeit zu verbinden.




Denkwürdige Zitate.

"Nobody respects us, because we don't demand their respect. This Ship is a joke…"
"Well then we are the funniest joke in all of Starflee…"
"Shut up, Jack! I'm sick of it!! We have to do something to prove that this crew isn't a bunch of slackers!"
Carol Freeman und Jack Ransom

"Duh, Delta shift is the worst! They think they're so much better than us, just because they are so much better than us."
D'Vana Tendi

"An away Mission is only routine until it isn't."
Ransom

"Get it together, Mariner! The captain has us on a strict timetable."
"Well, then maybe you could help instead of whatever you're doing right now."
"I am helping – I'm commanding.
"
Ransom und Beckett Mariner

"Roll down your sleeves, this isn't a barn."
Ransom zu Mariner

"Translation: 'Bark-hugging root smoochers'!? What the heck got these guys so wound up?"
Bradward Boimler

"You're a Great Captain, let them be a great crew."
"You're… right! I am a great Captain!"
Boimler and Freeman

"Hey, sorry about that whole invading your ship thing, you know, very un-crystal-like of us."
"Don't worry about it. I'd rather be here with you than with those freaks on Mavok Prime. Wood-worshipping freaks, right?! Common!"
Dalrekianer und Shaxs

"Anyway, let's move on to somebody even more important, perhaps the most important person in Starfleet history: Chief Miles O'Brien!"
Lehrerin aus einer weit entfernten Zukunft



Weiterführende Leseliste.

Staffel 1.

01. Rezension zu "Second Contact"
02. Rezension zu  "Envoy"
03. Rezension zu "Temporal Edict"
04. Rezension zu "Moist Vessel"
05. Rezension zu "Cupid's Errant Arrow"
06. Rezension zu "Terminal Provocations"
07. Rezension zu "Much Ado About Boimler"
08. Rezension zu "Veritas"
09. Rezension zu "Crisis Point"
10. Rezension zu "No Small Parts"

Staffel 2.

01. Rezension zu "Seltsame Energien"

Samstag, 24. Oktober 2020

Turon Senf zu "Fern der Heimat" [DIS, S3Nr02]



Spoilerwarnung.
Dieser Artikel enthält massive Spoiler zu "Fern der Heimat", der zweiten Folge der dritten Staffel "Star Trek: Discovery" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und andere Folgen bereits gesehen hat.


Einleitung.
Der Ton innerhalb der Franchise ist rau geworden und allenthalben lassen sich hitzige Auseinandersetzungen über die neueren Serien in Foren, auf Facebookseiten und kleineren Blogs finden.
Dabei hat jede einzelne Star-Trek-Serie ihre ganz eigenen Pluspunkte. In "Star Trek: Discovery" schätze ich persönlich zum Beispiel die Besatzung des Schiffes und die großartigen Schauspieler, die sie verkörpern. Wer einmal Mary Wiseman getroffen hat, der weiß, was für eine positive Energie auch im wahren Leben von ihr ausgeht. Sonequa Martin-Green ist eine lebensfrohe, freundliche Frau, die sich für Fans Zeit nimmt. Und wer bereits von Doug Jones für ein Foto fest umschlungen wurde, der weiß, wie sehr ihm Star Trek und sein Fantum gleichermaßen am Herzen liegen. Auch für andere Schauspieler denen ich auf Conventions begegnen durfte wie Jason Isaacs, Anthony Rapp oder Wilson Cruz lässt sich durchweg nur Positives berichten.
Sogar optisch gibt es einige Aspekte, die ich absolut gelungen finde. Die Kostümschneider, Designer und Maskenbildner der Serie etwa haben von den verschiedenen Sternenflottenuniformen, über die zeremoniellen klingonischen Rüstungen bis hin zu den Alien-Makeups bislang unbekannter Spezies (z.B. Kelpianer, die Cancri oder Osnullus) einige Ausrufezeichen setzen können.
Oder die serielle, staffelspezifische Erzählweise, die durchaus eine Menge erzählerisches Potential zu bieten hat und in dieser Konsequenz in diesem Science-Fiction-Universum bislang noch nicht zu sehen war. Innerhalb von bislang zwei Seasons konnte man bei mehreren der Charaktere einer Achterbahnfahrt gleich das emotionale Auf und Ab mitverfolgen, bis einem vom Zuschauen ganz schwindlig wurde.
Es gibt also eine ganze Reihe guter Gründe, sich Freitagmorgen gemeinschaftlich zum Frühstück zu treffen und Netflix einzuschalten. Doch die Frage bleibt:
Ist die andauernde Kritik an "Discovery" gerechtfertigt oder nur Ausdruck eines wachsendes Hasses zunehmend konservativer Star-Trek-Anhänger?


Story.
Die USS Discovery stürzt in freiem Fall auf einen namenlosen Planeten nieder und kommt zu einer unsanften Landung, die den unverletzten Teilen der Crew einiges an schwerwiegenden Reparaturen abverlangt. Diverse Komponenten lassen sich jedoch nicht ohne weiteres flicken, weswegen der amtierende Captain Saru zusammen mit Fähnrich Sylvia Tilly zu einer nahe gelegenen Bergbaukolonie aufbricht, um mit den dortigen Bewohnern Rohstoffe zu tauschen. Bruchstückhaft können sie sich zusammenreimen, was Burnham und die Zuschauer in der letzten Episode bereits erfahren konnten und tatsächlich gelingt es ihnen sogar, das Vertrauen der anfangs skeptischen Eingeborenen zu erringen. Als jedoch der ruchlose Erzbösewicht Zareh auftaucht, zeigt sich, dass in dieser Zukunft ein ungleich aggressiverer Ton herrscht und die Erinnerung an die Föderation entweder mythisch verklärt oder absichtlich verdrängt wurde. Aber sowohl Saru als auch Tilly sind gewillt, den guten Ruf der Weltraum-Union wiederherzustellen und sie erhalten Gelegenheit von einer Person, die sich in dieser Epoche sichtlich wohl fühlt…


Lobenswerte Aspekte.

Aufbruch ins Unbekannte.
Olatunde Osunsanmi untermauert sein in "Discovery" bereits mehrfach unter Beweis gestelltes Regiegeschick abermals durch schöne Kamerafahrten und Einstellungen, die ihresgleichen suchen. Gepaart mit den noch immer atemberaubenden Aufnahmen der beeindruckenden isländischen Wildnis bleibt auch diese Folge ein optischer Hochgenuss. Allerdings wirkt der identische Drehort am Ende auch, als wäre die USS Discovery auf dem selben Planeten (Hima) abgestürzt wie Burnham ein Jahr zuvor. Das ist ein wenig schade, denn es hätte sicherlich auch im kühlen Kanada karge, fremd anmutende Landschaften in Polarkreisnähe gegeben und in den Vororten des für amerikanische Verhältnisse nahe gelegen Detroits hätte eine gescheiterte, in Ruinen liegende Industriesiedlung gar eine viel glaubwürdigere Inszenierung gefunden.
Doch selbst wenn es Parallelen in Regisseur und Drehort gibt, ist "Fern der Heimat" doch kein zweiter Teil im klassischen Sinne, vor allem, weil es sich um einen völlig eigenständigen Plot und eine ebenso eigenständige Entwicklungen handelt, die erst in den Schlusssekunden mit den Geschehnissen der vorangegangenen Folge in eine lose Verbindung gebracht wird. Dass sich die Wege Burnhams und der Discovery so zügig wieder kreuzen ist in diesem Zusammenhang sogar fast ein bisschen schade, denn eine länger andauernde Suche der beiden Parteien in einer unsicheren Zukunft voller Gefahren hätte durchaus ihren ganz eigenen Reiz gehabt.
Es bleibt dieser Episode maßgeblich zugutezuhalten, dass sie weit weniger Dystopie-geladen wirkt, als noch ihr unmittelbarer Vorgänger. Die generelle Marschrichtung wird an Bord der USS Discovery aber auch auf deutlich viel mehr Schultern getragen als zuvor von Burnham allein: Es geht wohl an den kommenden Freitagen vermehrt darum, die gute alte Föderation und ihre freiheitlich-demokratischen Werte wiederherzustellen. Ein klarer Aufwärtstrend bleibt im Zuge dieser Einblicke trotz einiger Momente des leeren Pathos' (inhaltlich der Schlussszene von "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil I" erschreckend ähnlich) durchgängig bemerkbar und es erweckt den Anschein, als hätte Christopher Pikes Dienstzeit auf der Discovery ihre tiefen Spuren hinterlassen und der traumatisierten Mannschaft einen Sternenflottengeist eingeimpft, den sich die Crew ganz offensichtlich beim Übergang in eine weit entfernte Zukunft bewahren konnte. Vor allem aber bleibt dieses Motiv nicht auf die letzten paar Sekunden vor dem Abspann beschränkt, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Folge.
Dem entgegen steht die Härte der gescheiterten Zukunft, die ihrerseits mit einer (hoffentlich ironischen und auf diese Episode begrenzten) Westernatmosphäre dagegenhält. Mit Schwingtüren, einem Saloon und klingenden Reitersporen grüßt sie keck in Richtung "Firefly", "Saber Rider" oder die Enterprise-Episode "Faustrecht" und sorgten dafür, dass sich die Lensflares mal etwas besser ins Gesamtbild einfügten als dies sonst der Fall ist.
Auch mit dem Konzept der programmierbaren Materie, die hier erstmals beim Namen genannt wird, wird endgültig der neue technische Standard etabliert, der diese Zukunft dominiert. Spätestens, wenn wir den Minenarbeitern beim fröhlichen Materiehäkeln zusehen, schwingt aufs Neue ein wenig Wehmut ob der verpassten Gelegenheit mit, ein wirklich innovatives Science-Fiction-Konzept für die neunhundert Jahre entfernte Zukunft zu entwerfen, aber in diesem vergleichsweise trüben Umfeld wirkt es immerhin weniger deplatziert.
Obwohl Osunsanmi die Folge (abgesehen von wenigen Abstrichen) gekonnt umsetzen konnte, heißt das noch lange nicht, dass die Folge ohne Längen oder kleinere Makel wäre. So wird der geneigte Zuschauer Zeuge des dramatischsten Öffnens eines Kommunikationskanals der Star-Trek-Geschichte, auch wenn den meisten aufmerksamen Fernseheulen wohl schon längst klar gewesen sein dürfte, dass Burnham geduldig am Ende der anderen Leitung wartet. Andere Momente wirkten hingegen zu überhastet, wie zum Beispiel die Rettung des Außenteams durch Georgiou, die in ihrer Vorhersehbarkeit Parallelen zum Auftritt Burnhams bot.
Schließlich bleibt der Vollständigkeit halber noch zu erwähnen, dass es sich abermals um eine recht ungehemmte Darstellung von Gewalt handelte. Die blutbefleckten Stiefel Georgious, die Fleischfetzen in der Sporenkammer und der Tod Kals fielen jedenfalls nur knapp oberhalb jener Gürtellinie, die mit Ichebs Tod in der Picard-Episode "Keine Gnade" unterschritten wurde.


Besetzung.
Nach einem Einzelabenteuer für Michael Burnham steht nun die Mannschaft der Discovery im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und gibt dabei besten Anlass zur Hoffnung, dass sie von nun an mehr als nur die bloße Kulisse für die Einblicke in das Leben ausgewählter Hauptfiguren bieten wird.
Allen voran ist der von Doug Jones verkörperte Saru zu nennen, der nach zwei Jahren endlich zum  Captain erwächst. Nahezu staatsmännisch und väterlich erscheint er im Umgang mit seiner Besatzung, den Minenarbeitern der 'Kolonie' und vor allem seinem Außenteam-Protegé Sylvia Tilly. Dass er auch selbst Faust anlegt, als es darum geht, die Ehre der Sternenflotte in einer Kneipenschlägerei zu verteidigen, verleiht der Figur zusätzliche Bandbreite.
Gleiches lässt sich über Mary Wiseman als Tilly sagen. Dieses Mal glückt nämlich die Gratwanderung zwischen Flapsigkeit und Albernheit einigermaßen (so schlittert sie im englischsprachigen Original nur knapp an einer F-Bombe vorbei) und im Verlaufe der Mission entpuppt sie sich tatsächlich als ausgezeichnete Wahl für die Mitgliedschaft in diesem elitären Außenteam - auch wenn sie sich bei der großen Prügelei hinter der Theke verstecken musste.
An Philippa Georgiou hingegen scheiden sich abermals die Geister. Michelle Yeohs Anwesenheit scheint hauptsächlich durch aufwändige Kampfchoreografien definiert zu werden, obwohl sie in einer derlei verrohten Umgebung sicherlich die Art von Ass im Ärmel darstellen dürfte, derer es zur Rettung der Föderation bedarf. Andererseits legen gleich mehrere ihrer Bemerkungen nahe, dass ihr Aufenthalt in dieser Zukunft zeitlich begrenzt sein dürfte und die kommende, aber noch immer titellose Sektion-31-Serie mit ihr in der Hauptrolle schon bald Realität werden dürfte. Dennoch wirkt sie nicht "zwischengeparkt", sondern rettet antithetisch zum Sternenflottengebaren den Tag.
Anthony Rapp lernt als Paul Stamets in bester Star-Trek-Manier den Wert von Selbstüberwindung zum Wohle vieler, bleibt aber als Ingenieur weit hinter den Erwartungen zurück. Hat er  als Ingenieur denn wirklich für die Öffnung eines Panels, der Entnahme eines kaputten Teils, dem Einsetzen eines Ersatzes und dessen Anschluss an das System die Anleitung Renos benötigt?
Immerhin stimmt die Chemie zwischen beiden.
Tig Notaro nimmt als Jett Reno die Rolle des Ersatz-Counselors an und auch, wenn ihre Methodik etwas fragwürdig ist, gibt ihr er Erfolg am Ende wohl recht. Allerdings scheint ihre spezielle Beziehung zu Stamets ein wenig zu Lasten Hugh Culbers zu gehen. Der hat nach seinen Wiederbelebungsschmerzen der vergangenen Staffel wieder zu sich selbst gefunden, aber es bleibt ein wenig das Gefühl zurück, dass Wilson Cruz im Vergleich zu Nataro etwas weniger im Fokus stand.
Die beste Nachricht für Rachael Ancheril bleibt, dass sie  durch Nennung im Vorspann endlich zu einem Teil der Hauptdarstellerriege aufsteigen konnte. In diesem Zusammenhang gilt jedoch zu hoffen, dass dadurch ein wenig mehr von ihr zu sehen sein wird als noch in dieser Episode. Ihr einzig nennenswerter Dialog mit Georgiou war jedenfalls mit einer nicht sonderlich vielschichtigen Motivation zum Verbleib an Bord der Discovery verbunden.


Zudem kann der Zuschauer ein Wiedersehen mit den vielen anderen Crewmitgliedern feiern, die man im Verlauf der Serie schätzen gelernt hat. Dabei ist auffällig, dass die Schauspieler von Figuren wie Rhys (Patrick Kwok-Choon), Bryce (Ronnie Rowe Jr.), Owasekun (Oyin Oladejo), Linus (David Benjamin Tomlinson), Nilsson (die erste Airiam-Darstellerin Sara Mitich), Dr. Pollard (Raven Dauda) und allen voran Detmer (Emily Coutts) mehr Text als in der gesamten Staffel zuvor auswendig lernen mussten. Mit dem Namen Keyla Detmers verbunden ist mit dieser Episode zudem eine mysteriöse Spätfolge des Absturzes, die in kommenden Folgen noch näher beleuchtet werden dürfte. Hoffen wir an dieser Stelle einmal, dass der laut David Mack gebürtigen Düsseldorferin ein ähnliches Schicksal wie ihrer verblichenen Kameradin Airiam erspart bleibt.
Abseits dieses Personenkreises gibt es noch einige Charaktere, die bestenfalls der Vollständigkeit Erwähnung finden sollten.
Der von Jonathan Koensgen verkörperte Coridaner Kal bleibt ein verklärtes Bauernopfer und auch sein von Lindsey Owen Pierre gespielter Kollege Os'ir wandelt sich ein wenig plötzlich vom Saulus zum Paulus.
Das alles ist aber nichts gegen Zareh, der einmal mehr unter Beweis stellt, wie wenig Bösewichte und Star Trek unter einen gemeinsamen Hut passen. Zwar gaben sich die Drehbuchautoren ein wenig Mühe, ihm Attribute wie Cleverness anzueignen, aber am Ende des Tages blieb er trotz der sichtlich engagierten Darstellung durch Jake Weber so flach und eindimensional, dass man sich echt fragen muss, wie er überhaupt die Macht auf dieser Welt an sich reißen konnte. Spätestens ab dem Moment, in dem er eine sexistische Bemerkung über Georgiou zum Besten gibt, scheint sein Schicksal besiegelt. Immerhin bleibt seine Rückkehr dank des Gnadenerlasses in bester Sternenflottentradition nicht ausgeschlossen, so dass er eventuell in zukünftigen Folgen diesen ersten Eindruck revidieren kann.
Den Schlussakkord dieser Folge beschert uns Michael Burnham, die zwar endlich nach einem Jahr wieder mit ihren Freunden vereint ist, aber deren Ankunft vor allem wegen ihrer Extensions in Erinnerung blieb (die sicherlich aus Materie programmiert wurden). Ansonsten erscheint ihr Auftritt in seinem Umfang eigentlich zu gering, um ihn zu bewerten. Dennoch sei an dieser Stelle ausdrücklich betont, dass ihr Auftauchen auch ein Zeichen der Hoffnung ist: Es weckt dank der hier zur Schau gestellten Teamleistung nämlich Spannung darauf, was alle Mannschaftsmitglieder erst erreichen können, wenn sie zusammen arbeiten.


Kritikwürdiger Aspekt.

Kanonbrüche und Logiklöcher.
Bevor an dieser Stelle das große Schimpfen beginnt, gilt es zunächst einmal einige Punkte explizit zu loben.
Mit dem Gastauftritt von Coridanern wird nach Auftauchen eines Betelgeusianers in der vorherigen Folge eine weitere traditionsreiche Star-Trek-Spezies aus ihrem Schattendasein befreit. Wie in "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil I" zuvor ist die Generalüberholung der Maske auch in diesem Fall überaus gelungen, zumal es im Bezug auf die auch als "Coridaniten" bekannten Wesen, die in  den Enterprise-Folgen "Im Schatten von P'Jem" und "Dämonen" recht unterschiedlich dargestellt wurden, einigen Klärungsbedarf gab.
Besondere Erwähnung muss an dieser Stelle auch das Zitieren der Sternenflottenvorschrift 256.15 finden (vgl. Denkwürdige Zitate), denn sie stammt im Original aus dem nie auf Deutsch erschienenen Star-Trek-Roman "Vulcan's Forge".
In anderen Bereichen bleibt die Grundidee zwar recht gut, wurde aber zu oft nicht konsequent zu Ende gedacht.
So ist die Kommunikation ein vergleichsweise unwichtiges System, auf das ein wenig zu viel Aufmerksamkeit gelegt wird. Schließlich wäre ein Besuch der 'Kolonie' auch noch mit Shuttle oder Transportern möglich und Renos Kommunikation mit Stamets über PADD und Drohne beweist, dass es alternative Kommunikationsmöglichkeiten gibt, die man so lange schiffsintern nutzen könnte.
Der Gedanke, dass zellulare Regeneration in der TOS-Ära fast einen eigenen Raum benötigt, während ein Geweberegenerator zu TNG-Zeiten bequem in eine Hand passt, ist gleichermaßen lobenswert, aber wenn man wenige Einstellungen später sieht, wie zur Beseitigung von Kadaverresten Schaufeln verwendet werden, obwohl selbst ein Phaser bessere Arbeit geleistet hätte, wirkt dieser Fortschritt ein wenig bemüht.
Auch die Idee, den Begriff "V'draysh" für die "Föderation" aus dem Short Trek "Calypso" zu übernehmen und ihn in eine Verbindung mit einer Pidgin-Sprache zu stellen ist schlichtweg genial. Schließlich wäre es extrem unglaubwürdig gewesen, wenn sich die Sprache in neunhundert Jahren und im Hinblick auf die Isolation nicht maßgeblich weiterentwickelt hätte. Aber dass eine so sehr mit dem eigenen Vokabular verwandte Variation vom Universalübersetzer scheinbar nicht erkannt wird, straft die Bezeichnung des Gerätes lügen (obwohl man mit viel Augenzudrücken natürlich auch behaupten kann, dass das System mit dem Ausfall der Kommunikation ebenfalls nicht mehr funktionierte).


Ebenso schön ist im Grunde, dass Rubindium in einen schlüssigen Kontext zur Wahl des zentralen Rohstoffes dieser Folge gemacht wurde, denn das bereits bei TOS etablierte Material stand schon damals mit der Kommunikation in Verbindung. Aber der Transtator, in dem das Element (zu welchem Zweck auch immer) verbaut ist, zählt zu den typischen Teilen, die ein gut sortiertes Ersatzteillager eines jeden Sternenflottenschiffes in mehrfacher Ausführung vorrätig haben sollte - vor allem, wenn es so leicht beschädigt werden kann.
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch der Absturz der Discovery auf der vereisten Oberfläche, der in seiner Gestalt an den siebenten Kinofilm und - noch ein wenig mehr - an die Voyager-Episode "Temporale Paradoxie" erinnert. Im Gegensatz zu Discovery zeichnete die anderen beiden Fälle allerdings aus, dass es zu stärkeren Beschädigungen kam, denn es mutet zumindest etwas verwunderlich an, dass die Discovery diese Bruchlandung so glimpflich überstehen konnte, während ihre modernen Geschwister nicht mehr aus eigener Kraft starten konnten. Am peinlichsten blieb hinsichtlich dieses Ereignisses allerdings, dass im Anschluss sämtliche Brückenoffiziere wie ältere deutsche Passagiere eines Ryan-Air-Mallorca-Fluges nach dessen erfolgreichen Landung fröhlich Beifall klatschten.
Daneben gab es schließlich auch ein paar erzählerische Abkürzungen, die einfach überhaupt keinen Sinn ergeben.
So bemüht der erschreckend harmlose Absturz auch war; der Umstand, dass die Discovery zuvor durch einen derart großen Gesteinsbrocken hindurchfliegt als wäre es Zuckerglas, wäre schon bei voller Schildstärke absolut unsinnig gewesen.
Zudem propagiert man schon wieder die haltlose Behauptung, dass Dilithium ein exklusiver Bestandteil von Warpfähigkeit sei.
Und dann ist da noch die auffällig beiläufige Aussage, dass das Sehspektrum der Saurianer etwa hundert Mal weitreichender als das von Menschen sei (die maximal 740 Nanometer abdecken können). Nachdem schon Saru in den letzten beiden Staffeln zu einem Sammelbecken von außergewöhnlichen Fähigkeiten (Gefahrenganglien, Dartpfeile, erhöhte Laufgeschwindigkeit, besseres Sehvermögen) geformt wurde, ist nun der Staffelstab scheinbar an Linus übergegangen.
Die mit Abstand diskussionswürdigste Idee bleibt jedoch das Konzept des parasitäres Eises.
Auf welche Weise war es parasitär?
Es hat keine Energie aus dem Schiff gesaugt, keine Mineralien geraubt und die Discovery in keinem Moment dem eigenen Vorteil zuliebe ausgenutzt. Es wird nicht einmal spezifiziert, wie das Eis in der Lage ist, dem größtenteils auch noch nach Sonnenuntergang freiliegende Schiff so zuzusetzen.
Die Erklärung scheint einfach: Es war schlichtweg ein schlecht ausgedachtes Handlungselement mit dem einzigen Zweck, dass Michael Burnham wie die Kavallerie herbeieilen konnte, um ihre alte Mannschaft zu retten, die trotz guter Ansätze ansonsten verloren gewesen wäre. Ein ärgerlicher Schachzug, denn er reduziert den eigentlichen Reiz der Folge abermals auf ein altbekanntes Muster: Das Universum, die Föderation und vor allem die Discovery stehen allesamt im Schatten Michael Burnhams.


Synchronisation.
Schon wieder gibt es ein sinnvolles Siezen und Duzen! Während etwa Owosekun und Detmer sich auf der Brücke problemlos auf sehr persönliche Weise ansprechen, bleibt Saru als Führungsoffizier verständlicherweise bei der Höflichkeitsform. Und während Zareh seine coridanischen Opfer mit 'Du' anspricht, herrscht zwischen den Minenarbeitern und den Sternenflottenoffizieren ein ungleich respektvollerer Ton.
Nur in jenen Momenten, in denen der Bösewicht dieser Episode Saru oder Tilly anspricht, wechselt er aus irgendeinem Grund zwischen beiden Formen hin und her. Mit viel Mühe kann man das allerdings auch als Mittel zum Zweck ansehen, denn in diesen Interaktionen versucht er an die Kooperationsbereitschaft der beiden zu appellieren.
Ansonsten duzen sich natürlich Stamets und Culber gegenseitig, während Georgiou sich dies scheinbar vor allem für Personen aufhebt, die sie im Verlauf der weiteren Handlung umzubringen gedenkt. Auf jeden Fall gelangt auf diese Weise ein wenig mehr Vertrautheit in die deutsche Synchronisation, was ebenfalls entscheidend dazu beiträgt, die Besatzung nahbarer erscheinen zu lassen.
Davon ab gibt es ein paar Kosenamen aus dem Munde Renos, die sich nur schwer ins Deutsche übertragen lassen. Aber dass aus "Mr. Hazmat" hier "Mr. Biotonne" und aus "cranky pants" ein "Miesepeter" wird, geht völlig in Ordnung. Einzig und allein bei "bobcat", das im Deutschen (wohl nach dem Rapper aus den Neunzigern) "Papa Bär" umgewandelt wird, bleibt gewöhnungsbedürftig.
Eine Erwähnung ehrenhalber gilt auch dieses Mal dem Besitzer des kleinsten Star-Trek-Museums, David-Hurst-Preisträger und Synchronsprecher Benjamin Stöwe, der Hugh Culber seine Stimme leiht.


Fazit.
Nach dem Staffelstart greift nun auch endlich die USS Discovery ins Geschehen ein. Und das auf beeindruckende Weise: Mit einem spektakulären - wenn auch nicht sehr glaubwürdigen - Absturz zwingt sie die Crew zur Zusammenarbeit, während es Saru und Tilly in Rekordzeit gelingt, erste Verbündete zu finden. Der Star der Folge ist die Mannschaft des Schiffes, die sich aufmacht, mit guten schauspielerischen Leistungen, Teamarbeit und einem ungetrübten Sternenflottengeist das Gesicht der Zukunft zu verändern.
Getrübt wird dieses Bild allerdings von vielen Ideen, die nicht zu Ende gedacht wurden, einem unnötigen Hang zur Brutalität und einem Folgenende, dass den mühsam erarbeiteten Fortschritt der Schiffsbesatzung durch den Rückfall in alte Erzählmuster innerhalb der letzten paar Sekunden völlig ad absurdum führt.

Bewertung.
Unnötiges Eigentor Sekunden vor dem Abpfiff.








Schluss.

Der größte Pluspunkt von "Star Trek: Discovery" ist, dass es - allen Unkenrufen zum Trotz - eine Star-Trek-Serie mit einer unbestreitbaren Existenzberechtigung ist. Ich würde sogar noch weitergehen und sagen, dass die Serie wichtig ist für den Kanon, auch wenn sie ihn hin und wieder durch 'friendly fire' torpedieren mag.
Ihr Wert liegt z.B. auch darin, dass es die erste Star-Trek-Serie ist, in der ein homosexuelles Paar zur Hauptdarstellerriege zählt. Es ist die erste Serie mit einem Außerirdischen als Captain eines Sternenflottenschiffes. Und Michael Burnham ist nach einem schwarzen männlichen Stationskommandanten und einer weiblichen Kapitänin eine durchaus logische Wahl für den Platz direkt im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Vor allem aber gibt es zahlreiche Personen, für die "Star Trek: Discovery" das ist, was für andere TNG, DS9 oder Voyager war: Die erste Star-Trek-Serie, mit der sie in Berührung gekommen sind. Oder zumindest die erste Serie, in der sie sich selbst repräsentiert finden; egal ob es farbige, weibliche Sternenflottenoffiziere wie Burnham betrifft, homosexuelle Charaktere wie Reno und Stamets oder intelligente Frauen, die nicht hundertprozentig dem übertriebenen Idealbild magersüchtiger Topmodels entsprechen wie Tilly.
Insofern ist es natürlich in Ordnung, wie bei allen anderen Star-Trek-Ablegern inhaltliche Kritik zu üben. Oder einige der Designentscheidungen zu kritisieren. Oder ihre Fehler den Kanon oder die generelle Glaubwürdigkeit betreffend zu bemängeln. Dass "Discovery" aber ein wichtiger, zeitgenössischer Beitrag zu Star Trek ist, steht außer Frage und auch wenn sich der eine oder andere nicht immer an das erinnert fühlen mag, was er einst mit der Franchise verbunden hat, gilt es zu bedenken, dass für andere das Gegenteil der Fall ist. Und gerade im Hinblick auf die beständig wachsende Anzahl von Star-Trek-Serien bleibt für jeden Fan auch stets mindestens eine Produktion übrig, die seinen eigenen Ansprüchen genügt. Wenn wir das gleiche Recht auch allen anderen respektvoll eingestehen, sind wir tatsächlich ein Stückweit näher an jener Gesellschaftsutopie, die Gene Roddenberry dereinst für eine weiterentwickelte Menschheit vor Augen hatte.



Denkwürdige Zitate.

"Ja, wir sind zur Zeit vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten, aber wir sind zusammen und noch am Leben."
Saru

"Ähm, da kleben noch Reste von Leland an ihren Schuhen…"
Sylvia TIlly

"T-Shirt wird mit Bindestrich geschrieben…"
Hugh Culber

"Holen wir das Kommandotrainingshandbuch oder kommen Sie auch so irgendwann auf den Punkt?"
Philippa Georgiou

"Wir werden unsere Glaubenssätze nicht über Bord werfen!"
Saru

"Saru will das wir in Teams arbeiten und offenbar gilt 'wer atmen kann, kann auch arbeiten'. Falls Ihnen also nicht Mr. Biotonne hier helfen soll, der nach der Sporenkammer noch Gang ünf reinigen muss…"
"M-Mein Name ist Gene…"
"Das vergesse ich ja sowieso wieder…"
Jett Reno und Gene

"Tut mir leid, Sir, wenn ich Angst habe rede ich immer viel."
"Ich weiß."
Tilly und Saru

"Bürokratie ist der Tod von allem Spaß."
Georgiou

"Sterneflottenvorschrift zwo fünf sechs Punkt eins fünf: Offiziere sollen sich jederzeit so verhalten wie es sich für einen Offizier geziemt. Deshalb flippen wir auch gerade nicht aus, obwohl uns Fremde einen Phaser vor die Nase halten. Aber das macht mir total Angst, also könnten Sie bitte die Waffen runternehmen und - keine Ahnung Sie uns ihren Namen sagen, damit Sie keine Fremden mehr sind?"
Tilly

"Was Du Schmerz nennst, nenne ich Vorspiel."
Georgiou

"Hugh? Danke! Jett? Danke für garnichts!"
"Immer wieder gern, Papa Bär!"
"Papa Bär?"
"Keine Ahnung, ich bin auf Drogen."
Paul Stamets, Reno und Culber

"Willkommen in der Zukunft!"
Os'ir


Weiterführende Leseliste.

01. Rezension zu: "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil I"
02. Rezension zu "Fern der Heimat"
03. Rezension zu "Bewohner der Erde"
04. Rezension zu "Vergiss mich nicht"
05. Rezension zu "Bewährungsprobe"
06. Rezension zu "Aasgeier"
07. Rezension zu "Wiedervereinigung, Teil III"
08. Rezension zu "Das Schutzgebiet"
09. Rezension zu "Terra Firma, Teil I"
10. Rezension zu "Terra Firma, Teil II"
11. Rezension zu "Sukal"
12. Rezension zu "Es gibt Gezeiten..."
13. Rezension zu "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil II"

Staffel 2.

01. Rezension zu: "Brother"
02. Rezension zu "New Eden"
03. Rezension zu "Lichtpunkte"
04. Rezension zu "Der Charonspfennig"
05. Rezension zu "Die Heiligen der Unvollkommenheit"
06. Rezension zu "Donnergrollen"
07. Rezension zu "Licht und Schatten"
08. Rezension zu "Gedächtniskraft"
09. Rezension zu "Projekt Daedalus"
10. Rezension zu "Der rote Engel"
11. Rezension zu "Der Zeitstrom"
12. Rezension zu "Tal der Schatten"
13. Rezension zu "Süße Trauer, Teil I"
14. Rezension zu "Süße Trauer, Teil II"

Staffel 1.

01. Rezension zu "Leuchtfeuer" und "Das Urteil"
03. Rezension zu "Lakaien und Könige"
04. Rezension zu "Sprung"
05. Rezension zu "Wähle Deinen Schmerz"
06. Rezension zu "Lethe"
07. Rezension zu "T=Mudd²"
08. Rezension zu "Si Vis Pacem, Para Bellum"
09. Rezension zu "Algorithmus"
10. Rezension zu "Nur wegen Dir"
11. Rezension zu "Der Wolf im Inneren"
12. Rezension zu "Blindes Verlangen"
13. Rezension zu "Auftakt zum Ende"
14. Rezension zu "Flucht nach vorn"
15. Rezension zu "Nimm meine Hand"