Spoilerwarnung.
Diese Rezension enthält massive Spoiler auf "Terra Firma, Teil II", den zehnten Teil der dritten Staffel von "Star Trek: Discovery" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und weitere Episoden bereits gesehen hat.
Diese Rezension enthält massive Spoiler auf "Terra Firma, Teil II", den zehnten Teil der dritten Staffel von "Star Trek: Discovery" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und weitere Episoden bereits gesehen hat.
In einem der Kommentare zur vorherigen Rezension wies "Christian von wechselnden Planeten" darauf hin, dass einer der Verdienste der letzten Folge gewesen sei, dass es "Star Trek: Discovery" endlich gelungen sei, auf sich selbst Bezug zu nehmen und der eigenen Erzähltradition zu folgen, wie es z.B. TNG durch die Bank weg getan hat.
Ich habe mir meine Antwort für diese Einleitung aufgehoben, denn tatsächlich schafft "Discovery" dies in meinen Augen bereits seit der zweiten Staffel (vgl. dazu die Ausführungen zur vierten Folge "Charonspfennig"). Zählt man zudem die Short Treks hinzu, in denen die Serie die Etablierung verschiedener Handlungselemente geschickt in die Staffel-Adventszeit auslagerte, kann man der Serie durchaus zugestehen, bereits frühzeitig ein eigenes Gepräge aufgebaut und extensiv genutzt zu haben.
Aber ist das wirklich die ganze Wahrheit?
Seit Anfang an bediente sich die Serie auch großzügig bei jenem Vorbild, dem sie chronologisch vorangesetzt wurde; der stilprägenden Originalserie. So wurde Michael Burnham kurzerhand in die Familie von niemand geringerem als Sarek vom Vulkan hineingedichtet, die Reise des Schiffes führte in das durch TOS begründete Spiegeluniversum und das Staffelfinale endete mit einem Rendezvous mit der USS Enterprise. Die zweite Staffel verstärkte diesen Trend sogar noch. Originalseriencharaktere wie Christopher Pike, Spock oder Nummer Eins bestimmten den Kurs, wohlbekannte Rollstuhlvisionen schockierten den ersatzweisen Captain und den Höhepunkt bildete ein stilvoller Besuch des verbotenen Planeten Talos IV. Beinahe wirkte es, als würde sich die Serie allmählich mit ihrer ungünstigen Position im Fahrwasser der einflussreichsten Star-Trek-Serie überhaupt arrangieren können, auch wenn es weiterhin eine Vielzahl von Kanonbrüchen und Logiklöchern zu bewundern gab.
Doch dann zog Alex Kurtzman plötzlich die Reißleine, um "Discovery" auf neue kreative Höhen zu katapultieren.
Die Flucht nach vorn, die das Schiff mit seinem Sprung in eine neunhundertdreißig Jahre entfernte Zukunft auslöste, sollte unter anderem auch dazu dienen, sich von TOS abzunabeln und eigene Wege zu beschreiten. Mit einer Rückkehr ins Spiegeluniversum jedoch beschwor die Serie nun aber alter Geister wieder herauf, die längst verschwunden geglaubt schienen…
Ich habe mir meine Antwort für diese Einleitung aufgehoben, denn tatsächlich schafft "Discovery" dies in meinen Augen bereits seit der zweiten Staffel (vgl. dazu die Ausführungen zur vierten Folge "Charonspfennig"). Zählt man zudem die Short Treks hinzu, in denen die Serie die Etablierung verschiedener Handlungselemente geschickt in die Staffel-Adventszeit auslagerte, kann man der Serie durchaus zugestehen, bereits frühzeitig ein eigenes Gepräge aufgebaut und extensiv genutzt zu haben.
Aber ist das wirklich die ganze Wahrheit?
Seit Anfang an bediente sich die Serie auch großzügig bei jenem Vorbild, dem sie chronologisch vorangesetzt wurde; der stilprägenden Originalserie. So wurde Michael Burnham kurzerhand in die Familie von niemand geringerem als Sarek vom Vulkan hineingedichtet, die Reise des Schiffes führte in das durch TOS begründete Spiegeluniversum und das Staffelfinale endete mit einem Rendezvous mit der USS Enterprise. Die zweite Staffel verstärkte diesen Trend sogar noch. Originalseriencharaktere wie Christopher Pike, Spock oder Nummer Eins bestimmten den Kurs, wohlbekannte Rollstuhlvisionen schockierten den ersatzweisen Captain und den Höhepunkt bildete ein stilvoller Besuch des verbotenen Planeten Talos IV. Beinahe wirkte es, als würde sich die Serie allmählich mit ihrer ungünstigen Position im Fahrwasser der einflussreichsten Star-Trek-Serie überhaupt arrangieren können, auch wenn es weiterhin eine Vielzahl von Kanonbrüchen und Logiklöchern zu bewundern gab.
Doch dann zog Alex Kurtzman plötzlich die Reißleine, um "Discovery" auf neue kreative Höhen zu katapultieren.
Die Flucht nach vorn, die das Schiff mit seinem Sprung in eine neunhundertdreißig Jahre entfernte Zukunft auslöste, sollte unter anderem auch dazu dienen, sich von TOS abzunabeln und eigene Wege zu beschreiten. Mit einer Rückkehr ins Spiegeluniversum jedoch beschwor die Serie nun aber alter Geister wieder herauf, die längst verschwunden geglaubt schienen…
Zurück im Spiegeluniversum versucht die innerlich zerrissene Imperatorin Philippa Georgiou verzweifelt, ihre geliebte Ziehtochter Michael Burnham nach deren Verrat wieder auf Linie zu trimmen. So verschont sie – allen ehernen Traditionen zum Trotz – das Leben der Verräterin. Im Zuge einer intensiven Gehirnwäsche gelingt es ihr zunächst, ihr verloren geglaubtes Kind dazu zu bringen, einer Handvoll an Co-Konspiratoren effektvoll zur Strecke zu bringen. Doch in Sicherheit wiegen kann sich die Herrscherin – deren eigene Ansichten sich durch den unfreiwilligen Sabbatical in einem anderen Universum grundlegend gewandelt haben - deshalb noch lange nicht, denn die aggressive Natur der Spiegeluniversumsvariante von Michael Burnham lässt sich in ein paar Monaten keineswegs einfach so mir-nichts-dir-nichts außer Kraft setzen…
Besetzung.
Die Folge zeigt durch die Kombination zweier sehr gegensätzlicher Plots erneut, dass die wahre Stärke von "Star Trek: Discovery" (wie in jeder anderen Star-Trek-Serie eigentlich auch) in der vielfältigen Mannschaft der USS Discovery liegt. Eine Episode funktioniert schlichtweg besser, wenn alle Beteiligten etwas Sinnstiftendes zu tun haben und durch ihre Zusammenarbeit Fortschritte erzielen, die einem größeren Ganzen dienen. Außerdem beweist "Terra Firma, Teil II" eindrucksvoll, dass nicht nur der Fokus auf Michael Burnham doof ist, sondern die Fokussierung auf einzelne Person generell eine schwache Idee ist.
Doch der Reihe nach:
Michelle Yeoh schafft es als geläuterte Imperatorin Philippa Georgiou durchaus, dem Charakterwandel ihrer Figur den notwendigen Ausdruck zu verleihen. Die Tragik, in ihren Reformversuchen ebenso kläglich zu scheitern wie ihr Spiegeluniversumskollege Spock wird von ihr schlüssig transportiert und tatsächlich gelingt es ihr in einigen Momenten sogar, ihrer stets befremdlich anmutenden Fixierung auf Michael Burnham durch sehr emotionale Einblicke in ihr Seelenleben nachträglich Gewicht zu verleihen. Zudem darf Yeoh in einem munteren Showdown noch einmal ihre legendären Zweikampfkünste unter Beweis stellen.
Yeohs intensive Darstellung wird jedoch durch zwei Faktoren entscheidend gemindert:
Zum einen entpuppt sich ihr dreimonatiges Martyrium letzten Endes als Test, um die charakterliche Integrität einer Regentin zu prüfen, die während ihrer Bewährungsprobe munter auf Manipulation, Folter und Mord beharrt. Es riecht nach einer Mischung aus der neunten Staffel Dallas, die sich am Ende komplett als Traum einer einzigen Figur entpuppte und dem Attest einer Querdenkerin zur Befreiung vom Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, das den Stempel der Arztpraxis ihres Schwiegersohns trägt.
Zum anderen wirkt das alles völlig überstürzt, da sich die Autoren in den Folgen zuvor kaum die Mühe gemacht haben, diese identitätsverschiebende Wesensveränderungen auf angemessene Weise anzubahnen. Tatsächlich hätten längere Szenen, in denen Georgiou mit Saru, Tilly oder all den anderen Besatzungsmitgliedern interagiert hätte, dieser Entwicklung den Weg bereiten können, aber diese sind zulasten eines Fokus' auf die Hauptfigur der Serie ersatzlos entfallen. So aber wirkt all das ein wenig über das Knie gebrochen, nicht zuletzt, weil eine Philippa Georgiou in einer Zukunft, in der eine gewissenlose Verbrecherbande einen zentralen Machtfaktor darstellt, durchaus ihre Daseinsberechtigung gehabt hätte. Aber bereits in den vorangegangenen Folgen hatte sich angedeutet, dass die Autoren mit der Figur kaum noch etwas Besseres anfangen konnten, als ihr ein paar Zoten und markige Sprüche in den Mund zu legen.
Dennoch kann ich der Entwicklung auch Verständnis abringen. Dass Georgiou nun plötzlich nicht mehr plakativ böse, aber definitiv auch nicht wirklich gut zu sein scheint, ist vielleicht kein Schachzug, der die Zuschaueridentifikation sonderlich befördert, bietet dafür aber eine richtungsweisende Ambivalenz für die kommende Sektion-31-Serie: Eine Frau, deren Gewissen es erlaubt, die Drecksarbeit zu erledigen, um ein utopisches Paradies vor der grausamen Welt um sie herum zu bewahren, bietet der ruchlosen Geheimorganisation genau jenen willigen Mitarbeiter, den sie für ihre verdeckten Aktionen benötigt. So gesehen mag dieser Discovery-Folge die Glaubwürdigkeit vielleicht abgehen, aber auf lange Sicht bildet sie den nötigen Grundstock für eine Serie abseits der Sternenflotten-Ideale.
Die Folge zeigt durch die Kombination zweier sehr gegensätzlicher Plots erneut, dass die wahre Stärke von "Star Trek: Discovery" (wie in jeder anderen Star-Trek-Serie eigentlich auch) in der vielfältigen Mannschaft der USS Discovery liegt. Eine Episode funktioniert schlichtweg besser, wenn alle Beteiligten etwas Sinnstiftendes zu tun haben und durch ihre Zusammenarbeit Fortschritte erzielen, die einem größeren Ganzen dienen. Außerdem beweist "Terra Firma, Teil II" eindrucksvoll, dass nicht nur der Fokus auf Michael Burnham doof ist, sondern die Fokussierung auf einzelne Person generell eine schwache Idee ist.
Doch der Reihe nach:
Michelle Yeoh schafft es als geläuterte Imperatorin Philippa Georgiou durchaus, dem Charakterwandel ihrer Figur den notwendigen Ausdruck zu verleihen. Die Tragik, in ihren Reformversuchen ebenso kläglich zu scheitern wie ihr Spiegeluniversumskollege Spock wird von ihr schlüssig transportiert und tatsächlich gelingt es ihr in einigen Momenten sogar, ihrer stets befremdlich anmutenden Fixierung auf Michael Burnham durch sehr emotionale Einblicke in ihr Seelenleben nachträglich Gewicht zu verleihen. Zudem darf Yeoh in einem munteren Showdown noch einmal ihre legendären Zweikampfkünste unter Beweis stellen.
Yeohs intensive Darstellung wird jedoch durch zwei Faktoren entscheidend gemindert:
Zum einen entpuppt sich ihr dreimonatiges Martyrium letzten Endes als Test, um die charakterliche Integrität einer Regentin zu prüfen, die während ihrer Bewährungsprobe munter auf Manipulation, Folter und Mord beharrt. Es riecht nach einer Mischung aus der neunten Staffel Dallas, die sich am Ende komplett als Traum einer einzigen Figur entpuppte und dem Attest einer Querdenkerin zur Befreiung vom Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, das den Stempel der Arztpraxis ihres Schwiegersohns trägt.
Zum anderen wirkt das alles völlig überstürzt, da sich die Autoren in den Folgen zuvor kaum die Mühe gemacht haben, diese identitätsverschiebende Wesensveränderungen auf angemessene Weise anzubahnen. Tatsächlich hätten längere Szenen, in denen Georgiou mit Saru, Tilly oder all den anderen Besatzungsmitgliedern interagiert hätte, dieser Entwicklung den Weg bereiten können, aber diese sind zulasten eines Fokus' auf die Hauptfigur der Serie ersatzlos entfallen. So aber wirkt all das ein wenig über das Knie gebrochen, nicht zuletzt, weil eine Philippa Georgiou in einer Zukunft, in der eine gewissenlose Verbrecherbande einen zentralen Machtfaktor darstellt, durchaus ihre Daseinsberechtigung gehabt hätte. Aber bereits in den vorangegangenen Folgen hatte sich angedeutet, dass die Autoren mit der Figur kaum noch etwas Besseres anfangen konnten, als ihr ein paar Zoten und markige Sprüche in den Mund zu legen.
Dennoch kann ich der Entwicklung auch Verständnis abringen. Dass Georgiou nun plötzlich nicht mehr plakativ böse, aber definitiv auch nicht wirklich gut zu sein scheint, ist vielleicht kein Schachzug, der die Zuschaueridentifikation sonderlich befördert, bietet dafür aber eine richtungsweisende Ambivalenz für die kommende Sektion-31-Serie: Eine Frau, deren Gewissen es erlaubt, die Drecksarbeit zu erledigen, um ein utopisches Paradies vor der grausamen Welt um sie herum zu bewahren, bietet der ruchlosen Geheimorganisation genau jenen willigen Mitarbeiter, den sie für ihre verdeckten Aktionen benötigt. So gesehen mag dieser Discovery-Folge die Glaubwürdigkeit vielleicht abgehen, aber auf lange Sicht bildet sie den nötigen Grundstock für eine Serie abseits der Sternenflotten-Ideale.
Sonequa Martin-Green kann unter dem Label Michael Burnhams abermals gleich zwei Rollen auf einmal verkörpern: Zum einen die plumpe Spiegeluniversumseingeborene, deren unerfolgreicher Loyalitätswandel im Spiegeluniversum ebenso vorhersehbar wie ihr Tod war. Ihrer flachen Darstellung einer flachen Figur haftet ein wenig der Makel des Overactings an, aber immerhin bleibt es ihr vergönnt, die Handlung maßgeblich mitzubestimmen. Zudem verpasst sie die sich hier bietende Chance, ihre brutale Folter und das Brechen ihrer Persönlichkeit thematisch eindringlich zu behandeln, nur um ihr einen schwach orchestrierten Verrat anzuhängen.
Ihr Gegenstück zeichnet sich (für Discovery-Verhältnisse) zum anderen durch eine erstaunliche Passivität aus, auch wenn - oder gerade weil - ihr vor allem recht emotionale Szenen vorbehalten bleiben, in denen sie abermals ihren Tränen freien Lauf lässt.
Diese Diskrepanz zwischen dem Spiegeluniversum und der primären Realität setzt sich bei Sylvia Tilly nahtlos fort. Ihre Mirror-Version hat zwar wenig zu tun, wirkt aber in ihrer Bosheit komplexer als die meisten ihrer Kollegen und markiert damit einen der besseren Auftritte dieses Universums. Er wird allerdings durch einen eher schwächeren Gegenpart in der anderen Realität geschmälert, in der Tilly durch merkwürdig deplatzierte Anmerkungen über Georgiou noch kriecherischer wirkt, als ihr Pendant es gegenüber der Imperatorin jemals war.
Der bemerkenswerteste Auftritt des Spiegeluniversums bleibt jedoch Doug Jones vorbehalten. Der Schauspieler findet den schmalen Grat zwischen Unterwürfigkeit und begrenztem Selbstbewusstsein, der für diesen Part notwendig ist, erstaunlich gut. Das trotz der schweren Maske deutlich spürbare Entsetzen, das seine Rolle Saru befällt, wenn ihm Georgiou die Wahrheit über das vaha'rai erzählt, gehört zu den absoluten Höhepunkten dieser Episode und unterstreicht die Qualitäten des Darstellers.
Im Gegensatz dazu macht Saru allerdings eine weniger gute Figur als Captain der USS Discovery. Tatsächlich kann ich Admiral Vances berechtigte Vorwürfe gut nachvollziehen, denn der Kelpianer lässt die Professionalität seines Berufsstandes durchaus vermissen. Daran trägt Jones allerdings keine Schuld, sondern wird zum Spielball der Autoren, die nun beweisen müssen, dass diese fragwürdige (dem pedantischen Charakter widersprechende) Entscheidung in späteren Episoden von Mehrwert sein wird.
Der Rest der Besatzung bleibt ein weiteres Mal weit hinter den genannten Personen zurück. Sicherlich hinterlassen einige von ihnen, wie etwa Anthony Rapp (als Paul Stamets), Emily Coutts (als Keyla Detmer) oder Oyin Oladejo (als Joann Owasekun) durchaus einen bleibenden Eindruck, aber auch wenn sie ein oder zwei Worte mehr zu sagen haben als etwa Wilson Cruz (als Hugh Culber, dem vor allem in Spiegeluniversum noch nicht einmal eine Sprechrolle zuteilwird!), Blu de Barrio (als Adira Tal) oder David Ajala (Cleveland Booker), bleiben sie weit hinter den Möglichkeiten zurück.
Müsste man jedoch eine Szene wählen, die im besonderen Maße gelungen ist, so wäre es in meinen Augen jene, in denen Book, Stamets und Adira erfolgreich zusammenarbeiten, um einen Link zum Kelpianer-Schiff herzustellen, denn in diesem Moment zeigt sich, wie sehr die Crew der Discovery zusammengewachsen ist und wie viel lohnenswerter die Arbeit in einem Team im Vergleich zur Einzelkämpfer-Mentalität des Spiegeluniversums ausfällt. Allein mit dieser überschaubaren Szene schafft es der zweite Plot der Folge, sich über den ersten zu erheben und damit auch indirekt die Frage aufzuwerfen, wie sinnvoll der Spinoff-Versuch kurz vor Staffelende wirklich war.
Maßgeblich an dieser Szene beteiligt ist übrigens auch ein altbekanntes Gesicht, das eine längere Pause eingelegt hat (vgl. Denkwürdige Zitate): Tig Notaro kehrt für ein paar Einstellungen als Jett Reno zurück und schlüpft ohne viel Federlesen in die Rolle des schroffen, antiautoritären und schonungslosen Sprücheklopfers zurück, die ihr zuvor von Georgiou streitig gemacht wurde. Damit wurde auch gleich die Chemie zwischen den einzelnen Charakteren verbessert, weswegen ihre Rückkehr zu den großen Pluspunkten dieser Folge gezählt werden muss.
Ihr Gegenstück zeichnet sich (für Discovery-Verhältnisse) zum anderen durch eine erstaunliche Passivität aus, auch wenn - oder gerade weil - ihr vor allem recht emotionale Szenen vorbehalten bleiben, in denen sie abermals ihren Tränen freien Lauf lässt.
Diese Diskrepanz zwischen dem Spiegeluniversum und der primären Realität setzt sich bei Sylvia Tilly nahtlos fort. Ihre Mirror-Version hat zwar wenig zu tun, wirkt aber in ihrer Bosheit komplexer als die meisten ihrer Kollegen und markiert damit einen der besseren Auftritte dieses Universums. Er wird allerdings durch einen eher schwächeren Gegenpart in der anderen Realität geschmälert, in der Tilly durch merkwürdig deplatzierte Anmerkungen über Georgiou noch kriecherischer wirkt, als ihr Pendant es gegenüber der Imperatorin jemals war.
Der bemerkenswerteste Auftritt des Spiegeluniversums bleibt jedoch Doug Jones vorbehalten. Der Schauspieler findet den schmalen Grat zwischen Unterwürfigkeit und begrenztem Selbstbewusstsein, der für diesen Part notwendig ist, erstaunlich gut. Das trotz der schweren Maske deutlich spürbare Entsetzen, das seine Rolle Saru befällt, wenn ihm Georgiou die Wahrheit über das vaha'rai erzählt, gehört zu den absoluten Höhepunkten dieser Episode und unterstreicht die Qualitäten des Darstellers.
Im Gegensatz dazu macht Saru allerdings eine weniger gute Figur als Captain der USS Discovery. Tatsächlich kann ich Admiral Vances berechtigte Vorwürfe gut nachvollziehen, denn der Kelpianer lässt die Professionalität seines Berufsstandes durchaus vermissen. Daran trägt Jones allerdings keine Schuld, sondern wird zum Spielball der Autoren, die nun beweisen müssen, dass diese fragwürdige (dem pedantischen Charakter widersprechende) Entscheidung in späteren Episoden von Mehrwert sein wird.
Der Rest der Besatzung bleibt ein weiteres Mal weit hinter den genannten Personen zurück. Sicherlich hinterlassen einige von ihnen, wie etwa Anthony Rapp (als Paul Stamets), Emily Coutts (als Keyla Detmer) oder Oyin Oladejo (als Joann Owasekun) durchaus einen bleibenden Eindruck, aber auch wenn sie ein oder zwei Worte mehr zu sagen haben als etwa Wilson Cruz (als Hugh Culber, dem vor allem in Spiegeluniversum noch nicht einmal eine Sprechrolle zuteilwird!), Blu de Barrio (als Adira Tal) oder David Ajala (Cleveland Booker), bleiben sie weit hinter den Möglichkeiten zurück.
Müsste man jedoch eine Szene wählen, die im besonderen Maße gelungen ist, so wäre es in meinen Augen jene, in denen Book, Stamets und Adira erfolgreich zusammenarbeiten, um einen Link zum Kelpianer-Schiff herzustellen, denn in diesem Moment zeigt sich, wie sehr die Crew der Discovery zusammengewachsen ist und wie viel lohnenswerter die Arbeit in einem Team im Vergleich zur Einzelkämpfer-Mentalität des Spiegeluniversums ausfällt. Allein mit dieser überschaubaren Szene schafft es der zweite Plot der Folge, sich über den ersten zu erheben und damit auch indirekt die Frage aufzuwerfen, wie sinnvoll der Spinoff-Versuch kurz vor Staffelende wirklich war.
Maßgeblich an dieser Szene beteiligt ist übrigens auch ein altbekanntes Gesicht, das eine längere Pause eingelegt hat (vgl. Denkwürdige Zitate): Tig Notaro kehrt für ein paar Einstellungen als Jett Reno zurück und schlüpft ohne viel Federlesen in die Rolle des schroffen, antiautoritären und schonungslosen Sprücheklopfers zurück, die ihr zuvor von Georgiou streitig gemacht wurde. Damit wurde auch gleich die Chemie zwischen den einzelnen Charakteren verbessert, weswegen ihre Rückkehr zu den großen Pluspunkten dieser Folge gezählt werden muss.
Unter den Gaststars dieser Folge gebührt Paul Guilfoyle als Carl die Pole Position. Über die Enthüllung, dass sich hinter dem Zigarre-rauchenden, Zeitung-lesenden und in Rätseln sprechenden Eremiten der Hüter der Ewigkeit verbirgt, kann man geteilter Meinung sein, aber in einer Staffel, die bislang erstaunlich arm an erinnerungswürdigen Gastauftritten bleibt, war seine Interpretation der Verkörperung einer künstlich-intelligenten Raum-Zeitmaschine mit Abstand das außergewöhnlichste, was der Zuschauer bis dato geboten bekommen hat.
Das zeigt sich beispielsweise im direkten Vergleich mit der Person Duggans, dessen Besetzung mit Daniel Kash (bekannt aus Aliens, Ein Mountie in Chicago, Dresden Files, The Expanse oder Orphan Black) in einem krassen Gegensatz zu seinem geringen Einfluss auf die Episode steht. In diesem Fall liegt die Vermutung nahe, dass Kash in der kommenden Sektion-31-Serie eine größere Rolle spielen könnte und dieser Kurzauftritt im Spiegeluniversum so etwas wie eine Aufwärmübung für einen Darsteller dieses Kalibers bedeutete.
Auch wenn Oded Fehr als Admiral Charles Vance Saru gegenüber die richtigen Fragen stellt, bleibt er erstaunlich inkonsequent für jemanden in einer so verantwortungsvollen Führungsposition. Dieser Widerspruch zieht sich allerdings bereits seit seinem Erstauftritt durch den Charakter, dem es dadurch auch an Glaubwürdigkeit mangelt.
Zu den positiven Aspekten des Spiegeluniversums zählt auch dieses Mal wieder, dass sowohl Hannah Cheeseman als auch Rekha Sharma mit von der Partie sein dürfen.
Doch wer 'A' sagt, muss auch 'B' sagen!
Nach den zahlreichen Erwähnungen Gabriel Lorcas hätte ein Auftritt Jason Isaacs den Abschied Michelle Yeohs und diesen Ausflug in die antiken Discovery-Erzählgründe abrunden können, doch diese Chance ließ die Serie ungenutzt liegen. Sicherlich hätte die Verpflichtung des namhaften Schauspielers aber auch das sichtbar eingeschränkte Budget (die Handlung beschränkt sich auf die Sets der Discovery, CGI-Effekte wie der Vorspann, die Ermordung Burnhams oder der Hüter der Ewigkeit bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück) gesprengt und so kann man sich als Fan damit trösten, dass der terranische Thron nach dem Tod Burnhams als auch der Imperatorin Georgiou für den 'Vikar' freigemacht wurde. Und wer weiß, vielleicht überschneidet sich die Sektion-31-Serie ja noch einmal mit dieser Zeitlinie, die vom Wächter der Ewigkeit begründet wurde…
Das zeigt sich beispielsweise im direkten Vergleich mit der Person Duggans, dessen Besetzung mit Daniel Kash (bekannt aus Aliens, Ein Mountie in Chicago, Dresden Files, The Expanse oder Orphan Black) in einem krassen Gegensatz zu seinem geringen Einfluss auf die Episode steht. In diesem Fall liegt die Vermutung nahe, dass Kash in der kommenden Sektion-31-Serie eine größere Rolle spielen könnte und dieser Kurzauftritt im Spiegeluniversum so etwas wie eine Aufwärmübung für einen Darsteller dieses Kalibers bedeutete.
Auch wenn Oded Fehr als Admiral Charles Vance Saru gegenüber die richtigen Fragen stellt, bleibt er erstaunlich inkonsequent für jemanden in einer so verantwortungsvollen Führungsposition. Dieser Widerspruch zieht sich allerdings bereits seit seinem Erstauftritt durch den Charakter, dem es dadurch auch an Glaubwürdigkeit mangelt.
Zu den positiven Aspekten des Spiegeluniversums zählt auch dieses Mal wieder, dass sowohl Hannah Cheeseman als auch Rekha Sharma mit von der Partie sein dürfen.
Doch wer 'A' sagt, muss auch 'B' sagen!
Nach den zahlreichen Erwähnungen Gabriel Lorcas hätte ein Auftritt Jason Isaacs den Abschied Michelle Yeohs und diesen Ausflug in die antiken Discovery-Erzählgründe abrunden können, doch diese Chance ließ die Serie ungenutzt liegen. Sicherlich hätte die Verpflichtung des namhaften Schauspielers aber auch das sichtbar eingeschränkte Budget (die Handlung beschränkt sich auf die Sets der Discovery, CGI-Effekte wie der Vorspann, die Ermordung Burnhams oder der Hüter der Ewigkeit bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück) gesprengt und so kann man sich als Fan damit trösten, dass der terranische Thron nach dem Tod Burnhams als auch der Imperatorin Georgiou für den 'Vikar' freigemacht wurde. Und wer weiß, vielleicht überschneidet sich die Sektion-31-Serie ja noch einmal mit dieser Zeitlinie, die vom Wächter der Ewigkeit begründet wurde…
"Terra Firma, Teil II" gelingt es nicht wesentlich, seinem schwachen ersten Teil nachträglich die nötige Legitimation zu verleihen.
Die Folge bleibt ein Zwitterwesen aus Spinoff und Abschiedsfolge, das sich anders als ihr Vorgänger anfühlt; etwa im Erzähltempo, dem Inhalt oder der Intensität der Figurenausleuchtung.
Doch auch in der Wahl der künstlerischen Ausgestaltung lässt sich ein offener Bruch ausmachen, da die Regiedebütantin Chloe Domont in ihrer Folge mit nervösen Wackelkameras, extensiven Porträtaufnahmen oder waghalsigen Kamerasaltos zusätzlichen einen unnötigen Formkontrast zum ersten Teil aufbaut. Dies geschieht auf Kosten einer visuellen Kontinuität und lässt die berechtigte Frage aufkommen, ob nicht vielleicht ein gemeinsamer Regisseur für beide Episoden sinnvoll gewesen wäre.
Als wäre diese Abnabelung vom Vorgänger nicht bereits schwerwiegend genug, trennt sich auch die Handlung (wie bereits in der Woche zuvor) in zwei sehr unterschiedliche Plots in sehr unterschiedlicher Ausprägung. So nimmt der Spiegeluniversumsteil stolze zwei Drittel der Folge ein. Domont gibt sich jedoch sichtlich Mühe, stilistische Elemente wie omnipräsente Spiegelungen, historische Querbezüge wie Burnhams Gefangenenkleidung (die an "Lakaien und Könige" erinnert) oder ein Auge für Design-Details (z.B. die fliegenden Rangabzeichen in Zeitlupe) zu bewahren.
Die dunklen Spiegeluniversumsszenen (deren Charakter sich schon durch den veränderten Vorspann ankündigen) stehen in einem Gegensatz zu den strahlend hellen Einstellungen an Bord der USS Discovery, denen in ihrem Umfang allerdings deutlich weniger Platz zur Verfügung steht und die in ihrer Funktion größtenteils auf eine bloße Spiegelung der Verhältnisse in beiden Realitäten reduziert werden können.
Dabei bleibt der schrägste Moment die Abschiedsszene in der Mannschaftsmesse, in der beinahe jedes Crewmitglied noch einmal die Vorzüge Philippa Georgious preisen durfte.
Die etwas surreal anmutende Trauerstimmung wird wohl am ehesten als metaphorisches Gegenstück zum Spiegeluniversum verständlich, doch insbesondere die einseitige Sicht auf Philippa Georgiou wird weder der Figur, noch ihren Lebensumständen gerecht. Denn die rücksichtslose Despotin, die dereinst die USS Discovery übernommen hatte, um einen Genozid an den Klingonen durchzuführen, hat deutlich kritischere Worte verdient als das recht harmlose "Hassliebesgeständnis" Michael Burnhams. Im Angesicht ihres fehlenden Respekts vor Leben, ihrem Hang für Folter und ihrer Leidenschaft für Gewalt sendet die Betonung von vermeintlich harmlosen Aspekten wie ihrem verwegenen Kleidungsstil, ihrem fehlenden Taktgefühl oder ihrer bedingungslose Ehrlichkeit (die keineswegs so konstant war wie Saru sie in seiner verklärten Erinnerung hatte) ein bedenkliches Signal in punkto Moralität aus. Bedenkt man ferner, dass sie trotz dieser offen zur Schau gestellten Abgründe ihre galaktische Charakterprüfung bestanden hat, wird deutlich, dass sich "Discovery" mit ihr vielleicht vom erzählerischen Ballast der Vergangenheit befreit hat, aber dafür auch die Werte und Ideale, die man in den letzten paar Folgen nicht müde wurde zu betonen, augenscheinlich mit Füßen tritt. Ich will nicht in den Chor der Personen einstimmen, die Georgiou gern als "Weltraum-Hitler" bezeichnen (vor allem weil ich glaube, dass ihre Herkunft ihr zum Überleben keine andere Wahl gelassen hat, als zu Intrigen, Brutalität und Mord zu greifen), aber diese plötzliche Absolution spiegelt weder den Verlauf der Handlung, noch die Entwicklung der Figur innerhalb der Serie angemessen wieder und steht in einem krassen Widerspruch zur Erzähltradition dieser Franchise. Darüber, was das im Hinblick auf den tagesaktuellen Bezug von Science Fiction bedeuten mag, möchte ich an dieser Stelle lieber erst gar nicht eingehen…
Im schlechtesten Fall kann man darin eine wegweisende Entscheidung für die neue Sektion-31-Serie sehen. Wenn man nämlich eine Serie konzipiert, in der die Charaktere über Leichen gehen, um die fragile Unschuld ihres Föderationsparadieses zu wahren, scheinen dementsprechend ausgestaltete Charaktere als eine logische Wahl. Eine eigens dafür konstruierte Spinoff-Folge, die diesem brachialen Gedanken huldigt, ist im Rahmen einer solchen Prämisse sogar irgendwie schlüssig, selbst wenn sie dem bisherigen Kurs von "Discovery" im Speziellen und Star Trek im Allgemeinen widersprechen mag. Es gilt allerdings zu bedenken, dass der Reiz der Sektion 31 stets mit dem moralischen Dilemma verbunden war, das den Taten der Geheimorganisation entgegenstand und man darf wohl gespannt sein, ob sich dieser Aspekt erhalten wird oder in explosiven Gewaltorgien heimlich, still und leise ad acta gelegt wird.
Aufgrund der moralisch vergleichsweise prekären Implikationen bin ich eher geneigt, in der Schlussszene einen Abschied des Produktionsteams von einer geschätzten Schauspielkollegin zu sehen. Das ist als Statement durchaus verständlich, aber auch hier bleibt anzumerken, dass all die freundlichen Bemerkungen glaubhafter gewirkt hätten, wenn man im Vorfeld zugelassen hätte, dass Georgiou eine emotionale Bindung zu ihren Crewmitgliedern aufgebaut hätte. Denn den Lobeshymnen von Detmer, Owosekun oder Reno hätte man mehr Gewicht verleihen können, wenn die Autoren sich in vorangegangenen Folgen dazu herabgelassen hätten, diesen Figuren ein wenig gemeinsamen Raum zu vergönnen.
Die Folge bleibt ein Zwitterwesen aus Spinoff und Abschiedsfolge, das sich anders als ihr Vorgänger anfühlt; etwa im Erzähltempo, dem Inhalt oder der Intensität der Figurenausleuchtung.
Doch auch in der Wahl der künstlerischen Ausgestaltung lässt sich ein offener Bruch ausmachen, da die Regiedebütantin Chloe Domont in ihrer Folge mit nervösen Wackelkameras, extensiven Porträtaufnahmen oder waghalsigen Kamerasaltos zusätzlichen einen unnötigen Formkontrast zum ersten Teil aufbaut. Dies geschieht auf Kosten einer visuellen Kontinuität und lässt die berechtigte Frage aufkommen, ob nicht vielleicht ein gemeinsamer Regisseur für beide Episoden sinnvoll gewesen wäre.
Als wäre diese Abnabelung vom Vorgänger nicht bereits schwerwiegend genug, trennt sich auch die Handlung (wie bereits in der Woche zuvor) in zwei sehr unterschiedliche Plots in sehr unterschiedlicher Ausprägung. So nimmt der Spiegeluniversumsteil stolze zwei Drittel der Folge ein. Domont gibt sich jedoch sichtlich Mühe, stilistische Elemente wie omnipräsente Spiegelungen, historische Querbezüge wie Burnhams Gefangenenkleidung (die an "Lakaien und Könige" erinnert) oder ein Auge für Design-Details (z.B. die fliegenden Rangabzeichen in Zeitlupe) zu bewahren.
Die dunklen Spiegeluniversumsszenen (deren Charakter sich schon durch den veränderten Vorspann ankündigen) stehen in einem Gegensatz zu den strahlend hellen Einstellungen an Bord der USS Discovery, denen in ihrem Umfang allerdings deutlich weniger Platz zur Verfügung steht und die in ihrer Funktion größtenteils auf eine bloße Spiegelung der Verhältnisse in beiden Realitäten reduziert werden können.
Dabei bleibt der schrägste Moment die Abschiedsszene in der Mannschaftsmesse, in der beinahe jedes Crewmitglied noch einmal die Vorzüge Philippa Georgious preisen durfte.
Die etwas surreal anmutende Trauerstimmung wird wohl am ehesten als metaphorisches Gegenstück zum Spiegeluniversum verständlich, doch insbesondere die einseitige Sicht auf Philippa Georgiou wird weder der Figur, noch ihren Lebensumständen gerecht. Denn die rücksichtslose Despotin, die dereinst die USS Discovery übernommen hatte, um einen Genozid an den Klingonen durchzuführen, hat deutlich kritischere Worte verdient als das recht harmlose "Hassliebesgeständnis" Michael Burnhams. Im Angesicht ihres fehlenden Respekts vor Leben, ihrem Hang für Folter und ihrer Leidenschaft für Gewalt sendet die Betonung von vermeintlich harmlosen Aspekten wie ihrem verwegenen Kleidungsstil, ihrem fehlenden Taktgefühl oder ihrer bedingungslose Ehrlichkeit (die keineswegs so konstant war wie Saru sie in seiner verklärten Erinnerung hatte) ein bedenkliches Signal in punkto Moralität aus. Bedenkt man ferner, dass sie trotz dieser offen zur Schau gestellten Abgründe ihre galaktische Charakterprüfung bestanden hat, wird deutlich, dass sich "Discovery" mit ihr vielleicht vom erzählerischen Ballast der Vergangenheit befreit hat, aber dafür auch die Werte und Ideale, die man in den letzten paar Folgen nicht müde wurde zu betonen, augenscheinlich mit Füßen tritt. Ich will nicht in den Chor der Personen einstimmen, die Georgiou gern als "Weltraum-Hitler" bezeichnen (vor allem weil ich glaube, dass ihre Herkunft ihr zum Überleben keine andere Wahl gelassen hat, als zu Intrigen, Brutalität und Mord zu greifen), aber diese plötzliche Absolution spiegelt weder den Verlauf der Handlung, noch die Entwicklung der Figur innerhalb der Serie angemessen wieder und steht in einem krassen Widerspruch zur Erzähltradition dieser Franchise. Darüber, was das im Hinblick auf den tagesaktuellen Bezug von Science Fiction bedeuten mag, möchte ich an dieser Stelle lieber erst gar nicht eingehen…
Im schlechtesten Fall kann man darin eine wegweisende Entscheidung für die neue Sektion-31-Serie sehen. Wenn man nämlich eine Serie konzipiert, in der die Charaktere über Leichen gehen, um die fragile Unschuld ihres Föderationsparadieses zu wahren, scheinen dementsprechend ausgestaltete Charaktere als eine logische Wahl. Eine eigens dafür konstruierte Spinoff-Folge, die diesem brachialen Gedanken huldigt, ist im Rahmen einer solchen Prämisse sogar irgendwie schlüssig, selbst wenn sie dem bisherigen Kurs von "Discovery" im Speziellen und Star Trek im Allgemeinen widersprechen mag. Es gilt allerdings zu bedenken, dass der Reiz der Sektion 31 stets mit dem moralischen Dilemma verbunden war, das den Taten der Geheimorganisation entgegenstand und man darf wohl gespannt sein, ob sich dieser Aspekt erhalten wird oder in explosiven Gewaltorgien heimlich, still und leise ad acta gelegt wird.
Aufgrund der moralisch vergleichsweise prekären Implikationen bin ich eher geneigt, in der Schlussszene einen Abschied des Produktionsteams von einer geschätzten Schauspielkollegin zu sehen. Das ist als Statement durchaus verständlich, aber auch hier bleibt anzumerken, dass all die freundlichen Bemerkungen glaubhafter gewirkt hätten, wenn man im Vorfeld zugelassen hätte, dass Georgiou eine emotionale Bindung zu ihren Crewmitgliedern aufgebaut hätte. Denn den Lobeshymnen von Detmer, Owosekun oder Reno hätte man mehr Gewicht verleihen können, wenn die Autoren sich in vorangegangenen Folgen dazu herabgelassen hätten, diesen Figuren ein wenig gemeinsamen Raum zu vergönnen.
An dieser Stelle kommen wir nicht umhin, den dicksten Fisch dieser Folge bei der Flosse zu packen und aus dem modrigen Brackwasser des Spiegeluniversums zu heben: Der Hüter der Ewigkeit ist mit einem Paukenschlag zurück!
Das mag nach den geschickt in die letzte Episode gestreuten Hinweisen vielleicht absehbar sein, ist aber auch mit einigen Problemen behaftet. So hatten sowohl die TOS-Episode "Griff in die Geschichte" als auch die TAS-Folge "Das Zeitportal" die Fähigkeiten dieses stationären Sternentors noch ganz anders dargestellt: Mit ihrem Sprung zurück beeinflussten Personen wie Leonard McCoy oder Spock die Zeitlinie spürbar. Was aber Carl in diesem Fall für Georgiou aus der Melone zaubert, wirkt spürbar anders. Durch das verfrühte Ableben von Personen wie Paul Stamets, Ellen Landry oder Keyla Detmer wissen wir zwar, dass es sich nicht um das richtige Spiegeluniversum handelt, aber der Hinweis auf das Fortleben Sarus legt nahe, dass durch den Test ein neuer Zweig des Spiegeluniversums entstanden ist (ähnlich wie das Abramsverse im Vergleich zur primären Zeitlinie). Das klingt im ersten Moment sicherlich nach einem Widerspruch in der Funktionsweise des Zeitportals.
Aber zwischen den Ereignissen der Originalserie und dieser Folge liegen nicht nur mehr als neunhundert Jahre, sondern auch die verheerenden Ereignisse der temporalen Kriege, in deren Verlauf verschiedene Fraktionen offensichtlich versucht haben, den Hüter der Ewigkeit für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Glaubt man den Worten Carls, so musste er einen Weg finden, diese Einflussnahme zu unterbinden. Neben der Entwicklung eines Avatars zählte dazu wohl auch die Flucht aus dem Sternensystem und die Verwendung von Sicherheitsprotokollen, um einem Missbrauch den Riegel vorzuschieben.
Damit hat es diese Folge in meinen Augen geschafft, einen festen Bestandteil der Originalserie (die Folge "Griff in die Geschichte" zählt zu Recht zu den besten der Franchise) entscheidend weiterzuentwickeln, einen Charakter zu erschaffen, der sich in zukünftigen Episoden als hilfreich erweisen könnte und hat dabei sogar etwas für die Glaubwürdigkeit des Hüters getan. Tatsächlich boten die Ausführungen den temporalen Kriegen derart viel Potential, dass ich nach den schlechten Vorzeichen für die Sektion-31-Serie lieber eine Spinoff für eine Serie zu Zeitsoldaten und ihren Einsätzen sehen wollen würde. Das allerdings würde ein nahezu enzyklopädisches Verständnis der verantwortlichen Autoren für das Star-Trek-Universum voraussetzen, doch derlei Personal scheint auf dem Arbeitsmarkt gerade nicht verfügbar zu sein, wie diese Folge ebenfalls unter Beweis stellt.
Ein gutes Beispiel dafür liefern die neuen "vollpolarisierten Warpleitungen", mit denen sich Jett Reno zu Recht die Zeit vertrieben hat, denn diese Technologie ist laut der Voyager-Episode "Subraumspalten" nicht nur sehr ertragreich, sondern auch so gefährlich, dass sie ganze Zivilisationen auszulöschen vermag. Abgesehen davon, dass es ein Vertragswerk gibt, das den Gebrauch dieser Technologie ausdrücklich untersagt, stellt sich zudem die Frage, warum man diese Energiequelle nicht für Warpantriebe verwendet, denn wie bereits in vorangegangenen Rezensionen ausgeführt dient Dilithium lediglich dafür, als Reaktionsmedium bei der Energiegewinnung durch Materie-Antimaterie-Interaktion zu fungieren.
Philippa Georgious Auflösungserscheinungen sind ebenfalls ganz schön aus der Luft gegriffen.
Denn eine Person, die nicht nur in einer anderen Parallelwelt, sondern auch in eine andere Zeit gespült wurde, gab es in der reichhaltigen Star-Trek-Geschichte schon einmal. Alex Kurtzman sollte davon wissen, denn er war einer der Autoren des Drehbuches für "Star Trek [2009]", Wieso der ehemaligen Spiegeluniversumsimperatorin ständig die Gesichtszüge entgleisen, während der von Leonard Nimoy gespielte Spock des Primäruniversums davon unbehelligt eines natürlichen Todes sterben konnte, vermag sich mir nicht so recht erschließen.
Zudem entspannt sich ein schwerer Widerspruch daraus, einerseits den Hüter der Ewigkeit aus der Asservatenkammer zu holen, um damit eine Traditionslinie aus der Originalserie zu huldigen, während man an anderer Stelle der Serie offen wiederspricht.
Der Tantalusstrahler nämlich, über den Georgiou in ihren Gemächern verfügt und mit dem sie ihre Ziehtocher "[..] per Knopfdruck töten […]" könnte, spielt natürlich auf die TOS-Episode "Das Paralleluniversum" an. Dumm nur, dass Kirks Spiegeluniversumsvariante das geheime Gerät von einem außerirdischen Wissenschaftler erbeutet hat und diesen außergewöhnlichen taktischen Vorteil nutzt, um Karriere zu machen und Widersacher auszuschalten. Das gleiche Gerät zwölf Jahre vorher aber schon in den Händen der Imperatorin zu sehen, gräbt dem mysteriösen Aufstieg des Offiziers das Wasser ab. Zudem wäre es interessant zu wissen, ob die Imperatorin das Gerät bei jeder ihrer Reisen neu installieren lässt…
Andere vermeintliche Widersprüche lassen sich mit viel Kompromissbereitschaft hingegen auflösen:
Die ISS Discovery soll das einzige Schiff in einem Umkreis von hundert Lichtjahren um Risa herum sein?
Vielleicht ist das Imperium auch wegen des Schiffsmangels ständigen Aufständen ausgesetzt.
Der Planet Risa hat plötzlich Ringe?
Vielleicht hat die imperiale Flotte einen der Monde als Machtdemonstration zerstört.
War Sarus vaha'rai nicht etwas verfrüht, zumal es in "Der Charonspfennig" von der Sphäre künstlich beschleunigt wurde?
Es könnte auf die Einwirkungen des Zeitportals zurückzuführen sein, um genau diesen Teil zum Gegenstand der Prüfung werden zu lassen.
Der Vollständigkeit halber will ich einen Punkt aber nicht unerwähnt lassen.
Den ganzen zwei Folgen überspannenden Spinoff hätte man sich auch bequem sparen können, wenn man Philippa Georgiou bei der Zeitreise in eine fast tausend Jahre entfernte Zukunft einfach zurückgelassen hätte. Im Hinblick auf eine Staffellänge von nur dreizehn Episoden bei "Discovery" und des bereits mehrfach verschobenen Drehbeginns der bislang noch auf das Reißbrett beschränkten Sektion-31-Serie, fühlt es sich an, als habe man zwei Folgen unnötig geopfert, die alternativ dazu hätten genutzt werden können, die Figuren mehr miteinander interagieren zu lassen, ein paar weitere Planeten zurück in den Schoß der Föderation zu holen und die Haupthandlung voranzutreiben. Ob ein derartiger Spinoff in Zeiten des seriellen Erzählens wirklich noch angemessen ist, möchte ich an dieser Stelle einfach mal bezweifeln, denn ein eigener Pilotfilm, in dem die Hauptprotagonistin mit den anderen Figuren im Rahmen der Serie zusammengeführt worden wäre, erscheint mir noch immer sinnvoller, als den Erzählfluss von "Discovery" zu abrupt zu unterbrechen.
Das mag nach den geschickt in die letzte Episode gestreuten Hinweisen vielleicht absehbar sein, ist aber auch mit einigen Problemen behaftet. So hatten sowohl die TOS-Episode "Griff in die Geschichte" als auch die TAS-Folge "Das Zeitportal" die Fähigkeiten dieses stationären Sternentors noch ganz anders dargestellt: Mit ihrem Sprung zurück beeinflussten Personen wie Leonard McCoy oder Spock die Zeitlinie spürbar. Was aber Carl in diesem Fall für Georgiou aus der Melone zaubert, wirkt spürbar anders. Durch das verfrühte Ableben von Personen wie Paul Stamets, Ellen Landry oder Keyla Detmer wissen wir zwar, dass es sich nicht um das richtige Spiegeluniversum handelt, aber der Hinweis auf das Fortleben Sarus legt nahe, dass durch den Test ein neuer Zweig des Spiegeluniversums entstanden ist (ähnlich wie das Abramsverse im Vergleich zur primären Zeitlinie). Das klingt im ersten Moment sicherlich nach einem Widerspruch in der Funktionsweise des Zeitportals.
Aber zwischen den Ereignissen der Originalserie und dieser Folge liegen nicht nur mehr als neunhundert Jahre, sondern auch die verheerenden Ereignisse der temporalen Kriege, in deren Verlauf verschiedene Fraktionen offensichtlich versucht haben, den Hüter der Ewigkeit für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Glaubt man den Worten Carls, so musste er einen Weg finden, diese Einflussnahme zu unterbinden. Neben der Entwicklung eines Avatars zählte dazu wohl auch die Flucht aus dem Sternensystem und die Verwendung von Sicherheitsprotokollen, um einem Missbrauch den Riegel vorzuschieben.
Damit hat es diese Folge in meinen Augen geschafft, einen festen Bestandteil der Originalserie (die Folge "Griff in die Geschichte" zählt zu Recht zu den besten der Franchise) entscheidend weiterzuentwickeln, einen Charakter zu erschaffen, der sich in zukünftigen Episoden als hilfreich erweisen könnte und hat dabei sogar etwas für die Glaubwürdigkeit des Hüters getan. Tatsächlich boten die Ausführungen den temporalen Kriegen derart viel Potential, dass ich nach den schlechten Vorzeichen für die Sektion-31-Serie lieber eine Spinoff für eine Serie zu Zeitsoldaten und ihren Einsätzen sehen wollen würde. Das allerdings würde ein nahezu enzyklopädisches Verständnis der verantwortlichen Autoren für das Star-Trek-Universum voraussetzen, doch derlei Personal scheint auf dem Arbeitsmarkt gerade nicht verfügbar zu sein, wie diese Folge ebenfalls unter Beweis stellt.
Ein gutes Beispiel dafür liefern die neuen "vollpolarisierten Warpleitungen", mit denen sich Jett Reno zu Recht die Zeit vertrieben hat, denn diese Technologie ist laut der Voyager-Episode "Subraumspalten" nicht nur sehr ertragreich, sondern auch so gefährlich, dass sie ganze Zivilisationen auszulöschen vermag. Abgesehen davon, dass es ein Vertragswerk gibt, das den Gebrauch dieser Technologie ausdrücklich untersagt, stellt sich zudem die Frage, warum man diese Energiequelle nicht für Warpantriebe verwendet, denn wie bereits in vorangegangenen Rezensionen ausgeführt dient Dilithium lediglich dafür, als Reaktionsmedium bei der Energiegewinnung durch Materie-Antimaterie-Interaktion zu fungieren.
Philippa Georgious Auflösungserscheinungen sind ebenfalls ganz schön aus der Luft gegriffen.
Denn eine Person, die nicht nur in einer anderen Parallelwelt, sondern auch in eine andere Zeit gespült wurde, gab es in der reichhaltigen Star-Trek-Geschichte schon einmal. Alex Kurtzman sollte davon wissen, denn er war einer der Autoren des Drehbuches für "Star Trek [2009]", Wieso der ehemaligen Spiegeluniversumsimperatorin ständig die Gesichtszüge entgleisen, während der von Leonard Nimoy gespielte Spock des Primäruniversums davon unbehelligt eines natürlichen Todes sterben konnte, vermag sich mir nicht so recht erschließen.
Zudem entspannt sich ein schwerer Widerspruch daraus, einerseits den Hüter der Ewigkeit aus der Asservatenkammer zu holen, um damit eine Traditionslinie aus der Originalserie zu huldigen, während man an anderer Stelle der Serie offen wiederspricht.
Der Tantalusstrahler nämlich, über den Georgiou in ihren Gemächern verfügt und mit dem sie ihre Ziehtocher "[..] per Knopfdruck töten […]" könnte, spielt natürlich auf die TOS-Episode "Das Paralleluniversum" an. Dumm nur, dass Kirks Spiegeluniversumsvariante das geheime Gerät von einem außerirdischen Wissenschaftler erbeutet hat und diesen außergewöhnlichen taktischen Vorteil nutzt, um Karriere zu machen und Widersacher auszuschalten. Das gleiche Gerät zwölf Jahre vorher aber schon in den Händen der Imperatorin zu sehen, gräbt dem mysteriösen Aufstieg des Offiziers das Wasser ab. Zudem wäre es interessant zu wissen, ob die Imperatorin das Gerät bei jeder ihrer Reisen neu installieren lässt…
Andere vermeintliche Widersprüche lassen sich mit viel Kompromissbereitschaft hingegen auflösen:
Die ISS Discovery soll das einzige Schiff in einem Umkreis von hundert Lichtjahren um Risa herum sein?
Vielleicht ist das Imperium auch wegen des Schiffsmangels ständigen Aufständen ausgesetzt.
Der Planet Risa hat plötzlich Ringe?
Vielleicht hat die imperiale Flotte einen der Monde als Machtdemonstration zerstört.
War Sarus vaha'rai nicht etwas verfrüht, zumal es in "Der Charonspfennig" von der Sphäre künstlich beschleunigt wurde?
Es könnte auf die Einwirkungen des Zeitportals zurückzuführen sein, um genau diesen Teil zum Gegenstand der Prüfung werden zu lassen.
Der Vollständigkeit halber will ich einen Punkt aber nicht unerwähnt lassen.
Den ganzen zwei Folgen überspannenden Spinoff hätte man sich auch bequem sparen können, wenn man Philippa Georgiou bei der Zeitreise in eine fast tausend Jahre entfernte Zukunft einfach zurückgelassen hätte. Im Hinblick auf eine Staffellänge von nur dreizehn Episoden bei "Discovery" und des bereits mehrfach verschobenen Drehbeginns der bislang noch auf das Reißbrett beschränkten Sektion-31-Serie, fühlt es sich an, als habe man zwei Folgen unnötig geopfert, die alternativ dazu hätten genutzt werden können, die Figuren mehr miteinander interagieren zu lassen, ein paar weitere Planeten zurück in den Schoß der Föderation zu holen und die Haupthandlung voranzutreiben. Ob ein derartiger Spinoff in Zeiten des seriellen Erzählens wirklich noch angemessen ist, möchte ich an dieser Stelle einfach mal bezweifeln, denn ein eigener Pilotfilm, in dem die Hauptprotagonistin mit den anderen Figuren im Rahmen der Serie zusammengeführt worden wäre, erscheint mir noch immer sinnvoller, als den Erzählfluss von "Discovery" zu abrupt zu unterbrechen.
Ausblick.
Vorsicht, dieser Abschnitt enthält eventuell Spoiler auf kommende Episoden!
In Anbetracht der Möglichkeit, diesen Zweiteiler als Starthilfe für eine Sektion-31-Serie zu nutzen, lassen sich bereits einige Vermutungen anstellen, wohin die Reise gehen wird. Zwar würde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, eine konkrete Zeit zu benennen, in der Georgiou letztendlich landen wird, aber einige Entwicklungen scheinen sich deutlich abzuzeichnen.
Wie bereits erwähnt scheint die Serie Graubereiche ausloten zu wollen und auf Michelle Yeoh als Zugpferd zu setzen. Neben Daniel Kash als Duggan dürfte wohl auch Georgious früherer Intimus (Hu)San mit von der Partie sein und die Rolle Michael Burnhams als emotionaler Rettungsanker für die frühere Imperatorin einnehmen.
Doch auch für "Discovery" wage ich eine weitere Prognose.
Books leichtsinniger Einsatz der Smaragdketten-Alexa wird die mafiöse Verbrecherorganisation ebenfalls zur Khi'eth führen, wo sie versuchen wird, der USS Disovery in eine Falle zu locken, um ihres wertvollen Sporenantriebes habhaft zu werden…
Vorsicht, dieser Abschnitt enthält eventuell Spoiler auf kommende Episoden!
In Anbetracht der Möglichkeit, diesen Zweiteiler als Starthilfe für eine Sektion-31-Serie zu nutzen, lassen sich bereits einige Vermutungen anstellen, wohin die Reise gehen wird. Zwar würde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, eine konkrete Zeit zu benennen, in der Georgiou letztendlich landen wird, aber einige Entwicklungen scheinen sich deutlich abzuzeichnen.
Wie bereits erwähnt scheint die Serie Graubereiche ausloten zu wollen und auf Michelle Yeoh als Zugpferd zu setzen. Neben Daniel Kash als Duggan dürfte wohl auch Georgious früherer Intimus (Hu)San mit von der Partie sein und die Rolle Michael Burnhams als emotionaler Rettungsanker für die frühere Imperatorin einnehmen.
Doch auch für "Discovery" wage ich eine weitere Prognose.
Books leichtsinniger Einsatz der Smaragdketten-Alexa wird die mafiöse Verbrecherorganisation ebenfalls zur Khi'eth führen, wo sie versuchen wird, der USS Disovery in eine Falle zu locken, um ihres wertvollen Sporenantriebes habhaft zu werden…
Synchronisation.
Abermals möchte ich an dieser Stelle den sinnvollen Gebrauch des Siezens und Duzens hervorheben. Vor allem der Wechsel von der Höflichkeitsform zurück in das ungleich persönlichere 'Du' nachdem Michael Burnham durch Folter scheinbar gebrochen zurück zu ihrer Mutter kommt, passt einfach wunderbar in diese Szene.
Ein wenig schade hingegen fand ich, dass das an Bob Dylan angelehnte "the winds are a-shifting." im Deutschen verlorengegangen ist. Allerdings wird daraus ein "Das Blatt scheint sich zu wenden.", was im Hinblick auf die zeitgleich präsentierte Zeitung noch nicht einmal unpassend wirkt.
Allerdings unterscheidet sich die deutsche Tonspur dadurch von der englischen, dass hier nicht auf den originalen Sprecher zurückgegriffen wurde. Während in der Originaltonspur tatsächlich kurz eine Aufnahme Bart LaRues zu hören ist, wird dem 1999 verstorbenen Alwin Joachim Meyer diese Ehre nicht zuteil.
Abermals möchte ich an dieser Stelle den sinnvollen Gebrauch des Siezens und Duzens hervorheben. Vor allem der Wechsel von der Höflichkeitsform zurück in das ungleich persönlichere 'Du' nachdem Michael Burnham durch Folter scheinbar gebrochen zurück zu ihrer Mutter kommt, passt einfach wunderbar in diese Szene.
Ein wenig schade hingegen fand ich, dass das an Bob Dylan angelehnte "the winds are a-shifting." im Deutschen verlorengegangen ist. Allerdings wird daraus ein "Das Blatt scheint sich zu wenden.", was im Hinblick auf die zeitgleich präsentierte Zeitung noch nicht einmal unpassend wirkt.
Allerdings unterscheidet sich die deutsche Tonspur dadurch von der englischen, dass hier nicht auf den originalen Sprecher zurückgegriffen wurde. Während in der Originaltonspur tatsächlich kurz eine Aufnahme Bart LaRues zu hören ist, wird dem 1999 verstorbenen Alwin Joachim Meyer diese Ehre nicht zuteil.
Fazit.
Dem zweiten Teil von "Terra Firma" gelingt es zwar trotz stilistischer Unterschiede, seinen Vorgänger abzuschließen, aber er bietet dem Zuschauer weniger eine "Discovery"-Folge als viel mehr eine Starthilfe für eine Sektion-31-Serie mit Michelle Yeoh in der Hauptrolle. Er scheitert bei dem Versuch, Philippa Georgious Sinneswandel schlüssig zu transportieren einerseits an der im Vorfeld zu sehr vernachlässigten Etablierung von persönlichen Beziehungen zu den anderen Figuren und andererseits an einer sehr fragwürdigen Moral, die mit der streitbaren Figur transportiert wird. Zudem verzichtet die Folge auf einen Auftritt Jason Isaacs und fabriziert unnötige Kanonbrüche wie Logiklöcher.
Dennoch gibt es auch den ein oder anderen Silberstreif am Horizont. Der Folge gelingt es, seine Crew als Vorteil herauszustellen, Tig Notaros Rückkehr bringt wieder Schwung in die Bude und mit dem schlüssigen Ausbau des Hüters der Ewigkeit schafft man es, einem Stück Kanon-Geschichte neues Leben einzuhauchen.
Dem zweiten Teil von "Terra Firma" gelingt es zwar trotz stilistischer Unterschiede, seinen Vorgänger abzuschließen, aber er bietet dem Zuschauer weniger eine "Discovery"-Folge als viel mehr eine Starthilfe für eine Sektion-31-Serie mit Michelle Yeoh in der Hauptrolle. Er scheitert bei dem Versuch, Philippa Georgious Sinneswandel schlüssig zu transportieren einerseits an der im Vorfeld zu sehr vernachlässigten Etablierung von persönlichen Beziehungen zu den anderen Figuren und andererseits an einer sehr fragwürdigen Moral, die mit der streitbaren Figur transportiert wird. Zudem verzichtet die Folge auf einen Auftritt Jason Isaacs und fabriziert unnötige Kanonbrüche wie Logiklöcher.
Dennoch gibt es auch den ein oder anderen Silberstreif am Horizont. Der Folge gelingt es, seine Crew als Vorteil herauszustellen, Tig Notaros Rückkehr bringt wieder Schwung in die Bude und mit dem schlüssigen Ausbau des Hüters der Ewigkeit schafft man es, einem Stück Kanon-Geschichte neues Leben einzuhauchen.
Auch wenn die Discovery die Flucht nach vorn angetreten ist, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht mehr großzügig in den reichhaltigen Jagdgründen der Originalserie wildert. Diese Staffel hat es scheinbar den Hüter der Ewigkeit getroffen – mit Potential auf eine fulminante Wiederkehr.
Aber der Rückbezug auf die Originalserie ist ein fester Bestandteil der Star-Trek-Tradition – insbesondere bei TNG. Gleich in der ersten Staffel von TNG gab es mit "Gedankengift" eine Folge, die einen Bogen zu "Implosion in der Spirale" schlug. Mehrfach konnte man ein Wiedersehen mit verschiedenen Originalserien-Charakteren wie Leonard McCoy, Sarek, Spock oder Montgomery Scott feiern. Und in zahlreichen Folgen gab es zahllose Anspielungen und Referenzen auf die Serie.
In anderen Serien setzte sich der Trend fort. In DS9 fand es seinen Höhepunkt in der Crossover-Folge "Immer die Last mit den Tribbles", bei "Voyager" musste Icheb Prüfungsfragen zu Kirk beantworten und in "Enterprise" gab es so viele Anlehnungen, dass der Platz hier gar nicht ausreichen würde, sie alle aufzuzählen.
So gesehen ist es absolut legitim, ab und zu in den Fußstapfen der Originalserie zu wandeln. Es ist aber ebenso wichtig, die eigenen Erzähltraditionen zu bedienen, um sich ein Image jenseits des großen Vorbilds zu schaffen. TNG hat das geschafft und ich bin mir recht sicher, dass auch Discovery diesen Sprung längst gemeistert hat.
Die neue Sektion-31-Serie muss sich dahingehend aber noch beweisen, nicht zuletzt, weil ihr holpriger Start erstmals in der Star-Trek-Geschichte durch einen Spinoff eingeleitet wurde, der sich in Gänze auf Erzähltraditionen aus der Originalserie und "Discovery" stützte. Ob das eine gute Wahl war, wird die Serie zeigen müssen – wenn sie denn je das Produktionsstadium erreicht.
Aber der Rückbezug auf die Originalserie ist ein fester Bestandteil der Star-Trek-Tradition – insbesondere bei TNG. Gleich in der ersten Staffel von TNG gab es mit "Gedankengift" eine Folge, die einen Bogen zu "Implosion in der Spirale" schlug. Mehrfach konnte man ein Wiedersehen mit verschiedenen Originalserien-Charakteren wie Leonard McCoy, Sarek, Spock oder Montgomery Scott feiern. Und in zahlreichen Folgen gab es zahllose Anspielungen und Referenzen auf die Serie.
In anderen Serien setzte sich der Trend fort. In DS9 fand es seinen Höhepunkt in der Crossover-Folge "Immer die Last mit den Tribbles", bei "Voyager" musste Icheb Prüfungsfragen zu Kirk beantworten und in "Enterprise" gab es so viele Anlehnungen, dass der Platz hier gar nicht ausreichen würde, sie alle aufzuzählen.
So gesehen ist es absolut legitim, ab und zu in den Fußstapfen der Originalserie zu wandeln. Es ist aber ebenso wichtig, die eigenen Erzähltraditionen zu bedienen, um sich ein Image jenseits des großen Vorbilds zu schaffen. TNG hat das geschafft und ich bin mir recht sicher, dass auch Discovery diesen Sprung längst gemeistert hat.
Die neue Sektion-31-Serie muss sich dahingehend aber noch beweisen, nicht zuletzt, weil ihr holpriger Start erstmals in der Star-Trek-Geschichte durch einen Spinoff eingeleitet wurde, der sich in Gänze auf Erzähltraditionen aus der Originalserie und "Discovery" stützte. Ob das eine gute Wahl war, wird die Serie zeigen müssen – wenn sie denn je das Produktionsstadium erreicht.
Denkwürdige Zitate.
"Sogar Dschingis Khan hat gelernt, dass seine Macht irgendwann schwindet, wenn er nicht zulässt, dass die Menschen die er unterworfen hat ihre eigenen Götter verehren."
"Du hast versprochen, neue Welten zu unterwerfen. Du hast uns Beute versprochen. Nie enden wollenden Wachstum! Doch es gibt keine Beute, wenn Frieden herrscht."
Philippa Georgiou und Michael Burnham
"Niemand hat etwas von Lorca gehört. Ich schätze nicht, dass er kommen wird."
Keyla Detmer
"Kelpianerfleisch ist viel zu cholesterinreich und sehnig."
Georgiou
"Demokratische Prozesse sind so leicht zu sabotieren."
Georgiou
"Mein Leichnam wäre schon bis auf die Knochen abgenagt, wenn ich zwischen Schmeichelei und Loyalität nicht trennscharf zu unterscheiden wüsste."
Georgiou
"Zwischen Tür und Angel lebt es sich nicht gut."
Carl
"Ich hab Sie hier schon seit 'ner Ewigkeit nicht mehr gesehen…"
Paul Stamets zu Jett Reno
"Das ist kein Essen, sondern 'ne Süßigkeit. Praktisch 'nen Zubehörteil."
Jett Reno
"Ja gut, wenn ich Technologie von der Smaragdkette hätte, dann…"
"Sie können auch einfach 'danke' sagen…"
"Das ist biologisch unmöglich. Wenn er das tun würde, würde seine DNA rebellieren wie ein hormogesteuerter Teenager."
Stamets, Cleveland Booker und Reno
Weiterführende Leseliste.
01. Rezension zu "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil I"
02. Rezension zu "Fern der Heimat"
03. Rezension zu "Bewohner der Erde"
04. Rezension zu "Vergiss mich nicht"
05. Rezension zu "Bewährungsprobe"
06. Rezension zu "Aasgeier"
07. Rezension zu "Wiedervereinigung, Teil III"
08. Rezension zu "Das Schutzgebiet"
09. Rezension zu "Terra Firma, Teil I"
10. Rezension zu "Terra Firma, Teil II"
11. Rezension zu "Sukal"
12. Rezension zu "Es gibt Gezeiten..."
13. Rezension zu "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil II"
Staffel 2.
01. Rezension zu "Brother"
02. Rezension zu "New Eden"
03. Rezension zu "Lichtpunkte"
04. Rezension zu "Der Charonspfennig"
05. Rezension zu "Die Heiligen der Unvollkommenheit"
06. Rezension zu "Donnergrollen"
07. Rezension zu "Licht und Schatten"
08. Rezension zu "Gedächtniskraft"
09. Rezension zu "Projekt Daedalus"
10. Rezension zu "Der rote Engel"
11. Rezension zu "Der Zeitstrom"
12. Rezension zu "Tal der Schatten"
13. Rezension zu "Süße Trauer, Teil I"
14. Rezension zu "Süße Trauer, Teil II"
Staffel 1.
01. Rezension zu "Leuchtfeuer" und "Das Urteil"
03. Rezension zu "Lakaien und Könige"
04. Rezension zu "Sprung"
05. Rezension zu "Wähle Deinen Schmerz"
06. Rezension zu "Lethe"
07. Rezension zu "T=Mudd²"
08. Rezension zu "Si Vis Pacem, Para Bellum"
09. Rezension zu "Algorithmus"
10. Rezension zu "Nur wegen Dir"
11. Rezension zu "Der Wolf im Inneren"
12. Rezension zu "Blindes Verlangen"
13. Rezension zu "Auftakt zum Ende"
14. Rezension zu "Flucht nach vorn"
15. Rezension zu "Nimm meine Hand"
Hm...die Folge war leicht besser als Teil I defintiv. Allerdings und da gebe ich dir Recht, sind das zwei verschwendete Episoden die es nicht gebraucht hätte, bei einer eh schon ziemlich kurzen Staffellänge von 13 Episoden.
AntwortenLöschenEntweder bedeutet dies, dass man wieder ein dahingerotztes Ende in der Staffel erhält wie z.B. bei Picard oder aber es ist ein Hanldungsbogen der über zwei Staffeln geht.
Und aller Woche wieder heißt es: "New Episode of Discovery - Must be Cryday!"
Was ich überhaupt nicht verstehe, sind die Lobeshymnen und die Krokodilstränen bei der Crew gegenüber Georgiou. Wo kommen die denn bitte her? Georgiou hat sich doch nie, außer Michael, einem Crewmitglied geöffnet oder interagiert, ganz im Gegenteil, sie war Abweisend und nicht arm an Morddrohungen. Das ist unlogisch und schlechtes Schreiben nur um beim Zuschauer Emotionen wecken zu wollen? (Wie man Emotionen beim Zuschauer weckt und das richtig gut, hat das Staffelfinale von Mandalorian gezeigt!) Bei einem Charakter, zu dem man keine positiven Gefühle aufbauen kann, immerhin ist sie eine Mörderin, Diktatorin und wohl auch Massenmörderin (als Imperatorin). Das einzige was einigermaßen plausibel ist, dass Michael eine gewisse Bindung aufgebaut hat auf Grund der Tatsache, dass sie sich für den Tot der Primme Georgiou verantwortlich fühlt und hier ggf. den Wunsch hat diese vor sich zu haben.
Das einzig Sehenswerte an der Episode, die Zusammenarbeit der Crew, die lustige Anspielung darauf, dass Reno nur so selten zu sehen ist und natürlich der Hüter der Ewigkeit.
Hier mal meine Vermutung was die Entwicklung von Saru und Michael angeht. In dieser Episode wurde wohl der Hauptgrundstein gelegt, dass Saru nicht Captain der Discovery bleibt, sondern es über kuzr oder Lang Michael wird. Die Standpauke des Admirals hat tief blicken lassen und die Abschiedsrede von Georgiou an Micheal dass sie zum Captain bestimmt ist. Gut möglich, dass es am Ende der Staffel heißt Captain Michael Burnham.
Obwohl meiner Meinung nach Michael Burnham überhaupt nicht zum Captain geeignet ist.
Absolut einverstanden mit dieser Rezension, in allen Einzelheiten.
AntwortenLöschenDanke!
Bald ist die Staffel durch. Dann kann man sich auf Ende Januar freuen, wenn endlich Lower Decks auf prime läuft. :)
Frohes Fest!
Was!? Ich hab mich schon so darauf gefreut mit Dir zu diskutieren!!
LöschenLach! :D
AntwortenLöschenTja, du hast aber den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Auflösung der Story blieb hinter den Erwartungen zurück ... und es war am Ende “nur ein dallasartiger Traum“ oder eine “neue“ Mirrorverse-Realität.
Kein Lorca, kein Spock. Kein Voranbringen der Staffel.
Bloß Selbstzweck-Starthilfe für “S31“, so wie früher bei Gary Seven und “Assignment: Earth“. Nicht mehr als 2 Sterne.
Immerhin: glaubwürdig rübergebracht zumindest die geistige Reifung der Georgiou.
Zeitrahmen der S31-Serie: meiner Meinung nach zw. 2260 & 2370 (denn wir wissen, da waren beide Universen “sehr nah beieinander“), danach driften sie apart.
Damit Georgious Physis intakt bleibt, muss es in etwa diese Zeit sein.
Universum: bestimmt “Primetimeline“. Warum? Weil weder das Imperium noch das Joch unter der Kingon-Cardie-Allianz eine Sektion31 hervorbringen dürfte.
Und warum nun ist Prime-Spock im Abramstrek nicht molekular auseinandergerissen worden? Dazu hab ich mir überlegt: entweder waren beide Dimensionen halt sehr nah beieinander ... oder es lag an der Rückwärtsreiserichtung des alten Spock (seine Moleküle wurden “verjüngt“, während Yor und Georgiou in die ferne Zukunft sprangen) ... irgendsowas.
Und wir wissen schlicht nicht, ob er nicht auch solche Symptome hatte (wenn JJ grad nicht drehte!). Er war 6 Jahre lang dort. Keine Langzeitstudie möglich.
Ob Reno und Giorgiou jemals eine gemeinsame Szene hatten, frag ich mich aber auch noch derzeit. Mir fällt keine ein ...
diskutier mit mir. ich fand die folge gut. nicht klasse, aber für eine abschiedsfolge für eine schauspiellegende wie michelle yeoh im rahmen der möglichkeiten gelungen. georgiou bietet zwar nicht die charakterstarke verletzlichkeit einer Yu Xiu Lian aus tiger and dragon, yeohs leistung ist aber schön anzusehen. klasse war auch mary wiseman. sie hatte sichtlich viel spaß an killy und wenn die frau mal von der leine gelassen wird, dann liefert sie. martin greens overacting war auffallend kaum vorhanden. natürlich mußte sie in typischen spiegeluniversumszenen großkotzig auftreten wie alle dort, aber sie hatte ruhige szenen, in denen auch sie die spieltiefe zeigen konnte, die sie schon bei walking dead an den tag gelegt hat. irgendwann zwischendurch ging mir durch den kopf, daß die story im grunde ihr pulver schon vor dem start verschossen hat, denn wir wissen ja, wie es im mirrorverse weitergeht, aber als abschiedsfolge mit einer geleuterten georgiou war das wohl das beste, was man draus machen konnte, sehr schön im vorspann fand ich die blaue farbe als komplementärfarbe zum sonst typischen sandgelb. und daß man am ende das zeittor nochmal zu sehen bekam, erinnerte mich an nachmittage mit drei fernsehprogrammen und ohne fernbedienung.
AntwortenLöschendas müßt ihr sehen:
AntwortenLöschenhttps://i.redd.it/j0phl9k387661.jpg
Moin Mister Mot,
LöschenIch würde ja gerne mit Dir diskutieren, abba irgendwie laufen wir erstaunlich konform. Michelle Yeohs schauspielerische Leistungen stehen auch für mich nicht zur Debatte, Mary Wiseman markiert in meinen Augen einen der 'tieferen' Auftritte im Spiegeluniversum und den Hüter der Ewigkeit fand ich nicht nur als Nostalgieobjekt schön, sondern auch stilvoll modernisiert.
Ich bin vielleicht zum Overacting anderer Meinung, auch wenn ich Deine Ansicht teile, dass das zum flachen Spiegeluniversum dazugehören muss wie süßer Senf zur Weißwurst. Aber selbst in diesem Punkt teile ich die Ausführungen des verlinkten Wikipedia-Artikels, dass Overacting eine Ausdrucksform bleibt, die subjektiv wahrgenommen wird.
Daher versuche ich das mal ein wenig umzudrehen, um das auf meine zentralen Kritikpunkte umzulenken:
Waren die Gefühle, die die Besatzung Georgiou entgegengebracht hat Deiner Meinung nach in den vorangegangenen Folgen ausreichend eingeleitet?
Wie siehst Du denn die Sinnhaftigkeit dieses Spinoff-Ausflugs im Hinblick auf die Staffellänge von "Discovery"?
Sendet die Folge in Deinen Augen kein falsches Signal in punkto Moral?
Und natürlich: Wieviele Punkte (1bis6) hättest Du der Folge verliehen?
dominus andoriae ist schon mehr als häufig ein warer kotzbrocken, keine frage. aber immer, wenn es auf sie ankahm, immer wenn sie für leib und seele der besatzung kämpfen mußte, war sie da. nicht immer im moralischen rahmen und auch gerne mal auf den eigenen vorteil bedacht. in dem hinblick sehe ich den abschiedstoast eher in der richtung: man spricht nicht schlecht über tote, als das man das ganze zu ernst nehmen sollte. sinnhaftigkeit des ausflugs? hätte eine folge gereicht? warscheinlich. klar, man hätte sie auch einfach durch ein dimensionsloch in ihre zeit zurückfallen lassen können, kurz, nachdem sie das letzte mal irgendeine wichtige aktion gemacht hat und so ihr weiterleben im mirrorverse begründen. ich hab ja schon geschrieben, daß die doppelfolge als referenz für das mirrorverse nicht viel hergibt, da wir die zustände dort zu tos und zu ds9 zeiten schon kennen und noch ne neue zeitlinie muß auch nicht sein. fairerweise braucht aber georgiou eine wandlung vom saulus zum paulus, sonst wäre ihr zukünftiger beitrag zu sektion 31 auch wieder nicht so glaubwürdig. das killerphilippa dann nochmal wieder an die oberfläche kam, naja charktere aus dem spiegeluniversum sind wohl alle ein wenig schizo. ausser smiley. solide drei punkte hätte es gegeben, gut genug für einmal gucken, für ne wiederholung würde ich mir aber andere folgen aussuchen. und was die staffellänge angeht: irgendwie dümpelt die staffel vor sich hin und das ist ein stück weit auch nachvollziehbar, denn der föderation sind ohne dilithium einfach die hände gebunden. dementsprechend hat das georgioudoppel nochmal fahrt rausgenommen. kommt noch hinzu, daß macher wie pike und nummer eins in der letzten staffel hängen geblieben sind und admiral grauhaar auch eher als bremsklotz daher kommt. mein motto für die letzten drei folgen deshalb: laß uns das ding in die luft jagen und heimfliegen. und dann werde ich erstmal meinen testmonat amazon nehmen und mir die neuen expansefolgen reinziehen.
AntwortenLöschensorry, es war regina andoriae und Dominus von Qo'noS
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenim Spiegeluniversum gehen unsere Meinungen auseinander Turon…
Ich fand „Terra Firma, Teil II“ sowie die Doppelfolge insgesamt sehr gelungen mit ein paar Kritikpunkten.
Die Kritikpunkte, wie z.B. der fehlende Auftritt von Gabriel Lorca, wurden hier schon größtenteils genannt. Ergänzend wäre die Folge für mich runder gewesen, wenn Sie sich nur auf den Hüter der Ewigkeit und das Spiegeluniversum beschränkt hätten. So haben die Szenen auf der USS Discovery eher störend gewirkt, auch wenn sie den Gegensatz verdeutlichten und die Folgenlänge durch den Wegfall geschrumpft wäre.
Am Meisten hat mich jedoch das Ende gestört. Die ständige Fokussierung und das Ausschmücken von Emotionen sind leider auch in dieser Folge im Prime-Universum viel zu ausführlich. Es ist ja noch Star Trek und nicht „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ (Vorsicht Wortspiel).
Was ich den beiden Folgen nicht ankreide, ist die Platzierung innerhalb der Staffel. Passend ist dies bestimmt in Hinblick auf das nahende Ende der Staffel nicht, jedoch schmälert dies zwar ggf. die Staffel aber nicht die Doppelfolge.
Lobend darf ich diese Woche auch wieder den Hüter der Ewigkeit, die „gute“ Darstellung des dystopischen Spiegeluniversums als wirklich krassen Gegensatz zum utopischen Universum des 23. & 24. Jahrhunderts sowie ergänzend die Zentrierung auf „Philippa Georgiou Augustus Iaponius Centarius“, die ich in diesem Zusammenhang sogar sehr passend finde.
Sehr gut gefallen hat mir der Querbezug zu 1984. Imperatorin Georgiou versucht nicht einfach Burnham zu töten, sondern sie mit grausamen Methoden zu brechen und auf ihre Seite zu ziehen. Damit beweist sie den (nicht erstrebenswerten) Weitblick der ihren Untergebenen oder Feinden fehlt. Jedoch ist Burnhams Raum 101 anscheinend nicht ganz so effektiv, da diese bekanntlich versucht, ihren „Großen Bruder“ zu töten.
Insgesamt gehört die Doppelfolge für mich zu den besseren Teilen von DSC, weswegen ich der zweiten Folge sowie der Doppelfolge insgesamt 4/6 Punkten zukommen lassen würde.
LLAP
auf serienjunkies hat die folge bei über 2000 abgegebenen stimmen von 65% der zuschauer die höchste wertung "sehr gut" bekommen. scheint so, als wäre disco immer noch auf dem richtigen weg. auch wenn sie das geheule mal aus dem drehbuch werfen sollten.
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