The doctor goes "Into darkness".
Zumindest wird er das in der nächsten Woche tun (oder so ähnlich) in der zweiten Folge von Doctor Who.
Am gestrigen Samstag startete die mittlerweile 8. Staffel der Neuauflage bei der britischen BBC und auch wenn es überrascht, füllt dieses Ereignis in deutschen Großstädten ganze Kinosäle (insgesamt knapp 25)!
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Augenbrauen sind dieses Jahr IN |
Die Tafelrundenmitglieder Kalami, Turon, Robin, Lutz und Miri fanden sich im Cinestar Berlin am SonyCenter ein, um gemeinsam mit hunderten Fans die Hochzeit des britisches SF-Fernsehens zu zelebrieren. V`Nai saß zeitgleich ein paar Straßen weiter im Cinemaxx - gut, dass wir so hervorragend planen können ;-)
Die Folge des gestrigen Abends "Deep breath" spielte im viktorianischen London und präsentiert (ohne zuviel verraten zu wollen) alte Bekannte, eine moralische Keule und einen T-Rex mit Atemproblemen.
Dies hier soll keine Inhaltsangabe werden, deshalb nur so viel: mir erschien die Folge etwas holprig. Dass der Doctor nach seiner Regeneration noch nicht auf der Höhe ist, haben wir bereits zuvor erlebt. Dieses Mal sind es eben nicht die neuen Zähne sondern ein schottischer Akzent und
graue Haare *shocking* an die er sich gewöhnen muss...
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Quelle: doctorwhotv, Jenna Coleman, Peter Capladi und Samuel Anderson |
Gleichzeitig muss sich seine Companion Clara darüber einig werden, ob sie den Doctor auch nach seiner Umwandlung weiterhin begleiten möchte. Hier wurde es langsam frustrierend: Als geneigter Zuschauer mit Zugang zu den Nachrichten weiß ich, dass Clara für den Rest der Staffel dabei sein wird - also
get on with it! Nachdem dann doch noch der Antagonist der Episode besiegt wurde gibt es noch den Versuch des Drehbuches, den Übergang von einem Doc zum nächsten versönlicher zu gestalten. In der Manöverkritik waren nicht alle mit diesem Kniff einverstanden. Für Turon etwa war das nochmalige Auftauchen des vorigen Doctors unötig, ich wiederum brauchte es, um zu wissen dass wir uns immernoch im selben Serienversum bewegen. Sei´s drum, Peter Capaldi wird einen famosen Doctor abgeben - er selbst sagte immer wieder in Interviews, dass er sich freut wie ein Schneekönig auf seine neue Aufgabe. Ich nehme ihm seine kindliche Begeisterung über die Castingentscheidung durchaus ab.
Jedoch frage ich mich, ob die Neuauflage von Doctor Who nicht mittlerweile ihren Zenit überschritten hat? Hatte der Doctor bereits seinen "Jump the shark"-Moment? Turon, Thema für Dich?
Gegen die Eleganz und Geradlinigkeit des vorletzen Doctors wirkt alles was danach kommt nur noch wie eine unnötige Überspitzung *mehr Dramatik please*. Damit meine ich nicht nur die Spielweise von David Tennant sondern auch der Handlungsbogen und die Inszenierung (maßgeblich gesteuert) durch den Ausführenden Produzenten Russel T Davies.
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Quelle: whatculture.com, rechts: NICHT der T-Rex mit Atemproblemen |
Mal sehen, ob der neue, ältere Doctor (er hat
graue Haare) endlich wieder einen eigenen Stil entwickeln kann, der nicht nur wie der alte auf überhöhter Umdrehungszahl wirkt...
Ohne Zweifel wird die BBC den Gaul weitertreiben bis über die Schmerzgrenze hinaus. Aber da wir - um bei der Hai-Metapher zu bleiben - gerade einmal die Startrampe um wenige Millimeter verlassen haben, bleibt diesem Gaul noch reichlich Zeit.
Bleibt die Hoffnung für die deutschen Fans, irgendwann doch noch in den Genuss einer legalen Free-TV-Ausstrahlung zu kommen. Dies war bisher nur für eine handvoll Episoden der ersten Staffel im Jahr 2008 möglich. Allein die Tatsache, dass ein Staffelauftakt 20 Kinosääle in Deutschland füllt, sollte doch irgendeinen TV-Verantwortlichen auf Ideen bringen? Aber das ist ein anderes Thema...
Für alle, die auch andere Möglichkeiten gefunden haben Doctor Who zu verfolgen: Nächste Woche geht es am Sa, 31.08. um 19:30Uhr bei der BBC weiter mit "Into the Dalek".