Die Erde im Jahr 2371 (bzw. 'Juche
359'): Amerikaner, Russen und alle anderen Nationen des Planeten
haben die tiefe Weisheit in den Lehren des Großen Führers Kim Il-sung endlich erkannt und sich unter der Führung Nordkoreas zusammengeschlossen,
nachdem von Pjöngjang der erste Warpflug der Menschheitsgeschichte
ausging. In den unendlichen Weiten des Alls setzte sich der Siegeszug
der unsterblichen Ideen des Ewigen Präsidenten der Demokratischen
Volksrepublik widerstandslos fort, wo Sungs Vermächtnis fremden
Welten, unbekannten Lebensformen und neuen Zivilisationen wie die den
Vulkaniern, den Klingonen oder den Bajoranern den Weg in eine strahlende
Zukunft aufzeigt.
Was sich wie eine schlechte Parodie auf
Star Trek liest, wird für vierundzwanzig Millionen nordkoreanischer
Fernsehzuschauer schon bald untrennbar mit dem Begriff 'Star Trek'
verbunden sein. Nachdem bereits im letzten Jahr das Zentrale
Nordkoreanische Rundfunkkomitee die britischen Serien „Doctor Who“,
„Top Gear“ und „Die Teletubbies“ für den einheimischen Markt
einkaufte und 2010 mit „Kick it like Beckham“ der erste westliche Film über den Äther der Volksrepublik lief, sind die
Verantwortlichen auf der Suche nach weiterem geeigneten Sendematerial
aus der westlichen Welt nun bei einem Fernsehserien-Reseller namens
„Rewind Networks“ aus Singapur fündig geworden, der die
alleinigen Rechte an verschiedenen US-Serien für den ostasiatischen
Raum innehält. Wie die russische Nachrichtenagentur Intertas
berichtete, wurden über diesen Zweitverwerter mit „Neue Abenteuer mit Winnie Puuh“, „Unsere kleine Farm“ und eben „Star Trek: Voyager“ erstmals in der Geschichte des Landes drei Fernsehserien
des amerikanischen 'Erzfeindes' bezogen. Eingefädelt wurde der Deal
wahrscheinlich von Kim Jong-nam, der ältere Bruder des momentan
herrschenden Kim Jong-un.
Während bei „Winnie Puuh“ kaum mit
Zensurmaßnahmen gerechnet wird, gab das Rundfunkkomitee nun
bekannt, dass sowohl bei „Unsere kleine Farm“ als auch bei
„Voyager“ mit massiven Eingriffen in die Struktur gerechnet
werden muss. So soll die vierte Star-Trek-Serie auf sechzehn Episoden
mit einer Laufzeit von jeweils anderthalb Stunden reduziert werden,
um dem Sendungsprofil des staatlichen Fernsehsenders „Korean Central Television“ zu genügen.
Aber auch inhaltlich sind drastische
Änderungen geplant. So sollen die Folgen so umgeschnitten werden,
dass der ursprünglich als Fähnrich dienende Harry Kim als
Nordkoreaner die Position des Captains bekleidet und die bunte Crew
aus Menschen und Außerirdischen führt. Es gilt
als wahrscheinlich, dass er nicht nur seinen sehr „westlichen“
und für koreanische Zungen nur schwer auszusprechenden Vornamen
verlieren, sondern darüber hinaus auch ein Mitglied der aktuell
herrschenden Kim-Dynastie dargestellt wird.
Am weitreichendsten wird allerdings
eine Änderung ausfallen, die die noch junge IT-Elite des Landes vor
Herausforderungen stellt: Das MHN soll nämlich durch
Computertricktechnik aus der Serie entfernt werden, um für eine
Projektion des großen Landesvaters Kim Il-sung Platz zu machen.
Dieser wird seinem Nachfahren Captain Kim mit seinem Rat und seiner
Weisheit den Weg aus dem Delta-Quadranten zurück zur Erde weisen und
darüber hinaus auch unter den Völkern dieser Region des Weltalls
Propagandaarbeit leisten.
Wahrscheinlich ist aufgrund der
herausfordernden Vorbereitungen das Ausstrahlungsdatum erst mit „2017
oder 2018“ angesetzt, doch die entsprechenden Regierungsstellen
konnten bereits bei „Top Gear“ reichlich Erfahrungen bei der
Bearbeitung und Entfernung ungeliebter westlicher Äußerungen
sammeln. Im Übrigen bildet dieses Vorgehen auf dem asiatischen Markt
keine Ausnahme. So war schon 2009 für die chinesische Version des
Online-Spiels „World of Warcraft“ auf Darstellungen verzichtet worden, die im „Reich der Mitte“ für Anstoß gesorgt hätten.
Insofern sieht auch das Rundfunkkomitee keinen Handlungsbedarf und
verweist darauf, dass die eigenen Pläne „[...] im Einklang mit dem
nordkoreanischen Urheberrecht stehen [...]“ würden.
Experten sind sich uneins darüber, was
Pjöngjang mit diesem Schritt bezwecken möchte. Während einige
Stimmen in der Aktion ein Störfeuer nach den außenpolitischen Spannungen durch den Sony-Kinofilm „The Interview“ vermuten,
halten Befürworter dem entgegen, dass es sich immerhin um einen
kleinen Brückenschlag zur USA handeln würde, der den üblichen
Prozessen nordkoreanischer Mediengestaltung unterliegt.
Schließlich soll Kim Il-sungs Enkel Kim Jong-un bereits während seiner Schulzeit im schweizerischen Bern ein Faible für Disney-Produktionen und Star Trek entwickelt haben und in seinen Privatvillen riesige DVD-Sammlungen als Erbe seines Vaters horten.
Zudem passt dieser Zug gut in den
bislang von Kim Jong-un offenbarten Politikkurs, dem eigenen Volk in
„Brot-und-Spiele-Manier“ einen breiteren Zugang zu Fernsehen,
Internet und Computern zu verschaffen. Bislang läuft das
staatliche „Korean Central Television“ nämlich nur sechseinhalb
Stunden pro Tag. Mit den prominenten Neuanschaffungen dürfte sich die nationale
Fernsehverweildauer der Nordkoreaner jedenfalls erhöhen –
inklusive einer Portion „Star Trek“.
Oder zumindest etwas ähnlichem.
Nachtrag. Der ein oder andere Leser (wie etwa unser treuer Leser Don) wird es bestimmt schon geahnt haben - der gesamte Artikel war lediglich der Beitrag der Tafelrunde zum Ersten April. Nordkorea hat zwar tatsächlich die angegebenen britischen Serien erworben, doch bis es zur Ausstrahlung amerikanischer Serien kommt, wird es wohl noch ein langer Weg sein.
Unser Dank gilt natürlich allen, die trotz des Datums ein ganz kleines bißchen an den Wahrheitsgehalt dieser Meldung geglaubt haben...
Aber zurück zum Thema: Grund für die
Nennung „Hermann Darnells“ in einem Atemzug nicht nur mit dem
Veranstalter, Karlheinz Steinmüller und Daniel Broz war der Umstand,
dass es der Tafelrunde vergönnt war, selbst aktiv ein Teil des
Programms zu werden. So oblag es unserer Verantwortung, die
geladenen Gäste bei dieser aufgrund der aktuellen Ereignisse
kurzerhand zu einer als „RetroSPOCKtive“ umfunktionieren "NCC-1701" einen einleitenden Vortrag zum
schillernden Leben Leonard Nimoys zu halten.
Unter dem Titel „Auf der Suche nach
Mr. Spock – Leonard Nimoys Karriere in Video, Bild und Ton“ gab
es neben vielen eher unbekannten Anekdoten und Geschichten zu Leonard
Nimoy auch Informationen, die der ein oder andere treue Blogleser ausdemeinoderanderenunsererBeiträgegekannthabenkönnte.
Obgleich einige technische Pannen den Ablauf etwas trübten, folgte
das überaus freundliche Publikum aufmerksam den Ausführungen des
Referenten, dessen Abriss des Lebensweges Nimoys in der Erkenntnis
gipfelten, dass der Schauspieler stets respektvoll mit seiner
bekanntesten Rolle umging und dem Kultstatus seiner selbst genauso
wie dem Spocks mit seinen originellen Auftritten weiteren Auftrieb verlieh.
Im Anschluss daran zog die Gästeschar
vom Vorraum in den eigentlichen Wäschekeller um, wo Benjamin Stöwe
am Rednerpult mit der Professionalität eines Synchronschauspielers
ein Kapitel aus Nimoys Biografie „I Am Not Spock“ zum Besten gab.
Es war für das gesamte Publikum ein sehr „emotioneller“ Moment,
der einen nahtlosen Übergang vom Vortrag zum eigentlichen
Gedenkteil bot. Denn tatsächlich war es stets ein wenig merkwürdig,
dass man zwar bei vorherigen Veranstaltungen Lesungen von anderen
berühmten Sprechern wie Ernst Meincke, Gertie Honeck oder Reiner Schöne hören durfte, aber bislang nicht in den Genuss kam, Benjamin
selbst bei der Rezitation eines von ihm selbst ausgewählten Textes
lauschen zu können. Gerade dieser sehr intime Augenblick machte nämlich
deutlich, dass der Kopf hinter dem „Raumschiff Eberswalde“-Hörspiel, dem Kurator der kleinsten Star-Trek-Ausstellung des Universums und Initiator der Eberswalder
Miniconventions und sein inspirierender Umgang mit Star Trek der
beste Grund ist, jedes Mal die beschwerliche Reise in die entlegene
Barnim-Kapitale auf sich zu nehmen.
Im direkten Anschluss ließ Benjamin
Stöwe seine Zuhörer an einem besonderen Spock-Moment seiner eigenen
Vita teilhaben. Im Zuge der Umsetzung seiner „Raumschiff
Eberswalde“ Hörspiele traf er mit Norbert Gescher die deutsche
Stimmen Leonard Nimoys und erzählte von den Begleitumständen dieser
Zusammenkunft. Natürlich spielte er in diesem Zusammenhang auch die
dazugehörige Folge ab, um auch alle Anwesenden ein Stück weit an diesem
Erlebnis teilhaben zu lassen.
Und dann kam schließlich der Moment,
auf den wohl alle Gäste gespannt gewartet hatten: Der Dudelsackspieler Daniel
Broz trat in die Tür des Wäschekellers und spielte mit „Going Home“ eine Adaption aus Dvořaks „Neuen Welt“.
Wer wissen will, wie es sich anhörte:
In erster Linie laut!
So
ein Wäschekeller lässt sich nämlich nicht mit der Scala in
Mailand, der Carnegie Hall in New York oder dem Nikolaisaal in
Potsdam vergleichen. Solcherlei Kellerräume sind schlichtweg nicht
für Klangerlebnisse entworfen worden.
Wer aber wissen will, wie es sich anfühlte:
Absolut genial!
Der Dudelsack, im Gegensatz zur
Triangel nicht unbedingt als sonderlich einfach zu spielendes
Instrument bekannt, ist bereits ein optisches Erlebnis und
elektrisiert besonders in diesem Rahmen seine Zuschauer/ Zuhörer. Es
verwundert nach diesem Erlebnis jedenfalls nicht, dass dieses
Musikinstrument häufig auf Beerdigungen eingesetzt wird, denn es
versprüht im gleichen Moment Anmut und Trauer. Eine passendere
Untermalung hätte man sich für diesen Anlass kaum vorstellen
können.
Ein wenig undankbar war es in diesem
Zusammenhang dann schon, dass ausgerechnet der Futurologe Karlheinz Steinmüller, der während des Einleitungsvortrages beständig
nickend in der ersten Reihe saß, nunmehr an die Reihe kam, seine
Gedanken zu Spock zu formulieren. Bereits im Anschluss an den Beitrag
der Tafelrunde hatte er nämlich angemerkt, dass er darin vieles
wiedergefunden hatte, was er selbst zuvor für seine eigenen Ausführungen
recherchiert hatte.
Aber einen geübten Redner wie
Steinmüller konnte das beileibe nicht aus dem Konzept bringen. Seine
knackigen Ausführungen reichten so von seiner ersten Star-Trek-Folge
„Computer M5“, über eine kurze Textanalyse des
Nimoy-Songs „Highly Illogical“ bis hin zu Diderot und
Bougainville.
Was der Schriftsteller und
Kurd-Laßwitz-Preisträger im weiteren Verlauf zum Besten gab, war
eine wahre Achterbahnfahrt durch die philosophischen und
literarischen Aspekte der Kultfigur Spock.
So verglich Steinmüller den
Halbvulkanier mit dem Motiv des Edlen Wilden, stellte die vulkanische
Logik auf die Position einer atheistischen Religion und attestiert
der Originalserie ein Menschenbild, dass sich mit dem vieler
Science-Fiction-Romane der DDR deckt. Abschließend stellte er die
interessante und trostbringende These auf, dass sich die Menschheit
in genau jene Richtung entwickeln könnte, die die von Leonard Nimoy
verkörperte Rolle durch ihr aktives Vorbild vorgegeben hat.
Im Anschluss erwartete die Besucher
eine kleine Überraschung, denn Benjamin Stöwe spielte Tonbeispiele
von Barack Obama, Wil Wheaton, Kate Mulgrew und Zachary Quinto ein,
in denen sie sich an den verstorbenen Leonard Nimoy erinnerten. Das
Besondere an den Mitschnitten war jedoch, dass es dem Gastgeber
gelungen war, mit Sven Plate, Gertie Honeck und Timmo Niesner die
Synchronsprecher der drei letztgenannten Schauspieler dafür gewinnen
zu können, die prominenten Beileidsbekundungen einzusprechen.
Als Benjamin Stöwe nach einem weiteren
beherzten Dudelsackstück unter der zielgenauen Ankündigung „zwei
schnelle Tänze“ das Rednerpult erneut besetzte, ergänzte er seine
erste Lesung um einen weiteren bewegenden Auszug aus Nimoys zweiter
Biografie „I Am Spock“. Wiederum riss er sein Publikum über den
von ihm ausgewählten Auzug um die Namensverbindung 'Leonard Spock' mit sich und wiederum leitete er gekonnt zu
seinem Projekt „Raumschiff Eberswalde“ über, wo ein Nachruf auf
Spock bereits in der 428. Episode des Hörspiels vorweggenommen
wurde.
Von dort aus übernahm Daniel
Broz mit seinem Dudelsack und spielte genau das Stück, auf das ein
jeder in diesem Raum gewartet hatte: „Amazing Grace“. Und während
die Töne des Rohrblattinstruments von den Wänden des Wäschekellers
zurückgeworfen wurden und auf dem Monitor der letzte Tweet Nimoys zu
sehen war, standen nicht nur dem Autoren die Tränen in den Augen,
sondern auch vielen anderen Gästen.
Das mag vielleicht sich im ersten
Moment vielleicht recht kitschig lesen, doch tatsächlich war diese
Trauerveranstaltung so detailverliebt, liebenswert und stilvoll
arrangiert, dass ein Aspekt wie ein Zahnrad in einem Uhrwerk in
den nächsten griff. Ein Waschkeller voller Star-Trek-Fans nahm von
einer der prägendsten Gestalten des gesamten Science-Fiction-Genres
Abschied, eben ohne dass es sich künstlich oder aufgesetzt angefühlt
hätte. Gerade im Hinblick auf die eigene Teilnahme lässt sich an
dieser Stelle festhalten, dass die "RetroSpocktive" eine (ge-)denkwürdige Veranstaltung von Fans, für
Fans und vor allem mit Fans gewesen ist.
Denkwürdige Zitate:
„Spock ist, wenn man so will, der
amerikanische Winnetou.“
Karlheinz Steinmüller
„Wir haben jetzt den Data und der
versucht die Menschen nachzumachen. Mein Gott, hat der denn nichts
besseres zu tun?“
Karlheinz Steinmüller
„Ein Redefeuerwerk!“
Kalami über Karlheinz Steinmüller
„Heute hängt die Wäscheleine wieder
– für alle die es noch nicht bemerkt haben.“
Die NCC-1701-A in Eberswalde am 6. September 2014
Die NCC-1701-B in Eberswalde am 22. November 2014
Die NCC-1701-C in Eberswalde am 17. Januar 2015
Die NCC 1701-D in Eberswalde (RetroSPOCKtive) am 28. März 2015
Sicher, eine etwas provokante Überschrift, aber wenn wir in 5 Jahren zurück blicken, würden wir das doch wirklich gern sagen können. Bis dahin gilt es mitzuhelfen, dass es auch dazu kommt.
Schon seit dem letzten Jahr, als Eaglemoss erstmals die Star Trek Raumschiff - Modelle auf den deutschen Markt warf um das Kundeninteresse zu testen, begleitet unser Blog diese an sich faszinierende Kollektion. Dabei versuchen wir objektiv und umfassend sowohl über die einzelnen erschienenen Modelle als auch über das Geschäftsgebaren der Firma Interabo, dem deutschen Kundenservice, zu berichten.
Im Netz und in den sozialen Netzwerken kann man immer wieder Meinungsäußerungen und Bilder zu der Modellreihe finden, und dass ist bei weitem nicht nur Gutes!
Nicht nur für uns ist das Meinungsbild, welches uns Deutschlandweit hier
erreicht, sehr überraschend. Dabei gehen die Meinungen betreffend der einzelnen
Modelle, vor allem was deren Qualität angeht, noch ein wenig auseinander, was
aber den Aboservice und die Transparenz der Firma angeht, ergibt sich
doch ein eher homogenes und im Trend negatives Meinungsbild. Alles in allem
sind wir aber der Meinung, dass die Raumschiffsammlung wirklich eine geniale
Idee Sache ist, denn noch nie gab es so viele unterschiedliche Modelle aus
allen Star Trek Serien und Filmen in einer Reihe - sieht man mal von den
legendären MicroMachines ab. Und wenn man aufmerksam die Veröffentlichungen der
Reihe im englischsprachigen Raum beobachtet, werden uns hoffentlich noch viele
seltene und wunderschöne Schiffchen erwarten!
Hier die allerneuesten beiden Modelle:
Modell Nr. 48: USS Voyager mit ablativer Panzerung
Modell Nr. 49: ECS Fortunate
Aber schauen wir mal, wie schreibt Eaglemoss so schön auf der Homepage zum Thema Garantie: Eaglemoss möchte Ihnen den bestmöglichen Service bieten. Falls Sie
irgendwelche Fragen oder Beschwerden haben, bitten wir Sie, sich bei uns
zu melden, damit wir unsere Produkte und Abläufe weiter in Ihrem Sinne
optimieren können.
Wir werden sie beim Wort nehmen!
Bedanken wollen wir uns an dieser Stelle bei Damon aus Bremerhaven. Er hat sich Gedanken gemacht und selbst einige Verbesserungen an den Modellen vorgenommen. Wir glauben, dass sich das echt sehen lassen kann und möchten Euch alle daran teilhaben lassen. Wenn sich unter der geneigten Leserschaft noch andere Leute befinden, die Veränderungen an den herkömmlichen Modellen vorgenommen haben, entweder um Details zu ergänzen oder gar ganz neue Raumschiffe zu kreieren...dann her mit Euren Fotos, wir werden sie hier posten!
NX-01 mit einer selbstgebastelten Deflektorscheibe
Enterprise-Refit mit bemalten Rumpf und gestalteten Fenstern
Weiter schrieb Damon zu seinen Modellen:
"Die größte
Veränderung fand an den Warpgondeln statt. Die Warpfeldgitter waren mir
mit dem blauen Kunststoff zu grell, deshalb habe ich diese aus einer Mischung
aus Klarlack mit einem Tropfen mattschwarzer Farbe etwas getönt.
Natürlich nicht zu extrem, damit die Gondeln, wenn man sie gegen das Licht
hält, immer noch bläulich leuchten. An der Vorderseite wurden die
Gondeln auch etwas vorbildgerechter bemalt. Und da ich bei dieser
Sammlung die Enterprise-Reihe gerne komplett haben möchte, habe ich ein
zweites Refit-Modell zur NCC-1701-A umgebaut."
Und wir finden, das Ganze ist ihm echt gut gelungen! Wir freuen uns schon auf weitere Modelle von Dir Damon!
Einleitung. Es hätte nicht viel
gefehlt und der Schauspieler, Musiker und Fotograf Leonard Nimoy
hätte heute seinen vierundachtzigsten Geburtstag begangen. Um
unserem Vorhaben, das Wirken dieses Mannes eben nicht der
Vergessenheit anheim fallen zu lassen, ziehen wir aus diesem Grund
heute unseren symbolischen Hut vor diesem einflussreichen Darsteller
und werfen einen Blick auf einen besonders frühen Auftritt Nimoys in
dem Fünfziger-Jahre-Grusel-Sci-Fi-Schinken „Zombies of the Stratosphere“. Den Film kann man dieser Tage mit ein wenig Glück
auf der ein oder anderen bekannten Videoplattform wiederfinden,
weshalb ich an dieser Stelle auch gleich um ein wenig Nachsicht ob der Qualität der
eingestellten Bilder bitten möchte.
Story. Der Marsianer Marex hat sich mit
seinem Stellvertreter Narab (Leonard Nimoy) zum Planeten Erde
begeben, um einen diabolischen Plan zu verwirklichen: Durch die
Zündung einer H-Bombe wollen sie nicht nur sämtliches Leben auf der
beschaulichen Erde auslöschen, sondern den gesamten Planeten aus
seiner Bahn werfen, um dem Mars an seiner Statt den begehrten Platz
nahe der Sonne zu verschaffen.
Doch die grünhäutigen Außerirdischen
haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn ein paar heroische
Erdlinge nehmen den ungleichen Kampf gegen die übermächtigen
Weltraumterroristen auf. Zu Wasser, zu Lande und selbst in der Luft
versuchen sie immer wieder, die teuflischen Machenschaften der
skrupellosen Fremdlinge zu durchkreuzen. Aber die beharrlichen
Bombenleger schaffen es trotz des ein oder anderen Rückschlags
schließlich doch, ihre todbringende Geheimwaffe fertigzustellen.
Wird es Larry Martin und seinen Kollegen gelingen, die Marsianer
aufzuhalten?
Lobenswerte Aspekte. Es gibt vor allem
einen guten Grund, sich diesen immerhin über sechzig Jahre alten
Streifen heutzutage noch anzusehen: Es war das fünfte
Schauspielengagement überhaupt, das Leonard Nimoy in seiner
schillernden Karriere annahm. Also ein echtes Frühwerk der späteren
Science-Fiction-Ikone, das damit einen wahrlich historischen Wert
hat: Es liefert einen Einblick in ein frühes, unbekanntes Stadium
seiner Karriere, als der spätere Starrummel noch weit entfernt
schien, obgleich die Hoffnungen des Schauspielers auf einen
Durchbruch eng mit dem Film verbunden waren. Oder, wie Nimoy es
Jahrzehnte später in einem Interview ausdrückte:
„I was very important in it and I
thought it would rocket me to stardom.“
Meine – mal wieder – sehr freie
Übersetzung dazu:
„Ich war darin recht wichtig und dachte,
dass es mich zu einem Filmstar machen würde.“
Auch wenn „Zombies of the
Stratosphere“ in seinem Vorspann mit der stolzen Ankündigung
„Introducing Leonard Nimoy“ wirbt, sollte es für den
Nachwuchsdarsteller noch ein langer Weg bis zum endgültigen
Durchbruch werden.
Neben Nimoy kann man mit etwas
Abstraktionsvermögen übrigens noch einen weiteren Schauspieler
entdecken, der ein Jahrzehnt später eine Rolle innerhalb Star Treks
übernahm:
John Crawford, der in der Episode „Notlandung der Galileo 7“ den Kommissar Ferris verkörperte, ist in diesem Film
als Kleinkrimineller namens Roth zu sehen, der den ruchlosen Fremden
bereitwillig zu Diensten steht.
Was den Film über die Besetzung hinaus
so sehenswert macht ist die Tatsache, dass er so klar erkennbar das
Kind seiner Zeit ist.
Das liegt noch nicht einmal daran, dass
es nur eine einzige Frauenrolle im gesamten Film gibt (den Bechdel-Test besteht dieses Werk jedenfalls nicht), dass Schießereien denen bei „Die nackte Kanone“ auf erschreckende Art und Weise
ähneln oder dass geraucht wird, als wäre Lungenkrebs nur ein Fantasieprodukt
überbesorgter Hausfrauen.
Nein, das wirklich Unterhaltsame daran
ist die nur mäßig verschleierte Allegorie auf den damals schwelenden Konflikt mit der
Sowjetunion. Die fremdländisch anmutenden, uniformierten
Außerirdischen müssen als Ersatzbösewichte für das viel größere
kommunistische Übel herhalten und immer wieder wird ein nicht näher
genannter anderer Staat ins Spiel gebracht, der den Marsianern
waffenfähiges, radioaktives Material veräußern könnte.
Die Rezension auf Million Monkey Theatre geht sogar noch einen Schritt weiter und vergleicht den
Wissenschaftler mit den Rosenbergs und stellt den Namen Marex in
einen interessanten Zusammenhang mit Karl Marx, dem Begründer der
kommunistischen Lehre. Vor allem aber die markigen Schlussworte, die
an Pathos kaum mehr zu überbieten sind, schwören den Zuschauer
während des Höhepunkts der McCarthy-Ära auf einen unsichtbaren
Gegner ein, den es gemeinschaftlich zu bekämpfen gilt:
„Yeah,
we're save now!“
„For the time being. But there are
undoubtedly more of these power man creatures loose on other planets.
So it will take constant vision on our part to ensure safety of this
world.“
Meine wiederum sehr freie Übersetzung:
„Genau, wir sind jetzt sicher!“
„Im Moment vielleicht. Aber auf anderen
Planeten laufen zweifelsohne noch mehr solcher machtbesessenen Wesen
herum. Daher müssen wir ständig auf der Hut sein um die Sicherheit
dieser Welt zu gewährleisten.“
Kritikwürdige Aspekte. Der „Web-Duden“
Wictionary definiert die „Stratosphäre“ als „ […] zweite
Schicht der Erdatmosphäre im Bereich von etwa 12 bis 50 Kilometer Höhe über
der Erdatmosphäre.“, während ferner der Begriff „Zombie“ als
„[...] Untoter, wandelnde Leiche“ definiert wird.
Mit diesen Erklärungen im Hinterkopf
fällt zuerst einmal auf, dass dieses 'Serial' weder etwas mit der
Stratosphäre, noch mit Zombies zu tun hat. Der Titel ist völlig
irreführend und am Inhalt vorbei gewählt worden, so dass es kaum
verwunderlich scheint, dass bei der erneuten Veröffentlichung dieses
Werkes als Kinofilm im Jahre 1958 ein völlig anderen Titel ausgesucht wurde, nämlich „Satan's Satellites“.
Der „Web-Duden“ Wictionary
definiert übrigens „Satan“ als „[...] der Gegenspieler Gottes,
der Teufel, der Versucher“, während ferner der Begriff „Satellit“
als „[...] menschengemachter Körper, der einen Himmelskörper
umkreist“ definiert wird.
Selbst wenn man in einem Anflug von
Wohlwollen den Sputnikschock als Entschuldigung für diesen lausigen
Titel heranzieht, kommt man nicht umhin zu bemerken, dass auch diese
Überschrift aber so wirklich gar nichts mit dem Inhalt zu tun hat.
Wenn es nicht auf so sympathische Weise an die nicht minder
deplatzierte Benennung des fünften Star-Trek-Films „Am Rande des Universums“ erinnern würde, könnte man schon daran die fehlende
Qualität dieses Werkes festmachen.
Doch die Logiklücke zwischen Titel und
Produkt setzt sich in der Handlung nahtlos fort.
Der Held könnte den Bösewichtern
niemals so schnell folgen?
Kein Problem, er hat doch einen
Raketenanzug!
Der verkappte "Rocketeer" darf aus
Handlungsgründen die Rakete der Marsmenschen nicht sehen?
Kein Problem, wir verstecken sie unter
ein paar Zweigen!
In diesem Bild ist eine Rakete vom Mars versteckt. Gelingt es Dir sie zu finden?
Die Bösewichter fliehen mit einem Zug?
Kein Problem, wir stellen einfach einen
Minipanzer neben das Stationswärterhäuschen!
Ja, in „Zombies of the Stratosphere“
schlägt die Handlung ein ums andere Mal Purzelbäume, da versanden
Handlungsstränge in der Wüste von Nevada und auch die Handlungsorte
sind so generisch, dass sie auch problemlos für einen Western, einen
Krimi oder eine Liebesschnulze hätten herhalten können.
Natürlich sollte man das nicht
überbewerten, denn dieser Film kostete mit insgesamt 176,357$ in
etwa zehntausend Dollar weniger, als eine durchschnittliche
Star-Trek-Episode während der zweiten Staffel TOS (vgl. Justman,
Robert H.; Solow, Herbert. Star Trek. Die wahre Geschichte. Heyne,
1998, S. 339). Da kann man sich fraglos an einer Hand ausrechnen,
dass bei diesem Budget nicht allzu viel Spielraum für große Sprünge
blieb. Und daher bediente man sich frei nach den Prinzen munter in
der Grabbelkiste vorangegangener Science-Fiction-Produktionen, um die eigene Billig-Fertigung optisch aufzumotzen.
Die ausgedehnten Flugeinlagen des
Rocketeer-Vorbildes?
Dieser Raubzug setzte sich sogar soweit
fort, dass nicht einmal die Farbversion dieses Films original ist,
sondern auf eine Kolorierungskampagne in den Neunzigern zurückging
(bei der Gelegenheit fügte man auch das 'introducing Leonard Nimoy'
ein, um das Produkt unter den damals zahlreichen Star-Trek-Fans
besser verkaufen zu können). Ursprünglich war „Zombies of the
Stratosphere“ nämlich ein sogenanntes Serial, also ein
mehrteiliges Gesamtwerk in zwölf Akten, dessen Einzelteile
üblicherweise vor einem häufig sehenswerteren Hauptfilm liefen und
primär dazu dienten, Spannung zu erzeugen, um das Publikum auch in
der darauf folgenden Woche ins Lichtspielhaus zu locken. Damit steht
es in einer Ahnenreihe mit ähnlichen Vorläufern wie den frühen
Ablegern von „Flash Gordon“ oder „Buck Rogers“.
So erklären sich auch die abstrusen
Cliffhanger vor jedem Kapitelfinale, die das unausweichliche Ende des
Haupthelden heraufbeschwören, nur um kurz darauf zu zeigen, dass der
'Rocketman' und seine Helfershelfer nicht einmal einen Kratzer oder
eine Falte in ihre Anzüge bekommen haben.
Vorsicht! Leute die eine Handlung in diesem Film suchen!!
Entsprechend blieb auch nicht
sonderlich viel Zeit um sich mit Figurenmotivation,
Charakterzeichnung oder besonders viel Handlung abzugeben und daher
verwundert es wohl kaum, dass es neben böse und gut,
außerirdisch-kriminell und menschlich-heroisch sowie schwarz und
weiß kaum Platz für Schattierungen bleibt.
Obwohl gerade letzterer Punkt weder
inhaltlich noch politisch korrekt formuliert ist, fällt wenn man
sich die ethnische Zusammensetzung der Darsteller einmal genauer
ansieht auf, dass in diesem Film Zustände wie in den Hochzeiten der
südafrikanischen Apartheid herrschen: Es wird das
wirklichkeitsfremde Bild einer rein kaukasischen Population in
Kalifornien gezeichnet und nicht einmal im Hintergrund kann man einen
schwarzen Passanten ausmachen. Natürlich ist auch das ein der
Entstehungszeit geschuldeter Umstand, aber es bleibt festzuhalten,
dass dies dann doch eine ganz andere Qualität aufweist:
Die Produzenten dieses Films waren scheinbar eher bereit, die
Existenz von Tabakwaren, Frauen und kommunistischen Marsmenschen auf
Zelluloid zu bannen, als die Präsenz von damals knapp fünfzehn
Millionen amerikanischen Staatsbürgern anzuerkennen.
Und
wenn wir schon die Entstehungszeit hervorkramen: Die Fünfziger waren
eine Zeit, in der Feuerwerkskörper Tricktechnik ersetzten,
schnelles Vorspulen als 'Special Effect' verschrien war und ein Film
erst dann gut war, wenn auch ein Stuhl auf dem Rücken irgend eines
Stuntmans zerschlagen wurde.
Coitus interruptus auf marsianisch
Wer allerdings anhand der Masken eine
Traditionslinie zu erkennen glaubt, in der auch der Umstand steht,
dass in den ursprünglichen Planungen Spock eine rote Hautfarbe verpasst werden sollte, muss sich in Erinnerung rufen, dass es sich
bei „Zombies of the Stratosphere“ ursprünglich um eine
Schwarz-Weiß-Produktion handelte, in der man das gesunde Grün der
Marsmenschen ohnehin nicht hätte erkennen können.
Wie man im Anschluss auch an den
„Denkwürdigen Zitaten“ feststellen kann, die den Gesamtumfang
des Textes darstellen, den Leonard Nimoy damals auswendig lernen
musste, bietet dieser Film zwar einen Einblick in die erste
nennenswerte Rolle seiner Karriere, aber dennoch ist sie weit davon
entfernt, allen Ernstes als „recht wichtig“ bezeichnet zu werden.
Die echten Hauptrollen in diesem Streifen hatten ganz andere Personen
inne und es verwundert in diesem Zusammenhang wohl kaum, dass Nimoys
Name ursprünglich statt im Vorspann erst an neunter Stelle des
Abspanns zu finden war.
Eine heiße Schokolade mit Extra Sahne und ein zellularer Peptidekuchen mit Pfefferminzüberzug
Fazit. Die Angst vor Kommunisten,
Afroamerikanern und Außerirdischen bestimmt diesen Film aus heutiger
Sicht. Der über sechzig Jahre alte Streifen wirkt in den meisten
Belangen so unzeitgemäß und antiquiert, dass er für normale
Menschen mit modernen Sehgewohnheiten nur schwer zu ertragen ist.
Aber selbst wenn man sich darüber
seitenlang auslassen kann bleibt festzuhalten, dass es die erste
große Rolle des Mannes war, der Jahre später mit seiner Darstellung
Spocks zu Recht Kultstatus erreichte. Der Wert dieses Films liegt
daher nicht in seiner Qualität, sondern in seinem historischen
Gewicht.
Denkwürdige Zitate.
„Someone is on the top of the truck!“
Narab
„Is that the last of it?“
„Yes, Sir!“
Marex und Narab
„Sure that box is watertight?“
„Absolutely! I'll radio Marex, that
you arrived safely. You better wait to see if he has any further
orders.“
Roth und Narab
„Calling Marex, calling Marex! Roth
and Shane got here with the money, alright, but someone has just
captured them on the outer area.“
„Is the robot still there?“
„Yes.“
Narab und Marex
„Do we have any explosives that can
be detonated under water?“
„Yes, some of our small TNT bombs
will do.“
„Then get one ready at once. We must
set up a booby trap on the shaft.“
„Yes, Sir!“
Marex und Narab
„They are right over there, Sir!“
Narab
„How about the others?“
„I think they are dead.“
„You are in a pretty bad shape
yourself. Take it easy and I will call for an ambulance...“
„No... You first must stop the bomb!“
„What bomb?!“
„In the back cave through the water
tunnel. It will blow up soon...“
„How can I get in there?“
„Turn the rock knob at the left wall
– just ahead of the trap door... Hurry!“
Larry Martin und Narab
Schlussworte. Bei der Auflistung der Must-See-Auftritte Leonard Nimoys haben wir „Zombies of the
Stratosphere“ zu Unrecht unterschlagen, obwohl er definitiv
sehenswerter ist, als Nimoys Auftritt in Bonanza. Mit diesem kleinen
Geburtstagsständchen wollen wir diesen Faux-Pas nun wieder gut
machen.
Wer mehr über Leonard Nimoy und seine
Karriere erfahren möchte, hat an diesem Wochenende bei der
RetroSpockTive in der kleinsten Star-Trek-Ausstellung in Eberswalde
die Gelegenheit dazu, denn dort wird das Tafelrundenmitglied Turon
einen Vortrag unter dem Titel „Auf der Suche nach Mr. Spock –
Leonard Nimoys Karriere in Bild, Video und Ton“ halten.