Einleitung
Schon die ersten Sekunden der ersten Folge von "Star Trek - Discovery" zeigten den Fans, in welche Richtung die Serie gehen würde. Dem eingefleischten Fan wurde zwar versprochen, dass die neue Star Trek-Serie natürlich etwas frisches bieten würde, aber auch, dass man sich an die Kontinunität den alten Serien orientieren wolle. Von daher fand ich eben schon die ersten Szenen enttäuschend, denn die Klingonen, die wohl berühmteste Spezies des Star Trek-Universums, erhielt eine so dermaßen neue Gestaltung, dass von Kontinunität längst keine Rede mehr sein konnte. Aus den von Fans so geliebten Schurken und auch Helden wurden eierköpfige Monster, die auch nicht davor zurückschreckten, ihre Gegner zu verspeisen. Neue Ideen sind ja etwas Schönes, aber das stößt bei mir auf Ablehnung.
Auch die Raumschiffe der Klingonen wurden radikal - oder besser gesagt bis zur Unkenntlichkeit - umgestaltet und plötzlich tauchten Kuriositäten in der klingonischen Flotte auf, die man, wenn man es nicht besser wüsste, gar nicht als klingonisch erkennen würde. Ganze vierzehn neue Schiffe wurden nur für die erste Staffel der Serie designt - ein Rekord. Ich vermisse die Zeiten, als ein Schiff auf dem Bildschirm auftauchte und schon der bloße Anblick für ein "Oh oh, ein klingonischer Schlachtkreuzer!" ausreichte.
Eierkopf mit Riesenriecher als Gegner gefällig? Discovery macht's möglich😒. (Bild: Memory Alpha) |
Das Modell
Das erste
Schiff der klingonischen Discovery-Flotte gibt es nun als Modell und dabei handelt
es sich um eine Version des berühmten klingonischen Bird-of-Preys. Dank
des Modells kann man endlich das überarbeitete Design dieses Schiffes
ausführlich betrachten und es erscheint viel aggressiver als alle bekannten Klingonenschiffe. Die Flügel wurden viel weiter nach unten verlegt, was beinahe wie ein Raubvogel aussieht, der gerade seine Beute packt. Um die Flügel eleganter zu gestalten, wurden die Disruptorkanonen an den Spitzen entfernt und an die Kopfsektion verlegt.
Eines muss man dem Modell zugute halten: Es ist sehr gut detailliert. Die Grundform des Schiffes wurde exakt übernommen und auch die vielen verworrenen Oberflächenstrukturen und Details, die die Vorlage dank modernster CGI-Techniken bietet.
Der
Hals des Schiffes, zusammen mit ein paar Stellen um den hinteren und
unteren Rücken, hat einen fast aquamarinfarbenen Farbton von tiefem Blau; ein Detail, das
in den wirklich begrenzten Bildschirmauftritten des Schiffs nicht
sichtbar ist. Die innere Krümmung der Flügel weist ebenfalls dünn lackierte
Goldpaspel entlang der Leitungen und Strukturelemente des Schiffes auf,
was für einen schönen metallischen Glanz entlang der Kanten des Schiffes
sorgt.
Die äußere Oberfläche der Flügel, obwohl sie größtenteils flach und
physikalisch strukturlos sind, haben auch eine gefiederte schwammfarbene
Gestaltung, die auf die Oberfläche aufgedruckt ist, um die Illusion
eines verwitterten Rumpfes zu erzeugen. Auf
der Rückseite des Schiffes wurde die kastenförmige Motoreinheit des
klassischen Bird of Preys durch eine nach innen gewölbte Kapsel mit stark
strukturierten Elementen ersetzt, die man nicht anders als
"Wirbelsäule" beschreiben kann. Ein organischer Touch, der ziemlich ungewöhnlich für ein klingonisches Schiff ist. Unverkennbar ist leider auch bei diesem Modell die Trennlinie, die den üblichen Materialienmix aus Kunststoff und Metall verrät. Diese Naht verläuft genau in der Mitte des Raubvogels und teilt die vorderen und unteren blauen Portale in zwei Hälften.
Eine überraschend offensichtliche Naht verläuft auch entlang des oberen Grats jedes Flügels, bis zu dem Punkt, an dem die Oberseite jedes Flügels an dem unteren Körper haftet. Hier ist es zumindest bei meinem Exemplar der Fall gewesen, das sich die Plastikeinsätze immer wieder lösten und eine Nachbearbeitung mit je einem Tropfen Sekundenkleber erforderlich war.
Ansicht von oben... |
...und frontal. |
Das "Rückrad" des Schiffes, in dem sich auch der Impulsantrieb versteckt. |
Der Bug mit den Kanonen. Man erkennt deutlich die Trennlinie der beiden Häften, aus dem dieser Bereich besteht. |
Die Halterung
Diese wird über die Flügel des Modells geschoben, wobei dieses sehr locker in den Haltebacken sitzt. Es besteht die Gefahr, dass das Modell aus der Halterung hinausfallen kann - also aufpassen!
Begleitheft
Im Heft erfährt man, das gleich zwei Designer für diese Version des Bird-of Preys verantwortlich sind. Die Konzeptkünstler Sam Michlap und John Dickerson wollten zwar das ursprüngliche Design von Nilo Rodis Entwurf (das dieser 1984 für den dritten Kinofilm entwickelte) beibehalten, aber das Schiff für die neue
Show aggressiver, moderner, gotischer und strukturierter gestalten. Herausgekommen ist ein Schiff, das fast nicht mehr als klingonisch zu erkennen ist und meiner Meinung nach haben die beiden es mit ihrer Neugestaltung definitiv extrem übertrieben.
Spezifikationen
Daten zum Modell
L x B: ca. 139 mm x 120 mm
Höhe mit Stand: ca 118 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2018
Höhe mit Stand: ca 118 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2018