Montag, 4. Februar 2013

Malias Logbuch: Flucht

Sternzeit: 86139,02
I.K.S. D'Rog
Captain Malia

Fünf Undinen betreten meinen Manschinenraum und sehen sich seelenruhig um. Sie haben nichts dabei, was nach Handscanner aussieht. Sie verlassen sich sehr wahrscheinlich auf andere Stärken. Ich krieche zurück in den Schacht aus dem ich kam. An einem der Verteiler in den Schächten muss eine Steuerungseinheit angebracht sein, die eine Kommunikationsmöglichkeit enthält. Vielleicht kann ich darüber die Brücke erreichen. Mir schiessen tausend Gedanken durch den Kopf, wer dafür verantwortlich sein könnte. Schließlich muss ich zugeben, dass diese Suche nicht von Erfolg gekrönt sein wird und somit ist es auch nutzlos darüber nachzudenken. Fakt ist, der Informant war oder ist noch auf meinem Schiff und gehört zur Crew. Da es sich bei den Undinen um Gestaltwandler handelt, umfasst das noch ein paar mehr Möglichkeiten.

Malia: Captain Malia an die Brücke. Ist dort noch jemand? Hallo?
Hitassam: Captain, geht es ihnen gut? Was ist hier eigentlich los? Aus dem Nichts sind plötzlich zwei Bioschiffe der Undinen aufgetaucht. Sie benutzen Tarntechnologie und haben uns so überraschen können.
Malia: Tarntechnologie? Wissen Sie überhaupt, was sie da sagen, Hitassam?
Hitassam: Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, würde ich es Ihnen nicht sagen, Captain. Wir haben hier oben die Notfallpläne eingeleitet. Die Brücke wurde verbarrikadiert. Einige von uns kämpfen draußen auf den Fluren, aber es sieht nicht so aus, als würden wir das noch drehen können. Ich bekomme ständig Verluste von zahlreichen Decks mitgeteilt.
Malia: Leiten Sie die Evakuirungsprozeduren, Hitassam!
Hitassam: Sir?!
Malia: Sind Sie taub, Maat? Ich sagte, Sie alle sollen das verdammte Schiff verlassen.

Eine andere Stimme mischte sich jetzt dazwischen.

M'Rel: Captain, wir sind Klingonen. Wir laufen nicht davon!
Malia: Ich muss Ihnen wohl nicht die taktischen Feinheiten der klingonischen Schule erklären. Ein Klingone wählt sich sein Schlachtfeld selbst. Es ist keine Schande zuzugeben, dass uns dieser Gegner momentan überlegen ist. Wenn wir heute hier alle sterben, wird niemand den Hohen Rat über das tatsächliche Ausmaß der Bedrohung informieren können. Und genau das ist unsere Aufgabe, verstehen sie das, M'Rel?
M'Rel: Ich glaube schon, Sir!
Malia: Glauben heißt nicht wissen. Sind Sie meiner Ansicht oder haben Sie einen besseren Vorschlag?
M'Rel: Nein, Sir!
Malia: Geben sie mir den 1. Offizier!

Biremm erhält die Anweisung, den Evakuierungsalarm auszurufen. Wer noch kämpft, soll für andere den Weg frei machen, sofern möglich. Niemandem soll die Möglichkeit eines ehrenvollen Todes in gleichzeitiger Ermahnung an unseren Auftrag verwehrt bleiben. Wir treffen uns am angestammten Platz. Dieser ist nur der Brückencrew bekannt. Ein Geräusch im hinteren Teil der Kammer lässt mich aufhorchen.

Das Steuerpanel im Querknotenbereich

Malia: Ich habe Besuch. Tun sie, was ich Ihnen aufgab und wir sehen uns dann dort.
Biremm: Soll ich jemanden zu ihrer Position schicken?
Malia: Vergessen sie es, das schließt zu viele Möglichkeiten ein. Malia Ende.

Meine Vermutung war richtig. Durch die Luke im Gang kriecht ein schwarzer großer Schatten, der mich wohl schon wahrgenommen hat. Ich stürze in den entgegengesetzten Gang und höre wie die Geräusche hinter mir an Intensität zunehmen. Jetzt bloß nicht in Panik geraten. Du bist Captain dieses Raumschiffs und hast Qo'nos gerettet. Dieser Undine wird dich nicht daran hindern, dass noch einmal zu tun. Das erste, was ein Captain macht, der sein neues Schiff  in Augenschein nimmt, ist sich die Blaupausen genau einzuprägen. Dieses Biest wird sich wünschen, es hätte mich nicht entdeckt. Ein weiteres Steuerpanel taucht vor mir rechts auf. Genau, was ich benötige. Ein Kraftfeld ploppt vor dem Undinen auf. Als er zurückstossen will, schreit er vor Schmerzen auf. Ein weiteres Kraftfeld verhindert seine Flucht. Ich habe nicht vor ihm etwas zu tun - es ist Soldat, befolgt Befehle. Hoffentlich hat es wenigstens Platzangst. Ich verlasse diese Sektion Richtung Krankenstation. Jakaria liegt noch immer benommen am Boden. Ich gebe ihr einen Adrenalinschub, die Wunde habe ich schon notdürftig versorgt, als ich die Krankenstation das erste Mal verließ. Sie wacht auf und ich kläre sie langsam über ihre Sitaution auf. Sie beginnt aufzustehen und Arzneimittel einzupacken, ihr Datenpad zu bearbeiten und packt schließlich einen Koffer. Sie sieht mich an.

Jakaria: Die Daten zu löschen wird nicht nötig sein, nehme ich an, Captain?

Ich lächele und zwinkere ihr zu.

Malia: Nein, Doc. Es wird auch so gehen.

Ich bringe sie zur nächsten Kapsel. Sie sieht mich mitleidig an, aber sie grinst.

Malia: Ich weiß, was sie sagen wollen, aber sie können mich nicht davon abbringen. Ich bleibe erstmal hier. Wir treffen uns bei den Koordinaten, die ich Ihnen genannt habe, Jakaria. Ich muss noch was erledigen.
Jakaria: War ein schönes Schiff, Captain?
Malia: Wird nicht das letzte sein, Doc. Anetwala!
Jakaria: Anetwala, Captain.

Auf dem Weg zur Fluchtkapsel

Die erste Fähre verlässt die D'Rog. Biremm meldet sich über die Interkom-Anlage. Er gibt mir die Codes für die Selbstzerstörung. Danach kommt es im Schiff zu mehreren Explosionen. Einige Bestzungmitglieder haben gerade ihre Reise nach StoVokor gebucht. Ich muss noch ein wenig warten, bis ich die letzte Durchsage mache.

Umweltkontrollen
Wenige Minuten nach meiner Ansage hat auch die Brückencrew das Schiff in Kapseln und Fähren verlassen. Ich begebe mich zum Transporterraum und gebe einen der Codes ein, die mir Biremm hinterlassen hat. Ich sorge dafür, dass meine Signatur vom Transporter erfasst bleibt, allerdings speichern die Puffer nur mein Abbild. Auf der Brücke gebe ich die Selbstzersörungscodes ein und lasse einen stillen Countdown 10 Minuten herunterticken. Der Transporter bekommt den Befehl mich auf die Fährenrampe zu beamen. Als ich dort ankomme, materialisiert etwas hinter mir. Ich sehe nicht nach, sondern renne zur Fähre. Waffen sind hier nutzlos. Die Fähre öffnet sich und sie ist nicht leer. Ich stolpere rückwärts, wohlwissend, dass hinten dasselbe auf mich wartet. Ein Phaserschuss trifft meinen Verfolger der zunächst zurückweicht und mich dann unbeeindruckt weiterverfolgt. Mehr Zeit brauche ich nicht. Am Ende der Rampe steht eine Steuerkonsole. Nach ein paar Klicks öffnet sich das Schott der Rampe und die Luft wird herausgeblasen. Ich kralle mich an der Steuerkonsole fest und versuche nicht auszuatmen. Meine Verfolger haben weniger Glück. Kurz bevor sie mich erreichen, hebt der Druck sie von ihren Füßen und schleudert sie ins All. Nur mühsam gelingt es mir das Schott zu schließen. Die Fähre wartet. Wenig später geht die D'Rog in einem gleißenden Feuerball unter.


Die D'Rog zergeht in einem Meer aus Flammen.

 Ich bedaure, dass es so kommen musste, aber der Angriff zwang mich dazu. Die D'Rog war ein tüchtiges Schiff, aber ich brauche jetzt ein Neues. Etwas, das nicht so schnell auffällt. Am besten ein ausgemustertes Schiff, das nicht registriert ist. 


Auf zu neuen Abenteuern!

Malia Ende.

Malias Logbuch

Malias Logbuch I: Steriler Start
Malias Logbuch II: Ein dicker Fisch
Malias Logbuch III: Ankunft im Eridon-Nebel
Malias Logbuch IV: Breen, Romulaner oder Klingonen?
Malias Logbuch V: Ein alter Freund
Malias Logbuch VI: Tanz mit dem Teufel
Malias Logbuch VII: Nebenwirkungen
Malias Logbuch VIII: Kein Ende in Sicht
Malias Logbuch IX: Klach D'Kel Brakt
Malias Logbuch X: Gewissheiten
Malias Logbuch XI: Routine
Malias Logbuch XII: Allein
Malias Logbuch XIII: Flucht
Malias Logbuch XIV: Bündnisse
Malias Logbuch XV: Gute und schlechte Nachrichten
Malias Logbuch XVI: Maulwürfe und Piraten
Malias Logbuch XVII: Die Hunde des Krieges
Malias Logbuch XVIII: Begegnungen
Malias Logbuch XIX: Die Blutfelder des Orion

Sonntag, 3. Februar 2013

Wenn der Bowl eben nicht rund ist...

Der Ball ist rund." behauptete Sepp Herberger anno dazumal. Das ist natürlich eine recht europäische Sichtweise, denn der Namenskonkurrent des Fußballspiels, das in Amerika ohnehin nur 'Soccer' genannt wird, wird dort nicht nur in puncto Popularität vom 'American Football' deutlich abgehängt, sondern auch mit einem Spielgerät betrieben, das nicht sonderlich rund aussieht.
Die spannende Sportart kann man getrost als eine Abart des Rugbys in Rüstungen beschreiben oder so, wie es Kov in der Enterprise-Episode "Verschmelzung" tat:

"[...] Die Spieler versuchen, den Quarterback umzubringen."

Der Sport wird jenseits des Großen Teiches in mehreren regionalen Ligen ausgetragen, deren beste Mannschaften anschließend in einem Turnier gegeneinander antreten.
Heute Nacht, wenn in Deutschland die Augenlieder herunter und die Bürgersteige hoch geklappt werden, wird in genau dieser Sportart zum Showdown kommen. Das XLVII. Finale (in arabischen Ziffern: 47.!) Hauptzuschauermagneten der USA gibt es ab cirka Mitternacht bei Sat Eins auch in einem kostenlosen Livestream übertragen. Wie jedes Jahr berichtet auch die Tafelrunde vorab von diesem sportlichen Großereignis namens Superbowl und hilft dem geneigten Trekkie, das Finale in den richtigen Kontext zu bringen und seine Sympathien entsprechend zu verteilen.
Zuerst einmal spielt ein rotes gegen ein blaues Team.




Vielleicht nicht ganz so, aber die blau gekleideten Ravens aus Baltimore stehen den 49ers aus San Francisco gegenüber.







bildquelle: wikipedia

Was unspektakulär scheint, birgt dennoch gewissen familiären Sprengstoff, denn es stehen sich auf den Trainerbänken zwei Gebrüder namens Harbaugh gegenüber. Daher fand das Duell bereits Spottnamen wie HarBowl, Super Baugh oder Brother Bowl.
Moment mal, ein Brüderkampf?
Gabs da nicht mal was von Star Trek?

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Richtig!
Und nimmt man George und Jim Kirk aus den entfernten Star-Trek-XI-Szenen als Grundlage, so kann das einen ersten Hinweis darauf erhalten, wem man die eigenen Sympathien zuschanzen soll. 
Einer von beiden hört nämlich ebenfalls auf den Namen Jim und er trainiert die Mannschaft aus der Westküstenstadt San Francisco.
Wurde die Stadt nicht auch bei Star Trek erwähnt?

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Ebenso richtig!
San Francisco ist so ziemlich der wichtigste Ort auf Erden, denn dort steht nicht nur eine Golden-Gate-Bridge. Die Siedlung diente auch als Handlungsort für Dixon Hill, war kurzzeitiger Hauptwohnsitz von zwei Buckelwalen namens George und Gracie und Schauplatz der berühmten Bell-Aufstände. Dort wurde auch Datas Schädel einige Jahrhunderte zwischengelagert und die Sternenflottenakademie befindet sich ebenso an diesem Ort wie das Hauptquartier der menschlich-dominierten Weltraummarine. Auch einer der wichtigsten Charaktere der Originalcew wurde hier laut eigener Aussage geboren.

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Zusammenfassend kann man also mit Fug und Recht sagen, dass San Francisco und Star Trek einfach untrennbar miteinander verbunden scheinen. Die Loyalitäten des gemeinen Fans scheinen klar verteilt.
Oder hat die Ostküstenmetropole Baltimore dem deutschen Star-Trek-Fan irgendetwas vergleichbares zu bieten?
Ja!
Einen Mann, der unserem Volk die Wiedervereinigung beschert hat:




Gut, das war jetzt vielleicht nicht unbedingt ein Pro-Argument (der Mann, nicht die Wiedervereinigung). Doch auch ein anderer bedeutender Mann wurde hier geboren, der für Star Trek von größerer Bedeutung war und darber hinaus dafür sorgte, dass Pläne funktionierten: Dwight Schultz.

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Auch ein weiterer Star-Trek-Alumni sollte erwähnt werden. Der bereits verstorbene Randy Pausch, bekannt geworden durch seine inspirierende letzte Vorlesung unmittelbar vor seinem Ableben, war kurzzeitig auf den großen Leinwand zu sehen.




Außerdem sollte man nicht vergessen, dass der namensgebende blaue Rabe im Vereinslogo eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Lieblingsvogel Sheldon Coopers aufweist.

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Ansonsten ist Baltimore lediglich für seine ausufernde Kriminalität bekannt (was bereits zu der ein oder anderen satirischen Spitze führte) und egal wie man es nun dreht und wendet: Die Redshirts aus der Sternenflottenhauptstadt San Francisco sind auf dem Papier der bessere Kandidat, um von Abermillionen Trekkies rund um den Globus die Daumen gedrückt zu bekommen.
Wer möchte und zufällig in Potsdam oder Umgebung ist, kann sich das Spiel gerne in Begleitung einiger Tafelrundenmitglieder ansehen, die sich unweit des Hauptbahnhofes gegen null Uhr im Freiland treffen werden. Gemeinsam können wir dann der Crew von Jim Kirk Harbaugh die Daumen drücken, unrealistische Prognosen abliefern und ein hoffentlich spannendes Endspiel miterleben. Vielleicht wird ja auch in Deutschland der neue Trailer zum 12. Kinofilm zu sehen sein.
Hauptsache, die Sternenflottenakademie muss nicht, wie in obigem Bild, die Flagge anschließend auf Halbmast senken...

Samstag, 2. Februar 2013

Happy Birthday Data


Brents Spiner feiert heute seinen 64.Geburtstag! Die Tafelrunde aus Babelsberg gratuliert ganz herzlich. Wir wünschen ihm und uns noch viele vergnügliche Star Trek Stunden.
Brent Jay Spiner wurde am 2.02.1949 in Houston (Texas) in den  USA geboren. Bekannt und berühmt  wurde er durch seine Rolle als Android Lt. Commander Data  in Star Trek: The Next Generation. Weiterhin verkörperte er seinen "Bruder"Lore (TNG), Dr. Arik Soong (ENT), seinen "Vater" Dr. Noonien Soong (TNG) und noch einen Bruder im letzten TNG Film  Star Trek: Nemesis, dort war er u.a. als B4 zu sehen. 

Zu sehen war Brent Spiner auch in andeeren Filmen und Serien. Unvergessen sein doch sehr an Noonien Soong erinnernder Auftritt in Independence Day von 1996 und sein Besuch am Set von The Big Bang Theory.



Aber auch musikalisch machte Spiner von sich reden. Sein Album  Ol' Yellow Eyes Is Back  von 1991 mit Musik aus den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts ist mittlerweile vergriffen und ein begehrtes Sammlerstück unter Liebhabern.

CD Cover
 Da ich stolzer Besitzer eben jener CD bin, hier ein paar fotografische Kostbarkeiten aus diesem Werk:

Brent, damals16 Jahre jung, mit Judy Garland
als Bonus in der CD enthalten, Biography Card, hier 4 von 5
Brent Spiner, Jonathan Frakes, Levar Burton, Patrick Steward bei den Aufnahmen zu der CD


Donnerstag, 31. Januar 2013

Die Nacht der lebenden Trekkies [Rezension]




Der Meister des Horrors Stephen King hat über George Romero gesagt, das sein Indie-Film "Night of the living dead" im Genre sehr viel kaputt gemacht habe. Nach all den Jahren in denen ich mich nur widerwillig mit dieser Art der Unterhaltung auseinandergesetzt habe("Resident Evil", "Silent Hill") komme ich zu dem Schluß, dass King recht hatte. Der subtile Horror ist tot - es lebe der Zombie. So gesehen auch in unserer heutigen Rezension des Buches "Die Nacht der lebenden Trekkies" (Paperback-Ausgabe).



In aller Kürze zum Inhalt: Jim Pike(!), ein Ex-Soldat arbeitet nach seinem Afghanistan-Einsatz im Botany-Bay-Hotel in Houston als Page. Die Gulf-Convention soll hier stattfinden. Zahlreiche Fans haben sich versammelt um dem Ereignis beizuwohnen. Unvermittelt verschwindet plötzlich das Hotelpersonal, die Straßen sind wie leer gefegt bis das merkwürdige Verhalten einiger Fans für Unruhe sorgt. Kurzum: die Apokalypse bricht los. Das Hotel wird zur letzten Bastion der "lebenden" Trekkies. Jim und seine im Hotel gefundene Begleiterin Leia(!) machen sich auf den Weg die Schwester des Veteranen und deren Begleiter zu finden.




Im Hotel treffen sie desweiteren auf ein Redshirt namens Willy Schafftes(!). Als sich heraus stellt, dass Matt, Freund von Jims Schwester und Programmier bei einer angesehenen Software-Firma, etwas mit dem Zombieaufmarsch zu tun haben könnte, eskaliert die Situation zusehends.


Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Das Buch liest sich sehr schnell herunter. Hin und wieder erkennt man Ähnlichkeiten zu Romeros Werk, obwohl die Auflösung des Buches dann doch eher an Resident Evil erinnert. Die Figuren wirken nur auf den ersten Blick gut gezeichnet, da sie immer wieder durch schlechte Plattitüden auffallen, die nur allzu häufig in diversen Blockbustern zu hören sind. Der erzählende Strang wird sehr stringent fortgeführt, sodass durch Dialoge oder Beschreibungen kaum Pausen entstehen, die den Leser herausreißen.  Etwas, das vielen Bücher fehlt, die in endlosen Beschreibungen vor sich in dümpeln und Lesern mit festgesetzten Vorstellungen im Kopf die Chance nehmen, sich selbst ein Bild zu machen. Natürlich dürfen die zahlreichen Anspielungen auf Star Trek Episoden nicht fehlen, die sich schon in den Kapiteltiteln zeigen. Diese sind sehr schön gelungen. Sie erschließen sich nur dem Fan, aber die Autoren scheinen genau das beabsichtigt zu haben.



Fazit: Meine Erwartungshaltung war groß, aber sie wurde leider enttäuscht. Eine sehr stabil geschriebene Story ohne Überraschungen. Darüber können auch die Enthüllungen am Ende nicht hinwegtäuschen. Diese wirken leider so, als hätte man keinen Platz mehr gehabt und sich mit Mühe und Not ein Happy End zusammen gestanzt. Bliebe die Frage wie man eine Star Trek-Grusel-Parodie vernünftig schreibt. Am Anfang deutete ich Romeros Vermächtnis an. Zombies sind nicht das einzige Element des Horrors, die Filme der letzten Jahre lassen es nur so aussehen. Filme wie Army of Darkness, Der kleine Horrorladen und "Severance"(letzterer nur mit robustem Magen ansehen) beweisen dass es auch anders geht. Was Stephen King mit seinem Romero-Angriff sagen will ist, dass Zombies keine wirklich schrecklichen Wesen sind, sondern irgendwann genauso abgelatscht wie gewisse Vampire, Werwölfe und Ghule sind. Wenn man dem Übel in der Story ein Gesicht gibt, verliert es an Bedrohung. Wir sprechen zwar von einer Parodie, aber die soll auch Schockmomente enthalten und ich kann nur wirklich einen Schockmoment im Buch feststellen, den ich aus spoilertechnischen Gründen für mich behalte. Kevin David Anderson und Sam Stall haben ein solides Buch abgeliefert aber eben kein überragendes Werk.

Angenehme Träume.

Strifes.

PS: Für alle die nicht schlafen können, hier etwas zum Lachen:



Star Trek Online feiert 3.Geburtstag mit Überraschungen

Am 5. Februar 2013 feiert Star Trek Online seinen dritten Geburtstag und bietet allen Spielern einige Überraschungen. Einen kleinen Einblick dazu gibt der neue Trailer, in welchem eine beliebte Figur aus der Anfangszeit von TNG eine Rolle spielt: Tasha Yar. Gesprochen wird die Figur von der Schauspielerin Denice Crosby, welche bekanntlich Tasha Yar und später deren romulanische Ablegerin, Sela, in Star Trek TNG verkörperte.


Als Besonderheit gibt es zeitlich begrenzt  für beide Spielfraktionen je ein neues Schiff. Auf Föderationsseite kann jetzt die Ambassadorklasse, bekannter Vertreter war die Enterprise C, gespielt werden. Für die Klingonenfraktion steht der Kamarag-Schlachtkreuzer als Belohnung in der Flottenwerft bereit. An der Ambassadorklasse werden aus meiner Sicht die Techniker ihren Spaß haben, da das neue Schiff neben einen taktischen Lieutenant auch noch Platz für einen taktischen Fähnrich bietet, was das Schadenspotential für Techniker erhöht. Das gleiche trifft auf das klingonische Pendant zu.

Edit: Questgeber für die Mission Temporal Ambassador sind auf Föderationsseite Kani, auf dem Sternflottenraumdock und Tum'Era auf Klingonenseite, in der großen Halle von Qo'noS.

Ambassador Klasse & Pendant: http://sto.buffed.de

Passend zum Anlass veröffentlicht Cryptic Statistiken. So zum Beispiel kann man die Anzahl der aktuell weltweit im Spiel im Einsatz stehenden Captains sehen. Ich gehe davon aus, dass pro Account im Schnitt drei Charakter erstellt werden. Deswegen würde ich die aktuelle Spielerzahl von STO zwischen 500.000 und einer Millionen schätzen, nicht schlecht für ein Science Fiction MMO, oder?

Statistics: https://register.perfectworld.com/sto_splashB
 Zu Guter letzt, dem Jix ihm seine Beute:

Mittwoch, 30. Januar 2013

Star Trek Into Darkness - Behind The Scenes

Dieses kleine Filmchen ist grad im Weltnetz aufgetaucht.



Nun gut, es zeigt nicht so viel Neues....eigentlich gar nichts! Aber die Schauspieler sind doch nett anzusehen. Vor allem fällt mir auf, das Zachary Quinto sehr viel Ähnlichkeit mit einem gewissen Clark Kent hat, oder?

Bevorzugen wohl beide einen ähnlichen Optiker und Friseur



Dienstag, 29. Januar 2013

The Science in Fiction

Aus gegebenem Anlass präsentiert die Tafelrunde heute ein ganz besonderes Video. Wissenschaftlern der schottischen Saint-Andrews-Universität (an der unter anderem Prinz William und seine spätere Frau Kate studierten) ist es nämlich erstmals gelungen, einen funktionsfähigen Traktorstrahl einzusetzen. Genau das kann man in diesem Video sehen:


Viele Leser unseres Star-Trek-Blogs werden beim Wort Traktorstrahl sicherlich etwas ganz anderes erwartet haben. Vielleicht ein Gerät, das in etwa über diese Form und diese Fähigkeiten verfügt:



Da heutige Wissenschaftler allerdings kleinere Brötchen backen müssen als das Next-Generation-Wunderkind Wesley Crusher und die Traktorstrahltechnologie ja erst einmal erfunden werden muss, begnügten sich die potentiellen Ahnen Montgomery Scotts damit, mikroskopisch kleine Teilchen mittels eines konzentrierten Lichtstrahls zu ziehen.
Unmittelbar nach der Meldung überschlugen sich die Internetpublikationen und überboten sich gegenseitig mit Star-Trek-Vergleichen. Angefangen beim Focus, über das renommierte Smithonian-Institute bis hin zu 'hippen' Videobeiträgen wie diesem:



Doch ist die wissenschaftliche Sensation, die hier beschrieben wird, wirklich mit Star Trek vergleichbar?
Der Focus schreibt, dass die Technologie auf größere Objekte gar nicht anwendbar wäre, da durch den unausweichlichen Energietransfer die zur Bewegung bestimmten Objekte in Flammen aufgehen würden. Zudem liegen die Einsatzgebiete der Entdeckung wohl eher im medizinischen Bereich.
Die "Technik der USS Enterprise", von Rick Sternbach und Michael Okuda als Standardwerk für technische Star-Trek-Fragen und als eine Art Technobabbel-Bibel für TNG konzipiert, beschreibt die Wirkungsweise eines Traktorstrahlgenerators auf Seite 101 wiefolgt:

"Traktorenemitter benutzen übereinanderliegende Subraum/ Graviton-Kraftstrahlen, deren Interferenzmuster auf ein entferntes Ziel fokussiert werden, wodurch eine deutliche räumliche Belastung auf das Ziel ausgeübt wird. Durch eine Kontrolle des Fokuspunktes und der Interferenzmuster kann man dieses Belastungsmuster nutzen, um ein Objekt auf das Schiff zuzuziehen. Es ist ebenfalls möglich, die Interferenzmuster umzukehren und den Fokuspunkt so zu bewegen, daß ein Objekt geschoben wird."

Kein Wort von Lichtstrahlen und ebensowenig von einem potentiellen Hitzeausgleich. Schnell wird deutlich, dass dem bei Star Trek propagierten System ein völlig anderes Wirkungsprinzip zugrunde liegen muss, als bei der schottischen Studie. Der Vergleich mit der berühmten Serie ist nichts als weiter ein Marketingmittel, um mediale Aufmerksamkeit zu erlangen.
Aber ist das wirklich verwerflich?
Funktionieren Telefone, die TOS-Kommunikatoren ähnlich sehen, nicht auch völlig anders? Wenn man Lichtteilchen beamt, ist das nicht trotzdem ein Vorgeschmack auf die Transportertechnologie? Sind PADDs nicht doch irgendwo mit den iPads verwandt?

Wer hat's erfunden?
Vielleicht sollte man bei einer fiktiven Star-Trek-Technologie, zu der es so viel interne Hintergrundmaterialien gibt wie bei Traktorstrahlen, nicht unbedingt die Besserwisserbrille eines allwissenden Nerds aufsetzen, denn immerhin hat die Menschheit es geschafft, etwas auf die Beine zu stellen, das dem so oft Gesehenen wenigstens entfernt ähnelt. Das hieße nämlich, nicht mehr zu erkennen, dass es da ein Wort namens 'Fiction' deutlich hinter dem 'Science' steht und solcherlei Serien bestenfalls eine gelungene Inspiration für die Forscher von heute sein können.
Man sollte sich statt dessen also eher dem allgemeinen Jubel anschließen, die eigene Franchise ob ihrer beeindruckenden Weitsichtigkeit hochleben lassen, die es in die TV- und Film-Landschaft einführte und Beiträge verurteilen, die diese eindeutig zuerst bei Star Trek gezeigte Errungenschaft mit 'Star Wars' in Verbindung bringen.

star wars oder STAR TREK oder doch star wars oder...

Great Expectations!

Wie unlängst unser Strifes schon exklusiv zu berichten wußte, (und was ja nun auch wirklich keine Überraschung mehr ist), wird der gute und sicher auch talentierte Herr J.J.Abrams nach unserem Lieblingsfranchise (na gut, zumindest meinen ) sich nun auch dem "anderen star" annehmen. Das könnte jetzt ja vielleicht ein Segen für uns Star Trek-Verliebte sein (ist es wahrscheinlich auch). Versteht mich nicht falsch, ich mochte Star Trek XI sogar; er hatte seine Momente. Aber die Sorge wächst zunehmend, dass das Franchise am Ende nicht wieder zu erkennen ist und irgendwann in den nächsten Jahren Nerds (ist nicht abwertend gemeint, bin selbst einer!) in roten, gelben und blauen Uniformen die FedCon-Bühne stürmen und vor Chris Pine oder wem auch immer salutieren. Wollen wir das? Ich jedenfalls nicht, ich mag SciFi mit Anspruch, und das war Star Trek für mich immer. So, genug davon, was bleibt ist der Humor!



Kam Abrams so an star wars?

Lustig finde ich jetzt allerdings, dass plötzlich keiner mehr von JJ Abrams in Bezug auf Star Trek spricht, alle haben nur noch star wars im Sinn. Kleines Beispiel gefällig? Im Artikel zu den Plänen von Abrams, einen Film über die Karriere eines Lance Armstrong zu drehen, wird dann auch nur vom zukünftigen star wars Regisseur berichtet; von Star Trek kein Wort.
Für die Nerds, Armstrong war mal ein ziemlich guter Radprofi, der nebenbei mehrmals die Tour de France gewann und am Ende über gewisse nicht erlaubte Zusatzstoffe in seinem Blut stolperte. 

Captain Han TIBERIUS solo

Zurück zum Thema,
Die Frage die sich auftut: hat Star Trek jetzt den Weg für JJA eigentliches Ziel, einen star-wars-film zu machen geebnet oder ist star wars das profitablere und somit "größere" STAR?  Es hat sicher beides seine Existenzberechtigung... natürlich...ganz bestimmt....auf jeden Fall....?!
Was wird nun aus Star Trek? Na, erst mal schauen wir uns in wenigen Monaten den 12. Kinofilm an, und sehen, ob es dann tatsächlich noch ein 13. (upps) JJA Star Trek Film geben wird. Dann haben wir uns vielleicht auch an die JJ Optik gewöhnt, die sicher dann auch schon vom star wars Universum Besitz ergriffen haben wird.

Möge das Licht mit Dir sein!

Ja, und sonst bleibt wahrscheinlich wieder nur Warten; hoffentlich nicht wieder acht lange Jahre! Hey, meine Lebenszeit ist schließlich begrenzt, noch...

Blick in eine düstere Zukunft?




Robert Orci äußerte sich laut trekzone zum neuen Engagement seines Freundes sehr diplomatisch.
Nun wird keinen in dieser Welt die Meinung eines, zugegebener Weise, etwas in die Jahre gekommenen Star Trek Fans wie mich interessieren, aber trotzdem. Soll sich doch JJ Abrams dem star wars Kosmos aneignen, wir werden ja sehen, welches Franchise ihm mehr am Herzen liegt. Vielleicht ja tatsächlich beide? Hoffentlich entdeckt er nicht noch irgendwann star gate....

Very Bad Robot

Samstag, 26. Januar 2013

Netzfundstücke

Fotos bekannter Star-Trek-Darsteller sind häufig recht langweilig, gestellt und statisch. Man kennt sie zur Genüge aus dem Internet, diversen Zeitschriften oder von Autogrammkarten und freut sich schonmal, wenn die betreffende Person mal ungewöhlich lächelt, posiert oder gar finster dreinblickt. Dabei ist das noch nicht mal ein internes Star-Trek-Problem, sondern eine Tatsache, die so ziemlich jeden abgelichteten Prominenten betrifft.
Erfrischung bietet dahingehend eine sympathische Website, die zwar nicht mehr brandneu, aber immer wieder sehenswert ist. Sie trägt den programmatischen Titel 'This Is Not Porn' und hat sich auf Bilder von Stars und Sternchen spezialisiert, die etwas aus dem Rahmen fallen. Da sieht man schonmal Salvador Dalí einen Ameisenbären spazieren führen, Candice Bergen mit Jack Nicholson und Art Garfunkel züngeln oder Stephen Hawkings Hochzeitsfoto. Natürlich sind auch einige erfrischende Bilder von Star-Trek-Schauspielern dabei, die man so vielleicht noch nicht gesehen hat. Die Tafelrunde präsentiert eine kleine Auswahl:

This Is Not Porn

William Shatner und Leonard Nimoy schlingen Replikatornahrung herunter

This Is Not Porn

Stanley Kubrick mit Malcolm Mc Dowell (Dr. Tolian Soran in 'Treffen der Generationen')

This Is Not Porn

Leonard Nimoy, George Takei, DeForest Kelley und James Doohan bei der Einweihung des Space Shuttles 'Enterprise'

This Is Not Porn

Mark Twain (Samuel Clemens) beim Billiard gegen eine Katze

This Is Not Porn

Leonard Nimoy und Jimi Hendrix

This Is Not Porn

Johnny Depp (mit den Scherenhänden) und Winona Ryder (Amanda Grayson)

This Is Not Porn

Leonard Nimoy und William Shatner quälen ein Erdenkind

Natürlich gibt es noch ein paar mehr Fotos auf der äußerst empfehlenswerten Seite zu sehen, darunter auch viele für Fans anderer Nerdmagnete wie etwa dem Star Wars Universum, Marvel oder Herr der Ringe. Man kann problemlos einen gesamten Nachmittag beim Betrachten dieser Sammlungen verbringen, ohne dass es langweilig wird oder ein Ende in Sicht wäre.

War sonst noch was?

Ja! Wenn wir schon bei Jugendsünden von berühmten Schauspielern sind, kann ich noch dieses Interview mit William Shatner empfehlen. Natürlich war 'The Shat' damals schon nicht mehr jung und die Sachen, die er zum damaligen Kinostar von 'Treffen der Generationen' zum Besten gibt, wird wohl keinen Trekkie sonderlich vom Hocker reißen.
Nein, das Interessante an dem Ausschnitt aus einer britischen Jugendsendung ist die Person, die das Interview mit dem legendären Toupetträger führt...



Donnerstag, 24. Januar 2013

Abrams macht doch Star Wars - zumindest laut Disney [Updated]

J.J. Abrams
Die Meldung ist gerade herein gekommen: Auf IMDB ist eine News aufgetaucht, die besagt, dass J.J. Abrams nun doch nach vielem Hin und Her Star Wars (für 2015) machen soll. Das dürfte einen großen Interessenkonflikt mit dem Star Trek-Franchise zur Folge haben, oder was meint ihr?

Hier der Link zur News: The Wrap












 Nachtrag von Turon 47: Soweit sind beide Franchises durch Abrams' Wirken ja ohnehin nicht mehr entfernt.

Quelle: Cheezburger.com
Inzwischen haben selbst wortführende Magazine wie Variety, der zuverlässige Blog trekmovie und sogar der Focus die Neuigkeit aufgegriffen. Der Eiertanz erinnert ein wenig an die Verpflichtung von Pep Gardiola bei Bayern München oder Nuri Sahin bei Borussia Dortmund. Doch selbst wenn man nicht unbedingt Fußballfan ist, und irgendwo vielleicht auch Verständnis für diesen Schritt aufbringen kann, wirkt das erst im November gegebene Treueversprechen (die Tafelrunde berichtete) in diesem Zusammenhang zumindest etwas unseriös. Oder um es zugespitzt mit einer berühmten Szene aus Firefly zu sagen:



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Nachtrag von Strifes:

Nun gibt es auch schon die ersten, nicht ganz ernst gemeinten Trailer:

Klingonische Oper in Berlin

Wie wir schon 2010 in diesem Blog berichteten, haben sich ein paar Enthusiasten in den Niederlanden daran gemacht und haben die Klingonische Oper zu einem Gastspiel auf die Erde geholt! Ja, und nun gastiert diese Truppe am 22.Februar 2013 im Haus der Kulturen der Welt! Vielleicht schreibt ja Rainald Grebe nach dem Handtaschentanz im Haus der Kulturen der Welt auch einen Song über die klingonische Oper im HKW!



Da einige Mitglieder der Tafelrunde 2010 bei der FedCon in Bonn schon eine Kostprobe dieses ungemein wertvollen Kulturgutes vom Planeten Qo'noS, der Heimatwelt dieses etwas rauhbeinigen und opernliebenden Völkchens genießen konnten, glaube ich behaupten zu können, dass das ein künstlerischer Hochgenuss werden wird. Hiermit rufe ich also zur gemeinsamen Außenmission der Tafelrunde und aller interessierten Leser dieses Blogs auf. Lasst uns das Haus der Kulturen der Welt in ein Haus der Kulturen des Universums verwandeln!
Ausschnitt aus der Klingonischen Oper 2010 auf der FedCon
Und wer jetzt überhaupt nichts damit anfangen kann, hier mal ein kleiner Einstieg in die Klingonische Oper, zum Einen aus Star Trek TNG und zum Anderen von eben jener Gruppe aus Holland.



Mittwoch, 23. Januar 2013

Der ohne Sünde werfe das erste Lego

Bildquelle: Focus.de



Unser kleiner Nachbarstaat Österreich sieht dem wahrscheinlich aufsehenerregendsten Justizverfahren der Nachkriegsgeschichte entgegen:
Wie der Focus heute in seiner Onlineausgabe berichtete, wirft die türkische Gemeinde des Alpenstaates der dänischen Spielzeugfirma LEGO Volksverhetzung vor und zieht sogar eine entsprechende Klage in Betracht. Der Grund für den Aufruhr liegt dabei in einem unscheinbaren Spartenprodukt der Star-Wars-Serie des Konzerns, das eigentlich den Wüstenpalast von Jabba the Hutt darstellen soll. (Bau-) Stein des Anstoßes sind diese drei erstaunlichen Erkenntnisse, die von den eifrigen Kulturwächtern aus der Lizenzproduktion gezogen wurden.

1. Das Plastikbauwerk erinnert stark an die Moscheen Hagia Sophia in Istanbul und Jami al-Kabir in Beirut.

2. Die zur Schau gestellte Waffenmenge im 'Tempel/ Palast' sei bedenklich für "[...] ein friedliches Zusammenleben verschiedener Kulturen in Europa."

3. Zudem verbirgt sich hinter Jabba the Hutt nichts weiter als ein rassistisches Zerrbild von Asiaten und orientalischen Völkern, durch das gängige Vorurteile wie Sklavenhalter, Verbrecherbosse, Terroristen usw. propagiert werden.

Begonnen hatte der Skandal übrigens mit einer leichtsinnigen Tante, die ihrem Neffen dieses Präsent zu Weihnachten besorgt hatte. Der gläubige Vater, vom Inhalt entsetzt, tauschte es daraufhin im Geschäft um.
Nun mögen Kritiker sagen, dass es bei muslimischen Familien, die das christlich-heidnische Fest der Weihnacht begehen, etwas schizophren wirkt, wenn sie dann einem Kinderspielzeug solcherlei Gotteslästerung unterstellen.

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Man könnte ferner sagen, dass die Lego-Adaption tatsächlich dem im Film gezeigten Original recht nahe kommt, der Vergleich mit einer Moschee reichlich bemüht ist und man ja ebenso gut behaupten könne, R2D2 würde dem Innenleben der Washingtoner Kirche "Shrine of the Sacred Heart" ähneln.


Außerdem liegt es nahe, darauf hinzuweisen, dass auch die Hagia Sophia ursprünglich einmal eine christlich-orthodoxe Kirche war (daher ja auch der Name). Man könnte sich auch wundern, inwiefern Jabba einem Asiaten entsprechen soll, wie man Paläste mit Tempeln verwechseln kann oder ob die türkische Gemeinde da unten keine ernsthaften Probleme zu bekämpfen hat.
Doch ganz andere Fragen sollten in diesem Augenblick Vorrang haben.
Werden jetzt überall in der islamischen Welt von jubelnden Hausfrauen in Burkas Legosteine kamerawirksam verbrannt?
Muss man sich, um den Pluralismus in Deutschland zu schützen, von sich selbst distanzieren, wenn man als Kind mit Lego gespielt hat?
Und was hat das für Auswirkungen für alle anderen Science-Fiction-Franchises, denen ebenfalls eventuell religiös-anstößige Elemente innewohnen?

Die Tafelrunde hat dieses Ereignis jedenfalls einmal zum Anlass genommen, die Ärmel hochzukrempeln und exklusiv die Top-Drei der politisch-unkorrektesten Bauwerke des Star-Trek-Universums zusammenzustellen.

Platz 3. Holberg 917G

Die Nobelunterkunft des Eremiten Flint in der TOS-Folge "Planet der Unsterblichen" sieht sowohl im Original, als auch der Remastered-Version der Hagia Sophia noch viel ähnlicher, als der Wüstenpalast von Jabba es je tat. Darüber hinaus weist er erschreckende Parallelen zum Felsendom in Jerusalem und vielen anderen Kuppelgebäuden wie der Potsdamer Nikolaikirche, dem Reichstag oder dem Louisiana Superdome auf und beschmutzt damit auch das Andenken anderer Glaubensrichtungen.

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2. Borgkubus

Viel offensichtlicher als der Wüstenpalast Jabbas verhöhnt der Borgkubus einen der heiligsten Orte des Islam. Der Kubus erinnert in seiner Form nämlich 1:1 an die Kaaba in Mekka, dem Hauptpilgerort vieler Millionen Muslime. Kurz, das Schiff ähnelt würfelförmigen Gebilden, egal ob Kaaba, Bundeskanzleramt oder 1d6.
Die Kombination aus Gebetshaus und Raumschiff, aus dem geschossen wird, kann für Kinder zwischen 9 und 14 Jahren sicher nicht geeignet sein, vor allem in Hinblick auf ein friedliches Zusammenleben verschiedener Kulturen in der Milchstraße.

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1. Die Erde

Der größte Affront ist jedoch die wiederholte bildliche Darstellung des Planeten, auf dem der Prophet Mohammed selbst wirkte. Gleich mehrmals sind Arabien und die Gegend um Mekka explizit und unverhüllt zu sehen - diese Ansicht enthält natürlich ebenfalls pädagogischen Sprengstoff.

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Allerdings muss Star Trek wohl keine ernsthaften Konsequenzen fürchten, denn laut Birol Kiliç, des Obmannes der türkischen Gemeinde, plant er nicht, Lucas Arts ob der filmischen Vorlage zu verklagen. "Ich muss mit meinem Nachbarn beginnen." heißt die Parole des Mannes, der sich den vermeintlich schwächeren Gegner Lego als Feindbild herausgepickt hat (Spielzeugfirmen sind halt etwas sensibler, wenn sie befürchten, dass ihre Absätze bei der muslimischen Kundschaft wegbrechen könnten).
Da kann man 'dem anderen Star-' trotz gelegentlicher Rivalität nur nachbarschaftliche Solidarität zusichern und sich eine Welt herbeisehnen, wie sie in meinen Augen von John Lennon, Bobby Henderson oder Star Trek propagiert wird:

Fortschrittlich, intelligent und ohne Religionen.