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Mittwoch, 3. September 2014

[Update] A tribute to Mass Effect (mit Spoilerteil)

Logbuch: Beitrag 14 von 15



Dieses 'Tribute' ist etwas ganz Besonderes, denn es dreht sich nicht um einen Film, sondern ein Spiel. Am Ende werde ich kurz darauf eingehen, was Star Trek mit neuen Serien von diesem Titel lernen könnte. 




Was macht Mass Effect für mich so besonders? Jeder kennt es, der mal ein Buch in der Hand hatte und es nicht sofort wieder weg legen konnte oder einen Film gesehen hat, von dem er oder sie noch nie etwas vorher gehört hatte und bei jenem nicht in der Lage ist wieder umzuschalten. Mass Effect macht genau das. Dabei zieht es nicht, sondern drückt dich langsam vorwärts ohne wirklich zu stoßen. Es gibt wirklich äußerst wenige Spiele, die mich in ihren Bann gezogen habe. Ich kann sie an einer Hand abzählen. Dieses gehört definitiv dazu. 

Die Mass Effect-Reihe besticht durch viele kleine Besonderheiten, die sie in ihrem Genre einzigartig machen. Das gilt sowohl für die Spieler als auch für Science fiction-Fans generell. Der Entwickler Bioware hat es geschafft eine typische Ein-Mann-rettet-die-Welt-Story zu einem umfassenden Epos auszuarbeiten, bei dem man hin und wieder sogar vergisst, worum es eigentlich geht, denn die schiere Größe des Universums und seine eigenen, sehr speziellen Völker suchen ihresgleichen im Science fiction-Bereich. Damit nicht genug pendelt das Gameplay zwischen Rollenspiel und Action hin und her und wird sich nie so wirklich klar darüber, welchen Bereich es eigentlich ausfüllen möchte und hierbei liegt die große Stärke der bisherigen Trilogie. Jeder spielt Mass Effect auf seine Weise. Hinzu kommen die Entscheidungen, die einen großen Einfluss auf die eigene Spielweise haben. Fangen wir aber mit dem Universum an. Ich werde kurz auf einige Völker eingehen. 

Das Universum

Da wären zunächst die Asari. Eine matriarchalische Kultur, die sich durch Parthenogenese, einer Art eingeschlechtlichen Fortpflanzung, vermehrt. Asari sind sehr langlebige Humanoide, die bis zu 1000 Jahre alt werden können und daher einen sehr reichen Kulturschatz und eine eigene Mythologie aufweisen. Die Hanar sind eine Art Quallenvolk und zudem wirbellose Wesen, die von einem Wasserplaneten namens Kahje kommen. Sie sind nicht sehr robust und reden von sich meist in der dritten Person. Die Turianer sind die militärisch größte Streitmacht in der Milchstraße. Trotz ihres überwiegend autokratischen Staates haben sie mit den anderen Völkern hauptsächlich diplomatisch Beziehungen aufgenommen. Ein Turianer ordnet seine persönlichen Wünsche sehr stark dem Gemeinwohl unter. Dies hängt wohl vor allem mit den militärischen Strukturen ihrer Spezies zusammen. 

Das war nur ein kleiner Auszug aus dem Spezies-Allmanach. Auf der Wiki-Seite, die ich hier hin und wieder verlinkt habe, kann der geneigte Leser noch mehr finden. Der Großteil der auftretenden Völker hat sich zu einem Citadel-Rat zusammengeschlossen, der aus vier Ratsmitgliedern besteht, zu denen die Menschen nicht gehören. Anders als im Star Trek-Universum sind sie keine Gründungsmitglieder, sondern müssen sich im Laufe der Reihe erst als würdig erweisen.   



Die Story

In allen drei Teilen geht es vorrangig um eine Bedrohung von außen, auch wenn sich der erste Teil hier dezidiert mit dem Thema Verrat beschäftigt bzw. mit der Wandlung des Paulus zum Saulus. Im ersten Teil greifen die Geth als Hintergrundbedrohung ein. Angeführt werden sie dabei von einem irregeleiteten Spectre, welcher eine Art Wächter des Citadel-Rates darstellt, quasi ein Super-Soldat, der die Völker schützen soll. Saren Arterius wandelt sich jedoch immer mehr zum Bösewicht und euer Protagonist Commander Shepard soll ihn aufhalten. Der Name ist Programm. Ihr seid der sinnbildliche Schafshirte, der immer wieder die Erde rettet nur eben ohne Stab, sondern mit der Waffe. Der Zweite Teil bedient sich der Kollektoren als Antagonisten, einer alten von Mythen getragenen Spezies, die ihre wahren Absichten verhüllt. Zu guter Letzt greifen in Mass Effect 3 die Reaper die Erde an und zerstören sie fast vollständig. Diese alte Rasse kehrt in Zyklen von 50.000 Jahren in die Galaxie zurück um sämtliches Leben zu eliminieren und seine neue Form zu begünstigen. All zuweit will ich hierbei nicht vorgreifen, denn alle drei Teile verzweigen ineinander und der Hauptstrang, hervorgerufen durch die immanente Bedrohung der verschiedenen Antagonisten, wird am Ende aufgelöst. 

Bei genauerer Betrachtung hat die Mass Effect-Reihe ihre Stärken nicht in der Haupthandlung, sondern spielt sie bravourös in Nebensträngen aus. Die Hintergrundgeschichten der einzelnen Mitglieder eurer Crew sollen vor allem deren Motivation euch gegenüber aufdecken und ihren Charakterzügen Tiefe verleihen. In zahlreichen Zwischensequenzen lernt man seine Kollegen kennen und vor allem schätzen, denn jeder, wirklich jeder ist ein Unikum. Da wäre der Kroganer Urdnot Wrex, der gegen die Genophage(die Sterilisierung) seines Volkes durch die Salarianer kämpft und einen sehr schwarzen, teilweise derben Humor besitzt. Liara T'Soni, eine Asari-Wissenschaftlerin und promovierte Archäologin, die durch ihr Wissen die Mission voran bringt und sich hoffnungslos in den Protagonisten verliebt. Ashley Williams wiederum ist eine menschliche Allianz-Soldatin, die vor allem durch ihre xenophobe Meinung auffällt und dadurch(abhängig vom Spieler) immer wieder in Konflikt mit Shepard gerät. 


Was Star Trek von Mass Effect lernen kann

Mass Effect wäre vermutlich die Art Film gewesen, die J.J. Abrams gedreht hätte, wenn er versucht hätte Star Wars mit Star Trek zu kreuzen. Tatsächlich nimmt Mass Effect eine Art Zwischenposition bei beiden Franchises ein ohne sie wirklich zu kopieren. Es erschafft etwas komplett Neues und lädt den Spieler dazu ein sich persönlich zahlreichen Konflikten zu stellen. Dazu gehören natürlich auch ethische Auseinandersetzungen zu den Themen Existenz, Xenophobie, Exodus und Religion. Und vor allem die Endgültigkeit der Entscheidungen ist es, die Spielern ein Gefühl der Immersion vermittelt. Damit ist natürlich auch das berühmt berüchtigte Ende gemeint, auf dass ich hier allerdings nicht eingehen möchte. Wer die Reihe noch nicht gespielt hat, sollte sich von dem meiner Meinung nach unberechtigten Shitstorm des Jahres 2012 im Netz fernhalten. Die Ereignisse dieses Jahres bezüglich Mass Effect zeigen sehr deutlich wie geradlinig manche Spieler denken. Ich werde diesem Abschnitt, den ich hier später einfügen werde, noch eine gesonderte Spoilerwarnung zukommen lassen, belasse den Artikel aber erst einmal so, damit ihr spoilerfrei lesen könnt. 

Star Trek besticht wie Mass Effect durch seine Charakterentwicklung, aber die Computerspielereihe, das muss klar gesagt werden, hat hier meiner Meinung nach die Nase vorn. Während in DS9 z. B. Konflikte nur benannt und sich zwei Personen wie im Falle von Kira Nerys und Cmdr. Sisko im Streit darüber austauschen, wird der Konflikt der Genophage im Umkreis um Urdnot Wrex fast zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung bei der Leben auf dem Spiel stehen. Philosophisch gesehen versucht sich Mass Effect sogar an einer Definition zum Thema Leben und erweitert das ganze in den späteren Teilen durch die Abgrenzung bzw. Nichtabgrenzung zu künstlichem Leben. Zudem sind die Weltraumschlachten in Mass Effect nicht so wackelig inszeniert wie in den Abramsverse-Filmchen. Mass Effect vermittelt eher den Eindruck als hätte Peter Jackson Hand an gelegt. So vermitteln schwere Schiffe die nötige Langsamkeit, während schnelle Jäger im Geschwader ihre Wendigkeit zur Schau stellen. Es gibt zudem eine schöne Szene, in der Shepard über Trümmerteile durch den Weltraum läuft. Nicht ein Ton ist zu hören. Die Stille wird nur durch das regelmäßige Atmen Shepards durchbrochen. Allein diese kleinen Dinge sind es, die diese Reihe für mich als Science-fiction und Spiele-Fan zu etwas ganz Besonderem machen.  



  
Es folgt nun der Spoilerteil, in dem ich darauf eingehe, warum ich das Ende der Reihe für ein durchaus gelungenes halte. Die Computerspielfachzeitschriften und -medien sind damals zusammen mit vielen Spielern Sturm gelaufen. Grund dafür war ein zu pessimistischer Abschluss. Zudem wurden wohl viele Fragen, die sich über Jahre innerhalb der Trilogie angesammelt haben, nicht beantwortet. Ok, das Ende von Lost hat mir auch nicht gefallen, aber ich finde es bei Mass Effect ein wenig viel verlangt, sämtliche Entscheidungen des Spielers sinnvoll in das Ende einzubauen. Es ist schlichtweg unmöglich, diese Forderung der Spieler zu erfüllen..

Christian Gürnth, der damals noch bei der Game One-Redaktion gearbeitet hatte, forderte sogar, dass das Spiel ihm sagen soll, was den Menschen im Innersten zusammen hält. Als Philosoph störe ich mich massiv an solchen Fragen. Seit über 2000 Jahren beschäftigt sich die Philosphie mal mehr und mal weniger stark mit dieser Frage und sie hat bis heute keine passende, dafür aber sehr viele unpassende Antworten gefunden. Damit meine ich, dass mich persönlich so wirklich keine Theorie befriedigt, die versucht mir mein Sein zu erklären. Und jetzt soll Bioware diese 2000-Jahre alte Aufgabe mit einem Videospiel erfüllen? Computerspieler weisen manchmal ein etwas merkwürdiges Verhältnis zur Realität auf. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass meine Entscheidungen durchaus entscheidendes Gewicht am Ende des Spiels aufweisen. Etwa dann, wenn man zwischen Geth und Quarianern entscheiden muss.

Es ist das alte Roger Ebert-Phänomen. Wir sind zu verwöhnt von den vielen positiven Film-Enden, dass uns ein solch negatives Ende dermaßen verstört zurücklässt. Bioware hat mit seinem Spiel etwas gewagt, dass vielen Hollywood-Produzenten nicht mal im Traum einfallen würde. Wie wäre es bitte schön, wenn die Transformers im nächsten Michael Bay-Streifen unterliegen und es dann hieße: Das wars, aus und vorbei. Es gibt keinen weiteren Film. Wie groß wäre da wohl der Aufschrei? Jeder, der Game of Thrones guckt, weiß, wie es ist einen lieb gewonnen Charakter zu verlieren. Vergesst Game of Thrones! Was diesen Aspekt anbelangt, tritt euch Mass Effect 3 regelrecht in die Weichteile, denn ihr habt diese Entscheidungen getroffen. Ihr seid Schuld, wenn ein Crewmitglied aufgrund eurer Entscheidung stirbt. Als Spieler beeinflusst einen das noch mehr als den Zuschauer, der zusehen muss, wie der Lord of Winterfell hingerichtet wird. Du arbeitest die ganze Zeit daran die Erde zu retten und dann kommst du wahrhaftig an einem Punkt, an dem sich nicht nur spieltechnisch zwei Wege aufmachen. Meines Erachtens gibt es kein Spiel, das soweit geht, den Spieler nah heran zu holen und ihn mit dem Gesicht direkt drauf zu stossen. Das ist die Stärke dieses Spiels.

Das Ende vermittelt das Gefühl von Machtlosigkeit. Der entwickelte Charakter schnetztelt sich im Laufe der drei Teile immer wieder durch riesige Gegnerhorden. So entsteht nach und nach eine überdimensionale Hybris bis der Spieler seinen ersten Nebencharakter verliert. Der Prozess ist schleichend, aber immer wieder setzen sich Freunde ab oder sterben auf dem Weg zum Ziel. Sinnbildlich dafür steht der kleine Junge am Anfang des dritten Teils, den Shepherd nicht retten kann. Ein Dilemma, dass sich am Ende wiederholt. Diese Machtlosigkeit trifft vermutlich viele Spieler ins Mark, weil sie eben eines in Computerspielen nie sein wollen: Machtlos!

Dienstag, 13. Mai 2014

Paramount sucht neuen Star Trek-Regisseur und findet ...Orci!?

Die Zahl 13 ist verwünscht und so scheint es auch mit dem neuesten Star Trek-Film zu werden. Er steht unter keinem guten Stern. Soeben kam die Hiobsbotschaft herein, dass der neue Regisseur Roberto Orci sein wird. Dieser Herr hat keinerlei Regie-Erfahrung vorzuweisen, arbeitete aber bereits an den beiden Abrams-Varianten der Star Trek-Reihe mit.
Noch sei zwar nichts in Sack und Tüten, aber laut einiger Newsseiten wäre er die erste Wahl. Was mich daran stört: Alles!
1. Die Zeit bis 2016 ist für den Entwurf eines Drehbuchs samt Dreh und Postproduktion sehr knapp bemessen.
2. Orci hat keinerlei Erfahrung auf dem Regiestuhl. Das ist für mich zwar kein K.O.-Kriterium, aber es steht zu vermuten, dass er die Filme im Sinne von Abrams' "Vision" weiterführen wird, zumal er mit am Drehbuch sitzt.
3. Kurtzman und Orci gehen seit kurzem getrennte Wege, sodass sich Orci mit neuen Autoren ein Skript erarbeiten muss.


Quelle: wikipedia.de


Ich könnte jetzt weiterhin alles schwarz malen, aber das ist eigentlich nicht meine Art. Warten wir ab, was der neue Film bringen wird und wie sich die Regie Orcis entwickelt.

Freitag, 7. Februar 2014

Leonard Nimoy ist krank

Leonard Nimoy scheint schwer krank zu sein. Zumindest liest man das in einigen Nachrichtenblogs. Der Schauspieler soll laut Focus an einer schweren Art der Lungenerkrankung, dem sogenannten COPD leiden. Umgangssprachlich würde man das im deutschsprachigen Raum als "Raucherlunge" bezeichnen. Symptomatisch dafür ist der Raucherhusten. Nimoy selbst macht dafür seinen jahrelangen Zigarettenkonsum verantwortlich. Vor 30 Jahren soll er mit dem Rauchen aufgehört haben. Nimoy sagt dazu selbst:


Laut eigener Aussage scheint es ihm aber wieder besser zu gehen. Lange Strecken könne er derzeit nicht bewältigen. Nimoy hat seine Arbeit an einem Kommentar zum Star Trek Fest vom EPIX-Netzwerk fertiggestellt, der am 16. Februar 2014 zusammen mit einem Tagesprogramm ausgestrahlt wird, dass sich dem Thema Star Trek widmet. Unter anderem soll Star Trek: Into Darkness dann erstmals im amerikanischen Fernsehen zu sehen sein.

Bildquelle: Memory Alpha


Donnerstag, 30. Mai 2013

Star Trek: Countdown to Darkness [Kritik]



Star Trek kann man derzeit unheimlich viele Dinge vorwerfen. Aber Eines sicher nicht: Belanglosigkeit. Ich muss auch in diesem Artikel noch einmal feststellen, dass man sich über Into Darkness vortrefflich streiten kann. Unter diesem Blickwinkel werde ich nun auch versuchen, die Vorgeschichte zum Film zu beleuchten. Ähnlich wie zur Zeit des elften Kinofilms gab es auch hier eine Veröffentlichung in Comicform.

Star Trek: Countdown to Darkness

Als Grundlage meiner Kritik wäre zunächst der Comic selbst zu nennen und des Weiteren eine Kritik die sich derzeit auf tagesspiegel.de wiederfindet. 'Countdown to Darkness' knüpft an einige Stränge aus dem elften Kinofilm an, ohne sie zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Spock hat noch immer  mit der Zerstörung Vulkans zu kämpfen. Dieses Ereignis belastet seine Beziehung mit Uhura. Im Film kann man schlussendlich die Kulmination dieser Ereignisse im Streit Spocks mit Uhura begutachten. Das ist einer von vielen logischen Handlungssträngen, die im Film fortgeführt werden.

"Das wichtigste zuerst: Das neue Comicbuch "Star Trek - Countdown to Darkness" gibt vor, etwas zu sein, was es nicht ist. Bis auf einen eher läppischen Ausblick auf der allerletzten Seite ist es mitnichten die Vorgeschichte des neuen Star Trek Films "Into Darkness", der derzeit im Kino läuft. Eine echte Vorgeschichte des Films wäre - Achtung, Spoiler - eine Story über Khan gewesen, den genmanipulierten Superkrieger und Diktator von der Erde, der erstmals in der klassischen TV-Serie Raumschiff Enterprise auftauchte und dann noch einmal im zweiten Teil der Spielfilmserie von 1982 "Der Zorn des Khan", der vielen Fans des Franchise noch immer als der beste aller bisherigen zwölf Filme gilt."

Zitat stammt von Ingo Bach (tagesspiegel.de)

Ein Prequel mit Khan wäre sicher schön gewesen, aber zugleich auch schwierig geworden. Khan begegnet Kirk im Film zum ersten Mal. Über die Zeit Khans als Diktator ist so gut wie nichts bekannt und man hätte einen Prequel rein über die Eugenischen Kriege machen müssen, um eine solche Vorgeschichte zu liefern. So wären einige interessante Begebenheiten auf der Strecke geblieben. Doch zunächst ein kurzer Handlungsabriss.

Kirk entdeckt auf Phaedus ein hochfrequentes Energiefeld, das bei vorherigen Messungen nicht vorkam. Diese Veränderung möchte der Captain höchst selbst untersuchen. Die Phaedaner stehen auf der Entwicklungsstufe mit dem römischen Imperium antiker Zeit. Ein solches Energiefeld ist für eine Prä-Warp-Zivilisation ungewöhnlich. Kirk findet heraus, dass ein Sternenflottenoffizier dahinter steckt: Robert April. Phaedus befindet sich im Bürgerkrieg. April hat eingegriffen, da die Klingonen eine Seite mit neuester Waffentechnologie beliefert haben. Er verletzte absichtlich die Oberste Direktive um den unterlegenen Phaedanern zu helfen. Er selbst erhält sein Waffen von der bajoranischen Schmugglerin Mudd. In welchem Verhältnis die Bajoranerin zum TOS-Mudd steht, wird nicht erwähnt. April wird auf die Enterprise gebracht und es gelingt ihm, diese durch ein altes Protokoll zu übernehmen. Kirk kann jedoch die Enterprise wieder zurückerobern und den Krieg der Föderation mit den Klingonen verhindern.

Quelle: Memory Alpha

Kirk kann Aprils Handlungen zwar nachvollziehen, ist aber nicht bereit, die Enterprise gegen die Phaedaner einzusetzen. Im Prinzip steht eine moralische Frage am Ende der Geschichte doch im Raum: Wie geht ein Captain der Sternenflotte mit der Obersten Direktive um, wenn diese bereits von einer anderen fortgeschrittenen Zivilisation verletzt wurde? Kirk entschiedet sich gegen den Krieg mit den Klingonen und lässt die Phaedaner somit im Stich. Die andere Seite dieser Frage wird versucht mit Aprils Handlungen zu beantworten, der aktiv in diesen Konflikt eingreift, entgegen jeglicher Sternenflottenprotokolle. Kirk bezweifelt die Wirksamkeit der Direktive in diesem Fall. So wird seine Vorgehensweise am Anfang von "Into Darkness" nachvollziehbar gemacht.

Bei aller Kritik, die man der Handlung sicher vorwerfen kann, muss man eingestehen, dass teilweise in sich geschlossener wirkt als der zwölfte Film. Im Comic lässt sich mehr Star Trek vorfinden als im Film. Das lässt sich immer so einfach sagen, aber die Darstellung, bzw. der Umgang mit der Obersten Direktive ist ein Beispiel. Kirks zwiegespaltenes Verhältnis und zum Teil lockere Umgang mit dem Protokoll und Aprils Handlungen als Gegenfolie hätten Raum für noch mehr Konflikt gelassen. Ein Comic bietet jedoch nicht genüg Platz dafür. Da April den Föderationsgerichten überstellt wird, bleibt aber noch genügend erzählerischer Raum, der eine Rückkehr nach Phaedus nicht ausschließt.

Spocks eigenmächtige Handlungen sind nicht nur ein Problem für Kirk. Erwähnung findet hier unter anderem der Vorfall mit dem Shuttle Galileo (TOS: Notlandung der Galileo 7), bei dem Spock logisch aber eben eigenmächtig vorgeht. Uhura macht sich Sorgen um ihren (Noch-) Lebenspartner. Er blockiert ihre Versuche, ihn mit tröstenden Worten zu erreichen. Im Film kommt es deswegen zum Streit, der nun auch konsequent erscheint.

"Und es gibt auch den einen rot gedressten Crewman, der den Captain bei seinem Planetenausflug begleitet. Diese Typen im roten Shirt der Mannschaftsdienstgrade an Bord - im Gegensatz zu den goldenen und blauen der höheren Ränge - gab es schon in den Tagen der klassischen Star-Trek-Fernsehserie als Begleiter bei Außeneinsätzen. Dort hatten sie maximal einen Vornamen und mussten relativ schnell sterben, um eine Gefahr für die Serienhelden zu demonstrieren. Im Comic bekommt diese eine Figur nun einen Nachnamen - und überlebt sogar."

Zitat stammt von Ingo Bach (tagesspiegel.de)


Ist es besser, wenn das Redshirt gestorben wäre? Sind solche Handlungsideen nicht mittlerweile so alt wie TOS selbst? Es kann darauf kein Richtig oder Falsch geben. Hendorff taucht im Film wie im Comic auf. Ich finde es nicht fatal, dass er am Leben bleibt. TOS hatte einige Nebencharaktere, die nicht zur Hauptcrew zählten, wie z.B.  Janice Rand oder Christine Chapel. Warum sollte das in den neuen Filmen nicht mal ein Redshirt sein? Hendorff war übrigens der Herr, der Kirk im elften Film in der Bar vermöbelt hat, und ihn nach dem Transwarpbeam auf der Enterprise gefangen nimmt.

"Elemente der klassischen Serie dienen dem Comic allenfalls als schmückendes Beiwerk, um den treuen Star-Trek-Fans kleine Schmankerl zu bieten [...]."

Zitat stammt von Ingo Bach (tagesspiegel.de)

Das gehört zum Fanservice dazu und ich sehe das nicht als kritikwürdig an. Insgesamt kritisiert Bach, dass hinter Action im Comic die Story auf der Streck bleibt. Eine Kritik, die vor dem Hintergrund der Geschichte, dem Zusammenhang mit dem Film und der moralischen Frage nicht haltbar ist. Der Autor ist dem Leser zudem schuldig, was genau er als Idee Gene Roddenberrys ansieht und inwiefern in Countdown to Darkness von Roddenberrys Vision abgwichen wurde. In Bezug auf TNG und Voyager mag das sicher stimmen, aber sowohl Into Darkness als auch das Comic-Prequel nehmen stark Bezug auf Elemente in DS9, ENT (Stichwort: Krieg gegen den Terror) und natürlich auf TOS (Khan, eugenische Experimente usw.). J.J. Abrams hat seine eigene Vorstellung von Star Trek. Dass man hin und wieder gewisse Elemente aus Star Wars aufblitzen sieht, finde ich sogar vertretbar. Vergleichen würde ich beide Franchises deswegen nicht. Der Autor tut das trotzdem:

"Star Trek nähert sich immer mehr der konkurrierenden Reihe Star Wars an. Das gilt auch für den Comic, nicht nur wegen der Klingonen, die durch die neu eingeführten Helme den Imperialen Sturmtruppen des Star-Wars-Imperators oder den dort ebenfalls auftretenden Kopfgeldjägern ähneln. Das gilt auch und besonders für die Freude der Autoren an martialischer Action, vielen Explosionen und Lichtschüssen."
 
Zitat stammt von Ingo Bach (tagesspiegel.de)


Quelle: Memory Alpha
Über die Helme und die Stirnwülste lässt sich streiten. 'Ich meine es irgendwann einmal gehört zu haben' (der war für Baldavez), dass Klingonen sich in den stirnflachen Zeiten auch kosmetischen Behandlungen unterzogen haben um wieder an ihr Ursprungsaussehen zu kommen. Vielleicht kann mir das jemand bestätigen oder das Gegenteil belegen. Und die Helme: Ach Gott, wenn man sonst nichts zu kritteln hat, dann müssen eben die Kostümbildner dran glauben. Zur Action: Es wird erstaunlich wenig Handlung über die Explosionen getragen. Sie sind schmückendes Beiwerk und verdeutlichen die Bedrohung des Bürgerkrieges auf Phaedus. Das hin und wieder Phaserschüsse fallen, ist normal. Auch oder gerade für Star Trek.

Fazit: Über die Zeichnungen kann man sicher sagen, dass sie nicht die Besten sind, und da sicherlich mehr Zeit beim Artwork sinnvoll gewesen wäre. Die Handlung entschädigt aber vollkommen dafür. Zudem wird der derzeitige Film mit dem Comic gut eingeleitet, ohne wirklich allzu viel vorweg zu nehmen. Also alles in allem halte ich den Comic für gelungen und für Fans attraktiv und lesenswert. Die Kritik von Ingo Bach ist für mich nicht nachvollziehbar, habe ich doch manchmal beim Lesen des Artikels das Gefühl gehabt, dass er sich zu sehr am zurzeit sehr breiten Kritikmainstream in Sachen 'Star Trek' anlehnt und den Comic deswegen vorverurteilt, ohne tatsächlich die Handlung verstanden zu haben.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Abrams macht doch Star Wars - zumindest laut Disney [Updated]

J.J. Abrams
Die Meldung ist gerade herein gekommen: Auf IMDB ist eine News aufgetaucht, die besagt, dass J.J. Abrams nun doch nach vielem Hin und Her Star Wars (für 2015) machen soll. Das dürfte einen großen Interessenkonflikt mit dem Star Trek-Franchise zur Folge haben, oder was meint ihr?

Hier der Link zur News: The Wrap












 Nachtrag von Turon 47: Soweit sind beide Franchises durch Abrams' Wirken ja ohnehin nicht mehr entfernt.

Quelle: Cheezburger.com
Inzwischen haben selbst wortführende Magazine wie Variety, der zuverlässige Blog trekmovie und sogar der Focus die Neuigkeit aufgegriffen. Der Eiertanz erinnert ein wenig an die Verpflichtung von Pep Gardiola bei Bayern München oder Nuri Sahin bei Borussia Dortmund. Doch selbst wenn man nicht unbedingt Fußballfan ist, und irgendwo vielleicht auch Verständnis für diesen Schritt aufbringen kann, wirkt das erst im November gegebene Treueversprechen (die Tafelrunde berichtete) in diesem Zusammenhang zumindest etwas unseriös. Oder um es zugespitzt mit einer berühmten Szene aus Firefly zu sagen:



Photobucket 


Nachtrag von Strifes:

Nun gibt es auch schon die ersten, nicht ganz ernst gemeinten Trailer:

Mittwoch, 26. Dezember 2012

J.J. Abrams und Star Wars?

Es gab im November 2012 Gerüchte, dass Mr. Abrams die Regie zum geplanten Sequel von Star Wars führen sollte (Teil 7). Abrams dementierte die Gerüchte gleich nach ihrem Entstehen. Laut filmstarts.de möchte er Star Wars lieber als Zuschauer genießen, da er ein zu großer Fan des Franchise sei. Er hat diese Absage nun nochmals bestätigt mit dem Verweis auf seine Loyalität gegenüber Star Trek.



Meiner Meinung nach wäre Abrams bei Star Wars besser aufgehoben, da passt sein überkandidelter Stil  hin. Doch jetzt ist es nun mal geschehen. Star Trek: Into Darkness steht in den Startlöchern (16. Mai 2013). Was meint ihr? Hätte Abrams lieber für Disney und Lucas Star Wars produzieren sollen? Wer hätte stattdessen Regie und Drehbuch schreiben sollen?