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Dienstag, 27. Januar 2015

Eddie Murphy, Drillinge und PATWWFLLM

Als mich vor knapp fünf Jahren ein Tafelrundenmitglied über einen größtenteils unbemerkten Gaststarauftritt bei TNG informierte, klang das im ersten Moment nach einer dieser vielen interessanten Geschichten, die bereits über Sternchen wie Iggy Pop, Mick Fleetwood, Christian Slater, König Abdullah von Jordanien, Tom Morello oder Bryan Singer kursierten.
Aber hatte Eddie Murphy, den man eventuell als Axel Foley in "Beverly Hills Cop" kennen könnte, wirklich in einer Star-Trek-Folge mitgewirkt?



Zur Vorgeschichte: Murphy, ein bekennender Fan der Originalserie und vertraglich an Paramount gebunden, wurde vom Regisseur Leonard Nimoy 1985 ernsthaft in Erwägung gezogen, im vierten Kinofilm "Zurück in die Gegenwart" einen UFO-affinen Meeresbiologen zu verkörpern. Es kam zu mehreren Treffen zwischen dem Spock-Darsteller und dem Komiker, die allerdings nicht mit einer Verpflichtung Murphys endeten, obwohl bereits einige Drehbuchanpassungen vorgenommen wurden. Im Verlaufe der Planungen wurde beispielsweise aus dem Meeresbiologen ein Radimoderator, der im Rahmen eigener Untersuchungen zu Außerirdischen die Crew der "Bounty" verfolgt. Doch der ehemalige Saturday-Night-Star sah nach der Lektüre verschiedener Scripts die Gefahr, dass die ihm angebotene Rolle nichts weiter als eine schlechte Kopie seines Beverly-Hills-Cop-Charakters sei, während er sich selbst eher vorstellen konnte, einen Vulkanier zu spielen. Daher kam es, wie es kommen musste; Murphy sagte sein Engagement kurzerhand ab.

Nicht Eddie Murphy: Ein Spitzohr aus Star Trek XI

So weit so unspektakulär, denn wenn man sich einmal die Rollen näher ansieht, für die Eddie Murphy vorgesehen, aber dann doch nicht eingespannt wurde, liest sich das wie ein Who-is-Who der verpassten Gelegenheiten. So sollte Murphy etwa für Winston Zeddmore im ersten Ghostbusters-Film besetzt werden. Oder als Roger-Rabbit-Begleiter Eddie Valiant. Oder als Hoke Colburn in "Miss Daisy und ihr Chauffeur". Oder als "Malcolm X". Oder als "Grinch". Oder, oder, oder...

Wie Leonard Nimoy 2008 in einem Interview mit Trekmovie zu den Plänen mit Murphy zu Protokoll gab, bereute der Schauspieler, diese einzigartige Gelegenheit ausgelassen zu haben ("I think he later wished he would have done the Star Trek movie."). An dieser Stelle setzt nun das Gerücht an, das mir zugetragen wurde.
Als eine Art Kompensation für den geplanten Auftritt soll Murphy kurz nachdem er die Filme "Auf der Suche nach dem Goldenen Kind" und "Beverly Hills Cop II" fertiggestellt hatte, seiner Fan-Leidenschaft nachgekommen sein und heimlich, still und leise einen kurzen Gastauftritt in der zweiten Staffel der "Next Generation" absolviert haben. Und das gleich in mehrfacher Ausführung, denn in "Planet der Klone" soll er als einer der dort vielfach anzutreffenden genetischen Kopien zu sehen sein. Und tatsächlich, schaut man sich die Folge einmal näher an, stößt man auf Bilder wie dieses:


Doch am Ende fällt dieses Gerücht allerspätestens mit der Recherche. In Wirklichkeit traten in dieser Episode nämlich die Weaver-Drillinge Lloyd, Floyd und Troy(d) auf, die sich zuvor vom Boxsport abwandten und zur Schauspielerei wechselten (und zufällig alle am 27. Januar Geburtstag haben).


Doch woran liegt es eigentlich, dass dieses Gerücht immer wieder auftaucht?
Sehen alle drei Weavers dem Schauspieler tatsächlich ähnlich, oder ist es irgendeine Form europäischer Ignoranz, die Gesichter von Menschen mit einer anderen Hautfarbe nicht auseinanderhalten zu können (wie es sich beispielsweise an der häufig geäußerten Aussage 'Für mich sehen alle Chinesen gleich aus' zeigt)?
Gerade in Zeiten weit verbreiteter dummer Verallgemeinerungen, wie sie etwa Pegida-Anhänger dieser Tage immer wieder offen zur Schau tragen, scheint es umso wichtiger zu sein, mehr Sorgfalt bei solchen eigentlich leicht recherchierbaren Fragen unter Beweis zu stellen.
Doch tatsächlich offenbart sich in diesem Punkt ein internationales Problem, wie etwa ein Vorfall aus dem letzten Jahr zeigte, als der 'weiße' US-amerikanischer TV-Kommentator Sam Rubin den Schauspieler Samuel L. Jackson mit seinem Kollegen Lawrence Fishburne verwechselte.
Und so reagierte der Komiker und Darsteller David Alan Grier in der Late-Night-Show "Jimmy Kimmel Live!" auf die einzig mögliche Art und Weise, die in diesem Fall zu helfen scheint:
Mit Humor.
Er kündigte ein Buch an, in dem er dem (weißen) Leser die Unterschiede zwischen verschiedenen mehr oder weniger ähnlich aussehenden schwarzen Celebrities erklärte, wobei er unter anderem Bildmaterial von Star-Trek-Darstellern wie Zoe Saldana oder Whoopi Goldberg verwendete.



Diesem noblen Ansinnen will sich natürlich auf die Tafelrunde nicht verstellen und bietet für alle interessierten Leser einen kleinen Psychotest an (der ähnlichen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften wie dem "Micky-Maus-Magazin", der "Bravo" oder "Freundin" qualitativ in nichts nachsteht), in dem man sich anhand fünf kleiner Bilder orientieren kann, ob man auch als europäischer Star-Trek-Fan Gefahr läuft, in die Gefilde von Pegida-Anhängern zu geraten.


So funktioniert es: In jedem Bild findet Ihr eine Zahl, für die Ihr Euch entscheiden müsst. Die Summe dieser Zahlen verrät Euch am Ende schließlich, welches Gefahrenpotential tatsächlich besteht. Die Auswahl an vermeintlichen 'Doppelgängern' stammt übrigens von zweifelhaften Vergleichen aus den Weiten des Internets.


Frage #1: Welcher dieser Männer ist der Deep-Space-Nine-Befehlshaber Benjamin Sisko?



Frage #2: Welchen dieser Männer kennt man auch als Tuvok?




Frage #3: Wer spielte den Chefingenieur Geordi LaForge?




Frage #4: Welcher dieser Darsteller verkörperte den Klingonen Worf?




Frage #5: Welcher dieser drei Männer war als Calvin Hudson zu sehen, der im DS9-Zweiteiler "Der Maquis" zum gleichnamigen Untergrundbündnis überlief?





Auflösung

0-1 Punkt. Du musst Dir wirklich keine Sorgen machen, denn es gelingt Dir scheinbar mühelos, die Zählweise dieses Tests zu durchschauen oder sogar tatsächlich alle Gesichter zielsicher auseinanderhalten.
Herzlichen Glückwunsch!

2-5 Punkte. Du solltest Dir ernsthafte Gedanken machen, denn entweder kennst Du Dich nicht allzu  gut im Star-Trek-Universum aus, oder benötigst eine Brille. Oder noch schlimmer: Du hast wirklich Schwierigkeiten, Menschen mit einer anderen Hautfarbe auseinanderzuhalten. Da hilft nur alle Folgen "Star Trek" anzusehen, um Dir Werte wie Toleranz, Respekt vor anderen oder Welt(en)offenheit anzueignen (nur "Der Ehrenkodex" darfst Du in diesem Zusammenhang ausnahmsweise auslassen).
Gute Besserung! 




Turon 47 entschuldigt sich an dieser Stelle bei seinem Tippgeber und weiß, dass dieser kein Nazi ist und auch nix mit Pegida am Hut hat.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

J.J. Abrams und Star Wars?

Es gab im November 2012 Gerüchte, dass Mr. Abrams die Regie zum geplanten Sequel von Star Wars führen sollte (Teil 7). Abrams dementierte die Gerüchte gleich nach ihrem Entstehen. Laut filmstarts.de möchte er Star Wars lieber als Zuschauer genießen, da er ein zu großer Fan des Franchise sei. Er hat diese Absage nun nochmals bestätigt mit dem Verweis auf seine Loyalität gegenüber Star Trek.



Meiner Meinung nach wäre Abrams bei Star Wars besser aufgehoben, da passt sein überkandidelter Stil  hin. Doch jetzt ist es nun mal geschehen. Star Trek: Into Darkness steht in den Startlöchern (16. Mai 2013). Was meint ihr? Hätte Abrams lieber für Disney und Lucas Star Wars produzieren sollen? Wer hätte stattdessen Regie und Drehbuch schreiben sollen?