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Samstag, 23. Februar 2013

'u' - unglaublich. Oder: "Stimmen Sie ein in den Todesschrei"

Dem Ruf des Kahless folgend bin ich, wie viele andere auch, am Abend des 22. Februar in das Haus der Kulturen der Welt in Berlins grüner Mitte gepilgert um einen ungewöhnlichen Abend zu erleben. Gegeben wurde die klingonische Oper 'u' des Niederländischen Theaters Zeebelt. In 'u' wird die Geschichte von Kahless erzählt, welche in einigen Folgen der TNG-Ära zwar Erwähnung fand, jedoch nie vollständig auf den Bildschirm gelangte. Inhaltlich geht es - wie es sich für eine traditionelle klingonische Oper gehört – um Ehre, Rache, Liebe, Tod und Nachwelt. So werden Verwandte getötet, Herzen vereint und ehrenvolle Riten zelebriert.
Was zunächst nach schwerem Stoff à la Wagner klingt - und der damit verknüpften Vermutung nach zeitlich ausgedehnten Längen inkl. Zusammenbruch der strukturellen Integrität des eigenen Körpers - entpuppt sich als anspruchsvolles, modernes Musiktheater, welches die Geschichte in einer guten Stunde auf beeindruckende Weise gekonnt zu vermitteln versteht. Runde, graue Bühnenelemente, welche von Akt zu Akt auf verschiedene Weise angeordnet wurden bestimmten weitestgehend die Szenerie. Dieses minimalistische Bühnenbild reicht vollkommen aus, um einen glaubwürdigen Raum für die Erzählung zu schaffen.


Die Musiker (3) und Schauspieler/Sänger (4) verstanden ihr Handwerk sehr präzise. Für mich als studierter Musikpädagoge, Hauptfach: Klassischer Gesang :-) , war es eine ganz spezielle Freude an diesem ungewöhnlichen Ereignis teilhaben zu dürfen. Die Gesangstechnik war höchst beeindruckend, allem voran der kernige Gesang der Lady Lukara, welche es genau verstand ihre Bruststimme in die Höhe zu treiben, ohne dabei bleibende Schäden an ihren Stimmbändern zu riskieren. Bravissima! Und auch die sauber ausgeführten Tonsprünge von Kahless, übrigens von einer Frau verkörpert, sowie deren geschickter Einsatz der Klangfarben je nach Situation, bezeugten die Professionalität der Sängerin mehr als einmal. Dazu sorgten die Musiker (Percussion, Blas- und Streichinstrumente) für eine atemberaubende klangliche Atmosphäre. Auch hier war die Meisterschaft der Kollegen nicht zu übersehen, erfordert doch gerade Neue Musik – zu welcher ich 'u' durchaus zählen möchte – ein Höchstmaß an gegenseitiger Verständigung und Klangkontrolle. Daneben verdient Juan Martinez (Blechtonnen, Xylophon u.a.) allein schon aus dem Aspekt der körperlichen Anstrengung hohen Respekt. Ich möchte nicht wissen, wer am Ende mehr geschwitzt hat – er oder die kostümierten Fans im Publikum.
Musikalisch war die Oper schlüssig und kohärent. Die Kompositionsweise war tonal, orientierte sich also stets an einem musikalischen Zentrum und doch bildeten die verwendeten Mittel einen im Wortsinn unerhörten Klang. An inhaltlich aufbrausenden Stellen wurde der Gesang von rhythmischen Figuren getragen, die fast schon orgiastische Züge aufwiesen, allem voran der pulsierend-exzessive Gebrauch der Blechtonnen. In feinfühligen Szenen unterstützten Xylophon, Blas- und Streichinstrument mit ihren fein dosierten Klängen und durch ihre ungewöhnliche Spielweise den leidenschaftlichen Gesang und sorgten so für ein glaubwürdiges Klangerlebnis.
Doch als ob all dies noch nicht genug sei, liefert der dritte Akt noch ein packendes Erlebnis für das kollektive Bewusstsein: Nachdem Kahless' Vater und Bruder ehrenhaft in der Schlacht gefallen sind, schreit dieser seine Familienangehörigen inbrünstig in die Nachwelt Sto-vo-kor. Da es als höchst unehrenhaft gilt sich als unmittelbar Beteiligter dem Schrei zu entziehen – also in diesem Fall wir alle im Publikum – wies das Programm mit dem Satz „Stimmen Sie ein in den Todesschrei“ uns ausdrücklich auf diese Pflicht hin.
Durch all diese Erlebnisse – dem authentisch-klingonischen Klang, der packenden Geschichte und nicht zuletzt durch die unübersehbare Anzahl von Klingonen und Sternenflotten-Offizieren (wie mich) im Publikum, fühlte ich mich stellenweise wie in einer Großversion des „Zehn-Vorne“ – nach gut der Hälfte der Oper habe ich insgeheim gehofft, dass nicht der Rote Alarm losgeht und wir alle auf unsere Stationen müssen...


Nachdem der tosende Applaus verebbte ergriff noch einmal der Schöpfer dieser gar nicht genug zu lobenden Produktion, Floris Schönfeld, das Wort und bedankte sich beim Ensemble und beim Publikum. Soweit ich mich erinnere fiel auch der kurze Satz „Thank you, Mark.“, wobei Schönfeld ins Publikum zeigte. Ich dachte bei mir: „Marc...Marc? Ach du schei...doch nicht etwa DER Marc“ Und eh ich meine Gedanken richtig ordnen konnte hörte ich SEINEN Namen, ER war da, der Kahless der klingonischen Sprache. MARC OKRAND! Im Publikum, mit uns. Er stand kurz auf und verbeugte sich lächelnd und wirkte dabei sehr bescheiden.
Ich hatte nach der Aufführung noch das Vergnügen ein paar Worte mit ihm zu wechseln und mir meinen Programmzettel signieren zu lassen. Ein sehr netter Kerl!


Also: Was für ein Erlebnis! Das muss man sich mal überlegen: Da erwächst aus einer Drei-Staffeln-Serie aus den späten 60er Jahren ein ganzes Universum, welches es schafft, glaubwürdiges Musiktheater zu kreieren, welches dann auch noch von Menschen, äh Klingonen, aufgeführt wird, die ihr Handwerk auf so eindrucksvolle Weise verstehen, dass es einem die Sprache verschlägt.

Qapla'

Mittwoch, 20. Februar 2013

Die Klingonische Oper ruft!

Jetzt sind es nur noch 2 Tage bis zu unserer nächsten Aussenmission. Und natürlich wird es jetzt Zeit, ein paar terminliche Absprachen zu treffen. Das Wichtigste zuerst! Die Karten sind reserviert! Ich werde mind. eine Stunde früher vor Ort sein um die Karten in Empfang zu nehmen. Leider reicht es nicht aus, "nur" in einem Star Trek Kostüm zu erscheinen, um eine zweite Person kostenfrei mit in die Oper zu bekommen. Tatsächlich müssen es Klingonen sein, egal in welchem Zustand (Blutweinbeseelt oder mit Kampfspuren), die sich noch einen Sklaven, Untergebenen oder eine Parmakai mitbringen dürfen. Aber egal, ich denke wir sollten das Ereignis würdig begehen und uns von unserer besten Seite zeigen! Also, ob nun Sternenflotte oder Angehörige einer anderen warpfähigen Zivilisation, schnappt Euch ein paar Tribbels und auf zum fröhlichen Klingonenjagen! Und mal schauen, vielleicht bekommen wir ja doch ein paar klingonische Krieger zusammen? Es gab da ja mal eine Kal'Hyah in Potsdam, vielleicht kann sich der eine oder der andere noch erinnern....


Aber zurück zur klingonischen Oper 'U', hier die notwendigen Daten:

Die Ticketpreise:  10 €, ermäßigt 8 €
Fr 22.02.2013, 20:00 h
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin

Ich würde sagen, wir treffen uns dort im Foyer. Na dann, Qapla'
Quelle: Haus der Kulturen der Welt
 

Donnerstag, 24. Januar 2013

Klingonische Oper in Berlin

Wie wir schon 2010 in diesem Blog berichteten, haben sich ein paar Enthusiasten in den Niederlanden daran gemacht und haben die Klingonische Oper zu einem Gastspiel auf die Erde geholt! Ja, und nun gastiert diese Truppe am 22.Februar 2013 im Haus der Kulturen der Welt! Vielleicht schreibt ja Rainald Grebe nach dem Handtaschentanz im Haus der Kulturen der Welt auch einen Song über die klingonische Oper im HKW!



Da einige Mitglieder der Tafelrunde 2010 bei der FedCon in Bonn schon eine Kostprobe dieses ungemein wertvollen Kulturgutes vom Planeten Qo'noS, der Heimatwelt dieses etwas rauhbeinigen und opernliebenden Völkchens genießen konnten, glaube ich behaupten zu können, dass das ein künstlerischer Hochgenuss werden wird. Hiermit rufe ich also zur gemeinsamen Außenmission der Tafelrunde und aller interessierten Leser dieses Blogs auf. Lasst uns das Haus der Kulturen der Welt in ein Haus der Kulturen des Universums verwandeln!
Ausschnitt aus der Klingonischen Oper 2010 auf der FedCon
Und wer jetzt überhaupt nichts damit anfangen kann, hier mal ein kleiner Einstieg in die Klingonische Oper, zum Einen aus Star Trek TNG und zum Anderen von eben jener Gruppe aus Holland.