Montag, 27. Mai 2019

Auf die nächsten Zehn! Das Zehnjahresjubiläum der Star-Trek-Tafelrunde


Einleitung
.
Dass die Tafelrunde etwas wirklich ganz Besonderes ist, haben ihre Anhänger an diesem Wochenende eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Etwa achtzig Gäste machten sich auf den Weg ins traditionsreiche Babelsberger Lokal "Restaurant Otto Hiemke", um das zehnjährige Jubiläum der lockeren Vereinigung verschiedener Star-Trek-Gruppen und Individuen aus Berlin und Brandenburg gebührend zu feiern. Für alle, die dieses tatsächlich außergewöhnliche Ereignis verpasst haben, fassen wir den denkwürdigen Abend an dieser Stelle noch einmal kurz zusammen.


Ambiente.
Bereits eine Viertelstunde vor dem eigentlichen Veranstaltungsbeginn um 17.01Uhr begann sich eine Schlange kostümierter Fans vor dem "Hiemkes" zu bilden, die geduldig die Begrüßungsformalitäten über sich ergehen ließ. Jeder, der eine Eintrittskarte erworben hatte, erhielt neben einem Armband auch einen stilvollen Hermann-Darnell-Beutel, der mit allerlei Souvenirs und Erinnerungsstücken gefüllt war. Neben Buttons, Schlüsselbändern, Kugelschreibern, Mitgliedskarten oder Aufklebern (vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Mailboxes etc!) gab es daher auch Nostalgie erzeugende Pins von der 2011 in Potsdam gastierenden Star-Trek-Ausstellung oder die Neuauflage des Sternenflotten-Gesangsbuch aus den Frühtagen der Tafelrunde.



In den Räumlichkeiten des "Hiemkes", das nicht nur seit 2015 als Standort der Tafelrunde dient, sondern an diesem Tag das gesamte Lokal inklusive Außenflächen für die Feier zur Verfügung stellte, warteten aufwändig geschmückte Tische und Wände auf die Besucher. Konfetti in Form von Sternenflottenschiffen, Playmates-Figuren in dekorativen Glaskuppeln, Origami-Raumschiffe oder diverse Fahnen, Bannern sowie Winkelemente aus dem Star-Trek-Universum erschufen eine Atmosphäre, die keinerlei Zweifel am zentralen Thema des Abends aufkommen ließen.


Selbst die stets freundlichen und gut gelaunten Kellner und Kellnerinnen waren thematisch gekleidetet und schenkten den Besuchern unablässig Getränke von Tulabeerenwein [Rotwein] bis cardassianischem Ale [Pilsener Urquell] aus.
Vor allem aber das großartige Buffet, das mit galaktischen Speisen wie Gagh, vulkanische Plomeek-Pastete oder andorianischer Kräuterbutter aufwartete (um nur einige Höhepunkte zu nennen), blieb den Abend über ein Hauptanziehungspunkt für alle Besucher, die sich am reichhaltigen Angebot gütlich taten.


Die Stargäste.
Nun ist das zehnjährige Bestehensjubiläum einer Gemeinschaft wie der Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" keineswegs mit einer riesigen Convention zu vergleichen, die mit den großen Namen berühmter Schauspieler aufwarten könnte.
Und doch gab es auch hier den ein oder anderen Star-Moment.
Denn immerhin war der Kurator des kleinsten Star-Trek-Museums der Welt, Schöpfer von Raumschiff Eberswalde, Wettermann beim ZDF-Morgenmagazin, Synchronschauspieler und Stimme Hugh Culbers aus "Star Trek: Discovery" Benjamin Stöwe zugegen. Wobei der Begriff 'Star' nicht zuletzt deshalb ein wenig unangebracht ist, weil er den gesamten Abend über ein Teil der Gemeinschaft blieb, die mit dem Gros der anderen Fans zusammen an einem Tisch saß, für jedermann ansprechbar war und kein Geld verlangte, nur weil jemand ein Foto mit ihm schießen wollte.
Nein, an diesem Abend war vielmehr die Gemeinschaft der eigentliche Star, die sich aus verschiedenen Gruppierungen aus Berlin und Brandenburg zusammensetzte. Fangruppen wie die Euderion, die USS K'Ehleyr oder Vertreter des Trekdinners Berlin waren genauso zugegen, wie die ein oder andere Privatperson, mit der man sich trefflich über das Lieblingsthema 'Star Trek' austauschen konnte. Neben dem Spock-Imitator Jens Dombek verdienen unter anderem der Modellbauer und langjährige Eaglemoss-Blog-Autor Damon (der extra aus Bremerhaven anreiste) oder sein Kollege Mike Rinck eine Sondererwähnung.
Aber auch darüber hinaus boten eine Vielzahl von Cosplayern (Klingonen, Vulkanier und eine Vielzahl von Sternenflottenoffizieren), Musiker, Modellbauer, Rollenspieler, Künstler, Attack-Wing-Enthusiasten, preisgekrönte Komponisten, Blog-Kommentatoren oder Origami-Künstler mehr als genug Anknüpfungspunkte, um den Abend mit ausreichend Gesprächsstoff zu füllen. Egal ob jung oder alt, weiblich oder männlich, aus der Region stammend oder gar aus dem mythologischen Bielefeld angereist – diese Feier wurde maßgeblich von ihren vielen so unterschiedlichen Gästen zu einem so großartigen Ereignis.


Die Mini-Ausstellung.
Bei so viel geballtem Star-Trek-Potential verwundert es auch nicht, dass es eine ganze Reihe sehenswerter Ausstellungsstücke gab, die man an diesem Abend bewundern konnte. So stellte etwa die Crew der USS K'Ehleyr einige ihrer Konsolen und Brückenelemente zur Verfügung. Eine mehrere Meter ausfüllende Schaufläche bot Platz für seltene Sammlerobjekte wie detaillierte Dioramen, lebensgroße Figuren oder seltene Mego-Veröffentlichungen.



Der begeisterte Bastler Damon brachte einige seiner selbsterschaffenen Eaglemoss-Variationen mit und die eigens von Mike Rinck entworfene Figur von Hermann Darnell erhielt ebenfalls einen Ehrenplatz in der Mitte des Lokals.
Darüber hinaus brachten aber auch mehrere andere Tafelrundenmitglieder eigene Modelle, Grafiken oder Props mit, die von den anderen Besuchern bestaunt werden konnten.
Schließlich erhielt die Tafelrunde in einem besonders denkwürdigen Moment einen weiteren Zuwachs zu dem mittlerweile zu beachtlicher Größe angewachsenen Reliquienschrein:
Zum zehnjährigen Bestehen fertigte Trek-Tobi aus der 3D-Modell-Vorlage seines Tafelrundenkollegen Thomas Raube eigens ein Modell der TOS-Variante jenes Sternenflotten-Schiffes der Constellation-Klasse, das den wohlklingenden Namen USS Darnell [NCC-2009] trägt und von nun an den Fundus der Runde bereichern wird.



Das Programm.
Da man nicht alle Jahre seine zehnjährige Erfolgsgeschichte feiern kann, gaben sich die Organisatoren redlich Mühe, ein spannendes Programm auf die Beine zu stellen, um die zahlreichen Besucher angemessen unterhalten zu können.
Nachdem der Abend mit einer schwungvollen Rede des Tafelrunden-Mitbegründers K'olbasas und einem romulanischen Ale zur Begrüßung eingeleitet wurde, folgte ein munterer Schlagabtausch diverser Höhepunkte.
So gab es – in bester Tafelrunden-Tradition – abermals ein anspruchsvolles Star-Trek-Quiz, in dem die diversen Teilnehmer wie gewohnt ihr enzyklopädisches Wissen um ihre Lieblings-Franchise unter Beweis stellen konnten, nur um am Ende mit dem Team der Euderion erneut dem Seriengewinner den verdienten Sieg zu überlassen.
Ein ganz besonderer Höhepunkt folgte mit dem Konzert Miltan Klingenbergs, der am Keybord ein schwungvolles wie berührendes Potpourri aus ausgewählten Vic-Fontaine-Songs und wohlbekannten Star-Trek-Melodien zum Besten gab.



Schließlich fand der Abend einen lehrreichen Abschluss, als Turon47 unter dem Titel "Spaß mit Flaggen" einen ausführlichen Einblick in die Entstehungsgeschichte, die Herkunft und Bedeutung des hinlänglich bekannten Symbol des klingonischen Imperiums gab.




Doch auch abseits dieser Punkte gab es eine ganze Menge an weiteren Highlights, die die Kreativität, Interessen und Einsatzfreude der Mitglieder der Tafelrunde demonstrierte.
So fand eine Tombola statt, deren Preise sich aus den Spenden einzelner Mitglieder (vielen Dank noch einmal an TAK, Filmfiguren24 und Björn Sülter) zusammensetzte und die (beinahe) jedem Besucher einen Gewinn bescherte. Insbesondere die Sonderauslosung, in denen besonders geschichtsträchtige Objekte wie der legendäre Discovery-Hoodie, Miniaturen von Franklin Mint oder CDs von Chase Masterson den Besitzer wechselten, gab selbst jenen, die Nieten erworben hatten, die Gelegenheit nicht mit leeren Händen nach Hause zu gehen.



Zudem bot sich die Möglichkeit, an einer von Marian Wurm geleiteten Proberunde des Strategiespieles "Star Trek: Attack Wing" teilzunehmen und seine Künste im Raumkampf unter Beweis zu stellen. Außerdem bot sich die Gelegenheit, zusammen mit dem Origami-Künstler Kostja Levit dessen elegantes Modell des klingonischen Bird of Preys zu falten und sogar mit Leuchtdioden zu bestücken.
Als die Feiersich  gegen 1.30 Uhr morgens schließlich langsam auflöste, hatten vor allem die Vielzahl von Mitgliedern der Tafelrunde durch ihren beherzten Einsatz dazu beigetragen, dem Abend eine individuelle Note zu verleihen.



Die Enthüllung.
Schließlich wurde die Tafelrunde an ihrem zehnten Geburtstag auch zu einem Stück Stadtgeschichte Potsdams. An der Außenwand des Lokals "Otto Hiemke" – seinerseits ein historisches Weberhaus mit einer eindrucksvollen Geschichte - prangt seit dem 25. Mai 2019 eine feierlich eingeweihte Steintafel direkt unter ähnlichen Hinweistafeln für die Gründung des Ortsverbandes der hiesigen KPD und einer Jubiläumsplakette für die Gruppe aus Kunst- und Theaterschaffenden GeBa. Sie zeugt von nun an (vom ebenfalls anwesenden Andreas John) in Stein gemeißelt davon, dass in diesem Haus die Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" ihre monatlichen Treffen abhält.



Der erste David-Hurst-Preis.
Doch die Tafelrunde machte sich noch selbst ein Geschenk zu ihrem eigenen Ehrentag.
Anlässlich des Jubiläums und in Erinnerung an eine der beeindruckendsten Veranstaltungen der Tafelrunde stiftete sie erstmals den David-Hurst-Preis.
Die Ehrung geht auf den 1926 in Berlin als Heinrich Theodor Hirsch geborenen Schauspieler zurück, der 1935 vor den Nazis zuerst nach Österreich und später nach Großbritannien floh und schließlich 1957 in den USA eine Film- und Fernsehkarriere begann. Hurst, der in der TOS-Episode "Fast unsterblich" als Hodin zu sehen war, verbringt mittlerweile seinen Lebensabend in der Bundeshauptstadt.
Die Auszeichnung, von Tafelrundenmitgliedern designt und gefertigt, soll fortan Personen ehren, die sich in Berlin und Brandenburg, aber auch in ganz Deutschland und dem deutschsprachigen Raum um 'Star Trek' verdient gemacht haben.
Der erste Preisträger war praktischerweise gleich vor Ort: Unter dem Beifall aller Anwesenden wurde Benjamin Stöwe für sein Engagement als Museumsinhaber, Hörspielschöpfer, Synchronschauspieler und Stimme Star Treks im öffentlichen Leben ausgezeichnet.


Schluss.
Am Morgen danach lässt sich vor allem eines festhalten:
Die Zehnjahresfeier der Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" hat die Messlatte für Veranstaltungen dieser Art extrem hoch gehängt.
Es war ein ereignisreicher Abend mit einer nicht abreißenden Reihe von Höhepunkten, in einem tollen Lokal mit tollem Personal. Es war schlichtweg eine von diesen Veranstaltungen, die allen Beteiligten unweigerlich in Erinnerung bleiben wird.
Vor allem stellte die Feier aber eindrucksvoll unter Beweis, dass das Besondere an der Star-Trek-Tafelrunde seine Mitglieder sind, die - allen Unkenrufen zum vermeintlichen Niedergang der Fanszene - durch ihre vielfältigen Fähigkeiten, Interessen und Möglichkeiten dafür gesorgt haben, dass dieser Abend so toll funktioniert hat. Frei nach dem Motto "Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination" (IDIC) konnte man an diesem Tag miterleben, was eine Gemeinschaft wie diese zusammen leisten kann.
Vielen Dank also, dass Ihr alle diese Party mit Eurer Anwesenheit zu diesem außergewöhnlichen Erfolg gemacht habt!

Dienstag, 14. Mai 2019

Eaglemoss Discovery Nr.11: U.S.S. Shran NCC-1413

 

Einleitung

Das Raumschiff Shran gehört zur Magee-Klasse und treibt die Bezeichnung "fliegende Untertasse" auf die Spitze. Ein so kompaktes Sternenflottenschiff gab es noch nie zu sehen und es ist faszinierend, wie die üblichen Komponenten in dieser Form vereint wurden. Das Schiff besteht aus einer Untertasse, in der sich die beiden bulligen Warpgondeln einfügen und an deren Enden ungewöhnlicherweise die Impulsantriebe eingebaut wurden, wobei auffällt, dass die Schiffe des Discovery-Universums sich wohl nicht entscheiden können, in welcher Farbe diese Glühen berwerkstelligt werden soll. Bei manchen Schiffen ist es das klassische Rot, dann gibt es welche mit blauen Impulsantrieben und bei der Shran ist es die Farbe Gelb. Die Warpgondeln erwecken den Anschein nicht nur reine Antriebskomponenten zu sein; da diese auch einige Fensterreihen besitzen, scheinen sich dort Quartiere oder andere Einrichtungen zu befinden. Obligatorisch befindet sich ein Brückenmodul auf der Oberseite, das über drei große Fenster verfügt. Diese Schiffsklasse scheint über keinen Shuttlehangar zu verfügen und insgesamt lässt sich die Magee-Klasse als Kurzstreckenforschungs- oder Patrouillenschiff einordnen. Als Kanon-Happen trägt es den Namen des berühmten Andorianers Thy'lek Shran, den Fans aus "Star Trek - Enterprise" noch in guter Erinnerung haben dürften. Im Jahr 2256 nimmt die U.S.S. Shran an der Schlacht am Doppelstern teil, wo sie zerstört wird.

CGI-Grafik der U.S.S. Shran. (Bild: Memory Beta)

Das Modell

Täusche ich mich, oder werden die Modelle der Discovery-Reihe immer kleiner? Ein Eindruck, der sich seit der Ausgabe 9 immer mehr verhärtet und hoffentlich nimmt dieser Trend mit zukünftigen Modellen wieder ab. Nichtsdestotrotz ist das Modell der U.S.S. Shran ein ganz kleiner Hingucker, das einige Details bietet. So wurde das typische gescheckte Aztec-Muster nicht vergessen, Name und Registrierung befinden sich an ihren Plätzen und auch unzählige Fensterreihen findet man rund um den Rumpf verteilt. Als Ziede findet man, je links und rechts, an den Gondeln die roten Erkennungsstreifen eines Föderationsschiffes. Leider wird auch mal wieder bei diesem Modell auf Klarteile für die Warpgondeln verzichtet. 

Im Großen und Ganzen wurde das Modell ganz gut bedruckt.

Die Fenster am Untertassenrand hätten aber etwas mehr Kontrast bekommen müssen.

Und natürlich gibt es für die Warpgondeln keine Klarteile.

Das Gleiche gilt auch für die Impulstriebwerke.

Die Halterung

 

 

Begleitheft

Wie üblich beschreibt das Heft in einer kurzen Ausführung, wie die Shran entstanden ist.

 

Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

Länge x Breite: ca. 135 mm x 98 mm
Höhe mit Stand: ca 78 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2019


Bewertung und Fazit

Ein weiteres Hintergrundraumschiff aus "Star Trek - Discovery", das als Modell erhältlich ist und bedauerlicherweise die üblichen Kritikpunkte aufweist.




Mittwoch, 8. Mai 2019

Die H.M.S. Bounty - Oder wie ein Klingonenschiff die Erde rettete.

Kurs: Erde retten! (Bild: Memory Alpha)

 

Einleitung

Es ist das noch frühe Jahr 2286 und einige Monate nach dem Genesis-Zwischenfall. Die Crew um Admiral Kirk befindet sich im Exil auf Vulkan und hat in der Zeit den im Orbit von Genesis gekaperten Bird-of-Prey umgebaut und bereitet sich auf die Rückkehr zur Erde vor, um dort wegen Befehlsverweigerung angeklagt zu werden. In einem Hauch von Ironie benennt Dr. McCoy das klingonische Kriegsschiff in H.M.S. Bounty um, was eine Anspielung auf die legendäre Meuterei von 1789 ist. Während die Crew sich auf dem Weg zur Erde befindet, hat diese ganz andere Probleme. Eine riesige Sonde unbekannter Herrkunft hat den Orbit des Planeten erreicht und sendet ein nicht zu identifizierendes Signal aus, auf das das Kommando der Sternenflotte keine Antwort geben kann. Dieses Signal stört zudem die planetare Energieversorgung und zu allem Überfluss fängt die Sonde an, die Meere der Erde zu verdampfen, wodurch es zu globalen Unwetterkatastrophen kommt. Bevor es nicht mehr möglich ist, sendet der Föderationspräsident ein allgemeines Warnsignal aus, so dass sich Raumschiffe von der Erde fernhalten um nicht Opfer der Sonde zu werden. Die Warnung wird natürlich auch von der Bounty empfangen und als Crew der Tat wird das unbekannte Signal der Sonde dennoch umgehend untersucht, wobei sich herausstellt, das diese nicht den Kontakt zur Menschheit sucht, sondern zu Buckelwalen. Dummerweise ist diese Spezies seit Jahrhunderten auf der Erde ausgestorben, so dass es nur einen Weg gibt: Eine Zeitreise in die Vergangenheit der Erde. Die Bounty erreicht das Sonnensystem und geht auf maximale Warpgeschwindigkeit mit Kurs um die Sonne, um durch einen Schleudereffekt in die Vergangenheit zu reisen. Die Bounty reist dreihundert Jahre zurück und nach einigen turbulenten Abenteuern in San Franscico des 20. Jahrhunderts gelingt es Kirk und seiner tollkühnen Crew nicht nur ein Buckelwalpärchen an Bord zu nehmen, sondern auch erfolgreich wieder in die Zukunft zu fliegen. Dort wird der Bird-of-Prey sofort von den Signalen der Sonde lahmgelegt und das Raumschiff stürzt ins San Franscico Bay. Bevor das Schiff untergeht, können die Tiere aus dem Wrack befreit werden und tatsächlich nehmen die Wale mit der Sonde Kontakt auf, die kurz darauf die Erde verlässt. Was genau aus der Bounty wurde ist nicht bekannt, aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wurde das Schiff aus dem Meer gehoben und in einer Einrichtung der Sternenflotte genauestens unter die Lupe genommen.

Die Bounty stürzt ins Meer. (Bild: Memory Alpha)

In einem früheren Drebuchentwurf für den sechsten Film war geplant, dass die Führungsoffiziere der U.S.S. Enterprise-A, nachdem diese das Raumdock der Erde erreicht haben, an einem Hangar vorbeigehen, auf dem die Bounty auseinandergenommen und untersucht wird. Für diese Szene wurde auch eine Storyboardzeichnung angefertigt, aber all dies wurde nicht verwirklicht. Laut inoffiziellen Quellen soll der ursprüngliche Name des Schiffes I.K.S. Bre'el gewesen sein und somit auch der Prototyp der Bre'el-Klasse. Diese Angabe gilt aber als Non-Canon da es schwer zu glauben wäre, dass sich die Klingonen den Prototypen des erfolgreichsten Kriegsschiffes ihrer Flotte hätten abnehmen lassen.

Die Zeichnung für die nicht verwirklichte Szene. (Bild: Memory Alpha)

 

Die Planung für das Modell.

Alles fing mit einer Nachricht von meinem "Decal-Dealer😋" Robert aus England an, bzw mit einem kleinen Newsletter. Er hat in sein Sortiment einen kleinen Bogen aufgenommen, womit man einen Eaglemoss Bird-of-Prey in die H.M.S. Bounty umgestalten kann. Eigentlich nichts besonderes, aber meine Muse kam, als ich mich an die Szene erinnerte, als das klingonische Schiff sich über dem Ozean enttarnte, um der Besatzung eines skandinavischen Walfangschiffes den Schrecken ihres Lebens zu verpassen. Aber in Wahrheit wurde die Tarnung wohl aufgehoben, um die Energie für den Transport der Wale freizugeben. Doch das Bild des riesigen Raumschiffes über dem kleinen Walfangschiff ist und bleibt einfach nur legendär und genau dieses Bild nachzustellen wäre doch eine tolle Ergänzung für meine Modellsammlung.


Roberts Decalbogen für die Bounty.

Der Bird-of-Prey über dem Walfänger. Diese Szene möchte ich nachstellen. (Bild: Memory Alpha)


Die H.M.S. Bounty.

Genau da ist doch der positive Aspekt, dass Eaglemoss den klingonischen Bird-of-Prey mit dieser Flügelposition im Sortiment hat. Also wurde die Ausgabe vier nochmals besorgt und das Modell erhielt hier und da ein bisschen Farbe - insbesondere der Antrieb am Heck. Schließlich kamen dann die Decals zum Einsatz, die entsprechend angebracht wurden.


Der Antrieb wurde mit orange bemalt.

Mit den Decals werden die klingonischen Symbole angebracht.

Und natürlich darf das "H.M.S. Bounty" nicht fehlen.


Der Walfänger.

Unter dem Modell soll sich am Ende ja ein kleiner Walfänger tummeln. Da es so kleine Schiffe selten zu kaufen gibt, muss dieses selbst gebaut werden. Ich erinnere mich noch daran, wie ich als Kind mal von Buddelschiffen fasziniert war. Ich wollte damals mal unbedingt auch so ein Flaschenschiff basteln und habe mir mit Fachbüchern das entsprechende Wissen angeeignet, wie die kleinen Schiffchen entstehen und wie sie in die Flasche kommen. Aber nach nur einem fertigen Modell war auch schon wieder Schluss mit dem Interesse. Aber das angeeignete Wissen sollte mir nun helfen, den Walfänger zu bauen. Basismaterial ist das weiche und gut formbare Balsaholz. Das kleine Schiff muss auch nicht hochdetailliert sein, denn das ist bei der Größe eh nicht möglich. 

Das Walfangschiff im Detail. (Bild: selbstgemacht)
Auf einem Stück Holz wird zuerst grob die Schiffsform aufgezeichnet.

Nun heißt es schleifen. Erst grob, dann erfolgt der Feinschliff.

Mit einem Messer werden dann die Konturen der Schiffsform ausgeschnitten.

Erste Stellprobe mit der Bounty. Passt! 😊
 Anschließend wurde auf dem kleinen Schiffsrumpf noch die Aufbauten montiert.

Den Walfänger noch bemalen und fertig.


Das Meer.

Natürlich soll das kleine Schiffchen nicht einfach nur auf den Sockel der Halterung geklebt werden, Nein, der Sockel wird in einen kleinen Ozean umgebaut. Für die Darstellung einer Wasseroberfläche kann man entweder den einfachen Weg gehen und schlicht blaue Farbe verwenden, oder man macht es etwas komplizierter, was zu einem realistischen Effekt führen kann. Das Problem ist immer: Wasser ist nicht nur ein lebendiges Medium, es ist auch transparent und hat eine große Tiefenwirkung. Aber wenn man weiß wie's geht, ist das ganze einfacher als man denkt. Wasser hat die unterschiedlichsten Farben; je nach Sauerstoffgehalt, Temperatur und Wärme. Das geht vom Blauschwarz des Atlantiks bis zum fast grünen Wasser des Pazifiks. Schiffe in Fahrt wirbeln das Wasser auf und rund um den Rumpf sowie in der Hecksee ist es stark mit Sauerstoff durchsetzt und damit heller, fast ein Türkiston.

Der schwarze Sockel muss in einen helleren Grundton umlackiert werden.
Als nächstes folgt ein seidenmatter Blauton als Wasser.
Nun brauche ich eine Pappschablone des Schiffsrumpfes.
Damit wird die Kontur des Schiffes auf den Sockel gezeichnet.
Mit lichtblau hab ich die Kontur grob ausgemalt und nach dem Trocknen die Schablone, mit einem kleinen Tropfen Kleber fixiert. Der hellere Blauton soll das von Schiff aufgewüllte Wasser darstellen.

Nun kommt das eigentliche Wasser zum Einsatz, wobei es sich um schlichtes Silikon aus dem Baumarkt handelt. Natürlich handelt es sich um farbloses Silikon, das in zwei Würsten auf den Sockel aufgetragen wird. Wichtig dabei ist, das die Schablone des Rumpfes mit eingeschmiert wird, den schließlich soll ja an der Stelle das Schiff wieder hin.
Mit einem improvisierten Spachtel wird das Silikon gleichmässig verteilt.













Jetzt geht es an das Erzeugen von Welleneffekten. Mit einer warmen Seifenwasserlösung und einem alten Teelöffel wird auf das Silikon getupft. So entstehen die Wellen und der Löffel wird immer wieder in die Seifenlösung getaucht, damit kein Silikon am Löffel kleben bleibt. Bei dem Maßstab sollte man es nicht übertreiben, schließlich soll sich das Schiffchen später ja nicht in einem tobenden Orkan wiederfinden😉.

Mit einem Zahnstocher entstehen die Verwirbelungen, die ein Schiff in Fahrt erzeugt.

Nun heißt es warten, den das Zeug braucht schon mehrere Tage zum Trocknen. Nachdem das geschehen ist, geht es nun in den Endspurt.

Mit einem Cutter wird zuerst die eingekleisterte Schablone wieder ausgeschnitten. Nun gibt es in der Wasseroberfläche eine passende Mulde, in der das Schiff eingesetzt werden kann.

Zu guter letzt wird mit matter weißer Farbe das aufgeschäumte Wasser dargestellt und auf dem "Ozean" einige Schaumkronen der ewig wogenden See nachgebildet.

Und endlich kann auch das Schiffchen in See stechen.

So, das war's mit meiner Modellversion der H.M.S. Bounty aus dem vierten Star Trek-Film