Diese Rezension enthält massive Spoiler auf "Das Schutzgebiet", die achte Folge der dritten Staffel von "Star Trek: Discovery" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und weitere Episoden bereits gesehen hat.
Nach der letzten Folge "Wiedervereinigung, Teil III" stolperte ich bei Trekmovie über einen Kommentar zur Episode, bei dem ich nicht so recht einordnen konnte, ob der Urheber nur provozieren wollte, oder es tatsächlich mit seiner Äußerung ernst meinte. Dort schrieb nämlich ein Nutzer:
"I actually like her arc and her place in the universe A LOT because I believe a character like her is exactly what’s been missing from traditional Trek. It is the one issue Star Wars had been immensely superior over Trek for decades… and that is being a family saga."
Meine (sehr freie) Übersetzung dazu:
"Tatsächlich mag ich ihren Handlungsbogen und ihren Platz im Universum GANZ BESONDERS, denn ich glaube ein Charakter wie der ihrige ist genau das, was dem traditionellen Star Trek fehlt. Es handelt sich um einen Umstand, in dem Star Wars Star Trek gegenüber seit Jahrzehnten voraus ist… und das ist, eine Familien-Saga zu sein."
Im weiteren Verlauf weist der Autor darauf hin, dass die bekannten Captains der verschiedenen Serien ja nie miteinander verwandt gewesen sein und man sich ständig an neue Charaktere gewöhnen musste. Außerdem, so schreibt er, hätte Jean-Luc Picard ruhig der leibliche Enkel James T. Kirks sein können, so wie dieser seinerseits der Enkel Jonathan Archers.
Natürlich ist es in Zeiten, in denen "The Mandalorian" nach einer langen Durststrecke wieder eine gewisse Qualität in die 'Familien-Saga' bringt, durchaus gerechtfertigt, manchmal neidisch auf die andere große Science-Fiction-Franchise zu blicken, aber ich für meinen Teil halte es wie der Großteil der Nachredner dieses Kommentators und freue mich stattdessen, dass das Gegenteil bei Star Trek der Fall ist.
Nicht, dass ich "Star Wars" komplett ablehnen würde (tatsächlich habe ich noch immer jede Inkarnation dieser Serie mindestens einmal gesehen), aber ich glaube, dass das Science-Fiction-Genre als solches eher davon profitiert, wenn deren Ableger sich optisch, inhaltlich und stilistisch voneinander unterscheiden. Immerhin sind es die große Vielfalt und die verschiedenen Blickwinkel, die diese Erzählform seit ihrer Entstehung maßgeblich definieren.
Doch sind die Unterschiede wirklich noch so groß?
Spätestens seitdem wir wissen, dass J.J. Abrams Star-Trek-Reboot ihm wie erhofft für ein Engagement bei Star Wars Türen und Tore geöffnet hat, verschwimmen die Grenzen zwischen beiden Franchises immer weiter. Spätestens, seit starre Handlungselemente wie die militärische Hierarchie, die wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit oder die Bindung an einen größeren Kanon mehr und mehr in den Hintergrund rücken, lösen sich auch die Widersprüche zu Star Wars auf und machen den Weg frei für eine beiderseitige Annäherung.
Aber ist diese Entwicklung wirklich eine gute Sache?
"I actually like her arc and her place in the universe A LOT because I believe a character like her is exactly what’s been missing from traditional Trek. It is the one issue Star Wars had been immensely superior over Trek for decades… and that is being a family saga."
Meine (sehr freie) Übersetzung dazu:
"Tatsächlich mag ich ihren Handlungsbogen und ihren Platz im Universum GANZ BESONDERS, denn ich glaube ein Charakter wie der ihrige ist genau das, was dem traditionellen Star Trek fehlt. Es handelt sich um einen Umstand, in dem Star Wars Star Trek gegenüber seit Jahrzehnten voraus ist… und das ist, eine Familien-Saga zu sein."
Im weiteren Verlauf weist der Autor darauf hin, dass die bekannten Captains der verschiedenen Serien ja nie miteinander verwandt gewesen sein und man sich ständig an neue Charaktere gewöhnen musste. Außerdem, so schreibt er, hätte Jean-Luc Picard ruhig der leibliche Enkel James T. Kirks sein können, so wie dieser seinerseits der Enkel Jonathan Archers.
Natürlich ist es in Zeiten, in denen "The Mandalorian" nach einer langen Durststrecke wieder eine gewisse Qualität in die 'Familien-Saga' bringt, durchaus gerechtfertigt, manchmal neidisch auf die andere große Science-Fiction-Franchise zu blicken, aber ich für meinen Teil halte es wie der Großteil der Nachredner dieses Kommentators und freue mich stattdessen, dass das Gegenteil bei Star Trek der Fall ist.
Nicht, dass ich "Star Wars" komplett ablehnen würde (tatsächlich habe ich noch immer jede Inkarnation dieser Serie mindestens einmal gesehen), aber ich glaube, dass das Science-Fiction-Genre als solches eher davon profitiert, wenn deren Ableger sich optisch, inhaltlich und stilistisch voneinander unterscheiden. Immerhin sind es die große Vielfalt und die verschiedenen Blickwinkel, die diese Erzählform seit ihrer Entstehung maßgeblich definieren.
Doch sind die Unterschiede wirklich noch so groß?
Spätestens seitdem wir wissen, dass J.J. Abrams Star-Trek-Reboot ihm wie erhofft für ein Engagement bei Star Wars Türen und Tore geöffnet hat, verschwimmen die Grenzen zwischen beiden Franchises immer weiter. Spätestens, seit starre Handlungselemente wie die militärische Hierarchie, die wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit oder die Bindung an einen größeren Kanon mehr und mehr in den Hintergrund rücken, lösen sich auch die Widersprüche zu Star Wars auf und machen den Weg frei für eine beiderseitige Annäherung.
Aber ist diese Entwicklung wirklich eine gute Sache?
Story.
Cleveland Booker ist auf der Suche nach Hilfe. Sein Bruder hat sich bei ihm gemeldet um ihm zu bedeuten, dass es ein Problem auf seiner Heimatwelt Kwejian gibt, das seiner unabdingbaren Anwesenheit bedarf. Da die Geschicke der kargen Welt von den Machenschaften der Smaragdkette beeinflusst werden, sorgt Captain Saru für Rückendeckung vom Hauptquartier der Sternenflotte, bevor er sich mit der USS Discovery aufmacht, um den Verwandten des hauptberuflichen Scouts einen Besuch abstatten zu können. Doch in seiner alten Heimat angekommen muss Book spätestens mit der Ankunft von Osyraas Schiff "Veridian" feststellen, dass es sich um eine Falle handelt, die dazu dient seiner habhaft zu werden. Doch das alles ist nur die Spitze des Eisberges, denn auf der Discovery überschlagen sich die Ereignisse:
Keyla Detmer überwindetet ihr posttraumatisches Stresssyndrom!
Saru sucht nach einem griffigen Kommando-Slogan!
Philippa Georgiou wird auf Herz und Nieren untersucht!
Adira Tal hat ihr Coming Out!
Paul Stamets entwickelt Vatergefühle!
Sylvia Tilly unternimmt erste Gehversuche in der Rolle des Ersten Offiziers!
Der antennenlose Andorianer Ryn hat ein dunkles Geheimnis!
Und Linus häutet sich!
Cleveland Booker ist auf der Suche nach Hilfe. Sein Bruder hat sich bei ihm gemeldet um ihm zu bedeuten, dass es ein Problem auf seiner Heimatwelt Kwejian gibt, das seiner unabdingbaren Anwesenheit bedarf. Da die Geschicke der kargen Welt von den Machenschaften der Smaragdkette beeinflusst werden, sorgt Captain Saru für Rückendeckung vom Hauptquartier der Sternenflotte, bevor er sich mit der USS Discovery aufmacht, um den Verwandten des hauptberuflichen Scouts einen Besuch abstatten zu können. Doch in seiner alten Heimat angekommen muss Book spätestens mit der Ankunft von Osyraas Schiff "Veridian" feststellen, dass es sich um eine Falle handelt, die dazu dient seiner habhaft zu werden. Doch das alles ist nur die Spitze des Eisberges, denn auf der Discovery überschlagen sich die Ereignisse:
Keyla Detmer überwindetet ihr posttraumatisches Stresssyndrom!
Saru sucht nach einem griffigen Kommando-Slogan!
Philippa Georgiou wird auf Herz und Nieren untersucht!
Adira Tal hat ihr Coming Out!
Paul Stamets entwickelt Vatergefühle!
Sylvia Tilly unternimmt erste Gehversuche in der Rolle des Ersten Offiziers!
Der antennenlose Andorianer Ryn hat ein dunkles Geheimnis!
Und Linus häutet sich!
Lobenswerte Aspekte.
Besetzung.
Den Anfang dieser Rezension muss jener Charakter bilden, der diese Show wie kein zweiter dominiert und maßgeblich dessen Richtung bestimmt: Michael Burnham [Sonequa Martin-Green].
Das wirklich Bemerkenswerte an dieser Folge bleibt nämlich, dass sie in den knapp fünfundvierzig Minuten Laufzeit keine einzige Träne vergießt. Als wäre das manchem Fan nicht schon Grund genug sich diese Episode einmal anzusehen, bleibt der wahre Wert von "Das Schutzgebiet" jedoch der Umstand, dass es nicht Burnham ist, der allein es vergönnt ist den Tag zu retten. Sie tritt zugunsten anderer Charaktere zurück und legt eine neue Bescheidenheit an den Tag, die ihr wirklich gut zu Gesicht steht. Plötzlich wirkt sie viel nahbarer, menschlicher und glaubwürdiger als in den vielen Momenten zuvor, in denen das Wohl des gesamten Universums allein auf ihren Schultern lastete.
Dieses unerwartete Vakuum bleibt jedoch nicht unausgefüllt. Gleich mehrere andere Charaktere können die günstige Gelegenheit nutzen, eigene Duftspuren zu setzen und auf sich aufmerksam machen.
Allen voran ein Neuzugang dieser Staffel: Cleveland Booker [David Ajala]. Dass er eine großartige Bereicherung für die Serie sein würde, hatte Ajala ja bereits in vorangegangenen Folgen angedeutet, aber abgesehen vom Staffelstart war ihm kam so viel Raum auf einmal vergönnt. Sein Charakter erhält eine Heimatwelt, einen familiären Hintergrund und eine Erklärung für das orangene Leuchten, das den Fans seit seinem ersten Auftritt Rätsel aufgab. Den Höhepunkt markiert allerdings Books Lippenbekenntnis, ebenfalls ein Teil jener Föderation sein zu wollen, die seine Gefährtin Michael Burnham mit so viel Enthusiasmus zu alter Größe zu restaurieren versucht.
An dritter Stelle steht in dieser Auflistung ein Name, den im Vorfeld wohl kaum jemand auf dem Zettel gehabt haben dürfte: Keyla Detmer [Emily Coutts]. Nachdem ihr zuletzt vermehrt erhöhte Aufmerksamkeit zuteilwurde, obliegt es nun ihr, beinahe im Alleingang, das waffenstarrende Flaggschiff Osyraas in die Flucht zu treiben. Dabei stellt sie sich den Folgen ihres posttraumatischen Stresssyndroms und kann quasi im Vorbeiflug einem Nebencharakter genügend Inspiration geben, um auch diesen zum Überdenken seiner Position zu bewegen.
Den denkwürdigsten Moment der Folge aber hat Adira Tal [Blu del Barrio] mit einem für Star Trek revolutionärem Coming Out für sich gepachtet. Nachdem der Zuschauer genügend Zeit hatte, sich an den Charakter zu gewöhnen, mutet diese Entwicklung vielleicht nicht mehr sonderlich überraschend an, bleibt allerdings ein Novum in der Star-Trek-Geschichte, das sich nicht vor anderen großen Momenten der Franchise (z.B. dem ersten Kuss zwischen einer farbigen Darstellerin und einem Kanadier) zu verstecken braucht. Abermals bleibt an dieser Stelle festzuhalten, dass diese Entwicklung im Hinblick auf die ohnehin fließenden Geschlechtergrenzen im Zusammenhang mit einem Trill-Symbionten ein cleverer Schachzug war. Adiras Probleme hingegen, den gewohnten Kontakt mit Gray aufzubauen, wirkt zwar im ersten Moment wie eine der üblichen Startschwierigkeiten bei frischgebackenen Wirten, hat jedoch das Potential in kommenden Folgen von größerer Bedeutung zu sein – zumindest für diese Rolle.
Philippa Georgiou [Michelle Yeoh] hingegen kämpft mit sich selbst. Einerseits, weil sich die in der vorletzten Folge etablierten Probleme soweit verschlimmerten, dass sie den beiden Bordärzte der USS Discovery widerwillig eine ausgiebige medizinische Untersuchung gestattet und andererseits, weil ihre bewusst betonte Spiegeluniversumspersönlichkeit verhindert, dass man als Zuschauer durch das Fehlen einer sorgsam aufgebauten emotionalen Bindung sonderlich betrübt wäre, wenn sie tatsächlich aus dem Leben und der Serie scheiden würde. An dieser recht künstlichen Distanz leiden auch ihre Dialoge stark, die nicht gerade zu den Höhepunkten dieser Episode gerechnet werden können.
Den Anfang dieser Rezension muss jener Charakter bilden, der diese Show wie kein zweiter dominiert und maßgeblich dessen Richtung bestimmt: Michael Burnham [Sonequa Martin-Green].
Das wirklich Bemerkenswerte an dieser Folge bleibt nämlich, dass sie in den knapp fünfundvierzig Minuten Laufzeit keine einzige Träne vergießt. Als wäre das manchem Fan nicht schon Grund genug sich diese Episode einmal anzusehen, bleibt der wahre Wert von "Das Schutzgebiet" jedoch der Umstand, dass es nicht Burnham ist, der allein es vergönnt ist den Tag zu retten. Sie tritt zugunsten anderer Charaktere zurück und legt eine neue Bescheidenheit an den Tag, die ihr wirklich gut zu Gesicht steht. Plötzlich wirkt sie viel nahbarer, menschlicher und glaubwürdiger als in den vielen Momenten zuvor, in denen das Wohl des gesamten Universums allein auf ihren Schultern lastete.
Dieses unerwartete Vakuum bleibt jedoch nicht unausgefüllt. Gleich mehrere andere Charaktere können die günstige Gelegenheit nutzen, eigene Duftspuren zu setzen und auf sich aufmerksam machen.
Allen voran ein Neuzugang dieser Staffel: Cleveland Booker [David Ajala]. Dass er eine großartige Bereicherung für die Serie sein würde, hatte Ajala ja bereits in vorangegangenen Folgen angedeutet, aber abgesehen vom Staffelstart war ihm kam so viel Raum auf einmal vergönnt. Sein Charakter erhält eine Heimatwelt, einen familiären Hintergrund und eine Erklärung für das orangene Leuchten, das den Fans seit seinem ersten Auftritt Rätsel aufgab. Den Höhepunkt markiert allerdings Books Lippenbekenntnis, ebenfalls ein Teil jener Föderation sein zu wollen, die seine Gefährtin Michael Burnham mit so viel Enthusiasmus zu alter Größe zu restaurieren versucht.
An dritter Stelle steht in dieser Auflistung ein Name, den im Vorfeld wohl kaum jemand auf dem Zettel gehabt haben dürfte: Keyla Detmer [Emily Coutts]. Nachdem ihr zuletzt vermehrt erhöhte Aufmerksamkeit zuteilwurde, obliegt es nun ihr, beinahe im Alleingang, das waffenstarrende Flaggschiff Osyraas in die Flucht zu treiben. Dabei stellt sie sich den Folgen ihres posttraumatischen Stresssyndroms und kann quasi im Vorbeiflug einem Nebencharakter genügend Inspiration geben, um auch diesen zum Überdenken seiner Position zu bewegen.
Den denkwürdigsten Moment der Folge aber hat Adira Tal [Blu del Barrio] mit einem für Star Trek revolutionärem Coming Out für sich gepachtet. Nachdem der Zuschauer genügend Zeit hatte, sich an den Charakter zu gewöhnen, mutet diese Entwicklung vielleicht nicht mehr sonderlich überraschend an, bleibt allerdings ein Novum in der Star-Trek-Geschichte, das sich nicht vor anderen großen Momenten der Franchise (z.B. dem ersten Kuss zwischen einer farbigen Darstellerin und einem Kanadier) zu verstecken braucht. Abermals bleibt an dieser Stelle festzuhalten, dass diese Entwicklung im Hinblick auf die ohnehin fließenden Geschlechtergrenzen im Zusammenhang mit einem Trill-Symbionten ein cleverer Schachzug war. Adiras Probleme hingegen, den gewohnten Kontakt mit Gray aufzubauen, wirkt zwar im ersten Moment wie eine der üblichen Startschwierigkeiten bei frischgebackenen Wirten, hat jedoch das Potential in kommenden Folgen von größerer Bedeutung zu sein – zumindest für diese Rolle.
Philippa Georgiou [Michelle Yeoh] hingegen kämpft mit sich selbst. Einerseits, weil sich die in der vorletzten Folge etablierten Probleme soweit verschlimmerten, dass sie den beiden Bordärzte der USS Discovery widerwillig eine ausgiebige medizinische Untersuchung gestattet und andererseits, weil ihre bewusst betonte Spiegeluniversumspersönlichkeit verhindert, dass man als Zuschauer durch das Fehlen einer sorgsam aufgebauten emotionalen Bindung sonderlich betrübt wäre, wenn sie tatsächlich aus dem Leben und der Serie scheiden würde. An dieser recht künstlichen Distanz leiden auch ihre Dialoge stark, die nicht gerade zu den Höhepunkten dieser Episode gerechnet werden können.
Daneben geht mit einer Folge, in der derart viele Handlungen aufeinanderprallen, auch das Problem einher, dass anderen Charaktere weniger Raum bleibt, als den vormals genannten Figuren.
Paul Stamets [Anthony Rapp] zählt noch zu jenen, die etwas mehr Aufmerksamkeit erhalten. Er entwickelt eine neue Rolle die irgendwo zwischen 'Ersatzpapa' oder mindestens 'coolem Onkel' liegt und darf seine Klavierspielkünste unter Beweis stellen. Ihm bleiben einige denkwürdige Dialoge überlassen, auch wenn sein Wirken zum größten Teil dazu dient, dem Frischling Adira handlungsgerecht unter die Arme zu greifen.
Ähnlich verhält es sich mit Hugh Culber [Wilson Cruz], dessen Hauptaufgabe jene bleibt, Georgiou zu einer Auseinandersetzung mit ihrer lebensbedrohlichen Erkrankung zu verhelfen. Dabei bleibt er gewohnt einfühlsam und energisch; zeigt aber auch, dass er in der Lage ist, im Ernstfall deutliche Worte zu finden.
Sylvia Tilly [Mary Wiseman] hingegen wagt ihre ersten Schritte als neue rechte Hand Captain Sarus und hinterlässt dabei kaum einen Zweifel, dass es sich bei ihrem etwas plötzlichen Karrieresprung wohl kaum um eine temporäre Maßnahme handeln dürfte. Immerhin stimmt ihre Chemie mit ihrem kelpianischen Vorgesetzen.
Saru [Douglas Jones] hingegen bleibt erstaunlich blass in dieser Episode. Das auffälligste Merkmal seines Auftritts ist seine recht verzweifelte Suche nach einer Catchphrase, die "Make it so!" das Wasser reichen könnte. Das sorgt zwar mindestens an einer Stelle für ein wenig Schmunzeln, blieb aber in "Lower Decks" thematisch schlüssiger gestaltet, zumal Saru bislang dadurch geglänzt hatte, solch ein repetitives Erkennungsmerkmal nicht benötigt zu haben.
Der Rest der Crew hat ebenfalls mehr zu melden, auch wenn es Oyin Oladejo, Sara Mitich, Patrick Kwok-Choon oder Ronnie Rowe jr. nicht gelingt, ähnliche Ausrufezeichen wie ihre Kollegin Emily Coutts zu setzen.Eine bemerkenswerte, aber im Umfang ebenfalls mangelhafte Rückkehr feiert übrigens Raven Dauda als Doktor Tracy Pollard, während Tig Notaro als Jett Reno wiederum mit Abwesenheit glänzt (ihre Interaktion mit Adira Tal hätte mich nämlich sehr interessiert).
David Benjamin Tomlinson kehrt in seine Rolle als Saurianer Linus zurück und unterstreicht mehr und mehr, dass er wie Morn für "Deep Space Nine" zum Vorzeigestatisten erhoben wurde, auch wenn damit im gleichen Atemzug auch die Rolle des Schiffsclowns einhergeht.
Neben der Schiffsbesatzung gibt es noch eine Reihe von Nebendarstellern, die an dieser Stelle ebenfalls Erwähnung finden sollten.
Allen voran natürlich der lange erwartete Auftritt des Staffelbösewichts Osyraa. Die wird nämlich von niemand geringerem als Janet Kidder verkörpert, die man beispielsweise als Ruvé Adams aus "Arrow" oder Lila Jacobs aus "The Man in the High Castle" kennen könnte. Zudem ist sie die Nichte Margot Kidders, die in den Siebzigern und Achtzigern als Lois Lane an der Seite Christopher Reeves in diversen Superman-Verfilmungen zu sehen war.
Doch während das alles auf schauspielerisches Potential hindeutet, bleibt davon in der Folge nur wenig übrig. Osyraa schafft es mit wenigen Plattitüden die geringen Erwartungen an ihre Figur noch zu unterbieten und fällt so flach aus, als hätten die Autoren versucht, im Rekordtempo eine Checkliste für Null-Acht-Fünfzehn-Fieslinge abzuhaken. Dass ihr Gesicht zusätzlich dazu unter unnötigen Prothesen verborgen und ihr Haar durch eine Perücke ersetzt wird, schmälert zusätzlich den Auftritt des Gaststars.
Auch wenn Ache Hernandez als Books verloren geglaubter Bruder Kyheem thematisch einen Gegenpol zu Osyraa bietet, bleibt er ähnlich plakativ hinter den Möglichkeiten zurück. Nur allzu schnell wird er vom Saulus zum Paulus, obwohl die komplexe Situation auf seiner Welt eine ambivalentere Handlungsweise gerechtfertigt hätte. Am Ende aber kommt es in einem wenig originellen Halb-Showdown zu einer absehbaren Versöhnung, wie man sie in anderen Serien und Filmen schon tausende Male gesehen hat.
Auch Admiral Charles Vance [Oded Fehr] kann scheinbar keine eigenen Entscheidungen mehr treffen, sondern dient abermals nur als Staffage und Rechtfertigung für ein Abenteuer, das seinen berechtigten Enwänden zum Trotz am Ende doch stattfindet.
Am ehesten lässt sich vielleicht noch der Andorianer Ryn [Noah Averbach-Katz] zu den Gewinnern zählen. Zwar sind ihm die Antennen noch immer nicht nachgewachsen, aber er erhält die Chance auf eine Entwicklung, die weit weniger überhastet wirkt, als die purzelbaumartige Wandlung Kyheems. Besondere Erwähnung verdient seine Interaktion mit der Katze Groll (vgl. Denkwürdige Zitate), die im Hinblick auf das scheinbare Fehlen solcher Haustiere auf Andoria lebhaft unter Beweis stellt, dass die Autoren eben doch in der Lage sein können, sich in die Haut ihrer Figuren zu versetzen.
Paul Stamets [Anthony Rapp] zählt noch zu jenen, die etwas mehr Aufmerksamkeit erhalten. Er entwickelt eine neue Rolle die irgendwo zwischen 'Ersatzpapa' oder mindestens 'coolem Onkel' liegt und darf seine Klavierspielkünste unter Beweis stellen. Ihm bleiben einige denkwürdige Dialoge überlassen, auch wenn sein Wirken zum größten Teil dazu dient, dem Frischling Adira handlungsgerecht unter die Arme zu greifen.
Ähnlich verhält es sich mit Hugh Culber [Wilson Cruz], dessen Hauptaufgabe jene bleibt, Georgiou zu einer Auseinandersetzung mit ihrer lebensbedrohlichen Erkrankung zu verhelfen. Dabei bleibt er gewohnt einfühlsam und energisch; zeigt aber auch, dass er in der Lage ist, im Ernstfall deutliche Worte zu finden.
Sylvia Tilly [Mary Wiseman] hingegen wagt ihre ersten Schritte als neue rechte Hand Captain Sarus und hinterlässt dabei kaum einen Zweifel, dass es sich bei ihrem etwas plötzlichen Karrieresprung wohl kaum um eine temporäre Maßnahme handeln dürfte. Immerhin stimmt ihre Chemie mit ihrem kelpianischen Vorgesetzen.
Saru [Douglas Jones] hingegen bleibt erstaunlich blass in dieser Episode. Das auffälligste Merkmal seines Auftritts ist seine recht verzweifelte Suche nach einer Catchphrase, die "Make it so!" das Wasser reichen könnte. Das sorgt zwar mindestens an einer Stelle für ein wenig Schmunzeln, blieb aber in "Lower Decks" thematisch schlüssiger gestaltet, zumal Saru bislang dadurch geglänzt hatte, solch ein repetitives Erkennungsmerkmal nicht benötigt zu haben.
Der Rest der Crew hat ebenfalls mehr zu melden, auch wenn es Oyin Oladejo, Sara Mitich, Patrick Kwok-Choon oder Ronnie Rowe jr. nicht gelingt, ähnliche Ausrufezeichen wie ihre Kollegin Emily Coutts zu setzen.Eine bemerkenswerte, aber im Umfang ebenfalls mangelhafte Rückkehr feiert übrigens Raven Dauda als Doktor Tracy Pollard, während Tig Notaro als Jett Reno wiederum mit Abwesenheit glänzt (ihre Interaktion mit Adira Tal hätte mich nämlich sehr interessiert).
David Benjamin Tomlinson kehrt in seine Rolle als Saurianer Linus zurück und unterstreicht mehr und mehr, dass er wie Morn für "Deep Space Nine" zum Vorzeigestatisten erhoben wurde, auch wenn damit im gleichen Atemzug auch die Rolle des Schiffsclowns einhergeht.
Neben der Schiffsbesatzung gibt es noch eine Reihe von Nebendarstellern, die an dieser Stelle ebenfalls Erwähnung finden sollten.
Allen voran natürlich der lange erwartete Auftritt des Staffelbösewichts Osyraa. Die wird nämlich von niemand geringerem als Janet Kidder verkörpert, die man beispielsweise als Ruvé Adams aus "Arrow" oder Lila Jacobs aus "The Man in the High Castle" kennen könnte. Zudem ist sie die Nichte Margot Kidders, die in den Siebzigern und Achtzigern als Lois Lane an der Seite Christopher Reeves in diversen Superman-Verfilmungen zu sehen war.
Doch während das alles auf schauspielerisches Potential hindeutet, bleibt davon in der Folge nur wenig übrig. Osyraa schafft es mit wenigen Plattitüden die geringen Erwartungen an ihre Figur noch zu unterbieten und fällt so flach aus, als hätten die Autoren versucht, im Rekordtempo eine Checkliste für Null-Acht-Fünfzehn-Fieslinge abzuhaken. Dass ihr Gesicht zusätzlich dazu unter unnötigen Prothesen verborgen und ihr Haar durch eine Perücke ersetzt wird, schmälert zusätzlich den Auftritt des Gaststars.
Auch wenn Ache Hernandez als Books verloren geglaubter Bruder Kyheem thematisch einen Gegenpol zu Osyraa bietet, bleibt er ähnlich plakativ hinter den Möglichkeiten zurück. Nur allzu schnell wird er vom Saulus zum Paulus, obwohl die komplexe Situation auf seiner Welt eine ambivalentere Handlungsweise gerechtfertigt hätte. Am Ende aber kommt es in einem wenig originellen Halb-Showdown zu einer absehbaren Versöhnung, wie man sie in anderen Serien und Filmen schon tausende Male gesehen hat.
Auch Admiral Charles Vance [Oded Fehr] kann scheinbar keine eigenen Entscheidungen mehr treffen, sondern dient abermals nur als Staffage und Rechtfertigung für ein Abenteuer, das seinen berechtigten Enwänden zum Trotz am Ende doch stattfindet.
Am ehesten lässt sich vielleicht noch der Andorianer Ryn [Noah Averbach-Katz] zu den Gewinnern zählen. Zwar sind ihm die Antennen noch immer nicht nachgewachsen, aber er erhält die Chance auf eine Entwicklung, die weit weniger überhastet wirkt, als die purzelbaumartige Wandlung Kyheems. Besondere Erwähnung verdient seine Interaktion mit der Katze Groll (vgl. Denkwürdige Zitate), die im Hinblick auf das scheinbare Fehlen solcher Haustiere auf Andoria lebhaft unter Beweis stellt, dass die Autoren eben doch in der Lage sein können, sich in die Haut ihrer Figuren zu versetzen.
"Das Schutzgebiet" ist eigentlich viel mehr eine Folge namens Nebenhandlung.
Das ist – vor allem im Hinblick auf die Ereignisse der letzten Wochen - eine eher positive Entwicklung, denn das breite Handlungsspektrum lässt den einzelnen Charakteren mehr Raum als jemals zuvor. Allerdings wäre es wohl zu einfach, die Verantwortung dafür allein dem Star-Trek-Veteranen und Schauspieler-Verstehbären Jonathan Frakes als Regisseur in die Schuhe zu schieben, denn die Drehbuchautoren dürften dabei ebenfalls ein gewichtiges Wörtchen mitgeredet haben.
So oder so jongliert diese Episode mit mehreren Handlungsbögen gleichzeitig und auch, wenn sie des Öfteren kurz davor ist, die Balance zu verlieren, schafft sie am Ende den gewagten Drahtseilakt zwischen einem dominanten Einzelepisodenthema, multiplen B-Plots und den Anforderungen des seriellen Erzählens.
Denn in der Mitte der Staffel ist es auch die Aufgabe der Folge, neue Anknüpfungspunkte zu setzen, vorhandene rote Fäden auszubauen und die Spannung noch einmal anzuheizen. Das gelingt tatsächlich vergleichsweise gut und die Episode wirkt im Vergleich zu ähnlichen Folgen in ähnlicher Position bei vorherigen Staffeln deutlich ausgereifter und eigenständiger. Die Vielzahl an Nebenhandlungen übertüncht jedenfalls fehlende Erzähltiefe (dass z.B. Book in eine Falle laufen würde, dürfte jedem Zuschauer wohl bereits ab Folgenbeginn bewusst gewesen sein), während die Ereignisse auf der Planetenoberfläche verhindern, dass die Episode wie ein Lückenbüßer wirken würde. Zugegeben; sie mag jetzt vielleicht keineswegs eine Folge sein, die einem lange im Gedächtnis bleiben wird, aber sie ist definitiv auch keine, an die man sich mit Schrecken zurückerinnert.
Zudem bewirkt sie, dass die Liste der potentiellen Sternenflottenoffiziere immer länger wird: nachdem Philippa Georgiou der Organisation trotz ihrer dramatischen Erkrankung als Geheimdienstoffizier (in einer eigenständigen Sektion-31-Serie) treu bleiben wird und Adira Tal im Maschinenraum längst unverzichtbar geworden ist, schließt jetzt auch Book in diesen erlesenen Kreis auf und wird die Renaissance der Föderation zukünftig wohl auch auf personeller Ebene unterstützen. Seine Heimatwelt zählt als Ergebnis dieser Folge mittlerweile jedenfalls nach den Ausflügen gen Trill, zur Erde und nach Vulkan zum vierten potentiellen Neumitglied einer neu erstarkten Föderation.
Die ganze Episode glänzt zudem mit offen zur Schau gestellten Föderationswerten, auch wenn die omnipräsente Moralkeule nicht so fulminant geschwungen wird wie in den vorangegangenen Wochen. Insbesondere das Technobabble, das im Zuge der Entschlüsselung des fremden Signals aus dem Verubin-Nebel zelebriert wird, stand in bester Tradition mit ähnlichen Ausführungen in so ziemlich jeder anderen Star-Trek-Serie und half maßgeblich dabei, das Rätsel um den Burn nicht in einer Fantasy-Schublade verschwinden zu lassen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Bemühungen nicht wieder durch kommende Entwicklungen konterkariert werden.
Denn bei allen Lobliedern gibt es auch ein oder zwei Kritikpunkte im Aufbau der Folge.
So hätte ich in der letzten Episode die Dialoge mehr loben sollen, denn in "Das Schutzgebiet" wirken sie mitunter arg holprig - insbesondere, wenn Georgiou in Gespräche involviert ist, Kommando-Phrasenschweine gedroschen werden oder Familienstreitigkeiten wie unvollständige Mitschriften des letzten Thanksgiving-Dinners wirken.
Vor allem aber krankt die Handlung an einem erschreckend zahnlosen Gegner. Eigentlich ist nämlich der Gedanke, einen gesetzlosen Feind zu konstruieren, der seine Stärke unter anderem daraus zieht, die Oberste Direktive der Sternenflotte als deren Schwäche auszunutzen, eine gute Idee und zeugt davon, dass die Smaragdkette eben mehr als eine Verbrecherorganisation sein sollte, die auf Brutalität und Einschüchterung als Machtmittel setzt.
Doch das, was der Zuschauer am Ende zu sehen bekommt ist bestenfalls ein Abziehbild eines zurechnungsfähigen Bösewichts, der diesem Potential nicht gerecht werden mag. Statt einer Alternative zur Föderationsdominanz erleben wir einen tumben Gangsterclan, der in seiner Gewieftheit in etwa auf einer geistigen Wellenlänge mit den Kazon (ohne Seska) spielt. Dass sich dieses Bild in kommenden Episoden wandelt, ist zwar ohne Frage möglich, dürfte allerdings in Anbetracht bisheriger Einblicke eher unwahrscheinlich sein.
Das ist – vor allem im Hinblick auf die Ereignisse der letzten Wochen - eine eher positive Entwicklung, denn das breite Handlungsspektrum lässt den einzelnen Charakteren mehr Raum als jemals zuvor. Allerdings wäre es wohl zu einfach, die Verantwortung dafür allein dem Star-Trek-Veteranen und Schauspieler-Verstehbären Jonathan Frakes als Regisseur in die Schuhe zu schieben, denn die Drehbuchautoren dürften dabei ebenfalls ein gewichtiges Wörtchen mitgeredet haben.
So oder so jongliert diese Episode mit mehreren Handlungsbögen gleichzeitig und auch, wenn sie des Öfteren kurz davor ist, die Balance zu verlieren, schafft sie am Ende den gewagten Drahtseilakt zwischen einem dominanten Einzelepisodenthema, multiplen B-Plots und den Anforderungen des seriellen Erzählens.
Denn in der Mitte der Staffel ist es auch die Aufgabe der Folge, neue Anknüpfungspunkte zu setzen, vorhandene rote Fäden auszubauen und die Spannung noch einmal anzuheizen. Das gelingt tatsächlich vergleichsweise gut und die Episode wirkt im Vergleich zu ähnlichen Folgen in ähnlicher Position bei vorherigen Staffeln deutlich ausgereifter und eigenständiger. Die Vielzahl an Nebenhandlungen übertüncht jedenfalls fehlende Erzähltiefe (dass z.B. Book in eine Falle laufen würde, dürfte jedem Zuschauer wohl bereits ab Folgenbeginn bewusst gewesen sein), während die Ereignisse auf der Planetenoberfläche verhindern, dass die Episode wie ein Lückenbüßer wirken würde. Zugegeben; sie mag jetzt vielleicht keineswegs eine Folge sein, die einem lange im Gedächtnis bleiben wird, aber sie ist definitiv auch keine, an die man sich mit Schrecken zurückerinnert.
Zudem bewirkt sie, dass die Liste der potentiellen Sternenflottenoffiziere immer länger wird: nachdem Philippa Georgiou der Organisation trotz ihrer dramatischen Erkrankung als Geheimdienstoffizier (in einer eigenständigen Sektion-31-Serie) treu bleiben wird und Adira Tal im Maschinenraum längst unverzichtbar geworden ist, schließt jetzt auch Book in diesen erlesenen Kreis auf und wird die Renaissance der Föderation zukünftig wohl auch auf personeller Ebene unterstützen. Seine Heimatwelt zählt als Ergebnis dieser Folge mittlerweile jedenfalls nach den Ausflügen gen Trill, zur Erde und nach Vulkan zum vierten potentiellen Neumitglied einer neu erstarkten Föderation.
Die ganze Episode glänzt zudem mit offen zur Schau gestellten Föderationswerten, auch wenn die omnipräsente Moralkeule nicht so fulminant geschwungen wird wie in den vorangegangenen Wochen. Insbesondere das Technobabble, das im Zuge der Entschlüsselung des fremden Signals aus dem Verubin-Nebel zelebriert wird, stand in bester Tradition mit ähnlichen Ausführungen in so ziemlich jeder anderen Star-Trek-Serie und half maßgeblich dabei, das Rätsel um den Burn nicht in einer Fantasy-Schublade verschwinden zu lassen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Bemühungen nicht wieder durch kommende Entwicklungen konterkariert werden.
Denn bei allen Lobliedern gibt es auch ein oder zwei Kritikpunkte im Aufbau der Folge.
So hätte ich in der letzten Episode die Dialoge mehr loben sollen, denn in "Das Schutzgebiet" wirken sie mitunter arg holprig - insbesondere, wenn Georgiou in Gespräche involviert ist, Kommando-Phrasenschweine gedroschen werden oder Familienstreitigkeiten wie unvollständige Mitschriften des letzten Thanksgiving-Dinners wirken.
Vor allem aber krankt die Handlung an einem erschreckend zahnlosen Gegner. Eigentlich ist nämlich der Gedanke, einen gesetzlosen Feind zu konstruieren, der seine Stärke unter anderem daraus zieht, die Oberste Direktive der Sternenflotte als deren Schwäche auszunutzen, eine gute Idee und zeugt davon, dass die Smaragdkette eben mehr als eine Verbrecherorganisation sein sollte, die auf Brutalität und Einschüchterung als Machtmittel setzt.
Doch das, was der Zuschauer am Ende zu sehen bekommt ist bestenfalls ein Abziehbild eines zurechnungsfähigen Bösewichts, der diesem Potential nicht gerecht werden mag. Statt einer Alternative zur Föderationsdominanz erleben wir einen tumben Gangsterclan, der in seiner Gewieftheit in etwa auf einer geistigen Wellenlänge mit den Kazon (ohne Seska) spielt. Dass sich dieses Bild in kommenden Episoden wandelt, ist zwar ohne Frage möglich, dürfte allerdings in Anbetracht bisheriger Einblicke eher unwahrscheinlich sein.
Tatsächlich gibt es einige gelungene Kanonreferenzen innerhalb der Folge wie die Erwähnung des bajoranischen Flächenmaßes Hecapate, das Spiel mit einem Kommunikator der "Picard"-Ära und einer Lösung, die bewusst an die Ereignisse aus "Donnergrollen" anknüpft.
Das Flaggschiff Osyraas namens "Viridian" spielt allerdings nicht auf den Absturzort der Enterprise-D an, sondern auf ein Farbpigment, das gleichzeitig blau und grün beinhaltet, was allerdings auch zu den Anzeichen gezählt werden kann, dass sich die Autoren hier wahrlich Gedanken um den größeren Rahmen ihrer staffelbestimmenden Geschichte gemacht haben.
Dennoch gibt es aber auch wie gewohnt eine Menge zu kritisieren.
Viele der Mängel wurden dabei bereits in vorherigen Rezensionen besprochen (z.B. abgehackte Antennen, freischwebende Warpgondeln oder die Beförderung eines Fähnrichs auf den Posten des ersten Offiziers), während andere Punkte neu auf die Liste gelangen.
Lassen wir an dieser Stelle Book die Story seines Heimatplaneten zusammenfassen:
"Der Brand hat Schäden im Subraum verursacht und den Orbit unseres Mondes und die Gezeiten verändert. Durch eine Seeschreckenplage wurde unsere gesamte Ernte vernichtet. Millionen sind damals verhungert. Dann kam die Smaragdkette. […] Sie haben uns, na ja, so eine Art Schutzmittel angeboten um sie tierschutzgerecht wieder ins Meer zurückzudrängen. Das hat uns die Ernte gerettet aber im Gegenzug mussten wir ihnen unsere Trance-Würmer geben."
Das allein wäre sicherlich schon bemüht genug, aber bei aller nötigen Ehrlichkeit noch in bester erzählerischer Gesellschaft von vielen anderen Handlungsentwicklungen in sämtlichen anderen Star-Trek-Serien.
Verwunderlicher wirkt eher, dass das Problem gelöst wird, indem Book zusammen mit seinem Bruder den Seeschrecken mittels Gedankenkraft befiehlt, ins Meer zurückzukehren, aber erst nachdem die Discovery ihre mentale Reichweite durch einen sichtbaren (!) elektromagnetische Verstärkungsstrahl vergrößert.
Aber für wie lange wird diese Maßnahme reichen?
Muss die Discovery in ein paar Jahren, Monaten oder Wochen wiederkommen um dieses Ritual zu wiederholen merken sich diese flugfähigen Insektenquallen und all ihre Nachkommen von jetzt an selber, dass sie auf dem festen Land nichts zu suchen haben?
Und wird Osyraa ihre Hauptbezugsquelle von Trance-Würmern einfach so in Ruhe lassen?
Diese halbgare Idee bleibt letztendlich aber nur ein Beispiel für die üblichen Schlaglöcher auf dem kurvenreichen Pfad einer Discovery-Episode.
So ist Tillys ambitionierte Idee, einen 'durchgedrehten' Offiziers als Sündenbock zu brandmarken und die Drecksarbeit übernehmen zu lassen an sich gar nicht so schlecht, aber der Glaubwürdigkeit halber wären wenigstens eine Warnung an Osyraa oder der gespielte Versuch, den vermeintlichen Delinquenten aufzuhalten hilfreich gewesen.
Auch Georgious plötzliche Erkrankung mag mir nicht so recht einleuchten: Warum haben die Super-MHNs der Föderation problemlos Burnhams emotionale Sensibilität, aber nicht Georgious labilen Gesundheitszustand bemerkt?
Oder hat der Verhörspezialist Kovich doch etwas mit Georgiou angestellt, von dem wir noch keine Ahnung haben?
Und ist eigentlich schon einmal jemanden aufgefallen, dass Georgiou für jemandem aus dem Spiegeluniversum mittlerweile erstaunlich wenig lichtempfindlich ist?
Woher weiß Tilly eigentlich von der barzanischen Musik auf der USS Tikhov, obwohl sie überhaupt nicht Teil dieser Außenmission war?
Warum bekommt Books Heimatwelt so viel Raum, während der Planet Vulkan in der letzten Woche links liegen gelassen wurde?
Neben all diesen berechtigten Fragen bleibt jedoch wiederum der Antagonist der Folge Hauptgegenstand der Unstimmigkeiten – und damit sind noch nicht einmal die offensichtlichen Star-Wars-Anleihen gemeint, die Books Schiff bei Detmers im Heldenflug gegen die Viridian wie einen X-Wing um den Todesstern kreisen ließen.
Denn für ein bis an die Zähne bewaffneten, schweren Kreuzer kann das Schiff nicht nur erstaunlich wenig einstecken, sondern benötigt auch recht lange, um im Zuge eines Bombardements der Planetenoberfläche mit warpfähigen Materie-Antimaterie-Waffen (!) irgendeine Wirkung zu erzielen.
Dass das Schiff vom Planeten aus sichtbar ist, obwohl der explosionsreiche Kampf eindeutig im Weltraum und nicht in der Atmosphäre des Planeten ausgetragen wurde, zeugt ebenfalls davon, dass hier Effekte eher die Realität beugen als umgekehrt. Der Ehrlichkeit halber muss man an dieser Stelle eingestehen, dass dies keineswegs etwas ist, was es nicht auch in ähnlicher Form in vorherigen Star-Trek-Serien gegeben hätte. Doch der rasante Abfall der Schildstärke von achtzig auf nur zehn Prozent, bevor sie die Joysticks (!) herausholt um das Schiff per Hand (Jonathan Frakes lässt Riker grüßen) zu fliegen, wirkt selbst für Star-Trek-Verhältnisse ein wenig zu dick aufgetragen.
Am unglaubwürdigsten aber bleibt der Umstand, dass Osyraa unbedingt Ryns habhaft werden will, weil dieser ein schreckliches Geheimnis kennt: Die Smaragdkette leidet an Dilithiummangel!
Wer jetzt wie Luis de Funès ein erstauntes "Nein! Doch! Oh!" zum Besten gibt, weil das in einer Zukunft, in der Dilithium ganz allgemein Mangelware ist und ja auch andere Mächte wie die Föderation betrifft, wird sicherlich bestätigen, dass das noch nicht einmal ein nachvollziehbarer Grund wäre, von selbst nachwachsende Antennen abzuhacken.
Aber nehmen wir zum Wohle des Argument doch einmal an, dass dieser Allgemeinplatz tatsächlich ein schützenswertes Geheimnis darstellen würde. Warum hat Osyraa den entmannten Andorianer dann mit vielen anderen Gefangenen zusammengepfercht und damit ihren unzufriedenen Sklaven die Möglichkeit gegeben zu erkennen, dass ihre grausamen Unterdrücker verwundbar sind?
Warum hat sie den potentiellen Verräter nicht einfach aus besseren Gründen den Trance-Würmern zum Fraß vorgeworfen als ihren eigenen Neffen?
Diese Widersprüche tragen weiter dazu bei, dem hochgepäppelten Bösewicht den Boden unter den Füßen wegzureißen. Statt der Föderation einen ernstzunehmenden Konkurrenten entgegenzustellen, der die Qualität der Handlung gehoben hätte, bedient man sich althergebrachter Klischees und flacher, nicht zu Ende gedachter Figuren, die es nicht vermögen, einen veritablen Gegner zu erzeugen.
Das Flaggschiff Osyraas namens "Viridian" spielt allerdings nicht auf den Absturzort der Enterprise-D an, sondern auf ein Farbpigment, das gleichzeitig blau und grün beinhaltet, was allerdings auch zu den Anzeichen gezählt werden kann, dass sich die Autoren hier wahrlich Gedanken um den größeren Rahmen ihrer staffelbestimmenden Geschichte gemacht haben.
Dennoch gibt es aber auch wie gewohnt eine Menge zu kritisieren.
Viele der Mängel wurden dabei bereits in vorherigen Rezensionen besprochen (z.B. abgehackte Antennen, freischwebende Warpgondeln oder die Beförderung eines Fähnrichs auf den Posten des ersten Offiziers), während andere Punkte neu auf die Liste gelangen.
Lassen wir an dieser Stelle Book die Story seines Heimatplaneten zusammenfassen:
"Der Brand hat Schäden im Subraum verursacht und den Orbit unseres Mondes und die Gezeiten verändert. Durch eine Seeschreckenplage wurde unsere gesamte Ernte vernichtet. Millionen sind damals verhungert. Dann kam die Smaragdkette. […] Sie haben uns, na ja, so eine Art Schutzmittel angeboten um sie tierschutzgerecht wieder ins Meer zurückzudrängen. Das hat uns die Ernte gerettet aber im Gegenzug mussten wir ihnen unsere Trance-Würmer geben."
Das allein wäre sicherlich schon bemüht genug, aber bei aller nötigen Ehrlichkeit noch in bester erzählerischer Gesellschaft von vielen anderen Handlungsentwicklungen in sämtlichen anderen Star-Trek-Serien.
Verwunderlicher wirkt eher, dass das Problem gelöst wird, indem Book zusammen mit seinem Bruder den Seeschrecken mittels Gedankenkraft befiehlt, ins Meer zurückzukehren, aber erst nachdem die Discovery ihre mentale Reichweite durch einen sichtbaren (!) elektromagnetische Verstärkungsstrahl vergrößert.
Aber für wie lange wird diese Maßnahme reichen?
Muss die Discovery in ein paar Jahren, Monaten oder Wochen wiederkommen um dieses Ritual zu wiederholen merken sich diese flugfähigen Insektenquallen und all ihre Nachkommen von jetzt an selber, dass sie auf dem festen Land nichts zu suchen haben?
Und wird Osyraa ihre Hauptbezugsquelle von Trance-Würmern einfach so in Ruhe lassen?
Diese halbgare Idee bleibt letztendlich aber nur ein Beispiel für die üblichen Schlaglöcher auf dem kurvenreichen Pfad einer Discovery-Episode.
So ist Tillys ambitionierte Idee, einen 'durchgedrehten' Offiziers als Sündenbock zu brandmarken und die Drecksarbeit übernehmen zu lassen an sich gar nicht so schlecht, aber der Glaubwürdigkeit halber wären wenigstens eine Warnung an Osyraa oder der gespielte Versuch, den vermeintlichen Delinquenten aufzuhalten hilfreich gewesen.
Auch Georgious plötzliche Erkrankung mag mir nicht so recht einleuchten: Warum haben die Super-MHNs der Föderation problemlos Burnhams emotionale Sensibilität, aber nicht Georgious labilen Gesundheitszustand bemerkt?
Oder hat der Verhörspezialist Kovich doch etwas mit Georgiou angestellt, von dem wir noch keine Ahnung haben?
Und ist eigentlich schon einmal jemanden aufgefallen, dass Georgiou für jemandem aus dem Spiegeluniversum mittlerweile erstaunlich wenig lichtempfindlich ist?
Woher weiß Tilly eigentlich von der barzanischen Musik auf der USS Tikhov, obwohl sie überhaupt nicht Teil dieser Außenmission war?
Warum bekommt Books Heimatwelt so viel Raum, während der Planet Vulkan in der letzten Woche links liegen gelassen wurde?
Neben all diesen berechtigten Fragen bleibt jedoch wiederum der Antagonist der Folge Hauptgegenstand der Unstimmigkeiten – und damit sind noch nicht einmal die offensichtlichen Star-Wars-Anleihen gemeint, die Books Schiff bei Detmers im Heldenflug gegen die Viridian wie einen X-Wing um den Todesstern kreisen ließen.
Denn für ein bis an die Zähne bewaffneten, schweren Kreuzer kann das Schiff nicht nur erstaunlich wenig einstecken, sondern benötigt auch recht lange, um im Zuge eines Bombardements der Planetenoberfläche mit warpfähigen Materie-Antimaterie-Waffen (!) irgendeine Wirkung zu erzielen.
Dass das Schiff vom Planeten aus sichtbar ist, obwohl der explosionsreiche Kampf eindeutig im Weltraum und nicht in der Atmosphäre des Planeten ausgetragen wurde, zeugt ebenfalls davon, dass hier Effekte eher die Realität beugen als umgekehrt. Der Ehrlichkeit halber muss man an dieser Stelle eingestehen, dass dies keineswegs etwas ist, was es nicht auch in ähnlicher Form in vorherigen Star-Trek-Serien gegeben hätte. Doch der rasante Abfall der Schildstärke von achtzig auf nur zehn Prozent, bevor sie die Joysticks (!) herausholt um das Schiff per Hand (Jonathan Frakes lässt Riker grüßen) zu fliegen, wirkt selbst für Star-Trek-Verhältnisse ein wenig zu dick aufgetragen.
Am unglaubwürdigsten aber bleibt der Umstand, dass Osyraa unbedingt Ryns habhaft werden will, weil dieser ein schreckliches Geheimnis kennt: Die Smaragdkette leidet an Dilithiummangel!
Wer jetzt wie Luis de Funès ein erstauntes "Nein! Doch! Oh!" zum Besten gibt, weil das in einer Zukunft, in der Dilithium ganz allgemein Mangelware ist und ja auch andere Mächte wie die Föderation betrifft, wird sicherlich bestätigen, dass das noch nicht einmal ein nachvollziehbarer Grund wäre, von selbst nachwachsende Antennen abzuhacken.
Aber nehmen wir zum Wohle des Argument doch einmal an, dass dieser Allgemeinplatz tatsächlich ein schützenswertes Geheimnis darstellen würde. Warum hat Osyraa den entmannten Andorianer dann mit vielen anderen Gefangenen zusammengepfercht und damit ihren unzufriedenen Sklaven die Möglichkeit gegeben zu erkennen, dass ihre grausamen Unterdrücker verwundbar sind?
Warum hat sie den potentiellen Verräter nicht einfach aus besseren Gründen den Trance-Würmern zum Fraß vorgeworfen als ihren eigenen Neffen?
Diese Widersprüche tragen weiter dazu bei, dem hochgepäppelten Bösewicht den Boden unter den Füßen wegzureißen. Statt der Föderation einen ernstzunehmenden Konkurrenten entgegenzustellen, der die Qualität der Handlung gehoben hätte, bedient man sich althergebrachter Klischees und flacher, nicht zu Ende gedachter Figuren, die es nicht vermögen, einen veritablen Gegner zu erzeugen.
Die gute Nachricht ist, dass Benjamin Stöwe endlich wieder die Gelegenheit erhalten hat, Hugh Culber die Stimme zu leihen.
Doch damit nicht genug, es gibt noch mehr gute Gründe, die deutsche Tonspur einzuschalten, denn nicht nur, dass sich wiederum Siezen und Duzen in angemessener Weise abwechseln; Books Bruder Kyheem ist im Deutschen auch definitiv besser zu verstehen.
Was allerdings in der englischen Sprache weitaus besser etabliert ist, bleibt die Verwendung von non-binären Personalpronomen, die im Original als "they" und "them" durchaus einer gewissen Nachvollziehbarkeit folgen. Das Fehlen einer solch einheitlichen Sprachkonvention im Deutschen aber fällt der Synchronisation undankbarerweise auf die Füße. Hier finden nämlich merkwürdige Konstruktionen wie die ans englische Vorbild angelehnten "dey" und "dem" (oder ist das Original einfach nur sehr deutsch ausgesprochen worden?). Im Hinblick auf die ohnehin recht uneinheitliche Regelung im Deutschen birgt dieser vorbildlose Sonderweg jedoch zusätzliche Verwirrung, auch wenn ich natürlich zugeben muss, dass die Eins-zu-Eins-Übersetzung die Situation nicht unbedingt verbessert hätte, weil die weibliche dritte Person Singular und die dritte Person Plural identisch sind. Mögliche Alternativen sind in der deutschen Sprache zwar vorhanden, haben sich allerdings noch nicht flächendeckend durchsetzen können und hören sich oft sehr künstlich an. So scheitert die Übersetzung einer der wichtigsten Szenen dieser Folge ausgerechnet am Umstand, dass das amerikanische Fernsehen moderner ist als deutsche Sprachkonventionen.
Schade eigentlich!
Doch damit nicht genug, es gibt noch mehr gute Gründe, die deutsche Tonspur einzuschalten, denn nicht nur, dass sich wiederum Siezen und Duzen in angemessener Weise abwechseln; Books Bruder Kyheem ist im Deutschen auch definitiv besser zu verstehen.
Was allerdings in der englischen Sprache weitaus besser etabliert ist, bleibt die Verwendung von non-binären Personalpronomen, die im Original als "they" und "them" durchaus einer gewissen Nachvollziehbarkeit folgen. Das Fehlen einer solch einheitlichen Sprachkonvention im Deutschen aber fällt der Synchronisation undankbarerweise auf die Füße. Hier finden nämlich merkwürdige Konstruktionen wie die ans englische Vorbild angelehnten "dey" und "dem" (oder ist das Original einfach nur sehr deutsch ausgesprochen worden?). Im Hinblick auf die ohnehin recht uneinheitliche Regelung im Deutschen birgt dieser vorbildlose Sonderweg jedoch zusätzliche Verwirrung, auch wenn ich natürlich zugeben muss, dass die Eins-zu-Eins-Übersetzung die Situation nicht unbedingt verbessert hätte, weil die weibliche dritte Person Singular und die dritte Person Plural identisch sind. Mögliche Alternativen sind in der deutschen Sprache zwar vorhanden, haben sich allerdings noch nicht flächendeckend durchsetzen können und hören sich oft sehr künstlich an. So scheitert die Übersetzung einer der wichtigsten Szenen dieser Folge ausgerechnet am Umstand, dass das amerikanische Fernsehen moderner ist als deutsche Sprachkonventionen.
Schade eigentlich!
Fazit.
"Das Schutzgebiet" überrascht mit einer bunten Mischung aus episodenhaften Planetenabenteuer, zahlreichen Nebenhandlungen und einer nahtlosen Fortführung serieller Erzählelemente. Dabei profitiert die Folge in besonderem Maße davon, dass sich der Hauptcharakter Michael Burnham extrem zurücknimmt, um auch den anderen Darstellern die Möglichkeit zu geben, eigene Akzente zu setzen – zum Wohle einer sehr ausgeglichenen Verteilung der Aufmerksamkeit auf gleich mehrere Schultern.
Geschmälert wird die Folge allerdings davon, dass die Vielzahl der Handlungen zulasten der Erzähltiefe geht und weder die Smaragdkette als Organisation noch Osyraa als Person in der Lage sind, einen ernstzunehmenden Gegenspieler von nennenswertem Format zu erzeugen. Zusammen mit den üblichen Widersprüchen führt dies am Ende zu einer Folge, die vielleicht nicht bei jedem einen bleibenden Eindruck hinterlassen mag, aber innerhalb ihrer Parameter recht gelungen ausfällt.
Bewertung.
Eine neue Hoffnung.
"Das Schutzgebiet" überrascht mit einer bunten Mischung aus episodenhaften Planetenabenteuer, zahlreichen Nebenhandlungen und einer nahtlosen Fortführung serieller Erzählelemente. Dabei profitiert die Folge in besonderem Maße davon, dass sich der Hauptcharakter Michael Burnham extrem zurücknimmt, um auch den anderen Darstellern die Möglichkeit zu geben, eigene Akzente zu setzen – zum Wohle einer sehr ausgeglichenen Verteilung der Aufmerksamkeit auf gleich mehrere Schultern.
Geschmälert wird die Folge allerdings davon, dass die Vielzahl der Handlungen zulasten der Erzähltiefe geht und weder die Smaragdkette als Organisation noch Osyraa als Person in der Lage sind, einen ernstzunehmenden Gegenspieler von nennenswertem Format zu erzeugen. Zusammen mit den üblichen Widersprüchen führt dies am Ende zu einer Folge, die vielleicht nicht bei jedem einen bleibenden Eindruck hinterlassen mag, aber innerhalb ihrer Parameter recht gelungen ausfällt.
Bewertung.
Eine neue Hoffnung.
Schluss.
Auf die Frage hin, warum Star Wars und Star Trek unterschiedlich sein sollen, obwohl beide zur Science Fiction zählen, erwidere ich immer gerne, dass Schalke und Dortmund ja auch beide nur Fußball spielen würden. Warum aber mögen sich deren Fans nicht sonderlich?
Ich finde es tatsächlich gut, wenn sich Schauspieler, Fans und Designer beider Franchises in einer gesunden Rivalität befinden, weil auch das die Science Fiction als Genre mehr bereichert, als würden alle Beteiligten immer einer gleichen Meinung sein.
Dennoch muss man auch stets bedenken, dass auch die Science Fiction im Allgemeinen und Star Trek im Speziellen davon leben, dass man in den Gefilden seiner Nachbarn räubert. Denn sowohl Gene Roddenberrys Vision als auch George Lucas' Saga wären ohne Vorbilder wie "Forbidden Planet" nicht denkbar. Ganze Folgen wie "Geheime Mission auf Celtris III", "Chaoticas Braut" oder "Morgengrauen" sind von Werken wie "1984", "Flash Gordon" oder "Enemy Mine – Geliebter Feind" abgekupfert. Das ist – bis zu einem bestimmten Punkt – nicht nur nachvollziehbar, sondern auch gerechtfertigt, denn es kann durchaus einen ganz eigenen Reiz haben, ein typisches Science-Fiction-Thema im Star-Trek-Gewand zu sehen. So gesehen darf sich auch eine Star-Trek-Serie mal bei seiner Konkurrenz bedienen, wenn es darum geht, einer Raumschlacht ein wenig Millennium-Falken-Optik oder Todesstern-Feeling zu verpassen.
Dumm wird es nur, wenn es zur Gewohnheit wird, denn es gibt eine dünne Linie zwischen Hommage und Plagiat. Wenn sich nämlich erst Woche um Woche die Ähnlichkeiten so sehr mehren würden, dass es praktisch kaum noch Unterscheidungsmöglichkeiten gäbe, wäre auch der Reiz einer solchen Serie verloren.
Daher bleibt zu hoffen, dass sich "Star Trek: Discovery" in zukünftigen Episoden auch wieder der eigenen Traditionen besinnt, denn die Raumschlachten in vielen Star-Trek-Kinofilmen, bei "Deep Space Nine" oder selbst in "Spock unter Verdacht" haben der Franchise einen ganz eigenen Ruf eingebracht, der sich nicht vor Star Wars und seinen Schlachten zu verstecken braucht.
Es ist kein Problem, gelegentlich bei "Star Wars", "Andromeda" und neuerdings auch "Avatar" zu wildern, solange man das zentrale Anliegen der Serie nicht aus den Augen verliert:
Eine Star-Trek-Geschichte zu erzählen.
Auf die Frage hin, warum Star Wars und Star Trek unterschiedlich sein sollen, obwohl beide zur Science Fiction zählen, erwidere ich immer gerne, dass Schalke und Dortmund ja auch beide nur Fußball spielen würden. Warum aber mögen sich deren Fans nicht sonderlich?
Ich finde es tatsächlich gut, wenn sich Schauspieler, Fans und Designer beider Franchises in einer gesunden Rivalität befinden, weil auch das die Science Fiction als Genre mehr bereichert, als würden alle Beteiligten immer einer gleichen Meinung sein.
Dennoch muss man auch stets bedenken, dass auch die Science Fiction im Allgemeinen und Star Trek im Speziellen davon leben, dass man in den Gefilden seiner Nachbarn räubert. Denn sowohl Gene Roddenberrys Vision als auch George Lucas' Saga wären ohne Vorbilder wie "Forbidden Planet" nicht denkbar. Ganze Folgen wie "Geheime Mission auf Celtris III", "Chaoticas Braut" oder "Morgengrauen" sind von Werken wie "1984", "Flash Gordon" oder "Enemy Mine – Geliebter Feind" abgekupfert. Das ist – bis zu einem bestimmten Punkt – nicht nur nachvollziehbar, sondern auch gerechtfertigt, denn es kann durchaus einen ganz eigenen Reiz haben, ein typisches Science-Fiction-Thema im Star-Trek-Gewand zu sehen. So gesehen darf sich auch eine Star-Trek-Serie mal bei seiner Konkurrenz bedienen, wenn es darum geht, einer Raumschlacht ein wenig Millennium-Falken-Optik oder Todesstern-Feeling zu verpassen.
Dumm wird es nur, wenn es zur Gewohnheit wird, denn es gibt eine dünne Linie zwischen Hommage und Plagiat. Wenn sich nämlich erst Woche um Woche die Ähnlichkeiten so sehr mehren würden, dass es praktisch kaum noch Unterscheidungsmöglichkeiten gäbe, wäre auch der Reiz einer solchen Serie verloren.
Daher bleibt zu hoffen, dass sich "Star Trek: Discovery" in zukünftigen Episoden auch wieder der eigenen Traditionen besinnt, denn die Raumschlachten in vielen Star-Trek-Kinofilmen, bei "Deep Space Nine" oder selbst in "Spock unter Verdacht" haben der Franchise einen ganz eigenen Ruf eingebracht, der sich nicht vor Star Wars und seinen Schlachten zu verstecken braucht.
Es ist kein Problem, gelegentlich bei "Star Wars", "Andromeda" und neuerdings auch "Avatar" zu wildern, solange man das zentrale Anliegen der Serie nicht aus den Augen verliert:
Eine Star-Trek-Geschichte zu erzählen.
Denkwürdige Zitate.
"Für so einen warmen und flauschigen Menschen haben Sie wirklich kalte Hände."
Philippa Georgiou zu Hugh Culber
"Das ist abgefahren – wissenschaftlich gesprochen."
Sylvia Tilly
"Schwarzer Alarm… uuund… ausführen!"
Saru
"Was ist das für ein Viech? Was macht das für Geräusche?"
"Das is' 'ne Katze!"
"Was soll das sein? Sowas wie ein Haustier?"
Ryn und Keyla Detmer
"Wenn Du Dich einer Sache stellst, kannst Du sie besiegen."
Detmer
"Ich muss nur das Signal verstärken, dann können die Brüder sie zurück ins Meer führen. Soll ich es 'ausführen'?"
"Legen sie… los!"
R.A. Bryce und Saru
"Ich werde Dir was zeigen was Dich umhaut!"
"Den Echsenmann?"
"Sein Name ist Linus und Du kannst ihm ein Stück Gesicht abpulen wenn Du willst!"
"Igitt! Au ja!"
Michael Burnham und Kyheems Sohn
"Die Discovery hat meinen Planeten von einer hundertjährigen Plage befreit. Was ihr getan habt, was die Föderation getan hat, für uns, für andere Welten wie andere, das will ich auch tun. Ich will etwas Bedeutendes machen."
Cleveland Booker
Weiterführende Leseliste.
01. Rezension zu "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil I"
02. Rezension zu "Fern der Heimat"
03. Rezension zu "Bewohner der Erde"
04. Rezension zu "Vergiss mich nicht"
05. Rezension zu "Bewährungsprobe"
06. Rezension zu "Aasgeier"
07. Rezension zu "Wiedervereinigung, Teil III"
08. Rezension zu "Das Schutzgebiet"
09. Rezension zu "Terra Firma, Teil I"
10. Rezension zu "Terra Firma, Teil II"
11. Rezension zu "Sukal"
12. Rezension zu "Es gibt Gezeiten..."
13. Rezension zu "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil II"
Staffel 2.
01. Rezension zu "Brother"
02. Rezension zu "New Eden"
03. Rezension zu "Lichtpunkte"
04. Rezension zu "Der Charonspfennig"
05. Rezension zu "Die Heiligen der Unvollkommenheit"
06. Rezension zu "Donnergrollen"
07. Rezension zu "Licht und Schatten"
08. Rezension zu "Gedächtniskraft"
09. Rezension zu "Projekt Daedalus"
10. Rezension zu "Der rote Engel"
11. Rezension zu "Der Zeitstrom"
12. Rezension zu "Tal der Schatten"
13. Rezension zu "Süße Trauer, Teil I"
14. Rezension zu "Süße Trauer, Teil II"
Staffel 1.
01. Rezension zu "Leuchtfeuer" und "Das Urteil"
03. Rezension zu "Lakaien und Könige"
04. Rezension zu "Sprung"
05. Rezension zu "Wähle Deinen Schmerz"
06. Rezension zu "Lethe"
07. Rezension zu "T=Mudd²"
08. Rezension zu "Si Vis Pacem, Para Bellum"
09. Rezension zu "Algorithmus"
10. Rezension zu "Nur wegen Dir"
11. Rezension zu "Der Wolf im Inneren"
12. Rezension zu "Blindes Verlangen"
13. Rezension zu "Auftakt zum Ende"
14. Rezension zu "Flucht nach vorn"
15. Rezension zu "Nimm meine Hand"