Donnerstag, 26. November 2020

Turons Senf zu "Much Ado About Boimler" [LD. S1Nr07]


Spoilerwarnung.
Diese Rezension enthält massive Spoiler auf "Much Ado About Boimler", die siebente Folge der ersten Staffel von "Star Trek: Lower Decks" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und weitere Episoden bereits gesehen hat.


Einleitung.
Es ist erstaunlich, wie zielsicher sich die noch junge Serie "Lower Decks" der gängigsten Erzähltraditionen Star Treks annimmt, um ihnen einen völlig neuen Anstrich zu verleihen.
Die Geschwindigkeit, mit der Sternenflotteningenieure ihr Schiff vor einer Bedrohung retten?
Wurde ausgiebig in der dritten Episode behandelt!
Die zahlreichen Doppelgänger, derer sich schon Kirk, Picard oder Janeway erwehren mussten?
Darum drehte sich der größte Teil der fünften Folge!
Hologramme laufen auf dem Holodeck Amok?
Hatten wir erst in der letzten Woche!
Immer wieder überraschen die Autoren mit einer völlig neuen Herangehensweise an wohlbekannte Folgenmuster und fügen dem einen munteren Mix aus Humor und Kanonreferenzen hinzu. Man fragt sich daher jede Woche aufs Neue, mit welchem neuen, alten Erzählgegenstand die "Lower Decks" nun aufwarten werden und auf welche Weise sie dieses Mal den Staub aufwirbeln werden, der sich auf diesen ausgetretenen Themen angesammelt hat.


Story.
Während Captain Carol Freeman, ihr erster Offizier Jack Ransom und der Sicherheitschef Shaxs auf einer geheimen Mission weilen, befehligt ein neuer Captain aushilfsweise die USS Cerritos. Während sich Fähnrich Beckett Mariner anfangs nur mäßig begeistert zeigt, will ihr Schiffskamerad Bradward Boimler die Gelegenheit nutzen, um beim neuen Vorgesetzten Eindruck zu schinden. Doch sein Plan scheitert spektakulär, denn im Zuge eines Transporterunfalls gerät er außer Phase wird der mysteriösen Sternenflottenabteilung Division 14 übergeben, die an seiner Regenerierung arbeiten soll. Aber auch für Mariner wendet sich das Blatt, denn der neue Captain ist eine alte Bekannte, die sie ohne langes Federlesen zu ihrem ersten Offizier macht. Doch die Beziehung zwischen den beiden Akademiefreundinnen bekommt erste Risse, als Mariner scheinbar absichtlich beginnt, ihre Mission zu sabotieren…


Lobenswerte Aspekte.

Kanonfutter.
Nach sieben Folgen weiß man als Zuschauer längst, dass auch diese Woche ein Potpourri aus Referenzen kredenzt wird. So hören wir von der Zeitreisepolizei (gemeint ist natürlich die Föderationsbehörde für temporale Ermittlungen), die Bezeichnung Nummer Eins, die Borg, vulkanisches Jujitsu (gemeint ist wohl eher Suus Mahna), "Rascals", Delta-Strahlung und das traditionelle Thema der Meuterei.
Auf die Augen gibt es hingegen durch den ersten Rigelianer seit "Star Trek: Enterprise", eine Gorn-Puppe im Trophäen-Regal von Captain Freeman, eine Uniform aus dem achten Kinofilm, mehrere Strahlungsopfer im klassischen Pike-Rollstuhl und ein "Schwellen"-Lurch namens Anthony. Darüber hinaus erinnert 'die Farm' stark an ein TOS-Mattepainting und das Weltraumwesen im Bauch der Rubidoux lässt an ein recht ähnliches Geschöpf in "Mission Farpoint" denken.
Erstmals schlägt die Serie darüber hinaus auch einige offensichtliche Brücken in die Star-Trek-Neuinterpretation J.J. Abrams! Neben den Geräuschen des startenden Shuttles sieht man Samanthan Rutherford zum Transporterraum rennen, wie es einst die alternative Variante Pavel Chekovs im elften Kinofilm tat.
Daneben feiert auch der Zeichentrickvorgänger TAS durch den ersten Auftritt eines Edosianers seit den Siebzigern eine respektvolle Würdigung (die mit dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sogar einen interessanten Gegenwartsbezug zu bieten hat).
Einen Querbezug aber gilt es mehr als jeden anderen herauszukehren: Der Aushilfscaptain, der wegen einer geheimen Mission des eigentlichen Kommandeurs einspringt, verweist ganz offensichtlich auf den TNG-Zweiteiler "Geheime Mission auf Celtris III"; zumal Beckett Mariner sogar explizit auf Edward Jellico verweist.
Schließlich aber bleibt sich die Serie darin treu, altbekannte Inhalte neu zu verpacken. Nachdem Transporterunfälle bereits in zahlreichen Episoden wie "Kirk:2=?", "Ein Paralleluniversum", "Todesangst beim Beamen", "Erwachsene Kinder", "Riker:2=?", "Gefangen in der Vergangenheit", "Tuvix" oder "Daedalus" scheinbar schon alle Facetten dieses Topos' behandelt zu haben schien, schafft es "Lower Decks" abermals, mit einem frischen und innovativen Ansatz das direkte Gegenteil unter Beweis zu stellen.


Vorbild durch gutes Beispiel.
Wobei der abermals starke Umgang mit dem offiziellen Kanon nicht der einzig lobenswerte Aspekt dieser Serie bleibt. "Much Ado About Boimler" ist alles in allem eine sehr flüssige Folge mit zwei sehr guten Handlungen die mal wieder staunen lässt, was alles in zwanzig Minuten Episodenlänge untergebracht werden kann, wenn man sich denn wirklich Mühe gibt. Daneben unterstützt sie die Entwicklung dreier ihrer Hauptcharaktere: Sie spinnt das Mysterium um den niedrigen Dienstrang Mariner weiter fort, zementiert Boimlers Hang zum Pechvogeldasein und etabliert D'Vana Tendis sympathische Naivität ebenso wie ihre Fähigkeiten. Allein Rutherford bleibt auf die Bedienung von Transportern beschränkt.
Im Angesicht dieser Lobeshymnen sollte aber auch keineswegs unter den Teppich gekehrt werden, dass "Lower Decks" sich zwar großzügig beim Kanon bedient, aber ihn auch auf ganz besondere Weise bereichert.
Etwa um den unpopulären Status einer Sumpfwelt, die im Vergleich zu anderen Welten noch trostloser erscheint – selbst wenn deren Bewohner an riesige Axolotl erinnern. Wir lernen, dass auch Matschhosen zur Sternenflottenausrüstung gehören und dass es Captains wie Dayton gibt, die nicht unbedingt die Autorität eines Kirks, Picard oder einer Janeway ausstrahlen.
Vor allem aber gelingt der Episode mit der Einführung der Division 14 und deren als "die Farm" bekannten Basis auf Endicronimas V eine logische Behörde zu etablieren, die in Hinblick auf die vielen Gefahren, die im Weltall auf Sternenflottenoffiziere lauern, durchaus Sinn ergibt. Vor allem aber möchte ich mir gar nicht ausmalen, wie viel Geduld es die Autoren gekostet haben mag, den Star-Trek-Kult-Satz "Beam Me Up" endlich mit dem Nachnamen Bradward Boimlers in Verbindung zu bringen!
Und schließlich sind abermals grandiose Sprecher verpflichtet worden, die den ohnehin bereits verdienstvollen Stimmen der "Lower Decks" zusätzliche Verstärkung verschaffen. Unter den (englischsprachigen) Gaststars sind insbesondere Toks Olagundoye als Captain Amina Ramsay und Maurice LaMarche zu erwähnen. Während erstere vor allem als Schauspielerin (z.B. als Hayley Shipton in der achten Staffel von "Castle") auf sich aufmerksam machen konnte, ist LaMarche im anglophonen Sprachraum als Stimme von Ghostbuster Egon Spengler, Inspector Gadget, Kif Kroker, Calculon, Disenchantments Odval oder der Laborratte Brain bekannt.


Kritikwürdige Aspekte.

Logiklöcher und Kanonbrüche.
Da gibt es nicht viel zu meckern!
Klar könnte ich an dieser Stelle ausführen, dass die Registrierungsnummer der USS Rubidoux für ein Schiff der California-Klasse erstaunlich niedrig ausgefallen ist. Oder dass Boimlers folgenlanges Martyrium ein wenig verwunderlich erscheint, wenn man bedenkt, dass Mariner und Ramsey am Folgenende erstaunlich zügig von den Auswirkungen der Transporterfehlfunktion befreit sind.
Außerdem wirken die eigentlichen Führungsoffiziere der USS Cerritos deutlich blasser als das bei ihren Pendants in "Geheime Mission auf Celtris III" der Fall war, wodurch der Querbezug zu dieser Folge auch ein wenig geschmälert wird.
Aber das ist auch schon Meckern auf verdammt hohem Niveau…


Fazit.
"Much Ado About Boimler" brilliert in einer weiteren Neuinterpretation eines vermeintlich zu Tode erzählten Star-Trek-Themas und schafft es daneben in nur zwanzig Minuten Sendezeit zwei Handlungen durchzupeitschen, die nicht nur die Entwicklung des größten Teils der Charaktere vorantreibt, sondern darüber hinaus auch hohen Unterhaltungsfaktor mit Kanonnährwert bietet. Die wenigen, kleineren Unzulänglichkeiten (wenig Raum für Rutherford und die Führungsoffiziere der Cerritos sowie unbedeutende Kanonunstimmigkeiten) sind vernachlässigungswürdig.

Bewertung.
Eine Sternstunde der "Lower Decks".







Schluss.
Während diese Woche also das reichhaltige Sujet der Transporterunfälle ausgiebig abgegrast wurde, bleibt an dieser Stelle – abseits davon, verdienten Applaus zu spenden – weitere klassische Themen vorzuschlagen, mit denen sie die USS Cerritos in Zukunft herumschlagen können.
Wie wäre es zum Beispiel mit einer Zeitreise in die Erdgeschichte?
Folgen und Filme wie "Griff in die Geschichte", "Gestern ist Morgen", "Ein Planet genannt Erde", "Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart", "Star Trek: Der erste Kontakt", "Gefahr aus dem 19. Jahrhundert", "Gefangen in der Vergangenheit", "Kleine grüne Männchen", "Vom Ende der Zukunft", "Carpenter Street" oder "Sturmfront" haben die Grundlagen dafür bereits gelegt und mit ihrer bloßen Existenz bereits genügend Vorlagen hinterlassen, die seit Jahrzehnten ungenutzt im Raum schweben.
Oder wie wäre es, eine der vielen Erdenkolonien zu finden, die bereits vor dem Erstkontakt zwischen Menschen und Vulkaniern auf unterschiedlichste Weise ihre Heimat verlassen haben?
So etwas gab es ähnlich häufig in Episoden wie "Der Obelisk", "Die 37er", "Herkunft aus der Ferne", "Faustrecht" oder "New Eden" (vom ähnlichen Thema bei "Ich heiße Nomad", "Star Trek: Der Film", "Die Neutrale Zone", "Hotel Royale", "Ein kleiner Schritt" oder "Friendship One" ganz zu schweigen!)
Oder man lässt durch den extensiven Auftritt eines wohlbekannten Charakters aus einer anderen Star-Trek-Serie die gesamte Folge bestimmen, wie es etwa bereits mit illustren Charakteren wie Khan Noonien Singh, Sarek, Montgomery Scott, Spock, James T. Kirk, William Riker, Q, Lwaxana Troi, Worf, Deanna Troi oder Reginald Barclay geschah.
Der Star-Trek-Stoff, an dem sich "Lower Decks" auch zukünftig weiterhin großzügig bedienen kann, ist jedenfalls noch reichhaltig genug, um der Serie mehrere Staffeln zu bescheren…


Denkwürdige Zitate.

"When did you even find time for that?"
"Sometimes, when I say I'm going to the bathroom I'm really recoding her DNA."
Bradward Boimler und D'Vana Tendi

"The Farm cures all."
Edosianischer Offizier der Division 14

"Tonight, freaks fight back!"
Anführer der Patienten an Bord der USS Osler

"We're all Starfleet! We have to follow the Rules!"
"I am the rules!"
Boimler und der edosianische Offizier

"Please don't hurt me! Please don't hurt me! I'm just a freak like you, see!? Ha! It wore off! I'm not a freak anymore!"
Boimler

"Farewell, Tendi! May the suns shine upon you!"
Der Hund


Weiterführende Leseliste.

Staffel 1.

01. Rezension zu "Second Contact"
02. Rezension zu  "Envoy"
03. Rezension zu "Temporal Edict"
04. Rezension zu "Moist Vessel"
05. Rezension zu "Cupid's Errant Arrow"
06. Rezension zu "Terminal Provocations"
07. Rezension zu "Much Ado About Boimler"
08. Rezension zu "Veritas"
09. Rezension zu "Crisis Point"
10. Rezension zu "No Small Parts"

Staffel 2.

01. Rezension zu "Seltsame Energien"

Freitag, 20. November 2020

Turons Senf zu "Aasgeier" [DIS, S3Nr06]


Spoilerwarnung.

Diese Rezension enthält massive Spoiler auf "Aasgeier", die sechste Folge der dritten Staffel von "Star Trek: Discovery" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und weitere Episoden bereits gesehen hat.


Einleitung.
So recht warm werde ich persönlich mit dem Zukunftsbild der dritten Staffel "Star Trek: Discovery" noch immer nicht. Die Schiffe weisen zu wenig Schnittmenge mit den von mir geschätzten Vorbildern auf, die großen technologischen Sprünge scheinen auf optische Gimmicks beschränkt zu sein und bislang blieb die Idee der programmierbaren Materie noch weit hinter den Möglichkeiten des Begriffs zurück.
Dabei war es stets eine der großen Stärken Star Treks gewesen, durch gutes Beispiel unser Bild der Zukunft zu prägen. Viele Requisiten aus den Serien und Filmen der Franchise wie aufklappbare Kommunikatoren, PADDs oder Bildschirmkommunikation sind von bloßer Zukunftsmusik längst zu einem festen Bestandteil des Alltags geworden.
Manchmal jedoch vermisse ich diese Visionärsmentalität bei "Discovery". Während man nämlich noch versucht hat, entsprechende Elemente in einer Zeitlinie kurz vor der Originalserie zu etablieren, obwohl es dem Design dieser Epoche widersprach, empfinde ich eine gewisse Ideenlosigkeit in dem, was als Technologielevel des zweiunddreißigsten Jahrhunderts verkauft wird.
Kann es sein, dass "Discovery" hier den klassischen Star-Trek-Serien hinterherhinkt?


Story.
Während die USS Discovery radikal umgerüstet und auf Hochglanz poliert wird, stiehlt sich Michael Burnham zusammen mit der ehemaligen Imperatorin Philippa Georgiou heimlich, still und leise davon, um ihren neuen besten Freund Cleveland Booker aus den Fängen der Smaragdkette zu befreien und nebenbei eine 'Black Box' sicherzustellen, um mehr über den mysteriösen Dilithium-Brand zu erfahren, der die Raumfahrt im bekannten Universum behindert.
Auf der kargen Welt Hunhau angekommen, zeichnet sich ein düsteres Bild: Die mafiöse Gangstervereinigung aus Andorianern und Orionern hat einen intergalaktischen Schrotthandel aufgebaut, in dem sie ihre Gefangenen als Sklaven halten, unverhohlen Vetternwirtschaft betreiben und willkürlich über Leben und Tod ihrer Leibeigenen entscheiden. Doch Michael Burnham hat einen Plan: Mithilfe ihres früheren Partners initiiert sie eine Revolte, um die bestehende Gesellschaftsordnung über den Haufen zu werfen, Book aus den Klauen der Organisation zu befreien und die wertvollen Daten über den Brand zu erhalten…


Lobenswerter Aspekt
.

Besetzung.
Auch in dieser Woche gilt es zu bemerken, dass die Schauspieler ihre Arbeit mit Bravour verrichten, selbst wenn ihnen die Drehbuchautoren diesen Job nicht immer einfach machen. Immerhin konnten sich in dieser Woche einige Charaktere in den Fokus spielen, die zuvor eher im Hintergrund standen oder ein wenig aus der Zeit gefallen schienen.
Zu jenen Personen zählt ganz klar Philippa Georgiou [Michelle Yeoh], der es gelang, die zarten Andeutungen in "Fern der Heimat" zu unterstreichen, nach denen ihrer zwielichtigen Rolle in dieser verrohten Zukunft eine besondere Bedeutung zukommen könnte. Als neues Gimmick erhielt ihr Charakter in diesem Zusammenhang Flashbacks angehängt, die ihrem merkwürdigen Verhalten seit ihrer Privataudienz mit Kovich mehr Tiefe verleihen. Die neue/alte Ambivalenz zwischen Misstrauen und Zuneigung zu Burnham steht ihr jedenfalls gut zu Gesicht, zumal sie endlich einmal mehr zu tun bekommt, als nur kluge Kommentare zu den Nachlässigkeiten der Autoren zu geben.
Die zweite gute Nachricht bleibt, dass Cleveland Booker [David Ajala] wieder da ist! Ihm sind nicht nur einige Dialoge vergönnt, sondern auch ein Kuss mit Michael Burnham, auf den der Zuschauer seit der ersten Folge gewartet hat.
Vor allem macht sich bemerkbar, wie gut die Anwesenheit Books besonders Michael Burnham [Sonequa Martin-Green] tut. Die unbestreitbare Chemie tut allen Beteiligten gut und es fällt auf, dass zwar die obligatorischen Krokodilstränen kullern, aber die Monoperspektive zugunsten von Georgiou und Book eine Pause einlegt. Vor allem aber bleibt Burnham trotz des Rückfalls in alte Verhaltensmuster charakterlich vielfältiger und damit auch ein wenig nahbarer.
Leidtragender dieser Entwicklung bleibt Saru, auch wenn Douglas Jones immerhin Raum gegönnt wird, dies auf der Mattscheibe mit einem fundierten Auftritt auszuleben. Er kann einige Ausrufezeichen in seiner Funktion als Captain setzen, der bei seiner Suche nach einem eigenen Führungsstil erkennt, dass auch Enttäuschung ein Erziehungsmittel sein kann. Allerdings bleibt seine Konsequenz zu bemängeln, denn die bewusste Befehlsverweigerung hätte Burnham ruhig mehr als nur den eher dekorativen Posten eines ersten Offiziers kosten können.
Wobei natürlich auch die Frage bleibt, wer diese vakanten Position an ihrer Stelle einnehmen sollte.
Obwohl Paul Stamets vom Rang her sicherlich in Frage käme, bleibt auffällig, dass Anthony Rapps Aktivitäten auf den Sporenantrieb und dem damit verbundenen Team beschränkt sind. Er plaudert munter aus dem Beziehungsnähkästchen und zeigt sich durchgängig von seiner sanften Seite, was allerdings auch ein klein wenig den Eindruck hinterlässt, dass man von ihm hätte mehr zeigen können. Immerhin erhält er eine recht intime Schlafzimmerszene mit Wilson Cruz, auch wenn bei dieser Gelegenheit anzumerken bleibt, dass Hugh Culbers Anteil an dieser Episode recht überschaubar ausfällt.



Wäre Sylvia Tilly [Mary Wiseman] nicht Fähnrich, würde sie sich sicherlich als gute Wahl entpuppen, zumal sie wiederum dabei hilft, Saru auf den richtigen Weg zu bringen. Bedenkt man ferner, wie sehr sie als Mitgleid des untersten Offiziersrangs ihre Schiffskameraden herumkommandiert, bleibt nur zu hoffen, dass die Autoren hier nicht zu Schnellschüssen neigen, die abermals unnötig dem Kanon entgegenwirken würden. Obwohl ihre Rolle als Pausenclown dieses Mal von Linus [David Benjamin Tomlinson] besetzt wird, bringt sie dennoch mit ihrer Ablehnung Katzen gegenüber und einem zu übertriebenen Rückfall in die Vulgärsprache (ein unangebrachtes "Scheiße" hätte an dieser Stelle genügt) auch genügend Gegenargumente für dieses verantwortungsvolle Amt ein.
Adira [Blu del Barrio] und ihr imaginärer Freund Gray [Ian Alexander] vermögen es kaum, in der begrenzten Zeit nennenswerte Ausrufezeichen zu setzen und vollziehen abermals Purzelbäume auf dem schmalen Grad zur Teenager-Telenovela. Immerhin befreit der Wesley-Crusher-Ersatz ihren neuen Freund Stamets von dessen persönlichem Interface und öffnet neuen Entwicklungen des Sporenantriebs Tür und Tore.
Der Rest der Discovery-Crew hat nicht viel zu melden – wenn er denn überhaupt auftaucht. Zwar kann man einige Schauspieler wie Oyin Oladejo, Emily Coutts oder Sara Mitich ein paar Szenen durch ihre Anwesenheit bereichern sehen, aber sonderlich viel Platz bleibt ihnen nicht vergönnt. Andere Crewmitglieder wie Tig Notaros Jett Reno sind überhaupt nicht zu sehen.
Der Großteil der Gastdarsteller bleibt in gewohnter Discovery-Manier entweder weit hinter ihren Möglichkeiten zurück oder bestenfalls ein Abziehbild eines glaubwürdigen Charakters (man beachte zum Beispiel, dass die Schrottplatzwärter wie Stormtrooper zielen). Das Paradebeispiel für letzteres lässt sich im "Bösewicht der Woche" namens Tolor [Ian Lake] finden, der so sehr nach Schema-F gestrickt ist, dass die Autoren sich genötigt sahen, diesen Umstand mit einigen flapsigen Bemerkungen Georgious (erfolglos) wenigstens auf eine humoristische Ebene zu heben.
Doch auch Vanessa Jackson und Oded Fehr als Audrey Willa und Admiral Charles Vance vermögen es nicht, in dieser Folge mehr als schmückendes Beiwerk beizusteuern. Und das Bemerkenswerteste am ebenso antennen- wie kantenlosen Andorianer Ryn blieb die Tatsache, dass die Vetternwirtschaft in dieser Folge auf der Besetzungsliste fortgeführt wird, denn Noah Averbach-Katz ist im wahren Leben der Ehemann Mary Wisemans. Immerhin bleibt sich "Discovery" in diesem Punkt selbst treu, denn auch Sonequa Marin-Greens Gatte Kenric Green durfte in der zweiten Staffel ja einen Gastauftritt absolvieren.
So bleibt am Ende nur noch der Auftritt Leeus als Groll zu erwähnen, die in ihrer Eigenschaft als Katze einen gewissen Wohlfühlcharakter in die Serie miteinbringt.


Kritikwürdige Aspekte.

Pausenfüller.
Meine Güte, diese Handlung ist selbst für Discovery-Verhältnisse extrem dünn ausgefallen!
Burnhams nicht-genehmigter Kurzausflug in die Unterwelt der Smaragdkettenträger lässt sich inhaltlich problemlos auf Energiewaffenblitze, Weltraumkarate und Sprinteinlagen (wenigstens haben sich die Statisten für ihr Geld bewegen müssen!) reduzieren, während das seichte Geplänkel auf der frisch renovierten USS Discovery sicherlich in einem deutlichen Gegensatz dazu steht, aber inhaltlich kaum etwas von Mehrwert zu bieten vermag. Es wirkt fast ein wenig so, als wäre der Staffel mit Erreichen der Streckenhälfte die Luft ausgegangen, die man zuvor in so verschwenderischen Zügen verbraucht hat.
"Aasgeier" bleibt in seiner Gesamtheit also eher ein vorhersehbarer Lückenbüßer, der von Anfang an keinerlei Zweifel lässt, wie die generelle Marschrichtung dieser Episode aussehen wird. Sie hangelt sich von plakativen Motiven (flache Gangstercharaktere, eine flache Beraube-den-Räuber-Story, flaches Milieu mit ebenso flach in Szene gesetzten Opfern), über absehbare Entwicklungen (der überfällige Kuss zwischen Burnham und Book, die unausweichliche Zuspitzung des Konfliktes zwischen Burnham und Saru, die zu erwartende Flucht des Bösewichtsneffen mit Zweitauftrittspotential) bis hin zu uninspiriertem Weiterspinnen zuvor etablierter Charakterentwicklungsfäden (Stamets offenes Ohr für Adira, Tillys Beistand für Sarus Führungsstil, Burnhams halbherzige und auf den Rang des ersten Offiziers beschränkte Degradierung). Sie wirkt offensichtlich konstruiert (Books Schiff kommt allein zur Discovery und lädt Burnham förmlich zu einem Einzelabenteuer ein, Gray gibt der Freundschaft Adiras zu Stamets seinen Segen, ein Bauernopfer muss die Effizienz des Schrottplatz-Verteidigungssystems beweisen), verfügt über ein unausgewogenes Erzähltempo und lässt sogar zu, dass sich einige der zentralen Charaktere dieser Serie von einer Katze an die Wand spielen lassen.
Immerhin gibt es neben ein paar schönen Kameraeinstellungen auch einige spannende Ideen, deren Entfaltung man jedoch kommenden Folgen vorbehält: Georgiou scheint an den Nachwehen ihres Sektion-31-Bewerbungsgesprächs mit Kovich zu leiden, mit Ryn hat man ein Werkzeug um die Andorianer aus ihrer unheilvollen Symbiose mit den Orionern zu befreien und mit Osyraa wird ein weiblicher Haupt-Gegenspieler weiter etabliert, der in seiner finalen Ausgestaltung hoffentlich  mehr zu bieten hat als Narissa Rizzo bei "Star Trek: Picard".
Da auch der Fokus der Folge nicht allein auf Michael Burnham liegt, sondern beinahe gerecht auch auf die Schultern von Book und Georgiou verteilt wird, nährt die Folge sogar die Hoffnung, dass dieser Gedanke in kommenden Episode des Öfteren zum Tragen kommt und eventuell sogar auf andere Personen wie Saru, Paul Stamets oder Adira Tal ausgeweitet wird. So oder so hängt die Messlatte für die nächste Episode durch diesen Ausrutscher keineswegs niedriger, zumal der ambitionierte Titel "Unification III" alles andere als dienlich ist, die Erwartungen kleinzuhalten…


Kanonbrüche und Logiklöcher.
Natürlich werden in "Aasgeier" einige schöne Anspielungen gestreut. So kann man ein Wiedersehen mit einigen Schiffen der vorherigen Folge feiern, weitere wohlbekannte Planeten auf der Deckengemälde-gleichen Raumkarte entdecken oder im Weltraummüll von Hunhau TNG-Phaser, Klingonenabzeichen oder andere Props wiederfinden. Doch auch wenn man verschiedene altbekannte Spezies (Cardassianer, Bajoraner, Zaraniten) sieht und sogar von selbstdichtenden Schaftbolzen oder einer Baryon-Reinigung hört, wird schnell klar, dass es in dieser Episode dann doch nicht reicht, um das hohe Referenz-Niveau des unmittelbaren Vorgängers zu erreichen.
Vor allem aber stellt diese Folge lebendig unter Beweis, dass eine Flucht in eine tausend Jahre entfernte Zukunft nicht gleichzeitig bedeutet, dass man vor den Auswirkungen des Kanons sicher ist. Tatsächlich schafft es "Discovery" nämlich nicht nur, mehrfach im Widerspruch zum größeren Star-Trek-Rahmen zu stehen, sondern auch, sich in unnötigen Diskrepanzen zur eigenen Erzähltradition zu verlieren.
Das Paradebeispiel für beides kann man gleich zu Beginn der Episode miterleben, als die USS Discovery im Zuge ihres 'Upgrades' die neue Kennzeichnung "NCC-1031-A" erhält.
Natürlich kann ich gut verstehen, was die Autoren damit aussagen wollten; der betonte Abstand zu den Ereignissen der beiden zurückliegenden Staffeln ist im Grunde etwas, was man lobend erwähnen sollte. Dennoch bleibt das Anfügen eines Buchstaben an die Registrierungsnummer der Star-Trek-Tradition nach Schiffen vorbehalten, die in die Fußstapfen eines stillgelegten oder zerstörten Vorgängers treten sollen. Die USS Enterprise hatte schließlich – ähnlich drastischen Umbauarbeiten zum Trotz – erst ein 'A' erhalten, nachdem das Original in der Atmosphäre des Genesis-Planeten verglühte und kurzerhand ein anderes Schiff den Namen erhielt.
Als wäre das nicht schon ein ausreichender Beweis dafür, dass den Autoren eines angemessenen Grundwissens der Star-Trek-Welt mangelt, verstrickt sich diese Runderneuerung auch in Widersprüche mit der eigenen Erzählhistorie. So steht die USS Discovery mit ihren völlig losgelösten Warpgondeln, der hypermodernen Technik und der veränderten Registrierungsnummer in einem krassen Gegensatz zur Darstellung im Short Trek "Calypso", der eigentlich die thematische Grundlage für den Wechsel der Serie in eine weit entfernte Zukunft gelegt hat. Die komplette Handlung der Mini-Folge wirkt im Angesicht der Entwicklungen dieser Folge jedenfalls zunichte gemacht und der Bedeutungslosigkeit preisgegeben.
Wobei die Sache mit den entkoppelten Warpgondeln sowieso ein Thema für einen eigenen Artikel wäre, denn abgesehen davon, dass dies arg an die Podracer aus dem ersten Star-Wars-Film "Eine dunkle Bedrohung" erinnert, mag sich mir der Sinn dieser radikalen Veränderung nicht erschließen. Immerhin dienen diese prominenten Bauteile unter anderem dazu, die Plasmaversorgung zwischen Warpspulen und dem Antrieb eines Schiffes sicherzustellen, weswegen eine direkte Verbindung zum Schiff (durch die das Plasma transportiert werden kann) durchaus sinnvoll erscheint. Während ich aber noch irgendwie zugestehen mag, dass dies in einer mehr als achthundert Jahre von "TNG" entfernten Zukunft Änderungen unterworfen sein kann, bedauere ich dennoch, dass der Wiedererkennungswert von Sternenflottenschiffen durch den Wegfall dieses stilprägenden Merkmals geschmälert wird.
Zumal auch jeglicher vermeintliche Vorteil dieses Arrangements fragwürdig erscheint, wenn man bedenkt, dass die Mission der USS Le Guin ganze zwei Monate benötigt, um eine simple Versorgungsmission nach Na'Seth zu bewerkstelligen. Doch warum eigentlich? Auch wenn Dilithium knapp geworden ist, sollte die Geschwindigkeit eines Schiffes durch diesen Mangel nicht beeinträchtig sein und Books Transformer-Schiff stellt mit seinem raschen Ausflug nach Hunhau deutlich unter Beweis, dass sich die Drehbuchautoren selbst nicht ganz so sicher zu sein scheinen, welche Auswirkungen der große Dilithiumbrand von anno dazumal wirklich auf die von ihnen konstruierte Zukunft hatte.


Stattdessen neigen sie zu recht absoluten Statements, die ihnen nur all zu schnell wieder auf die Füße fallen.
Warum sollte das Bestehen der Föderation vom Aufdecken der Dilithium-Brand-Ursache abhängen?
Warum etwa besteht Saru auf den Verbleib Burnhams an seiner Seite und gestattet ihr nicht einfach die Mission nach Hunhau (zumal es Präzedenzfälle für eine derartige Sondermission selbst bei Discovery gäbe und Saru selbst zugibt, dass man die Mission auch ohne ihre Beteiligung problemlos durchführen kann)?
Woher weiß der persönliche Transporter ohne Spracheingabe eigentlich, wohin er seinen Träger schicken muss?
Warum hinterlässt das Implantat eine Narbe, die man selbst zu Kirks Zeiten mit einem simplen Hautregenerator hätte verschwinden lassen können?
Was ist mit den anderen Sklaven auf Hunhau? Müssen die anderen Schichtarbeiter auf dem Planeten oder den Schiffen verbleiben? Oder hat Georgiou sie mit den Schüssen auf die schwebenden Schrottentnahmestellen allesamt getötet?
Am absurdesten aber wirkt die Idee, einen Zeichen dadurch zu setzen, einem Andorianer ausgerechnet die Antennen abhacken, wenn man bedenkt, dass dieses auffällige Körperteil bei jener Spezies von allein wieder nachwächst. Als Statement einer Verbrecherbande ist es in etwa so sinnvoll, wie einem mit Schutzgeldzahlungen in Rückstand geratenen Menschen das Brusthaar zu rasieren, die Fußnägel zu stutzen oder die Schnupfnase zu putzen.
Dabei wäre all das problemlos durch eine überschaubare Recherche auf der kostenfrei zugänglichen Star-Trek-Wiki "Memory Alpha" vermeidbar gewesen, weswegen diese Episode an der Autorin dieser Folge im Speziellen und ihren Kollegen im Allgemeinen zeigt:
Man kann fraglos gute Drehbücher für "Battlestar Galactica", "Smallville" oder "The Boys" schreiben, aber für Star Trek sollte man auch gewillt sein, ein wenig mehr Arbeit zu investieren, indem man den größeren Rahmen der Franchise und der eigenen Serie in Betracht zieht.


Synchronisation.
Abermals findet die Folge die Balance zwischen Duzen (Georgiou gegen jeden) und Siezen (zwischen Sternenflottenoffizieren) und von kleineren Auffälligkeiten wie die Übersetzung von "meat sack" mit "Bohnenstroh" bleibt da wenig Grund zum Schimpfen.
Bestenfalls vielleicht, dass mit dem wenigen Platz für Hugh Culber auch weniger Platz für dessen deutsche Synchronstimme Benjamin Stöwe bleibt...


Fazit.
Der frische Schwung der dritten Staffel wird mit "Aasgeier" jäh unterbrochen, weil die Folge zu konstruiert, unoriginell und ausrechenbar wirkt. Erschwerend kommt hinzu, dass sie nicht nur mit Star-Trek-Erzähltraditionen im Allgemeinen, sondern auch Serienentwicklungen im Speziellen bricht und kaum über den Status eines Lückenbüßers für kommende Episode hinauszureichen vermag.
Immerhin lässt sie genügend Raum, um Georgiou einmal Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten und mit der Rückkehr von Book weckt sie auch die Hoffnung, dass kommende Folgen wieder mehr vom Zusammenspiel der einzelnen Charaktere profitieren könnten.

Bewertung.
Ein Lückenbüßer und Pausenfüller.







Schluss.
Tatsächlich mochte ich einen technologischen Aspekt dieser Folge ganz besonders: Die Kommunikatortechnologie beinhaltet hier endlich einmal das, was heutzutage schon durch ein Smartphone abgedeckt wird (von persönlichen Transportern vielleicht einmal abgesehen.).
Denn bei allen Zukunftsvisionen bleibt der Haken bestehen, dass sie schnell veraltet wirken können.
Drucker zum Beispiel waren im TOS-Pilotfilm "Der Käfig" noch state of the arts, während sie heute kaum mehr mit dem Zukunftsbild von Star Trek vereinbar scheinen. Die Klappschalteramaturen der Originalserie wirken mehr als fünfzig Jahre nach der Erstausstrahlung reichlich antiquiert. Und wer benutzt heutzutage schon noch ein Telefon, das man aufklappen muss?
Das alles zeigt, wie wenig konstant unsere Wahrnehmung von Zukunft sein kann. Was wir heute noch für modern erachten, kann schon in zehn Jahren den Stempel der Vergangenheit tragen.
Insofern sehe ich ganz persönlich den Zukunftsgedanken bei "Discovery" eher auf ideeller Ebene, denn angelehnt an Gene Roddenberrys Idee einer weiter entwickelten Menschheit ist im Rahmen der Serie ein homosexuelles Paar, ein non-binärer Darsteller oder ein Transgender-Charakter ein mittlerweile ganz normaler Bestandteil des Alltags.
Das wird am Ende weniger schlecht altern als AirPods, Spracheingabemöglichkeiten oder PADDs und auch wenn die Serie noch immer viele Fehler hat, bleibt dieser Aspekt in seiner Unaufgeregtheit ein bemerkenswertes Stück Zukunft.


Denkwürdige Zitate.

"Der Admiral wird sich nicht von einer Katze auf einem Schiff überzeugen lassen."
Saru

"Du hattest mich schon bei 'unauthorisierte Mission'."
Philippa Georgiou

"Was hat dieser Katzenliebhaber denn, dass Du ihn mit den Augen verschlingst wie eine Zweijährige rosa Zuckerwatte?"
Georgiou

"Was schert mich Dein Auge, solange es nicht an meinem Gürtel baumelt?"
Georgiou

"Diese Katze kann gar nicht verloren gehen! Die übt ihre eigene Schwerkraft aus!"
Georgiou

"Ich hätte wohl das Gleiche wie Michael getan... Nur für's Protokoll!"
"Nur für's Protokoll: Ich glaube nicht, dass Sie das getan hätten..."
Sylvia Tilly und Saru

"Commander, warum sagen Sie mir nicht, was mir auf der Zunge liegt?"
"Die Ursache des Brands zu erforschen ist ein Luxus, den Sie sich nicht leisten können..."
"Korrekt!"
"...Weil sie täglich einhundert neue Feuer vorfinden, die Sie löschen müssen..."
"Korrekt!"
"Und ich habe einen Befehl missachtet. Und damit die Authorität meines Captains untergraben. Und Ihre."
"Korrekt."
Admiral Chares Vance und Michael Burnham



Weiterführende Leseliste.

01. Rezension zu "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil I"
02. Rezension zu "Fern der Heimat"
03. Rezension zu "Bewohner der Erde"
04. Rezension zu "Vergiss mich nicht"
05. Rezension zu "Bewährungsprobe"
06. Rezension zu "Aasgeier"
07. Rezension zu "Wiedervereinigung, Teil III"
08. Rezension zu "Das Schutzgebiet"
09. Rezension zu "Terra Firma, Teil I"
10. Rezension zu "Terra Firma, Teil II"
11. Rezension zu "Sukal"
12. Rezension zu "Es gibt Gezeiten..."
13. Rezension zu "Ein Zeichen der Hoffnung, Teil II"

Staffel 2.

01. Rezension zu "Brother"
02. Rezension zu "New Eden"
03. Rezension zu "Lichtpunkte"
04. Rezension zu "Der Charonspfennig"
05. Rezension zu "Die Heiligen der Unvollkommenheit"
06. Rezension zu "Donnergrollen"
07. Rezension zu "Licht und Schatten"
08. Rezension zu "Gedächtniskraft"
09. Rezension zu "Projekt Daedalus"
10. Rezension zu "Der rote Engel"
11. Rezension zu "Der Zeitstrom"
12. Rezension zu "Tal der Schatten"
13. Rezension zu "Süße Trauer, Teil I"
14. Rezension zu "Süße Trauer, Teil II"

Staffel 1.

01. Rezension zu "Leuchtfeuer" und "Das Urteil"
03. Rezension zu "Lakaien und Könige"
04. Rezension zu "Sprung"
05. Rezension zu "Wähle Deinen Schmerz"
06. Rezension zu "Lethe"
07. Rezension zu "T=Mudd²"
08. Rezension zu "Si Vis Pacem, Para Bellum"
09. Rezension zu "Algorithmus"
10. Rezension zu "Nur wegen Dir"
11. Rezension zu "Der Wolf im Inneren"
12. Rezension zu "Blindes Verlangen"
13. Rezension zu "Auftakt zum Ende"
14. Rezension zu "Flucht nach vorn"
15. Rezension zu "Nimm meine Hand"

Donnerstag, 19. November 2020

Turons Senf zu "Terminal Provocations" [LD, S1Nr06]

Spoilerwarnung.
Diese Rezension enthält massive Spoiler auf "Terminal Provocations", die sechste Folge der ersten Staffel von "Star Trek: Lower Decks" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und weitere Episoden bereits gesehen hat.


Einleitung.
Obwohl wir in der letzten Woche an dieser Stelle den Short Trek "Escape Artist" als eine Art Bewerbungsmappe für Mike McMahans Serie "Lower Decks" empfohlen haben, gibt es ein weiteres Werk, dass einen noch besseren Einblick in das Wesen, den Humor und den Star-Trek-Wissensstand McMahans gibt als den vergleichsweise aussagearmen "Short Trek".
Natürlich rede ich von seinem genialen (englischsprachigen) Buch "Star Trek The Next Generation Warped. An Engaging Guide to the Never-Aired 8th Season", die auf McMahans gleichnamige Tweet-Serie beruht und von den Illustratoren Joel Watson und Jason Ho liebevoll bebildert wurde. Auf 274 Seiten kann man sechsundzwanzig Abenteuer einer angeblich nie veröffentlichten, aber teilweise ins Internet geleakten achten Staffel "Next Generation" nachverfolgen – inklusive 'Fun Facts' sowie 'Logiklöchern und Kanonbrüchen'.
Wenn man nun McMahans aktuelle Star-Trek-Serie bereits gesehen hat, wird man viele Aspekte wiedererkennen können: Die augenzwinkernde Glorifizierung des ersten Offiziers, einen orionischen Charakter mit optisch großer Schnittmenge zu den frühen Entwürfen D'Vana Tendis und mit Liebe erzählte, aber teilweise sehr skurrile Geschichten in einem gut gefütterten Star-Trek-Mantel.
Vor allem jedoch gibt es mehrere Querverweise auf das namensgebende 'Unterdeck', in dem sich die weniger wichtigen Offiziersränge tummeln. Abermals sind viele Aspekte der Serie deutlich erkennbar; eine Folge mit dem Titel "Lowest Decks" [S8Nr13] etwa gewährt Einblick in zwei Figuren, die in ihrem Habitus stark an Mariner und Boimler erinnern, in "Icy Hot" [S8Nr17] muss Wesley Crusher Lower-Decks-Mutproben bestehen um mit einer wiederum an Mariner angelegten Figur auszugehen und in "Transporter Madness" [S8Nr06] gibt es nicht nur Transporter-Streiche der niederen Ränge, sondern sogar einen Fähnrich namens Beckett.
Und auch die sechste Folge "Lower Decks" weist in bester "Warped"-Manier eine interessante Parallele zu einem wohlbekannten TNG-Charakter und seinem Auftritt in McMahans Buch auf…


Story.
Die USS Cerritos trifft in den unendlichen Weiten des Alls auf ein Schiff der Drookmani, die Wrack und Ladung eines gestrandeten Sternenflottenfrachtschiffes aus dem dreiundzwanzigsten Jahrhundert ausschlachten wollen. Um die eigene Technologie vor den fremden Plünderern zu schützen, stellt sich Captain Freeman ihnen entgegen und versucht den Konflikt mit diplomatischen Mitteln zu lösen, auch wenn ihre Gegner um eine militärische Eskalation geradezu zu betteln scheinen.
Derweil bereiten sich D'Vana Tendi und Samanthan Rutherford auf dem Holodeck darauf vor, die im All verstreute Fracht einzusammeln, indem sie für den anstehenden Raumspaziergang in einer simulierten Umgebung üben. Doch Rutherfords heimtückischer Holo-Helfer Badgey wird während des Beschusses durch die Drookmani seiner Sicherheitsschranken beraubt und versucht, die beiden in seinem Programm gefangenen Offiziere umzubringen…
Mit ganz anderen Problemen müssen sich hingegen Beckett Mariner und Bradward Boimler herumschlagen, denen eine Vernachlässigung ihrer Pflichten auf die Füße fällt. Jener Kamerad nämlich, der sich angeboten hatte, ihre Pflichten zu übernehmen, während sie einer Party in der Bar des Schiffes beiwohnen, hat es in seiner Unfähigkeit geschafft, ein Schildsicherungskern mit seiner eigenen Persönlichkeit zu kreuzen. Nun müssen die drei Fähnriche das Amok laufende Stück Technik aufhalten, bevor es zu spät ist und bevor irgendeiner der Brückenoffiziere etwas von ihrem Faux-Pas bemerkt…


Lobenswerter Aspekt.

Kanonfutter.
Auf die Gefahr hin, dass ich diesen Aspekt der Serie in der sechsten Rezension zum gefühlt hundertsten Mal herauskehre, betone ich nochmals, dass es keine Star-Trek-Serie gib, die es in ähnlicher Weise versteht, den Kanon nicht als Bürde, sondern als Chance begreift.
Das zeigt sich bereits in den ersten paar Sekunden der Serie, in denen die vier Hauptcharaktere der Serie die verschiedenen Triebwerksgeräusche bekannter Sternenflottenschiffe miteinander vergleichen.
Das ist aber nur der Anfang für einen wilden Ritt durch die Prärie der Star-Trek-Querbezüge. Während wir von Herz-hungrigen Nausicaanern, tiefgefrorenen Prinzessinnen, den alten TOS-Kommunikatoren, Sherlock Holmes, Robin Hood, Sigmund Freud, Cyrano de Bergerac, Albert Einstein, Leonardo da Vinci, Stephen Hawking, Socrates, Ausweichmanöver Sulu Alpha, Q als Sündenbock und der USS Titan hören, kann man einen Weltraumspaziergang mit Anleihen aus dem achten Kinofilm "First Contact" oder der Voyager-Folge "Tag der Ehre", einen bajoranischen Marktplatz und Fehlfunktionen, die in ihrer Darstellung stark an die TNG-Episode "Die oberste Direktive" erinnern.
Wie bereits in den vorangegangen Folgen von "Lower Decks"  gibt es auch eine weitere Anspielung auf den Trickfilmserienvorgänger TAS; dieses Mal in Form der Überreste eines Frachtschiffes des Antares-Typs, der erstmals in "Mehr Trouble mit Tribbles" zu sehen war.
Der unbestrittene Star der Folge bleibt allerdings das hinlänglich aus Star Trek bekannte Thema der künstlichen Intelligenz, das den Zuschauer in einer rudimentären (in Gestalt des eher mäßig intelligenten Kerns, der mit dem mäßig intelligenten Geist Fletchers verbunden wurde) und einer sehr ausgefeilten Version (in Gestalt Badgeys, der in seiner Ausführung Erinnerungen an das unbeliebte Office-97-Hilfswerkzeug namens 'Clippy' oder 'Karl Klammer' weckte) durch die Handlung begleitet.
Natürlich sind vor allem die Vorzüge und Nachteile des Holodecks bereits in unzähligen Star-Trek-Interpretationen ausführlich behandelt worden, aber mit der Idee Badgey gleichermaßen als Unterstützung und Gegner zu etablieren schafft es "Lower Decks" abermals, einem vermeintlich überstrapazierten Erzählgegenstand frisches Leben einzuhauchen, ohne sich thematisch allzu weit von seinen Vorbildern zu entfernen. In seinem klassischen Vater-Sohn-Konflikt erinnert das Opfer von Holodeckfehlfunktionen an Datas bösen Zwillingsbruder Lore (bzw. dessen Verhältnis zu seinem Erbauer Noonian Soong) und der Umstand, dass der Showdown ausgerechnet in einer arktischen Umgebung stattfindet, weckt ebenfalls Erinnerungen an eine ähnliche Fehlfunktion in "Der große Abschied".
Darüber hinaus stellt die noch recht junge Serie tatkräftig unter Beweis, dass sie in ihrer sechsten Episode bereits mehr als genug Basis für Referenzen auf sich selbst angesammelt hat. So lernen wir endlich die Vertreter der Delta-Schicht kennen, deren Qualität Tendi bereits in "Temporal Edict" unterstrichen hat (man achte darauf, dass die beiden gezeigten Vertreter Karavitus und Asif Spiegelungen von Mariner und Boimler sind!). Mariner opfert ausgerechnet jenen Trikorder mit dem lila Streifen, den sie einem körperlosen Energie-Wesen in "Envoy" abgerungen hat. Und endlich bekommt ein Charakter, der in vorangegangenen Folgen beständig im Hintergrund zu sehen war seinen eigenen Auftritt. Sein Charakter erinnert stark an den Großteil jener Besatzung, die Janeway in "Der gute Hirte" auf dem Delta Flyer versammelte und tatsächlich hat McMahan Fletcher als eine Art Anti-Barclay angelegt, der in Verkehrung der Ereignisse von "Die Reise ins Ungewisse" statt von einem Computer super-intelligent gemacht zu werden hier einen Computer verdummen lässt.
Und Barclay bleibt nicht die einzige personelle Referenz. Der einäugige Captain der Drookmani wird von niemand geringerem als J.G. Hertzler eingesprochen und das Äußere seiner Figur scheint sowohl vom aktuellen Erscheinungsbild des Darstellers als auch von seiner bekanntesten Star-Trek-Rolle inspiriert worden zu sein.
Ergänzend bleibt zur Folge noch zu bemerken, dass die CBS-Marketing-Maschinerie für T-Shirts offensichtlich weniger Zeit benötigt als für Geordi-Teddys, die Mitglieder des 'Unterdecks' eine Neigung für ungesundes Essen zu haben scheinen (man beachte die Nachos, Burger, Tacos und den Lieutenant, der mit einem riesiges Tablett voll Pommes mit Gravy und Mayo vor sich herträgt) und das Raumschiff der Drookmani erstaunliche Ähnlichkeit zu einem LKW aufweist.
Vor allem aber eine Referenz verdient eine Sondererwähnung. Als am Ende der Episode Mariner die Schlüssel der Yacht des Captains präsentiert, kann man daran einen Schlüsselanhänger in Form eines Tribbles erkennen. Das an sich wäre nicht weiter erwähnenswert, wenn David Gerrold, seineszeichens Schreiber der TOS-Episode "Kennen Sie Tribbles?" damals die Inspiration für seine kultigen Weltraum-Fellknäuel nicht ausgerechnet von einem Schlüsselanhänger erhalten hätte. Zugegeben; ich selbst musste diese Parallele recherchieren, aber wenn diese Anspielung tatsächlich beabsichtigt war, so war es wohl die tiefsinnigste Referenz der bisherigen Star-Trek-Geschichte.


Kritikwürdiger Aspekt.

Kanonbrüche und Logiklöcher.
So richtig rund wirkt "Terminal Provokations" nicht. Es drängeln sich – bei knapp zwanzig Minuten Sendezeit - drei Erzählstränge auf engstem Raum, von denen nur einer (die Holodeck-Abenteuer von Tendi und Rutherford) das Potential hat, dauerhaft in Erinnerung zu bleiben.
Der Handlungsbogen auf der Brücke der USS Cerritos etwa krankt an der Passivität aller beteiligten Brückenoffiziere und kleineren Fehlern wie beispielsweise dem Umstand, dass die Drookmani ihren Sternenflottengegnern den Rahmen des Sternenflottenschiffes mit der Registrierungsnummer NCC-502 gleich zweimal entgegenschleudern (und es beim zweiten Anlauf unversehrter ist als beim ersten).
Wirklich problematisch bleibt allerdings jener Teil in dem Mariner und Boimler sich mit Fletcher und dem von ihm angerichteten Chaos beschäftigen müssen.
Zunächst einmal krankt die Opposition der beiden ihrem Kameraden gegenüber am Umstand, dass sie an der Misere eine unabstreitbare Mitschuld tragen: Sie haben ihn mit einer arbeitsintensiven Aufgabe allein gelassen, um an einer Party teilnehmen zu können. Am Ende würden auch sie daher vor den Brückenoffizieren aufgrund ihrer Pflichtvergessenheit verantwortlich sein.
Und dann ist da noch Fletcher selbst.
Natürlich habe ich ein Verständnis dafür, was die Autorenriege mit dieser Figur ausdrücken wollte, aber hinsichtlich des ausgiebigen psychologischen, intellektuellen und physischen Auswahlprozesses, dem sich Kadetten laut "Prüfungen" stellen müssen, erscheint es doch sehr unwahrscheinlich, dass Personen, die auf die Idee kommen Müll im Materie-Antimaterie-Reaktor zu entsorgen jemals zugelassen worden wären. Dass es nur sechs Tage dauert, bis er degradiert und sogar entlassen (!) wird, unterstreicht diesen Aspekt ferner.
Wer nach Möglichkeiten sucht, diesen Widerspruch zu erklären, mag vielleicht im Umstand fündig werden, dass der elitäre Auswahlprozess im Angesicht der Verluste von Wolf 359 und den Dominion-Kriegen in seinen Anforderungen eventuell heruntergeschraubt worden sein könnte.
Daher gilt der größte Vorwurf abermals dem 'Cartoon Effekt', der die Serie ein weiteres Mal heimsucht, denn Fletchers Idee, seinen Geist mit dem isolinearen Kern zu verbinden bleibt am Ende des Tages in etwa so glaubwürdig wie zu versuchen, sich ein HDMI-Kabel ins linke Nasenloch zu stopfen um seine Gedanken auf dem Fernseher sehen zu können. Wenn die Verbindung von menschlichem Geist und Technik tatsächlich so einfach wäre, verwundert es zumindest, warum Dr. Ira Graves sein ganzes Leben für die Erforschung dieser Möglichkeit geopfert hat. Oder warum das MHN der Voyager nicht einfach seinen Geist auf einen humanoiden Wirt übertragen hat um seinen Traum von Menschlichkeit zu verwirklichen. Oder warum Jean-Luc Picard in seiner aktuellen Serie einen Androiden-Körper von Coppelius braucht, obwohl er diese Übertragung auch einfach auf seinem Weingut hätte durchführen können.
Denn entweder haben sich all diese Personen innerhalb einer Folge von einem (von McMahan selbst so betitelten) 'Vollidioten' vorführen lassen, oder dieser Teil der Handlung bleibt einfach in einer inhaltlichen Verwandtschaft mit eher zweifelhaften Höhepunkten der Star-Trek-Geschichte wie "Spocks Gehirn", "Gedankengift" oder "Die Schwelle".



Fazit.
Die sechste Folge reißt noch einmal aus dem positiven Gesamtbild von "Lower Decks" heraus, denn abgesehen davon, dass sie es nicht vermag, eine Balance zwischen ihren drei Handlungsebenen zu finden, krankt sie trotz massiver Kanonreferenzen abermals am 'Cartoon-Effekt', in dem sie mit der Übertragung menschlicher Intelligenz auf Maschinen recht beiläufig eine Grenze durchbricht, die andere Serien zu Recht tunlichst vermieden haben. Damit aber nimmt sie sich selbst einen guten Teil jener Glaubwürdigkeit, die "Lower Decks" bislang zu einer Serie in Augenhöhe mit anderen Vertretern der Franchise gemacht hatte.

Bewertung.
Gut gemeint.







Schluss.
In "Warped" findet sich auch eine ganze Episode namens "Barclay's Day" [S8Nr15] die allein jener Person gewidmet ist, die als Gegenentwurf zum Fletcher dieser "Lower Decks" Folge gedacht war. Dort mischt sich abermals Q in die Geschicke der USS Enterprise-D ein, um die Mannschaft und ihre Leistungsfähigkeit zu bewerten. Dabei stolpert er über Reginald Barclay, der es in seinen "Und täglich grüßt das Murmeltier"-ähnlichen Zeitmanipulationen schafft, etwa zwanzigtausendmal an seiner eigenen Inkompetenz zu sterben.
Doch hier zeigen sich zeitgleich auch die Gefahren, die lauern, wenn man Figuren und ihre Motivationen bis zur Unkenntlichkeit zum Wohle des Humors zuspitzt, denn auch wenn der kauzige Barclay im Verlauf von TNG und Voyager durchaus vom Pech verfolgt wurde, war er doch mitnichten der unfähige Offizier, zu dem ihn McMahan auf zwölf Seiten degradiert. Im Gegenteil; gleich mehrfach ist es ausgerechnet dem eigenbrötlerischen Ingenieur zu verdanken, dass der Tag gerettet werden konnte. Mehr noch; ohne Barclay hätte die Rückkehr der USS Voyager in den Alpha-Quadranten ungleich mehr Zeit in Anspruch genommen.
So bleibt der Fletcher dieser "Lower Decks"-Episode eher eine bis zur Unkenntlichkeit abstrahierte Version von McMahans eigener Interpretation Barclays was schade ist, denn in seiner Tollpatschigkeit und inneren Größe sollte die Figur eher ein Vorbild für die positiven Aspekte dieser Serie sein, als dessen Antithese.


Denkwürdige Zitate.

"Do you know how hard it is to get cheese out of fur in a sonic shower?"
T'Ana

"I got this! Lower Deckers stick together."
Fletcher

"Wow, look at him, look at him try!"
D'Vana Tendi

"These Guys are lucky I'm so ethical and considerate!"
Captain Carol Freeman

"Can I teach you a lesson?"
Badgey

"Phaser's locked on to their Warp core, Captain! Please, please let me shoot their warp core! I have been very good this month!"
Shaxs

"You'll help me or I say this was all your idea! I'm not going down for this!"
"Dude, what you're doing is so not Starfleet!"
"You break rules all the time!"
"Only dumb rules that shouldn't be there so I can do a better job! I would never put anyone in danger."
"Ahem…"
"Except sometimes maybe Boimler!"
Fletcher, Beckett Mariner und Bradward Boimler

"We did it! I don't know what we did, but we did it!"
Shaxs

"Do we have to get him promoted?"
"Eh, you know what they say: Keep your friends close and your enemies way the hell somewhere else!"
Boimler and Mariner


Weiterführende Leseliste.

Staffel 1.

01. Rezension zu "Second Contact"
02. Rezension zu  "Envoy"
03. Rezension zu "Temporal Edict"
04. Rezension zu "Moist Vessel"
05. Rezension zu "Cupid's Errant Arrow"
06. Rezension zu "Terminal Provocations"
07. Rezension zu "Much Ado About Boimler"
08. Rezension zu "Veritas"
09. Rezension zu "Crisis Point"
10. Rezension zu "No Small Parts"

Staffel 2.

01. Rezension zu "Seltsame Energien"