Donnerstag, 24. Oktober 2019

Star Trek, Deine Deutschen, Teil 07: Gerd Oswald

Einleitung.
In Deutschland werden 2019 dreißig Jahre Mauerfall gefeiert und auch die Star Trek Tafelrunde "Hermann Darnell" aus Potsdam Babelsberg möchte diesem Ereignis mit einer ganz besonderen Reihe Tribut zollen, in der - inspieriert vom Leben des kürzlich verstorbenen David Hurst - Deutsche bei Star Trek näher beleuchtet werden. Dabei geht es weniger um Personen wie Levar Burton oder Jeri Ryan, die im Zuge von Militärstationierungen im amerikanischen Sektor Deutschlands das Licht der Welt erblickten. Oder Schauspieler wie Mark Allen Shephard oder Nancy Kovack, die mittlerweile in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben. Selbst deutsche Charaktere wie Keyla Detmer oder Carl Jaeger finden hier keine Erwähnung.
Stattdessen erzählen wir zwischen dem 3. Oktober und dem 9. November 2019 zwölf Geschichten über zu Unrecht hierzulande weniger bekannte Darsteller, Regisseure und anderweitig mit Film und Fernsehen verbundene Personen und deren Beziehung zu Deutschland und Star Trek. Dabei wollen wir zeigen, dass Deutsche stets entscheidend dabei halfen, Star Trek zu dem Kultobjekt zu formen, das es heute ist.


Gerd Oswald.
Zwischen Gerd Oswald und Winrich Kolbe lassen sich deutliche Parallelen ziehen. Beide Regisseure zementierten bereits vor ihrer Zeit bei Star Trek ihren Ruf als zuverlässige Regisseure in Hollywood. Doch während Kolbe einen fulminanten Start hinlegte und am Ende die zweitmeisten Regie-Arbeiten bei Star Trek absolvierte, blieb Gerd Oswalds Engagement für die Franchise auf lediglich zwei Einsätze beschränkt.
Warum aber blieb Oswalds Einfluss auf Star Trek so überschaubar?


Gerd Günter Oswald wurde am 9. Juni 1919 in Berlin als Sohn von Käte Oswald und ihrem Mann Richard Oswald geboren. Sein Vater, der als Richard W. Ornstein aus Österreich nach Deutschland einwanderte, wurde zu einem der bekanntesten, aber auch umstrittensten Regisseure der noch jungen deutschen Filmszene. Neben einigen sehr erfolgreichen Filmen erregte er auch immer wieder Aufsehen: Etwa mit dem ersten offen homosexuellen Film "Anders als die Andern" (1919). Oder dem wegen pazifistischer Tendenzen beschlagnahmen Film "Das eiserne Kreuz" (1914). Oder dem deutlich gegen Antisemitismus gerichteten "Dreyfus" (1930). Als Jude wurde er in der instabilen Weimarer Republik rasch zu einer Zielscheibe der Nationalsozialisten, auch wenn dessen Werke mit der Etablierung des Tonfilms ungleich kommerzieller und damit auch politisch unverfänglicher wurden. Hier knüpfte der junge Gerd bereits erste Kontakte ins Filmgeschäft, als er zum Beispiel 1931 für einen Film seines Vaters namens "Arm wie eine Kirchenmaus" im Alter von zwölf Jahren als Kinderdarsteller eingesetzt wurde. Doch mit der Machtergreifung der Nazis 1933 wurde das Leben für die Familie, die sich bereits in vorangegangenen Jahren häufig Anfeindungen ausgesetzt sah, zunehmend schwierig und Richard Oswald hatte keine andere Wahl, als Deutschland zu verlassen und in seine österreichische Heimat zurückzukehren.

Gerd Oswald mit seinem Vater Richard Oswald

In Wien setzte Richard Oswald seine Arbeit als Regisseur fort und abermals setzte er seinen Sohn 1934 in "Wenn Du jung bist, gehört Dir die Welt" als Darsteller ein (ein Video des Film findet sich hier). Der Teenager folgte seinem Vater zu dessen Engagements in Frankreich, Großbritannien oder den Niederlanden, aber seine Heimat blieb – nachdem er Deutschland auf so schmerzhafte Weise verlassen musste – das ungleich offenere Österreich. Hier begann sich der junge Mann mehr und mehr auch politisch zu engagieren: Er setzte sich energisch für ein unabhängiges Österreich ein und gegen den aufstrebenden Faschismus im Land ein. Doch all sein Streben blieb am Ende vergebens, als Hitler 1938 mit dem Anschluss Österreichs vollendete Tatsachen schaffte. So musste die Familie ein zweites Mal vor den Nazis fliehen; dieses Mal allerdings über Frankreich in die USA.

Gerd Oswald in "Wenn Du jung bist, gehört Dir die Welt"

Während sein Vater in Hollywood nur noch sporadisch seinem Beruf nachkam, gelang es Gerd Oswald im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gut Fuß zu fassen. Er arbeitete zunächst in der Produktion, als Assistent und schließlich Regieassistent zunächst für kleinere, später größere Studios, bevor er ab 1955 das Heft in die eigene Hand nahm und zu einem vollwertigen Regisseur aufstieg. In gleich mehreren Serien erkannten die Produzenten seinen Wert als ebenso verlässlicher wie gründlicher Regisseur, sodass er gleich für acht Folgen "Daniel Boone", zehn Folgen "Bonanza" und stolze vierzehn Folgen "Outer Limits" (damit ist er bis heute Rekordhalter für diese einflussreiche Science-Fiction-Serie) die künstlerische Leitung übernahm. Er begann aber auch mit größeren Filmproduktionen, unter denen seine Verfilmung der "Schachnovelle" von Stefan Zweig zu den bekanntesten Werken zählte. Dabei blieb Oswald seiner eigenen Biografie dadurch verbunden, dass er stets versuchte, "antifaschistische Tendenzen" in seinen Werken miteinzubauen.

Oswald mit Curd Jürgens am Set der "Schachnovelle"
Das gelang ihm auch, als er ob seiner Referenzen bereits im Zuge der ersten Staffel der Originalserie als Regisseur verpflichtet wurde. Die Episode "Kodos der Henker" spielte nämlich geschickt mit dem Thema eines Despoten, der ein Terrorregime zum vermeintlichen Nutzen der Gesellschaft aufbaut und sich schließlich der Verantwortung seiner Taten entzieht. Bis heute erfreut sie die Folge großer Beliebtheit bei den Fans, auch wenn sie den Punkt markierte, ab dem an die von Grace Lee Whitney verkörperte Janice Rand nicht mehr berücksichtigt wurde.
Schuld daran war auch Gerd Oswald. Nicht zuletzt weil er während des Drehs dem Zeitplan hinterherhinkte, fielen die Szenen mit der jungen Schauspielerin dem Rotstift zum Opfer – auch wenn hinter der Ausbootung Whitneys auch andere Beweggründe seitens der Produzenten und die Alkoholabhängigkeit der Schauspielerin eine nicht unerheblliche Rolle spielten.
Eines der auffälligsten Ergebnisse der Arbeit Oswalds an der Folge bildet bis heute die spezielle Ausleuchtung. Insbesondere die Augen der Charaktere wurden auf Geheiß des Regisseurs intensiv
angestrahlt, während der Rest der Episode bewusst dunkel gehalten wurde.
Doch auch wenn Oswald einen zusätzlichen Drehtag benötigte, kam seine Arbeit gut an. Nicht nur, weil das Endprodukt qualitativ hochwertig ausfiel, sondern vor allem, weil Oswald das Kunststück gelang, trotz eines zusätzlichen Drehtages fast neuntausend Dollar unter dem ursprünglich veranschlagten Budget zu verbleiben. So blieb die erste Folge allen Beteiligten in positiver Erinnerung, auch Gerd Oswald selbst.
"Die erste [Episode] mochte ich sehr. Eine faszinierende Idee, eine gute Handlung."
Doch das Bild sollte sich mit seinem zweiten und letzten Engagement bei Star Trek drastisch ändern.



Niemand den ich kenne zählt "Auf Messers Schneide" zu den besseren Episoden von Star Trek. Zu Recht, denn die Folge stand von Beginn an unter einem schlechten Stern. Ursprünglich war für die Folge Drew Barrymore, der Vater der gleichnamigen E.T.-Darstellerin verpflichtet worden, doch der Schauspieler nahm buchstäblich Reißaus, als er kurz zuvor die abermals überarbeitete Version des Drehbuchs (es sollte während des Drehs noch mehrfach bearbeitet werden) erhalten hatte. Damit begann ein Wettlauf gegen die Zeit und die Folge wurde zu einer langen Kette an Improvisationen und Ersatzlösungen, die jeden Regisseur vor Probleme gestellt hätten.
Obwohl ihm das Kunststück gelang, trotz der Umstände eines sich ständig ändernden Skripts und eines mit Robert Brown eilig als Ersatz verpflichteten Schauspielers den ersten Tag innerhalb des Zeitplans zu verbleiben, überschlugen sich im Anschluss die Ereignisse. Oswald konnte sich nur schwer einen Reim auf den Inhalt der unfertigen Folge machen, der Dreh begann rasch, das Zeitlimit zu sprengen und der wirre Wechsel zwischen Innen- und Außenaufnahmen verschärfte zusätzlich die Situation. Am Ende musste Oswald gar einen Feiertag nutzen, um die Dreharbeiten zu beenden, was das Budget zusätzlich arg belastete. So blieb sein letzter Auftrag vor allem deswegen in Erinnerung, weil er nicht nur die Zeit überzogen hatte, sondern auch das Budget: Nach "Auf Messers Schneide" hatte sich die Negativbilanz der gesamten Serie von zuvor 20.387$ auf 46.266$ mehr als verdoppelt. Diese Bilanz verbaute es Gerd Oswald, an weiteren Star-Trek-Episoden teilzuhaben, zumal er gegen Ende der Folge einen eher lustlosen Eindruck bei allen Beteiligten hinterließ.



Doch war nicht allein eine Frage der Einstellung oder des Geldes. Auch Gerd Oswald, war als Sohn eines einflussreichen Regisseurs ebenfalls ein Faktor innerhalb dieser Gleichung. Dem konservativen Regisseur, dem von Bruce Hyde "hölzerne, preußische Persönlichkeitsmerkmale" unterstellt wurden und den auch D.C. Fontana für "altmodisch" hielt, machte sich nicht unbedingt Freunde unter den jungen Schauspielern, mit denen er zusammenarbeiten sollte. Er war Anhänger einer tradierten Hierarchie, in der der Regisseur die oberste Position einnahm und die Schauspieler seinen Anweisungen Folge leisten mussten. Damit stieß er vielen modernen Darstellern vor den Kopf. Robert Brown etwa gab zu Protokoll:
"[…] der Regisseur hetzte mich und schubste mich herum. Und er sagte mir, dass er die Schauspielergewerkschaft anrufen würde um ihnen zu sagen, dass ich ein schlechter Schauspieler sei, wenn ich mich nicht mit den merkwürdigen Dialogen beeilen wurde, die mir zugeteilt wurden."
Den größten Widersacher aber fand Oswald ausgerechnet im William Shatner, der ganz eigene Visionen für die Umsetzung seines Charakters James T. Kirk hatte. Entsprechend verstimmt äußerte sich Oswald später über seine Arbeit mit dem Kanadier:
"Nimoy war der Großartigste. Er ist absolut fantastisch. Armold Moss war exzellent. Jeder in der Besatzung war großartig, bis auf Shatner, zu dem ich einfach nicht durchdringen konnte."
Er ging sogar noch einen Schritt weiter, um seine Schwierigkeiten mit dem Star der Serie zu beschreiben:
"Mit Leuten, die wie Shatner mit eigenen Vorstellungen ankommen, kann man unmöglich Regie führen."



Ab dem Ende der Sechziger wird es allerdings still um den verdienten Regisseur. Mehr und mehr zieht er sich aus dem sich verändernden Geschäft zurück. Noch einmal kehrt er für zwei Folgen "Twilight Zone" in den Achtzigern auf den Regiestuhl zurück, bevor er sich vollständig zurückzieht. Am 22. Mai 1989 verstarb Gerd Oswald infolge einer Krebserkrankung schließlich in Los Angeles.



Vorschau.
Im nächsten Teil der Reihe geht es um einen Schauspieler, der im zarten Alter von zwei Jahren Deutschland verließ. Bis heute ist er der Deutsche mit den meisten Auftritten in der Kultshow und hat darüber hinaus noch in einer anderen berühmten Joss-Whedon-Serie als Bösewicht Spuren hinterlassen....

Quellen.
Asper, Helmut G.: Schach den Nazis. Gerd Oswald verfilm Stefan Zweigs Schachnovelle, Artikel hier.
Cushman, Marc; Osborn, Susan: These Are the Voyages. TOS, Season One. San Diego, 2013.
Justman, Robert; Solow, Herbert F.: Star Trek. Die wahre Geschichte, New York, 1996.
Pinkerton, Nick: TCM Diary - Gerd Oswald, In: Filmcomment, 11. August 2017, Website hier.
Volk, Stefan: Wie der weltweit erste Schwulenfilm Tumulte auslöste. In: Spiegel Online, 28. Mai 2019, Artikel hier.
Whitney, Grace Lee: The Longest Trek. My Tour of the Galaxy. Fresno, 1998.


Weiterführende Leseliste.

Star Trek, Deine Deutschen, Teil 00: David Hurst.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 01: Franz Bachelin.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 02: Walter Gotell.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 03: Jesco von Putkamer.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 04: Barbara Bouchet.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 05: Winrich Kolbe.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 06: Reiner Schöne.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 07: Gerd Oswald.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 08: Harry Groener.
Star Trek, Deine Deutschen, Teil 09: Shimon Wincelberg.

Eaglemoss Nr.120: U.S.S. Bozeman NCC-1941

 
 

Einleitung

Es ist das Jahr 2278 und der Sternenflottenoffizier Captain Morgan Bateson übernimmt das Kommando über die frisch in Dienst gestellte U.S.S. Bozeman NCC-1941. Das Raumschiff gehört zur Soyuz-Klasse, die eine Variante der erfolgreichen Miranda-Klasse darstellt und sich darin unterscheidet, das die Soyuz-Klasse ein verlängertes Heck hat, das einen dritten Shuttlehangar und zusätzliche Frachträume beherbergt. Der offensichtlichste Unterschied sind die vier großen Sensormodule, die sich an den Seiten und am Heck befinden. Was an den Modulen aussieht wie Waffensysteme sind in Wirklichkeit hochempfindliche Sensorantennen. Und da liegt die Hauptaufgabe dieser Klasse, nähmlich in der Erforschung und Kartographierung von Sternensystemen. Allerdings scheint die Soyuz-Klasse sich nicht zu etablieren, da sie bereits in den 2280ern wieder aus dem aktiven Dienst genommen wird.
Ihre erste Mission führt die Bozeman in die Typhon-Ausdehnung, die Captain Bateson erkunden will. Dort verliert die Sternenflotte den Kontakt zu dem Raumschiff, das schließlich als vermisst erklärt wird. Erst 2368 besucht ein weiteres Raumschiff, die U.S.S. Enterprise NCC-1701-D diese Raumregion, wo sie auf eine temporale Anomalie stößt, aus der ohne Vorwarnung ein Raumschiff auftaucht und sich auf Kollisionskurs mit der Enterprise befindet, die mit Hilfe ihres Traktorstrahls versucht, das andere Schiff aus dem Weg zu schieben, aber es ist zu spät. Die beiden Schiffe stoßen zusammen und explodieren. Dadurch wird die Enterprise in eine Kausalitätsschleife befördert, wo die Besatzung die letzten Stunden vor der Kollision immer und immer wieder durchlebt und auch am Ende immer den selben Fehler begeht, da auch die Erinnerungen wieder zurückgesetzt werden. Nur langsam bemerkt die Crew, das etwas nicht stimmt, da sie immer mehr das Gefühl bekommt, das Erlebte schon bereits erlebt zu haben. Erst nach unzähligen Wiederholungen gelingt es den Kreislauf zu durchbrechen und zwar indem man diesmal die Kollision nicht mit dem Traktorstrahl abwendet, sondern indem man den Druck explosionsartig im Hauptshuttlehangar entweichen lässt, wodurch die Enterprise sich aus der Flugbahn des anderen Raumschiffes bewegt. Da die Schiffe diesmal nicht zusammenstoßen, wird die Kausaliätsschleife durchbrochen und die beiden befinden sich wieder im normalen Zeitablauf. Die Enterprise befand sich genau 17,4 Tage in der Anomalie, was aber nichts ist im Vergleich mit dem anderen Schiff, das sich tatsächlich als die U.S.S. Bozeman entpuppt. Captain Bateson ruft und bietet der Enterprise seine Hilfe an, wundert sich aber über den unbekannten Schiffstyp. Picard informiert Bateson, dass die Enterprise in einer temporalen Kausalitätsschleife gefangen war – und dass er vermutet, dass es der Bozeman genauso ergangen sei. Bateson hält das für unmöglich, weil er immer noch denkt, das er erst vor drei Wochen die Sternenbasis verlassen hat. Picard bittet Bateson, an Bord zu kommen, wo er ihm erklären muss, das er und seine Crew fast neunzig Jahre in der Anomalie verschollen wahren und dies tatsächlich nicht bemerkten. Zum Schluss fliegen die Enterprise und die Bozeman in Formation weiter zur nächsten Sternenbasis.
Das Schiff wird von der Sternenflotte, da es absolut neu ist, im aktiven Dienst belassen, wenngleich es fast 100 Jahre her ist, seit das Schiff vom Stapel lief. Im Jahr 2373 gehört die Bozeman zu der Flotte, die erfolgreich die Erde vor dem zweiten Angriff der Borg verteidigt.

Die Bozeman taucht plötzlich auf...

...und kracht in die Enterprise, wodurch beide Schiffe zerstört werden.

Nach dem Beenden der Anomalie stehen die beiden Schiffe in Kontakt...

...und verlassen gemeinsam die Typhon-Ausdehnung (Bilder: Memory Alpha).

Das Modell

Ach ja, viele Jahre ist es her als die Raumschiffsammlung startete und damals war auch mal die Bozeman ein kurzes Thema mit dem Ergebnis, das keiner sich vorstellen konnte, dass Eaglemoss dieses Schiff in die Sammlung aufnehmen würde. Umso erfreulicher, dass nun Eaglemoss den Sammler mit einem hübschen Modell dieses einzigartigen Schiffes versorgt, das aber schon wieder die üblichen Kritikpunkte mit sich bringt. Das fängt mal wieder mit den Warpgondeln an, denn diese Bauart erhält einfach keine Klarteile mehr. Stattdessen sind die Warpfeldgitter nur mit blauer Farbe angedeutet, was ganz einfach nur schlecht aussieht. Der Heckanbau, am Ende sollte sich normalerweise der Impulsantrieb befinden, aber dieser hat nicht mal Farbe bekommen und auch die Fenster wurden nicht bedacht. Ein übertriebenes Detail sind die Schriftzüge am Rand der Untertasse, die da eigentlich zwar hingehören, denn an diesen Seiten befinden sich eigentlich Luftschleusen, zu denen die Beschriftung gehört, aber diese ist viel zu überdimensioniert und dadurch aufdringlich und einfach unpassend. Schließlich wurde darauf ja auch bei ähnlichen Modellen verzichtet. Zudem wurde hier dafür auf eine Fensterreihe verzichtet.
Natürlich hat das Modell aber auch positive Aspekte, denn so verfügt es über ein kräftiges Aztec-Muster und auch der Schiffsname nebst Registrierungen sind sauber aufgedruckt. Die Sensormodule sind detailliert nachgebildet, was auch in einigen Punkten für den Heckanbau gilt.

Schon wieder keine Klarteile für diese Art von Gondeln. Wieso?👎

Der Schriftzug ist übertrieben und nicht maßstabsgetreu. Hätte man weglassen können.

Aber ansonsten ist das Modell gut bedruckt worden.

Die Sensorantennen auf der Unterseite wurden nicht vergessen.

Das verlängerte Heck ist ebenfalls gut umgesetzt, aber es fehlt der Impulsantrieb.

Die vier Sensormodule wurden wurden vorbildgerecht nachgebildet.

Die Halterung



Begleitheft

Nach dem Schiffsprofil folgt ein zweiseitiger Bericht, wo beschrieben wird, wie das Studiomodell der Miranda-Klasse zur U.S.S. Bozeman umgebaut wurde und das man auch ja darauf achtete, das man die Anbauten auch wieder entfernen konnte. Die letzten Seiten lassen die fünfte Staffel von TNG revue passieren und geben Einblicke in einige beachtenswerte Episoden, zu der auch "Déjà-vu" zählt.




Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

Länge x Breite: ca. 117 mm x 70 mm
Höhe mit Stand: ca. 79 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2019


Bewertung und Fazit

Schön das Eaglemoss dieses Raumschiff in die Sammlung aufgenommen hat, aber einige Kritikpunkte, besonders die Warpgondeln, trüben etwas die Freude.



Dienstag, 22. Oktober 2019

Eaglemoss Nr.119: Hirogen-Holoschiff

 

Einleitung

Im Jahr 2374 wird die U.S.S. Voyager von einem Jagdgeschwader der Hirogen entdeckt, angegriffen und erfolgreich geentert. Die Hirogen finden schließlich Gefallen an der Holodecktechnologie des Sternenflottenschiffes und zwingen die Crew dazu in verschiedenen Simulationen ihr Leben als Beute zu riskieren. Natürlich schafft es die Voyager-Crew auch diese Krise zu meistern und am Ende ist Captain Janeway sogar dazu bereit, den Hirogen die Mittel zum Bau ihrer eigenen Holodecks zu überlassen, in der Hoffnung, dass die Hirogen in Zukunft nur noch holographische Beute jagen.
Eine folgenreiche Entscheidung, wie sich drei Jahre später zeigen soll. In dieser Zeit haben die Hirogen große Raumstationen gebaut, die im Grunde riesige Holodecks sind, wo sie die Jagd auf ihre Beute trainieren. Um die Jagd so realistisch wie nur möglich zu gestalten, gibt es keine Sicherheitsprotokolle, was aber nicht der einzige Fehler ist, den die Hirogen begehen, denn sie wollen unbedingt eine Herausforderung und statten die Hologramme mit einer hohen Intelligenz und Lernfähigkeit aus, was sich schnell als fatal herausstellt. Diese entwickeln nämlich ein eigenes Bewusstsein, drehen kurzerhand den Spieß um und töten ihre Jäger. Danach kapern die Hologramme ein Raumschiff, das mit Holoemittern ausgerüstet ist und fliehen, um eine eigene Heimat zu finden. Verfolgt werden sie von zwei Hirogen-Kriegsschiffen und der Voyager, die beide nicht ahnen das sie in eine Falle gelockt werden. Im Orbit eines Klasse-Y Planeten kommt es zum Kampf und die Hologramme beamen die Hirogen auf den Planeten, um einen Rachefeldzug zu starten. Schließlich gelangt ein Außenteam der Voyager auf das Holoschiff und deaktiviert die Hologramme. Am Ende wird mit den überlebenden Hirogen ein Kompromiss gefunden, der beinhaltet, dass die fanatischen Hologramme deaktiviert und später umprogrammiert werden. Den restlichen gestattet man mit ihrem Schiff die Abreise in der Hoffnung, das sie eine friedliche Zivilisation gründen.

Eine Trainingsanlage der Hirogen...

...in der die rebellierenden Hologramme ganze Arbeit geleistet haben.

Das mit Holoemittern ausgestattet Hirogen-Schiff (Bilder: Memory Alpha).

Das Modell

Mit ihrem Modell bedenkt Eaglemoss erneut ein Raumschiff, das durch seinen einmaligen Auftritt leicht in Vergessenheit gerät. Das Modell dieses Holoschiffes besteht nur aus Kunststoff und lediglich die Düsen der Antriebe sind aus Metall. Gleich hier findet sich auch der einzige Kritikpunkt, denn die Darstellung ist sehr einfach gehalten, was sich in in schwach aufgedruckten gelben Kreisen zeigt. Beim Originalmodell leuchten die Antriebe in einem kräftigen Gelb, was man zumindest bei der Nachbildung besser hätte gestalten können. Ansonsten ist das Modell gut gelungen, angefangen mit der Bronzefarbe, die noch schön metalisch schimmert. Die vielen Details der Schiffhülle wurde 
bedacht und auch die Antriebsgondeln sind sehr detailliert nachgebildet. Auch die Antennen wurden nicht vergessen, aber diese sind aus einem so dünnen Kunststoff gefertigt, dass man da aufpassen muss, diese nicht abzubrechen.
Im Gesamteindruck ist das Modell gut gelungen.

Nur die Antriebe hätte man besser gestalten können.

Die Halterung

Hier haben wir wieder eine gute Lösung, wie das Modell in die Halterung eingehängt wird. Die mittlere Antriebsdüse wird in eine passende Mulde eingesteckt, was aber trotzdem ein sehr wackeliges Ergebnis präsentiert.


Begleitheft

Lesenswert ist der Artikel, der sich mit der Erschaffung der Kostüme für die Hirogen beschäftigt und im Folgenden berichtet er Drehbuchautor Bryan Fuller über seine Arbeit bei "Star Trek - Voyager". Dieser kreative Kopf schrieb für insgesamt zwanzig Episoden die Drehbücher. Auch in diesem Heft sucht man aber einen Artikel, der sich mit der Entstehung des titelgebenden Raumschiffes beschäftigt, vergebens.


Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

Länge x Breite: ca. 140 mm x 43 mm
Höhe mit Stand: ca. 78 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2019


Bewertung und Fazit

Eine gute Umsetzung eines nur einmal gesehenen Raumschiffes.