Dienstag, 8. September 2015

Eaglemoss 17: Das Insektoiden-Schiff


Einleitung. Es lohnt sich für den gemeinen Star-Trek-Fan endlich wieder, in den Zeitungsladen zu gehen. Wo zu Hochzeiten der Franchise Star-Trek-Magazine, DVD-Hefte oder Heyne-Publikationen die Regalmeter mit ihrer schieren Masse dominierten, herrschte über viele Jahre eine völlige Brache, die nun endlich wieder von kleineren, aber im Grunde genommen viel spannenderen Aktivposten wie Cross Cult oder Eaglemoss aufgemischt wird.
Nachdem Eaglemoss bislang größtenteils mit etablierten oder zumindest unter Fans sehnsüchtig herbeigesehnten Modellen größere Risiken vermied, hat spätestens seit dem Tholianer-Schiffsmodell ein neuer Geist in der Modell-Reihe Einzug gehalten, der mit dem Xindi-Insektoiden-Schiff eine ungeahnte Höhe erreicht.


Lobenswerte Aspekte. Der erste Griff ins Zeitungsregal wirkt allerdings wie ein Fehler.
Habe ich irgend etwas nicht mitbekommen?
Ist das Insektoiden-Schiff vielleicht ein Sondermodell?
Kostet es wirklich 'nur' 14,99€?
Tatsächlich ist bereits die Verpackung dieses Modells so überragend, dass es zu entsprechenden Fehleinschätzungen verleitet und stellt man es erst einmal ins Regal zu seinen Eaglemoss-Vettern, so bleibt festzuhalten, dass es – abgesehen von so manchem Sondermodell wie dem Borgwürfel – die meisten seiner Verwandten deutlich an Größe in den Schatten stellt.
Man kann es aber auch als Statement verstehen.
Das Insektoiden-Schiff ist der absolute Außenseiter in der Reihe, selbst wenn man es mit anderen außergewöhnlichen Exemplaren wie dem tholianischen Weber, den Jem'Hadar-Schlachtkreuzer oder den romulanischen Bird of Prey vergleicht. Es ist ein Modell aus der letzten und erfolglosesten Serie, ohne berühmte Vorgänger, den man bei der Gestaltung wiedererkennen könnte und es gab noch nie zuvor ein Modell dieses Schiffes im Handel.
Das Insektoiden-Schiff ist also ein Exot unter den Exoten. Ein mutiges Statement von Eaglemoss, deren Kauf sich schon allein als Bekenntnis zu Star Trek und seiner Vielzahl an verschiedenen Raumschiffmodellen anbietet.
Darüber hinaus ist es schlichtweg ein großartiges und schönes Modell. Das Verhältnis von Plastik zu Metallteilen ist angemessen, die Optik und Gestaltung sind stimmig und es fällt gerade im Hinblick auf die CGI-Modelle bei “Enterprise“ schwer, sich an diesem Modell satt zu sehen. Vor allem wird die im Begleitheft beschriebene alternative Antriebsform durch das Design tatsächlich ersichtlich und man kann sich im Selbstversuch davon überzeugen, dass es mit dem 'Skorpionsstachel' nach oben wirklich am besten aussieht.


Kritikwürdige Aspekte. Wehe dem, der es wagt, dieses Modell voller Vorfreude aus der Verpackung zu reißen!
Größtes Manko und eindeutige Achillesferse des Insektoiden-Schiffes sind jene Plastikkappen am Heck des Schiffes. Sie sind nämlich allein über jeweils einen sehr fragilen und extrem dünnen Steg mit dem Rumpf verbunden. Zuviel Druck beim Auspacken, das Anfassen am Ende des Schiffes oder auch der Sturz aus dem Sammlerregal – all das kann katastrophale Folgen für das Modell nach sich ziehen.
Auch der Ständer ist bei aller Eleganz wieder einmal ein Risikofaktor, denn sonderlich gut hält das ungewöhlich geformte Modell in ihm nicht. Gerade in Verbindung mit den leicht abbrechbaren 'Kotflügelklappen' ergibt sich hieraus eine Kombination, die zumindest mit Sorge zu betrachten ist.


Begleitheft. Wer denkt, dass man sich über ein so peripher behandeltes Schiff nicht länger auslassen könnte, sieht sich im 'Beipackzettel' getäuscht, denn tatsächlich gibt es einiges zum Modell zu erzählen, was selbst eingefleischten Fans und treuen Memory-Alpha-Lesern noch nicht bekannt sein dürfte. Allerdings kommt es in diesem, wie auch in allen anderen Heften, in denen es scheinbar wenig über das Schiff zu sagen gibt, zu einem ausführlichen Exkurs zu jener Spezies die es fliegt, um am Ende auf eine angemessene Seitenzahl zu kommen.
Immerhin sind Fehler Mangelware und der Teil zur Konzeptionsgeschichte sticht wie so häufig heraus.
Nur eines fehlt zum ersten Mal: Die Seitenansichten des Schiffes sind in dieser Ausgabe nicht mit Erklärungen und Anmerkungen dazu versehen, welche Funktion die einzelnen Teile haben sollen. Daher ist es auch nicht möglich, jene stark abbruchgefährdeten Heckornamente, die wohl den größten Abstrich an diesem ansonsten großartigen Modell verursachen, mit einem Namen zu versehen.


Fazit. Das Insektoiden-Schiff kann man vieles nennen: 'Einen mutigen Schritt', etwa. Oder 'Ein überragendes Modell'. Oder gar 'Ein Sammlerjuwel'.
Aber wer zu solchen Lobpreisungen neigt, der muss auch zugeben, dass Bezeichnungen wie 'Ein Produkt mit klar erkennbarer Sollbruchstelle', 'Ein Schiff mit Damokles-Heckklappen' oder 'Rohes Ei mit drei Stacheln' nicht von der Hand zu weisen sind.
Im Gesamtbild jedenfalls kommt das Insektenmotiv wieder deutlich zum tragen: Es ist mit einer gewissen Faszination anzusehen, aber auch mit akuter Vorsicht zu behandeln.


Bewertung. Fragile Exotik.

Eure Bewertung.

Weiterführende Leseliste.

Eaglemoss 01. USS Enterprise NCC-1701-D
Eaglemoss 02.
USS Enterprise NCC-1701 [Refit]
Eaglemoss 03.
Klingonischer Bird-of-Prey
Eaglemoss 04.
Enterprise NX-01
Eaglemoss 05.
Romulanischer D'deridex-Warbird
Eaglemoss 06.
USS Excelsior
Eaglemoss 07.
USS Defiant 
Eaglemoss 08.
K't'inga Klasse
Eaglemoss 09.
USS Voyager
Eaglemoss 10.
Akira-Klasse
Eaglemoss 11.
Jem'Hadar Schlachtkreuzer
Eaglemoss 12.
USS Reliant NCC-1864 
Eaglemoss 13.
Borg Sphäre 
Eaglemoss 14.
Romulanischer BoP (2152) 
Eaglemoss 15.
Tholianisches Schiff (2152)
Eaglemoss 16.
USS Prometheus
Eaglemoss 17.
Xindi-Insektoiden-Schiff
Eaglemoss 18.
USS Enterprise NCC-1701-E
Eaglemoss 19.
Vor'Cha Klasse
Eaglemoss 20.
Die USS Dauntless
Eaglemoss 21.
Der Ferengi Marauder
Eaglemoss 22.
Die Nova-Klasse
Eaglemoss 23.
Die Galor-Klasse
Eaglemoss 24.
Die USS Stargazer
Eaglemoss 25.
Bajoranischer Sonnensegler
Eaglemoss 26.
Nebula-Klasse
Eaglemoss 27.
Krenim-Zeitwaffen-Schiff
Eaglemoss 28. Maquis-Raider
Eaglemoss 29. Jem'Hadar Jäger 
Eaglemoss 30. Nausicaanischer Raider 
Eaglemoss 31. Romulanischer Warbird Valdore
Eaglemoss 32.
Runabout Orinoco
Eaglemoss 33.
Cardassianische Hideki-Class
Eaglemoss 34.
Surak-Klasse
Eaglemoss 35.
Bird of Prey (22. Jahrhundert)

Premium 001.
Shuttle Typ 6

Sondermodell 01.
Deep Space 9
Sondermodell 02.
USS Enterprise 1701 (2009)
Sondermodell 03.
Die USS Vengeance
Sondermodell 04.
Klingon D4 Angriffsjäger

Abo Geschenk 01.
Borg-Kubus
Abo Geschenk 02.
Future Enterprise

Mittwoch, 2. September 2015

Auftritt von Miltan Klingenberg

Liebe Tafelrunden-Mitglieder,
Unser Miltan Klingenberg wird mit Band am Samstag, 05.09.2015, ab 13 Uhr sein Musikprojekt "Eolomea" auf dem Vogelscheuchenfest in Altlandsberg vorstellen.

Infos zum Vogelscheuchenfest:

Ich will Euch hier mehr über das Fest informieren:
Es beginnt um 11 h und ist eine Mischung aus ein wenig Rummel, verschiedenen Vorführungen
und musikalischen Vorträgen. Außerdem öffnen die "Wohnhöfe" ihre Pforten und man
kann dort von frischem Obst angefangen, über Keramik, Schmuck und Büchern
so ziemlich alles erstehen.
Das Konzert findet im Gutshaus in der Krummenseestraße 1, 15345 Altlandsberg statt.
Ich hoffe, Euch dort zu sehen!

Eure Deeliah

Mehr über Miltans Musikprojekt über www.band-salat.de

Always trouble with the gender, Teil I

Im Zuge des Interviews mit Herrn Professor Pröve vor zwei Jahren wurde mir von ihm ein Text über die Codifizierung des Geschlechts in der Science-fiction überreicht. Die Autorin Uta Scheer nimmt hier Bezug auf das Star Trek-Spin-Off "Voyager", genauer gesagt auf die Borgdrohne Seven of Nine und ihre Menschwerdung an Bord des gestrandeten Raumschiffes. Scheer möchte in dieser Verweiblichung Sevens ein Experiment des Captains beobachten und geht von den Thesen Judith Butlers aus, die in "Bodies that Matter" den Menschen vom Geschlecht trennt und im Geschlecht selbst eine eher soziale Kategorie entdecken möchte. Die biologische Zuschreibung fällt bei Butler übrigens genauso über Bord und sie kategorisert diese als soziale Konstruktion einer männlich dominanten Zuschreibungswelt. Sie negiert das biologisch-soziale Konstrukt jedoch in späteren Werken.

Dieser Artikel wird mehrere Teile haben, da ich offensichtlich verlernt habe, mich kurz zu fassen. Wir starten mit der Grundthese und arbeiten uns dann durch die von Scheer angesprochenen Episoden.

Hallo? Seid ihr schon eingeschlafen? Ich weiß, dass dieses Thema hochtrabend wissenschaftlich klingt, aber ich werde versuchen Scheers Thesen aufzuzeigen und meine eigene Meinung herauszuarbeiten. Beim ersten Durchlesen fielen mir gravierende Fehler in Scheers Text auf, aber ich interpretierte ebenso viele Aussagen falsch. Der Text ist für einen Star Trek-Fan äußerst kontrovers zu lesen und viele Dinge stossen einem sofort sauer auf, da sie sehr pauschalisierend sind, aber ich hatte mindestens ebenso viele Aha-Erlebnisse.



Scheer schreibt Janeway die Rolle des Transformators zu. Der Captain sei hauptverantwortlich dafür aus der starken Drohne ein schwächlichen, weiblich konnotierten Menschen zu formen. Dazu sei gesagt, dass dies auf den Anfang zutrifft, aber einen starken Knachs schon in der fünften Staffel durch die Doppelfolge VOY: Das ungewisse Dunkel erhält. Hier erfahren wir, dass die Königin als erste das Experiment Janeways gestartet hatte, indem sie über Seven mehr über die Menschen herausfinden wollte. Seven wurde demnach absichtlich der Voyager-Crew überlassen, um die Menschen zu beobachten. Da sie nichts von ihrer Aufgabe wusste und die Königin allein auf die menschliche Neugier Sevens setzte, war dies ein nahezu perfekter Plan. Tatsächlich erwartete Seven eine Reassimilation, bzw. sie baute darauf, dass mit ihrer Rückkehr ins Kollektiv die Voyager unbehelligt weiterfliegen könne. Die Königin plant nun Seven in eine ähnliche Position zu rücken, wie zuvor Locutus. Die Assimilation der Föderation solle so leichter vonstatten gehen. Die Frage ist, ob diese Doppel-Folge Scheers These zunichte macht. Können sich diese beiden Experimente gegenseitig ausschliessen? Seven hat sich bereits entschieden. Wie einige andere Drohnen hat sie den Weg aus dem Kollektiv gefunden und verzichtet auf das "höhere Dasein" von dem die Königin spricht. Hier endet das Experiment bereits. Seven hat sich entschieden, als sie sagt, dass die Voyager nun ihr Kollektiv sei. Janeway muss sie nun nicht mehr überzeugen. Genauso wenig muss Seven in eine Frau transformiert werden, denn diesen Weg nimmt sie im Laufe der weiteren Staffel mit Hilfe der Crew auf sich. Scheer hingegen sieht das Experiment erst beendet, als, wie sie sagt, sich Seven in eine sich fürchtende und schreiende Frau in der letzten Folge der 7. Staffel verwandelt. Das allein diesem letzten Absatz in Scheers Text keine Erklärung folgt, wie dieses Statement zustande kommt, spricht gegen den gesamten bis dato verfassten Text. Wer sich Endgame ansieht, wird übrigens eine sehr gefasste Seven erleben.

Scheer bedient sich in ihrem letzten Absatz kategorisierender Abwertungen gegenüber der Serienfigur, indem sie Seven als 'weiblich' degradiert. Zu weinen ist demnach hochgradig weiblich und kein männliches Verhalten. Sich zu fürchten gehört für Scheer ebenfalls dazu. Ein wissenschaftliches Trauerspiel. Aber werfen wir den Blick auf den restlichen Text.

"Die Erzählung über diesen Charakter [Seven] beinhaltet die Darstellung eines Langzeit-Experiments, in dem die technologisch avancierte Cyborg Seven of Nine in eine biologisch definierte Frau transformiert wird." 

Und weiter:

"Die geschlechtliche Codierung von Seven of Nine geschieht nämlich um einige Abstufungen subtiler und perfider als die optische Zurschaustellung weiblicher Körper allein es je könnte."

Biologisch geschlechtliche Codierung ist total böse und gehört abgeschafft. Fortan werden alle Babys nur noch als Ding bezeichnet. Zu polemisch? Ja, ist es. Das soziale Geschlecht ist allerdings ein durchaus zu hinterfragendes Subjekt, denn indem wir dem weiblichen Geschlecht bestimmte Merkmale zuschreiben, deformieren wir es gleichzeitig. Das biologische Konstrukt als reine gesellschaftliche Idee ist aber heftig zu kritisieren, denn es gibt sie nunmal, die kleinen, aber feinen biologischen Unterschiede zwischen Frau und Mann. Ich wurde beim Lesen trotzdem das Gefühl nicht los, dass die Ausrichtung des Scheertextes mit Butlers Thesen nicht korrespondiert. Die nüchterne Betrachtung scheint Scheer zu fehlen und ihre Argumentation blendet den logischen Fortgang der Serie hin und wieder einfach aus. Des Weiteren wird auf Produktionsverhältnisse und deren Folgen für die Serie nicht eingegangen. Scheers Mittel sind das Aufdecken geschlechtlicher Klischees ohne Rücksicht auf die Serienlogik. Darin liegt meines Erachtens eine gewisse Absicht, die ich nicht weiter bewerten möchte.   
Tatsächlich hatte ich beim Lesen des Textes manchmal das Gefühl, dass für Scheer der Hive-Mind der Borg das geschlechtslose Paradies auf Erden(hier: im All) zu sein scheint, indem sie die Bedeutung der Borg einfach in ihr Gegenteil verkehrt. Es ist wie gesagt nur ein Gefühl, ich mag mich darin durchaus täuschen.



Kommen wir auf diese Experiment-These nochmal zu sprechen und werfen dabei einen Blick auf die besagten Folgen "Scorpion" und "The Gift". Janeway geht persönlich nicht von einer experimentellen Anordnung aus. Sie fühlt sich eher verantwortlich für die menschliche Drohne.

"Wir haben das Kabel durchschnitten und sind jetzt verantwortlich." Janeway, Scorpion Part II

Janeway geht es auch nicht um männliche Vorstellungen einer Menschwerdung als sie konstatiert, dass Seven 'Freundschaft' benötigt. Sie spricht dabei aber nicht von einer Intregation in die Crew der Voyager, denn das würde bedeuten, dass Seven einer Arbeit auf dem Schiff nachgeht. Zunächst soll sie sich laut Janeway nur zurecht finden. In "The Gift" bekundet Seven noch immer ihre Zugehörigkeit zum Kollektiv, erwägt sogar, dass man sie doch auf einem verlassenen Planeten mit einer Kommunikationsbarke aussetzen könne. Janeway verweigert dies, indem sie die Drohne auf den Kampf ihrer biologischen Struktur mit ihrer kybernetischen Matrix aufmerksam macht und betont, dass sie nicht für Sevens Sicherheit garantieren kann.
Scheer wiederum beschreibt diese Szenerie wie folgt:

Die im Alkoven stehende Seven, in erhöhender Untersicht gefilmt, erhält Besuch von Janeway, Tuvok und dem Arzt der Voyager. [...] Da sie einige zentrale Borg-Implantate durch ihre Verletzungen verloren habe, beginne ihr ursprünglicher Körper, sich sein altes 'Terrain' wieder zu erobern. Die Ursache sei demnach wie der Arzt trocken feststellt, ein Kampf zwischen "Biologie" und "Technologie", der in ihrem Körper stattfinde. 

Hinweis: Hier muss eingeräumt werden, dass der Arzt mit keiner Silbe von Verletzungen spricht. Der Rest entspricht jedoch dem Gespräch zwischen Janeway, Tuvok und dem MHN.

Hier startet nun eine Entwicklung, die durch die weibliche Markierung Sevens bedingt ist und in der entsprechend der geschlechterdichotomen Zuordnung zur Natur und Biologie ihre körperlichen Aspekte in den Vordergrund gerückt werden.



Wie hätte Janeways Experiment geschlechtsneutral ausfallen sollen? Der Drohne sind im Kollektiv geschlechterspezifische Missstände einfach fremd. Die Zuschreibung so beobachtet Scheer richtig kommt von außen, durch Angehörige von Starfleet und durch ihre Eltern. Janeway zeigt ihr die Möglichkeiten auf und sie zwingt auch, sich am Leben der Crew zu beteiligen. Ihr Zwang soll anfangs aber nur in der Beobachtung bestehen. Sie soll sich das Leben an Bord ansehen, vielleicht ein Teil der Crew werden und ihre menschliche Vergangenheit entdecken. Da es für die Crew zu gefährlich ist, Seven einfach gehen zu lassen, zumal sie Zugriff auf die Systeme der Voyager hatte, bleibt sie an Bord. Dieser storytechnische Fakt und Teil der internen Serienlogik wird von Scheer nicht beachtet und als Teil des Experiments gewertet. 

Janeways Vision ist, Seven wieder in das Individuum, das sie ihrer Ansicht nach einst war, zurückzuverwandeln.

Ihrer Ansicht nach? Es ist ja nicht gerade so, als hätte sich der Captain mal eben eine Biographie für die Drohne ausgedacht, um sie zu überzeugen wieder menschlich zu werden. Wie man in späteren Folgen lernt gehört diese Vergangenheit tatsächlich zur besagten Drohne (VOY: The Raven). Scheer scheint hier entweder eine unglückliche Wahl beim Satzaufbau gehabt zu haben oder sie glaubt dies tatsächlich. Letzteres wäre ziemlich traurig. Was Scheer richtig sagt, ist, dass Seven tatsächlich gezwungen wird an Bord zu bleiben, aber sie wird damit nicht automatisch Teil eines erzwungen sozialen Experiments. Wir werden in den nachfolgenden Beiträgen noch sehen, dass Scheers Wortwahl in Bezug auf ihre Hauptthese sehr unglücklich war.

Doch dazu mehr in Teil II. 


Dienstag, 1. September 2015

Einladung zur Star Trek Attack Wing-Demospielrunde



Hallo liebe Hobby-Schiffscaptains und andere Bruchpiloten!

Am kommenden Dienstag, den 8. September findet im Level 76 unsere offene und anfängerorientierte Demospielrunde zu Star Trek Attack Wing (STAW) statt. Los geht's um 18 Uhr und vor 22 Uhr hören wir keinesfalls auf! Ihr müsst nichts mitbringen außer guter Laune und Neugierde!
 
Als kleinen Appetizer, möche ich euch heute kurz was zum Format und zur gespielten Mission erzählen und euch die Flotte vorstellen, aus der ihr euch bedienen könnt.

Demo-Format 

In unserer Demospielrunde werdet ihr durch eine Trainingsmission langsam an die Spielmechaniken herangeführt, bevor ihr euch zusammen oder gegeneinander (ihr habt die Wahl!) auf einen wirklich zähen Borg-Kubus stürzen müsst. Dabei können 2-8 Personen gleichzeitig spielen. Ihr könnt jederzeit in das laufende Spiel einsteigen, da die Mission über die gesamten vier Stunden läuft.

Wer noch nie STAW (oder das ähnliche X-Wing) gespielt hat muss in der Trainingsmission zunächst einen Planeten von einer orbitalen Waffenplattform "befreien". Dazu werdet ihr die Bewegung eures Raumschiffs kennenlernen um in Schussreichweite der Plattform zu kommen. Anschließend werdet ihr in die recht simple Mechanik des Beschusses und der Verteidigung eingeführt.

Nach der Trainingsmission seid ihr bereit für euren ersten Einsatz. Denn die Völker des Alpha-, Beta- und Gamma-Quadranten sind so verzeifelt, dass sie selbst Kadetten ein Raumschiff anvertrauen, um die Gefahr eines bevorstehenden Borg-Angriffes abzuwenden...

Mission

Euer Einsatz führt euch durch einen Transwarp-Kanal direkt auf das Schlachtfeld rund um einen sich nähernden Borg-Kubus. Jedes eintreffende Schiff kann sofort in Kampfhandlungen verwickelt werden! Doch nicht nur die Borg bekämpfen euch. Auch die anderen Schiffe könnten euch als lohnenswerte Ziele auswählen, da alte Feindschaften hochkochen. Oder wurden eure Kontrahenten gar bereits assimiliert?

Um Anfängern einen verträglichen Einstieg zu ermöglichen, erhalten frisch gebackene Capitäne in den ersten Runden einen "Welpenschutz" - sie können nur sehr schwer getroffen werden.

In der Mission erhalten die Spieler Punkte wenn sie Schäden an dem Borg-Kubus verursachen oder gegnerische Schiffe zerstören. Wer hält am längsten durch, um am Ende als der Tagessieger mit den meisten Punkten hervorzugehen.

Welches Schiff wollt ihr kommandieren?

Ich werde für die Föderation, das Dominion, die Klingonen, die Vidiianer und die Ferengi (leider habe ich keine Romulaner) eine Auswahl an Schiffen inkl. Captains und Upgrades dabei haben. Alle Schiffe werden auf 44 Punkte ausgestattet und sind sich somit ebenbürtig.

Die Föderation bietet 4 Schiffe an.
Das Dominion sucht ergebene Piloten für 2 Schiffe.
2 Schiffe sollten reichen um dem Reich Ruhm und Ehre zu bringen.
Vidiianer und Ferengi sind mit je 1 Schiff vertreten.
Ihr werdet die Wahl haben welches dieser Schiffe ihr einsetzen wollt. Ich habe jedes dieser Schiffe nur 1x dabei. Daher lohnt sich ein frühes Erscheinen wenn ihr ein konkretes Schiff einsetzen wollt. Wenn euer Lieblingsschiff nicht dabei ist gebt mir einfach in den Kommentare zu diesem Post Bescheid, dass ihr kommt und welches Schiff ihr gerne spielen würdet. Eventuell kann ich es besorgen...

Seid ihr dabei?

Schreibt mir doch einfach kurz in den Kommentaren oder per E-Mail wenn ihr dabei seid. Dann kann ich etwas besser planen. Vielen Dank!

Wir sehen uns am 8. September ab 18 Uhr im Level 76...

Montag, 31. August 2015

Die Tafelrunde gratuliert: Conan


Es ist noch nicht allzu lange her, da hat sich so ein Rheinland-Urgestein ins beschauliche Brandenburg verlaufen. Und auch wenn man manchmal glaubt, er würde eine ganz andere Sprache sprechen, ist er doch mittlerweile einer von uns! Conan, bleib so wie Du bist, aufrichtig und gerade heraus! Lass Dich feiern und genieße den Tag!




So hat er uns schon 2011 auf einer Convention beeindruckt...

Samstag, 29. August 2015

Blunt Talk mit Patrick Stewart - lohnt sich das?


Einleitung. Es wird wohl noch eine gute Weile dauern, bis eine neue Star-Trek-Serie auf der Mattscheibe zu sehen sein wird und um diesen leidlich undefinierten Zeit zu überbrücken, bleibt dem gemeinen Star-Trek-Fans in Ermangelung an verfügbaren Science-Fiction-Serien kaum mehr etwas anderes, als den Hauptdarstellern früherer Tage auf ihren verwundenen Karrierewegen zu folgen und sich daran zu erfreuen, dass man  die Gesichter seiner Helden immerhin in anderen Rollen bewundern kann. So bieten sich Serien wie „Orange Is the New Black“ mit Kate Mulgrew, der mäßig erfolgreich in New Orleans ansässige Ableger von Navy CIS mit Scott Bakula oder „Game of Thrones“ mit Alexander Siddig immerhin noch als Reminiszenz an bessere Tage an.
Doch anstatt sich an dieser Stelle zum Start der neuen Patrick-Stewart-Serie „Blunt Talk“ mit einem Rundumblick auf den aktuellen Stand der Schauspiellaufbahn der bekanntesten Star-Trek-Veteranen  wie etwa bei Movie Pilot zu beginnen, wollen wir uns hier lieber der eigentlichen Materie widmen und einen Blick auf die Pilotfolge „Seem to Be Running Out of Dreams for Myself“ werfen.
Dass Stewart überhaupt auf dem Fernsehbildschirm zu sehen ist, hängt wohl in erster Linie mit dem Mit-Produzenten Seth MacFarlane zusammen, der nicht nur verwandt mit Denise Crosby und ein glühender Trekkie ist, sondern auch einen kurzen Gastauftritt in der bislang letzten TV-Serie „Enterprise“ absolvierte. 
Aber lohnt sich diese Kooperation auch wirklich? Wir haben mal einen Blick in den Pilotfilm geworfen, um diese Frage beantworten zu können...

MacFarlane (r.)
Seine eigene Serie „Family Guyglänzt immer wieder durch multiple Star-Trek-Bezüge und in deren Spin-Off „American Dad“ spricht Stewart sogar Avery Bullock, den Vorgesetzten des Hauptcharakters Stan Smith ein. Beide kennen sich ausgesprochen gut und es ist nicht abwegig davon auszugehen, dass das beiderseitige gut Einvernehmen maßgeblich zur Verwirklichung dieser Serie beitrug.


Story. Walter Blunt ist ein Veteran des Falkland-Krieges, der sich in seiner Zeit als aktiver Soldat der Wahrheit verpflichtete und sich aus diesem Grund dem Journalismus zuwendete. Mehr als dreißig Jahre später ist nur noch wenig vom damaligen Major übrig. Der in die Jahre gekommene Talk-Show-Master Walter Blunt kämpft stattdessen mit Alkoholproblemen, diversen Scheidungen, Drogenmissbrauch und mannigfaltigen psychischen Problemen. Nur in seiner Sendung „Blunt Talk“ mimt er den integren Saubermann, der seinen amerikanischen Gastgebern stets aufs Neue vor Augen hält, was an ihren Waffengesetzen, ihrer Todesstrafe oder ihrer Regierungspolitik falsch ist.
Nun aber steht seine eigene Sendung vor dem Aus, denn durch sein eigenes Verhalten hat sich Blunt ins gesellschaftliche Abseits manövriert. Während einer Autofahrt unter Drogeneinfluss gabelt er nämlich nicht nur die transsexuelle Prostituierte Gisele auf, sondern wird auch noch – unter den Augen einiger Paparazzi – von der Polizei erwischt. Nun muss er sein gesamtes Geschick darauf verwenden, seinen guten Ruf und seine Sendung zu retten...


Lobenswerte Aspekte. Die erste Episode von „Blunt Talk“ beginnt mit einer Ansicht, die viele Fernseh-Nostalgiker sicherlich schon lange vermisst haben:
Mit einem ungetrübten Blick auf Patrick Stewarts haupthaarfreien Hinterkopf. Und auch wenn der englische Ausnahmeschauspieler zweifelsohne älter geworden ist (ein Thema, dass die Pilotepisode als roter Faden begleitet), so stellt er unter Beweis, dass er nicht von seinen Fähigkeiten eingebüßt hat und wirft er sein gesamtes Talent in die Waagschale. Das passt nicht zuletzt deshalb so gut ins Konzept, weil sein schrulliger Charakter eine so große Bandbreite einfordert, dass man als Zuschauer am Gestik- und Mimikspiel Stewarts seine helle Freude hat.
Und Stichwort Gestik und Memes:
Es hat beinahe den Anschein, als wollten die Schreiber das berühmte Picard-Facepalm-Meme durch eine aktuellere Version ersetzen, denn so oft, wie man den Darsteller in dieser einen Folge seine Hand vor den Kopf schlagen sieht, konnte man es in 179 Episoden TNG nicht sehen. 


Was allerdings nicht bedeuten soll, dass es keine Querbezüge zu Stewarts bekanntester Serienrolle gibt: Bereits nach noch nicht einmal drei Minuten taucht Brent Spiner in einer Mini-Rolle auf und einige der Einstellungen wie die Eröffnungsszene in einer Bar mit Dixon-Hill-Holodeck-Flair und einem Alptraummoment, der stark an den Borg-Eingangsszene erinnerte, schlugen immer wieder Brücken für den übergangswilligen Trekkie.


Zudem bleibt es nicht aus, ständig an den berühmtesten englisch-stämmigen Late-Night-Host John Oliver zu denken, der seinen amerikanischen 'Vettern' – allerdings ohne die Skandale und Ausschweifungen Walter Blunts - mit seiner erfrischend anderen Perspektive immer wieder gleichermaßen schmerzhaft wie unterhaltsam vor Augen führt, was im 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' die Möglichkeiten seiner Bewohner begrenzt.
Wem solcherlei Sentimentalitäten nicht Grund genug bieten, die dreißig Minuten durchzuhalten, die eine solche Folge „Blunt Talk“ dauert, dem sei gesagt, dass schon allein der atemberaubende Cliffhanger am Ende der Premierenfolge einem vorzeitigen Ausstieg gekonnt den Riegel vorschiebt.


Kritikwürdige Aspekte. Das Projekt „Blunt Talk“ ist ambitioniert, denn die Produzenten der Serie versuchen nichts Geringeres als die Symbiose zwischen britischem Humor irgendwo zwischen Monty Python und Little Britain mit amerikanischem Humor irgendwo zwischen Family Guy und Late Night with Conan O'Brien.
Wer sich beim Lesen dieser Wort nun bereits besorgt die Stirn runzelt, tut dies nicht ganz zu Unrecht, denn der Funke dieses eigentümlichen Mixes will nicht so recht überspringen. Statt nämlich etwas völlig Eigenes und Neues zu erschaffen pendelt die Serie in einem andauernden Balance-Akt zwischen beiden Polen und verliert sich in einem Plot, der schon beim Skandal um Stewarts Landsmann Hugh Grant und Devine Brown bestenfalls mäßiges Erzählpotential bot.
Es bleibt vor allem das ständige Gefühl eines beständigen Déjà Vues, einer unablässigen Wiederholung und des Aufwärmens der Reste des Vortages (z.B. bei den eigentlich gut gemeinten Star-Trek Anleihen), die den Zuschauer trotz des Cliffhangers mit gemischten Gefühlen zurücklassen. 


Fazit. Patrick Stewart ist zurück auf dem Fernsehbildschirm und schon das allein macht die Serie sehenswert. Ob sich die Serie allerdings mehr Gründe als den Hauptdarsteller bietet, ihr dauerhaft zu folgen bleibt abzuwarten. Zweifelsohne ist ein gewisses Potential zu erkennen, doch es bleibt abzuwarten, ob der Serie im Verlauf weiterer Folgen sein ambitionierten Spagat zwischen zwei Humorwelten gelingen wird (vergleiche Zitat #3).



Denkwürdige Zitate.

Are you a lady of the night? A courtisan?
Walter Blunt

Let's just Say I got an nine inch clit. Does that bother you?
No! I'm english!
Gisele & Blunt

Please don't quit on me. Not yet.
Blunt

I feel my life slipping away from me like a cat that doesn't want to be held.
Blunt

"I am no lion in his winter! I am an eagle in the spring! Yes, a bald eagle, if you like!
Blunt


Bewertung. Erste Schritte in eine neue Zeit.



Donnerstag, 27. August 2015

Die Tafelrunde gratuliert: TATZEL!

Ja ist denn schon Weihnachten? Wenn sich jetzt der eine oder die Andere fragt, was denn dieser Weihnachtskalender hier soll...Hier die Erklärung:
Unser Tatzel hat Geburtstag! Und dieser Weihnachtskalender ist so etwas wie ein Markenzeichen geworden, auf das sich eingeweihte Freunde der Tafelrunde jedes Jahr auf´s Neue freuen!
Lieber Tatzel, vielen Dank dafür, vielen Dank aber auch für Deine angenehme Art, egal ob es hoch her geht oder gerade allegemeiner Trübsinn geblasen wird. Du bist einfach immer auf Deine Dir ganz eigene Art die Gelassenheit in Person, und das tut gut!
In der Hoffnung, dass Du einen wunderschönen Tag heute hattest freue ich mich auf noch viele Stunden in Deiner Gesellschaft! HAPPY BIRTHDAY!
Keine Kechenke? Der fette Pecherer kann was erleben! (aus Tatzels Weihnachtskalender 2014)

ST Eaglemoss Nr.16 U.S.S. Prometheus NX-59650

Einleitung:
Es dürfte ja mittlerweile hinlänglich bekannt sein, dass ST: Voyager nicht unbedingt zu meinen Lieblingsserien aus dem ST-Universum gehört. Trotzdem habe ich damals in den späten 90er Jahren immer am Bildschirm geklebt um mir im damaligen Star-Trek-Sender Sat.1 die Abenteuer dieses im Delta-Quadranten gestrandeten Schiffes anzuschauen. Man darf nicht vergessen, das war damals die absolute Hochzeit des ST-Franchise mit zeitweise 3 parallel laufenden Serien im TV! Jetzt wird mir wieder richtig bewusst, was im Fernsehen wirklich fehlt...eben eine neue ST-Serie. Man sollte also solche Initiativen wie die von Bring Back Star Trek auf Twitter unbedingt unterstützen.
Trotzdem, um wieder zurück zum Thema zu kommen, ST:Voy hatte auch so seine Höhepunkte! Ja klar, werden jetzt einige sagen, 7of9 natürlich! Stimmt , aber nicht nur!
Voyager hat uns einige spannende und interessante neue Raumschiffe gebracht, ob nun Alienschiffe oder sogar Starfleetschiffe mit komplett neuen Design.
Eines dieser Schiffe war ganz eindeutig die USS Prometheus! Hatte man sich schon daran gewöhnt, dass die Enterprise-D "mit ihrer Untertasse werfen konnte"-um mal unseren Rok zu zitieren-wagten sich die kreativen Köpfe rund um Rick Sternbach an ein ungewöhnliches Konzept eines Prototypen für ein Sternenflottenschiff. Man verließ hierbei die Linie der friedlichen Erforschung des Alls wie schon zuvor bei der USS Defiant. Der Zweck des neuen Schiffs liegt eindeutig darin, eine Kampfmaschine zu sein. Der "Multi-Vektor-Angriffsmodus" sollte DIE neue Waffe der Prometheus gegen die Feinde der Förderation sein.
Wenn man im Begleitheft dann liest, das in einer ursprünglichen Version sogar geplant war, das Schiff in 5 separate, eigenständige Angriffsschiffe teilen zu können, lässt es erahnen, wohin die Reise gehen sollte. Übrig blieb dann eine Dreiteilung, aber diese sollte den Charakter dieses Schiffes ausmachen!
Nun gut, es bleibt jedem selbst überlassen, wie man mit der neuen Ausrichtung der Sternenflotte klar kommt, aber ein interessantes Konzept ist es allemal!
Bemerkenswertes:
Ich muss zugeben, mir gefällt ja dieses Konzept mit den vier Warpgondeln. Auch wenn mir schon bei der legendären USS Stargazer nicht so ganz klar war, warum vier, wenn doch zwei vollkommen genügen um mit Warp durchs All zu hopsen. Schneller wird man ja wohl dadurch nicht. Aber gut, die Prometheus schlägt aus meiner Sicht gekonnt die Verbindung von alt- hinten (Stargazer), und modern- vorn (Ähnlichkeit zur Voyager bei der "Untertasse"). Ja gut, die Warpgondeln sind anders angeordnet und die Voyager ist nicht ganz so spitz...trotzdem, ichh bleibe bei meinem nahelieegenden Vergleich!
 
Bei dem vorliegenden Modell gefällt mir in erster Linie das angenehme Gefühl, den kühlen Rumpf (Oberseite aus Metall) in den Händen zu halten. Dabei erinnert mich der Primärrumpf doch stark an den aus dem Geschichtsunterricht bekannten Donnerkeil aus der Steinzeit.
Sehr gelungen sind aus meiner Sicht auch die vier Warpgondeln. Fast filigran, mit transparenten Elementen in blau und rot, bilden sie einen echten Hingucker. Belustigt musste ich feststellen, dass, wenn man von hinten auf das Modell schaut, man meinen könnte, einen dieser X-Wing-Fighter aus dem anderen star-Universum vor sich zu haben.
Mir persönlich gefällt bei diesem Modell auch die Farbgebung und die Details. Man muss zu diesem Modell auch wissen, dass es sich nur um ein im Computer generiertes Modell handelt, d.h., es hat nie ein richtiges Modell existiert. Daher kann aus meiner Sicht auch kein größerer Detailreichtum umgesetzt werden. Setzt man dies vorraus, ist das Modell doch echt gut gelungen. Dabei ist es wirklich interessant, dass Ober- und Unterseite eine komplett unterschiedliche Bemalung und Detailverliebtheit aufweisen, was mich aber nicht wirklich stört.

Kritikwürdiges:.
So filigran die Warpgondeln auch sind, sie erscheinen mir doch fast schon ein wenig zu zerbrechlich. Und das auch im wahrsten Sinne des Wortes, man sollte diese Teile mit Vorsicht genießen, z.b. beim Herrausnehmen aus der Verpackung!
Etwas billig sieht auch der Deflektorschild aus, hier hätte ich mir ein wenig mehr Kreativität gewünscht! Leute von Eaglemoss, Ihr könnt das doch!
Etwas störend empfinde ich auch einen kleinen Spalt an der Unterseite zwischen dem Plasteeinsatz und der Metallhülle. Aber das hatten wir auch schon bei anderen Modellen, ich denke da an die Voyager.
Begleitheft:
Als wollten die Verantwortlichen noch einmal deutlich betonen, dass die Qualität des Magazin der Vorgängerausgabe die absolute Ausnahme gewesen sei, fällt der Beipackzettel rasch in ebenso altbekannte wie unnötige Gewohnheiten wie "Schiffsentführug" (S. 7), "Gefechrt" (S. 7) oder "Quantumtorpedos" (S. 8) zurück, die man als halbwegs aufmerksamer Nutzer von Rechtschreibprogrammen selbst mühelos verhindert hätte. Den unfreiwillig komischen Höhepunkt bietet dahingehend übrigens die Formulierung  "Ihre vier Warpgondeln ermöglichten ihre eine konstante Reisegeschwindigkeit von Warp 9,99 und machten sie so zum Sternenflottenraumschiff [...]" auf S. 4, die nur hoffen lässt, dass sich der Übersetzer hier eher fest vorgenommen hatte, an dieser Stelle später noch ein Wort wie "schnellsten", "fetzigsten" oder "teuersten" einzufügen, statt anderen legendären Serienspielorten wie der USS Enterprise NCC-1701, der USS Enterprise NCC-1701-D oder gar der USS Voyager die Zugehörigkeit zur Sternenflotte abstreitig zu machen.
Doch trotz solcher Schussligkeitsfehler lohnt sich die Lektüre vor allem in weitgehend fehlerfreien Meta-Abschnitt, in dem Sternbachs ursprüngliche Pläne erläutert werden. Hier kann man nämlich wirklich noch Neues zur Geschichte des Modells erfahren...
Schlussbemerkung:
Dieses Schiff polarisiert. Man findet es entweder gut, oder aber man kann sich damit überhaupt nicht anfreunden. Hinzu kommt, dass man als ein "den Frieden liebender Star-Trek-Anhänger" natürlich etwas Probleme mit der klaren Kriegsschiffausrichtung der Prometheus hat. Aber gut, dass ist die Defiant ja auch, und wie sagte schon Riker: "Tapferes (kleines) Schiff!" Soll heißen, auch für solche Schiffe muss es einen Platz im Repertoire der Sternenflotte geben, schließlich nehmen die Bedrohungen im Laufe der Geschichte des ST-Universums ja exponentiell zu (Borg, Dominion).
Das Modell, vergleicht man es mit dem aus der Furuta-Reihe, ist jedenfalls mehr als gelungen.

Spezifikationen:
Daten zum Modell:
L x B:                    ca.140 mm x 60 mm
Höhe mit Stand:    70 mm
Material:                Kunststoff und Metall
Gewicht mit Base: ca 130g
Hersteller:              Eaglemoss Collections 2015

L x B:                    ca. 140 mm x 60 mm
Höhe mit Stand:    90 mm
Material:                Kunststoff
Gewicht mit Base: ca 30g
Hersteller:              Furuta 2004
 
Nicht nur wegen des Ständers-klarer Sieger im Vergleich: Eaglemoss
Das Furuta-Modell links wirkt eher plump gegenüber dem von Eaglemoss. Vorallem die Bemalung lässt Furuta wie Kinderspielzeug wirken.
Unsere Bewertung

Eure Bewertung

Outtakes mit Jim
Verdammt, welches ist denn nun die Maus?
Weiterführende Leseliste.

Eaglemoss 01. USS Enterprise NCC-1701-D
Eaglemoss 02.
USS Enterprise NCC-1701 [Refit]
Eaglemoss 03.
Klingonischer Bird-of-Prey
Eaglemoss 04.
Enterprise NX-01
Eaglemoss 05.
Romulanischer D'deridex-Warbird
Eaglemoss 06.
USS Excelsior
Eaglemoss 07.
USS Defiant 
Eaglemoss 08.
K't'inga Klasse
Eaglemoss 09.
USS Voyager
Eaglemoss 10.
Akira-Klasse
Eaglemoss 11.
Jem'Hadar Schlachtkreuzer
Eaglemoss 12.
USS Reliant NCC-1864 
Eaglemoss 13.
Borg Sphäre 
Eaglemoss 14.
Romulanischer BoP (2152) 
Eaglemoss 15.
Tholianisches Schiff (2152)
Eaglemoss 16.
USS Prometheus
Eaglemoss 17.
Xindi-Insektoiden-Schiff
Eaglemoss 18.
USS Enterprise NCC-1701-E
Eaglemoss 19.
Vor'Cha Klasse
Eaglemoss 20.
Die USS Dauntless
Eaglemoss 21.
Der Ferengi Marauder
Eaglemoss 22.
Die Nova-Klasse
Eaglemoss 23.
Die Galor-Klasse
Eaglemoss 24.
Die USS Stargazer
Eaglemoss 25.
Bajoranischer Sonnensegler
Eaglemoss 26.
Nebula-Klasse
Eaglemoss 27.
Krenim-Zeitwaffen-Schiff
Eaglemoss 28. Maquis-Raider
Eaglemoss 29. Jem'Hadar Jäger 
Eaglemoss 30. Nausicaanischer Raider 
Eaglemoss 31. Romulanischer Warbird Valdore
Eaglemoss 32.
Runabout Orinoco
Eaglemoss 33.
Cardassianische Hideki-Class
Eaglemoss 34.
Surak-Klasse
Eaglemoss 35.
Bird of Prey (22. Jahrhundert)

Premium 001.
Shuttle Typ 6

Sondermodell 01.
Deep Space 9
Sondermodell 02.
USS Enterprise 1701 (2009)
Sondermodell 03.
Die USS Vengeance
Sondermodell 04.
Klingon D4 Angriffsjäger

Abo Geschenk 01.
Borg-Kubus
Abo Geschenk 02.
Future Enterprise

Dienstag, 25. August 2015

Ein offener Artikel an diesen einen 'Fan'

Hallo Du,

Wir sind uns noch nie begegnet und doch kennen wir uns dank des Zaubers der sozialen Netzwerke. Du liest regelmäßig meinen Blog und folgst mir sogar treu auf Facebook. Zuweilen kommentierst Du hüben wie drüben meine Beiträge und man könnte beinahe behaupten, dass ich mich über so engagierte Follower wie Dich freue und mir gar noch viel mehr Fans wie Dich wünschen würde.

Wenn da nicht diese eine Sache wäre.
Es hilft nicht, es zu leugnen, denn ich haben es gesehen.
Du hast einen „Gefällt mir“-Klick an einer Stelle gesetzt, die mir überhaupt nicht gefällt.

Es war nicht irgendeine Seite, unter der plötzlich zustimmend Dein (Klar-) Name stand, sondern ein Hetzartikel gegen Flüchtlinge und Asylanten in Deutschland.
Daher muss ich Dich – von einem Star-Trek-Fan zum anderen – mal einfach geradeaus fragen:
Ist das Dein Ernst?
Glaubst Du wirklich, dass beides irgendwie zueinander passt?

Denn wie sagte bereits Fry in Futurama über Star Trek:

Ich hab dadurch so viel gelernt. Zum Beispiel, dass man Leute achten soll, egal ob sie schwarz, weiß, Klingonen oder sogar Frauen sind.“


Auch wenn die Schreiber der Sci-Fi-Satire diese Äußerung humoristisch zugespitzt haben, entbehrt sie doch nicht eines gewissen wahren Kerns: Offenheit gegenüber allem Andersartigen ist eine – wenn nicht sogar die - Hauptbotschaft in Star Trek.
Aus diesem Grund sind die Anhänger der Franchise auch ein Inbegriff für Toleranz. Ein intoleranter Trekkie klingt daher schon irgendwie so widersprüchlich wie ein kommunistischer Nazi, ein homophober Schwuler oder ein Klingone ohne Ehrgefühl.

Hast Du denn gar nichts aus Folgen wie „Spock unter Verdacht“, „Ganz neue Dimensionen“, „Bele jagt Lokai“, „Auf schmalem Grat“, "Das Auge des Universums“ oder „Dämonen“ und „Terra Prime“ (u.v.m.!) gelernt, für die es noch nicht einmal sonderlich viel Intelligenz bedarf, um darin ein Gleichnis auf den Rassismus unserer Tage zu sehen?


Das Traurige ist, dass ich ganz genau weiß, dass Du im Grunde gar kein schlechter Mensch bist. Vielleicht hast Du ein paar falsche Freunde, vielleicht liegt es an dem provinziellen brandenburgischen Provinzkaff in dem Du aufgewachsen bist oder vielleicht hattest Du an dem Abend das ein oder andere romulanisches Ale zu viel getrunken (das sollte aber auch wirklich verboten werden!).

Außerdem halte ich wenig davon, Leute an den Pranger zu stellen, arbeitslos zu machen oder vom Internet-Mob niederbrüllen zu lassen.
Ich hoffe stattdessen, dass Du Dich der selben Werte erinnerst, die uns Star-Trek-Fans (übrigens per Definition eine ausländische TV-Serie!) weltweit einen: Der Glaube an eine Menschheit, die in der Lage ist, sich weiterzuentwickeln und über primitive Anschauungen wie Rassenhass, Fremdenfeindlichkeit oder Intoleranz hinauszuwachsen.

Menschen, die mit Vorbildern wie Captain Picard, Sisko oder Janeway aufgewachsen sind, lassen sich nämlich nicht unbedingt in einen Mob pressen, der in Nauen, Heidenau, Freital oder Tröglitz Einblicke in die tiefsten Abgründe unserer Spezies liefert.
Wir sind die andere Seite, denn Star Trek symbolisiert genau all das, was die „Asylkritiker“, „PEgdIdA-Sympathisanten“ (kein Schreibfehler, der Name müsste eigentlich korrekt auf diese Weise geschrieben werden) und „besorgten Bürger“ gemeinhin als 'Gutmenschen' zu diffamieren versuchen.

Nimm Dir also einfach Captain Kirk zum Vorbild, dem es in „Das unentdeckte Land“ gelang, seine Abneigung gegen Klingonen zu überwinden. Lass ein wenig von dem, was Du bereits Hunderte Male auf dem Fernsehbildschirm gesehen hast auf Dein Leben abfärben. Statt Hunderten von Star-Trek-Seiten nur virtuell zu folgen, solltest Du damit beginnen, die grundlegende Botschaft der vielen Serien und Filme ernstzunehmen.


Natürlich gibt es zu guter Letzt aber auch noch die Möglichkeit, dass ich mich schlichtweg in Dir getäuscht habe und Du tatsächlich unserer einziger Follower mit schizophrenen Anwandlungen und vor allem einem totalem Dachschaden bist.
In diesem Fall hinterlasse ruhig weiter Deine "Gefällt-Mir"-Angaben auf derlei mäßig verschleierten Neo-Nazi-Seiten – aber tu uns allen den Gefallen, das "Gefällt-Mir"-Häkchen wieder von meiner Seite zu nehmen.
Solche Fans braucht nämlich niemand; weder Star Trek im Allgemeinen, noch Hermann Darnell im Speziellen.

Vielen Dank,

Dein Hermann Darnell