Der Grund dafür liegt in einer fixen
Idee, die im Zuge eines dieser Treffen entstand: Ein kleines
Liederbuch mit all jenen Gassenhauern, die laut Star Trek scheinbar
schon an der Sternenflottenakademie zum Standardrepertoire aller
angehender Weltraumlegenden gehören.
Denn tatsächlich bietet Star Trek bei
genauerem Hinsehen eine große Vielzahl von bekannten Musikstücken,
die dem Kontext „Trinken, Geselligkeit und Pflichterfüllung“
problemlos genügen. Oder anders gesagt: Die urdeutsche Weisheit,
dass „Dienst Dienst und Schnaps Schnaps“ sei, wird in mehreren
Folgen auf melodiöse Weise widerlegt.
Wer einmal Picard die urbritischen
Seefahrerhymne „Heart of Oak“, DataGilbert und Sullivans „HMS Pinafore“ oder Seven of Nine „You Are my Sunshine“ hat singen
hören, kann sich sicherlich problemlos vorstellen, dass es noch
viele weitere derartige Gesangseinlagen gibt, die als liebevoll
gepflegtes Ritual jedes fröhliche Zusammensein aufwerten können.
Ein Tafelrundenmitglied hat sich in den
vergangenen Monaten aufgrund der erhöhten Nachfrage die Mühe
gemacht, die Texte von insgesamt achtzehn verschiedenen Songs, die
allesamt in irgendeiner Folge oder irgendeinem Kinofilm zu hören
waren zusammenzutragen. Das Ergebnis ist ein wahrer Kessel Buntes aus
englischen, französischen, italienischen, deutschen und natürlich
klingonischen Weisen, die dem „Grand Prix de la Chanson
d'Eurovision“ auf galaktischer Ebene alle Ehre machen würden.
Während die Premiere bei der letzten
Veranstaltung noch aufgeschoben werden musste, da wohl niemandem
aufgrund des plötzlichen Todes Leonard Nimoys nach Singen zumute
war, ist nun sogar „Amazing Grace“ in die Sammlung mitaufgenommen
worden, um dem Schauspieler und einer der berühmtesten Sterbeszenen
innerhalb Star Treks zu huldigen.
Nur 'das klingonische Original' des
hinlänglich bekannten „Bruder Jakobs“ konnte die
Rechercheabteilung der Tafelrunde bislang noch nicht ausfindig machen
(wir sind aber für sachdienliche Hinweise dankbar).
Wer trotz großer Distanzen nach
Potsdam an dem Vergnügen Star-Trek-Trinklieder zu singen einmal
teilhaben möchte, kann sich die achtseitige Zusammenstellung für
die eigene Geburtstagsfete, Hochzeit oder Betriebsfeier gern hier kostenfrei herunterladen, denn viel schlechter als Rod Stewart wird
man „Faith of the Heart“ auch mit sechs romulanischen Ales nicht unbedingt
singen können. Die Tafelrunde wird sich jedenfalls einem
Selbstversuch unterziehen und - wer weiß? - vielleicht sogar davon
berichten...
Das mittlerweile in unserer Tafelrunde sehr beliebte Online Rollenspiel Star Trek Online hat vor kurzem seinen 5. Geburtstag gefeiert. Doch durch die sozialen Medien geistert das Gerücht, dass der Entwickler Cryptic viele seiner Mitarbeiter entlassen musste. Einige Spieler sehen daher schwarz für die Zukunft von STO.
Übereilt oder gibt es ernste Tendenzen, dass Star Trek Online eingestellt wird?
Auf mehreren Gameseiten wurde seit dieser Woche gemeldet, das der Star Trek Online Entwickler Cryptic einen erheblichen Teil seines Personals entlassen musste. Es wird sogar von einer 'Metzelei' gesprochen, die auf die Mitarbeiter verübt wurde. Eine offizielle Stellungsname des Publishers Perfect World gibt es aber bisher nicht.
Sollten die Gerüchte dennoch stimmen, was hätte das für Auswirkungen auf Star Trek Online? Ist damit das baldige Ende von STO verbunden? Es lief doch die letzten Jahre ganz gut mit dem Spiel. Mehrere Erweiterungen und steigende Spielerzahlen. Ein Drittel unserer täglichen Blogbesucher sind STO-Leser, was darauf schließen lässt, dass das Interesse für Star Trek Online hoch, zumindest stabil ist. Vielleicht ist das aber nicht genug, um ein Spiel mit einer solchen Lizenz zu halten. Wohl möglich wird auch zu schnell seitens der Spielergemeinde geurteilt. Sobald es eine offizielle Reaktion gibt, werden wir sofort darüber berichten.
Einleitung. Es ist mal wieder soweit –
die Welt feiert den heimlichen Nationalfeiertag der Iren, den Saint
Patrick's Day. Über das Irland-Bild bei Star Trek haben wir uns ja bereits im letzten Jahr ausführlich ausgelassen, doch nun ist es an
der Zeit, einen genaueren Blick auf einen damals angepriesenen Film
mit Colm Meaney zu werfen. Aus diesem Grund folgt an dieser Stelle
keine weitere Abhandlung über Iren und Star Trek, sondern die
Rezension zu eben jenem Streifen „Parked“.
Story. Die Wogen des Geschicks haben
Fred (Colm Meaney) auf einem einsamen Parkplatz in der Nähe Dublins
stranden lassen. Arbeits- und perspektivlos versucht er mit stoischem
Beharrungsvermögen, sein tristes Leben aus seinem Auto heraus fortzuführen. Sein Einsiedlerdasein erfährt allerdings ein rasches
Ende, als ihm der Junkie Cathal begegnet, für den er mit der Zeit zu
einer Ersatzvaterfigur wird. Aber auch Freds eingefahrener Alltag
wird vom jungen Taugenichts durchbrochen.
Die beiden liebenswürdigen Looser
schaffen es, sich im arg von der Wirtschaftskrise gebeutelten Irland
gegenseitig Halt und Auftrieb zu geben, bis einer von beiden den langen Schatten der eigenen Vergangenheit nicht länger entfliehen kann...
Lobenswerte Aspekte. „Parked“ ist
definitiv etwas für das Auge. Das bildgewaltige Drama befeuert mit
opulenten Landschaftsaufnahmen beinahe so etwas Reiselust auf die
ferne Grüne Insel – sofern man denn auf das Wetter der britischen
Eilande steht und auch die kontrastreichen Industrielandschaften mag,
die immer wieder das Gesamtbild irgendwo zwischen Idylle und
Tristesse ergänzen.
Andererseits ist „Parked“ aber auch
etwas für die Großhirnrinde. So reihen sich aufdringlich
augenscheinliche Metaphern wie das Reparieren einer stehen
gebliebenen Uhr, das Freilassen von Tauben oder das Wagnis, ein
Sprungbrett hinabzustürzen wie eine Perlenschnur den Film entlang.
Dazwischen stechen immer wieder symbolschwangere Gegensätze wie die
zwischen Feuer und Wasser, Schwimmbad und Meer oder Stadtlichter und Feuerwerk ins Auge, die sich selbst in die Gedankenwelt jener
Zuschauer schleichen, die derlei Betrachtungsspielereien im Normalfall nur wenig
abgewinnen können.
Wer bei „Parked“ ein großes
Star-Trek-Schauspielerensemble erwartet, muss von dieser rein
irischen Produktion zwangsläufig enttäuscht werden, denn außer
Colm Meaney gibt es keinen weiteren Veteranen der
Science-Fiction-Franchise. Vielleicht wird es die ein oder andere
weibliche Blogleserin trösten, dass immerhin der junge „Merlin“
Colin Morgan die andere große Hauptrolle ergattern konnte. Dafür
kann der Film Werte transportieren, die jedem Fan hinlänglich
bekannt sind. Wer ungewöhnliche Freundschaften wie die zwischen
einem Blinden und einem Androiden, einem Trill und einem Augment oder
einem Vulkanier und einem Menschen zu wertschätzen gelernt hat, wird
mit der ungewöhnlichen Kameradschaft der beiden Haupthelden weniger
Probleme haben. Vor allem aber der Grundtenor „Niemals aufgeben -
niemals kapitulieren!“ bietet großzügige Andockmöglichkeiten,
auch wenn Star Trek gegen die realitätsnahe Handlung nahezu klinisch
rein wirkt.
Hinzu kommt, dass Meaneys Charakter
Fred Daly eindeutig über Ingenieursqualitäten verfügt, die
zuweilen an Chief O'Brien erinnern. Und, dass man den
irischen Schauspieler weder bei TNG noch DS9 zuvor so viel nackte
Haut zeigen lassen durfte wie in diesem Nischenfilm.
Wen das nicht unbedingt reizt, dem
winkt immerhin die Aussicht, ihn in einer völlig anderen Rolle zu
sehen und sich aus erster Hand davon zu überzeugen, dass er nicht
nur ein großartiger Schauspieler ist, sonder darüber hinaus auch
die ideale Besetzung für diese Rolle.
Sein Alter Ego legt übrigens selbst in
Zeiten größter Not erschreckend deutsch-preußische Tugenden an den
Tag: Daly hängt an sinnstiftender Ordnung, beachtet gesetzestreu
Geschwindigkeitsbegrenzungen, pocht hartnäckig auf Routinen, scheut
stur das Risiko und zeigt eine große Vorliebe zu Duftbäumchen.
Topfpflanzen und Puzzles. Man kann sich – nicht zuletzt Dank der
schauspielerischen Leistungen Meaneys und Morgans – umgehend in Fred
hineinversetzen und fragt sich sicherlich mehr als einmal, ob ein
solcher Absturz nicht auch einem selbst passieren kann.
Negative Aspekte. Im ersten Moment
bekommt man einen gehörigen Schreck, denn „Parked“ beginnt wie
ein J.J.-Abrams-Streifen: Mit ausgiebigen Lens Flares.
Zum Glück nehmen diese Effekte im
weiteren Filmverlauf keine übergroße Fahrt auf und es drängt sich an
dieser Stelle schon ernsthaft die Frage auf, was zum Teufel man an
diesem Film zu meckern haben könnte.
Oder gar, dass die Töne zu "Freds Ouvertüre" den Gehörgang auf Wochen nicht verlassen werden?
Nein, meine Kritikpunkte sind viel
bodenständigerer Natur.
So sehr ich mich zum Beispiel in Fred
hineinversetzen kann, so sehr wundert es mich im gleichen Augenblick,
dass er trotz seiner reihenweise abgelehnten Sozialhilfeanträge Geld
genug hat, um sich Schwimmhallenbesuche, Autobatterien, die vielen
Coffees to go, Aerobic Schwimmkurse oder Benzin leisten zu können.
Derlei Logiklöcher nagen etwas am
Gesamtbild.
Hinzu kommt, dass man sich ab einem bestimmten Zeitpunkt so ziemlich genau ausmalen kann, in welche Richtung sich "Parked" entwickeln wird. Wer neue, kreative Ideen sucht, wird in diesem Film von erzählerischen Allgemeinplätzen rasch eingeholt werden.
Am Schlimmsten aber wiegt der Umstand,
dass der Film eine doppeldeutige Moral aussendet. Fred Daly, solange
er obdachlos ist, verspürt das Glück der Freundschaft und sogar
jene Schmetterlinge im Bauch, die er so viele Jahre nicht mehr
bemerkt durfte. Am Ende des Filmes jedoch, als er materielle
Sicherung erfährt, hat er all das mühsam erkämpfte Hochgefühl
verloren. Nicht, dass ich die Tragik darin nicht erkennen oder schätzen könnte,
doch es nimmt der aussichtslosen Situation des sozialen Absturzes
jeglichen Schrecken. Es scheint völlig okay, dass Daly zuvor dieses
entwürdigende Martyrium erleidet und genau das wird in meinen Augen
der Situation nicht gerecht. Es ist der verklärt-romantische
Blickwinkel von Filmemachern, die die harsche Relaität der
Obdachlosigkeit nie erlitten haben. Um es noch deutlicher zu sagen:
„Parked“ ist ein Film, der am Handlungsgegenstand vorbei erzählt
wird.
Fazit. „Parked“ ist eine
sehenswerte irische Eigenproduktion irgendwo zwischen „Ziemlich beste Freunde“, „Trainspotting“ und „Elling“, der genial
von Colm Meaney und Colin Morgan in Szene gesetzt wurde. Ein ebenso
nachdenkliches, wie bildgewaltiges Werk, dessen einziger Makel die
arrogante Perspektive und vereinzelte Logiklöcher sind.
Bewertung.Gefühlskino mit angezogener Handbremse.
Denkwürdige Zitate.
„Ja, ist
schön hier...“
Cathal
"Tempus fugit, Cathal! Und ich
find' das nicht lustig."
Fred
„Lässt Du mich mal probieren?“
„Hattest Du nicht schon genug wildes
Leben heute?“