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Donnerstag, 6. April 2017

Building Star Trek - ZDFinfo Doku

Beim stöbern im abendlichen Fernsehprogramm hielt sich meine Begeisterung mal wieder wie sooo oft eher in Grenzen. Die Abendberieselung ist eben nix für schwache Nerven :-D
Da fiel mir mein Blick auf das Angebot von ZDFinfo.

Building Star Trek 
"Star Trek" feiert Geburtstag. Vor 50 Jahren, am 8. September 1966, startete das legendäre "Raumschiff Enterprise" zu seiner ersten Mission ins All. Die Serie wurde zum kulturellen Phänomen.
Niemand konnte damals den Erfolg der Low-Budget-Serie vorhersehen. Dennoch wurde "Star Trek" nicht nur zum Vorreiter für viele Entwicklungen in Technik und Wissenschaft, sondern war ebenso wegweisend in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht. 
Kosmopolitisch und emanzipiert 
"Star Trek" ist kosmopolitisch und emanzipiert, denn bereits 1966 leben der Russe Chekov und der Amerikaner Kirk friedlich zusammen. Ebenso arbeiten Frauen in verantwortungsvollen Positionen. Vor 50 Jahren keine Alltäglichkeit in einer Gesellschaft, die vor allem in Amerika noch vom Rassismus geprägt war. Der Kuss von Captain Kirk und Lieutenant Uhura war ein Skandal, war es doch der erste Kuss zwischen Schwarz und Weiß im Fernsehen. Der ausstrahlende Sender NBC hatte 1968 noch Skrupel, diese Episode auszustrahlen.
Im Smithsonian Air and Space Museum in Washington, D.C. wird aus Anlass des Jubiläums das Modell des Raumschiffs Enterprise restauriert. Das Science Fiction Museum in Seattle rekonstruiert die Brücke des Raumschiffs. Die Rekonstruierung an den beiden Museen sowie die Suche nach verschollenen Originalrequisiten bilden die Rahmenhandlung der Dokumentation. Exkurse zu Technik, Politik und Kultur werden durch originale Filmausschnitte belegt. Ehemalige Teammitglieder und Schauspieler, unter anderen Nichelle Nichols (Nyota Uhura), berichten aus erster Hand und geben so einen exklusiven Einblick.
Datum: 
Hier gehts zur Mediathek mit Film und Text für die maximale Unabhängigkeit von der Glotze.

Für heute ist es ja nun recht spät darauf hinzuweisen. Aber am 13.04.2017 01.35h soll die Wiederholung kommen. Wem das dann zu spät ist oder heute eben auch... in dem Link da oben gehts zur Mediathek. der Film ist bis 19.04.2017, 23:59h verfügbar.


Montag, 13. Juni 2016

Film-Live-Konzert "Metropolis"

Seit April wurde das Open-Air-Kinoereignis mit dem Film "Metropolis" in den verschiedensten Zeitungen, online, Buschfunk, ... angekündigt. So auch von meinereiner hier an dieser Stelle. Am vorigen Sonntag, 05.06.2016 war es dann auch soweit.

Und so kam es wie es kommen musste an diesem einen bestimmten Sonntag zu einer unchristlichen Zeit. Ich pellte mich zum Frühstück (oder wars zum Mittag?!) aus meinem Bettchen. Meine holde Maid war zwar auch irgendwie wach, nur hatte sie ebenso nicht den richtigen Schneid aufzustehen. Das Wetter war ja auch eher ...naja... gewöhnungsbedürftig. Irgendwie zwar nicht kalt, aber dafür hat es ja auch genieselt. 
Nichtsdestotrotz sind wir dann losgetrollt und nach 15 Uhr am Fortunaportal anspaziert gekommen. Rechtzeitiges erscheinen sichert eben gute Plätze ;-)

Logischerweise war noch kein Einlaß. Allerdings ließ ich mir die Gelegenheit nicht nehmen, bei den Damen zu fragen, ob wir denn nun hier oder dann doch im Nikolaisaal eintrudeln sollten. Eben wegen dieser kleinen penetranten Tröpfchen, die von oben kamen. "Es wurde schon Freitag entschieden, daß wir hier im Stadtschloß die Veranstaltung starten. So schnell kann keine Technik und Orchester umziehen." Aha ok, war doch mal eine super Aussage mit der ich etwas anfangen konnte. 
Von 17 bis 19 Uhr konnten die vorbestellten Karten abgeholt werden. Ich hatte zwei Karten per Mail vorbestellt. - Im Rathaus wurde meine Mail gegen halb sieben Uhr morgens beantwortet... Also deswegen sind die Leutchen immer so früh im Feierabend :-P

Wir hatten noch viel Zeit bis zum Beginn und haben uns auf Empfehlung der Einlaßdamen zur Genusswerkstatt - gegenüber vom Stadtschloß in der Ecke im Filmmuseum - begeben und richtig lecker was zu futtern gehabt. Kann ich nur empfehlen da mal hinzugehen. 
Als Verdauungsspaziergang bot sich die Freundschaftsinsel und dort die nächstgelegene Bank zur Siesta an. Der Rasen war mir zu naß vom (mittlerweile aufgehörten) Nieselregen. 

Pünktlich, also irgendwo kurz vor 19h, holten wir dann die Karten und stürmten das Gehöft. Ok, war doch nicht so direkt was mit rechtzeitig und erste Reihe. Aber immerhin hatten wir einen ganz guten Sitzplatz. Zwar etwas weiter hinten, aber alles an Sitzplätzen war so super organisiert, daß wir freie Sicht hatten. 
super Sicht auf die Leinwand
Für Essen und Trinken war gesorgt. Fiel mir erst gar nicht so auf, allerdings mein Herr Papa meinte, es ist die Braumanufaktur anwesend. Das konnte ich mir natürlich nicht nehmen lassen, die leckerste Männerbrause weit und breit zu schlürfen.

da gehts zum Bier
Zu essen gab es auch etwas. Eine Auswahl verschiedenster Brezeln, aber da ich satt war, haben die mich nicht wirklich interessiert. Nur der eine Typ, der die rumgetragen hat zum Verkaufen, war etwas anstrengend und nervend. Die Damen vom Catering waren da angenehm zurückhaltend. 
In der linken hinteren Ecke gabs irgendwas anderes zu trinken... Blubberwasser, Bowle und sowas

Getränke für Kostverächter :-D
Nach längerem Suchen wurde dann auch unser aller Captain K'olbasa in Begleitung seiner besseren Hälfte und Miri gesichtet. Eine unserer Kellnerinnen aus dem ehemaligen Albers war auch im Publikum. Ansonsten eher nur Unbekannte.

Gegen 20 Uhr kam dann eine kurze Ansprache von der Organisatorin?!?! Ein Gespächsfetzen hatte ich vorher von ihr aufgefangen. Auf das Kompliment, sie sehe ganz schick aus, kam dann "Ich hab versucht mich etwas science-fiction-mäßig anzuziehen." Hmm ok, kommt hin... Schwarzes langes Kleid und eine Frisur in Anlehnung an Prinzessin Leia. :-D

Dieser Herr Jakobs, seinerzeit von den Sozis importierter Fischkopp, musste natürlich auch wieder was an Senf dazugeben. Unter anderem irgendwas von Dank an die Landtagspräsidentin wegen Erlaubnis hier Kino zu gucken. Da fiel mir spontan ein
  • vielen herzlichen Dank Herr Hasso Plattner für die Spende zur Fassade des Stadtschlosses
  • alle Staatsgewalt geht vom Volke aus 
  • das Schloß wurde mit Steuermitteln gebaut 
  • Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen; Volksvertreter....?
  • Würde mich echt mal interessieren, ob er seine Eintrittskarte selbst gekauft oder einen geldwerten Vorteil genossen hat.
Punktum 20.30 Uhr brummte dann mein Handy so vor sich hin. Ahhjaaa, Unwetterwarnung ab dreiviertel neun. Nun gut, also auf dem Bild da oben sind jetzt ein paar Schleierwölkchen zu sehen, Temperatur war bei ca. 25 Grad, Windstärke nicht wirklich merkbar.
Wann lernt ihr Wetterfrösche es eigentlich, daß in Potsdam immer schönes Wetter ist?!?!?!
Und wenn nicht, dann immernoch besser als woanders :-D

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Miri wies ja schon in der Ankündigung drauf hin, daß es die richtig lange Version mit über zweieinhalb Stunden werden wird. Zu Anfang hatte ich den Stühlen auch nicht wirklich vertraut, keine Kinosessel und so. Aber erstaunlicherweise ging das jedoch recht gut mit dem Sitzen und weitaus besser als gedacht.

Den Film "Metropolis" hab ich jetzt das erste mal komplett gesehen. Ist schon super gemacht worden. Und vor allem mit den damaligen recht eingeschränkten technischen Möglichkeiten. Wobei mich die Qualität an sich vom Film sehr beeindruckt hatte. Vor so langer Zeit gedreht und dann wie auf einem HD-Fernseher anzusehen. Nur eben in Schwarz-Weiß. Ok, die "neugefundenen" und eingefügten Szenen nun nicht ganz. Die waren doch recht gut zu unterscheiden. Tat aber dem Sehvergnügen auf keinen Fall einen Abbruch.
Das Filmorchester Babelsberg hat die musikalische Untermalung klasse hinbekommen. Nur der Dirigent konnte ja auf die Leinwand gucken. Die Musiker nicht. Und dann da den immer passenden Einsatz hinbekommen ist schon eine großartige Leistung.
Und ein großes Lob den Leutchen der Tontechnik. Auf Anhieb super Sound. Wie soll es auch anders sein bei Zounds Unlimited. :-D

Witzig fand ich diese "fast-Pause"am Ende Teil 1. Viele Leute sprangen auf und wollten Nachschub an Getränken holen. Ging mir auch so. Nur 20 Sekunden reichen nicht wirklich aus.... Das hätte ich mir noch recht gut vorstellen können mit zwei richtigen Zehn-Minuten-Pausen. Immerhin war der Film doch schon mit Überlänge.

Alles in allem war ich echt beeindruckt. Jup, war ein super gelungener Abend.

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Jemand vom Rathaus hat einen ganz guten Artikel im Veranstaltungskalender geschrieben. Vorsicht da ist aber Spoileralarm!!! Deswegen tippsel ich jetzt hier keine Zusammenfassung vom Film ;-)

das wars

Dienstag, 5. April 2016

Film-Live-Konzert "Metropolis"

Nichtsahnend hab ich heute morgen das gestern im Briefkasten gefundene Heft der Stadtwerke Potsdam durchgeschmökert. Ist auch recht interessant, eigentlich wie jedesmal. Diesmal jedoch fiel mir die Überschrift "Metropolis" auf.
So eine Veranstaltung und dann auf der vorletzten Seite... Also nee, das geht nun wirklich nicht :-D

Den dazu passenden Flyer zur Veranstaltung gibt es hier.

Film-Live-Konzert "Metropolis"
Sonntag, 05.06.2016 - 20:00
Anlässlich des UNESCO-Tags am 5. Juni 2016 wird der in Potsdam gedrehte Stummfilmklassiker "Metropolis" gezeigt. Das Deutsche Filmorchester Babelsberg begleitet die Aufführung open Air im Innenhof des Brandenburger Landtages. Am Pult steht Matt Dunkley. (Tickets kaufen)
Die Karten kosten 16 Euro, ermäßigt 8 Euro (+ Vorverkaufsgebühr 1,50 Euro). Die Ermäßigungen gelten für Schüler und Studenten. Karten sind im Nikolaisaal Potsdam online, telefonisch und vor Ort erhältlich. Bei Regen findet die Veranstaltung im Nikolaisaal Potsdam statt. 
Ja ok, ich gebs zu. Ist zwar etwas teurer als mein anderer Vorschlag zu einer Open-Air-Veranstaltung, aber nichtsdestotrotz für den einen oder anderen interessant.

Samstag, 30. Mai 2015

Zum Geburtstag Colm Meaneys: The Damned United

Einleitung. Selbst unter den großen Star-Trek-Stars gibt es einige, die eng mit dem Thema Fußball in Verbindung stehen und sich auf die ein oder andere Weise zumindest mit einem englischen Fußballverein in Verbindung bringen lassen.

Stewart in den Farben 'seines' Clubs
Patrick Stewart zum Beispiel ist Fan von Huddersfield Town, einem Club, der vor allem in den Zwanziger Jahren drei Meisterschaften in Folge sich reißen konnte und nach kleineren Höhepunkten (wie einigen Pokalfinalspielen) ab den Siebzigern weitestgehend in der Bedeutungslosigkeit niedriger Ligen verschwand. Erst 2012 gelang dem Team der Aufstieg in die zweite englische Liga (die Tafelrunde berichtete), in der die Mannschaft seither mit relativer Konstanz im unteren Mittelfeld zu finden ist.

Sirtis in den Farben 'ihres' Clubs
Marina Sirtis ist hingegen ein so glühender Anhänger des ungleich erfolgreicheren Ex-Klinsmann-Clubs Tottenham Hotspur. Sie verlieh ihrer Liebe zum Verein sogar mit einem Tattoo Ausdruck, dass man als Zuschauer beispielsweise auf der Star-Trek-Destination Germany bewundern durfte (die Tafelrunde berichtete ebenfalls).

Natürlich gibt es daneben aber auch den ein oder anderen Leser, der sich jetzt sicherlich fragen wird, inwiefern Star Trek überhaupt mit Fußball zu tun haben könnte und warum hier und heute ein Artikel darüber zu lesen ist.
Nun, die Star-Trek-Tafelrunde „Hermann Darnell“ lässt sich nicht in das Klischee des Sport-hassenden, fettleibigen Geeks pressen. Entgegen Meinungen, wie sie etwa Christian Humberg mit den WortenStar-Trek-Freunde gehen nicht ins Stadion“ in „Sorge Dich nicht, beame“ formulierte, gibt es auf diesem Blog deutliche Beweise für entsprechende Exkursionen zu Sportstätten in der Region und passend zum WM-Finale Deutschland gegen Argentinien befassten wir uns auch ausführlich mit jenen Momenten, in denen auch innerhalb Star Treks die menschliche Vorzeige-Sportart Fußball thematisiert wurde.

Heute, am Geburtstag des Miles-O'Brien-Darstellers, wollen wir allerdings die Gelegenheit nutzen, noch einen weiteren Star-Trek-Darsteller mit einem englischen Fußballclub zu verbinden, nämlich Colm Meaney mit Leeds United.


Wie jetzt?
Einen Iren?
Der noch nicht einmal großer Fußballfan ist?
Mit dem Erzrivalen von Huddersfield United, dem Lieblingsclub Patrick Stewarts?


Grundlage für diese zugegebenerweise ungewöhnliche Verbindung bildet ein Film, den wir an dieser Stelle – quasi als Geburtstagsständchen für Meaney - eines genaueren Blickes würdigen wollen.


Story. Don Revie (Colm Meaney) hat es im Jahr 1974 endgültig geschafft: Mit seinem Club Leeds United konnte der Trainer zwei englische Meisterschaften, zwei Messepokalsiege (dem Vorläufer des UEFA-Cups) und jeweils einen Erfolg im FA-Cup, Liga-Pokal und Superpokal (Charity Shield) erringen. Drei Mal wurde er zum Trainer des Jahres gewählt und erst unter seiner Ägide formte sich Leeds zur dominierenden englischen Spitzenmannschaft der Sechziger und Siebziger Jahre. Als die englische Nationalmannschaft es verpasst, sich für die WM '74 in Deutschland zu qualifizieren, fällt die logische Wahl eines neuen Nationaltrainers daher beinahe zwangsläufig auf den sympathischen Titelsammler, der sich der neuen Herausforderung auch umgehend stellt.
Sein Nachfolger auf dem Posten des Cheftrainers bei Leeds United wird allerdings mit Brian Clough einer der härtesten Konkurrenten Revies in der höchsten englischen Spielklasse. Mit Derby County gelang ihm das Kunststück, innerhalb kürzester Zeit einen Verein aus dem unteren Drittel der zweiten Liga zu einem veritablen Meisterschaftskandidaten zu formen.
Beide Männer verbindet eine intensive Rivalität, der sich weder Fans noch Spieler entziehen können. Und so kommt es, wie es kommen muss: Clough kämpft mit seiner wenig einfühlsamen Art und seinem Ersatz-Co-Trainer Jimmy Gordon (Maurice Roëves) auch von Beginn an auf verlorenem Posten. Mit seiner Amtszeit von nur 44 Tagen als Trainer von Leeds geht er in die Geschichtsbücher des englischen Fußballs ein... 


Lobenswerte Aspekte. Das kurzlebige Trainer-Intermezzo Brian Cloughs bei Leeds United ist im Kollektivgedächtnis der Fußballnation England in etwa so sehr verankert wie bei uns die „Flasche-leer“-Rede Trappattonis, der Stinkefinger Stefan Effenbergs oder die Radio-Reportage des Endspiels der WM 1954 von Herbert Zimmermann.
Über ein solches kulturelles Allgemeingut kann man nichts Neues mehr inszenieren. Dieser Tatsache war sich nicht nur David Pearce bewusst, der den (noch viel drastischeren) Roman schrieb, auf dem dieser Film basiert, sondern auch Ausnahmeregisseur Tom Hooper („The King's Speech“, „Les Misérables“) und so erzeugt sein Film die Spannung nicht über die Abfolge der Ereignisse, sondern über den Versuch, die Motivation der Charaktere zu ergründen.
Deutlich wird dieser Verzicht auf eine chronologische Ordnung bereits darin, dass sich die Geschichte in zwei Hauptstränge teilt. In einem kann man Cloughs Martyrium als Hauptverantwortungsträger bei Leeds miterleben, während im anderen sein Aufstieg aber auch sein Fall als Übungsleiter bei Derby County thematisiert werden.
Und so wird aus diesem Sportfilm ein wahres Meisterstück, denn der Sport bietet zwar den Rahmen für die Handlung, bildet aber keineswegs ihr Hauptanliegen. Stattdessen geht es um den Umgang mit Ehrgeiz, Macht, Besessenheit und Rache, wobei gerade letzterer Aspekt den Film in eine skurrile, aber noch nicht einmal abwegige Traditionslinie mit dem zweiten Star-Trek-Kinofilm „Der Zorn des Khan“ stellt.


The Damned United“ ist als Sportfilm daher nicht mit unsäglichen Auswüchsen wie der kaum erträglichen Goal-Trilogie zu vergleichen, sondern spielt viel eher in einer Liga mit Geistesgenossen wie „Invictus“, wobei Hoopers Film besonders dadurch glänzt, dass sein Fokus eben nicht auf den positiven Eigenschaften der Menschheit basiert, sondern eher auf ihren Abgründen.
Allerdings gibt es auch einen Lichtblick in diesem Film, der die dunklen Seiten Cloughs wieder ins Lot rückt: Seine Freundschaft zum Co-Trainer Peter Taylor. Hier finden sich wiederum Anleihen wieder, die problemlos auch in Star Trek funktionieren würden, denn für die Figurendynamik bedeutet das Verhältnis zwischen Clough und Taylor eine geistige und emotionale Symbiose, wie sie bereits Jahrzehnte zuvor als erzählerisches Mittel auch zwischen Kirk und Spock etabliert wurde. Beide kehren ihre besten Seiten nur im Team heraus und sind nur im Zusammenspiel in der Lage, ihre Unzulänglichkeiten auszugleichen.


Das alles gewinnt zusätzlich durch die Ausstattung an Flair, wobei nicht nur die detailgetreue Inszenierung von Tapeten, Kleidung, Frisuren, Nikotinkonsum, Werbung, Testbildern, Bauwerken oder Fahrzeugen gemeint ist, sondern auch die großartige Stimmung, die an jene längst verlorene Zeiten erinnert, in denen Fußball in England noch ein Arbeitersport war. Durch das Einspielen von Originalausschnitten, aber auch die Nachstellung von glanzlosen, aber frenetisch zelebrierten Zweikampfszenen erhält man eine Lehrstunde zur Geschichte der höchsten englischen Spielklasse, deren deutlicher Kontrast zu den Hochglanzübertragungen der heutigen Zeit beinahe als Anklage zu verstehen ist.
Glanzparaden gegenüber jeglicher Kritik bietet zusätzlich der Block an außergewöhnlichen Darstellern. Colm Meaneys Ähnlichkeit zu Revie mag vielleicht teilweise durch seine Darstellung und seinen Friseur begründet sein, aber sie lässt sich nachdem man ihn in dieser Rolle erst einmal gesehen hat, nicht mehr abschütteln. 

Spielte mal bei Star Trek mit: Der Mann im Redshirt
Übrigens ist er nicht der einzige Star-Trek-Darsteller, der in „Damned United“ zu sehen ist. Mit Maurice Roëves, der in der TNG-Episode „Das fehlende Fragment“ den Kommandanten des romulanischen Warbirds spielte, zeigt noch ein weiterer Star-Trek-Alumni Präsenz als Cloughs Sidekick Jimmy Gordon.


Aber sie alle werden von Michael Sheen (der in keinerlei verwandtschaftlichem Verhältnis zu Martin, Charlie oder Emilio Estevez steht) an die Wand gespielt, der bereits in „Frost/Nixon“ brillierte und das breite Spektrum an Emotionalität in Cloughs zwiespältigem Wesen mit atemberaubender Eindringlichkeit verkörpert. Vor allem durch seine Darstellung kann man sich des Schicksals des Hauptcharakters als Zuschauer unmöglich entziehen.


Kritikwürdige Aspekte. Die Ehefrau des inzwischen verstorbenen Brian Cloughs hasst diesen Film. Sein Sohn Nigel, im Film von Frank Skillin und Oliver Stokes verkörpert, weigert sich gar, diesen Streifen überhaupt zu sehen. Der schottische Fußballer Dave McKay verklagte ob der Darstellung seiner Person schließlich erfolgreich die Produktionsfirma. Gerade bei Zeitzeugen kam der Film nicht sonderlich gut weg, denn er hat vor allem ein Problem:
Obwohl er auf einem real existierenden Ereignis beruht, nimmt er sich extrem viele Freiheiten, um die Figuren, ihre Konstellationen und Dynamik zum Leben zu erwecken. Streckenweise sind ganze Szenen frei erfunden, verändert oder woanders eingefügt worden, die nichts mehr mit der Originalvorlage zu tun haben, nur um die Themen Ergeiz, Macht, Besessenheit, Rache und Freundschaft dramaturgisch zu bedienen. 
Fakt und Fiktion verschwimmen in diesem Film völlig, den man wortgerecht aus diesem Grund schon gar nicht mehr als 'Biopic' bezeichnen dürfte.


Auf der anderen Seite würde der Film weder funktionieren, noch verkauft werden können, wenn die Namen der Beteiligten nicht auftauchen würden oder verfremdet worden wären. Die Köpfe hinter dem Film waren daher zu einem Drahtseilakt gezwungen, der ihnen – wie man an den Reaktionen sehen kann – beileibe nicht gelungen ist.
Und doch kann die Kritik die Intensität des Filmes nicht mindern. Gerade jene Szene, in der Sheens Charakter ein Spiel gegen Revies Leeds in den Katakomben des Stadions verbringt, die der BBC-Sportreporter Pat Murphy als ein enger Freund Cloughs ins Reich der Legenden verwies, gehört nicht nur zu den stärksten des gesamten Streifens, sondern unterstreicht das Anliegen mehr als alle anderen. Defacto machen die Ausschmückungen „The Damned United“ erst zu dem außergewöhnlichen Sportfilm, der er ist, und lassen ihn seinen mehrdeutigen deutschen Untertitel „Der ewige Gegner“ verdienen.


Daher stört an dem Film weniger der bunte Mix aus Wahrheit und Mythos, den man als Potsdamer ohnehin aus dem anekdotenreichen Leben Friedrichs des Großen zur Genüge kennt, sondern die merkwürdige Quintessenz, die die Schlusseinstellungen des Filmes dem Werk aufdrücken.
In ihnen kann man nämlich durch Bildunterschriften erfahren, dass Don Revie nicht nur als Nationaltrainer Englands scheiterte, sondern auch im Anschluss jegliche fußballerische Kompetenz vermissen ließ, während sein Rivale Clough mit Nottingham Forrest zur Heilsfigur des darbenden englischen Fußballs avancierte. 
Dabei stört an dieser Stelle weniger, dass damit Colm Meaneys Figur ins Hintertreffen gerät, sondern viel eher, dass mit Clough ein eindeutiger Sieger im unausgesprochen Duell zwischen beiden gekürt wird.


Schließlich hatten sich Darsteller und Regisseur über 90 Minuten fieberhaft Mühe gegeben um aufzuzeigen, wie unsinnig die Rivalität zwischen beiden Männern war und welche Opfer sie von allen Seiten erforderte. Dadurch, dass man Clough am Ende die Meisterschale in diesem Zweikampf verlieh, entriss man auch der gesamten Handlung und allen Ausschmückungen die Daseinsberechtigung und erst mit diesen Ausschnitten aus Originalaufnahmen spielte man argumentativ Dave McKay, Barabara und Nigel Clough in die Hände. Gut gemeint ist halt nicht immer gleich gut gemacht.


Übersetzung. Es ist noch nicht einmal so, dass die deutsche Übersetzung von haarsträubenden Fehlern durchsetzt wäre. Aber wenn man das Flair und die Atmosphäre der Handlungszeit tatsächlich am eigenen Leib miterleben möchte, so lohnt es sich, der englischen Tonspur der DVD den Vorzug zu geben. „The Damned United“ spielt nämlich auch in einer reizvollen Dialektzone der englischen Sprache, die in der deutschen Fassung keinerlei Bedeutung mehr hat, den Arbeitercharakter Cloughs aber weiter unterstreicht. Zusammen mit anderen Varietäten bildet der Film nicht nur für anglophile Ohren ein wahres Dialektfeuerwerk, in dem selbst die unartigsten Schimpfwörter plötzlich stilvoll wirken.


Fazit. Mit seinem Engagement in „The Damned United“ ist Colm Meaney der Clou gelungen, in einem der besten Sportfilme überhaupt eine tragende Rolle zu ergattern. Zwar gelingt es ihm nicht, sich am großartigen Michael Sheen vorbei in das Gedächtnis der Zuschauer zu spielen, doch ihm bleibt die Genugtuung, ein unverzichtbarer Teil eines Bravourstücks gewesen zu sein, das den Fokus auf menschliche Abgründe statt sportliche Berg-und-Talfahrten setzt. Dass es dabei etwas großzügig mit dem Verhältnis zwischen Fakt und Fiktion umgeht, ist noch nicht das Problem, sondern eher, dass der Film sich durch sein Ende jeglicher Legitimation für solche Eingriffe beraubt.


Der 'echte' Don Revie

Denkwürdige Zitate.

But I'm not Mr. Revie!
Brian Clough

Some fella in London, England named, some Brian... Brian Clough. I heard all the way in America that this fella talks too much. They say he's another Mohammed Ali. There's just one Mohammed Ali! Now, Clough, I've had enough! Stop it!
"Are you gonna stop it?"
"No, I'm going to fight him...“
Muhammed Ali, Peter Taylor, Brian Clough

Oh that's right! You were chairman of Derby County before I came here! I remember that...
When Derby County were at the fucking foot of the Second Division. When nobody had heard of them for twenty years and nobody had heard of Sam bloody Longson ever. Full Stop! And that's where you'd still fucking be if it wasn't for me! At the foot of the bloody second Division where nobody remember you and nobody had heard of you. There would be no Derby County without me! No League title, no champions of England – not without Brian Clough!
I'm gonna give you some good advice, Brian Clough. No matter how good you think you are, how clever, how many fancy new friends you made on the telly; the reality of footballing life is this: The chairman is the boss, then come the directors, then the secretary, then the fans, then the players and finally, last of all, bottom of the heap, lowest of the low, comes the one who in the end we can all do without – the fucking manager!
Club-Eigner Sam Longson und Trainer Brian Clough


„You bloody fool.
Sam Longson

That's the problem!
No, it's not. It's you. This mad ambition. It comes and it goes. Sometimes it's good, oh yes, like a fire that stirs everything up. Then there's this, this thing that takes over. Destroys everything that's good in your life!
Brian Clough und Peter Taylor


Schlussworte. Für den deutschen Fußball war 1974 ein großartiges Jahr. Deutschland wurde Weltmeister, Bayern München gewann den Vorläufer dessen, was wir heute als Championsleague bezeichnen und der 1. FC Magdeburg gewann den inzwischen eingestampften Europapokal der Pokalsieger.
Es war aber auch ein gutes Jahr für Star-Trek-Fans in Deutschland, denn großartige Originalserien-Episoden wie „Weltraumfieber“, „Brot und Spiel“ oder „Planet der Unsterblichen“ feierten in diesem Jahr ihre Deutschlandpremiere im ZDF.
Der junge Schauspieler Colm Meaney war damals gerade einmal einundzwanzig Jahre alt. Seinerzeit in London ansässig wird er damals unweigerlich von Brian Clough und Don Revie aus erster Hand erfahren haben. So gesehen schloss sich für ihn mit der Darstellung Revies sicherlich ein Kreis in seine eigene Biografie.
Heute bietet der Film Star-Trek-Anhängern daher nicht nur die Möglichkeit, einen ihrer Stars einmal in einer völlig anderen Rolle zu sehen, sondern auch, ein Stück weit in eine Vergangenheit zu schauen, die auch die Kulisse für die noch junge Karriere Colm Meaneys diente.


Weiterführende Leseliste.

LeVar Burton: The Supernatural
DeForest Kelley: Night of the Lepus
Walter Koenig: Moontrap
Colm Meaney: Parked
Colm Meaney: The Damned United 
Nichelle Nichols: The Supernatural
Leonard Nimoy: Die Körperfresser kommen
Leonard Nimoy: Zombies of the Stratosphere
William Shatner: Mörderspinnen
Marina Sirtis: Blind Date
Marina Sirtis: The Wicked Lady

Dienstag, 17. März 2015

Zum Saint Patrick's Day: "Parked" mit Colm Meaney



Einleitung. Es ist mal wieder soweit – die Welt feiert den heimlichen Nationalfeiertag der Iren, den Saint Patrick's Day. Über das Irland-Bild bei Star Trek haben wir uns ja bereits im letzten Jahr ausführlich ausgelassen, doch nun ist es an der Zeit, einen genaueren Blick auf einen damals angepriesenen Film mit Colm Meaney zu werfen. Aus diesem Grund folgt an dieser Stelle keine weitere Abhandlung über Iren und Star Trek, sondern die Rezension zu eben jenem Streifen „Parked“.


Story. Die Wogen des Geschicks haben Fred (Colm Meaney) auf einem einsamen Parkplatz in der Nähe Dublins stranden lassen. Arbeits- und perspektivlos versucht er mit stoischem Beharrungsvermögen, sein tristes Leben aus seinem Auto heraus fortzuführen. Sein Einsiedlerdasein erfährt allerdings ein rasches Ende, als ihm der Junkie Cathal begegnet, für den er mit der Zeit zu einer Ersatzvaterfigur wird. Aber auch Freds eingefahrener Alltag wird vom jungen Taugenichts durchbrochen.
Die beiden liebenswürdigen Looser schaffen es, sich im arg von der Wirtschaftskrise gebeutelten Irland gegenseitig Halt und Auftrieb zu geben, bis einer von beiden den langen Schatten der eigenen Vergangenheit nicht länger entfliehen kann...


Lobenswerte Aspekte. „Parked“ ist definitiv etwas für das Auge. Das bildgewaltige Drama befeuert mit opulenten Landschaftsaufnahmen beinahe so etwas Reiselust auf die ferne Grüne Insel – sofern man denn auf das Wetter der britischen Eilande steht und auch die kontrastreichen Industrielandschaften mag, die immer wieder das Gesamtbild irgendwo zwischen Idylle und Tristesse ergänzen.


Andererseits ist „Parked“ aber auch etwas für die Großhirnrinde. So reihen sich aufdringlich augenscheinliche Metaphern wie das Reparieren einer stehen gebliebenen Uhr, das Freilassen von Tauben oder das Wagnis, ein Sprungbrett hinabzustürzen wie eine Perlenschnur den Film entlang. Dazwischen stechen immer wieder symbolschwangere Gegensätze wie die zwischen Feuer und Wasser, Schwimmbad und Meer oder Stadtlichter und Feuerwerk ins Auge, die sich selbst in die Gedankenwelt jener Zuschauer schleichen, die derlei Betrachtungsspielereien im Normalfall nur wenig abgewinnen können.


Wer bei „Parked“ ein großes Star-Trek-Schauspielerensemble erwartet, muss von dieser rein irischen Produktion zwangsläufig enttäuscht werden, denn außer Colm Meaney gibt es keinen weiteren Veteranen der Science-Fiction-Franchise. Vielleicht wird es die ein oder andere weibliche Blogleserin trösten, dass immerhin der junge „MerlinColin Morgan die andere große Hauptrolle ergattern konnte. Dafür kann der Film Werte transportieren, die jedem Fan hinlänglich bekannt sind. Wer ungewöhnliche Freundschaften wie die zwischen einem Blinden und einem Androiden, einem Trill und einem Augment oder einem Vulkanier und einem Menschen zu wertschätzen gelernt hat, wird mit der ungewöhnlichen Kameradschaft der beiden Haupthelden weniger Probleme haben. Vor allem aber der Grundtenor „Niemals aufgeben - niemals kapitulieren!“ bietet großzügige Andockmöglichkeiten, auch wenn Star Trek gegen die realitätsnahe Handlung nahezu klinisch rein wirkt.


Hinzu kommt, dass Meaneys Charakter Fred Daly eindeutig über Ingenieursqualitäten verfügt, die zuweilen an Chief O'Brien erinnern. Und, dass man den irischen Schauspieler weder bei TNG noch DS9 zuvor so viel nackte Haut zeigen lassen durfte wie in diesem Nischenfilm.
Wen das nicht unbedingt reizt, dem winkt immerhin die Aussicht, ihn in einer völlig anderen Rolle zu sehen und sich aus erster Hand davon zu überzeugen, dass er nicht nur ein großartiger Schauspieler ist, sonder darüber hinaus auch die ideale Besetzung für diese Rolle.


Sein Alter Ego legt übrigens selbst in Zeiten größter Not erschreckend deutsch-preußische Tugenden an den Tag: Daly hängt an sinnstiftender Ordnung, beachtet gesetzestreu Geschwindigkeitsbegrenzungen, pocht hartnäckig auf Routinen, scheut stur das Risiko und zeigt eine große Vorliebe zu Duftbäumchen. Topfpflanzen und Puzzles. Man kann sich – nicht zuletzt Dank der schauspielerischen Leistungen Meaneys und Morgans – umgehend in Fred hineinversetzen und fragt sich sicherlich mehr als einmal, ob ein solcher Absturz nicht auch einem selbst passieren kann.


Negative Aspekte. Im ersten Moment bekommt man einen gehörigen Schreck, denn „Parked“ beginnt wie ein J.J.-Abrams-Streifen: Mit ausgiebigen Lens Flares.


Zum Glück nehmen diese Effekte im weiteren Filmverlauf keine übergroße Fahrt auf und es drängt sich an dieser Stelle schon ernsthaft die Frage auf, was zum Teufel man an diesem Film zu meckern haben könnte.
Dass das Lenkrad auf der falschen Seite ist?
Dass der Film durch den Bechdel-Test fallen würde?
Oder gar, dass die Töne zu "Freds Ouvertüre" den Gehörgang auf Wochen nicht verlassen werden?
Nein, meine Kritikpunkte sind viel bodenständigerer Natur.
So sehr ich mich zum Beispiel in Fred hineinversetzen kann, so sehr wundert es mich im gleichen Augenblick, dass er trotz seiner reihenweise abgelehnten Sozialhilfeanträge Geld genug hat, um sich Schwimmhallenbesuche, Autobatterien, die vielen Coffees to go, Aerobic Schwimmkurse oder Benzin leisten zu können.
Derlei Logiklöcher nagen etwas am Gesamtbild.
Hinzu kommt, dass man sich ab einem bestimmten Zeitpunkt so ziemlich genau ausmalen kann, in welche Richtung sich "Parked" entwickeln wird. Wer neue, kreative Ideen sucht, wird in diesem Film von erzählerischen Allgemeinplätzen rasch eingeholt werden.  


Am Schlimmsten aber wiegt der Umstand, dass der Film eine doppeldeutige Moral aussendet. Fred Daly, solange er obdachlos ist, verspürt das Glück der Freundschaft und sogar jene Schmetterlinge im Bauch, die er so viele Jahre nicht mehr bemerkt durfte. Am Ende des Filmes jedoch, als er materielle Sicherung erfährt, hat er all das mühsam erkämpfte Hochgefühl verloren. Nicht, dass ich die Tragik darin nicht erkennen oder schätzen könnte, doch es nimmt der aussichtslosen Situation des sozialen Absturzes jeglichen Schrecken. Es scheint völlig okay, dass Daly zuvor dieses entwürdigende Martyrium erleidet und genau das wird in meinen Augen der Situation nicht gerecht. Es ist der verklärt-romantische Blickwinkel von Filmemachern, die die harsche Relaität der Obdachlosigkeit nie erlitten haben. Um es noch deutlicher zu sagen: „Parked“ ist ein Film, der am Handlungsgegenstand vorbei erzählt wird.


Fazit. „Parked“ ist eine sehenswerte irische Eigenproduktion irgendwo zwischen „Ziemlich beste Freunde“, „Trainspotting“ und „Elling“, der genial von Colm Meaney und Colin Morgan in Szene gesetzt wurde. Ein ebenso nachdenkliches, wie bildgewaltiges Werk, dessen einziger Makel die arrogante Perspektive und vereinzelte Logiklöcher sind.


Bewertung.Gefühlskino mit angezogener Handbremse.



Denkwürdige Zitate.

Ja, ist schön hier...“
Cathal

"Tempus fugit, Cathal! Und ich find' das nicht lustig."
Fred

Lässt Du mich mal probieren?
Hattest Du nicht schon genug wildes Leben heute?
Fred und Cathal

Die alten haben einfach mehr Charakter.
Juliana


Weiterführende Leseliste.

LeVar Burton: The Supernatural
DeForest Kelley: Night of the Lepus
Walter Koenig: Moontrap
Colm Meaney: Parked
Colm Meaney: The Damned United 
Nichelle Nichols: The Supernatural
Leonard Nimoy: Die Körperfresser kommen
Leonard Nimoy: Zombies of the Stratosphere
William Shatner: Mörderspinnen
Marina Sirtis: Blind Date
Marina Sirtis: The Wicked Lady

Donnerstag, 5. Juni 2014

UPDATE: Klassik am Weberplatz

ACHTUNG! UPTADE!

Wie auf der Homepage der Veranstalter zu lesen ist, hat sich der Veranstaltungsort geändert. Nach telefonischer Rücksprache handelt es sich dabei nicht um eine Regenvariante, das Konzert findet definitiv am neuen Ort statt!
Hier die Adresse:
 Studio 4
Filmstudios Babelsberg
Eingang August-Bebel-Strasse

14482 Potsdam


So nichtsahnend am frühen Morgen auf dem Weg zur Arbeit, sah ich heute am Rathaus Babelsberg ein Plakat hängen. Naja, so unbedingt auf Werbung bin ich nicht fixiert, mag sie sozusagen überhaupt nicht, aber das sah doch ganz nett aus. 
Und dann noch das Thema... ich zitiere: "Faszinierend!" 




"Zu den Sternen"
In die Weiten des Universums begibt sich das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam bei der 6. "Klassik am Weberplatz". Auf dem Programm Gustav Holsts "Planeten" sowie Filmmusik u. a. aus "Star Trek" und "Star Wars". Mit dabei Gastdirigentin Cinthia Alireti aus Brasilien sowie Knut Andreas, Künstlerischer Leiter und Dirigent des Sinfonieorchesters.


Mittwoch, 5. März 2014

Verdeutlichung: Was macht eine Dystopie aus

Die Kommentarfunktion ist, so leid es mir tut sehr ungenügend für eine würdige Diskussion zum Thema und es bedarf vieler Worte für mein Vorhaben, also habe ich versucht mir eure Kritik zu Herzen zu nehmen und habe mich an der Dystopie abgearbeitet. Lasst uns bitte am Freitag alle darüber reden, denn ich für mich persönlich halte es für ein wichtiges Thema, dass wir als Science-fiction-Fans nicht so im Raum stehen lassen können. Der Wikipedia-Eintrag, das hätte Redshirt60 vollkommen richtig ausgeführt, ist äußerst dürftig und literaturwissenschaftlich eine totale Katastrophe. Meine Argumentation ist sicher auch nicht an allen Ecken und Enden richtig und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber mir brennen diese Punkte unter den Fingernägeln. Ich will zeigen, warum ein Happy-End keine Dystopie in ihr Gegenteil verwandeln kann. Der Auftrag der Dystopie ist das entscheidende Kriterium. Hier nun der text, der nicht in einen Kommentar passt. Wir brauchen ein Forum für derartiges, Turon!!!!

"Und wenn es wirklich einen 'richtigen Weg' gäbe, sich einer Dystopie zu nähern (wie Dein letzter Kommentar nahelegt), hättest Du in Deinem Interview kein Streitgespräch darüber führen oder keinen Artikel dazu schreiben müssen." - turon47

"Das Grundproblem ist doch eher, dass es an einer vernünftigen, vor allem analytischen Definition mangelt. Wenn ich mir den Wikipedia-Eintrag zu Dystopie ansehe, schaudert es mich. Alles nur relationale positivistische Beschreibungen. Vor allem die Liste der vorgeblichen dystopischen Filme...?" - Redshirt60



Es ist sehr leicht sich aber nur einen Punkt heraus zu nehmen und diesen für bare Münze und als einzigen Kritikpunkt zu nehmen. Es ist richtig, dass Herr Pröve diese Meinung im Interview vertritt. Sie ist aber grundfalsch und verfälscht das Wesen einer Dystopie. Carl Schmitt war es, der die Ausnahme von der Regel definierte. Ein Gesetz bleibt trotzdem bestehen, selbst wenn es Ausnahmen, da diese nur die Regel bestätigen. Der Protagonist ist eine solche Ausnahme innerhalb einer Gesellschaft - er wird sie dadurch aber nicht verändern, denn er will nur den Zuschauer erreichen.

Ich habe heute mit Baldavez gesprochen und wir haben uns zu den Ursprüngen gewagt und uns Thomas Morus vorgenommen. Vielleicht kennt ja der ein oder andere "Utopia". Dabei geht es um einen zukünftigen Ort, genauer gesagt einen Staat - man spricht auch vom besten Zustand eines Staates im Fall einer Utopie. Des Weiteren sprechen wir dann von einer Utopie, also einem besten Staat, wenn er uns (noch) nicht realisierbar erscheint. Liegt es nicht nahe, genau dann von einer Dystopie zu sprechen, wenn hier ein Staat vorliegt, der menschenunwürdig, einseitig machtverteilt und zugleich unwirklich erscheint?

Es ist egal, ob wir von einer Utopie oder einer Dystopie sprechen - in beiden Fällen sind die Staaten oder staatlichen Gebilde, soziale Bedingungen und dazugehöriges Konfliktpotential mit allem, was dazu gehört, die Voraussetzung und die Bedingungen, die zur Geschichte einen erheblichen Anteil haben und nicht nur bloßes Setting darstellen. Utopie = wünschenswerter Staat; Dystopie = schrecklicher Staat.

Nächster Punkt: die Handlung. Hier muss man überhaupt nicht großartig analytisch vorgehen. Der Protagonist handelt in Wechselwirkung mit seiner Umgebung. Er muss dabei aber erst ein gewisses Verständnis für das Richtige(siehe 1984, Schöne Neue Welt) entwickeln, also es muss ihm deutlich werden, dass etwas falsch läuft. An dieser Entwicklung kristallisiert sich für den Leser oder den Zuschauer die Kritik der Dystopie, denn meistens werden gesellschaftliche Probleme angesprochen, die sich eher zu heutiger Zeit zutragen. Es geht dabei um Dinge wie Fremdenhass, Militarisierung einer Gesellschaft, Freiheitsentzug durch das Verbot der Selbstbestimmung um nur einige zu nennen - die Palette ist als solche wesentlich größer. In den 50ern war die Science-fiction deswegen wesentlich wichtiger, da sie als Mittel diente, versteckt Kritik äußern zu können.

Kommen wir zu meinem wunden Punkt: Was will uns das Happy End sagen! Es ist der Gegenpol. Es ist das was wir als Folie benötigen, um die Dystopie tatsächlich zu einer solchen werden zu lassen. In einer Utopie wäre so etwas nicht nötig - vermutlich würde sich die Geschichte schlichtweg auf andere Dinge konzentrieren, wie eben die Entdeckung unbekannter Regionen des Alls. Bei einer Dystopie wird sich die Geschichte hauptsächlich um die Nonkonformität des Helden drehen. Das Happy End dient in diesem Fall dazu dies deutlich zu machen. Aber: ändern sich die staatlichen Verhältnisse oder die sozialen Missstände weil Rick Deckard aufhört Replikanten zu jagen - Nein! Sein Platz wird von anderen Jägern eingenommen werden und Replikanten werden weiterhin unerwünscht auf der Erde sein. Das Happy End ändert in diesem Fall rein gar nichts - es zeigt uns nur, dass dieser Gesellschaft etwas entgeht, weil sie künstliche Wesen als minderwertig betrachtet, die uns aber wesentlich mehr an Erfahrungen und Gefühlen geben könnten, wenn wir es zulassen würden. Und deswegen ist dieser letzte Monolog Roy Battys so wichtig und er ist derjenige der diesem Film kein Happy End beschert, denn er stirbt und mit ihm auch seine Erfahrungen und sein ganzer Reichtum an Gefühlen. Dystopie par excellence!

Also nochmal das Happy End dient dem Zuschauer. Es sagt dabei aber nicht, das alles gut wird, sondern nur der Held hat überlebt und bringt sein Love Interest in Sicherheit - mehr passiert aber nicht. Keine gesellschaftlichen Umwälzungen, zurück bleibt nur die Kritik an unserer Gesellschaft - die Unterdrückung diverser Minderheiten.

Ich kann euren Punkt schon nachvollziehen, auf den Zuschauer wirkt das Ende sehr tröstend, aber es wird aus dem Staat keine utopische Gesellschaft. Es geht ja nicht darum, dass man die Handlung des Helden als utopisch klassifiziert, denn es gibt schon heute Menschen, die sich mit aller ihrer zur Verfügung stehenden Macht gegen Missstände zur Wehr setzen, deswegen reden wir aber nicht von utopischem Potential, da es sich um etwas dreht, dass als nicht realisierbar gewertet wird.

Versteht ihr, was ich meine: nicht die Handlungsweise ist die entscheidende und deshalb genauso wenig der Ausgang der eigentlichen Geschichte, sondern es ist die dem Werk immanente Gesellschaft, die als Folie dient um gewisse Konflikte unserer heutigen Unvollkommenheit zu beleuchten - genau das ist die Leistung einer Dystopie: die Kritik an Missständen. Sie wird in ihr am deutlichsten!

Wenn ich wider Erwarten jemanden angegangen haben sollte, tut es mir leid und wenn mein Umgangston etwas rau sein sollte, auch. Ich wollte aber deutlich zeigen, dass ein Happy End eben nicht das entscheidende Kriterium einer Dystopie sein darf, denn wir verlieren so die Kritik aus den Augen, die uns eine Handlung offeriert.

Einen schönen Abend noch,

Strifes.

Montag, 26. August 2013

Grilltrek 2013: Mit dem Bat'leth durch den Targ...

Am zurückliegenden Freitag, dem 23. August fand das lang vorbereitete und erwartete Grilltrek bei unserem Kapitän statt. Zahlreich ist die Tafelrundencrew erschienen und dem Ruf des erlegten Targs gefolgt. Das Abendprogramm bestand aus zwei Filmvorführungen, zum einen die DEFA-Produktion Eolomea und den Animationsfilm 9. Daneben stellte ein dem Star Trek Thema angemessenes Büffet ein weiteres Highlight dar. Hier durfte neben dem erwähnten Targ, Gagh, eine Kuchenenterprise, ein Brot im Föderationsdelta gebacken, verspeist werden. Abgerundet wurde der Abend bei einem gemütlichen Beisammensitzen am wärmenden Lagerfeuer und wohlgemuten Trunk. Was für ein entspannender Ausklang der Arbeitswoche.
Am Eingang des Tores hängt das Klingonenbanner. Wer hat es dort angehangen?...
...die beiden vielleicht?...
...oder die Duras-Schwestern?
...oder doch jemand anderes aus der Runde? Egal, alle ersehnten den Startschuss zum Grilltrek...
...denn es warteten: Fleischwürmer...
...eine Kuchen-Enterprise...
...deren Dienstzeit nur recht kurz war...
...Delta-Muffins...
...ein Brot-Delta...
...und ein Büffet mit allerlei Köstlichkeiten. Es war ein sehr schöner und lustiger Abend, wie man an der Bildcollage unten sehen kann.
Wir hatten eine Menge Spaß!
Nach dem Essen: Open Air-Aufführung von "Eolomea" und "9"...
...ein gemütliches Beisammen am Lagerfeuer zum Ausklang des Abends
Einen großen Dank an unserem Kapitän, dem Koch und der Bäckerin für den kulinarischen Ausflug in das Star Trek Universum. Ich freue mich auf eine Neuauflage und das nächste Treffen mit euch allen.