Freitag, 20. September 2019

Eaglemoss XL-Edition Nr.12: U.S.S.Thunderchild NCC-63549

 

Einleitung

Als im Jahr 2367 die Borg plötzlich in den Föderationsraum einfallen, bekommt es die Sternenflotte mit einem Feind zu tun der nicht nur unbarmherzig ist, sondern auch noch technologisch überlegen. Dies mussdie Sternenflotte am eigenen Leib erfahren, als sie versucht mit einer Flotte aus vierzig Schiffen einen einzigen Borg-Kubus zu stoppen. In der Schlacht von Wolf 359 werden 39 Schiffe zerstört, 11.000 Leben werden ausgelöscht und nur unter größten Anstrengungen gelingt es der Crew der U.S.S. Enterprise NCC-1701-D den Würfel zu zerstören. Geläutert durch die Verluste, die von nur einem Kubus angerichtet wurden, beschließt das Sternenflottenkommando neuere Schiffsklassen zu entwickeln, die zwar noch für Forschungsmissionen geeignet sind aber deren Schwerpunkt mehr in militärischen Aspekten liegt und viel mehr Kampfkraft besitzen sollen. Als erstes wird die Defiant-Klasse entwickelt, die ein reines Kriegsschiff hervorbringt. Obwohl sie ursprünglich nur als Shuttletransporter entwickelt wurde, beschließt die Sternenflotte die 2365 konstruierte Akira-Klasse als erste größere Kampfschiffklasse umzubauen. Diese Klasse besteht aus einer typischen Untertasse und zwei Warpgondeln, die an katamaranähnlichen Auslegern montiert sind und dazwischen befindet sich ein Modul, das mit ganzen zehn Startvorrichtungen für Photonentorpedos bestückt wird. Doch das ist noch nicht alles, den es werden noch je zwei Torpedokatapulte an den Seiten der Untertasse und ein weiteres oberhalb der Deflektorscheibe montiert und natürlich wurden auch moderne Phaserbänke eingebaut. Der Shuttlehangar des Kreuzers,  der sich über die ganze Länge der Untertasse erstreckt, wird auch für die Jäger der Peregrine-Klasse  eingerichtet, um mehrere Staffeln dieser kleinen Kampfschiffe aufnehmen zu können. Am Bug befinden sich drei Hangartore und zwei größere achtern, zwischen den Pylonen, der den Jägern einen schellen Start und Landevorgang ermöglicht. Als Kriegsschiff haben die ersten Exemplare der Akira-Klasse Premiere, als die Borg 2373 zum zweiten mal die Erde angreifen. In dieser Schlacht gehören einige Schiffe dieses Typs zum Kampfverband, der den Kubus nahe der Erde abfängt. Zu dieser Flotte gehört auch die U.S.S. Thunderchild NCC-63549, die auch im Dominion-Krieg an vielen Schlachten teilnimmt und den Krieg auch übersteht.

Die Thunderchild während der Schlacht von Sektor 001. (Bild: Memory Alpha)

Das Modell

Die Modelle der XL-Reihe sind ja Neuauflagen von Schiffen der Eaglemoss-Reihe, die schon vor einigen Jahren erschienen sind. So war die Akira-Klasse zum ersten Mal Thema in der Ausgabe 10 zu erhalten, die 2015 erschienen ist. Vergleicht man heute das kleinere ältere Modell mit der neuen XL-Version, fallen eigentlich keine gravierenden Unterschiede zwischen den beiden Versionen auf. Auch die XL-Variante ist reichlich bedruckt worden, was Fensterreihen Embleme und die Registriernummern angeht. Aber da fängt ein etwas wunderlicher Punkt an, denn Eaglemoss kündigte das große Modell mit Schiffsnamen an, den die verkaufte Version nicht aufweist. Theoretisch ist dies kein Fehler, denn als die Thunderchild im achten Kinofilm zu sehen war, trug das CGI-Modell auch nur die Registriernummer, womit Eaglemoss sich schon an die Vorlage gehalten hat. Ich persönlich habe mich aber schon auf ein Modell mit Namen gefreut, aber dazu später mehr.
Insgesamt ist das Modell schon etwas detaillierte als die kleine Version, was man an den Shuttlehangartoren am Bug erkennen kann und auch die Farbgebung ist etwas dunkler ausgefallen. Auch mit Klarteilen wahr Eaglemoss großzügig, denn nicht nur die Warpgondeln haben welche in rot und blau, sondern auch die Deflektorscheibe besteht daraus. Leider wurde der Impulsantrieb, der sich eigentlich links und rechts der Rückseite der Untertasse befinden müsste, komplett vergessen. Nicht mal mit Farbe wurde er bedacht, was bei der Modellgröße sehr schade ist.

Das CGI-Modell aus dem Film hatte keinen Schiffsnamen. (Bild: Memory Alpha)

Daran hat sich Eaglemoss auch gehalten, aber...

...das Modell wurde mit Namen angekündigt.
Die Bedruckung ist sehr gut ausgefallen.

Klarteile an den Gondeln...

...und für den Deflektor👌.

Leider wurde mal wieder der Impulsantrieb vergessen.

Die Halterung



Ein Vergleich 

Die kleine aus Ausgabe 10 neben der neuen XL-Version.

Begleitheft

Das Heft besitzt nur zwei Artikel. der erste wiederholt die Entstehungsgeschichte der Akira-Klasse, die bereits in Ausgabe 10 ausführlich thematisiert wurde und befasst sich auch erneut mit den anderen Schiffsklassen, die Alex Jaeger für den achten Kinofilm designt hat. Die letzten Seiten befassen sich mit weiteren Arbeiten von Jaeger, der z.B. die Borg-Königin mitentwarf und auch am ersten Film der JJ Abrahams-Reihe Anteil hatte.

Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

Länge x Breite: ca. 221 mm x 151 mm
Höhe mit Stand: ca. 103 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2019


Bewertung und Fazit

Wer das kleine Modell seinerzeit verpasst hatte kann sie sich ruhig im großen Maßstab gönnen.



Nachtrag

Mein Modell sollte seinen Namen auf den Rumpf bekommen und hat ihn auch bekommen! Dazu habe ich meine Decal-Kiste durchsucht und passende im selben Design gefunden. Diese wurden nun Buchstabe für Buchstabe aufgetragen, was etwas fummelig war, aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden😊.


Mittwoch, 18. September 2019

Eaglemoss Nr.116: U.S.S. Curry NCC-42254

 

Einleitung

Tja, wie man unschwer erkennen kann, habe ich ein Modell in Einzelteilen bekommen. Ärgerlich, aber ich habe mich auch entschlossen, es nicht zu reklamieren, da sich die Teile leicht wieder ankleben lassen und ich die gegebene Chance nutze, das Modell etwas umzugestalten. Aber dazu später mehr.

Die U.S.S. Curry gehört auch zu den je nur einmal gesehenen "Frankenstein-Raumschiffen" und gebaut wurde sie von Dan Curry, der die Spezialeffekte für Star Trek koordinierte. In der ersten Folge "Zeit des Widerstands" der sechsten Staffel von ST-DS9 sollte eine Flotte zu sehen sein die, schwer gezeichnet, von einer Schlacht zurückkehrt. Da man zu dieser Zeit noch nicht komplett auch computeranimierte Schiffe umgestellt hatte, benötigte man dafür noch richtige Modelle. Da man aber die vorhandenen Studiomodelle nicht kaputt machen wollte, bastelte das für die Szenen zuständige Team eine Reihe von Modellen aus Modellbausätzen zusammen, die sie sich aus dem Spielwarengeschäft um die Ecke besorgt hatten. Dan Curry bastelte sein Schiff aus Bausätzen der U.S.S. Excelsior und U.S.S. Reliant zusammen, wobei er von der Excelsior die Untertasse und den Hals auf die Mitte der Anriebssektion klebte. Als Antrieb fanden die Warpgondeln der Reliant Verwendung, die er samt Pylone einfach an die Unterseite der Untertasse klebte. Nun fehlten nur noch die Beschädigungen, die er mit einer Zange und einem Lötkolben erstellte. Um die Schäden noch etwas zu detaillieren, kamen noch Alufolie und Drahtstücke zum Einbau. Da die Schiffe nicht dafür gedacht wahren, aus der Nähe abgefilmt zu werden, benannten die Bastler ihre Kreationen nach sich selbst.

Die schwer beschädigte und immer noch leicht brennende Curry. (Bild: Memory Alpha)

Das Modell

Die Betrachtung des Modell ist diesmal etwas kurios, da ich es ja in Einzelteilen erhalten habe. Im Gesamtbild betrachtet, handelt es sich aber um eine solide Umsetzung, was Bedruckung und Detailierung angeht. Es gibt eine zweifarbige Schiffsregistrierung, ein geschecktes Aztec-Muster, Sternenflottenlogos und die Deflektorscheibe besteht aus einem blauen Klarteil. Aber bedauerlicherweise ist dies das einzige, denn die Warpgondeln besitzen keine, sondern nur schwarze Kunststoffeinlagen als Warpfeldgitter. Das wurde zwar sehr gut und detailliert umgesetzt, aber natürlich währen Klarteile hübscher gewesen. Das Raumschiff besitzt vier Impulstriebwerke, von denen aber nur die am Hals bemalt wurden, während die am Heck der Untertasse leider nicht bedacht wurden. Es wäre auch nicht verkehrt gewesen an der Antriebssektion einige Fensterreihen aufzudrucken, aber immerhin sind einige Vertiefungen zu erkennen.

Die Untertasse wurde gut bedruckt.

Die Warpgondeln besitzen keine Klarteile...

...wurden aber detailliert bedruckt.
Die Antriebssektion wurde recht karg bedruckt.

Am Hals befindet sich einer der beiden Impulsantriebe, der mit farbe versehen wurde.
Dafür wurden aber die an der Untertasse vergessen.
Immerhin bietet die Deflektorscheibe ein Klarteil.

Die Halterung



Begleitheft

Neben dem typischen Schiffsprofil bietet das Heft noch einen zweiseitigen Bericht, in dem Dan Curry über den Bau seines Schiffes berichtet und die restlichen Seiten erläuten die Karriere des Experten für Spezialeffekte.



Das Originalmodell das Curry einst gebaut hat. (Bild: the-trek-collector.org)

Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

Länge x Breite: ca. 120 mm x 65 mm
Höhe mit Stand: ca. 70 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2019


Bewertung und Fazit

Ich finde es immer wieder Klasse, wenn Eaglemoss Modelle von Schiffen herausbringt, die eigentlich nur ein Schattendasein fristeten. Von daher ist auch die U.S.S. Curry ein weiterer Schatz für die Sammlung.






Nachtrag, kleine Bastelstunde

Wenn ich schon mal ein Modell so zerlegt vor mir habe, dann nutze ich auch diese Möglichkeit, um es hier und da neu zu bemalen bevor ich es wieder zusammenbaue. Als erstes habe ich mich dazu entschlossen, die allgemeine blaue Zierde des Schiffes zu verändern und in einen etwas dunkleren Blauton umzumalen. Mit "beige" wurde auch der Rand der Untertasse neu bemalt und diese Farbe kam auch beim Aufbau der Untertasse zum Einsatz. Der Hals wurde mit "grau, matt" bemalt und die Impulsantriebe mit "aluminium" und "clear red". Die Antriebssektion erhielt einen blauen Zierstreifen und Fenster. Auch die Warpgondeln wurden neu bemalt und anschließend wurde das Modell wieder zusammengebaut.






Montag, 16. September 2019

Die Tafelrunde trauert um David Hurst


Während Star Trek hierzulande über eine große Fanbasis verfügt, muss man sich doch fragen, welchen Einfluss umgekehrt Deutschland auf Star Trek gehabt hat. Wenn man mal ein wenig dazu recherchiert, fallen früher oder später bekannte Namen wie Winrich Kolbe (als Regisseur), Jesco von Putkamer (als Berater des ersten Kinofilms) oder Reiner Schöne (als Schauspieler), die immerhin entscheidend zum Gesamtbild der Serie beitrugen.
Oft aber wird ein Name dabei übersehen: David Hurst.
Dabei bietet wohl keine zweite Biografie einen besseren Einblick in die jüngere Geschichte Deutschlands, Europas und die transatlantischen Beziehungen.


Als Heinrich Theodor Hirsch am 8. Mai 1926 in Berlin geboren, war der Sohn jüdischer Eltern bereits in jungen Jahren von zwei zentralen Ereignissen geprägt: Der Trennung seiner Eltern und dem Erstarken des Nationalsozialismus in der Hauptstadt der Weimarer Republik. Als seine Mutter mit den Kindern 1935 vor den zunehmenden Repressalien floh, fand die Familie ausgerechnet im österreichischen Wien eine neue Heimat, wo sie 1938 mit dem Anschluss des Landes an das Deutsche Reich vom Schrecken, dem sie eigentlich knapp entgangen waren, doch wieder eingeholt wurde. Erst als sich die Lage weiter zuspitzte, gelang es der Mutter, ihren Sohn über Kindertransporte nach Großbritannien zu verschicken. Die Familie hingegen entkam dem Nazi-Terror nicht; der größte Teil der Familie Hirsch fand in deutschen Konzentrationslagern den Tod.
Heinrich verschlug es ins rauhe Nordirland, wo er die englische Sprache erlernte und sich den für britische Ohren zugänglicheren Namen Hurst zulegte, als er begann, erstmals für kleinere Theaterstücke auf die Bühne zu steigen. Er meldete sich für den Kriegsdienst und fand in einer Einheit Aufnahme, die sich während des zweiten Weltkrieges vor allem um für die Truppenbetreuung kümmerte und ihn weiter mit dem Schauspielberuf in Berührung brachte. Nachdem ihn die Kriegshandlungen nach Hamburg und zurück in seine Geburtsstadt Berlin geführt hatten, setzte Hurst schließlich in London seine Schauspielkarriere fort. Nach einigen Erfolgen in Theaterstücken und Filmen beschloß er, seiner Karriere im Land der unbegrenzten Möglichkeiten neuen Schwung zu verleihen. In den USA war er aber nicht nur in TV-, Film- und Broadway-Produktionen zu sehen, sondern engagierte sich ebenfalls politisch in der Peace and Freedom Party.
In Los Angeles gelang es ihm schließlich, neben verschiedenen anderen Rollen in anderen Serien in "Kobra, übernehmen Sie", "Quincy" oder "Drei Engel für Charlie" auch eine Rolle in "Star Trek" zu erhalten. Darüber hinaus war er in Filmen wie "Hello Dolly" oder "Stoßtrupp Gold" zu sehen.
Zuhause war Hurst jedoch stets auf der ganzen Welt. Neben den USA, Großbritannien und Italien war er 1973 gar in der DDR zu Gast - eine Rückkehr in seine damals noch geteilte Geburtsstadt scheiterte allerdings am Argwohn der sozialistischen Machthaber. Erst später, nachdem Hurst ab 1990 am Burgtheater in Wien tätig war, kehrte er im Jahr 2000 ins mittlerweile wiedervereinigte Berlin zurück.
In seiner Geburtsstadt hatte Hurst einen seiner letzten großen Auftritte, als er im Dezember 2014 vor einer Gruppe Star-Trek-Fans aus seinem reichhaltigen Leben erzählte.
Sichtlich berührt davon, dass sein verhältnismäßig überschaubarer Gastauftritt in den Sechzigern noch heute Menschen aller Altersschichten bewegt, blieb Hurst dennoch stets bescheiden und ohne Star-Allüren ein wacher Geist mit einem großartigen Talent, seine Zuhörer in den Bann zu schlagen.
Dabei blieb er stets ehrlich, aber nie verbittert; die mal heiteren, mal nachdenklichen Anekdoten aus seinem Leben sollten eher dazu dienen sicherzustellen, dass sich die Ungerechtigkeiten seines Lebens nicht noch einmal wiederholen würden.
Gerade in Zeiten, in denen ein amerikanischer Präsident einen Keil zwischen Amerika und Europa zu treiben versucht und auch die britische Regierung eine europäische Gemeinschaft verlassen will, die unverzichtbar für den andauernden Frieden auf dem Kontinent ist, braucht es Stimmen wie die Hursts, der anhand seiner eigenen Erfahrungen berichten konnte, wie wichtig eine Welt ohne Grenzen und ohne Kriege ist (ein Ideal, dass auch zu den Grundaussagen Star Treks gehört).
Doch diese Stimme ist nun für immer verstummt.
David Hurst verstarb am 15. September 2019 im Alter von 93 Jahren um 13.50Uhr in Berlin an den Folgen eines Schlaganfalls und einer Lungenentzündung.
Um an ihn als herausragende Persönlichkeit Star Treks in Berlin und Brandenburg zu erinnern, verleiht die Star Trek-Tafelrunde jährlich den David-Hurst-Preis an verdiente Fans in Brandenburg, Berlin und Deutschland.
Hurst zeigte sich stolz, dass dieser Preis seinen Namen tragen würde.
Mit dem gleichen Stolz werden wir sein Andenken erhalten.