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Mittwoch, 28. Oktober 2020

Turons Senf zu "Temporal Edict" [LD, S1Nr03]


Spoilerwarnung.

Diese Rezension enthält massive Spoiler auf "Temporal Edict", die dritte Folge der ersten Staffel "Lower Decks" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und andere Folgen bereits gesehen hat.



Einleitung.
Der berühmteste Satz der Star-Trek-Geschichte lautet "Beam me up, Scotty!", obwohl er in dieser Form noch nie zu hören war (immerhin fiel in Star Trek IV ein umgekehrtes "Scotty, beam me up!").
Dieser kleine Fakt aus dem Nähkästchen des allgemeinen Nerdgrundlagenwissens steht an dieser Stelle beispielhaft für die vielen Anekdoten um die Franchise, die in ihrer mehr als fünfzigjährigen Geschichte eine Vielzahl anderer und ähnlicher popkultureller Erscheinungen bewirkte: Seither schmücken sich auch Nicht-Trekkies mit dem vulkanischen Gruß, teilen Memes mit der Picard-Facepalm oder nutzen eine entstellte Kirk-Maske aus einem völlig anderen Film.
Neben diesen weit verbreiteten Bezügen gibt es natürlich noch spezielleres Insider-Material, das eher den zahlreichen Star-Trek-Anhängern vorbehalten bleibt: Die dem Tode geweihten Redshirts, die merkwürdige Art mit der sich Riker auf Stühle setzt oder die ausgefallene Haartracht der starrköpfigen Kapitänin Janeway.
Obwohl sich also bereits ein wahrer Sturzbach entsprechender fankultureller Themenblöcke angesammelt hat, versickert er doch erschreckend ungenutzt im Nichts, denn kaum eine neuere Star-Trek-Serie scheint gewillt, ihn in seine Richtung zu lenken. Zu groß mutet wohl die Gefahr an, in den unbarmherzigen Strudel von Unselbständigkeit, Seriositätsverlust oder Ideenlosigkeit zu gelangen, so dass diese kleinen Spitzen bislang bestenfalls in Fanforen, auf kleinen Star-Trek-Blogs oder bei "The Orville" thematisiert wurden. Doch nun schickt sich eine wirklich aufsehenerregende Star-Trek-Serie an, diesen Missstand zu beheben. Aber ist das noch Star Trek, wenn es sich in dieser Form über die eigene Franchise erhebt und dabei rücksichtslos ins Lächerliche zieht, worüber man als Fan geflissentlich hinwegsieht?

 
Story.
An Bord der USS Cerritos bricht absolute Panik aus: In einem Anflug von Geltungssucht hat Captain Carol Freeman der "Pufferzeit" – jener 'kreativen Arbeitszeitbestimmungstradition', die auf dem Unterdeck Gang und Gäbe ist – den Krieg erklärt und der gesamten Mannschaft ein strenges Zeitprotokoll auferlegt, dass das Bordleben von einem Moment auf den anderen völlig aus der Bahn wirft. Kaum einer schafft mehr sein Arbeitspensum zeitgerecht zu verrichten, die benötigte Sorgfalt walten zu lassen oder irgendwelchen anderen Pflichten nachzukommen.
Nur eine Person scheint völlig unbeeindruckt zu sein: Bradward Boimler hat keine Probleme damit, die ihm zugeteilten Aufträge fristgerecht zu erfüllen und fordert sogar noch Zusatzaufgaben an.
Doch die Situation auf der Cerritos eskaliert endgültig, als ein scheinbar harmloser diplomatischer Außenteameinsatz aus dem Ruder läuft, in dessen Folge die verärgerten Eingeborenen das Schiff entern und vollends ins Chaos stürzen…


Lobenswerte Aspekte.

Kanonfutter.
Natürlich ist es nach dem wahren Feuerwerk der letzten Episoden bedeutend schwerer, das gleiche rasante Tempo ohne den üblichen Reibungsverlust wiederaufzunehmen, aber man kann "Temporal Edict" keineswegs vorwerfen, es nicht wenigstens zu versuchen.
Vor allem die Sternenflottenlegenden Data und James T. Kirk scheinen einen besonderen Einfluss auf diese Folge ausgeübt zu haben.
So sieht man Boimler dem Soong-Androiden gleich in den ersten paar Sekunden anmutig die Geige spielen, hört ihn im Turbolift das Star-Trek-Thema aus dem ersten Kinofilm (bzw. das Intro für TNG) summen und beim Reinigen der Kalibrierungsmatrix einen Lied singen, das wohl nicht ganz zufällig in seiner Form an den "Lebensformen"-Gassenhauer aus dem siebenten Kinofilm erinnert. Neben Boimlers vergleichsweise subtilen Anwandlungen fällt vor allem dem ersten Offizier Jack Ransom ('Commander Obvious') das Los zu, diese Entwicklung mit einer unverhohlenen Offensichtlichkeit zu krönen, indem er sich in einer grandiosen Kirk-Anleihe die Uniform vom gestählten Leib reißt, nur um kurz darauf zu den Klängen von "Weltraumfieber" bestes "Kirk Fu" in Reinform unter Beweis zu stellen. Es wirkt jedenfalls nicht sonderlich überraschend, dass Beckett Mariner in einem bemerkenswerten Lupfer über die vierte Wand offen die Frage in den Raum wirft, ob sie sich an Kirks Stelle in der TOS-Ära befinden würde (zumal diese steile These mit überaus eindeutigen inhaltlichen Elementen aus "Ganz neue Dimensionen", "Notlandung auf Galileo 7", "Meister der Sklaven" oder "Seit es Menschen gibt" untermauert wird).
Es gibt zwar auch einige verhältnismäßig zusammenhangslos in den Raum geworfene Erwähnungen von Cardassia Prime, horntragenden Gorillas, lebendigem Teer oder bewusstseinsverändernden Sporen (um nur einige zu nennen) aber der Star dieser Folge sind die Meta-Trek-Verweise, die den ganz besonderen Reiz der Folge ausmachen.
Schon kleine Fragen wie die, wie viele Decks das Schiff haben könnte, spielen auf umstrittene Angaben zur Größe der Enterprise in "Star Trek V – Am Rande des Universums" oder "Star Trek Nemesis" an und auch die Idee, die Handlungen eines fremden Volkes allein mit Überredungskraft verändern zu können, bezieht sich auf einen typischen Topos, der bei TOS genauso wie in TNG, DS9 oder Voyager überstrapaziert wurde.
Vor allem der Bierernst des starren Sternenflotten-Habitus' wird gekonnt auf die Schippe genommen, indem unentwegt unbedingte Protokollhörigkeit, absolute Pflichterfüllung oder rigide Bekleidungsvorschriften derart auf die Spitze getrieben werden, dass sie sich zu einem komödiantischen Höhepunkt entwickeln.
Der größte Clou bleibt dahingehend letztendlich die geschickt in Szene gesetzte "Buffer Time", die – ohne den Begriff zu verwenden - bereits im dritten Kinofilm, der TNG-Folge "Besuch von der alten Enterprise" und nicht zuletzt von Michael Mittermaier als fester Bestandteil der Star-Trek-Folklore etabliert wurde: Die Eigenart, die Reparaturzeiten deutlich länger anzusetzen als sie am Ende tatsächlich dauern würden. Dass man aus diesem scherzhaft in die Welt gesetzten Mythos eine ganze Folge stricken kann, die in ihren Parametern auch noch richtig gut funktioniert, hätte sich wohl nicht einmal der Star-Trek-Erfinder Gene Roddenberry (der mit einer Erwähnung der "großen Vögel der Galaxis" stilvoll bedacht wird) träumen lassen, aber man muss den Drehbuchautoren an dieser Stelle anerkennungsvoll zugestehen, dass ihnen dieses Kunststück mit Bravour gelungen ist. Sie setzen mit dem Spiel um die Star-Trek-eigenen Makel die Messlatte für folgende Episoden hoch an und beweisen stilvoll, dass die Franchise gehaltvoll genug ist, um sich mit ihrem reichhaltigen Kanon auf mehr als nur eine Weise auseinanderzusetzen.


Folgenanlage.
Es ist immer wieder beeindruckend, wie viel Inhalt in eine knapp zwanzigminütige Folge passt, wenn man sich wirklich Mühe gibt. Wo andere Serien sich in Zweikämpfen, Special Effects, Logiklöchern oder bedeutungsschwangeren Dialogen verheddern, kommt "Lower Decks" im direkten Vergleich deutlich schneller auf den Punkt, ohne dabei inhaltliche Abstriche machen zu müssen. Trotz der beschränkten Zeit gibt es gleich zwei denkwürdige Moralpredigten in bester Star-Trek-Tradition zu hören:
Zum einen wirkt Bradward Boimler positiv auf den Captain der Cerritos ein und inspiriert sie in selbstloser Weise zum Umdenken. Währenddessen versucht Mariner Beckett das Gleiche erfolglos mit dem ersten Offizier des Schiffs, der ihre Bemühungen aber mit einer herrlich unkonventionellen Lösung konterkariert. In diesem Zusammenhang bleibt bemerkenswert, was für eine tolle Chemie zwischen beiden Außenteammitgliedern herrscht. Mehr noch; man kann sogar soweit gehen, den Auseinandersetzungen der beiden unverkennbar sexuelle Spannungen zu unterstellen. Diese dienen vorrangig dazu, den gängigen Verdacht abzuwehren, dass es sich bei den animierten "Lower Decks" zwangsweise auch gleich um eine Kinderserie handeln muss, obgleich es im Hinblick auf diesen bemühten Gegenbeweis ein wenig schizophren anmutet, wenn man einerseits Mariner und Ransom dabei zuhört, wie sie ihrem Gegenüber hinter dessen Rücken eine gewisse Anziehungskraft zugestehen, während an anderer Stelle das recht harmlose Wort "Bullshit" zensiert wird (während das Wort im achten und elften Kinofilm oder bei "Star Trek: Discovery" problemlos zu hören war). Aber dieser scheinbare Widerspruch liegt wohl eher in der USA-amerikanischen Gesellschaft begründet als in der internen Logik der Folge.
Die generelle Handlung dient in erster Linie dazu, über diesen Gegensatz die unterschiedlichen Charaktere von Mariner und Boimler herauszukehren (D'Vana Tendi und Samanthan Rutherford gehen in dieser Folge eher unter), was im Rahmen der Möglichkeiten auch auf nachvollziehbare Weise gelingt.
Doch die guten Zutaten halten sich leider nicht immer die Waage. Während die Außenmission auf Gelrak und die Konzentration auf die "Pufferzeit" neue Maßstäbe setzen, hinkt ein anderer Aspekt dem neuen Standard deutlich hinterher: Die vergleichsweise schwachen "Aliens der Woche", die nicht mit der hohen Qualität der restlichen Handlungselemente Schritt zu halten vermögen (vgl. dazu Kanonbrüche und Logiklöcher).


Kritikwürdiger Aspekt.

Kanonbrüche und Logiklöcher.
Die Gelrakianer sind aus keinem sonderlich harten Holz geschnitzt: Sie kämpfen mit mäßig futuristischen Energie-Speeren (die selbst die Energiepeitschen der Ferengi im direkten Vergleich aufwerten), verursachen mit uninspirierten Graffiti Sachbeschädigungen mit geringer Halbwertzeit und haben eine merkwürdige Fixierung auf Kristalle (deren fragwürdiger humoristischer Gewinn darin liegt, dass ihre Erzfeinde 'Holz' verehren, das im Englischen immerhin eine sexuelle Konnotation bietet).
Die halbstarken Rabauken taugen nur bedingt zum Gegner der Episode und sind ein gutes Beispiel für den "Cartoon-Effekt", der die Glaubwürdigkeit der Spezies in einen starken Kontrast mit anderen Völkern der Star-Trek-Geschichte setzt. Aber andererseits ist die Franchise stark genug, Ligonianer, Edo oder Nazi-Ekosianer zu tragen, weswegen dieser Kritikpunkt am Ende auch einfach darauf reduziert werden kann, dass diese Zivilisation vorrangig für billige Lacher erschaffen wurde und damit in einem unnötigen Kontrast zum äußerst durchdachten Rest der Folge stehen.
Mein Lieblingswitz aus "Temporal Edict" zeigt sich übrigens erst in den letzten Sekunden vor dem Abspann, als in einer weit entfernte Zukunft endlich einmal ausgesprochen wird, was viele Fans ohnehin längst wissen:
Miles Edward O'Brien ist die wichtigste Person der Sternenflottengeschichte!
Allerdings wirft die Erwähnung im Zusammenhang mit dem Grundthema der Serie eine spannende Frage auf: Wenn man als Fähnrich an Bord von Sternenflottenschiffen Mitglied der untersten Kaste der Hierarchie ist und sogar auf dem Flur schlafen muss; welchen Status haben dann die Unteroffiziersränge? Blicken Mariner und Boimler auf sie herab? Und wo verbringen sie die Nacht?
Ich hoffe, dass sich die Serie dieser spannenden Fragen früher oder später noch annehmen wird…


Fazit.
Obwohl "Temporal Edict" nicht in Gänze die Dynamik der vorangegangenen Folge erreicht, bleibt sie eine außergewöhnliche Episode, vor allem, weil sie es versteht, unglaubwürdige Kanon-Referenzen auf eine bislang unbekannte Meta-Ebene zu hieven. Es gelingt ihr zudem erfolgreich, die unterschiedlichen Charaktere Mariners und Boimlers zu beleuchten und in ihrer kurzen Laufzeit beste Star-Trek-Unterhaltung zu bieten. Allein die schwachen Antagonisten kratzen mit ihren primitiven Kristallwaffen ein wenig am Gesamteindruck, aber der clevere Einsatz von "Buffer Time" bleibt ein Meilenstein der Franchise.

Bewertung.
Glanzarbeit mit Kratzern.






Schluss
.
Für Fans die geglaubt haben, bereits alles an Star-Trek-gesehen zu haben, ist "Lower Decks" eigentlich ein gefundenes Fressen, denn die Serie spielt auf liebevolle Art und Weise mit all jenen plakativen Themen, erzählerischen Fettnäpfchen oder logischen Problemen, mit denen man seit Anbeginn seines Fandaseins konfrontiert wurde – ob nun bewusst oder unterbewusst.
Der dieser Tage zuweilen aufgeworfene Vorwurf, dass die Serie ihre Vorbilder dadurch herabsetzen würde, dass sie sich über deren Unzulänglichkeiten lustig macht, ist in diesem Zusammenhang ebenso haltlos wie verfehlt.
All diese kleinen Fehler, Ungereimtheiten und stereotypen Muster sind nämlich bis heute etwas, was aktiv dazu beiträgt, die Franchise zu einem Popkulturphänomen und zu etwas Besonderem zu machen, weswegen es absolut legitim ist, diese Ecken und Kanten auf humoristische Art und Weise zu verarbeiten. Um an dieser Stelle mal einen sehr weltlichen Vergleich zu bemühen: Wenn man bei einem Ausflug mit guten Freunden zum zweiten Mal an einem grauen Regentag in die gleiche Pfütze fällt, kann man natürlich in Tränen ausbrechen und vor Selbstmitleid allen anderen den Tag verderben. Aber es gibt auch die Möglichkeit, den Moment mit Humor zu nehmen und gemeinsam mit den Begleitern über das Missgeschick zu lachen.
So – oder zumindest so ähnlich – verhält es sich auch mit "Lower Decks". Man kann sich ohne Frage von der frechen Art angegriffen fühlen, mit denen die Serie so manche liebgewonnene Eigenart seiner Star-Trek-Lieblingsserie auf die Schippe nimmt, aber man kann genauso gut auch darüber lachen und sich freuen, eines von diesen Themen, die einem selbst bereits schon des Öfteren aufgefallen sind, hier auf satirische Weise bearbeitet zu finden. Das ist ein wirklich neuer Ansatz, der seine Existenzberechtigung hat und aktiv dazu beiträgt, das Star-Trek-Universum ein wenig bunter und ausgefallener zu machen.
Als Zuschauer muss man sich nur entscheiden, was für ein Fan man sein will: Jener, der weinend in der Pfütze sitzt, um sich an der Tragik zu ergötzen oder jener, der bereit ist, die kleinen Imperfektionen des Lebens mit Heiterkeit zu verbinden.




Denkwürdige Zitate.

"Nobody respects us, because we don't demand their respect. This Ship is a joke…"
"Well then we are the funniest joke in all of Starflee…"
"Shut up, Jack! I'm sick of it!! We have to do something to prove that this crew isn't a bunch of slackers!"
Carol Freeman und Jack Ransom

"Duh, Delta shift is the worst! They think they're so much better than us, just because they are so much better than us."
D'Vana Tendi

"An away Mission is only routine until it isn't."
Ransom

"Get it together, Mariner! The captain has us on a strict timetable."
"Well, then maybe you could help instead of whatever you're doing right now."
"I am helping – I'm commanding.
"
Ransom und Beckett Mariner

"Roll down your sleeves, this isn't a barn."
Ransom zu Mariner

"Translation: 'Bark-hugging root smoochers'!? What the heck got these guys so wound up?"
Bradward Boimler

"You're a Great Captain, let them be a great crew."
"You're… right! I am a great Captain!"
Boimler and Freeman

"Hey, sorry about that whole invading your ship thing, you know, very un-crystal-like of us."
"Don't worry about it. I'd rather be here with you than with those freaks on Mavok Prime. Wood-worshipping freaks, right?! Common!"
Dalrekianer und Shaxs

"Anyway, let's move on to somebody even more important, perhaps the most important person in Starfleet history: Chief Miles O'Brien!"
Lehrerin aus einer weit entfernten Zukunft



Weiterführende Leseliste.

Staffel 1.

01. Rezension zu "Second Contact"
02. Rezension zu  "Envoy"
03. Rezension zu "Temporal Edict"
04. Rezension zu "Moist Vessel"
05. Rezension zu "Cupid's Errant Arrow"
06. Rezension zu "Terminal Provocations"
07. Rezension zu "Much Ado About Boimler"
08. Rezension zu "Veritas"
09. Rezension zu "Crisis Point"
10. Rezension zu "No Small Parts"

Staffel 2.

01. Rezension zu "Seltsame Energien"

Dienstag, 20. Oktober 2020

Turons Senf zu "Envoy" [LD, S1Nr02]


Widmung.

Ich will diese Rezension an dieser Stelle jenem namenlosen Kommentator widmen, der in den Kommentaren zu "Second Contact" so lobende Worte zum ersten Senf der "Lower Decks" ausgegeben hat.
Danke! Solche Kommentare von Dir und von allen anderen treuen Leser sind der Grund, der diese Kolumne antreibt.


Spoilerwarnung.

Dieser Artikel enthält massive Spoiler auf "Envoy", die zweite Folge der ersten Staffel "Lower Decks" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und weitere Folgen bereits gesehen hat.



Einleitung.

Eine der unsinnigsten Diskussionen die man mit anderen Star-Trek-Fans dieser Tage führen kann ist jene, ob denn die Trickfilmserie "Lower Decks" offizieller Kanon sei. Interessanterweise gab es ähnliche Bedenken bereits von Beginn an mit der 'anderen' Zeichentrickserie "TAS", obwohl durch diese Serie Spocks Geburtsort ShiKahr, das kahs-wan-Ritual, Kirks Mittelname Tiberius, der Mädchenname der Mutter Spocks, Kors Schiff IKS Klothos, die Kzinti oder die Holodecktechnologie etabliert wurden, die dem unsicheren Status der Serie zum Trotz längst zum Kanon zählen.
Dennoch scheinen einige Fans zwar kein Problem zu haben, einer Serie zu folgen, die in einer fiktiven Zukunft mit fiktiver Technologie und fiktiven Personen spielt, aber andererseits ihre Fantasie zu verlieren, sobald eine Serie animiert wird.
Andere hingegen verweisen auf die fehlende Ernsthaftigkeit, die drastische Realitätsferne oder den verspielten Charakter. Wieder anderen sind die Stimmen zu hoch oder zu schnell, während die Handlung unnachvollziehbare Purzelbäume schlägt, ohne einen Sinn zu ergeben.
Daher drängt sich ein weiterer Blick auf diese Serie förmlich auf um zu überprüfen, was von diesen Vorwürfen berechtigt ist.



Story.

Bradward Boimler hat einen ganz besonderen Auftrag ergattern können: Er ist für den Transport des hochdekorierten klingonischen Generals K'orin zu Verhandlungen auf Tulgana IV eingeteilt worden. Doch zu seiner Überraschung findet er schon bald heraus, dass sich seine Kollegin Beckett Mariner nicht nur zu seiner Vorgesetzten auf dieser Mission aufgeschwungen hat, sondern auch eine ebenso langjährige wie chaotische Freundschaft zu dem trinkfreudigen Haudegen pflegt, den er transportieren soll. Dem jungen Fähnrich entgleitet die Mission Stück für Stück, was schließlich seinen Höhepunkt im Umstand findet, dass K'orin das Shuttle bei einem von Boimler ursprünglich abgelehnten Besuch des klingonischen Distrikts auf dem Planeten stiehlt und verschwindet. Es beginnt eine verzweifelte Suche nach dem Botschafter und dem Shuttle, bei der die Ansichten Boimlers und Mariners was Sternenflottenprotokolle angeht auf eine harte Probe gestellt wird…


Lobenswerte Aspekte.

Folgenanlage.

"Envoy" ist keine 'normale' Episode im herkömmlichen Sinn. Die zweite Folge der Serie greift das in "Second Contact" vorgegebene Tempo auf und erhöht es sogar, um einen Mini-Road-Movie im TNG-Gewand in vierundzwanzig Minuten unterzubringen. In einer erschreckend effizienten Nutzung der zur Verfügung stehenden Zeit erzählt sie gleich zwei gleichermaßen mitreißende wie unterhaltsame Geschichten, die inhaltlich ertragreicher als so manche klassische Episode, Discovery-Folge oder Abramstrek-Inkarnation ausfällt.
Ziel der Handlung ist ganz offensichtlich, die noch zarten Bande zwischen den Hauptcharakteren zu stärken und die Crew der USS Cerritos näher zu beleuchten. Als Zugabe gibt es eine rasante Außenmission, die den Vergleich mit anderen legendären Planetenbesuchen der Star-Trek-Geschichte nicht zu scheuen braucht.
Das alles schafft die Serie mit einem stringenten Humor, der zwar nicht immer das Zwerchfell zum Bersten zwingt, aber doch an mehreren Stellen zielgenau ins Schwarze trifft. In diesem Zusammenhang gaben sich die Autoren auch erkennbar Mühe, die Serie durch nicht immer jugendfreie Ausführungen vom Anschein einer Produktion für ein jüngeres Publikum zu befreien.
Vor allem aber mag ich die Moral der Geschichte, die trotz der begrenzten Zeit deutlich zutage tritt: Mariner stellt sich in bester Star-Trek-Manier absichtlich zurück, um den Enthusiasmus ihres blauäugigen Freundes nicht zu brechen, auch wenn diese gute Tat mit öffentlicher Erniedrigung gepaart und mit Witzen auf ihre Kosten gedankt wird – schließlich wiegt das Wohl des Einzelnen weniger als das Wohl der gesamten Sternenflotte, wenn ein Hansdampf-in-allen-Gassen wie Boimler der Organisation erhalten bleibt. Es ist genau diese Art der unaufgeregten persönlichen Selbstlosigkeit, die ich seit Enterprise so sehr vermisst habe. Zumal die Idee, dass man alles richtig macht und trotzdem verlieren kann (frei nach Jean-Luc Picard in "Galavorstellung") ebenfalls eine zeitlose Lektion ist, die Star Trek seinen Zuschauern mehr als einmal zu vermitteln versuchte.
Doch auch wenn das jetzt ein ideales Schlusswort wäre, muss an dieser Stelle doch ergänzt werden, dass der B-Plot von "Envoy" nicht minder reizvoll ausfällt. In einer ähnlich turbulenten Reise quer durch die Divisionen des Schiffes lernt Rutherford die einzelnen Aufgabenbereiche in einer Art 'Probetraining' genau kennen.
Und warum?
Weil er als Sternenflottenoffizier zu seinem Wort stehen will. Dass er am Ende aber doch dem Ruf seines Herzens folgt, stellt gleichermaßen ein Kernprinzip Star Treks dar. Das Großartige daran bleibt allerdings der erstaunliche Rückhalt, den er bei seiner Suche von allen einzelnen Abteilungsleitern erhält, die ihn sogar ermutigen, sich auszuprobieren beziehungsweise seinen eigenen Weg zu gehen. Die Charaktere mögen zwar auf dem "Unterdeck" ihren Dienst abseits der Laufrouten der Brückenbesatzung verrichten, aber der Geist der Sternenflotte vereint am Ende des Tages doch alle Besatzungsmitglieder zu einer geschlossenen Einheit.


Kanonfutter.

Es gibt und gab keine andere Star-Trek-Serie, die so sehr darauf bedacht ist, den offiziellen Kanon einer Richtschnur gleich aufzunehmen wie "Lower Decks".
Auf der einen Seite findet man natürlich die vielen Anlehnungen an all die anderen Serien und Filme, die sich wie ein roter Faden durch die Folgen ziehen. In "Envoy" sieht man missmutige Kaelonianer, Boimler kurz vor dem Jamaharon, einen gelungenen Auftritt der blauhäutigen Föderationsgründungsmitglieder, einen stark an "Der Wächter" erinnernden Ferengi, eine Borg-Simulation in bestem Kobayashi-Maru-Stil und eine Föderations-Botschaft, die in ihrem brutalistischen Baustil an die Enterprise-Episode "Der Anschlag" zurückdenken lässt.
Dabei lohnt es sich stets und ständig mit Adleraugen auf den Hintergrund zu achten. Vor allem bei den zahlreichen Draufsichten der Planetenoberfläche, die so detailreich ausfallen wie die aufwändig gestalteten Doppelseiten im Mosaik: Hier kann man Arkonianer, Evora, Ariolo, Lurianer, einen Außenposten im Farpoint-Design, klingonische Disruptoren in Schaufenster, ein ushaan-tor in Action, Vasquez-Rocks-ähnliche Felsformationen, die romulanische Vertretung und die Ferengi-Botschaft entdecken.

Ergänzt wird das Gesamtbild schließlich noch mit dem vollen klingonischen Programm: Von der General-Chang-Augenklappe über ein passendes Trinklied bis hin zum Klein-Qo'noS-Distrikt wurde an alles gedacht! Der Blutwein wird im passenden Trinkbecher serviert und der Gagh-Marktstand hat sogar die blaue Variation aus dem sechsten Kinofilm im Angebot.
Auf der anderen Seite steht dem ein erfrischend ironischer Umgang mit diesem Kanon entgegen, der sich in Gänze wohl nur langjährigen Fans erschließt und sich einmal quer durch alle 'alten' Star-Trek-Serien zieht. So gibt es gleich zu Beginn eine Begegnung der etwas anderen Art mit einem übermächtigen transdimensionalen Wesen, während der Captain der USS Cerritos nach einer identitätsstiftenden Catchphrase á la "make it so" sucht. Augenzwinkernd nimmt die Folge ferner den Hang der Drehbuchautoren für Apostrophe auf die Schippe (und legt dies auch noch in den Mund eines Charakters, dessen Name ein solches Zeichen enthält), lässt Beckett Mariner in 'großartigen' Khan-Träumereien schwelgen, spielt mit der Bekanntheit der ach so geheimnisumwitterten Sektion 31 und nennt endlich einmal das "Janeway-Protokoll" beim Namen - ohne dabei dem Zuschauer zu verraten, worum es sich dabei handelt.
Es ist diese Art der Selbstironie, die "Lower Decks" so sehenswert macht, zumal den Autoren die Problematik um den Vergleich mit der umstrittenen Vorgänger-Trickfilmserie so bewusst ist, dass sie ganz offensichtlich damit spielen. Nach dem ersten Auftritt einer Caitianerin im Pilotfilm regnet es gleich die nächsten TAS-Referenzen, als man einerseits einen gut versteckten Aurelianer ins Szenenbild schmuggelt und dann auch noch einem Vendorianer einen denkwürdigen Gastauftritt verschafft.
Genau diese bereitwillige und clevere Nutzung des Kanons als Hilfsmittel ist etwas, was die Serie ihren Geschwistern "Star Trek: Discovery" (wo Kanonreferenzen deutlich spärlicher gesät sind) und "Star Trek: Picard" (wo Nostalgie zu oft als Kanon missverstanden wird) deutlich voraus hat.
Wer aber glaubt, dass sie sich ausschließlich auf die Wiederholung althergebrachter Inhalte reduzieren lässt, sieht sich getäuscht, denn in "Envoy" dient der Kanon eher dazu, die rasante Handlung auszuschmücken, nicht aber dem Zweck, sie zu bestimmen. Im Gegenteil, das immer reichhaltigere Informationsgerüst wird mit neuen, kreativen Bestandteilen ergänzt. So mischt es neue Spezies wie Anabaj oder Taxor in die Vielzahl bekannter Weltraumwesen, bietet nie dagewesene Einblicke in den Alltag der einzelnen Abteilungen und erfreut den Zuschauer mit Nahaufnahmen einer neutralen Welt, wie sie bisher noch nie zuvor zu sehen waren.


Kritikwürdiger Aspekt.


Kanonbrüche und Logiklöcher.
Bei so viel Feingefühl für den Kanon bleiben ein oder zwei flapsige Einwürfe nicht aus, die den Kritikern der Serie durchaus in die Hände spielen könnten. Ich taufe diese Art künstlerische Freiheit an dieser Stelle einmal den "Cartoon-Effekt", weil es die Tendenz beschreibt, die Realitätsnähe in bester Tom-und-Jerry-Manier zugunsten der Komik zu beugen. Wo aber beispielsweise der Koyote bei Roadrunner multiple Stürze in einen Canyon schadlos übersteht, bleiben derlei Anwandlungen hier in ihrem Umfang vergleichsweise gering.
Dass Samanthan Rutherford etwa eine ganze Woche in den Jefferiesröhren zugebracht haben soll, klingt recht unwahrscheinlich, obwohl es andererseits auf der Hand liegen dürfte, dass es sich um eine rein figurativ gemeinte Bemerkung gehandelt hat.
Eher würdig unter "Cartoon Effekt" verbucht zu werden sind in diesem Zusammenhang die Parktickets, die K'orin durch seine Landung direkt vor der Föderationsbotschaft erhält. Die sind zwar für den ein oder anderen Lacher gut, aber ohne Frage etwas deplatziert in einer sehr digitalen Zukunft – zumal ein Nummernschild am Shuttle fehlt. Dass die Tickets darüber hinaus auch noch aus Papier sind, weckt Erinnerungen an den schlecht gealterten TOS-Pilotfilm "Der Käfig", als Papierdruck noch state of the arts war.
Dennoch bleibt dieser Punkt bestenfalls ein Minimalmakel, denn er wiegt deutlich weniger schwer als eine Gedankenverschmelzung durch eine Androidin, Gott im Zentrum der Milchstraße zu finden oder die Besatzung eines Shuttles nach dem Durchbrechen der Warpmauer in lustgetriebene Lurche zu verwandeln.


Fazit.
"Envoy" ist eine überaus gelungene zweite Folge voller Witz, Tempo und Kanonreferenzen. Sie setzt den Trend der ersten Folge fort, eine schlüssige Geschichte innerhalb des Star-Trek-Universums zu erzählen, ohne dem Bierernst zu verfallen, der damit normalerweise im Zusammenhang steht. Vor allem die 'sternen-flotte' Moral und der überraschend stringente Inhalt lassen "Envoy" zu einer der besten zweiten Star-Trek-Folgen überhaupt aufsteigen.

Bewertung.
Rasantes Abenteuer mit allen Extras.







Schluss.

"Lower Decks" ist Kanon!
Die Trickfilmserie bemüht sich deutlich mehr Anschluss an die Parameter des Star-Trek-Universums zu halten als etwa "Discovery". Dass sie dabei ab und an auf ironische Seitenhiebe oder gezielter Übertreibung als Stilmittel setzt ist legitim und in einer Tradition, die nicht zuletzt "The Orville" zu einem so erfolgreichen Konzept gemacht hat.
Natürlich lässt sich in der Serie bei angemessener Suche auch der "Cartoon-Effekt" ausfindig machen, doch es bleibt festzuhalten, dass sich dieser bis hier her noch in Grenzen hält, die eine Erwähnung kaum rechtfertigen.
Und wenn wir alle mal ehrlich sind hatte bislang noch jede Star-Trek-Serie Momente zu bieten, die man am liebsten wieder aus dem offiziellen Kanon streichen würde und bislang hat "Lower Decks" zwar einige weniger glaubwürdige Szenen, aber noch nichts in einem Kaliber zu bieten, was dazu verleiten könnte, ihm den Status des offiziellen Kanons abzustreiten. Dahingehend haben sich andere Serien (übrigens auch schon lange bevor "Discovery" dazu Gelegenheit erhalten hatte) deutlich schuldiger gemacht, selbst wenn es sich dabei um nicht um Trickfilmserien handelte…
Von daher gilt es, der Serie die gleiche Chance zu geben wie jedem anderem Star-Trek-Ableger auch, denn dass an diesem Projekt Fans arbeiten, die wissen was sie tun, kann man anhand der ersten beiden Folgen  deutlich sehen.


Denkwürdige Zitate.

"Where ist the Power cell, dude?"
"What, really?"
"Like I was going to ask for something that didn't come with batteries!"
Beckett Mariner und das transdimensionale Wesen

"K'orin… How do I know that name?"
"Maybe because he's like one of the most decorated, battle-hardened Klingon warriors in history?!"
"Or maybe it's just because all Klingon names sound the same, like they all have an apostrophe for some reason?"
"Yes, that's it!"
D'Vana Tendi, Bradford Boimler und Beckett

"Well, don't worry. Some people agree to do stuff, when they don't actually mean they're going to do it…"
"No, no, no, no! Im Starfleet – I never go back on my word."
Tendi und Samanthan Rutherford

"Buried alive… Marooned for eternity… Moons of Nibia… ahhh! Oh sorry, I keep having this awesome dream!"
Beckett

"I must update you on my many sexual conquests, Mariner!"
"What, both of them?"
K'orin und Beckett

"Okay, that was a rough start! FYI in situations like that, try employing the 'Janeway Protocol'."
"Got it! And what's that?"
"Hah! Good one…"
Jack Ransom und Rutherford

"I've never even heard about an Anabaj… How did you know?"
"Affinity for red, drawn to the weak minded, plus I kind of dated one once – but only to make my mom mad!"
Boimler an Beckett

"Computer, initiate combat simulation 'Smorgasborg'!"
Shaxs

"Starfleet doesn't just need badass cool people like me – they need, like booksmart people kike you, too!"
Beckett

"Rutherford… That is… Outstanding!! Gotta be true to yourself!"
Shaxs


Weiterführende Leseliste.

Staffel 1.

01. Rezension zu "Second Contact"
02. Rezension zu "Envoy"
03. Rezension zu "Temporal Edict"
04. Rezension zu "Moist Vessel"
05. Rezension zu "Cupid's Errant Arrow"
06. Rezension zu "Terminal Provocations"
07. Rezension zu "Much Ado About Boimler"
08. Rezension zu "Veritas"
09. Rezension zu "Crisis Point"
10. Rezension zu "No Small Parts"

Staffel 2.

01. Rezension zu "Seltsame Energien"

Montag, 24. August 2020

Infinity and Beyond # 5: Von "Trekkies wie uns" und der großen Frage: Was ist eigentlich Star Trek?

 

Infinity & Beyond ist zurück!

Frisch aus dem Berliner Glutofen präsentieren wir euch auch in dieser Folge wieder ein buntes Jambalaya an Themen aus dem gesamten Föderationsgebiet und aus weit, weit entfernten Galaxien.

Zu Beginn schauen wir wieder auf den Stand unserer neuen Fanfilme! Wie weit sind sie und wann kann man sie sehen? (Spoiler: Seeeehr sehr bald!)
Basti und Tim geben euch genauer Auskunft!

Nachdem ja Tim im vergangenen Cast das Star Wars Spiel "Fallen Order" angepriesen hat, hat es sich Basti nicht nehmen lassen sich ebenfalls auf einen kleinen Ausflug in diese weit entfernte Galaxis zu machen. Basti berichtet von seinen Erlebnissen!

Lower Decks!
Ist das noch Star Trek? Darf Star Trek lustig sein? Kann das Canon sein?
Basti und Tim diskutieren ausführlich über die ersten beiden Folgen dieser neuen und etwas anderen Star Trek Serie.

Schließlich gibt es noch zwei News, die wir euch auch nicht vorenthalten wollen:

Zum Einen berichten wir euch um die erneute Verschiebung der Destination Star Trek Germany auf das kommende Jahr und zum Anderen reden wir über den Tod des Sarek Darstellers Ben Cross.

Unser großes Interview hat es dann in sich!

Star Trek Mastermind und Autor Björn Sülter diskutiert mit Basti über die großen Fragen unserer Zeit:

Was ist eigentlich dieses Star Trek? Was macht es aus? Und ist das sogenannte "New Trek" überhaupt noch Star Trek?
Diese Fragen und noch viele mehr erwarten euch in dieser überaus tiefgründigen "Philosophierstunde"!

Nun aber genug der Worte!
Kopfhörer aufgesetzt und in den Pool mit euch!

Viel Spaß bei dieser hochsommerlichen Episode von

INFINITY AND BEYOND!

 


Themenübersicht und Timecodes:

00:00:33 Begrüßung und Themenüberblick

00:03:32 News zu den neuen Euderion-Fanfilmen

00:06:44 Bastis Eindrücke zu 'Fallen Order'

00:17:35 Lower Decks - Die ersten Eindrücke

00:33:09 Zur Verschiebung der Destination Star Trek Convention

00:35:40 Zum Tode von Ben Cross

00:37:30 'Was ist eigentlich Star Trek?' mit BJÖRN SÜLTER

02:01:53 Verabschiedung

Shownotes:

Euderion - Schalflos im All
www.youtube.com/watch?v=LqDrVNhzR…&feature=youtu.be

Trailer zu Star Wars Squadrons:
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Freitag, 14. August 2020

Turons Senf zu Star Trek: Lower Decks "Second Contact" (S1Nr01)

Spoilerwarnung.
Dieser Artikel enthält massive Spoiler auf "Second Contact", die erste Folge der Star-Trek-Serie "Lower Decks" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese Folge bereits gesehen hat.



Einleitung.
Stell Dir vor es läuft Star Trek und keiner schaut hin…
So oder zumindest so ähnlich fühlt es sich zumindest hierzulande an, denn jenseits des großen Teiches kümmert es scheinbar nicht wirklich jemanden in der Abgeschiedenheit des Elfenbeinturms der CBS-Chefetage, dass Star-Trek-Fans außerhalb Nordamerikas keine Chance haben, die aktuelle Stark-Trek-Serie "Lower Decks" zeitnah verfolgen zu können. Denn während "Discovery" für europäische Kunden auf Netflix zugänglich ist, kann sich "Picard" auf Amazon Prime sehen lassen. Beides sind natürliche bezahlte Streamingdienste, aber im Gegensatz zur momentanen Situation hatte man als Fan immerhin stets einen zeitlich nur minimal versetzten Zugang erhalten. Nun aber zeigt sich das Desinteresse CBS' mehr als deutlich, den europäischen Markt mit einer kreativen Lösung zu bedenken und selbst wenn es vereinzelt halbherzige Ausreden gibt, kann man über kurz oder lang wohl eher darauf warten, dass der Streamingdienst des amerikanischen Fernsehsenders in den ohnehin schon intensiven Wettkampf auf dem europäischen Markt miteinsteigt, bevor sich CBS dazu herablässt, seine 'Kronjuwelen' vermeintlich unter Wert zu verkaufen, nur um den Fans außerhalb ihres amerikanischen Dunstkreises einen bloßen Gefallen zu tun.
Mit einer so kurzsichtigen Politik aber befeuern sie munter Raubkopien ihrer Sendungen, auch wenn es selbst hierzulande beschränkte Möglichkeiten gibt, für einen CBS All Access Account Geld zu löhnen (ich kann an dieser Stelle nur einen zuverlässigen Freund oder Verwandten in den USA und einen nicht minder zuverlässigen sowie günstigen VPN-Service empfehlen).
Aber lohnt sich der immense Aufwand auch für die neue Serie, die von vielen Fans schon vor Ausstrahlungsbeginn verrissen wurde?  



Story.
Während sich der Fokus der Sternenflotten-Geschichte zumeist auf jene tapferen Mannschaften konzentriert, die den ersten Kontakt zu neuen Spezies herstellen, bleiben die Abenteuer jener Besatzungen zumeist unbesungen, die anschließend den zweiten Kontakt sichern und dafür sorgen, dass "der Papierkram erledigt wird, der Name des Planeten richtig geschrieben wird und all die guten Restaurants und Kneipen bewertet werden".
Eines dieser Schiffe ist die USS Cerritos, die zwar schon von außen nicht mit Schwesterschiffen wie der USS Enterprise, der USS Defiant oder der USS Voyager mithalten kann, aber nichtsdestotrotz ihren ganz persönlichen Beitrag zu den unendlichen Abenteuern in den Weiten des Weltalls leistet. Denn bei ihrer Mission im Galar System fängt sich der erste Offizier des Schiffes einen verheerenden Virus ein, der auf heimtückische Weise die Crew befällt und sie zu seelenlosen Zombies werden lässt. Doch abseits der Führungsoffiziere wird der Tag von Mitgliedern der niederen Dienstgrade gerettet, die erheblich dazu beitragen, dass der ländlichen Planetenbevölkerungen unbürokratisch geholfen wird, Sicherheitslücken in den Wartungsschachtzugängen aufgedeckt werden oder eine unappetitliche Grundlage für ein Heilmittel an Bord gebracht werden kann…



Lobenswerte Aspekte.

Strickmuster. Mit der ersten Folge der neuesten Star-Trek-Serie geht "Lower Decks" auch gleich in die Vollen, denn die Episode gleicht einem Lehrbeispiel für Pilotepisoden. In einem stimmigen Tempo, bei dem sich Dialoge und Actionszenen sinnvoll ergänzen, wirkt die notwendige Figureneinführung in ihrer stilvollen Schlichtheit und Unaufdringlichkeit schon beinahe zu perfekt. Vor allem aber legt die Serie gleich in seinen ersten fünfundzwanzig Minuten thematisch alle Karten auf den Tisch und verrät offenherzig, wohin die Reise der nächsten paar Folgen hinführen wird.
Da ist zum einen die Idee, den Alltag der vielen Crewmitglieder abseits der Vorzeige-Offiziere des Führungsstabes näher zu beleuchten. Nachdem sich bereits "Discovery" angeschickt hatte, unter diesem Vorzeichen zu starten (nur um nur allzu schnell wieder in die gewohnten Brücken-Elite-Muster zurückzufallen), kommt nun erstmals wirklich eine Folge, die die überaus reizvolle Prämisse von grandiosen Episoden wie "Beförderungen" oder "Der gute Hirte" aufgreift, um – ganz im Geiste moderner Erzählmuster – Helden mit Ecken, Kanten und Fehlbarkeiten zu zeigen.
Nicht minder spannend ist die Idee des Zweitkontaktes, denn irgendetwas müssen die unzähligen Sternflottenoffiziere abseits der  lengendären Schiffe aus den Star-Trek-Serien ja auch machen, um den Laden am Laufen zu halten. Denn während Picard und Co. all die glamourösen Abenteuer erleben, muss es auch noch die langweiligen Jobs geben, die kaum oder gar nicht beleuchtet und stets als vorausgesetzt behandelt wurden, ohne bislang in einem würdigen Rahmen thematisiert zu werden.
Aber auch wenn diesen beiden Grundideen mit dem Namen der Serie und dem Namen der Folge Rechnung getragen wird, bleibt ein anderer, in meinen Augen viel wichtigerer Aspekt übrig, der die Serie ausmachen dürfte.
Tragend bleibt nämlich eine Idee, die durch Jean-Luc Picard und Q höchstselbst in der TNG-Episode "Willkommen im Leben nach dem Tode" in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt wurde und hier anhand der beiden Hauptprotagonisten noch einmal verdeutlicht wird: Der verschlungene Weg zum Kommandostuhl eines Sternenflottenschiffes kann weder erreicht werden, wenn man keine Wagnisse eingeht, noch wenn man sich unsinnigen Risiken auf Gedeih und Verderb aussetzt. Auf die Mischung kommt es an und das ist etwas, was sowohl Brad Boimler als auch Beckett Mariner als Haupthelden lernen müssen. Nur wenn sie zusammenarbeiten, können sich der Idealismus und die Dienstbeflissenheit Boimlers mit der Improvisationsfähigkeit und Originalität Mariners zu etwas kombinieren, dass nicht nur Potential für eine Sternenflottenkarriere, sondern auch für beste Serienunterhaltung bietet.



Humor und Star Trek? Schon wenn der Vorspann der neuen Serie beginnt, kann man all die kleinen 'Unfälle' bestaunen, die man sich in den 'klassischen' Einspielern stets nur vorgestellt hat. Was, wenn der herumstreunende Meteorit aus TNG oder DS9 das Schiff oder die Station trifft? Was, wenn die Voyager mit den Gesteinsbrocken der Planetenringe kollidiert? "Lower Decks" scheut sich jedenfalls nicht, mutige Antworten auf derlei Fantasiefragen zu geben. Und ganz nebenbei fühlt sich dieser Einstieg trotz der gehörigen Portion Klamauk originalgetreuer an als beispielsweise die Intros von "Discovery" oder "Picard".
Zugegeben; ich bin zwar beim Ansehen der ersten Folge nicht unbedingt vor Lachen vom Sofa gefallen, aber an einigen Stellen entfielen mir doch zahlreiche anerkennende Schmunzler und es bleibt festzuhalten, dass sich gerade im Vergleich zur Vorgängerserie der verantwortliche Schöpfer Mike McMahan sichtbar bemühte, dass der Humor deutlich weniger auf dem ungenierten Einsatz von Körperflüssigkeiten basiert und tatsächlich beweist, dass es in der Unendlichkeit des Star-Trek-Universums genug Platz für einen komödiantischen Ansatz gibt, dessen Weg in den mehr als fünfzig Jahren davor bereits durch Episoden wie "Kennen Sie Tribbles?", "Eine Handvoll Datas" oder "Dame, Doktor, Ass, Spion" geebnet wurde. Fraglos gibt es dabei noch viel Luft nach oben, aber das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. "Lower Decks" ist optisch und inhaltlich gelungener als die animierte Star-Trek-Serie der Siebziger und benimmt sich im größeren Star-Trek-Rahmen (bislang) keineswegs wie der Elefant im Porzellanladen. Wo J.J. Abrams (mit Transwarp-Beamen oder Augment-Wunder-Blut) oder "Discovery" (mit akanonischen Spiegeluniversums-Ausflügen und Pilzantrieb) zuvor teilweise einen Scherbenhaufen zurückließen, bietet "Lower Decks" durch seine Platzierung am äußersten Rande des großen Sternenflottengeschehen nur ein überschaubares Risiko, dass dem geneigten Zuschauer letzten Endes das Lachen im Halse steckenbleibt.



Kritikwürdige Aspekte.

Auf Schlingerkurs in Richtung Kanon. Auch wenn es keine eklatanten Kanonbrüche gibt, müssen an dieser Stelle vielleicht doch einmal einige Punkte angesprochen werden, die dem mit dem optischen Vorbild TNG vertrauten Fans ins Auge, beziehungsweise ins Ohr fallen könnten.  
Das umfasst merkwürdige Begriffsverwendungen wie "romulanischer Whiskey" oder "Squash", an Stellen, an denen "romulanisches Ale" oder "Parrises Squares" deutlich kanontreuer gewesen wären. Aber hey, in einem Universum so groß wie diesem gibt es auch Platz für mehr als eine romulanische Alkoholsorte oder mehr als ein menschliches Rückschlagspiel, oder?
Andere Momente fühlten sich deutlich deplatzierter an. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass niedere Dienstränge Gemeinschaftsquartiere teilen müssen, aber die Idee, dass sie alle auf Kojen im Flur schlafen, ist vielleicht ein wenig übertrieben.
Auch der Umstand, dass sich Beckett Mariner ausgerechnet als Tochter des Captains entpuppt, mag sich nicht so recht nach Sternenflottenprotokoll anfühlen, aber hier muss man zähneknirschend eingestehen, dass familiäre Verflechtungen auf anderen (bekannteren) Schiffen spätestens seit Wesley Crushers Ernennung zum Fähnrich ehrenhalber keineswegs bedauerliche Einzelfälle waren.
Am unbehaglichsten empfand ich ganz persönlich eher den Umstand, dass sich mit Sam Ruhterford eine der Hauptfiguren ganz bewusst für eine technologie-gestützte Aufwertung entschieden hat, obgleich dies in der bisherigen Erzähltradition eher mit Verletzungen in Verbindung gestanden hatte. Immerhin widerspricht dieser Ansatz einem der besseren Momente Gene Roddenberrys, der auf die Frage eines Reporters über Picards Besetzung mit Patrick Stewart, warum in der Zukunft niemand eine Behandlung für Glatzköpfigkeit gefunden hätte, dahingehend argumentierte, dass es im vierundzwanzigsten Jahrhundert schlichtweg niemanden interessieren würde. Nun aber sind die kleinen äußeren und inneren Fehler der Protagonisten plötzlich 'heilbar', was sich im Hinblick auf das Fehlen von kybernetisch verbesserten Personen bei TNG und seinen Nachfolgeserien ein wenig fragwürdig anfühlt. Immerhin versprach McMahan bereits in einem Interview, für diese Frage eine passende Antwort liefern zu wollen, aber dennoch hinterlässt der Umstand – insbesondere in Kombination mit einem vulkanischen Implantat (?) – zumindest ein wenig Bauchschmerz.
Aber vielleicht ist es letzten Endes damit wie mit der USS Cerritos, die auf den ersten Bildern zur Serie nicht so recht gefallen mochte. Sicherlich ist sie auch nach der ersten Folge noch kein wirklich hübsches Schiff, aber man gewöhnt sich doch erstaunlich zügig an das vermeintliche 'Frankenstein-Design' aus mehreren anderen Schiffen, nicht zuletzt, weil es ansehnlicher ausfällt als andere Kitbashes wie der Curry-Type, der Elkins-Type oder gar der Yeager-Type. Zudem trägt das Hintergrundschiff maßgeblich zum Flair einer Serie bei, in der es inhaltlich um die Zweite Garde und deren zweitrangige Aufgaben geht.
Daher muss man "Lower Decks" eher zugutehalten, dass es streckenweise mehr mit der Vorgeschichte der Franchise und dem damit verbundenen Kanon verbunden scheint als "Discovery" oder selbst "Picard" (zumindest in manchen Episoden), was sich nicht nur in den unzähligen Minianspielungen (zahlreiche Spezies wie Benziten, Andorianer oder Bajoraner im Hintergrund, detailverliebte Displays und Hintergrundobjekte, Gary Mitchell muss von Boimler nachgeschlagen werden) und Nostalgiemomente (Spritztour mit der Argo, Zehn-Vorne-Feeling in der Schiffsbar, Space-Walk auf der Außenhülle des Schiffes) widerspiegelt, sondern auch in den zahlreichen Easter Eggs, die es immer wieder zu finden gibt. Die Serie beweist jedenfalls gleich zu Beginn eine augenzwinkernde Einfühlsamkeit für ihren schwierigen Stand im Kanon, indem sie mit einer Caitianerin als Chefärztin eine augenzwinkernde Brücke zu seinem ungeliebten Zeichentrickvorgänger TAS schlägt (dort tauchte die Spezies erstmalig auf).



Streitbarkeit. Und da beginnt eigentlich auch schon das Problem der Serie: Als animierte Serie hat sie einen schweren Stand. Zwar ist sie unbestreitbar sowohl optisch als auch inhaltlich qualitativ hochwertiger als ihr vermeintlicher Vorgänger aus den Siebzigern, aber es bleibt eben ein Trickfilm, mit dem für viele Menschen eine unsichtbare Barriere verbunden ist, sie überhaupt ernstnehmen zu können.
Dabei repräsentiert sie das logische Ergebnis einer Entwicklung von den "Simpsons" über "Family Guy" bis hin zu McMahans "Rick and Morty" und genügt den Standards moderner Sehgewohnheiten. Natürlich muss das nicht jeder mögen und gerade älteren Zuschauern, die bereits mit den erwähnten Serien nichts anfangen können, dürften wohl auch kaum mit "Lower Decks" warm werden. Vor allem die Frage, ob das alles mit dem offiziellen Kanon vereinbar ist, schwebt zu Unrecht wie ein Damoklesschwert über der noch sehr jungen Serie.
Denn "Lower Decks" nutzt bei Lichte besehen geschickt all die vielen Freiheiten, die sich allein in diesem Medium bieten und damit den Kanon eher bereichern, als ihm zuwider zu handeln. Die Serie kann nämlich problemlos Inhalte verwirklichen, die das Potential hätten, das Budget einer handelsüblichen Star-Trek-Episode im Vorbeiflug zu sprengen: Die beiläufig eingestreute erstmalige Ansicht der orionischen Heimatwelt, Außerirdische die über den üblichen Westmore-Look hinausgehen und pflanzenfressende Weltraum-Wollmilchspinnen die auf Menschen herumkauen.
So gesehen mag es dem ein oder anderen zu quietschig, zu überdreht oder zu schnell vorkommen, doch man muss McMahan zugestehen können, dass er ein mutiges, bahnbrechendes und in dieser Form noch nie dagewesenes Star-Trek-Experiment verwirklicht hat – und das zum Wohle der gesamten Franchise.







Fazit.
"Second Contact" ist eine Pilotepisode wie aus dem Lehrbuch und schafft es rasch, neue Hoffnungen zu wecken – wenn man denn bereit ist, über den Tellerrand der Live-Action-Fernsehunterhaltung hinwegzusehen. Wer das schafft, wird einen vielversprechenden Start mit viel Potential, aber auch noch mit viel Luft nach oben erleben können, der sich traditioneller Star-Trek-Erzählmuster bedient, um einen in der Form noch nie möglichen Einblick in den Sternenflottenalltag abseits der Vorzeigeposten zu bieten. Noch sucht die Serie ihren eigenen Weg durch das Dickicht des Kanons, aber "Lower Decks" ist fraglos ein kreatives, flexibles und modernes Format, dass sich nicht vor den anderen Vertretern der jüngeren Star-Trek-Seriengeschichte zu verstecken braucht.

Bewertung.

Guter Start mit Luft nach oben.






Schluss.

Für ganz kurze Zeit hat CBS die erste Folge bei Youtube eingestellt, wie um meinen einleitenden Worten vehement widersprechen zu wollen. Doch es dauerte nicht lange, bis ein Geolock den Zugriff von Standorten außerhalb Nordamerikas einen Riegel vorschob und damit diesen Worten nur noch mehr Gewicht verlieh.
Die Strategie des Senders – sofern es denn wirklich eine gibt – ist so zweidimensional wie Khans Raumschlachtverständnis in einer Zeit, in denen der internationale Markt längst kein unentdecktes Land mehr sein sollte.
Es ist schlichtweg traurig, dass eine Serie mit diesem Potential nicht nur gegen zahlreiche Fans antreten muss, die sich ihre Meinung schon weit vor der ersten Folge gebildet haben, sondern auch an den fragwürdigen Entscheidungen einer Chefetage leidet, die mit ihrer isolationistischen Politik einen Irrweg beschreitet, der die ohnehin herausfordernden Rahmenbedingungen in Zeiten einer weltweiten Pandemie noch zusätzlich beschränkt.
Es scheint dieser Tage jedenfalls als würden jene Personen, die Star Trek und seine weltoffene Philosophie am wenigsten verstanden haben, ausgerechnet in den Führungspositionen von CBS sitzen.



Denkwürdige Zitate.

"Keep it moving, lower decks. Next!"
Operations-Offizier zu Tendi

"Yeah, no. We're not really 'elite'. We're more like the cool, scrappy underdogs of the ship. You know, we don't wash our hands, we're doing kick flips all the time…"
"But, with focus and dedication, you could be chief medical officer some day…"
"Oh, senior officers are overrated! They're always like stressed out and just yelling about directives. It is better down here, where the real action is."
Beckett Mariner und Brad Boimler

"Wow, this is a very detailed program…"
D'Vana Tendi

"What? Oh man, I would kill to work on the deflector dish! Most of my day is spent repairing food replicators!"
"They really break that often?"
"Only when you get food in them…"
Sam Rutherford und Barnes

"You've been on what, four planets?"
"Five – if you include Vulcan…"
"Of course I do not include stupid Vulcan!! You may as well count Earth!"
"I was counting Earth…"
Mariner und Boimler

"Hey Brad, good news, buddy: I've just – it's just suckling you, I've just learned! You're fine! Hang in there; you've got this! It is getting tired! So go to your happy place, like – oh – think about the Warp core!"
Mariner

Weiterführende Leseliste.


Staffel 1.

01. Rezension zu "Second Contact"
02. Rezension zu  "Envoy"
03. Rezension zu "Temporal Edict"
04. Rezension zu "Moist Vessel"
05. Rezension zu "Cupid's Errant Arrow"
06. Rezension zu "Terminal Provocations"
07. Rezension zu "Much Ado About Boimler"
08. Rezension zu "Veritas"
09. Rezension zu "Crisis Point"
10. Rezension zu "No Small Parts"

Staffel 2.

01. Rezension zu "Seltsame Energien"

Donnerstag, 23. Juli 2020

Infinity and Beyond #4: USS Euderion meets USS Vision





Wir sind wieder da! Im vergangenen Monat ist wieder viel passiert über, dass es sich zu reden lohnt!
Zu allererst jedoch eine wichtige Info! Unsere Grußfrequenzen sind nun jederzeit geöffnet!
Ihr habt Fragen, Anregungen oder Wünsche zu unserem Podcast? Dann könnt ihr uns ab jetzt direkt schreiben!

Unsere E-Mail Adresse lautet:

podcast@euderion.berlin

Wir freuen uns auf eurer Feedback!

Zur aktuellen Folge: 
Unsere neuen Fanfilme "Schlaflos im All" und "Die Sünden unserer Väter" nehmen mehr und mehr Formen an. Wie es um die Filme steht und wann ihr mit ihnen rechnen könnt, sagen euch Basti & Tim! Ob die neue Animationsserie "Lower Decks", Fanfiction gelesen von Star Trek Schauspielern, Nachrichten aus DER anderen großen "Star"-Galaxie oder die Ankündigung einer lang erwarteten Buchfortsetzung - Unser Newsblock ist vollgepackt mit Nachrichten aus dieser sowie aus weit, weit entfernten Galaxien.

Seid gespannt!

Natürlich gedenken wir auch dem viel zu früh verstorbenen "Sci-Fi-Überfan" Grant Imahara.
Für unser großes Interview konnte Basti ein spannendes Projekt aus Münster ausfindig machen.
Die Crew der USS Vision hat es sich zur Aufgabe gemacht Kindern und Jugendlichen die Werte von Star Trek sowie die Naturwissenschaften spielerisch näher zubringen. Wie? Natürlich im Gewand von Star Trek! Welches Konzept steckt hinter dem Projekt? Wer kann mitmachen? und wann startet die USS Vision zu ihren ersten Abenteuern?

Das und noch viele weitere interessante Fakten erfahrt ihr von der Visioncrew höchstpersönlich! 
Anhören lohnt sich! Widerstand ist zwecklos! Aber nun genug der Worte! Viel Spaß bei einer neuen Folge von: 

INFINITY AND BEYOND!!!
Themenüberblick und Timecodes:

Timecode

00:00:52 Begrüßung und Themenüberblick
00:04:10 News zu den neuen Euderion-Fanfilmen
00:06:30 Zum Tode von Grant Imahara
00:08:08 Lower Decks
00:19:20 'Alone together' Fanfiction gelesen von Andrew Robinson und Alexander Siddig
00:21:46 Ankündigung 'Ready Player Two'
00:24:21 Ankündigung zur Star Wars Serie 'Bad Batch'
-00:30:45 Star Wars 'Fallen Order'
00:42:23 Interview mit der Crew der USS Vision
02:15:51 Verabschiedung

Links

Trailer "Lower Decks"

'Alone Together' mit Andrew Robinson und Alexander Siddig

Teil 1

Teil 2

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