Was bisher geschah:
Auf Madena III versucht
Malia einen Undinen festzunehmen und trifft auf pilzähnliche
Humanoide, die sich selbst die Idari nennen. Sie vereinbart eine
gemeinsames Vorgehen. Sie muss die Sternenflotte vom Planeten
vertreiben, damit die Idari ungestört weiter leben können. Im
Gegenzug erhält sie die telepathische Unterstützung der
Stammesführerin. Sie heißt Miru. Nun müssen sich Malia und ihr
Team darauf vorbereiten den Undinen und seinen Kameraden festzunehmen
und sie zu befragen.
Sternzeit: 861320,42
Captain Malia
Madena III
Malia betrachtete ihren
Tricorder und starrte auf eine Bewegungsanzeige. Ihr Ziel näherte
sich dem vereinbarten Treffpunkt. Sie hörte mittlerweile ihr Herz
derart laut pumpen, dass sie das unweigerliche Gefühl hatte
sämtliche Umgebungsgeräusche zu übertönen. Schweißperlen
bildeten sich allmählich auf ihrer Stirn. Ihr Team lag auf Position
und wartete nur auf ihr Signal zum Zugriff. Undinen konnten sehr
tückische Gegner sein, also musste alles stimmen. Eine
hochgewachsene Gestalt betrat die Lichtung und begab sich unversehens
zum Wasserfall. Commander Bruce Miller trat an den Wasserfall heran.
Sein stoischer Blick glitt über die Lichtung, so als suche er etwas.
Als er sich unbeobachtet wähnte, streifte er seinen Anzug ab und
glitt in das strömende Wasser. Eine Zeitlang trieb er im Wasser und
schwamm von einer Ecke zur anderen bis sich allmählich der
Wandlungsprozess vollzog und die Kreatur, die gerade Miller gewesen
war, nichts Menschliches mehr an sich hatte.
Malia musste warten.
Millers Kollege war noch immer nicht da. Das Rascheln von Gebüschen
durchbrach die Stille und ein kräftiger Klingone betrat die
Lichtung. Malia erschrak. Sie kannte den Klingonen auf der Lichtung.
Es war Captain Kwon, der zum Anfang ihrer Reise die vermeintliche
Borg-Basis im Eridon-Nebel zerstört hatte. Sie würde beide befragen
müssen, denn Kwon schien nur ein Befehlsempfänger zu sein und es
musste einen Undinen geben, der über ihm stand. Sie konnte es hier
nicht mit echten Kwon zu tun haben, so viel war sicher. Das änderte
zwar einiges, aber der grundsätzliche Plan blieb bestehen und die
Schuld, die sie gegenüber Miru hatte, würde wachsen, denn sie
brauchte womöglich von beiden Undinen Informationen. Hatte sich Kwon
in die Belange der Undinen eingemischt und war ersetzt worden? Hat er
vielleicht die Sensortelemetrie überprüft, die er von der
Borg-Basis erhalten hatte? Für derlei Überlegungen war keine Zeit.
Malia gab dem Team das Signal. Kurz darauf war die Lichtung
eingekreist ohne dass sich wirklich jemand auf der Lichtung gezeigt
hatte. Malia wollte vermeiden, den Undinen einen Fluchtweg offen zu
lassen. Ihr war zunächst wichtig, was die beiden zu besprechen
hatten und so wartete sie noch mit dem Zugriff. Kwon wandelte sich
nun zum Undinen und begab sich ebenfalls in das Wasser. Die Undinen
begannen in der für sie üblichen Weise miteinander zu reden. Auf
dem Tricorder konnte Malia das Gespräch übersetzt verfolgen.
„Wir stehen kurz davor,
Botschafter Worf zu ersetzen, mein Freund. Es wird nicht mehr lange
dauern, dann kannst du von diesem Paradies in die alte Heimat
zurückkehren.“
„Behalte deinen
beißenden Spott für dich. Wie es scheint, gefällt dir das
klingonische Gemüt zu sehr. Du fängst an ihre Lebensweise zu
adaptieren und ihre Schlachtenlieder in ihrer Abwesenheit zu singen.“
„Eine infame
Unterstellung, Bruder. Ich kann den beißenden Gestank ihrer Schiffe
nicht länger ertragen und bin froh, wenn ich eines unserer Schiffe
wieder von Innen sehen darf.“
„Wenn wir den Rat mit
der Hilfe Botschafter Worfs infiltriert haben, dürfte es ein
Leichtes sein, genug Unruhe zu stiften, damit dieses
hinterwäldlerische Klingonische Reich ins Chaos gestürzt werden
kann. Sobald der Bürgerkrieg ausgebrochen ist, sorgen wir in der
Föderation für die nötigen Stimmen, die uns den Krieg zwischen
diesen beiden Mächten bringen werden. Der Rest wird, wie es bei den
Menschen heißt, ein Kinderspiel.“
Malia hatte genug gehört
und gab das Zugriffssignal. Sofort strömte ihre Mannschaft auf die
Lichtung und richtete die Disruptoren auf die erstarrten Undinen.
„Meine Herren, ihr
gemeinsames Bad ist beendet. Ich nehme sie im Namen des Klingonischen
Reiches fest.“ Biremm holte die beiden Undinen mit vorgehaltener
Waffe aus dem Wasser und legte ihnen Fusionshandschellen an.
Miru erschien wie
angekündigt, als sich die beiden Undinen in ihre menschlichen
Gestalten verwandelten und gab Malia ein Zeichen, dass sie nun mit
der Befragung beginnen konnte. M'rel sah die Pilzfrau etwas irritiert
an. Er nahm die Idari ebenso wie seine Schiffskameraden zum ersten
Mal war. Miru konnte sich ein müdes Lächeln nicht verkneifen und
konzentrierte sich auf die Undinen.
„Wir wissen eigentlich,
was ihr vorhabt. Doch mich interessiert, vor allen anderen Dingen,
warum ihr es tut.“
„Weil ihr Humanoiden
unsere größte Bedrohung darstellt. Ihr habt den Borg geholfen
unsere Schiffe zu zerstören. Wir fassen ein derartiges Verhalten als
Kriegserklärung auf. Die Infiltration eurer Reiche ist ein wichtiger
Schritt gegen die Borg.“
„Ihr wollt die Borg
vernichten und dazu braucht ihr uns.“ Malia seufzte und drehte sich
kurz ab um auf den hinter ihnen liegenden Wasserfall zu starren. Also
waren diese ganzen Bemühungen nur aufgebracht worden, damit sich
zwei Völker im Delta-Quadranten in den Krieg begeben konnten. Damit
würden sie den gesamten Quadranten ins Unglück stürzen. Dies hätte
zwar den Vorteil, das die Föderation ihre Stützpunkte im
Delta-Quadranten verlieren würde, könnte aber das Gebiet dermaßen
in Mitleidenschaft ziehen, dass es auch für das Klingonische Reich
uninteressant werden würde.
„Wenn ihr mit den Borg
fertig seid, was passiert dann? Ihr hätte noch immer die Kontrolle
über die wichtigsten Posten im Alpha-Quadranten. Beide Großmächte
in dieser Hälfte des Universums wären euch schutzlos ausgeliefert.“
Die beiden Undinen
wirkten amüsiert.
„Das ist ein Risiko,
dass ihr Humanoiden eingehen solltet. Wenn die Borg vernichtet sind,
wird Frieden in der Galaxie herrschen und wir werden uns in den
Delta-Quadranten zurück ziehen.“
Malia hörte Mirus
Stimme.
„Du weißt, dass das
nicht stimmt. Wenn sie diese Borg besiegt haben, wird das
Ungleichgewicht in ihrer Heimat so groß werden, dass sie versuchen
werden ihre Macht auf euer Gebiet auszudehnen.“
Das hatte Malia bereits
vermutet. Warum sollte man nur einen Teil des Kuchens essen, wenn man
ihn ganz verschlingen kann. Vielleicht könnte man das sogar gegen
sie verwenden.
„Nehmen wir mal an, ich
würde euch Glauben schenken und wir würden ein Bündnis eingehen.
Wie wollt ihr unsere Regierungen und deren Völker 'überzeugen',
dass ein Krieg im Delta-Quadranten gegen die Borg notwendig ist?“
Die beiden Undinen lachten.
„Wir haben an jeder nur
denkbaren Schnittstelle eine Person, die unsere Ziele durchsetzen
wird. In den Medien und Parlamenten der Sternenflotte, im
militärischen Apparat des Klingonischen Reiches und in zivilen
Organisationen beider Seiten. Es wird ein leichtes sein, diesen Krieg
zu rechtfertigen, wenn die entsprechenden Stellen die
'Überzeugungsarbeit' für uns leisten. Soweit ich weiß ist das
Massaker bei Wolf 359 unvergessen und die ständige Bedrohung durch
die Präsenz der Borg im Alpha-Quadranten nehmen viele Menschen nicht
länger hin. Die Klingonen müssen wir nicht vom Krieg überzeugen.
Ihr versteht sicher, was ich meine.“
Malia wusste es nur zu
gut. Gib einem Klingonen die Möglichkeit ehrenvoll zu kämpfen und
er wird dir seine ganze Familie dafür schenken. So sprachen die
Orioner gern über ihre Verbündeten, da sie deren Enthusiasmus für
den Krieg nicht teilten.
„Es wird vielleicht
nicht ganz so einfach, denn wie ein altes Sprichwort sagt: Der
Klingone sucht sich sein Schlachtfeld selbst. Ihr werdet auf
Widerstand stossen.“
Millers Undine, der sich
bis dahin zurückgehalten hatte, machte jetzt eine abwehrende Geste,
so als würde er Malias Worten keinen Glauben schenken, allerdings
blickte er sehr ungläubig als er die folgenden Worte der Orionerin
vernahm.
„Ich habe ein Angebot
für euch. Der Klingonische Rat hat mir viel zu verdanken und ich
könnte euch gewährleisten, dass zumindest die Klingonen in diesen
Krieg ziehen werden.“
Blankes Entsetzen machte
sich bei ihren Offizieren breit. Einzig Biremm schien völlig
unberührt von den Worten seines Captains zu sein. Der Nausicaaner
verfolgte das Geschehen emotionslos.
„Was wollt ihr dafür
haben?“ fragte Miller. Auf seiner Stirn bildeten sich kleine
Falten, die sich nun zusammenzogen.
„Nun, ich werde wohl
einen Kontaktmann brauchen, mit dem ich im Hohen Rat sprechen kann.
Wie soll ich mich sonst für euch einsetzen?“
Millers Stirnrunzeln
hatte sich nicht gelöst. Schweissperlen bildeten sich jetzt auf
seiner Stirn und man sah dem Undinen förmlich an, wie er angestrengt
darüber nachdachte.
„Wer sagt mir, dass ich
euch trauen kann?“ entgegnete Miller dem Captain. Miru trat vor und
legte ihre Hand auf die Schulter von Malia.
„Ich hätte euch längst
auffliegen lassen können, wenn ich es gewollt hätte. Was ich mir
vom Krieg verspreche? Eine geschwächte Föderation. Sobald der Krieg
vorbei ist, werden wir mit eurer Hilfe die Föderation überrennen
und die bestimmende Macht im Alpha-Qudranten werden.“ Diese Worte
drangen in das Hirn des Undinen von Miller ein und manifestierten
sich in seinem Unterbewußtsein. Miller starrte Malia entsetzt an und
wich zurück. Biremm hielt ihn fest.
„Captain?“ Laska
hatte sich zu Wort gemeldet. „Ist das ihr Ernst? Wissen sie, was
sie da tun?“ Malia lachte. Sie ging auf ihre
Wissenschaftsoffizierin zu und blickte in ihre erzürnten Augen. Ein
seliges Lächeln umspielte die Lippen des Captains als sie
antwortete.
„Das ist es doch, was
ihr Klingonen wollt. Die Alleinherrschaft über den gesamten
Quadranten.“ Sie wandte sich Miller zu.
„Hier sitzt unsere
Möglichkeit genau das zu tun, liebe Laska. Ich kann die
Kriegsfanfaren schon hören. Sie künden von unserem Sieg über
diesen menschlichen Abschaum.“ Miller wälzte sich und her, so als
würde sein ganzer Körper kribbeln. Biremm hatte große Mühe ihn
festzuhalten.
„Lasst uns Mord rufen
und des Krieges Hund entfesseln!“ Malias Augen starrten bei diesen
Worten nun auf den sich immer mehr windenden Miller. Er schien zu
zittern.
„A-Aufhören, ich
glaube euch auch so.“ Miller atmete schwer. Malia seufzte und
näherte sich Miller langsam.
„Wir treffen uns auf
Q'onos, wo ihr mir Zugang zu eurem Informanten gebt. Ich muss wissen,
wem ich im Klingonischen Hohen Rat vertrauen kann.“ Miller nickte
jetzt schnell, als wolle er sich Malias Gegenwart so schnell wie
möglich entziehen.
„Euer Mann heißt Koan
und ist der Stellvertreter des Kanzlers. Er gehört dem Haus Jamtak
an. Mit ihm solltet ihr sprechen. Er ist unsere bisher einzige
Verbindung in den Hohen Rat.“ Malia wandte sich von ihm ab.
„Biremm, lasst sie gehen. Es könnte auffallen, wenn unsere neuen
Verbündeten zu lange abwesend sind.“ Biremm lies Miller los, nahm
den beiden Undinen die Fesseln ab und gesellte sich zum Rest der
Crew. Malia wandte sich den beiden verdutzten Menschen ein letztes
Mal zu.
„Sie wissen, was sie zu
tun haben. Wir sehen uns auf Q'onos. Und Captain?“
Miller und Kwon setzten
zum Gehen an, blieben jedoch unvermittelt stehen.
„Sorgen sie dafür,
dass die Föderation ihre Mission auf diesem Planeten abbricht und
ihn so schnell wie möglich wieder verlässt.“
„Warum sollte ich das
tun?“ fragte Miller.
„Betrachten sie es als
einzige Bedingung unseres kleinen Abkommens. Andernfalls werde ich
sie beim Hohen Rat auffliegen lassen - Sie und ihre Informanten.
Haben sie das verstanden?“
Sind die Klingonen an
diesem Planeten interessiert?“ wollte Miller wissen. „Rechnen sie
mit dem Eintreffen unserer Flotte in wenigen Tagen, falls sie meiner
Aufforderung nicht nachkommen. Das sollte ihre Frage hinreichend
beantworten.“ sagte Malia. Ihre Augen verengten sich zu kleinen
Schlitzen und ein leichter Schatten legte sich auf ihre Gesichtszüge.
Als die beiden Undinen die Lichtung verlassen hatten, drehte sich
Malia leicht erschöpft zu ihren Offizieren um und gab mit einem Wink
den Befehl zum Abmarsch. Miru nahm die Orionerin an die Hand und
flüsterte ihr beruhigende Worte zu. Kurz darauf waren die beiden in
ein telepathisches Gespräch vertieft.
„Ihr habt Wort
gehalten, wenngleich eure Wortwahl etwas ungewöhnlich schien. Was
plant ihr als nächstes?“
„Ich muss einen Krieg
verhindern, Miru!“
Malias Logbuch
Malias Logbuch
Malias Logbuch I: Steriler Start
Malias Logbuch II: Ein dicker Fisch
Malias Logbuch III: Ankunft im Eridon-Nebel
Malias Logbuch IV: Breen, Romulaner oder Klingonen?
Malias Logbuch V: Ein alter Freund
Malias Logbuch VI: Tanz mit dem Teufel
Malias Logbuch VII: Nebenwirkungen
Malias Logbuch VIII: Kein Ende in Sicht
Malias Logbuch IX: Klach D'Kel Brakt
Malias Logbuch X: Gewissheiten
Malias Logbuch XI: Routine
Malias Logbuch XII: Allein
Malias Logbuch XIII: Flucht
Malias Logbuch XIV: Bündnisse
Malias Logbuch XV: Gute und schlechte Nachrichten
Malias Logbuch XVI: Maulwürfe und Piraten
Malias Logbuch XVII: Die Hunde des Krieges
Malias Logbuch XVIII: Begegnungen
Malias Logbuch XIX: Die Blutfelder des Orion
Malias Logbuch II: Ein dicker Fisch
Malias Logbuch III: Ankunft im Eridon-Nebel
Malias Logbuch IV: Breen, Romulaner oder Klingonen?
Malias Logbuch V: Ein alter Freund
Malias Logbuch VI: Tanz mit dem Teufel
Malias Logbuch VII: Nebenwirkungen
Malias Logbuch VIII: Kein Ende in Sicht
Malias Logbuch IX: Klach D'Kel Brakt
Malias Logbuch X: Gewissheiten
Malias Logbuch XI: Routine
Malias Logbuch XII: Allein
Malias Logbuch XIII: Flucht
Malias Logbuch XIV: Bündnisse
Malias Logbuch XV: Gute und schlechte Nachrichten
Malias Logbuch XVI: Maulwürfe und Piraten
Malias Logbuch XVII: Die Hunde des Krieges
Malias Logbuch XVIII: Begegnungen
Malias Logbuch XIX: Die Blutfelder des Orion
Jetzt hab ich mir die Zeit genommen Deine neue Episode zu lesen. Wunderbar geschrieben. Dass Du die Undine-Story weiterführst finde ich super. Freue mich auf Deine nächste Episode, vielleicht wieder mit Jix...
AntwortenLöschenIch geb dir rechtzeitig Bescheid. Die nächste Episode muss noch ohne ihn auskommen. Schließlich muss die Staffel voll werden ;-D
AntwortenLöschenHey, auch eine Hauptrolle haben wollen!!! Brauchst Du vielleicht mal eine unerschrockene Andorianerin? Gut, Sie hat sich der Gegenseite angeschlossen, aber vielleicht? Ansonsten schließe ich mich Rok an, sehr interessant die Entwicklung Deiner Geschichte...bin schon gespannt, was Du da vor hast! Und das Wiederlesen mit Miru fand ich großartig!
AntwortenLöschen