Posts mit dem Label Klingonisches Imperium werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Klingonisches Imperium werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 7. Februar 2014

Malias Logbuch: Die Hunde des Krieges

Was bisher geschah:
Auf Madena III versucht Malia einen Undinen festzunehmen und trifft auf pilzähnliche Humanoide, die sich selbst die Idari nennen. Sie vereinbart eine gemeinsames Vorgehen. Sie muss die Sternenflotte vom Planeten vertreiben, damit die Idari ungestört weiter leben können. Im Gegenzug erhält sie die telepathische Unterstützung der Stammesführerin. Sie heißt Miru. Nun müssen sich Malia und ihr Team darauf vorbereiten den Undinen und seinen Kameraden festzunehmen und sie zu befragen.

Sternzeit: 861320,42
Captain Malia
Madena III

Malia betrachtete ihren Tricorder und starrte auf eine Bewegungsanzeige. Ihr Ziel näherte sich dem vereinbarten Treffpunkt. Sie hörte mittlerweile ihr Herz derart laut pumpen, dass sie das unweigerliche Gefühl hatte sämtliche Umgebungsgeräusche zu übertönen. Schweißperlen bildeten sich allmählich auf ihrer Stirn. Ihr Team lag auf Position und wartete nur auf ihr Signal zum Zugriff. Undinen konnten sehr tückische Gegner sein, also musste alles stimmen. Eine hochgewachsene Gestalt betrat die Lichtung und begab sich unversehens zum Wasserfall. Commander Bruce Miller trat an den Wasserfall heran. Sein stoischer Blick glitt über die Lichtung, so als suche er etwas. Als er sich unbeobachtet wähnte, streifte er seinen Anzug ab und glitt in das strömende Wasser. Eine Zeitlang trieb er im Wasser und schwamm von einer Ecke zur anderen bis sich allmählich der Wandlungsprozess vollzog und die Kreatur, die gerade Miller gewesen war, nichts Menschliches mehr an sich hatte.


Malia musste warten. Millers Kollege war noch immer nicht da. Das Rascheln von Gebüschen durchbrach die Stille und ein kräftiger Klingone betrat die Lichtung. Malia erschrak. Sie kannte den Klingonen auf der Lichtung. Es war Captain Kwon, der zum Anfang ihrer Reise die vermeintliche Borg-Basis im Eridon-Nebel zerstört hatte. Sie würde beide befragen müssen, denn Kwon schien nur ein Befehlsempfänger zu sein und es musste einen Undinen geben, der über ihm stand. Sie konnte es hier nicht mit echten Kwon zu tun haben, so viel war sicher. Das änderte zwar einiges, aber der grundsätzliche Plan blieb bestehen und die Schuld, die sie gegenüber Miru hatte, würde wachsen, denn sie brauchte womöglich von beiden Undinen Informationen. Hatte sich Kwon in die Belange der Undinen eingemischt und war ersetzt worden? Hat er vielleicht die Sensortelemetrie überprüft, die er von der Borg-Basis erhalten hatte? Für derlei Überlegungen war keine Zeit. Malia gab dem Team das Signal. Kurz darauf war die Lichtung eingekreist ohne dass sich wirklich jemand auf der Lichtung gezeigt hatte. Malia wollte vermeiden, den Undinen einen Fluchtweg offen zu lassen. Ihr war zunächst wichtig, was die beiden zu besprechen hatten und so wartete sie noch mit dem Zugriff. Kwon wandelte sich nun zum Undinen und begab sich ebenfalls in das Wasser. Die Undinen begannen in der für sie üblichen Weise miteinander zu reden. Auf dem Tricorder konnte Malia das Gespräch übersetzt verfolgen.

„Wir stehen kurz davor, Botschafter Worf zu ersetzen, mein Freund. Es wird nicht mehr lange dauern, dann kannst du von diesem Paradies in die alte Heimat zurückkehren.“
„Behalte deinen beißenden Spott für dich. Wie es scheint, gefällt dir das klingonische Gemüt zu sehr. Du fängst an ihre Lebensweise zu adaptieren und ihre Schlachtenlieder in ihrer Abwesenheit zu singen.“
„Eine infame Unterstellung, Bruder. Ich kann den beißenden Gestank ihrer Schiffe nicht länger ertragen und bin froh, wenn ich eines unserer Schiffe wieder von Innen sehen darf.“
„Wenn wir den Rat mit der Hilfe Botschafter Worfs infiltriert haben, dürfte es ein Leichtes sein, genug Unruhe zu stiften, damit dieses hinterwäldlerische Klingonische Reich ins Chaos gestürzt werden kann. Sobald der Bürgerkrieg ausgebrochen ist, sorgen wir in der Föderation für die nötigen Stimmen, die uns den Krieg zwischen diesen beiden Mächten bringen werden. Der Rest wird, wie es bei den Menschen heißt, ein Kinderspiel.“
Malia hatte genug gehört und gab das Zugriffssignal. Sofort strömte ihre Mannschaft auf die Lichtung und richtete die Disruptoren auf die erstarrten Undinen.
„Meine Herren, ihr gemeinsames Bad ist beendet. Ich nehme sie im Namen des Klingonischen Reiches fest.“ Biremm holte die beiden Undinen mit vorgehaltener Waffe aus dem Wasser und legte ihnen Fusionshandschellen an.

Miru erschien wie angekündigt, als sich die beiden Undinen in ihre menschlichen Gestalten verwandelten und gab Malia ein Zeichen, dass sie nun mit der Befragung beginnen konnte. M'rel sah die Pilzfrau etwas irritiert an. Er nahm die Idari ebenso wie seine Schiffskameraden zum ersten Mal war. Miru konnte sich ein müdes Lächeln nicht verkneifen und konzentrierte sich auf die Undinen.
„Wir wissen eigentlich, was ihr vorhabt. Doch mich interessiert, vor allen anderen Dingen, warum ihr es tut.“
„Weil ihr Humanoiden unsere größte Bedrohung darstellt. Ihr habt den Borg geholfen unsere Schiffe zu zerstören. Wir fassen ein derartiges Verhalten als Kriegserklärung auf. Die Infiltration eurer Reiche ist ein wichtiger Schritt gegen die Borg.“
„Ihr wollt die Borg vernichten und dazu braucht ihr uns.“ Malia seufzte und drehte sich kurz ab um auf den hinter ihnen liegenden Wasserfall zu starren. Also waren diese ganzen Bemühungen nur aufgebracht worden, damit sich zwei Völker im Delta-Quadranten in den Krieg begeben konnten. Damit würden sie den gesamten Quadranten ins Unglück stürzen. Dies hätte zwar den Vorteil, das die Föderation ihre Stützpunkte im Delta-Quadranten verlieren würde, könnte aber das Gebiet dermaßen in Mitleidenschaft ziehen, dass es auch für das Klingonische Reich uninteressant werden würde.
„Wenn ihr mit den Borg fertig seid, was passiert dann? Ihr hätte noch immer die Kontrolle über die wichtigsten Posten im Alpha-Quadranten. Beide Großmächte in dieser Hälfte des Universums wären euch schutzlos ausgeliefert.“
Die beiden Undinen wirkten amüsiert.
„Das ist ein Risiko, dass ihr Humanoiden eingehen solltet. Wenn die Borg vernichtet sind, wird Frieden in der Galaxie herrschen und wir werden uns in den Delta-Quadranten zurück ziehen.“



Malia hörte Mirus Stimme.
„Du weißt, dass das nicht stimmt. Wenn sie diese Borg besiegt haben, wird das Ungleichgewicht in ihrer Heimat so groß werden, dass sie versuchen werden ihre Macht auf euer Gebiet auszudehnen.“
Das hatte Malia bereits vermutet. Warum sollte man nur einen Teil des Kuchens essen, wenn man ihn ganz verschlingen kann. Vielleicht könnte man das sogar gegen sie verwenden.
„Nehmen wir mal an, ich würde euch Glauben schenken und wir würden ein Bündnis eingehen. Wie wollt ihr unsere Regierungen und deren Völker 'überzeugen', dass ein Krieg im Delta-Quadranten gegen die Borg notwendig ist?“ Die beiden Undinen lachten.
„Wir haben an jeder nur denkbaren Schnittstelle eine Person, die unsere Ziele durchsetzen wird. In den Medien und Parlamenten der Sternenflotte, im militärischen Apparat des Klingonischen Reiches und in zivilen Organisationen beider Seiten. Es wird ein leichtes sein, diesen Krieg zu rechtfertigen, wenn die entsprechenden Stellen die 'Überzeugungsarbeit' für uns leisten. Soweit ich weiß ist das Massaker bei Wolf 359 unvergessen und die ständige Bedrohung durch die Präsenz der Borg im Alpha-Quadranten nehmen viele Menschen nicht länger hin. Die Klingonen müssen wir nicht vom Krieg überzeugen. Ihr versteht sicher, was ich meine.“
Malia wusste es nur zu gut. Gib einem Klingonen die Möglichkeit ehrenvoll zu kämpfen und er wird dir seine ganze Familie dafür schenken. So sprachen die Orioner gern über ihre Verbündeten, da sie deren Enthusiasmus für den Krieg nicht teilten.


„Es wird vielleicht nicht ganz so einfach, denn wie ein altes Sprichwort sagt: Der Klingone sucht sich sein Schlachtfeld selbst. Ihr werdet auf Widerstand stossen.“
Millers Undine, der sich bis dahin zurückgehalten hatte, machte jetzt eine abwehrende Geste, so als würde er Malias Worten keinen Glauben schenken, allerdings blickte er sehr ungläubig als er die folgenden Worte der Orionerin vernahm.
„Ich habe ein Angebot für euch. Der Klingonische Rat hat mir viel zu verdanken und ich könnte euch gewährleisten, dass zumindest die Klingonen in diesen Krieg ziehen werden.“
Blankes Entsetzen machte sich bei ihren Offizieren breit. Einzig Biremm schien völlig unberührt von den Worten seines Captains zu sein. Der Nausicaaner verfolgte das Geschehen emotionslos.
„Was wollt ihr dafür haben?“ fragte Miller. Auf seiner Stirn bildeten sich kleine Falten, die sich nun zusammenzogen.
„Nun, ich werde wohl einen Kontaktmann brauchen, mit dem ich im Hohen Rat sprechen kann. Wie soll ich mich sonst für euch einsetzen?“
Millers Stirnrunzeln hatte sich nicht gelöst. Schweissperlen bildeten sich jetzt auf seiner Stirn und man sah dem Undinen förmlich an, wie er angestrengt darüber nachdachte.
„Wer sagt mir, dass ich euch trauen kann?“ entgegnete Miller dem Captain. Miru trat vor und legte ihre Hand auf die Schulter von Malia.
„Ich hätte euch längst auffliegen lassen können, wenn ich es gewollt hätte. Was ich mir vom Krieg verspreche? Eine geschwächte Föderation. Sobald der Krieg vorbei ist, werden wir mit eurer Hilfe die Föderation überrennen und die bestimmende Macht im Alpha-Qudranten werden.“ Diese Worte drangen in das Hirn des Undinen von Miller ein und manifestierten sich in seinem Unterbewußtsein. Miller starrte Malia entsetzt an und wich zurück. Biremm hielt ihn fest.
„Captain?“ Laska hatte sich zu Wort gemeldet. „Ist das ihr Ernst? Wissen sie, was sie da tun?“ Malia lachte. Sie ging auf ihre Wissenschaftsoffizierin zu und blickte in ihre erzürnten Augen. Ein seliges Lächeln umspielte die Lippen des Captains als sie antwortete.
„Das ist es doch, was ihr Klingonen wollt. Die Alleinherrschaft über den gesamten Quadranten.“ Sie wandte sich Miller zu.



„Hier sitzt unsere Möglichkeit genau das zu tun, liebe Laska. Ich kann die Kriegsfanfaren schon hören. Sie künden von unserem Sieg über diesen menschlichen Abschaum.“ Miller wälzte sich und her, so als würde sein ganzer Körper kribbeln. Biremm hatte große Mühe ihn festzuhalten.
„Lasst uns Mord rufen und des Krieges Hund entfesseln!“ Malias Augen starrten bei diesen Worten nun auf den sich immer mehr windenden Miller. Er schien zu zittern.
„A-Aufhören, ich glaube euch auch so.“ Miller atmete schwer. Malia seufzte und näherte sich Miller langsam.
„Wir treffen uns auf Q'onos, wo ihr mir Zugang zu eurem Informanten gebt. Ich muss wissen, wem ich im Klingonischen Hohen Rat vertrauen kann.“ Miller nickte jetzt schnell, als wolle er sich Malias Gegenwart so schnell wie möglich entziehen.
„Euer Mann heißt Koan und ist der Stellvertreter des Kanzlers. Er gehört dem Haus Jamtak an. Mit ihm solltet ihr sprechen. Er ist unsere bisher einzige Verbindung in den Hohen Rat.“ Malia wandte sich von ihm ab. „Biremm, lasst sie gehen. Es könnte auffallen, wenn unsere neuen Verbündeten zu lange abwesend sind.“ Biremm lies Miller los, nahm den beiden Undinen die Fesseln ab und gesellte sich zum Rest der Crew. Malia wandte sich den beiden verdutzten Menschen ein letztes Mal zu.
„Sie wissen, was sie zu tun haben. Wir sehen uns auf Q'onos. Und Captain?“
Miller und Kwon setzten zum Gehen an, blieben jedoch unvermittelt stehen.
„Sorgen sie dafür, dass die Föderation ihre Mission auf diesem Planeten abbricht und ihn so schnell wie möglich wieder verlässt.“
„Warum sollte ich das tun?“ fragte Miller.
„Betrachten sie es als einzige Bedingung unseres kleinen Abkommens. Andernfalls werde ich sie beim Hohen Rat auffliegen lassen - Sie und ihre Informanten. Haben sie das verstanden?“
Sind die Klingonen an diesem Planeten interessiert?“ wollte Miller wissen. „Rechnen sie mit dem Eintreffen unserer Flotte in wenigen Tagen, falls sie meiner Aufforderung nicht nachkommen. Das sollte ihre Frage hinreichend beantworten.“ sagte Malia. Ihre Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen und ein leichter Schatten legte sich auf ihre Gesichtszüge. Als die beiden Undinen die Lichtung verlassen hatten, drehte sich Malia leicht erschöpft zu ihren Offizieren um und gab mit einem Wink den Befehl zum Abmarsch. Miru nahm die Orionerin an die Hand und flüsterte ihr beruhigende Worte zu. Kurz darauf waren die beiden in ein telepathisches Gespräch vertieft.
„Ihr habt Wort gehalten, wenngleich eure Wortwahl etwas ungewöhnlich schien. Was plant ihr als nächstes?“
„Ich muss einen Krieg verhindern, Miru!“

Malias Logbuch

Malias Logbuch I: Steriler Start
Malias Logbuch II: Ein dicker Fisch
Malias Logbuch III: Ankunft im Eridon-Nebel
Malias Logbuch IV: Breen, Romulaner oder Klingonen?
Malias Logbuch V: Ein alter Freund
Malias Logbuch VI: Tanz mit dem Teufel
Malias Logbuch VII: Nebenwirkungen
Malias Logbuch VIII: Kein Ende in Sicht
Malias Logbuch IX: Klach D'Kel Brakt
Malias Logbuch X: Gewissheiten
Malias Logbuch XI: Routine
Malias Logbuch XII: Allein
Malias Logbuch XIII: Flucht
Malias Logbuch XIV: Bündnisse
Malias Logbuch XV: Gute und schlechte Nachrichten
Malias Logbuch XVI: Maulwürfe und Piraten
Malias Logbuch XVII: Die Hunde des Krieges
Malias Logbuch XVIII: Begegnungen
Malias Logbuch XIX: Die Blutfelder des Orion

Dienstag, 12. März 2013

Malias Logbuch: Bündnisse

Aussichtsdeck Deep Space Nine
Malias Blick fing die Schiffe ein, die im Begriff waren anzudocken. Ihr Blick wanderte ruhig von der USS Myanmar zur IKS KujiQ. Sie fand dieses Bild ein wenig seltsam und befremdlich. Gleichzeitig fragte sie sich, warum es damals den Bruch zwischen dem Klingonischen Imperium und der Föderation gegeben hatte. Sie standen Seite an Seite gegen das Dominion, doch wie Schlange und Mungo schienen sie sich nun zu belauern. Malia ballte die Faust. Die Undinen, besser bekannt als Spezies 8472 waren für den Bruch verantwortlich, auch wenn die Föderation dies abstritt. Der Angriff auf die Gorn-Hegemonie und die Nausicaaner im Jahr 2399 war ein Fehler des Klingonischen Imperiums. Die undinischen Wechselbälger hätte man auch so ausradieren können. Klingonen sind aber nunmal keine Leisetreter. Die Föderation verurteilte den Krieg der Klingonen gegen die Gorn und so trennte man sich und brach alle Brücken hinter sich ab. Die Klingonen hatten die Orioner auf ihrer Seite. Bald stellte sich heraus, dass sie alle betrogen wurden.
Die undinischen Infiltratoren waren in das Militär und den Hohen Rat des Imperiums vorgedrungen. Aufkeimende Bedrohungen konnten jedoch abgewendet werden, aber irgendjemand goss wieder Öl ins Feuer als man sich 2404 um eine kleine Kolonie am Rande des klingonischen Raumes stritt. Die Klingonen hatten gerade Frieden mit den besiegten Gorn geschlossen, als J'mpok befahl Korvat, ebenjene terranische Kolonie, anzugreifen, nachdem man die Föderation gewarnt hatte, dass uralte Ansprüche geltend gemacht werden würden. In einem letzten müden Akt spülten beide Seiten den Frieden ins Klo hinunter.
Jix sucht Malia auf Bitten eines Freundes auf.
 Und nun? Malias Sorgen galten zwar dem Imperium, aber sie konnte sich kaum Schlimmeres vorstellen, als einen Dauerkonflikt, der beide Seiten erheblich schwächen würde und genau das beabsichtigten die Undinen ihrer Meinung nach. Sie brauchte Informationen von jemanden, der für die Föderation arbeitete. Ihre Begegnung mit Captain Malek hatte offenbar nicht genug Eindruck hinterlassen, dass er sich persönlich nach Deep Space Nine begab, stattdessen schickte er einen „Alten Freund“. Malia dachte an Sikith und wurde wehmütig. „Wenn er nur hier wäre,“ überlegte sie.
„Captain Malia?“ Malia sah in den Spiegel des Fensters und sah eine großere hagere Gestalt mit grüner Hautfarbe und einer gelben Sternenflotten-Uniform. Ungewollt verzog sie die Augenbrauen. Jix lächelte.
„Live und in Farbe, wie man auf Terra so schön sagt.“
„Ja, das sagen sie, die Menschen. Ich bin jedoch nicht hier um mich mit Ihnen über Floskeln auszutauschen - leider. Mein Name ist Jix.“ Jix grinste.
Malia drehte sich endlich zu ihm um. „Gehen wir ein Stück,“ sagte sie.
„Lassen sie das 'Captain' weg. Nennen sie mich Malia. Malek hat sie geschickt. Warum kam er nicht selbst?“
„Darüber hat er kein Wort verloren. Ist nie ein Freund großer Worte gewesen.“ Malia grinste.
„Ich habe etwas für sie, Orionerin.“ Jix zog ein PADD heraus und reichte es Malia. „Es enthält Daten über Ereignisse innerhalb der Föderation, die mit den Undinen zusammenhängen. Wir glauben, dass einer der Ratsmitglieder betroffen ist, wissen jedoch nichts Genaueres.“ Sie tappen genauso im Dunkeln, wie ich, dachte Malia. 
Jix überreicht Malia ein PADD mit Daten für die weitere Mission.
„Ich nehme an, sie haben vor in Kontakt zu bleiben, Malia?“ Jix deutete auf das PADD. „Sie finden dort eine Frequenz unter der sie mich erreichen. Der Kanal ist abhörsicher.“
Malia nickte und drehte sich wortlos zum Fenster. „Wir sehen uns, Captain Jix. Irgendwo da draußen.“ Jix lächelte, drehte sich um und verschwand in der Menge. Jetzt würde es beginnen, dachte Malia. Sie stand sicher schon auf der Fahndungsliste der KVS. Ein Captain, der mit Angehörigen der Föderation redete und ein PADD erhielt, musste einfach auffallen und genau das wollte sie.
„Wir sehen uns, Captain Jix. Irgendwo da draußen.“
Der Schiffshändler sah Malia verdutzt an, als sie ihm das Platinum gab. „Funktioniert der Tarnmodus des Schiffes noch,“ fragte sie den Ferengi? „Das Schiff hat 10 Jahre auf dem Buckel, aber die Transmitter und EPS-Leitungen sind intakt, Captain Jaheira.“ Sie hatte ihren ersten Namen als Käufernamen angegeben. Sie wusste selbst nicht, warum. Vermutlich hätte man bei einem falschen Namen Verdacht geschöpft, deswegen gab sie einen im Orion-Syndikat gebräuchlichen Namen an. Ihr erster Vorname hatte ihr noch nie zugesagt und nur Vertraute durften sie so nennen. Sie hatte das Schiff gesehen und es in Gedanken in seine Bestandteile zerlegt. Es war klein, aber es barg Potential in sich. Es war eines von jenen Schiffen, mit denen keiner rechnen würde. Hier ein paar neue EPS-Verteiler, da ein paar neue isolineare Chips und es wäre wie neu. Malia hielt nichts von bioneuralen Gelpacks, da sie sehr anfällig waren. 

Verhandlungen mit einem Ferengi.
 
Quarks Bar. Sie warteten bereits auf ihren Captain. Die „Abreise“ von der D'Rog hatten sie gut überstanden. Biremm nippte an einem Raktajino, während M'Rel unruhig in seinem Stuhl auf und ab sank. Hitassam verschlang einen Teller lebenden Gaghs nach dem anderen ohne die Blicke der übrigen Gäste zu beachten. Jakaria und Laska unterhielten sich über medizinische Stimulanzien, die gerade in der Erforschung waren. Dabei bemängelte Jakaria deren Nebenwirkungen. Hin und wieder tippte Laska etwas in ihr Datenpad, als würde sie sich Notizen machen. Malia besah sich die Szenerie von oben. So auffällig und doch gleichzeitig unauffällig, dachte sie. 

„Hören sie, ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber wir können niemandem trauen. Was mit der D'Rog passiert ist, stinkt zum Himmel. Das weiss ich auch, bzw, eigentlich sollte gerade ich es wissen als Captain. Das neue Schiff wird uns besser dienen als dieser riesige Kahn.“
Biremm nickte bedächtig. M'rel sah sie mit seinen großen Augen an und hätte seinen Captain am liebsten erwürgt. Er mochte die D'Rog und hätten sie etwas mehr Zeit gehabt, hätte er es bald als sein zweites Zuhause betrachtet. Malia starrte zurück. Der Klingone liess die Schultern sacken. Der Captain war ein Sturkopf und er würde sich fügen müssen. Malia grinste. Das machte sie immer, dachte M'rel. Sie macht sich über mich lustig.
„M'rel, seien sie unbesorgt. Auf unserem neuen Schiff werde ich sie öfter brauchen, als ihnen lieb ist.“ Der Klingone schluckte ob der doppelzüngigen Bemerkung und nickte eifrig. Nicht, dass er sich einbildete, Malia könnte in sexueller Hinsicht seine Gegenwart benötigen, dennoch errötete er aufgrund des Kommentars merklich. Jetzt hat sie mich schon wieder bloß gestellt, zürnte er.
„Hitassam, ihre Arbeit auf der Akademie in Bezug auf eigene Programme für OPS und CONN-Konsolen, bzw. deren Effizienz hat mich neugierig gemacht. Könnten sie ihre Theorien in die Tat umsetzen und die Konsolen modifizieren?“ Hitassam sah von seiner zehnten Gagh-Portion auf und würgte seinen Bissen hinunter. Sein Grinsen verriet ihr, dass sie einen Nerv getroffen hatte.
„Das wird ein paar Stunden dauern, Captain. Ist aber machbar.“ Hitassam kramte ein Datenpad hervor. Sie richtete ihren Blick auf Biremm, der nach wie vor an seinem Raktajino nippte. „Was meinen sie, Nausicaaner, reichen sechs Angehörige des Klingonischen Imperiums um einen ausgedienten Bird-of-Prey wieder flott zu kriegen?“
„Ja, Sir.“
Sie standen auf und gingen wie selbstverständlich getrennte Wege. 

Abschied von Deep Space Nine
Malia, Laska und Jakaria besorgten medizinische Vorräte und wissenschaftliche Ausrüstung.
Der Bird-of-Prey ohne Namen würde zunächst für eine Woche ihr Zuhause werden. Sie würden ein paar Modifikationen vornehmen müssen, ein paar Teile ersetzen, um deren Beschaffung sich Biremm und M'rel kümmerten: Waffen und technisches Material. Malia hätte zwar gern einen Koch mitgenommen, aber ein Replikator musste reichen. Gerade hatte sie den Bereitschaftsraum eingerichtet und den Replikator ausprobiert, als Biremm im Türrahmen stand.
„Ist die interne Kommunikation kaputt?“ Biremm trat ein und schüttelte den Kopf. „Nein, ich wollte mit ihnen unter vier Augen sprechen.“ Malia wusste, dass ihr erster Offizier irgendwann Fragen stellen würde und sie hatte ohnehin vor, die Crew zu informieren.
„Biremm, holen sie die Crew bitte auf die Brücke. Sie sollen ihre derzeitigen Arbeiten einstellen. Soweit ich sehe, ist das Schiff startklar. Ich werde ihnen dann alles Weitere mitteilen.“
„Wie sie wünschen, Captain!“ Biremm schlug die Faust vor die Brust und verließ den Bereitschaftsraum. 
Badlands: Umrüstung des Schiffes.

Malia auf ihrer neuen Brücke.
Einige Zeit später hatte sich die Crew auf der Brücke versammelt. Malia saß im Kommandostuhl und tippte etwas in ihre Konsole, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die fünf Gestalten vor ihr.
„Wie sie sicher alle wissen, ist unser letzter Auftrag, Beweise für die Existenz der Undinen im Klingonischen Hohen Rat zu sammeln, fehlgeschlagen. Aus einem mir unerfindlichen Grund ist es den Undinen gelungen uns ausfindig zu machen, was uns wiederum zwang, das Schiff zu verlassen. Es sieht so aus, als wäre der Klingonische Hohe Rat bereits unterwandert. Die Transmission, die wir von den Undinen abgefangen haben, war klingonischer Art und stammte aus dem KVS. Die Verbindungen reichen also bis ins Militär. Für uns bedeutet es, das wir niemanden mehr trauen können. Der einzige Verbündete ist mein alter Freund Sikith. Neuesten Berichten zufolge hat er Verbindungen mit einigen Ratsmitgliedern aufgenommen, die das Verhalten des Rats ebenfalls mit Sorge betrachten. Sikith ist derzeit damit beschäftigt verdächtige Mitglieder des Hohen Rates beschatten zu lassen und dabei sollten wir ihm auch nicht in die Quere kommen. Er hat Transmissionen abgefangen, die an Mitglieder des Militärs gerichtet waren. Das meiste davon ist nicht ungewöhnlich, jedoch erhalten die Schiffe hin und wieder seltsame Befehle. Sie provozieren Angriffe auf strategisch bedeutungslose Kolonien der Föderation und der Cardassianer ohne ein sichtbares Konzept. Solche Befehle müssen in Rücksprache mit dem gesamten Hohen Rat ausgeführt werden. Wir gehen davon aus, dass die ausführenden Captains ebenfalls „ersetzt“ wurden. Wir erwarten die erste Nachricht in einer Woche. Sollte ich merken, dass wir unserem Gegner nichts entgegen zu setzen haben, werde ich die Sternenflotte verständigen und Captain Jix mithinzuziehen. Ich weiß, wie das für sie aussehen mag, aber wir haben keine Wahl und einen ehrenhaften Tod für nichts zu sterben, halte ich für keine aussichtsreiche Variante. Wenn ihnen das nicht gefällt, erheben sie bitte jetzt ihre Stimme und schweigen andernfalls.“ M'rel knurrte in seinen Bart hinein. Malia ging auf ihn zu, packte seinen Bart und versetzte ihm einen Kopfstoß gegen die Nase. „Was ist los mit ihnen, M'rel? Wenn sie mich herausfordern wollen, hören sie auf herumzudrucksen und seien sie endlich der Klingone, für den sie sich halten!“ M'rel stand auf und wischte sich das Blut von der Nase. Er druckste ein wenig herum. „Captain, mein klingonisches Blut möchte ihnen in die Schlacht folgen, aber es möchte sich nicht mit den Föderierten einlassen, geschweige denn vom Gegner davonlaufen.“ Er machte eine kurze Pause und legt danach respektvoll seinen Arm auf Malias Schulter. „Verstehen sie mich nicht falsch, ich bin kein ausgebildeter Krieger. Ihren Plan kann ich nachvollziehen und er wirkt auch logisch auf mich, aber andererseits bin ich auch Klingone und will meine Ehre nicht befleckt sehen. Wenn ich sie allerdings jemals herausfordern sollte, werde ich mich deutlich äußern. Dafür respektiere ich sie viel zu sehr.“
M'rel nahm die Hand von ihr und wischte sich abermals das Blut von der Nase. Er stand nun kerzengerade vor ihr. Malias Blick fiel auf Laska. Die Klingonin hatte sich nicht gerührt und das Geschehen kommentarlos verfolgt. „Das gilt auch für mich, Captain.“ Laska schlug die Faust vor die Brust. „Gut. Wir haben eine Menge zu tun. Fangen wir an.“

Malias Logbuch

Malias Logbuch I: Steriler Start
Malias Logbuch II: Ein dicker Fisch
Malias Logbuch III: Ankunft im Eridon-Nebel
Malias Logbuch IV: Breen, Romulaner oder Klingonen?
Malias Logbuch V: Ein alter Freund
Malias Logbuch VI: Tanz mit dem Teufel
Malias Logbuch VII: Nebenwirkungen
Malias Logbuch VIII: Kein Ende in Sicht
Malias Logbuch IX: Klach D'Kel Brakt
Malias Logbuch X: Gewissheiten
Malias Logbuch XI: Routine
Malias Logbuch XII: Allein
Malias Logbuch XIII: Flucht
Malias Logbuch XIV: Bündnisse
Malias Logbuch XV: Gute und schlechte Nachrichten
Malias Logbuch XVI: Maulwürfe und Piraten
Malias Logbuch XVII: Die Hunde des Krieges
Malias Logbuch XVIII: Begegnungen
Malias Logbuch XIX: Die Blutfelder des Orion