Montag, 4. August 2014

Lieblingsfolgen: Who mourns for Morn(DS9)

Logbuch: Eintrag 10 von 15

Mit dieser Kategorie sollen spezielle Folgen hervorgehoben werden, die einen bleibenden Eindruck bei den Fans hinterlassen haben. Dabei sollen jedoch keine Spin-Offs im Speziellen hervor gehoben werden. Wichtig bei der Betrachtung sind Folgen oder Fortsetzungsepisoden, die ein Alleinstehungsmerkmal besitzen.


Quelle: Memory alpha

"Morn, wo immer du bist. Ich liebe dich!"
Quarks wohl ehrlichster Ausruf, als er den Schlüssel zu einem Schliessfachs Morns findet. 


Ich will eigentlich gar nicht so sehr auf den Inhalt eingehen, sondern hier nur erläutern warum diese Deep Space Nine-Folge eine der wenigen ist, dir mir zusagt. Ich persönlich finde es immer sehr spannend, wenn Nebencharaktere näher beleuchtet werden. Charaktere, die man in den vielen Star Trek-Episoden kurz durch das Bild huschen sieht. Morn ist einer dieser Charaktere ohne tatsächliche Funktion. Er redet angeblich sehr viel und Jadzia Dax gibt gegenüber in besagter Folge gegenüber Worf offen zu, dass sie in ihn verliebt war. Morn soll ihre Offerten allerdings abgelehnt haben. Worf äußert sein Unverständnis darüber. Lurianer haben offenbar einen sehr eigenen Geschmack was Frauen anbetrifft. 

Quelle: Memory alpha

Morns Geschäftsgebaren wird in dieser Folge sehr deutlich, denn seine ehemaligen Geschäftspartner und seine Ex-Frau sind hinter seinem Vermögen her, dass wie wir wissen, die ganze Folge über nie in Gefahr gerät, gestohlen zu werden, denn Morn hat seine 1000 Barren Latinum buchstäblich aufgefressen. Das ist wohl das erste Mal im Spin-Off, dass Quark einen Drink von Morn serviert bekommt. Es bleibt die Frage wer trauert tatsächlich um Morn. Er wird wie ein altes Stück Interieur wahrgenommen, dass Quarks Bar um ein heimeliges Gefühl bereichert hat. Er gehört für die DS9-Crew einfach dazu. Tatsächlich hätte ich es interessant gefunden, wenn Rick Berman und Ira Steven Behr weitere Folgen um den Lurianer produziert hätten, aber ich sehe die Schwierigkeit jemanden in den Vordergrund zu rücken, der vor allem dadurch glänzt, dass er kein einziges Wort spricht. Auch in seiner Namensepisode hat Morn keine einzige Zeile Text. Am Schluss äußert er sich gegenüber Quark nur nonverbal.

Quelle: Memory alpha

Deep Space Nine mangelt es nicht an Charakterepisoden, aber hier scheint das Autoren- und Produzententeam gute Arbeit geleistet zu haben. Meist, so scheint es mir zumindest, sind die Hauptcharaktere sehr oberflächlich gezeichnet und es mangelt ihnen an Tiefe. Nun gut, die Konflikte innerhalb der Crew sind keine Mangelware, da der Schauplatz schon fast automatisch Ort wechselnder Allianzen ist und sich die Verhältnisse auf Deep Space Nine nie entspannen, aber gerade in einer solchen Position hätte man aus den Charakteren mehr rausholen können. Da verwundert es ein wenig, dass Morn in nur einer Episode ein sehr deutliches und durchaus spannendes Charakterbild verpasst bekommt. 


Star Trek Continues - Fairest of them all

Logbuch: Eintrag 9 von 15
Es geht in die nächste Runde.

Nach Pilgrim of Eternity im Juni vergangenen Jahres und Lolani im Februar gab es nun am 18. Juni die dritte Episode des Fanprojektes Star Trek Continues: Fairest of them all. Da auch sie noch von der Kirkstarter-Finanzierung getragen wird, gab es die Folge für Unterstützer schon vier Tage früher. Mit nur drei Folgen bisher haben die Fanfilmer es übrigens geschafft, einen solch hohen filmischen Standard und ein so großes Publikum zu erreichen, dass sie jetzt schon für den Geekie Award im Bereich Internetserie nominiert sind.
Auch bei Nummer drei war der erste Teaser ein Poster, welches etwas über die zugehörige Episode verrät:

STC: Fairest of them all


Huch? Ein Schwert durch die Erde...Terranisches Imperium? Ziegenbart...? Wir sind hinter den Spiegeln!

Ich muss ja sagen, dass mir die Postergestaltung immer besser gefällt. Wie schon bei Lolani trägt es mehr in sich, spiegelt mehr als nur oberflächliche Details aus der Episode zurück. Zwei Hauptcharaktere, voneinander abgewandt. Durch das Schwert getrennt. Was man da an Metaphern deuten könnte...

Übersicht über Poster der Vignettes und Episoden


Die neueste Folge setzt dort ein, wo Ein Parallel-Universum/Mirror Mirror im Spiegeluniversum einst endete. Wir befinden uns im Transporterraum und sind erneut Zeugen von Kirks Appell an Spiegelspock, bevor dieser das Team aus Kirk, Scotty, Pille und Uhura in ihr eigenes Universum beamt und sein eigenes zurück holt. Von da an führt der sich andeutende Konflikt durch die Handlung, die mit vielen bekannten Elementen und Details die Stimmung der originalen Episode aufgreift und weiterträgt.

Bevor ich Weiteres verrate, schaut Euch das Video an:


STC E03 "Fairest of them all" von Star Trek Continues


Mir gefallen Spiegelfolgen im Allgemeinen sehr, weil es den Schauspielern die Möglichkeit gibt, einen Charakter einmal völlig anders darzustellen. Da wird aus dominant feige, aus neutral und ruhig wird kriecherisch, während wieder andere sich als Verräter an der Sache zeigen und plötzlich ungeahnten, kämpferischen Willen hervorzaubern. Als jemand, der ENT wirklich gerne mag, ist die Doppelfolge Die dunkle Seite des Spiegels/In a Mirror, Darkly mein Maßstab. Hier bei STC ist dieser Wandel Kirk wie Sulu gut gelungen, beim Satz "Verluste? Dann schicken sie Chekov als Kanonenfutter vor!" muss ich immer noch grinsen, insbesondere, da Sulu hier das Redshirt ist und nicht Chekov. Beide und auch McCoy sind wahre Kinder dieses Universums, wissen um Macht und Hierarchie, die Möglichkeiten aufzusteigen oder sich Widersachern zu entledigen und nutzen sie konsequent. Wozu Moral, wenn man ein Ziel erreichen kann?
Scotty allerdings gleicht mir zu sehr der normalen Version, zeigt keinen Eigennutz, wie er ihn eigentlich bräuchte, um zum Chefingenieur aufzusteigen. Uhura scheint sich herauszuhalten, kann dann durch die Kontrollenumleitung zur Hilfssteuerung nicht für oder gegen Kirk handeln. Glück gehabt? Entweder ist sie ziemlich wie das Original oder sie wurde direkt als Fähnchen im Wind konzipiert. Letzteres fände ich zumindest interessant, weil es das Potential bietet, diesen Charakter zu verabscheuen.
Spock...
Spock ist eine Sache für sich. Er ist ohne Frage die Hauptperson in E3. Überzeugend stellt Todd Haberkorn dar, wie Logik als Grundlage allen Denkens Spocks Aktionen diktiert, er mit Kenntnis der Eigenarten seines Captains und der Umstände vorausschauend plant und Fallen umgeht. (Meist) Emotionslos und dennoch als Sympathieträger zieht er den Großteil der Crew auf seine Seite, um schlussendlich den König matt zu setzen. Intelligenz siegt über rohe Gewalt und Unterdrückung durch Angst. Fraglich ist allerdings, wie lange er damit im Terranischen Imperium überlebt. Im Gegensatz zu einigen anderen fehlt ihm der Hunger nach Macht und er wird wohl Opfer derer, die sich wie Hoshi Sato mit Glück und Kaltblütigkeit zum Imperatorposten hochschlafen und -morden. Achja: Grüngelbgold steht ihm wirklich nicht.

Man könnte vermuten, dass Vic Mignogna und sein Team eine neue Tradition schaffen wollen, denn zum dritten Mal lässt das Team alte Bekannte wieder aufleben. Nachdem im primären Universum Mirina Sirtis (Deanna Troi aus TNG) dem Computer ihre Stimme lieh, ist es nun Michael Dorn (Worf aus TNG/DS9), der spricht. Des Weiteren gibt sich Bobby Clark als ein Führer der Halkan die Ehre. In der urspünglichen Spiegelfolge mimte er einen von Chekovs Schergen und in Arena - eher unerkannt - den Gorn:

Rooooooaaaaaar.


Ein Bonus wäre für mich noch gewesen, wenn im Intro die Musik angepasst worden wäre, so wie es bei Enterprise der Fall war. Es ist zu befürworten, dass Gewalt und Weltkriegsbezug nicht derart gezeigt wurden, die Musik aber wäre ein deutliches Zeichen dafür, wo man sich befindet. Man würde ganz anders eingestimmt.

Und weil sie aufgrund eines verletzten Beines leider viel zu kurz kam und nur im Bett rumliegen durfte, hier noch ein Bild von meinem Lieblingscharakter. Ich hätte sie so gern als gespiegelte Version gesehen, nicht nur als Betthäschen:

Michele Specht als Dr. Elise McKennah. Im Bett :P


Sonntag, 3. August 2014

Malias Logbuch: Die Blutfelder des Orion

Blogeintrag 8 von 15

Die Blutfelder des Orion waren in ein leichtes Grau getaucht. Fackeln zappelten als schimmernde Lichtpunkte im Morgengrau während sich die blasse Sonne über das Geschehen erhob. Malias Hand strich über das rote Farn. Der Wind hob hin und wieder ihre Haare und der Duft frischen Rotsonnenmohns erfüllte ihre Nase. Sie taumelte zurück und fing sich wieder. Sie wackelte nicht, sie tanzte. Hinter ihr krächzte eine Krähe und flog dicht an ihr vorbei. Das Vieh plumpste unbeholfen auf einen Stein im Farnfeld. Als es seinen Schnabel öffnete, schien es damit Worte zu formen, denn Malia hörte die Krähe fragen: "Malia was antwortest du, wenn man dich fragt, was Zeit bedeutet?"
Malia schüttelte mit dem Kopf und sagte: "Ich weiß es nicht!"
Die Krähe fragte erneut, wobei sie ihren Kopf nach links schob: "Und wenn ich dich nicht frage?"



Malia zuckte zusammen, als sie aufwachte. Sie wischte ihre Haare aus dem Gesicht, stand auf und schlüpfte unter die Schalldusche. Als sie fertig war, starrte sie sekundenlang in den Spiegel als würde sie etwas suchen. Sie zog ihre Uniform an und bediente das Pult an ihrem Schreibtisch.
"Malia an Shranze, bitte kommen sie in mein Büro." Wenig später stand die Föderationsoffizierin in ihrem Büro und sank in den Stuhl gegenüber von Malia.
"Wir brauchen einen Navigationsoffizier und sie sind bestens qualifiziert und haben eine Pilotenausbildung genossen."
"Wenn es gegen die Föderation geht, dann..."
"Es geht um das ganze verdammte Universum. Die Undinen sind im Alpahquadranten angekommen und übernehmen die Macht im Sektor. Sie sind noch mehr zu fürchten als das Dominion und aktuell haben sie sehr großen Einfluss auf den klingonischen Hohen Rat. Ich habe vor ihren Einfluss zu schmälern und sie aus dem Rat zu werfen, der mir heilig ist, aber selbst meine Crew kennt den genauen Plan nicht, den ich umsetzen möchte. Sie stehen außerhalb, Officer. Die Sternenflotte scheint in diesen Stunden mein einziger Vertrauter zu sein."
Shranze liess sich in ihren Sitz zurück sinken. Ihre Fühler zuckten wild umher.
"Was schlagen sie also vor?"

Wenig später verliess Shranze das Zimmer des Captains und kehrte auf ihren neuen Platz auf der Brücke zurück. Kurz darauf betrat Malia die Brücke und ordnete direkten Kurs auf Q'onos an. Der Flug verlief ohne Vorkommnisse. Die Brückencrew teilte nervöse Blicke miteinander, nur Biremm blieb ruhig und verrichtete seine Arbeit. Niemand schien jedoch etwas zu unternehmen. Malia war enttäuscht. Sie hatte eine Meuterei erwartet. Sie tauchten in den Orbit des klingonischen Heimatplaneten ein und Malia gab die Anweisungen zum Beamen. Das Außenteam bestand aus Biremm, Laska und M'rel. Sie materialisierten vor der Ratskammer. Ein direkter Transport in die Kammer unterlag den Beschränkungen der KVS. Kwon kam auf sie zu und nickte nur knapp. Malia nickte zurück und tuschelte kurz mit dem klingonischen Undinen. Sie schnappte einen Namen auf. Sie sah den Klingonen an, als hätte er eben ihre Mutter beleidigt. Malia zückte ihren Tricorder. Kwon war Undine. Sie sagte ihm, dass er die Tür öffnen solle. Es wäre Zeit für den Krieg mit der Föderation. Kwon grinste und öffnete die Tür.

Kanzler J'mpok
Langsam lief sie an Kwon vorbei und deutete den Wachen ihr Einlass zu gewähren. Zu ihrer Überraschung passierte genau das. Malia hatte nichts geplant, aber der Name hatte in ihr etwas ausgelöst, was sie leicht taumeln liess. Sie betrat die Halle und sah, dass sich der Rat inmitten einer Tagung befand. Langsam aber stetig ging sie auf den Mann zu, der das Reich auslöschen wollte. Sie hatte dieses Ereignis tausend Mal durchgespielt. Sämtliche Szenarien hatten sich gerade in Wohlgefallen aufgelöst. Der Moment war nun da. Fast spürte sie Erleichterung, als sie neben ihn trat und den Tricorder zückte. Sie sah Chang aus grossen Augen an, als sie das Ergebnis las. Kranok Chang, ausgerechnet dieser ehrenvolle Klingone, dessen Name im Reich einen so wohlwollenden Klang hatte. Ihn hatten sie getötet. Der Senat hatte Chang vertraut. Die Undinen haben sehr gut recherchiert, dachte Malia. Er könnte tatsächlich den Krieg auslösen. Sie dachte nicht daran jetzt aufzugeben.

Der Hohe Rat der Klingonen
"Was verschafft uns die Ehre eures Besuchs, Orionerin?" Malia verschaft sich Zugang zum Kreis, indem sie Chang zur Seite drückte. "Es ist der Verrat eines Mannes, Botschafter Worf!"
Ein Raunen ging durch den Rat. "Im innersten Kreis des Reiches steht jemand der unseren Untergang herbei sehnt. Ich bin gekommen um sein Unrecht aus der Welt zu tilgen. Ich bin nur eine Orionerin, aber das Bündnis des  Reiches berechtigt mich dazu. Kahless selbst würde dazu wohl sagen, das sich ein Klingone seine Feinde genau wählt, aber seine Freunde noch genauer." Sie drehte sich zu Cheng. "Kranok Cheng, ich fordere euch zum Kampf heraus. Eure Anwesenheit entehrt diesen Ort und ich werde eure Gegenwart in diesem Saal nicht länger hinnehmen." Worf mischte sich ein.
"Wie könnt ihr es wagen ein Mitglied des Hohen Rates als Feind zu bezeichnen? Welche Beweise habt ihr?"
Chang sah Malia nervös an. "Wenn ihr der Krieger seid, für den euch alle halten, werdet ihr einer Orionerin diesen Kampf nicht ausschlagen. Ihr seid ein Verräter, Chang. Ihr wollt den Hohen Rat in einen nicht endenden Krieg stürzen, der für das Reich den Untergang bedeuten würde. Ihr seid kein Klingone, sondern Angehöriger der Undinen. Ihr seid Spezies 8472." Das Raunen ging in ein Brüllen über und jemand reichte Chang ein Bathlet. Der Klingone hielt es korrekt vor sich. Biremm reichte ihr sein Bathlet und Malia brachte es in Position. Beide umkreisten sich. "Chang, heute nacht werdet ihr auf den Blutfeldern des Orion euer letztes Lied singen."


Malias Logbuch

Malias Logbuch I: Steriler Start
Malias Logbuch II: Ein dicker Fisch
Malias Logbuch III: Ankunft im Eridon-Nebel
Malias Logbuch IV: Breen, Romulaner oder Klingonen?
Malias Logbuch V: Ein alter Freund
Malias Logbuch VI: Tanz mit dem Teufel
Malias Logbuch VII: Nebenwirkungen
Malias Logbuch VIII: Kein Ende in Sicht
Malias Logbuch IX: Klach D'Kel Brakt
Malias Logbuch X: Gewissheiten
Malias Logbuch XI: Routine
Malias Logbuch XII: Allein
Malias Logbuch XIII: Flucht
Malias Logbuch XIV: Bündnisse
Malias Logbuch XV: Gute und schlechte Nachrichten
Malias Logbuch XVI: Maulwürfe und Piraten
Malias Logbuch XVII: Die Hunde des Krieges
Malias Logbuch XVIII: Begegnungen
Malias Logbuch XIX: Die Blutfelder des Orion