Dienstag, 17. März 2015

Zum Saint Patrick's Day: "Parked" mit Colm Meaney



Einleitung. Es ist mal wieder soweit – die Welt feiert den heimlichen Nationalfeiertag der Iren, den Saint Patrick's Day. Über das Irland-Bild bei Star Trek haben wir uns ja bereits im letzten Jahr ausführlich ausgelassen, doch nun ist es an der Zeit, einen genaueren Blick auf einen damals angepriesenen Film mit Colm Meaney zu werfen. Aus diesem Grund folgt an dieser Stelle keine weitere Abhandlung über Iren und Star Trek, sondern die Rezension zu eben jenem Streifen „Parked“.


Story. Die Wogen des Geschicks haben Fred (Colm Meaney) auf einem einsamen Parkplatz in der Nähe Dublins stranden lassen. Arbeits- und perspektivlos versucht er mit stoischem Beharrungsvermögen, sein tristes Leben aus seinem Auto heraus fortzuführen. Sein Einsiedlerdasein erfährt allerdings ein rasches Ende, als ihm der Junkie Cathal begegnet, für den er mit der Zeit zu einer Ersatzvaterfigur wird. Aber auch Freds eingefahrener Alltag wird vom jungen Taugenichts durchbrochen.
Die beiden liebenswürdigen Looser schaffen es, sich im arg von der Wirtschaftskrise gebeutelten Irland gegenseitig Halt und Auftrieb zu geben, bis einer von beiden den langen Schatten der eigenen Vergangenheit nicht länger entfliehen kann...


Lobenswerte Aspekte. „Parked“ ist definitiv etwas für das Auge. Das bildgewaltige Drama befeuert mit opulenten Landschaftsaufnahmen beinahe so etwas Reiselust auf die ferne Grüne Insel – sofern man denn auf das Wetter der britischen Eilande steht und auch die kontrastreichen Industrielandschaften mag, die immer wieder das Gesamtbild irgendwo zwischen Idylle und Tristesse ergänzen.


Andererseits ist „Parked“ aber auch etwas für die Großhirnrinde. So reihen sich aufdringlich augenscheinliche Metaphern wie das Reparieren einer stehen gebliebenen Uhr, das Freilassen von Tauben oder das Wagnis, ein Sprungbrett hinabzustürzen wie eine Perlenschnur den Film entlang. Dazwischen stechen immer wieder symbolschwangere Gegensätze wie die zwischen Feuer und Wasser, Schwimmbad und Meer oder Stadtlichter und Feuerwerk ins Auge, die sich selbst in die Gedankenwelt jener Zuschauer schleichen, die derlei Betrachtungsspielereien im Normalfall nur wenig abgewinnen können.


Wer bei „Parked“ ein großes Star-Trek-Schauspielerensemble erwartet, muss von dieser rein irischen Produktion zwangsläufig enttäuscht werden, denn außer Colm Meaney gibt es keinen weiteren Veteranen der Science-Fiction-Franchise. Vielleicht wird es die ein oder andere weibliche Blogleserin trösten, dass immerhin der junge „MerlinColin Morgan die andere große Hauptrolle ergattern konnte. Dafür kann der Film Werte transportieren, die jedem Fan hinlänglich bekannt sind. Wer ungewöhnliche Freundschaften wie die zwischen einem Blinden und einem Androiden, einem Trill und einem Augment oder einem Vulkanier und einem Menschen zu wertschätzen gelernt hat, wird mit der ungewöhnlichen Kameradschaft der beiden Haupthelden weniger Probleme haben. Vor allem aber der Grundtenor „Niemals aufgeben - niemals kapitulieren!“ bietet großzügige Andockmöglichkeiten, auch wenn Star Trek gegen die realitätsnahe Handlung nahezu klinisch rein wirkt.


Hinzu kommt, dass Meaneys Charakter Fred Daly eindeutig über Ingenieursqualitäten verfügt, die zuweilen an Chief O'Brien erinnern. Und, dass man den irischen Schauspieler weder bei TNG noch DS9 zuvor so viel nackte Haut zeigen lassen durfte wie in diesem Nischenfilm.
Wen das nicht unbedingt reizt, dem winkt immerhin die Aussicht, ihn in einer völlig anderen Rolle zu sehen und sich aus erster Hand davon zu überzeugen, dass er nicht nur ein großartiger Schauspieler ist, sonder darüber hinaus auch die ideale Besetzung für diese Rolle.


Sein Alter Ego legt übrigens selbst in Zeiten größter Not erschreckend deutsch-preußische Tugenden an den Tag: Daly hängt an sinnstiftender Ordnung, beachtet gesetzestreu Geschwindigkeitsbegrenzungen, pocht hartnäckig auf Routinen, scheut stur das Risiko und zeigt eine große Vorliebe zu Duftbäumchen. Topfpflanzen und Puzzles. Man kann sich – nicht zuletzt Dank der schauspielerischen Leistungen Meaneys und Morgans – umgehend in Fred hineinversetzen und fragt sich sicherlich mehr als einmal, ob ein solcher Absturz nicht auch einem selbst passieren kann.


Negative Aspekte. Im ersten Moment bekommt man einen gehörigen Schreck, denn „Parked“ beginnt wie ein J.J.-Abrams-Streifen: Mit ausgiebigen Lens Flares.


Zum Glück nehmen diese Effekte im weiteren Filmverlauf keine übergroße Fahrt auf und es drängt sich an dieser Stelle schon ernsthaft die Frage auf, was zum Teufel man an diesem Film zu meckern haben könnte.
Dass das Lenkrad auf der falschen Seite ist?
Dass der Film durch den Bechdel-Test fallen würde?
Oder gar, dass die Töne zu "Freds Ouvertüre" den Gehörgang auf Wochen nicht verlassen werden?
Nein, meine Kritikpunkte sind viel bodenständigerer Natur.
So sehr ich mich zum Beispiel in Fred hineinversetzen kann, so sehr wundert es mich im gleichen Augenblick, dass er trotz seiner reihenweise abgelehnten Sozialhilfeanträge Geld genug hat, um sich Schwimmhallenbesuche, Autobatterien, die vielen Coffees to go, Aerobic Schwimmkurse oder Benzin leisten zu können.
Derlei Logiklöcher nagen etwas am Gesamtbild.
Hinzu kommt, dass man sich ab einem bestimmten Zeitpunkt so ziemlich genau ausmalen kann, in welche Richtung sich "Parked" entwickeln wird. Wer neue, kreative Ideen sucht, wird in diesem Film von erzählerischen Allgemeinplätzen rasch eingeholt werden.  


Am Schlimmsten aber wiegt der Umstand, dass der Film eine doppeldeutige Moral aussendet. Fred Daly, solange er obdachlos ist, verspürt das Glück der Freundschaft und sogar jene Schmetterlinge im Bauch, die er so viele Jahre nicht mehr bemerkt durfte. Am Ende des Filmes jedoch, als er materielle Sicherung erfährt, hat er all das mühsam erkämpfte Hochgefühl verloren. Nicht, dass ich die Tragik darin nicht erkennen oder schätzen könnte, doch es nimmt der aussichtslosen Situation des sozialen Absturzes jeglichen Schrecken. Es scheint völlig okay, dass Daly zuvor dieses entwürdigende Martyrium erleidet und genau das wird in meinen Augen der Situation nicht gerecht. Es ist der verklärt-romantische Blickwinkel von Filmemachern, die die harsche Relaität der Obdachlosigkeit nie erlitten haben. Um es noch deutlicher zu sagen: „Parked“ ist ein Film, der am Handlungsgegenstand vorbei erzählt wird.


Fazit. „Parked“ ist eine sehenswerte irische Eigenproduktion irgendwo zwischen „Ziemlich beste Freunde“, „Trainspotting“ und „Elling“, der genial von Colm Meaney und Colin Morgan in Szene gesetzt wurde. Ein ebenso nachdenkliches, wie bildgewaltiges Werk, dessen einziger Makel die arrogante Perspektive und vereinzelte Logiklöcher sind.


Bewertung.Gefühlskino mit angezogener Handbremse.



Denkwürdige Zitate.

Ja, ist schön hier...“
Cathal

"Tempus fugit, Cathal! Und ich find' das nicht lustig."
Fred

Lässt Du mich mal probieren?
Hattest Du nicht schon genug wildes Leben heute?
Fred und Cathal

Die alten haben einfach mehr Charakter.
Juliana


Weiterführende Leseliste.

LeVar Burton: The Supernatural
DeForest Kelley: Night of the Lepus
Walter Koenig: Moontrap
Colm Meaney: Parked
Colm Meaney: The Damned United 
Nichelle Nichols: The Supernatural
Leonard Nimoy: Die Körperfresser kommen
Leonard Nimoy: Zombies of the Stratosphere
William Shatner: Mörderspinnen
Marina Sirtis: Blind Date
Marina Sirtis: The Wicked Lady

Mittwoch, 11. März 2015

Modellversuch 06: 'Der' USS Excelsior

Nun ist es endlich in den Läden erhältlich: Das erste Schiffsmodell der Eaglemoss-Reihe, zu dem es nach dem chaotischen Testanlauf im letzten Jahr noch kein Exemplar gab. Turon hat sich das kleine Schiff umgehend in seinem Kiosk des Vertrauens gekauft und berichtet nun davon, was er vom mittlerweile fünften Modell hält:


Einleitung. Ich entsinne mich noch deutlich an jenen Tag, an dem ich (anno dazumal) auf Sat.1 zum ersten Mal den vierten Star-Trek-Kinofilm „Zurück in die Gegenwart“ sah. Durch „Auf der Suche nach Mr. Spock“ auf die sexy Kurven der USS Excelsior vorbereitet, hätte ich Stein und Bein darauf verwettet, dass Captain Kirk und seine tapferen Mannen nun, nachdem sie die Erde wieder einmal erfolgreich vor dem drohenden Untergang bewahrt haben, mit einem völlig neuen Sternenflottenschiff belohnt würden. Natürlich konnte das nur ebenjene stromlinienförmige USS Excelsior sein, an deren fortschrittlichem Transwarp-Antrieb Scotty höchstpersönlich Hand angelegt hatte.
Als es statt dessen einen ollen Kahn gab, der ebenfalls aus der hoffnungslos veralteten Constitution-Klasse stammte und einfach nur von „Yorktown“ in „Enterprise“ umbenannt wurde, war ich tatsächlich etwas enttäuscht. Selbst die Tatsache, dass Sulu (der den selben Tipp abgab) zwei Kinofilme später tatsächlich das Kommando dieses stolzen Schiffes übernahm, konnte mich nur bedingt zufrieden stellen.
Heutzutage sehe ich den Sachverhalt natürlich ganz anders, aber ich muss zugeben, dass ich in manchen Momenten immer noch schwach werde und mich Träumereien hingebe, in denen die Originalcrew die damals topaktuelle Excelsior bemannt. Ein schönes Schiff, das nicht nur bis in die TNG- und DS9-Zeiten überlebt hat, sondern nun auch das ein oder andere Wohnzimmer schmücken kann.


Lobenswerte Aspekte. Nimmt man das Modell in die Hand, fällt umgehend auf, dass die Untertassensektion in Metall gehalten ist, während der Rest aus Plastik besteht. Wenn man einmal von den abstehenden Warpgondeln absieht, handelt es sich um eine angemessene Verarbeitung, die einen stabilen Eindruck macht.
Auf den ersten Blick etwas merkwürdig muten hingegen die Enden der Warpgondeln an, denn n die dortigen Endstücken sehen auf verdächtige Art und Weise nach einem Fabrikationsfehler aus. Vergleicht man sie allerdings mit dem Original, muss man schnell feststellen, dass diese Raumschiffextremitäten tatsächlich recht originalgetreu daherkommen.
Das zum Modell passende Begleitheft gliedert sich thematisch nach Sichtungen im Star-Trek-Universum und einem Abriss der Entstehungs- und Verwendungsgeschichte des Modells, wobei sich besonders die Lektüre des letztgenannten Teils lohnt. Als besonders angenehm empfand ich persönlich die namentliche Erwähnung Michael Zaslows (vgl. S. 18), auf dessen erste Star-Trek-Rolle nicht zuletzt der Name dieses Blogs zurückgeht.


Kritikwürdige Aspekte. Etwas verloren wirkt „Star Treks meistes Sternenflottenschiff“ (vgl. Beipackzettel S. 15) vor allem dann, wenn man sie direkt neben ihre großen Geschwister wie die NX-01 oder NCC-1701-D stellt. Das Schiff erscheint im Vergleich mit ihren gigantisch anmutenden Artgenossen nahezu wie ein Floh. Auch wenn die Proportionen eingehalten worden sein mögen bleibt festzustellen, dass das Schiff mal einfach winzig ausgefallen ist.
Aber das ist nicht das einzige Manko. In puncto Gestaltung verspricht das beiliegende Magazin auf der dritten Seite dann doch mehr, als das Modell halten kann. Gerade am Deflektorschild, beim der Bemalung der Maschinenraumsektion sowie der beringten Untertassensektionsseite (vgl. zusätzlich die "Manövriertriebwerke" S. 11) klaffen Vorstellung im Heft und Realität am Modell meilenweit auseinander. Immerhin hat man versucht, ein Aztec-Muster auf der Untertassensektion des Modells zu integrieren, aber aufgrund der geringen Größe des "Diskussegments" (vgl. Heyne) wirkt es wie ein Fremdkörper, zumal ein weiterer Vergleich mit den Abbildungen (vgl. S. 17) nur noch mehr Zweifel an den Proportionen aufkeimen lässt.
An der Yacht bzw. der „Hauptsensorphalanx“, wie man auf Seite zehn erfahren kann, könnten ferner die auffälligen Beleuchtungselemente des Originals wenigstens angedeutet sein (wie auch auf dem Cover des Heftes), denn in diesem Zustand sieht das Ganze schlichtweg etwas sperrig aus. Aber ob es sich bei diesem Feature wirklich um einen Bestandteil der Sensoren handelt, darf bei Fehlern wie „Gawly“ (S. 14) zumindest in Frage gestellt werden.
Schließlich verwundert am fertig aufgebauten Modell, dass die eigentlich clever konstruierte Halterung erneut keinen allzu sicheren Eindruck macht.


Fazit. Für all jene, die erst jetzt planen, wieder in den Schoß der Eaglemoss-Abonnenten zurückzukehren, ist dieses Modell nicht unbedingt der ideale Wiedereinstiegspunkt. Klar, die Excelsior umgibt die Aura eines großartigen und legendären Schiffsmodells, doch wenn man die Schiffsminiatur – die in diesem Zusammenhang den Namen redlich verdient – in den Händen hält, bleibt eine gewisse Ernüchterung nicht aus. Vieles an diesem Modell (die Größe, die Aztec-Musterung, die „Hauptsensorenphalanx“ oder die Halterung) wirkt unfertig oder unausgereift und man wird durch die Tatsache, dass es sich dabei um altbekannte Mängel auch bei anderen Modellen handelt, auf böse Art und Weise daran erinnert, was genau man in der zusendungsfreien Zeit wirklich nicht vermisst hat.

Unsere Bewertung
Eure Bewertung

Zusätzliche Schlussbemerkungen. Im beiliegenden Heft kann man lesen, dass das originale Studio-Modell der USS Excelsior für sage- und schreibe 110.000$ versteigert wurde (vgl. S. 14). Irgendwie kann man sich nach dem Lesen des Eindrucks nicht erwehren, dass Eaglemoss sich in Deutschland ähnliche Gewinne ausmalt – allerdings ohne sonderlich viel Aufwand in dieses Projekt stecken zu wollen.
Dieser Eindruck drängt sich jedenfalls – neben den qualitativen Mängel am Modell – auch am Marketing auf, das Kommentare wie diesen hier via Facebook unter die Anhängerschaft mischt:

DIE, Bart, DIE!
Doch damit nicht genug. Was auf diesem Blog von entnervten und zunehmend verärgerten Abonnenten zu lesen ist, lässt zusätzliche Zweifel aufkommen. Da werden Modelle ewig nicht ausgeliefert, Kundenanfrage geflissentlich ignoriert und Extras nicht ausgeliefert.
Das Ganze erinnert in so erschreckender Weise an die Umstände des ersten Testlaufs im letzten Jahr, dass man sich schon an dieser Stelle fragen kann, ob das Personal keine Lehren aus dem diesem Versuch gezogen hat oder es sich in diesem Fall gar um einen zweiten Testlauf handelt. Aber selbst wenn dies der Fall sein sollte, zweifele ich langsam daran, dass es überhaupt einmal schnellere Auslieferungen, angemessenen Service oder aufmerksames Marketing geben wird.
Kurzum: Was Eaglemoss da treibt, ich schlichtweg konstant unterirdisch.
Und das nächste Chaos steht schon vor der Tür, denn eigentlich war von verschiedenen Seiten zu hören, dass bereits mit der Excelsior die Abo-Inhaber gegenüber den Zeitschriftenläden präferiert werden würden, doch der Umstand, dass ich selbst dieses Modell im Laden kaufen konnte, bedeutet wohl, dass es noch eine Weile dauern wird.
Vielleicht wird ja mit oder nach der nächsten Ausgabe gar wieder gar keine Exemplare mehr im freien Handel geben, wie es im letzten Jahr ebenfalls gehandhabt wurde. In einem kann man sich jedenfalls als Gelegenheitskäufer und auch als Abonnent sicher sein: Den Ärger mit Eaglemoss wird man wohl nur los, wenn man keine Modelle mehr kauft. 


Weiterführende Leseliste.


Eaglemoss 01. USS Enterprise NCC-1701-D
Eaglemoss 02.
USS Enterprise NCC-1701 [Refit]
Eaglemoss 03.
Klingonischer Bird-of-Prey
Eaglemoss 04.
Enterprise NX-01
Eaglemoss 05.
Romulanischer D'deridex-Warbird
Eaglemoss 06.
USS Excelsior
Eaglemoss 07.
USS Defiant 
Eaglemoss 08.
K't'inga Klasse
Eaglemoss 09.
USS Voyager
Eaglemoss 10.
Akira-Klasse
Eaglemoss 11.
Jem'Hadar Schlachtkreuzer
Eaglemoss 12.
USS Reliant NCC-1864 
Eaglemoss 13.
Borg Sphäre 
Eaglemoss 14.
Romulanischer BoP (2152) 
Eaglemoss 15.
Tholianisches Schiff (2152)
Eaglemoss 16.
USS Prometheus
Eaglemoss 17.
Xindi-Insektoiden-Schiff
Eaglemoss 18.
USS Enterprise NCC-1701-E
Eaglemoss 19.
Vor'Cha Klasse
Eaglemoss 20.
Die USS Dauntless
Eaglemoss 21.
Der Ferengi Marauder
Eaglemoss 22.
Die Nova-Klasse
Eaglemoss 23.
Die Galor-Klasse
Eaglemoss 24.
Die USS Stargazer
Eaglemoss 25.
Bajoranischer Sonnensegler
Eaglemoss 26.
Nebula-Klasse
Eaglemoss 27.
Krenim-Zeitwaffen-Schiff
Eaglemoss 28. Maquis-Raider
Eaglemoss 29. Jem'Hadar Jäger 
Eaglemoss 30. Nausicaanischer Raider 
Eaglemoss 31. Romulanischer Warbird Valdore
Eaglemoss 32.
Runabout Orinoco
Eaglemoss 33.
Cardassianische Hideki-Class
Eaglemoss 34.
Surak-Klasse
Eaglemoss 35.
Bird of Prey (22. Jahrhundert)

Premium 001.
Shuttle Typ 6

Sondermodell 01.
Deep Space 9
Sondermodell 02.
USS Enterprise 1701 (2009)
Sondermodell 03.
Die USS Vengeance
Sondermodell 04.
Klingon D4 Angriffsjäger

Abo Geschenk 01.
Borg-Kubus
Abo Geschenk 02.
Future Enterprise

Sonntag, 8. März 2015

Zum Frauentag: Star Trek und der Bechdel-Test


In der erst kürzlich im Rahmen des Nachrufs für Leonard Nimoy hochgelobten Futurama-Episode „Der letzte Trekkie“ gab die Hauptfigur Fry über seine Leidenschaft für eine bestimmte Science-Fiction-Serie auf folgende Art und Weise Auskunft:

Ich hab' dadurch so viel gelernt. Zum Beispiel, dass man Leute achten soll, [egal] ob sie schwarz, weiß, Klingonen oder sogar Frauen sind!

Das führt uns auch gleich zum Anlass unseres heutigen Artikels, denn der achte März ist jedes Jahr Austragungsdatum des Internationalen Frauentages. Da unser letzter Beitrag zu diesem gesellschaftlich wichtigen Gedenktag schon einige Jahre zurückliegt, ist es nun an der Zeit, dieses Versäumnis durch einen aktuellen Beitrag wieder auszubügeln.

Natürlich kann man sich beim Lesen dieser Zeilen umgehend vorstellen, dass sich die Augenbrauen so manchen männlichen Lesers gleich hochziehen werden, denn schließlich haben die Frauen in den letzten hundert Jahren so einiges erreicht: Sie dürfen wählen gehen, gleichberechtigt an der Seite ihrer männlichen Kameraden im Auslandseinsatz der Bundeswehr ihr Leben für Volk und Vaterland lassen und neuerdings sogar beinahe ein Drittel der Aufsichtsratsposten aller börsennotierten deutschen Unternehmen besetzen.
Aber kann man deshalb schon von einer Gleichberechtigung von Mann und Frau sprechen?

Dass das noch längst nicht der Fall ist, beweist ein einfacher, aber wirkungsvoller Test für Filme und Serien, der auf diesen kleinen Comic-Strip aus der Feder einer Cartoonistin namens Alison Bechdel.


Aus dieser kleinen Bildergeschichte leiten sich die drei Fragen ab, nach denen sich seither Cineasten und Serieneulen aus aller Welt ihre Sendungen und Filme ansehen: Es sollten [1.] mindestens zwei (namentlich bekannte) Frauen auftreten und [2.] miteinander sprechen [3.] ohne dass es dabei um einen Mann geht.
Das mag einfach und alltäglich klingen, doch in der Praxis scheitern aktuelle Kinofilme in Scharen an diesen simplen Anforderungen. Oskarpreisträger wie „American Sniper“, „The Grand Budapest Hotel“ oder „The Imitation Game“ sind davor ebenso wenig gefeit wie die großen Blockbuster á la „Der Hobbit III“, „Robocop“ oder „Gravity“.


Erst vor kurzer Zeit kursierte eine entsprechende Auflistung in den Weiten des Internets, die sich damit befasste, inwiefern sich die Neuauflage von „Doctor Who“ unter der Lupe dieser Auflagen schlagen würde, was mich wiederum dazu führte, die selbe Fragestellung auch auf Star Trek und seine verschiedenen Serien zu übertragen. Doch einen Tag vor der Deadline des Internationalen Frauentages war ich noch immer in der zweiten Staffel TOS gefangen und von der Zielstellung alle Serien betrachten zu können weit entfernt.
Doch eine Google-Suche offenbarte mir nach wenigen Sekunden und kurz vor Toreschluss, dass die Hauptarbeit für diesen Artikel schon längst von jemand anderem erledigt war.

Jarrah Hodge heißt die Frau, die hinter dem lesenswerten Tumblr-Blog „Trekkie Feminist“ steckt und neben interessanten Einzelepisodenbetrachtungen eben auch eine sehr ausführliche Auflistung darüber bietet, wann welche Star-Trek-Episode die vermeintlich niedrige Hürde des Bechdel-Tests überwinden konnte.


Den Anfang muss natürlich die Originalserie machen, denn sie bildete schließlich den Ursprung aller Star-Trek-Serien. Doch bereits der nicht gesendete Pilotfilm „Der Käfig“ ließ die Richtung erahnen, in die der nicht gerade als Frauenaktivist verschriene Gene Roddenberry (vgl. dazu Justman,Robert H.; Solow, Herbert F.: Star Trek. Die wahre Geschichte.) einschlagen würde. Zwar fehlte es in seinem Pilotfilm (wie übrigens in den meisten Episoden auch) nicht an namentlich bekannten Frauenfiguren, doch bereits miteinander sprechende Darstellerinnen hatten großen Seltenheitswert. Wenn es aber dennoch dazu kam, dass sich einmal zwei Frauen gleichzeitig in eine Unterhaltung verwickelt sahen, so endeten Konversationen zwischen den einzelnen Protagonistinnen in plakative Revierkämpfe um einen Mann.


Das schürt nicht gerade allzu große Hoffungen für die Originalserie, in der es unter den 79 Folgen lediglich sieben Episoden gab, die den Test erfolgreich überstanden. Wer das allerdings als Beweis der bereits damals offensichtlichen Fortschrittlichkeit Star Treks werten will, wird über diese Quantität nicht minder enttäuscht werden, als über deren Qualität.

In „Der alte Traum“, dem einzigen erfolgreichen Bestehen innerhalb der ersten Staffel, unterhielten sich die Verlobte Christine Chapel und die Androidin Andrea sehr kurz darüber, dass letztere der ersten in einem Anflug binären Rollenverständnisses Essen zubereitet habe.


Um den nächsten erfolgreichen Anlauf bestaunen zu können, muss man immerhin 27 Folgen warten, um miterleben zu könne, wie ebenjene Ex-Verlobte Christine Chapel mit der Telefonistin Uhura in „Ich heiße Nomad“ erste (erfolgreiche) Sprachversuche unternimmt.


Wenige Folgen später ist es Uhura, in „Der dressierte Herrscher“ ebenfalls mit einer hauptberuflichen Androidin über Unsterblichkeit bzw. ewig währende Schönheit redet. Während jedoch die ersten beiden Staffeln zusammen auf gerade einmal drei erfolgreiche Bechdel-Test-Passagen zurückblicken konnten, schickte sich die dritte Staffel an, diesen Missstand zumindest partiell zu minimieren.
Den Anfang machen noch zwei relative unspektaküläre Mini-Dialoge zwischen zwei -sagen wir einmal - 'Mitgliedern des weiblichen Geschlechts': In „Kurs auf Markus 12“ fragt Schwester Chapel ein kleines Mädchen, ob ihr das Eis aus dem Computer geschmeckt hätte, doch leider fiel diese klitzekleine Randbemerkung durch das Raster der deutschen Synchronisation. In „Strahlen greifen an“ fragt die frisch von fremden Wesen befallene Mira Romaine ebenjene Arzthelferin aber auch auf deutsch, was sie da eigentlich tut.
Spannender sind die letzten beiden erfolgreichen Bechdel-Testläufe, denn in „Die Wolkenstadt“ unterhalten sich erstmals in der noch jungen Geschichte Star Treks über etwas von Belang: Die etwas lachs bekleidete Droxine aus der Oberschicht Ardanas debatiert mit dem Unterschichtenvertreter Vanna in kaum verhehlter Nazi-Manier über die vermeintlichen Unterschiede beider Kasten.


So richtig spannend wird es allerdings in der Episode „Gefährlicher Tausch“, denn hier übernimmt eine von Kirks rachsüchtigen Ex-Freundinnen heimlich den Körper ihres Verflossenen. Nun ergibt sich daraus die spannende Frage, ob Dialoge William Shatners mit anderen weiblichen Darstellern wie Majel Barrett Gespräche zwischen Frauen sind oder nicht. Doch sowohl in männlicher (mit der Protokollistin Lt. Lysa) als auch in weiblicher Form kann man in dieser Folge tatsächlich entsprechende Belege finden.


Das war es dann aber auch schon in der Originalserie. In keinem der genannten Fälle brachten Dialoge zwischen Frauen – sofern man diese überhaupt als solche bezeichnen konnte, die Handlung in nennenswerter Weise voran. Frauen kamen in dieser Serie kaum über den Status als 'schmückendes Beiwerk' und 'eye candy' für die männlichen Hauptdarsteller hinaus.
Aber die Sechziger Jahre waren nun einmal geprägt von Machos und Chauvinisten und es war eine Zeit, in der selbst der bestechend logische Spock noch problemlos einen Satz wie „Die Kunst der Frauen, auf Fragen keine direkte Antwort zu geben, habe ich noch nie verstehen können.“ [„Falsche Paradiese“] von sich geben konnte, ohne dass es einen Aufschrei gegeben hätte.


Da zwischen der ersten und zweiten Star-Trek-Fernsehserie immerhin mehr als zwanzig Jahre lagen, hatte sich auch gesellschaftlich viel getan. Während es bei TOS mit Uhura eigentlich nur eine 'echte' weibliche Hauptrolle gab, waren in der „Next Generation“ mit Deanna Troi, Tasha Yar und Beverly Crusher gleich drei weibliche Darsteller von Beginn an mit an Bord. Es gab Folgen, in denen Männer einen Rock trugen und selbst der erste Offizier Riker folgte gleich zu Beginn der Serie auf einem matriarchalen Planeten widerstandslos den dortigen Gepflogenheiten.
Doch das bedeutete im Umkehrschluss allerdings nicht, dass diese Frauen auch sonderlich viele Dialoge miteinander teilten. Im Gegenteil; selten überstieg die Prozentzahl an erfolgreichen Bechdel-Tests die Fünfzig-Prozentmarke. Lediglich der fünfte Staffel gelang es mit sechzehn bestandenen Folgen vorübergehend ein Ausrufezeichen zu setzen.
Die Gründe für diesen unerwarteten Mangel sind vielfältig. Sie reichen von einem starken Einfluss Roddenberrys zu Beginn der Serie, über den Ausstieg eines weiblichen Hauptdarstellers bis hin zum Autorenstreik in der zweiten Staffel. Warum die Serie aber auch in der sechsten Staffel eine schwache Kür ablieferte (38,5%), bleibt allerdings bis heute unverständlich. Im Großen und Ganzen ist festzuhalten, dass TNG trotz bester Startbedingungen schlichtweg weit hinter seinen Möglichkeiten zurückblieb.


So blieb es der dritten Star-Trek-Serie „Deep Space Nine“ überlassen, einen fulminanten Start hinzulegen. Und warum auch nicht?
Mit starken Frauenrollen wie der des ersten Offiziers Kira Nerys oder des quirligen Wissenschaftsoffiziers Jadzia Dax gelang es der Serie, die ohnehin einen sehr großen Wert auf Dialoge setzte, dem Schatten ihres Vorgängers zu entfliehen und eigene Akzente zu setzen.
Zumindest, bis sich ein TNG-Star anschickte, die Hauptdarstellerriege durcheinanderzuwirbeln. Mit der Ankunft Worfs auf der Station begann eine Trendwende zurück zu TNG-Werten. Jadzia verlor sich immer mehr in ihrer neu entdeckten Leidenschaft für diesen Klingonen und auch Kira pflegte vermehrt Beziehungen zu Shakaar Edon und Odo.

Daher war es tatsächlich der vierten Star-Trek-Serie „Voyager“ vergönnt, als erste – und leider auch bislang letzte – Star-Trek-Serie zumindest einmal die einhundert Prozent zu erreichen. Dass dieser Umstand schon allein aufgrund des ersten weiblichen Seriencaptains nicht weiter verwundern mag, entpuppt sich als trügerisches Argument, denn auch Voyager erreichte mit der dritten Staffel einen Tiefpunkt. Allerdings fiel dieser mit 65,4 Prozent immer noch so hoch aus, dass anderen Serien wie TOS oder TNG entsprechende Werte nie erreichten.


Umso verwunderlicher, dass die bislang letzte Serie „Enterprise“ schlechter abschnitt als TNG. Allerdings waren mit T'Pol und Hoshi Sato lediglich zwei der sieben Hauptdarsteller weiblich und mit den legendären Dekontaminationszenen, den engen Kleidern der vulkanischen Wissenschaftsoffizierin und dem nackten Hintern T'Pol drängt sich ohnehin der Verdacht auf, dass Enterprise nicht zuletzt deshalb als Bindeglied zwischen den neueren Star-Trek-Serien und dem Original aus TOS dienen konnte, weil das Frauenbild erschreckende Parallelen aufwies.



Wenn man den Blog der Trekkie-Feminstin genauer anschaut, dann bleibt festzuhalten, dass ein wichtiger und vor allem aktueller Part in ihren Betrachtungen fehlt. Die bislang zwölf Kinofilme fanden noch keine gemeinsame Besprechung und aus diesem Grund und weil heute ja Internationaler Frauentag ist, wollen wir das an dieser Stelle einmal nachholen.

Star Trek I: Der Film


Der erste Film der Reihe war jener, der noch am stärksten von Gene Roddenberry beeinflusst war. Zwar waren mit Ilia, Uhura und der zum Doktor aufgestiegenen Christine Chapel gleich drei Frauen an Bord, doch sonderlich viele Möglichkeiten zur Interaktion untereinander blieb schon allein deshalb nicht, weil die Kamera nach den kurzen Einblicken in die Handlung wieder schnell zu ausgedehnten Außenansichten umschwenken musste.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. x
3. x

Star Trek II: Der Zorn des Khan


Neben Uhura sind in diesem Film auch Dr. Carol Marcus und der aufstrebende Spock-Günstling Saavik zu sehen, doch wer meint, dass der Film deswegen gleich mühelos den Bechdel-Test besteht, sieht sich am Ende des Streifens eines Besseren belehrt. Der einzige Dialog zwischen Frauen, der diesem Film ein positives Ergebnis einbrachte, war gleich zu Beginn des Filmes beim Kobayashi-Maru-Test zu sehen, als Uhura und Saavik sich dienstlich über den Notruf austauschen.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. ja
3. ja

Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock


In Leonard Nimoys Regiedebüt ist schlichtweg nicht all zu viel Platz für Gespräche zwischen Frauen. Zwar gibt es mit Uhura, Saavik und der vulkanischen Priesterin wiederum eine beeindruckende Schar von Charakteren, doch ihnen allen gelang während der kompletten Laufzeit des Filmes keinerlei Informationsaustausch.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. x
3. x

Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart


Auch bei seinem zweiten Regie-Anlauf legte Nimoy kein sonderlich großes Augenmerk auf die Interaktion weiblicher Charaktere. Weder Uhura, noch Amanda Grayson, Saavik oder Gillian Taylor gelang es, miteinander ins Gespräch zu kommen. Zwar fragte Uhura in San Francisco eine Passantin nach dem Weg, aber diese Konversation wird nicht zwischen den beiden allein, sondern auch mit Pavel Chekov geführt.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. x
3. x

Star Trek V: Am Rande des Universums


An William Shatners Regie-Debüt stimmt so vieles nicht: Angefangen beim Titel, über den Plot des Filmes bis hin zum Autorenstreik, der diesen Streifen in Geiselhaft nahm. Bei soviel Pech verwundert es sicherlich auch kaum, dass es auch hier zwar einige namentlich bekannte Frauen gibt, aber keine Gespräche unter ihnen. Negativer Höhepunkt ist in diesem Zusammenhang zweifelsohne der Fächertanz der (halb)-nackten Uhura im Wüstensand von Nimbus III.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. x
3. x

Star Trek VI: Das unentdeckte Land


Es blieb Nicholas Meyer mit seinen beiden Filmen vorbehalten, dem Bechdel-Test wenigstens peripher zu genügen. Mit Valeris, Janice Rand, Azetbur und Uhura gibt es nicht nur eine ganze Reihe außergewöhnlicher Frauenrollen; Uhura und Valeris kommen sogar über Sabotage und plötzliche Fehlfunktionen ins Gespräch.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. ja
3. ja

Star Trek: Treffen der Generationen


Mit dem Wechsel der Originalcrew zur 'Next Generation' verband sich – ähnlich wie in den Serien auch – ein Paradigmenwechsel. Schließlich war das Frauenangebot an Bord der Enterprise mit Dr. Beverly Crusher, Deanna Troi und Guinan deutlich höher als in vorherigen Filmen. Diesem Umstand zum Trotz waren es ausgerechnet die Ausführungen der Duras-Schwestern Lursa und B'Etor, die diesem Film ermöglichten, den Bechdel-Test-Anforderungen zu genügen.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. ja
3. ja

Star Trek VIII: Der Erste Kontakt


Der Dialog, durch den sich der achte Kinofilm mit dem Prädikat „Bechdel-Test-Gewinner“ schmücken kann, ist nicht gerade ein Ruhmesblatt, denn er beschränkt sich auf einen kurzen Austausch zwischen Crusher und Ogawa darüber, ob denn das Notfall-Hologramm noch aktiv sei. Bei einer ganz strengen Auslegung könnte man eventuell darüber streiten, ob dieses MHN nicht auch irgendwo ein Mann ist, aber da beide eindeutig von einem Programm reden, kann man auch darüber hinwegsehen.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. ja
3. ja

Star Trek IX: Der Aufstand


Normalerweise sind Gespräche über Brüste kein allzu geeigneter Indikator für ein zeitgemäßes Frauenbild. Diese Pointe ist eindeutig von Männern für Männer geschrieben, aber trotzdem ist ausgerechnet dieser Gesprächsfetzen der Grund für ein positives Endergebnis, das allerdings auch die Mängel des Verfahrens unter Beweis stellt.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. ja
3. ja

Star Trek X: Nemesis


Der letzte TNG-Film bricht allerdings mit den zuvor durchweg bestandenen Vorgängern. Vielleicht liegt es an der Vielzahl an männlichen Hauptdarstellern; vielleicht an der Heirat Deanna Trois; vielleicht aber auch an der Zentrierung der Handlung auf Picard und seinen Klon. Am Ende lassen sich aber nicht einmal in den herausgeschnittenen Szenen Dialoge zwischen Troi, Crusher, Janeway, Donatra oder Tal'aura finden.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. x
3. x

Star Trek XI: (2009)


Eine wirklich harte Nuss stellt der erste Reboot-Film J.J. Abrams dar. Zwar gibt es tatsächlich eine Szene, in der sich Gaila und Uhura über einen klingonischen Notruf unterhalten, doch während dieses Wortwechsels begafft der pubertäre Kirk die fast völlig entkleidete Kommunikationsoffizierin auf eine Weise, die einen solchen Testsieg ein wenig ad absurdum führt. Wie im neunten Kinofilm auch zeigen sich hier die Grenzen des Bechdel-Tests deutlich auf.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. ja
3. ja

Star Trek XII: Into Darkness


In diesem Film wird nicht nur deutlich, dass sich alle weiblichen Hauptcharaktere bei Abrams vor laufender Kamera entblößen müssen, sondern auch, dass der Neuerfinder seine Filme auch inhaltlich in einer Tradition mit der Originalserie sieht: Nackte Haut ist in völlig Ordnung, aber miteinander sprechende Frauen geht dann scheinbar doch einen Schritt zu weit.
Bechdel-Urteil:
1. ja
2. x
3. x

Das war es auch dann schon mit unserem Frauentags-Special. Der Bechdel-Test offenbart deutlich, dass es auch in einer vermeintlich dem Fortschritt gewidmeten Franchise wie Star Trek noch immer an vielen Stellen Nachholbedarf gibt und es gerade jetzt gilt, den aktuellen Rückfalltendenzen entgegenzuwirken. Vielleicht mag der Bechdel-Test seine Schwächen haben, aber zweifelsohne ist er ein geeignetes Messmittel, um ein Missverhältnis auch an Stellen aufzudecken, an denen man es eigentlich nicht vermuten würde.

Wer vielleicht zum ein oder anderen Kinofilm eine andere Meinung hat, kann die gern in den Kommentaren zum besten geben. Ansonsten bleibt nur noch zu hoffen, dass Simon Pegg seinen Job für den dreizehnten Kinofilm besser machen wird und allen treuen Leserinnen und Tafelrundenmitgliederinnen einen schönen Frauentag zu wünschen.