Montag, 14. Juli 2014

Vive la France oder God save the Queen? Picard zwischen Großbritannien und Frankreich

Jedes Jahr am 14. Juli begeht unser Nachbarland Frankreich seine te nationale, also seinen Nationalfeiertag mit einer Menge militärischem Brimborium. Vor allem in der Kapitale Paris, die ja in der Star-Trek-Zukunft als Sitz des Föderationspräsidenten zu einer Art Hauptstadt für einen Großteil des Alpha- und Beta-Quadranten der Milchstraße werden soll, zentrieren sich die Feierlichkeiten. Aus Sicht eines Trekkies liegt die herausragende Bedeutung des Staates jedoch in erster Linie darin, als Geburtsort des legendären Sternenflottencaptains Jean-Luc Picard gedient zu haben.
Und als wäre das noch nicht genug feierte gestern auch der englische Schauspieler Sir Patrick Stewart Geburtstag, der in über 177 Star-Trek-Episoden und in vier Kinofilmen die Rolle des Captain Picard mit Leben erfüllte.
Grund genug für die Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" Potsdam-Babelsberg, beiden denkwürdigen Tagen ein Denkmal zu setzen. Allerdings soll an dieser Stelle weder eine Top-Ten-Liste der besten Picard Momente stehen, noch ein Gratulationsartikel, den weder Stewart noch irgendein Franzose je lesen werden.
Stattdessen wollen wir uns an dieser Stelle einmal einer Frage widmen, die die Fanseele beschäftigt wie kaum eine andere: Woher kommt eigentlich Captain Picard wirklich?
Denn auch wenn der Kanon strikt auf Frankreich als Urheimat des legendären Sternenflottenoffiziers verweist, gibt es eine Reihe von gewichtigen Gegenargumenten, die den Charakter eher jenseits des Ärmelkanals auf den Britischen Inseln verorten lassen. Um diesen spannenden Streit einmal näher zu betrachten, wollen wir nun einmal in lockerer Form ein paar Argumente für beide Seiten sammeln, um in einer anschließenden Konklusion einen Schlussstrich unter diese Debatte ziehen zu können.


Picard ist ein Franzose, weil...

sein Geburtsort La Barre im heutigen Regierungsbezirk Haute Saône innerhalb der Serie ("Familienbegegnung") und auf der Kinoleinwand ("Treffen der Generationen") hinlänglich etabliert ist. Die Autoren der Serie gingen sogar so weit, das verschlafene Dörfchen zum Ursprungsort allen Lebens auf der Erde zu deklarieren ("Gestern, Heute, Morgen") und somit den Stellenwert Frankreichs innerhalb Star Treks erheblich zu fördern.
Allerdings muss man einschränkend anmerken, dass die bekannten romantisierenden Darstellungen des Fleckens keinerlei Deckungsgleichheit mit dem tatsächlichen Ortsbild aufweisen.


Picard ein Experte für Weine und seine Herstellung ist. Als Spross einer alteingesessenen Winzerfamilie frönt der Captain zu verschiedenen Gelegenheiten ("Familienbegegnung", "Der Erste Kontakt", Star Trek: Nemesis") der urfranzösischen Leidenschaft für Weine – vorzugsweise denen aus eigenem Anbau.
Jedoch bleibt auch hier anzumerken, dass La Barre keineswegs in einer der ausgewiesenen Weingegend des Landes liegt und die tatsächlich existierende Weinmarke "Chateau Picard" aus dem knapp 800 Kilometer entfernten Saint Estèphe an der Atlantikküste stammt. Zudem ist die Vorliebe für solcherlei edle Tropfen keineswegs allein den Franzosen vorbehalten.


er zuweilen ins Französische zurückfällt. Zugegebenerweise kann man diese Momente an einer Hand abzählen und sie beschränken sich zumeist auf die Verwendung des unfeinen Ausdrucks "merde". Während Data die Sprache bereits als "obskur" bezeichnet ("Der Ehrenkodex"), gelingt es seinem Captain jedoch auf dem Holodeck bestens, sich in seiner vermeintlichen Landessprache zu verständigen ("11001001").
Spannend ist übrigens der Umstand, dass die Verwendung von "merde" in der französischen Synchronisation weniger präsent ist als in der englischen Originalausgabe oder deutschen Übersetzung:



.. er sich noch immer für französische Musik begeistert. Einmal abgesehen von Aufnahmen bekannter Franzosen wie Satie, Berlioz oder Bizet intonierte Picard zu diversen Gelegenheiten auch melodische Perlen wie "Auprès de ma Blonde", "Frère Jaques" oder "Sur le Pont d'Avignon". Ja sogar einige Takte der französischen Nationalhymne "La Marseillaise" schafften es als Hommage Qs an seinen selbsterklärten Freund in die Episode "Rikers Versuchung".


er immer auch seine Landsleute bedenkt. Der Captain der Enterprise nannte die Yacht seines Schiffes nach seinem Landsmann Cousteau (StarTrek: "Der Aufstand"), versuchte sich selbst am längst gelösten Satz des Fermats ("Hotel Royale") und schreckte auch nicht davor zurück, seinen ersten Offizier mit dem größten Feldherren seiner angeblichen Heimat zu vergleichen ("Rikers Versuchung")

er bereits in der ersten Episode der Serie kapituliert. Das gängige Klischee über Franzosen, die sich bei militärischen Auseinandersetzungen ergeben, blühte in den USA eigentlich erst seit der französischen Weigerung, der USA im zweiten Golfkrieg Unterstützung zu leisten auf. Aus dem Empfinden heraus, dass die Franzosen ihrerseits oft von amerikanischer Militärunterstützung profitierten (im Ersten Weltkrieg, im Zweiten Weltkrieg, im Vietnamkrieg u.s.w.) verfestigte sich vor allem im anglophonen Sprachraum über Jahre ein Stereotyp, das Star Trek frühzeitig vorwegnahm.

Bildquelle: drheckle.net
Nach diesen Auflistungen, wird es Zeit, auch die Argumente der gegnerischen Seite unter die Lupe zu nehmen, die davon ausgeht, dass Picard (ein Name, der in dieser und anderen Formen in Großbritannien tatsächlich verbreitet ist) eher aus dem Vereinigten Königreich stammen muss.



Picard ist Brite, weil...

er wie einer spricht. Jeder, der TNG bereits im englischsprachigen Original genossen hat, kommt nicht umhin zu bemerken, dass Patrick Stewart seiner Rolle einen starken britischen Zungenschlag verleiht, die so gar nicht zum Akzent eines Franzosen passen mag. Stewart bedient sich eines eleganten britischen Englischs, dass die Sprechweisen seiner amerikanischen Schauspielerkollegen bereits im direkten Vergleich einen hierarchischen Unterschied nahelegen.

er eine ungewöhnliche Affinität zu Shakespeare zeigt. Picard kann den englischen Nationalbarden nicht nur zitieren ("Mission Farpoint"), sondern gibt sogar Tipps zur Darstellungsweise an den Androiden Data ("Der Überläufer") und hat in seinem Bereitschaftsraum stets eine Sammelausgabe in der Auslage. Shakespeare stand bezüglich seines Einfluss auf die englische Sprache dem Einfluss Luthers auf die deutsche in Nichts nach und auch wenn man andernorts Zuneigung zu Shakespeare empfinden kann, kann wohl niemand den berühmtesten Engländer aller Zeiten so viel Verehrung entgegenbringen wie ein Muttersprachler selbst.


er eine besondere Leidenschaft für Earl Grey (heiß) hegt. Immer wieder sieht man den Sternenflottencaptain diese "urbritische" Teespezialität zu sich nehmen und als wäre diese Passion noch nicht Beweis genug, kann er diese Mischung sogar von Darjeeling (einer anderen traditionsreichen Domäne aus Zeiten des britischen Kolonialreiches) unterscheiden.




er immer wieder britische Marinetraditionen bemüht. So tritt er beispielsweise im Rahmen der Beförderung Worfs in einer britischen Marineuniform auf ("Treffen der Generationen"), vereinnahmt vor der Schlacht mit den Borg den britischen Admiral Horatio Nelson ("In den Händen der Borg", und dass obwohl laut anderer Quellen einer seiner französischen Vorfahren auf der gegnerischen Seite gestanden haben soll) und ist sich nicht zu schade, mit Data fröhlich ein Werk aus der Feder der beiden Engländer Gilbert und Sullivan zu intonieren ("Der Aufstand").
Höhepunkt dieser Anleihen ist ohne Frage jener denkwürdige Moment, in dem Stewart als Picard-Doppelgänger in Zehn Vorne die Seefahrer-Hymne "Heart of Oak" zu singen beginnt, die nicht nur als offizieller Marsch der britischen Navy gilt, sondern auch vom ruhmreichen Sieg der Briten gegen die feigen Franzosen kündet.





er in einem von Qs Streichen ausgerechnet einen britischen Volkshelden mimt. Im Zuge seiner schwierigen Beziehungsführung mit Vash entführt das omnipotente Superwesen seinen vermeintlich französischen Freund weder in eine Illusion "Cyrano de Bergeracs", noch "Les Misérables", geschweige denn in "Die fabelhafte Welt der Amelie". 
Nein, Q packt in "Gefangen in der Vergangenheit" Picards weiße Waden in grasgrüne Leggins und lässt ihn im Sherwood Forrest Robin Hood nachspielen; also genau jene englische Legende, die schon die Fantasie so vieler Film- und Serienproduzenten beflügelt hat. Tatsächlich liegt Nottingham nur knapp hundert Kilometer vom Geburtsort des Schauspielers Patrick Stewarts entfernt und wenn man schon den angeblichen Geburtsort Picards in diese Rechnung mitaufnimmt, sollte man auch der britischen Herkunft des Darstellers berücksichtigen.



Wie man also sieht, kann man für beide Seiten gewichtige Argumente finden, die alle ihre Daseinsbereichtigung haben. Einerseits scheint Picard kein glaubwürdiger Franzose zu sein, während seine Vita aber andersherum auch nicht gerade wie die eines Angelsachsen erscheint.
Um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, sollten wir daher an dieser Stelle noch eine dritte Baustelle eröffnen, um zu einem Ergebnis zu kommen.

Picard ist in Wirklichkeit Amerikaner, weil...

die USA sich ohnehin auf die gleichen Literaturtraditionen berufen wie die Briten. Shakespeare ist an amerikanischen Schulen zumindest ebenso wichtig wie im Vereinigten Königreich, Robin Hood gehört auch jenseits des Großen Teiches zum allgemeinen Kulturgut und wenn die Marinetraditionen innerhalb der Sternenflotte auf ein bestimmtes Vorbild ausgerichtet sind, dann doch immer noch auf das US-amerikanische. Explizit amerikanischen Autoren steht Picard in puncto Zitierfähigkeit gegenüber Shakespeare jedenfalls in nichts nach, wie seine Kenntnisse über Moby Dick lebhaft unter Beweis stellen (Star Trek: "Der erste Kontakt").

er ein begeisterter Anhänger von Privatdetektivgeschichten ist. Während nämlich der Londoner Sherlock Holmes dem Supergenie Data kampflos überlassen bleibt, widmet sich der Captain der Enterprise in seiner Freizeit dem beinahe erschreckend trivialen Handlungsrahmen eines Privatschnüfflers namens Dixon Hill, wie er in billigen Groschenheften nicht schlechter porträtiert werden könnte. Ein besonderes Kontrastprogramm im Hinblick auf intellektuell anspruchsvollere Köpfe wie Shakespeare, Melville oder Berlioz.




er ebenfalls eine Mitschuld an der Unterdrückung der amerikanischen Ureinwohner trägt. Wie man in "Am Ende der Reise" erfahren konnte, war auch einer der Vorfahren Picards an der systematischen Dezimierung der Indianer beteiligt. Damit schultert er auch eine der Hauptaltlasten amerikanischer Geschichte, da die Besiedler der Neuen Welt nicht gerade zimperlich mit den Heiden umgingen, die sie dort vorfanden. Picard wird von einer Folge zur anderen plötzlich in eine Traditionslinie mit amerikanischen Tätern wie James William Forsyth oder Buffalo Bill gestellt, um die Kollektivschuld des gesamten Landes auf mehrere Köpfe zu verteilen.

Wie man also sieht, steckt auch eine gute Portion Amerikaner in der Figur, was nicht zuletzt darin begründet liegt, dass die verschiedenen an der Serie beteiligten Autoren ebenfalls Amerikaner waren und ihre eigene Lebens- und Erfahrenswelt zur Grundlage eines Picard-Bildes machten, das bis heute anhält.
Und genau da liegt das Problem.
Bedenkt man, dass der geringste Teil dieser Autoren wirklich über Informationen über Frankreich und Großbritannien aus erster (also eigener) Hand verfügte, kann man sich gut vorstellen, dass die bestehenden Lücken mit Allgemeinplätzen und Stereotypen gefüllt wurden.
Aus genau diesem Grund ist La Barre ein Märchenort in allerfeinster Disney-Manier, kommt Picards Französisch kaum über "merde" hinaus und stellt sein Tee-Konsum auch kaum einen Widerspruch dar. Die meisten Stereotypen sind dabei nicht zwangsweise französisch, sondern europäisch beziehungsweise dass, was die Autoren für typisch auf dem Alten Kontinent hielten.


Hinzu kam, dass die Besetzung Picards mit Patrick Stewart das Ergebnis eines langwierigen Prozesses war, in deren Verlauf man beschloss, den talentierten Shakespeare-Veteranen eben nicht durch einen verordneten (und höchstwahrscheinlich albernen) Dialekt zu limitieren. Während zu Beginn der ersten Staffel noch viel Wert auf die Betonung der französischen Herkunft Picards gelegt wurde, versandeten entsprechende Bemühungen im Laufe der Serie und mit zunehmendem Einflussverlust Gene Roddenberrys und nur punktuell wurde Picards Herkunft noch thematisiert.
Im gleichen Maß und im Zuge des allgemeinen Erfolges der Serie erhielt Stewart mehr und mehr Freiheiten, die er – bewusst oder unterbewusst – auch nutzte, um seiner Rolle einen britischeren Anstrich zu verpassen.
Picard ist daher bei genauerem Hinsehen ein schizophrener Kosmopolit, der im Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen der amerikanischen Drehbuch-Autoren, Gene Roddenberrys und Patrick Stewarts zu eben jener Kultgestalt geworden ist, die Fans bis heute lieben.

In diesem Sinne: Vive la France!



Der Kalte Krieg in Star Trek und Raumpatrouille Orion: Zum Vortrag von Rüdiger Zill


"Im Weltraum sind alle Krieger kalte Krieger." Chang zu Kirk in Star Trek VI - Das unentdeckte Land, Quelle: memory alpha
Der Vortrag hätte so schön werden können und begann so viel versprechend. Turon hat bereits seinen Senf zum Vortrag von Rüdiger Zill abgegeben und ich will dem in nichts nachstehen. Zill hatte sich vorgenommen interkulturelle Bezüge der Serien Star Trek-Raumschiff Enterprise und Raumpatrouille Orion herzustellen. Der Vortrag wurde dabei von einer Powerpoint-Präsentation und kleineren Filmschnipseln begleitet. Es folgte eine anschließende Diskussion mit dem Publikum. Wir fangen wie immer mit den positiven Aspekten an.

+
Um den Hintergrund beider Serien zu beleuchten, ging Rüdiger Zill vor allem auf deren Produktionsgeschichten ein, was einen Großteil seines Vortrags ausmachte. Etliche dazugehörige Bilder ließen das Ganze etwas plastischer erscheinen. Kleine Einspieler bereiteten auf das Kommende vor. Der Vortrag wurde mit betonender Stimmlage gehalten, sodass man nicht sofort genötigt war auf Durchzug zu schalten. 
Inhaltlich hatte der Vortragende die nötigen Grundlagen aufgearbeitet und man merkte ihm durchaus an, dass er einiges an Recherchearbeit investiert haben musste. Vieles davon floss offenbar in die Raumpatrouille Orion. Hin und wieder flammte der Bezug zum Thema auf, wenngleich dieser verhältnismäßig kurz aber dafür prägnant ausfiel. 
Er sprach Themen wie die interkulturelle Vielfalt der Serien an und betonte, dass dies aus heutiger Sicht sicher mit der Normalität konform ginge, aber zu damaliger Zeit nicht der zeitlichen Prägung entsprach. Beide Serien profitierten, wie wir wissen von dieser Nonkonformität. Zill kam schließlich auf die Oberste Direktive zu sprechen, die wohl einer der wichtigsten Grundpfeiler der Föderation gilt. Als oberstes moralisches Prinzip bestimmt sie stets die Handlungsweisen der Crew, auch wenn diese sie gelegentlich nicht befolgt. Der Vortrag als solcher war durchaus unterhaltsam und versuchte seinen Ansprüchen gerecht zu werden.

-
Er versuchte es, aber verfehlte sein eigentliches Thema. Es fehlten historische Bezüge, die sehr selten mal kurz angedeutet wurden. Der Vortrag, den Zill vorbereitet hatte, hatte jedoch mit der eigentlichen Thematik wenig zu tun. Es gab keine Hauptthese, die der Thematik voran gestellt wurde. Ich fühlte mich an diesem Abend an mein erstes Referat an der Universität Potsdam erinnert. Damals hatte ich das Thema komplett verfehlt, stammelte in meinem Vortrag und wirkte vor versammelter Mannschaft völlig unbeholfen, während ich ablas, was ich mir aufgeschrieben hatte. Es war einer dieser Urkatastrophen des Studiums, die sich gern ins Gedächtnis einbrennen und die mich in Albträumen noch heute heimsuchen. 
Wenn man mich fragt, was mir Geschichte gebracht hat, dann antworte ich meistens, dass ich lernte frei zu sprechen. Das scheint an Rüdiger Zill an diesem Abend spurlos vorbei gegangen zu sein. Der Vortrag war komplett abgelesen und seine Hände feierten stets eine Party in den Hosentaschen. Die Powerpoint-Präsentation war eine lose Ansammlung nichtssagender Bilder, die zwar mühelos den Vortrag im Allgemeinen unterstrichen, es aber nicht schafften die Worte des Vortragenden zu unterstützen. Eine absolute Beleidigung fürs Auge waren die grauen Test-Bilder und die schwarze Schrift auf dunklem Grund. 
Inhaltlich gesehen sträubten sich mir das eine oder andere Mal die Haare. Einige Aspekte, die Zill nannte, sind nämlich mehr als fragwürdig gewesen. Er sieht den Erfolg der Serien im Wettlauf der beiden Supermächte um den Weltraum von dem wir wissen, dass hier die Sowjetunion mit Projekten wie Laika, Sputnik und dem Herrn Gagarin einen großen Vorsprung hatte, bis die USA auf den Trichter kamen ein Filmstudio in den Mond zu verwandeln und eine Mondlandung zu inszenieren. Nein, im Ernst, ich glaube nicht an Verschwörungstheorien und die Mondlandung hat statt gefunden, aber Zill ging auf diesen Wettlauf nicht weiter ein, denn er fiel nur im Nebensatz. Dieses Weltraumrennen hat meines Erachtens, wenn überhaupt, einen eher kleineren Einfluss auf den kommerziellen Erfolg der Serien gehabt. Die Fans tragen bis heute einen großen Teil der Verantwortung für die Fortsetzung der Franchises.
Star Trek so Zill, sei innerhalb der TOS-Staffeln vom Wagentrek-Gedanken durchdrungen gewesen. Unglücklicherweise zeigte Zill dann auch den Ausschnitt, in dem Gene Roddenberry sagte, dass dies nur ein Vehikel gewesen sei um die Serie zu verkaufen. Tatsächlich ist Star Trek von einem explorativen Gedanken durchdrungen, aber Kirk & Co sind nicht gekommen um zu bleiben, sondern um freundschaftliche Bande mit anderen Spezies des Universums zu knüpfen. Mit dem Wagentrek der amerikanischen Kolonisation hat das recht wenig zu tun. 
Zill ging auf einige Andeutungen, die er machte nicht ein und liess sie komplett bedeutungsschwanger im Raum verklingen. Dazu gehörte die Anspielungen auf die Amazonenkönigin Penthesilea und des "Prinzen von Homburg". Erst in der Diskussion wurde zumindest der Genderaspekt beider Serien betont, wenngleich ich mich frage, was die Gender-Diskussion mit dem Kalten Krieg als Thema zu tun hat. Diese Bezüge aussen vor zu lassen und sie nur am Rande zu erwähnen machte es für den Laien etwas schwer zu folgen. Wenn der Vortrag schon für ein Publikum außerhalb der Geisteswissenschaften geschrieben worden ist, hätte ich mir gewünscht, dass auf diese Vergleiche genauer eingegangen wird. 


Genderdebatten in Star Trek wären schon eine eigene Lesung wert.

Die nachfolgende Diskussion glich einer Altherrenrunde, die alte Geschichten miteinander austauschte und so dem lauschenden Publikum das Gefühl zu vermitteln, nicht teilhaben zu können. Zudem wurde mir das Thema von der Moderatorin zu sehr in die Genderdebatte gelenkt. Wir sind uns sicher einig, dass das Frauenbild bei beiden Serien eher unterirdisch repräsentiert zu sein scheint und sie im Zweifelsfall eher Stichwortgeberinnen waren. Uhura jedoch als Telefonistin unter Kirk abstempeln zu wollen, wird ihrer Rolle nicht gerecht. Unter Star Trek-Fans ist der erste Fernseh-Kuss zwischen einer schwarzen Schauspielerin und einem weißen Darsteller mittlerweile berühmt. Die Frauen in RPO wirken wie die abgebrühten Versionen ihrer männlichen Pendants. Beiden Serien ist allerdings zu eigen, dass sie versuchen eigene Wege zu gehen, sich aber nicht wirklich in ihren Geschlechterbilden unterscheiden. Die Frau ist in beiden Serien immer noch Anschauungsobjekt und dient dem männlichen Begehren als "Love interest". Hier wirklich eine Serie mit ihren vorhandenen Rollenklischees als führend in der Geschlechterbildebatte hervorheben zu wollen, zeugt meiner Meinung nach von einer Fehlinterpretation. 

Meine Frage, ob sich das zukünftige Bild der Menschheit bei Star Trek eher aufhellt, wurde übrigens damit beantwortet das RPO nur 7 Folgen Zeit hatte, seine Geschichten zu erzählen. Das mag sicher sein, aber das ist keine Begründung für den anderen Weg der Verständigung, den die Crew der Enterprise im Laufe ihrer drei Staffeln ging. Ebenso hätte es auch hier Mord und Totschlag geben können sowie beständige Kriege mit einem ewigen Feind im Hintergrund. Ich verweise damit auf die Sichtweise unseres Interviewpartners Prof. Dr. Pröve, der in Star Trek immer die diplomatischen Wege der Serie hervorgehoben hat. So wirkte das Ganze leider wie ein Schlagabtausch und anstatt einer der beiden Serien zu unterminieren, denn gelegentlich neigte Zill dazu einer der beiden Serien abzuwerten, hätte er besser daran getan, sich die Bezüge zum Kalten Krieg genauer anzusehen. Diese waren ins einem Vortrag äußerst spärlich ausgefallen. 

Fazit
Ich hatte mehr erwartet und wurde leider maßlos enttäuscht, denn auch die anschließende Diskussion der Teilnehmer, die gewiss einen teil des Kalten Krieges miterlebt hatten, führte für mich leider in die falsche Richtung. In unserer Runde nach der Lesung kamen wir dann schließlich zum dem eindeutigen Ergebnis: Thema verfehlt. Ich hätte jetzt noch stärker auf die philosophischen Bezüge eingehen können, aber ich habe weder ethische noch metaphysische Ansätze im Vortrag finden können und wenn dann waren es sicher kurze Erwähnungen, die kein Gewicht im Vortrag fanden. Die literarischen Bezüge sind sicher interessant, jedoch fehlte mir hier die Einbettung in das Thema weswegen der Prinz von Homburg-Bezug spekulativ bleiben muss, auch wenn es für Zill hier sicher offensichtliche Deutungen gibt. Der sechste Teil der Filmreihe gibt sehr deutliche Bezüge auf den Kalten Krieg mit teilweise direkten Zitaten wieder, sodass ich mir gewünscht hätte, Zill wäre darauf zumindest kurz eingegangen, aber so blieb der Vortrag leider hinter den Erwartungen zurück. 

Samstag, 12. Juli 2014

Der Fußball der Zukunft

Während gerade in Brasilien die Fußballweltmeisterschaft lebendig unter Beweis stellt, von welch riesigem gesamtplanetarischen Interesse dieses sportliche Großereignis tatsächlich ist, bleibt es auf unserem Blog erstaunlich ruhig um dieses alles beherrschende Thema. Und das, obwohl erklärte Fußballfans die Reihen der Tafelrunde füllen, der Aufstieg eines britischen Drittligisten auf unserem Block frenetisch zelebriert wurde und bei einigen Fußballspielen eines lokalen Clubs sogar ein Banner mit der klingonischen Triskel zu sehen ist!
Während sich also heute Abend Brasilien und die Niederlande um die Bronzemedaille balgen und morgen Deutschland gegen Argentinien versuchen wird, den vierten WM-Titel seiner Verbandshistorie perfekt zu machen, ist es vielleicht an der Zeit, einmal einen genaueren Blick auf die überschaubare Menge an Fußballreferenzen im Star-Trek-Universum zu werfen. Tatsächlich kam selbst die amerikanische Franchise nämlich nicht umhin, die mit Abstand beliebteste Sportart der Erde hin und wieder mit einer Erwähnung zu segnen, auch wenn sie immer wieder auf die in unseren Breiten so unübliche wie unbeliebte Bezeichnung "Soccer" zurückgriffen. Die besten drei Aussagen zur Zukunft dieses Breitensports hat die Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" Potsdam-Babelsberg an dieser Stelle einmal zusammengetragen, um auch einen Ausblick bieten zu können, inwiefern die Sportart in dem (fiktiven) Universum Gene Roddenberrys verwurzelt sein könnte.

#3. Golanga. Gleich die erste Frage, die Benjamin Sisko einer vermeintlich unfreiwillig abgestürzten und jahrelang isolierten Kolonistengruppe in "Das Paradiesexperiment" beantworten muss, gilt dem aktuellen Fußballweltmeister. Er wird außerdem nach einem der größten Spieler der damaligen Zeit gefragt, der auf den Namen "Golanga" hört. Wir erfahren im Zuge der Ausführungen Siskos, dass der Spieler nach einer Knieverletzung im Jahr 2366 ein Bio-Implantat eingesetzt bekam, jedoch nicht wieder an seine vorherigen Leistungen anknüpfen konnte.
Bereits dieser Umstand verrät uns, dass Fußball noch immer einen so hohen Stellenwert einnehmen muss, wenn selbst jemand wie der Baseball-Fan Benjamin Sisko dazu einige detaillierte Auskünfte geben kann (allerdings kann er zwar genau sagen, wann Golanga sein künstliches Knie erhielt, aber nicht, wer die Weltmeisterschaft im Vorjahr gewann).
Auch die Verwendung des Namens "Golanga" impliziert, dass es noch immer so etwas wie Fußball-Superstars gibt und diese noch immer für sich allein stehende Künstlernamen wie Pelé, Hulk oder Zico verwenden. Allerdings klingt das Wort recht afrikanisch, während die Tradition der Verwendung von Pseudonymen heutzutage vor allem eine brasilianische Eigenart darstellt. Doch auch darin kann man den pluralistischen und positiven Ansatz wiedererkennen, mit dem Star Trek die menschliche Zukunft zeichnet und in der die Bewohner aller Kontinente die gleichen Chancen haben. Bedenkt man nun, dass die letzten beiden afrikanischen Mannschaften bereits im Achtelfinale die Segel streichen mussten, merkt man, wie weit wir von einer solch utopischen Vorstellung noch immer entfernt sind.


#2. Jugendspieler Worf. In "Die Reise nach Risa" stimmt der klingonische Sternenflottenoffizier Worf vergleichsweise traurige Töne an, als er seiner späteren Ehefrau Jadzia Dax gesteht, wie seine verkorkste Spielerkarriere verlief.
Irgendwo in den Schulwettbewerben der Farmerwelt Gault war der Adoptivsohn der Rozhenkos Mitglied einer Schülermannschaft, die kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft stand. Als sich ein Unentschieden abzeichnete und gegen Ende der zweiten Halbzeit zur Ecke gepfiffen wurde, stieg der junge Worf so überzogen in das Kopfballduell mit einem Gegner namens Mikel ein, dass dieser auf dem Spielfeld liegen blieb, während dem Klingonen das entscheidende Tor gelang. Der gegnerische Spieler erlag einer Genickverletzungen, was den späteren Sicherheitsoffizier der Enterprise noch Jahre später belasten sollte.
Der Vorfall verrät uns vor allem zwei Dinge über die Bedeutung des Fußballs in der Zukunft.
Zum einen scheint Fußball selbst auf abgelegenen und vermeintlich rückständigen Föderationswelten wie Gault fest etabliert zu sein und von den Kolonisten gepflegt zu werden.
Zum anderen gibt es scheinbar keine Berührungsängste mit anderen Spezies, die am Freizeitsport der Menschen ohne Einschränkungen teilnehmen können. Bedenkt man nämlich, dass andere Völker wie Klingonen, Vulkanier oder gar Horta den Menschen körperlich deutlich überlegen sind, ist es nicht unbedingt selbstverständlich, dass sie an diesem doch sehr körperbetonten Spiel teilnehmen dürfen. Doch scheinbar hat die Menschheit in der Zukunft nur wenig Vorbehalte gegen die Veränderungen zu haben, die der Sport im Zuge dieser Öffnung sicherlich erleben würde. Bedenkt man, wie sehr sich der Weltverband FIFA lange Zeit gegen Frauenfußball, Torlinientechnik oder den Videobeweis sträubte, erscheint dies nicht minder utopisch als ein afrikanischer Fußballweltmeister.



#1. Football's coming Home. In der Enterprise-Episode "Minenfeld" gibt Captain Jonathan Archer einen Einblick in die Fußballwelt der Zukunft, als er sich nach Reeds Meinung erkundigt:

Archer: "Ich habe gehört, England ist im Finale der Weltmeisterschaft."
Reed: "Was meinen Sie bitte?"
Archer: "Die Weltmeisterschaft! Soccer!"
Reed: "Oh, ich bin nicht sehr an Fußball interessiert, Sir."

Dieser Dialogausschnitt bietet nicht nur den chronologisch frühesten Beleg einer noch immer ausgetragenen Weltmeisterschaft, sondern verrät uns auch, dass entgegen heutiger Gewohnheiten England für das globale Endspiel planen kann. Doch leider hat uns die deutsche Synchronisation hier ein Schnippchen geschlagen, denn im englischsprachigen Original heißt es lediglich:

"I heard that England made it to the Finals of World Cup!"

Das könnte genauso gut bedeuten, dass sich "Three Lions" für die Ausscheidungsspiele an sich qualifizieren konnte und nun z.B. an der Gruppenphase der WM teilnehmen könnte.
Allerdings wirkt der Rahmen befremdlich, denn die genannte Enterprise-Folge spielt im Jahr 2152. Geht man davon aus, dass Weltmeisterschaften wie heute auch alle vier Jahre ausgetragen werden, so ergibt dies vom aktuellen Turnier in Brasilien aus gerechnet jeweils eine Weltmeisterschaft im Jahr 2150 und eine im Jahr 2154, jedoch keines zu jenem Zeitraum, in dem die NX-01 zum ersten Mal auf die Romulaner trifft (an dieser Stelle sollte man vielleicht erwähnen, dass dies nicht der einzige Anachronismus innerhalb dieser in Fankreisen höchst umstrittenen Episode ist).
Doch findige Editoren des Online-Nachschlagewerkes Memory Alpha sind auch für diesen Fall nicht um eine Ausrede verlegen. So könnte es ja beispielsweise sein, dass die Kriege auf der Erde (Eugenische Kriege/ Dritter Weltkrieg) eine Aussetzung des Wettbewerbes erforderten.
Tatsächlich gibt es für eine solche Auszeit ein historisches Vorbild, denn die Turniere 1942 und 1946 waren im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges bereits an Deutschland und Brasilien vergeben worden. Doch der Kriegsausbruch am 1. September 1939 machte den Veranstaltern einen dicken Strich durch die Rechnung und an eine Austragung dachte damals niemand mehr.
Allerdings wirkte sich diese Pause nicht auf den Vierjahresintervall aus, da nach dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen unter Beibehaltung des bisherigen Rhythmus' 1950 in Brasilien der Ball wieder zum Laufen gebracht wurde (die Olympischen Spiele behielten gar über den Verlauf zweier Weltkriege den Vierjahresabstand unverändert bei).
Doch für die Erklärungsversuche der Beitragsfabrikanten bedeutet dieses Argument nur einen unbedeutenden Rückschlag, denn es könnte ja sein, dass sich die Mannschaft bereits vorzeitig qualifizieren konnte.
Doch auch dieser Umstand erscheint sehr unwahrscheinlich, da "Minenfeld" zu einer Zeit spielt (zwischen 12. April 2152 laut "Carbon Creek" und 14. August 2152 laut "Eigenarten"), die in etwa der Austragung der Fußballeuropameisterschaft entsprechen dürfte. Erst im Anschluss an diesen Wettbewerb wird eine Qualifikation für die anstehende WM überhaupt erst begonnen; dass sich eine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt bereits qualifiziert hat, erscheint höchst unglaubwürdig,
Aber gibt es gar keine Möglichkeit, Archers Aussage noch ins rechte Licht zu rücken?
Das wird schwierig, aber meiner Meinung nach wäre die wahrscheinlichste Variante, dass der amerikanische Wasserball-Anhänger Archer, der ohnehin nur Hörensagen als Quelle für seine Informationen geltend machen kann, schlichtweg die Fußballweltmeisterschaft mit der Fußballeuropameisterschaft verwechselt hat...


Die traurige Wahrheit ist aber wohl viel eher, dass die Verantwortlichen schlichtweg keine Ahnung vom in Amerika eher exotischen Nischensport Fußball hatten und die deutsche Übersetzung dem Chaos schließlich seine endgültige Gestalt verlieh. Schon in der angesprochenen DS9-Episode "Das Paradiesexperiment" lautete die Frage im Original lediglich (grob übersetzt), wer denn im Fußball gewonnen hätte. Erst die deutsche Synchronisation rückte dieses Interesse in die Nähe der Weltmeisterschaft, obgleich die ebenso mutige wie in dieser Form nie gestellte Frage Siskos an O'Brien, wer dieses Ereignis im letzten Jahr gewonnen hätte, genauso aus der Luft gegriffen wäre. Eine WM im Jahre 2369 wäre nämlich nicht nur nach aktuellem Intervall ausgeschlossen, sondern auch nach dem in Enterprise angeregten Abstand.

Bildquelle: Pinterest.com


Mit diesen drei Einblicken könnte dieser Beitrag auch schon beendet sein, wenn sich nicht der umstrittene FIFA-Präsident Joseph Blatter im Vorfeld der Weltmeisterschaft zu Gedankenspielen hätte hinreißen lassen, die die Beteiligung von Außerirdischen am Krönungswettkampf der Sportart beinhaltete. Anstatt sich zu den Korruptionsvorwürfen zur WM-Vergabe nach Katar zu stellen, beantwortete er lieber diese sinnvolle Reporterfrage:

"We shall wonder if one day our game is played on another planet? Why not? Then we will have not only a World Cup we will have inter-planetary competitions. Why not?

Meine (wie gewohnt) sehr freie Übersetzung dazu:

"Ob wir uns fragen, ob eines Tages unsere Sportart auch auf anderen Planeten gespielt wird? Warum nicht? Dann würden wir nicht nur eine Weltmeisterschaft haben, sondern auch interplanetare Wettkämpfe. Warum nicht?"

Diese Aussage lässt uns nun mit der recht interessanten Frage zurück, welche Entfaltungsmöglichkeiten Fußball in der Star-Trek-Zukunft noch offenstehen. Daher wollen wir anhand der gewonnenen Erkenntnisse den Stand der Dinge noch einmal zusammenfassen.


Wie wir anhand des Beispiels Gaults sehen können, ist Fußball noch immer ein weit verbreiteter und auch populärer Sport. Es gibt noch immer eine Weltmeisterschaft auf dem Planeten Erde.

Bildquelle: Cheezburger.com
Allerdings war noch nichts darüber zu hören, ob es ein Turnier der verschiedenen Erdkolonien gibt, obgleich die Verbreitung des Sports diesen Umstand immerhin nicht ausschließt.
Noch schwieriger ist es zu sagen, ob es sogar Turniere zwischen den verschiedenen Völkern der Föderation oder sogar darüber hinaus gibt. Zwar wurde der Klingone Worf auf einer Erdenkolonie Fußballspieler, aber ob auch auf anderen Welten der Siegeszug der Sportart wirklich so sehr um sich greift wie bei uns, darf zumindest bezweifelt werden. Da es bei den ohnehin wenigen Hinweisen zu keinerlei Referenzen zur Verbreitung von Erdsportarten auf anderen Planeten gibt, bleiben Spekulationen Tür und Tor geöffnet.

Da aber Science Fiction auch immer ein Spiegel der Gegenwart ist, kann man sich leicht ausmalen, wie ein großes Turnier aller Bewohner der Milchstraße aussehen könnte, wenn man einfach die aktuelle Weltmeisterschaft als Blaupause als Grundlage nimmt.
Der Führungsspieler einer Bolz- und Tretermannschaft beißt den gegnerischen Verteidiger?
Klingt nach Klingone.
Eine Mannschaft setzt den Führungsspieler durch ein grausames Taktikfoul außer Gefecht?
Ganz klar die Romulaner.
Die Gastgeber werden durch eine kühl-rationale und logische Spielweise sieben zu eins abgefertigt?
Eindeutig die Vulkanier.


Bildquelle: Pinterest.com
Und die Menschen?


Ihnen winkt wohl im sportlichen Vergleich mit körperlich weit überlegenen Spezies das gleiche Schicksal wie den Engländern: Obwohl sie das Spiel, wie wir es heute kennen erfunden und kultiviert haben, müssen sie bereits in der Vorrunde sang- und klanglos ausscheiden.

Bildquelle: Cheezburger.com
In diesem Sinne: Viel Vergnügen bei den letzten beiden Spielen der Weltmeisterschaft. Genießt das Kräftemessen zwischen halbwegs ebenbürtigen Menschen... 

...solange es in dieser Form noch möglich ist.