Freitag, 8. März 2013

Die Tafelrunde wünscht: Alles Gute zum Frauentag!

Dank der aktuellen Radio-Eins-Themenwoche habe ich eine wichtige Erkenntnis für mein Leben gewonnen.
Ich bin sexistisch.
Nicht dass ich Frauen für minderwertig halte, geringere Gehälter für gleiche Arbeit in Ordnung finde oder die Intelligenz des anderen Geschlechts bestreiten würde.
Nein!
Mein Vergehen ist ungleich subtiler. Ich gehöre einer Gruppe Männer an, die 'wohlwollend sexistisch' ist.
Das heißt im Klartext: Ich halte Frauen die Tür auf, nehme ihnen schwere Taschen zum Tragen ab oder bringe ihnen Blumen zu besonderen Feiertagen.
Das ist natürlich unglaublich gehässig von mir. Aber was soll ich machen? Ich bin auch nur das Produkt meiner eigenen Erziehung! Und meiner Erziehung verdanke ich, als Kind der Wendegeneration, einzig und allein dem Fernsehen. Besonders Science Fiction hab ich seit Kindestagen nachweislich geliebt.
'Science Fiction?' - wird sich jetzt die ein oder andere Latte-Macchiato-Mutter Neuköllns fragen, das ist doch dieses Star Wars, das mit seinem Lego-Konsum muslimische Mitbürger diskriminiert?!
Ich könnte 'Nein!' sagen, aber schauen wir uns doch einmal spaßenshalber an, was uns dieses 'Star Wars' über Frauen lehrt!
In dieser Science-Fiction-Sparte gibt es Sage-und-Schreibe drei zentrale Frauenrollen. Um sie bildhaft einmal vorzustellen:


Ich persönlich bin aber mit einem ganz anderen Bild aufgewachsen. Die vergleichsweise vielen Frauenbilder, denen ich in meiner Jungend anhing, haben ganz andere Ideale, Werte und Moralvorstellungen bedient:

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Die Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" Potsdam-Babelsberg wünscht in diesem Zuge also allen Frauen, allen Leserinnen, Star-Trek-FanInnen (hoffentlich ist das richtig gegendert) und Mitgliedern wirklich nur das Beste und sagt 'Danke' dafür, dass ohne Frauen Star Trek auch ein gutes Stück Charakter fehlen würde (selbst wenn das 'wohlwollend sexistisch' klingt).
Und wie könnte man besser feiern, als all diese von uns geschätzten Wesen zu treffen?
Gar nicht!
Deshalb kommt unsere kleine Runde auch am Frauentag im Lokal "Albers" wieder zusammen, um sich bei Mitgliedern wie Lwaxana, Gaya, Mirima, Ensign, Kalami oder Sotuphar mal einfach dafür erkenntlich zu zeigen, dass sie da sind und mit ihrer Anwesenheit in unserer Runde beweisen, dass Frauenquoten in den wirklich wichtigen Bereichen der Gesellschaft ganz von allein Wirklichkeit geworden sind.

Mittwoch, 6. März 2013

Star Treks beste Sprüche - Die neue Umfrage

Wie nicht anders zu erwarten, hat Nicholas Meyer in unserer Umfrage nach dem beliebtesten Star Trek Regisseur das Rennen gemacht. Zumindest habe ich damit gerechnet. Und natürlich sind ST II und ST VI zu Recht bis heute mit die beliebtesten Star Trek Filme!  Glückwunsch!
Interessant sind die folgenden Plätze. Jonathan Frakes auf Platz zwei und Leonard Nimoy auf Platz drei waren für mich nachvollziehbar, um nicht zu sagen LOGISCH! Etwas verwundert war ich allerdings über das doch recht gute Abschneiden von William Shatner - vor J.J.Abrams, das hätte ich nicht gedacht!
Stuart Baird auf dem letzten Platz; tja, wohl nicht umsonst war danach mit Star Trek im Kino erst mal Schluß! Obwohl ich den Film ja mochte...Aber warum jetzt der Regisseur von "Treffen der Generationen", David Carson, so weit hinten landete?

Und bevor jetzt wieder eine lange umfragelose Zeit eintritt, hier gleich unsere nächste Abstimmung!
Es geht um Sprüche, die unverkennbar zu Star Trek gehören und zu Recht Teil der Popkultur geworden sind.

Tee, Earl Grey, heiß. Captain Picards Standardbestellung am Replikator. (TNG)
Kaffee, schwarz.
Captain Janeways Standardbestellung am Replikator. (VOY)
Alter Mann. Siskos Spitzname für Dax. (DS9)
Ich bin nur ein einfacher Schneider. Garaks Stellenbeschreibung. (DS9)
Faszinierend. Spocks Standardkommentar. (TOS)
Widerstand ist zwecklos. Hallo! auf Borg. (TNG/ VOY)
Ich bin Arzt, kein...
Pilles Standardkommentar. (TOS)
Energie! Captain Picards Abflugbefehl. (TNG)
Machen sie’s so. Captain Picards Standardkommentar. (TNG)
Bitte nennen sie die Art des medizinischen Notfalls. Standardfloskel eines Standard-MHNs. (VOY)
Er ist tot, Jim.
Pilles anderer Standardkommentar. (TOS)
Heute ist ein guter Tag zum Sterben. Standardfloskel eines klingonischen Kriegers. (TNG, DS9)

Na dann, Energie! Bei dieser faszinierenden Umfrage ist der Widerstand eindeutig zwecklos, viel Spaß!


Und weil wir grad bei "Faszinierend" sind, nachträgliche Glückwünsche zum Geburtstag an die wohl kühlste Vulkanierin mit den süßesten Schmollmund, T'Pol, bzw. deren Darstellerin, Jolene Blalock! Die hatte nämlich am 5.März Geburtstag und wurde 38 Jahre alt!

Quelle: Memory Alpha

Dienstag, 5. März 2013

LeVar Burton: Ein Kommentar zu seinen Kommentaren


Nun also auch LeVar Burton.

Nachdem bereits William Shatner seinen Glaubensgenossen J.J. Abrams unfeinerweise als 'Schwein' bezeichnete, warf auch der TNG-Star LeVar Burton laut Trekzone dem Regisseur des kommenden zwölften Kinofilms vor, "[...] egozentrisch und unreif" zu sein.

Wie konnte es soweit kommen?

Nun, in letzter Zeit ist es vergleichsweise still um den Schauspieler geworden, der mit "Roots/ Wurzeln", "Reading Rainbow" oder eben "Star Trek: The Next Generation" einen gewissen Berühmtheitsgrad erwerben konnte. Seit "Star Trek Nemesis" im Jahre 2003 sprang neben einigen Voiceovers allerdings gerade einmal eine Nebenrolle in der von Mike Sussman mitentwickelten Krimiserie "Perception" heraus. Daneben hielt er sein Andenken mit Auftritten in der 'Big Bang Theory' und 'Community' über Wasser.



Verständlich, wenn man sich daher an jenen Rollen festhält, die den Grundstock für die eigene Popularität legten. Seine Verbundenheit ist sogar auf seinem Körper eingebrannt: Ein Tattoo, dass jeweils als 'LeVar' und 'Kunta' gelesen werden kann, ziert seinen rechten Oberarm.
Entsprechend empfindlich reagiert er daher auch auf Kritik an den Produktionen, die ihn selbst zum Ruhm verholfen haben, von dem er heute noch zehrt.

Bildquelle: Trekmovie
So trafen die Äußerungen Quentin Tarantinos, die Charaktere seines aktuellen Films wären realistischer als die in 'Roots', beim tättowierten Hauptsdarsteller auf nur wenig Gegenliebe. Burton nannte Tarentinos Werke "wunderbare Fantasien von Halbwüchsigen auf Steroiden" und warf dem Regisseur Verneinung der Geschichte vor (das alles tat er allerdings bereits zuvor in einem Interview mit Ebony.com).
Und mal Hand auf's Herz: Wer denn "Django Unchained" bereits gesehen hat und das allen Ernstes für eine historisch glaubwürdige Darstellung hält, muss wohl in der Schule mit Abwesenheit geglänzt haben oder wohlmöglich ein Opfer des amerikanischen Bildungssystems sein.

Etwas besser erwischte es J.J. Abrams. Zwar lobte Burton dessen letzten Film und seinen Einfluss auf eine neue Generation von Star-Trek-Fans, doch er verwehrte sich gegen Äußerungen Abrams', dass dieser sich wünsche, 'sein Star Trek' möge das einzige sein, an das man sich erinnert.
So gab Burton zu Protokoll:

"Ich komme grade von einer Konferenz mit Advanced Micro Devices aus San Francisco und die arbeiten im Moment an einer Technologie, die in Richtung Holodeck führt. Das gab es bei Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert. Und das ist ein Beitrag Star Treks zur Kultur. Wenn jetzt J.J. Abrams sagt, dass es kein Star Trek außer jenem, das ich mache, geben soll, sage ich 'Schwachsinn', J.J."

Darf jemand, dessen Beiträge zur Film- und Fernsehwelt in der letzten Zeit so rückläufig sind, sich dementsprechend äußern?
Kann jemand, der nie mit Abrams oder Tarantino zusammengearbeitet hat, wirklich derlei Kritik üben?
Muss denn wirklich jeder, der eine Hauptrolle in einer Star-Trek-Serie gespielt hat, seinen Senf zum Abramstrek reichen?

Bildquelle: ebony.com
Ja natürlich!
LeVar Burton ist schließlich nicht irgendwer.
LeVar Burton hat Geordi LaForge verkörpert und Kunta Kinte.
Wer bitteschön, wenn nicht er sollte entsprechenden Behauptungen entgegentreten?
Nicht zu Unrecht verwies Burton in dem Interview, das ursprünglich von der Toronto Sun geführt wurde, darauf, dass er seit 36 Jahren im Schauspielgewerbe tätig ist. Diese Expertise gepaart mit der Tatsache, dass er tatsächlich mit beiden Vorläufern in direkt Verbindung steht, bringt ihn tatsächlich in die Position, auch einmal auf den Tisch zu hauen und Kritik zu üben.

Und er steht ja nicht allein da. Wir alle sind uns wohl nur allzu deutlich bewusst, dass es eine ganze Reihe von Fans gibt, die J.J. Abrams eher kritisch gegenüberstehen und für die Burtons Kritik durchaus angebracht scheint. Persönlich hatte selbst ich im Jahr 2009 das Gefühl, der neue Film sei eine Degradierung chronologisch nachfolgender Serien wie TNG, DS9 oder Voyager.
Auch wenn Burton via Twitter zu dem Interview reumütig wissen ließ, dass es ihm manchmal schwerfalle, seine Zunge zu zügeln, war seine Kritik doch vergleichsweise ausgewogen:
Zum einen lobte er Star Trek XI und dessen Einfluss und zum anderen bezog sich seine Kritik lediglich auf Äußerungen, die ihm zu Ohren gekommen waren.
Das Ganze sollte man also schlichtweg nicht unbedingt überbewerten, denn schon kurz vor dem Start von TNG im Jahr 1987 äußerte einer der TOS-Hauptdarsteller zu der aufkommenden neuen Serie:

"Ich verstehe nicht, warum die das machen. Ich nehme mal an, dass Paramount denkt, dass sie das Star-Trek-Phänomen am Laufen halten können. Es ist unwahrscheinlich, dass wir ewig so weitermachen können und daher probieren die es auf diesem Weg. Aber es gibt nur ein Star Trek: unseres. "

Doch das hielt eben jenen DeForest Kelley bekanntlich auch nicht davon ab, im Pilotfilm "Der Mächtige" seine Rolle als Leonard "Pille" McCoy aufzugreifen.

Einen Generationenkonflikt sucht man hier jedoch vergeblich. Burtons Kritik minimierte weder Abrams Leistungen oder beruflichen Fähigkeiten, sondern bezog sich auf dessen öffentliche Selbstdarstellung. Seine harschen Worte für Tarantino entbehren ebenfalls nicht eines wahren Kerns, denn der Vergleich von "Django Unchained" mit "Roots" ist in etwa so treffend wie der von "Nosferatu" und "Twilight".
LeVar Burton hat also keinen Grund, sich zu entschuldigen. Er hat seine Meinung gesagt, und wenn man bedenkt, wie viele seiner Kollegen lieber die Klappe halten, um sich zukünftige Engagements nicht zu verbauen, kann man über die zur Schau gestellte Ehrlichkeit nur dankbar sein.*



*Dafür kann man ihm hierzulande übrigens sogar persönlich "Danke" sagen, denn der gebürtige Landstuhler kommt im Rahmen der FedCon Anfang Mai zurück in sein Geburtsland Deutschland.