Donnerstag, 25. Oktober 2018

Turons Senf zur Star Trek Destination Birmingham

Warum nach San Francisco reisen - die Starfleet-Academy befand sich für 3 Tage in Birmingham

Einleitung.
Am vergangenen Wochenende war eine fünfköpfige Delegation der Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" aus Potsdam Babelsberg weit entfernt von ihrer Heimat in Großbritannien unterwegs, um im englischen Birmingham bei ihrer ersten gemeinsamen Auslands-Convention die dortige Destination Star Trek zu besuchen. Ob sich der Sprung über den Ärmelkanal wirklich gelohnt hat, hat Turon47 in kurzen Stichpunkten einmal zusammengetragen.

Der Eingang zur Glückseeligkeit

Lobenswerte Aspekte.

Standort.
Um es vorwegzunehmen: Die Stadt, in der Ozzy Osbourne geboren wurde, Peaky Blinders spielt und Cadbury-Schokolade produziert wird, ist keine sehr sehenswerte Metropole. Was die Industrialisierung, deutschen Bombenangriffe und die Neubauwut der Sechziger Jahre überlebt hat, lohnt einen Besuch kaum.
Aber vor den Toren der zweitgrößten Stadt Großbritanniens, existiert ein anderes Birmingham: Wo der Flughafen der Stadt mit einem Bahnhof verbunden ist, findet man auch ein riesiges Messezentrum mit geräumigen Hallen, ein Einkaufzentrum und eine Reihe Hotels mit unterschiedlichen Preisklassen.  Zu Fuß, per Bus oder via Monorail miteinander verbunden hat man keinerlei Probleme, Veranstaltungen an diesem Ort zu erreichen und die Flugverkehrsanbindungen nach ganz Europa und New York findet auch internationales Publikum problemlos seinen Weg hierher. So verwundert es wohl kaum, dass neben Schotten, Engländern, Walisern und Iren auch viele Deutsche, Niederländer, Polen, Belgier oder Tschechen zum multikulturellen Flair der Veranstaltung beitrugen. Sogar muslinische Fans wurden gesichtet.

Star Trek verbindet!
Staraufgebot.
Zugegeben: Keiner der Hauptdarsteller aus Enterprise hat es nach Birmingham geschafft. Auch TNG war mit drei Main-Cast-Mitgliedern nur mäßig vertreten und das, obwohl Patrick Stewarts Heimat nicht allzu weit entfernt liegt. Immerhin waren mit Kate Mulgrew und Jeri Ryan zwei zentrale  Voyager-Schauspieler zugegen.
Es waren aber andere Star-Trek-Serien, wegen derer die Fans in Scharen durch die Tore der Convention strömten.
So fehlte von den überlebenden  Hautdarstellern der Originalserie nur George Takei, während Nichelle Nichols, William Shatner und Walter Koenig dem fortgeschrittenen Alter und damit einhergehenden Schwierigkeiten zum Trotz die beschwerliche Reise auf sich nahmen.

ein Wiedersehen mit Horta - William Shatner
Damar aka Casey Biggs
Im fünfundzwanzigsten Jubiläumsjahr von Deep Space Nine waren es allein Avery Brooks, Colm Meaney und James Darren, die durch ihre Abwesenheit eine umfassende Wiedervereinigung der Raumstationsbesatzung verhinderten.
Besonders war Birmingham aber dadurch, dass es die erste Convention war, die die gesamte Hauptdarstellerriege der neuesten Star-Trek-Serie Discovery umfasste; nicht zuletzt deshalb, weil die Darsteller noch nicht auf allzu vielen Veranstaltungen dieser Art zugegen waren und im Gegensatz zu vielen ihrer Alt-Trek-Kollegen noch jene unverbrauchte Offenheit zeigten, die man als alter Convention-Hase längst verlorengegangen glaubte.

Angebot.
Auch wenn die nur zur Hälfte genutzte Halle fünf im ersten Augenblick recht überschaubar wirkte, hatte sie einiges zu bieten. Etwa eine Ausstellung zu den Spiegeluniversums-Props, verschiedene Fan-Club-Stände oder einen Präsentationsbereich der europäischen Raumfahrtorganisation ESA, die zum Schlendern einluden. Verschiedene Händler boten ihre Waren feil, darunter neben bärtigen, altbekannten Gesichtern wie Martin Netter von Filmwelt-Center auch ausgefallene Exoten, wie ein kleiner Süßwarenhersteller aus dem südschottischen Galloway. Dazu gab es auch lokale Vertreter wie Forbidden Planet (deren Star-Trek-Palette auf der Convention die in jeder ihrer Filialen bei weitem übertraf) oder natürlich Eaglemoss, die für die ersten fünfzig Besucher des Tages sogar ein Supersondermodell der USS Glenn im Gepäck hatten.

Ihm haben wir die meiisten der Eaglemoss-Raumschiff-Designs zu verdanken
Doch damit nicht genug! Eine gesamte Ecke widmete sich allein Star-Trek-bezogenen Spielen wie Star Trek Panic, Star Trek Ascendancy oder Star Trek Attack Wing. Besonders lohnenswert war hier der Besuch des Rollenspielanbieters Modiphius, deren Entwickler Nathan Dowdell persönlich einige Szenarien aus seinem 'Star-Trek-Adventures' leitete.

Turon47 läßt sich aus erster Hand unterweisen
Selbst für das leibliche wohl war bestens gesorgt. Innerhalb der Halle gab es verschiedene Ständ, an denen man von Fish & Chips über Burritos zu Pies bis hin zu Pulled Pork Burger mit Apfelsoße eine große Bandbreite an Nahrungsquellen geboten bekam. Wem das nicht genügte, dem boten sich fußläufig reihenweise alternative Angebote außerhalb der Halle.
Ja selbst jenen, denen der Rummel irgendwann zu viel war, wurde eine Heimstätte gegeben: Inmitten des ganzen Trubels bot eine Screening Area, in der verschiedene Folgen unterschiedlicher Star-Trek-Serien liefen, Zuflucht.
Nach getaner Arbeit - Mugato müde


What We Left Behind.
Eines der absoluten Highlights der Convention war fraglos die Weltpremiere des langerwarteten Dokumentarfilms "What We Left Behind", der sich detailliert mit der Serie Deep Space Nine auseinandersetzte. Von allen anwesenden DS9-Schauspielern besucht und von Präsentator Ira Steven Behr persönlich mit einem Vorwort bedacht, erlebten viele europäische Unterstützer des weltweit von Fans finanzierten Projektes mit, welche Früchte ihre Investition getragen hat.
Um es vorwegzunehmen – es hat sich gelohnt (eine gesonderte Besprechung zur Doku findet sich hier).

Ja, der Typ hinter der Bar istt der echte Quark

Ablauf.
Nachdem Tafelrundenmitglieder bereits mehrfach Zeuge verschiedener Events der gleichen Ausrichter wurde und vor allem den Vergleich zu den deutschen Ablegern dieser Veranstaltung in Frankfurt und Dortmund ziehen kann, bleibt am Ende vor allem die Erkenntnis, dass das Konzept auf der Insel im Gegensatz zum deutschen Festland tatsächlich viel besser aufgeht. Ein signifikant höherer Anteil an Luxus-Ticket-Kunden, deutlich gesteigertes  Besucheraufkommen und größerer Andrang bei den Photoshoots machten diesen Gegensatz für den Besucher auch am eigenen Leib erlebbar. Selbst die Partys hatten mehr Pepp als ihre teutonischen Entsprechungen.
Dabei blieb alles erstaunlich zivilisiert. Ordner, Kassierer sowie Helfer blieben stets höflich, Schlangen wurden in mustergültig britischem Anstand eingehalten und es herrschte eine ansteckend positive Grundstimmung. Nicht ganz zu Unrecht war zumindest eines unserer anwesenden Tafelrundenmitglieder versucht, gleich ein Ticket für das nächste Jahr zu buchen, obgleich die Unwägbarkeiten des 2019 anstehenden Brexits diese Idee vorerst wohl unterbinden dürften.

Eine alte Tradition: Foto mit Dame in Grün!

Kritikwürdige Aspekte.

Organisation.
Auch wenn das Team eingespielt, der Veranstalter erfahren und der Austragungsort ideal ist, bedeutet das noch lange nicht, dass so eine Convention frei von Komplikationen ist. Vor allem am Sonnabend, als das Heer an Tageskarteninhabern die Besucherwellen zu einer Sturmflut anschwellen ließen, ging so einiges daneben.
Das fing bereits beim Einlass an, als die Ordnungskräfte allen Ernstes versuchten, die Wartenden in der leeren Halle nebenan zu sammeln, um sie anschließend durch den denselben Haupteingang zu schleusen, an dem ohnehin jeder vorbeimusste.
Es setzte sich bei den Photoshoots fort, von denen etwa eines von Nichelle Nichols spontan ausfiel, während der Andrang bei Kate Mulgrew so groß war, dass ein zusätzlicher Termin auf den Nachmittag eingefügt werden musste, um allen Wartenden gerecht zu werden.
Und schließlich hatten die Verantwortlichen die bildversessenen Fans in verschiedene Gruppen eingeteilt, nach denen sie aufgerufen wurden, aber dabei versäumt, diese Gruppennummer auf die Fototickets zu drucken, die sie selbst am entsprechenden Verkaufsstand ausgaben. Es gab noch einige weitere Momente, in denen es im eigentlich gut geölten Getriebe ordentlich knirschte, auch wenn ich an dieser Stelle relativierend einfügen muss, dass ich auf anderen Veranstaltungen dieser Art extremere Situationen erlebt habe.

Kastenwesen.

"You see Ladies, when you’re out with a Blinder, you don’t have to queue."
Arthur Shelby, in Peaky Blinders S1Nr01

Noch immer komme ich nicht über die Ironie hinweg, dass bei Star Trek im Zuge einer positiven menschlichen Entwicklung das Geld abgeschafft ist, während man auf Convention einen so unverhohlenen Kapitalismus miterleben kann, dass selbst einem Ferengi vor Ehrfurcht die Ohrläppchen erstarren. 
Wer bereit ist, einen ordentlichen Aufpreis zu bezahlen (von 145£ bis 3000£, um sich ein Ticket mit einer klingenden Bezeichnung wie 'Lieutenant', 'Commander', 'Captain' oder gar 'Admiral' zu gönnen, hatte ein Anrecht auf die vordersten Plätze in den Fotoschlangen, während der Pöbel mit Wochenends- oder gar Tagestickets wie bei der Titanic auf den billigeren Plätzen im Unterdeck warten musste. Allerdings waren die Photoshoots mit den Stars nicht einmal in den Preisen für die elitären Karten enthalten und mussten nochmals extra bezahlt werden. Das perfide Kastensystem diente einzig und allein dazu, die Gäste nach ihrer Bereitschaft Geld auszugeben zu sortieren – und das noch nicht einmal auf sonderlich subtile Art und Weise.
Interessante Kostüme

Hallenflair.
Mittlerweile kennt man das Spiel: An den Panelbereichen – früher mein absoluter Lieblingsort bei Conventions – gehe ich mittlerweile längst vorbei, ohne dem Ort weitere Beachtung zu schenken. Nicht, dass mich nicht interessieren würde, was Stars und Sternchen zu sagen haben, aber der Lärmpegel innerhalb der restlichen Halle kämpft bei diesen Veranstaltungen so konstant gegen die Wortmeldungen auf der Bühne an, dass man rasch den Spaß daran verliert.
Hinzu kommt, dass Messehallen selten ästhetischen Ansprüchen folgen, sondern zumeist seelenlose Zweckbauten sind, in denen kaum so etwas wie heimelige Atmosphäre entstehen kann.
So reduziert die Umgebung die Veranstaltung stark auf den Charakter einer Verkaufsveranstaltung, was am Ende des Tages wiederum auch nicht so weit von der Wahrheit entfernt liegt.

Armer Turon....fast hätte es ihn erwischt!

Fazit.
Wenn man einmal in Birmingham war und von da an weiß, wie groß, abendfüllend und vielseitig eine Star-Trek-Convention sein kann, wird ,man fortan Schwierigkeiten haben, die deutschen Pendant als etwas anderes als vergleichsweise provinziell zu betrachten.  Trotz kleinerer Mängel – die es wohl auf jeder solchen Veranstaltung gibt – bleibt die englische aufgrund ihres eigenen Wesens in Erinnerung. Direkt schade, dass sich die Briten für einen Brexit entschieden haben, denn in einem vereinten Europa könnte man sich an diese Art von Veranstaltung direkt gewöhnen…

Sehr cool - Star Trek Flipper Ecke

Eaglemoss Shuttle Nr.5: Raumfähre 1


Einleitung

In keiner anderen Serie werden Shuttles so ausgiebig als Transportmittel eingesetzt wie in "Star Trek - Enterprise", was aber auch der Epoche geschuldet ist, in der die Serie spielt. Im 22. Jahrhundert steckt die menschliche Transportertechnologie noch so dermaßen in den Kinderschuhen, dass die Crews der Sternenflottenschiffe lieber darauf vertrauen, mit kleinen Raumfähren, die in ihrem Design an weiterentwickelte kleine Flugzeuge erinnern, auf Planeten zu landen. Sobald diese kleinen Schiffe starten, klappen kleine Flügel aus, die das Shuttle besonders für Atmosphärenflüge sehr manövrierfähig machen. Anfangs besitzen die Schiffe als Bewaffnung noch Plasmakanonen, die aber  später durch miniaturisierte Phasenkanonen ersetzt werden.
Die zwei auf der Enterprise NX-01 stationierten Schiffe retten mehr als einmal Captain Archers Crew aus so manchen brenzligen Situationen. Die Raumfähre 1 wird im Jahr 2154 zerstört, aber später durch ein nahezu identisches Schiff ersetzt.
POD 1 auf einer Planetenoberfläche. (Bild: Memory Alpha)

Das Modell

Man kann dieses drehen und wenden wie man will, aber das Modell ist rundum einfach perfekt gelungen. Das Modell gibt die korrekte Form der Vorlage wider und nahezu jedes Detail wurde umgesetzt. Angefangen mit der Beschriftung, der Farbgebung und den Oberflächenstrukturen erkennt man auch die beiden Flügeltüren, durch die das Shuttle betreten wird. Anmerken könnte man lediglich, dass für den Antrieb am Heck blaue Klarteile noch das sprichwörtliche i-Tüpfelchen gewesen währen, aber so wie Eaglemoss es umgesetzt hat, geht die Darstellung des Antriebes in Ordnung.
Das Modell wurde detailliert bedruckt.
Nur der Antrieb hätte eventuell mit Klarteilen besser ausgesehen.
 
Natürlich liegt auch diesem Modell ein kleines, gut gemachtes Okudagram mit bei.

Die Halterung

Das typische Shuttletischchen. Was das bei dieser Reihe soll, kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen.
Genau die Anleitung befolgen, man könnte ja was falsch machen.

 

Begleitheft

Das ist mit seinen sechs Seiten diesmal das absolute Armutszeugnis. Warum nur bekommen die Shuttlemodelle keine richtigen Beleithefte mit den Informationen, die die Hefte der regulären Reihe sonst bietet?! In diesem Heftchen wird auch noch etwas beschrieben, was totaler Blödsinn ist. So wird doch tatsächlich behauptet, dass die magnetischen Greifer der Enterprise dazu benutzt werden um ein Shuttle einzufangen und um es so wieder in den Hangar zu ziehen, da das Schiff noch keinen Traktorstrahl hat.
Jawohl! Ist klar. Und der Kopf des Piloten, der mit dem Shuttle zur Enterprise fliegt, spielt durch den dabei entstehenden Ruck Ding Dong mit dem Armaturenbrett. Dauergast in der Krankenstation und Eintragungen in der Personalakte wegen lallende Ausdrucksweise und Gedächtnislücken.
Dabei findet man im Internet einige interessante Hintergrundinformationen. Dass das Shuttle in dieser Serie so ausführlich benutzt wird, ist eine Huldigung der Produzenten an Gene Roddenberry, der schon für die Originalserie eigentlich ein Shuttle als Haupttransportmittel einsetzten wollte. Da das damals aus Kostengründen für die erste Staffel nicht möglich war, erdachte Roddenberry den Transporter. Deshalb wollte man in Enterprise eben dies umsetzen und mehr das Shuttle in den Vordergrund stellen als das Beamen.
Interessant ist auch die Konzeptzeichnung die ich gefunden habe, denn diese zeigt dass das erste Design noch eng an die Vorlage der Originalserie angeknüpft war. Erst später entschloss man sich, sich an den Rümpfen von Kleinflugzeugen zu orientieren, woraus sich schließlich die Raumfähren für die NX-01 entwickelten.

Erster Designentwurf für das Shuttle der NX-01. (Bild: vektorvisual.com)

Daten zum Modell

L x B: ca. 90 mm x 69 mm
Höhe mit Stand: ca 47 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2018


Bewertung und Fazit

Ein schönes Modell eines NX-01 Shuttles, an dem es nicht viel zu meckern gibt.

Dienstag, 23. Oktober 2018

Eaglemoss Discovery Nr.4: Klingonischer Bird-of-Prey

Einleitung

Schon die ersten Sekunden der ersten Folge von "Star Trek - Discovery" zeigten den Fans, in welche Richtung die Serie gehen würde. Dem eingefleischten Fan wurde zwar versprochen, dass die neue Star Trek-Serie natürlich etwas frisches bieten würde, aber auch, dass man sich an die Kontinunität den alten Serien orientieren wolle. Von daher fand ich eben schon die ersten Szenen enttäuschend, denn die Klingonen, die wohl berühmteste Spezies des Star Trek-Universums, erhielt eine so dermaßen neue Gestaltung, dass von Kontinunität längst keine Rede mehr sein konnte. Aus den von Fans so geliebten Schurken und auch Helden wurden eierköpfige Monster, die auch nicht davor zurückschreckten, ihre Gegner zu verspeisen. Neue Ideen sind ja etwas Schönes, aber das stößt bei mir auf Ablehnung.
Auch die Raumschiffe der Klingonen wurden radikal - oder besser gesagt bis zur Unkenntlichkeit - umgestaltet und plötzlich tauchten Kuriositäten in der klingonischen Flotte auf, die man, wenn man es nicht besser wüsste, gar nicht als klingonisch erkennen würde. Ganze vierzehn neue Schiffe wurden nur für die erste Staffel der Serie designt - ein Rekord. Ich vermisse die Zeiten, als ein Schiff auf dem Bildschirm auftauchte und schon der bloße Anblick für ein "Oh oh, ein klingonischer Schlachtkreuzer!" ausreichte.
Eierkopf mit Riesenriecher als Gegner gefällig? Discovery macht's möglich😒. (Bild: Memory Alpha)

Das Modell

Das erste Schiff der klingonischen Discovery-Flotte gibt es nun als Modell und dabei handelt es sich um eine Version des berühmten klingonischen Bird-of-Preys. Dank des Modells kann man endlich das überarbeitete Design dieses Schiffes ausführlich betrachten und es erscheint viel aggressiver als alle bekannten Klingonenschiffe. Die Flügel wurden viel weiter nach unten verlegt, was beinahe wie ein Raubvogel aussieht, der gerade seine Beute packt. Um die Flügel eleganter zu gestalten, wurden die Disruptorkanonen an den Spitzen entfernt und an die Kopfsektion verlegt.
Eines muss man dem Modell zugute halten: Es ist sehr gut detailliert. Die Grundform des Schiffes wurde exakt übernommen und auch die vielen verworrenen Oberflächenstrukturen und Details, die die Vorlage dank modernster CGI-Techniken bietet. 
Der Hals des Schiffes, zusammen mit ein paar Stellen um den hinteren und unteren Rücken, hat einen fast aquamarinfarbenen Farbton von tiefem Blau; ein Detail, das in den wirklich begrenzten Bildschirmauftritten des Schiffs nicht sichtbar ist. Die innere Krümmung der Flügel weist ebenfalls dünn lackierte Goldpaspel entlang der Leitungen und Strukturelemente des Schiffes auf, was für einen schönen metallischen Glanz entlang der Kanten des Schiffes sorgt. Die äußere Oberfläche der Flügel, obwohl sie größtenteils flach und physikalisch strukturlos sind, haben auch eine gefiederte schwammfarbene Gestaltung, die auf die Oberfläche aufgedruckt ist, um die Illusion eines verwitterten Rumpfes zu erzeugen. Auf der Rückseite des Schiffes wurde die kastenförmige Motoreinheit des klassischen Bird of Preys durch eine nach innen gewölbte Kapsel mit stark strukturierten Elementen ersetzt, die man nicht anders als "Wirbelsäule" beschreiben kann. Ein organischer Touch, der ziemlich ungewöhnlich für ein klingonisches Schiff ist. 
Unverkennbar ist leider auch bei diesem Modell die Trennlinie, die den üblichen Materialienmix aus Kunststoff und Metall verrät. Diese Naht verläuft genau in der Mitte des Raubvogels und teilt die vorderen und unteren blauen Portale in zwei Hälften.
Eine überraschend offensichtliche Naht verläuft auch entlang des oberen Grats jedes Flügels, bis zu dem Punkt, an dem die Oberseite jedes Flügels an dem unteren Körper haftet. Hier ist es zumindest bei meinem Exemplar der Fall gewesen, das sich die Plastikeinsätze immer wieder lösten und eine Nachbearbeitung mit je einem Tropfen Sekundenkleber erforderlich war.
Ansicht von oben...

...und frontal.
 
Das "Rückrad" des Schiffes, in dem sich auch der Impulsantrieb versteckt.

Der Bug mit den Kanonen. Man erkennt deutlich die Trennlinie der beiden Häften, aus dem dieser Bereich besteht.

Die Halterung

Diese wird über die Flügel des Modells geschoben, wobei dieses sehr locker in den Haltebacken sitzt. Es besteht die Gefahr, dass das Modell aus der Halterung hinausfallen kann - also aufpassen!

Begleitheft

Im Heft erfährt man, das gleich zwei Designer für diese Version des Bird-of Preys verantwortlich sind. Die Konzeptkünstler Sam Michlap und John Dickerson wollten zwar das ursprüngliche Design von Nilo Rodis Entwurf (das dieser 1984 für den dritten Kinofilm entwickelte) beibehalten, aber das Schiff für die neue Show aggressiver, moderner, gotischer und strukturierter gestalten. Herausgekommen ist ein Schiff, das fast nicht mehr als klingonisch zu erkennen ist und meiner Meinung nach haben die beiden es mit ihrer Neugestaltung definitiv extrem übertrieben.

Spezifikationen


Daten zum Modell


L x B: ca. 139 mm x 120 mm
Höhe mit Stand: ca 118 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2018


Bewertung und Fazit

Ich nehme da kein Blatt vor den Mund, ich mag die Art wie die Klingonen in Discovery dargestellt werden nicht. Nichtsdestotrotz ist das Modell des neuen Bird-of Preys, mit kleinen Schwächen, sehr gut gelungen.