Posts mit dem Label Raumschiff Eberswalde werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Raumschiff Eberswalde werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 17. Mai 2021

Infinity and Beyond #13: Von UMUK Kaffee und der Serie 'For All Mankind'

 

Alles neu macht der Mai und so melden wir uns nach einer kleinen Frühjahrspause mit unserer (etwas verspäteten) Geburtstagsepisode zurück!

Ihr habt richtig gelesen! Unseren bescheidenen Podcast gibt es nun bereits seit einem Jahr! An dieser Stelle geht unser Dank natürlich in erster Linie raus an Euch da draußen an den Empfangsgeräten! Ohne all euch Menschen, die uns jeden Monat zuhören würde all das hier wohl nicht viel Sinn ergeben! Vielen Dank, dass uns so viele von euch hören und uns im vergangenen Jahr in ihr Podcastherz geschlossen haben!

Nun aber zur Folge!

Warum wir solange weg waren fragt ihr euch? Die Antwor(en) darauf erfahrt ihr in diesem Podcast! Soviel sei aber bereits verraten: Hauptgrund war das Projekt eines gewissen Herrn Stöwe aus dem beschaulichen Ort Eberswalde. ;) 


Die 1701 Live Serie des Raumschiffs Eberswalde: Die Euderion war dabei!

Auch in der größeren Star Trek Welt ist in den vergangenen zwei Monaten so einiges passiert was es aufzuarbeiten gilt. So hat uns das große Paramount-Onlinevent zum First Contact Day am 5.April viele neue Trailer und Informationen zu den aktuellen und neueren Star Trek Serien gebracht die wir nun eingehend besprechen müssen! An dieser Stelle sei bereits erwähnt, dass es zu einer der neuen Serien auch einen direkteren Bezug zur Euderion gibt! Es wird spannend!

Darüber hinaus wollen wir euch eine unserer aktuellen Lieblingsserien vorstellen: For all Mankind

Vorgestellt: For all Mankind ( Copyright Apple TV+)

Tom und Basti haben bereits beide aktuellen Staffeln von Ronald D.Moores Sci-Fi Serie gesehen und waren begeistert!
Nun erklären sie Tim (und Euch Zuhörenden da draußen) genau worum es in dieser Serie geht und was den besonderen Reiz an der hier gezeigten Welt ausmacht, in der nicht etwa die USA den Wettlauf zum Mond gewonnen haben sondern die Sowjetunion!

Nun wünschen wir euch ganz viel Spaß mit unserer etwas verspäteten Geburtstagsepisode!!!

Kontakt zu uns:
podcast@euderion.berlin

TIMECODES:

00:00:00 Intro,Begrüßung und Vorgeplänkel

00:05:19 Über 1701-Live und unsere Beteiligung an dem Projekt zum 55. Star Trek Jubiläum

00:23:45 Über die Verschiebung der Destination Star Trek Con

00:28:44 Star Trek News/ Vorschau auf Picard Season 2

00:41:48 Vorschau auf Staffel 2 von Lower Decks

00:49:54 Tims Rant des Monats

00:55:04 Vorschau auf Star Trek Prodigy

01:03:01 Vorschau auf die vierte Staffel von Star Trek Discovery

01:14:00 Mini News und News über die Euderion

01:20:29 Serienvorstellung: FOR ALL MANKIND

Shownotes und Linksammlung 

1701 Live:

UNSER 1701 LIVE BEITRAG ZUM JAHR 1987

Link zum Raumschiff Eberswalde Youtube Kanal
 

Star Trek Trailer

 TRAILER ZUR STAFFEL 2 VON 'PICARD'


TRAILER ZUR STAFFEL 2 VON 'LOWER DECKS'


TRAILER ZUR STAFFEL 4  VON 'DISCOVERY'
(Ab Sekunde 31)


Weitere Links:

BASTI BEI TREY´S 'CORE MATTER'


TRAILER 'FOR ALL MANKIND' SEASON 1


TRAILER 'FOR ALL MANKIND' SEASON 2


 

TRAILER 'LOVE, DEATH & ROBOTS' SEASON 2

Weitere Links:

Beitrag über Gates McFaddens neuen Podcast auf Trekmovie.com 

Thomas 3D Art auf Deviantart

Euderion Infinity Online:
Euderion Infinity auf Facebook

Euderion Infinity auf Youtube
Euderion Infinity auf Youtube


Sonntag, 2. Mai 2021

55Jahre Star Trek beim "Raumschiff Eberswalde" mit der Star Trek Tafelrunde


Düster sind die Zeiten und Aktivitäten wie ein Conventions, ins Kino gehen oder selbst ein Bierchen trinken gehen fallen gerade aufgrund der Pandemielage aus. Es braucht dieser Tage schon außergewöhnliche Ideen, um das triste Grau wieder ein wenig aufzuhellen.



Weil anlässlich des fünfundfünfzigsten Jubiläums Star Treks die großen offiziellen Feierlichkeiten wohl ausbleiben dürften, kommt Abhilfe aus einem brandenburgischen Städtchen, das sich zuletzt immer wieder mit außergewöhnlichen Aktionen auf die Karte der deutschen Star-Trek-Fanlandschaft katapultieren konnte: Eberswalde.




Dort schafft es ein Lokalmatador immer wieder, mit Ausstellungen, Mini-Conventions und dem "kleinsten Star-Trek-Museum der Welt" Aufsehen zu erregen und der ausgehungerten Fanszene einen kulturellen Leckerbissen nach dem anderen aufzutischen. Doch dann kam Corona und stellte die Situation völlig auf den Kopf.


Seit Beginn des Jahres unterhält der als Fernsehjournalist, Synchronschauspieler (u.a. ist er die deutsche Stimme des Discovery-Mediziners Dr. Hugh Culber) und Wettermoderator bekannte Benjamin Stöwe auf seinem Youtube-Kanal nun die Star-Trek-Fans der Republik mit Livestreams, in denen er sich chronologisch durch die Jahre arbeitet, die seit der Erstausstrahlung der Originalserie bereits vergangen sind.


Nun, in der ersten Mai-Woche überlässt er anderen das Wort. Die "goldenen Star-Trek-Jahre" 1987 bis 1994, in denen die Franchise eine ungeahnte Renaissance erlebte, werden nämlich nicht von ihm selbst präsentiert, sondern von wechselnden Einzelfans und Gruppierungen, die ganz individuell jeweils eines dieser Jahre präsentieren.


Mit dabei sind unter anderem die Crew von der Euderion Infinity, Christian Hinze von Star-Trek-HD, die Podcaster von "Gestern, Heute, Übermorgen", der "German Spock" Jens Dombek, der Star-Trek-Toy-Hunter Martin Reibe, Anette Schneider und die Raumschiff-Eberswalde-Tassen-Betreuerin Melanie Main.




Und natürlich sind auch wir als Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" in dieser illustren Runde vertreten! Wir haben die Ehre, am Dienstag, dem 4. Mai 2021 das Wendejahr 1989 zu präsentieren und haben uns natürlich ordentlich ins Zeug gelegt, diese besondere Zeit, das Star-Trek-Universum und natürlich unsere ganz besondere Gemeinschaft zu präsentieren.


Los geht es heute um 17:01Uhr mit dem ersten Clip aus der Feder unserer Freunde von der Euderion Infinity. Wir können Euch an dieser Stelle nur ans Herz legen und wärmsten empfehlen, diesem außergewöhnlichen Projekt zu folgen, denn in diesen Tagen ist es ein unbestreitbarer Höhepunkt des Jubiläumsjahres und ein Lichtblick in Zeiten, in denen der Besuch von Star-Trek-Conventions ebensowenig eine Option ist, wie ein Bier in seiner Lieblingsbar.





























Zu sehen gibt es die Videos jeden Tag um 17:01Uhr auf dem Youtube-Kanal vom Raumschiff Eberswalde, aber wer es nicht schafft, den Livestream zu dieser Zeit zu verfolgen, kann im Anschluss auch noch die Aufzeichnung des Events einsehen.

Mittwoch, 31. Oktober 2018

Die Tafelrunde und der Wettermann

Begehrtes Fotomotiv an diesem Tag
Erst Supersommer, dann goldener Herbst – das Wetter hat uns 2018 bisher viel Stoff für Gespräche gegeben. Und nachdem wir 2009 von jungen Captain Kirk sogar erfahren mussten, dass es im 23. Jahrhundert sogar „Stürme im Weltraum“ gibt war es doch naheliegend, dass uns der ZDF-MoMa– Wettermann Benjamin Stöwe mal einen Besuch abstattet. Die Überraschung ist ihm jedenfalls gelungen, schließlich verbindet die Tafelrunde schon fast seit ihrem Bestehen eine tiefe und innige Freundschaft mit dem Mann vom „Raumschiff Eberswalde“! So wie er begehen auch wir im nächsten Jahr 2019 unser 10-jähriges Jubiläum. Grund genug, sich zu treffen und bei leckeren Getränken und Speisen (danke mal wieder an die Crew der Spacestation HIEMKE in Babelsberg) über Vergangenes und zukünftige Projekte auszutauschen.
Nun ist Benjamin ja nicht nur der Wettermann im ZDF, der Captain der "Eberswalde" und der Betreiber des mit 17,01 m² wohl kleinsten „Star-Trek-Museums“ der Welt. Nein, er ist auch die deutsche Stimme von Wilson Cruz als Dr. Hugh Culber bei Star Trek: Discovery! Es war uns eine große Ehre, ihn bei uns in unserer bescheidenen Runde in Babelsberg begrüßen zu dürfen und von ihm aus erster Hand Neuigkeiten zu erfahren – nein, das natürlich nicht In diesem Punkt ist Benjamin ganz Profi und lässt sich nicht mal entlocken, ob die Synchronisation zur 2.Staffel „Discovery“ schon begonnen hat oder ein Termin feststeht.
Kleiner Funfact am Rande: Benjamin meinte, unsere Tafelrunde sei nun schon seine zweite Convention nach der German Comic Con in Berlin… die Tafelrunde eine Convention, der war gut!
Ansonsten beglückte uns unser Turon47 mal wieder mit einer großartigen neuen Variante seines „Star-Trek-Film-Quiz“. Und was soll ich sagen, mit nur einem Punkt Rückstand belegten Benjamin und ich Platz zwei nach dem überragenden Team der „Euderion Infinity“. Glückwunsch an dieser Stelle nochmals an die Teammitglieder. Und ein großes Dankeschön an Turon.



Unser nächstes Treffen findet am 23.November 2018, wieder im „Zehn Vorne“ der HIEMKE, wieder 19:00 Uhr.
Dieses Mal erwartet uns ein kleiner vorweihnachtlicher Bastelabend, aber statt Tannenbaumschmuck oder Weihnachtssterne werden wir uns magnetische Rankpins selbst bauen! Also ein wenig Kleingeld und genügend Bastellaune mitbringen!

LLAP!

Sonntag, 18. Januar 2015

"Der kleene Reiner aus Weimar" - Reiner Schöne auf der NCC-1701-C


Mitunter offenbaren sich doch erstaunliche Biografien, wenn man in Deutschland nach Landsmännern sucht, die aktiv dabei halfen, Star Trek sein heute hinlänglich bekanntes Gesicht zu verleihen.
Da wäre zum einen jene Star-Trek-Stars, die hierzulande das Licht der Welt erblickten, wie etwa LeVar Burton (Landstuhl) oder Jeri Ryan (München), aber auch Gastschauspieler wie Harry Groener (Augsburg)  oder Saul Rubinek (Föhrenwald). Andere, wie Mark Allen Shepherd oder Max Grodénchik hat es im Zuge von Familiengründungen nach Deutschland oder Österreich gezogen. Doch bei Lichte betrachtet fällt es bei diesen Personen vergleichsweise schwer, ihnen an dieser Stelle das Prädikat 'deutsch' überzuhelfen.

Anders sieht es mit Regisseuren wie Gerd Oswald (TOS, in Berlin geboren) oder Winrich Kolbe oder dem Art Director Franz Bachelin (Sinsheim), die mit ihrer Arbeit hinter den Kulissen der Franchise den eigenen Stempel aufdrückten.

Darüber hinaus gibt es auch noch eine ganze Reihe an deutschen oder zumindest deutschstämmigen Schauspielern, deren Name in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben sollte: Susan Denberg (TOS, "Die Frauen des Mr. Mudd"), David Hurst (TOS, "Fast Unsterblich"), Matthias Hues (Star Trek VI: "Das unentdeckte Land"). Walter Gotell (TNG, "Ein Planet wehrt sich"), Rudolf Martin (ENT, "Zwei Tage auf Risa") oder Günther Ziegler (ENT, "Stunde Null").
Das unumstrittene Aushängeschild deutscher Beteiligung bei Star Trek ist allerdings ein Mann, dessen markantes Gesicht in der TNG-Episode "Versuchskaninchen" bis zur Unkenntlichkeit mit Make-Up entstellt wurde. Trotz dieser Beeinträchtigung schaffte es Reiner Schöne, in Fankreisen zum Vorzeige-Teutonen bei Star Trek zu avancieren. Anlässlich der NCC1701-C, der dritten Mini-Convention im brandenburgischen Eberswalde, stellte er sich am 17.01. dieses Jahres einer knapp vierzigköpfigen Zuhörerschaft im berühmt-berüchtigten Wäschekeller Benjamin Stöwes.


Seinen Auftakt nahm der Nachmittag, indem Schöne sich den Weg in die enge Bühnenecke bahnte, nur um sie kurz darauf auch schon wieder zu verlassen. Der Stargast, der einen Großteil seines Lebens unter der Sonne Kaliforniens zugebracht hatte, musste sich der langen roten Unterhose wieder entledigen, die er vorsorglich in Erwartung eines kalten Untergeschosses angelegt hatte. Die Masse der Anwesenden hatte den kleinen Kellerraum jedoch hatte die Raumtemperatur in die Höhe schnellen lassen und sorgte somit nicht nur für wohlig warme Waden, sondern auch für verstimmte Gitarren.


Sein Programm bestand nämlich nicht allein darin, dass er die anekdotenhaften Kapitel seiner Autobiografie "Werd ich noch jung sein, wenn ich älter bin" (Alternativtitel Schönes: "Mein kommunistisches Manifest") vorlas, sondern sein Programm auch durch musikalische Exkurse auflockerte. Dabei waren die von ihm selbst verfassten Stücke wie der "Hippiesong", "Mitten ins Herz" oder "Homesick for L.A." so eng mit den pointierten Auszügen aus seinem Buch verzahnt, dass man sich als Zuhörer wie an einem roten Faden entlang durch das ereignisreiche Leben Reiner Schönes geführt fühlte.



Schöne, im hessischen Fritzlar geboren und im thüringischen Weimar aufgewachsen, machte sich in der DDR bereits frühzeitig einen Namen als Schauspieler und Liedermacher, bevor er 1968 in den Westen flüchtete. Er wurde mit der Hauptrolle im deutschsprachigen Musical "Haare" ("Hair") auf dem Gebiet der Bundesrepublik bekannt und etablierte sich in der Folgezeit als Musiker, Entertainer, Moderator und als Schauspieler, der neben Engagements in verschiedenen deutschen Produktionen auch an der Seite Clint Eastwoods oder Kris Kristoffersons zu sehen war (darüber hinaus soll Schöne der Legende nach zwischenzeitlich nach Australien ausgewandert sein, wo er sich mit dem Hüten von Bantam-Schafen über Wasser hielt).



Im Jahr 1985 siedelte er in die USA über und lebte in Los Angeles, wo er in verschiedenen Fersehserien wie "Matlock", "MacGyver" oder "Sliders" mitwirkte. Im Jahr 2002 kehrte er nach Deutschland zurück und gründete in Berlin eine Familie.


Mit dem "Raumschiff Eberswalde"-Schöpfer und Gastgeber Benjamin Stöwe kam schließlich über ihre gemeinsame Tätigkeit im Bereich der Synchronschauspielerei zustande, bei der Schöne beispielsweise als deutsche Stimme Darth Vaders oder Optimus Primes einige Berühmtheit erlangte.



Doch der Grund für seine Stippvisite an der Finow war natürlich sein Engagement in der TNG-Episode "Versuchskaninchen", in der der 1,94 Meter große Schauspieler den Chalnoth Esoqq ("Ein brutales Wesen aus dem Weltraum ohne Manieren und Abitur.") spielen durfte. Das dazugehörige Kapitel seines Buches durfte in diesem Zusammenhang daher nicht fehlen. So berichtete Schöne den Mini-Convention-Besuchern davon, dass er die Rolle vor allem deshalb erhielt, weil er dem Rat seiner Agentin folgte und während des Castinggespräches 'in character' blieb. Der Stuhl, den er dabei durch die dünne Zimmerwand schleuderte, hinterließ scheinbar einen so schweren Eindruck bei den Produzenten, dass Schöne die Rolle erhielt.
Damit waren seine Versuche, ans Set der Hit-Serie zu gelangen, erstmals von Erfolg gekrönt. Bereits zuvor hatte er sich vergebens um die Rolle des Captains der Enterprise bemüht und nun stand er der Person gegenüber, die den Zuschlag für den Part letztendlich erhalten hatte. 
So konnte er Einblicke in die Arbeit unter schwerer Maske geben, von den Schwierigkeiten erzählen, die eine Änderung des Drehbuchs nach sich zog oder vom Spaßfaktor berichten, den das Tragen der grell-grüngelben Kontaktlinsen in aller Öffentlichkeit bot.


Doch wenn man sich das bunt gemischte Publikum von acht bis achtundachtzig einmal genauer ansah, so konnte man rasch feststellen, dass nicht jeder hier war, um Star-Trek-Anekdoten zu hören. Wie etwa die beiden Babylon-5-Uniformen (einer davon ausgerechnet vom Tafelrundenmitglied Miri getragen) bewiesen, boten sich den Anwesenden auch andere Anknüpfungspunkte an die vielfältige Karriere des dreiundsiebzigjährigen Weltbummlers.


Viele waren von seiner beeindruckende Vita als Theater-, Musical-, Fernseh- oder Kinofilmschauspieler angezogen worden, anderen boten seine offensichtlichen musikalischen Talente einen guten Grund der Veranstaltung beizuwohnen. 


Enttäuscht wurde jedenfalls niemand. Neben den sechs Leseproben aus seiner Autobiografie bot er auch neun verschiedene Songs dar, darunter auch jenen, das er zusammen mit Konstantin Wecker verfasst hatte und der seinem Buch den Titel verlieh: "Werd' ich noch jung sein, wenn ich älter bin?".



Und wie im Leben auch wurde die Stimmung im Verlauf des Abends nachdenklicher. Die Auswahl an Geschichten und Lieder nahm einen mehr und mehr besinnlichen Charakter an und doch gelang es Schöne, die Stimmung nicht kippen zu lassen. Grund dafür war sein unheimlich breites Repertoire an kurzweiligen Witzen, die er aus seinen Bühnenprogrammen entliehen hatte. Stolze fünfundzwanzig dieser Witze sorgten an diesem Tag für die allgemeine Erheiterung des Publikums und dafür, dass sich Melancholie und Frohsinn stets die Waage hielten.


Abschließend lässt sich feststellen, dass sich nur ein geringer Teil des Programms tatsächlich auf Star Trek bezog, was eigentlich ein wenig Schönes eigenem Statement "Wir sind ja hier auf der Enterprise – zumindest im weitesten Sinne." entgegenstand.
Doch stattdessen nahm Reiner Schöne die Besucher der NCC1701-C auf einen wilden Ritt durch sein nicht minder wildes Leben mit und schaffte es mit seinem munteren Mix aus Anekdoten, Musik und Pointen, jeden seiner Gäste in den Bann zu schlagen. 


Als der Hüne schließlich seinen Auftritt unter dem Jubel der Anwesenden beendete, stieß er mit den erhobenen Händen an die Decke des ohnehin recht niedrigen Waschkellers. Es war in gewisser Hinsicht ein Sinnbild für den gesamten Abend, denn das, was dieser Mann von seinem Leben in Deutschland und der USA zu erzählen wusste, passt wohl weder in ein einziges Buch, geschweige denn in einen Keller – selbst wenn es der des "Raumschiffs Eberswalde" mit seiner kleinsten ganz großen Star-Trek-Ausstellung ist.


Und so neigte sich ein weiterer unvergesslicher Abend in Eberswalde dem Ende zu und wenn man sich in der Pause oder im Anschluss an die Veranstaltung bei den einzelnen Anwesenden einmal umhörte, so herrschte allenthalben die einhellige Meinung vor, dass jede einzelne "NCC-1701"-Convention bislang von ihrem Nachfolger noch übertroffen wurde. Stammbesucherin Katrin zog sogar (zu Recht) Parallelen zu einer Geburtstagsparty, bei der man nicht nur ein großartiges Programm erleben darf, sondern auch noch lauter nette Leute trifft (und die mehrmals im Jahr stattfindet).
Umso trauriger, dass Schirmherr Benjamin Stöwe ankündigte, dass die NCC-1701-D im kommenden Mai bereits die vorletzte der Reihe sein wird. Nach 'E' wie 'Eberswalde' wird wohl Schluss sein, auch wenn Captain Jean-Luc Picard, mit dem Reiner Schöne dereinst in TNG zu sehen war, der über genau jene Signatur behauptete "Es gibt noch viele Buchstaben im Alphabet.". 


Wer nicht in Eberswalde dabei war, aber Reiner Schöne auch einmal Life erleben möchte, hat in nächster Zeit übrigens mehrfach die Gelegenheit dazu, denn der Schauspieler gastiert am 25. Januar um 16Uhr zusammen mit Peter Sattmann im Schlossparktheater Steglitz und am 7. März um 20:45Uhr im Ratskeller Köpenick.


Denkwürdige Zitate:

"Zwanzig Jahre Kalifornien haben mich versaut."
Reiner Schöne zum Vorwurf, eine Frostbeule zu sein

"Zwanzig Jahre Kalifornien haben aus einem Ossie einen Assie gemacht. […] Also einen amerikanischen Ossie."
Reiner Schöne zu seiner Zeit in L.A.

"Ich war ein Hippie."
Reiner Schöne zu seiner Zeit im Musical "Haare"

"Das hieß 'Der Öko-Walzer'. Gibt's auch auf Youtube. [...] Unbedingt angucken!"



"Wisst Ihr, woran man merkt, dass man älter wird? Wenn man beim Schnürsenkelzubinden überlegt, was man noch so erledigen könnte, wenn man schonmal hier unten ist."
Reiner Schöne über das Älterwerden

"Oh, das ist ja wiedermal eine Alliteration!"
 Reiner Schöne bei der Lektüre seines eigenen Werkes



Weiterführende Leseliste:

Die NCC-1701-A in Eberswalde am 6. September 2014
Die NCC-1701-B in Eberswalde am 22. November 2014
Die NCC-1701-C in Eberswalde am 17. Januar 2015
Die NCC 1701-D in Eberswalde (RetroSPOCKtive) am 28. März 2015

Dienstag, 2. Dezember 2014

Turons Senf zur NCC-1701-B-Convention in Eberswalde

Das Star-Trek-Jahr 2014 ist schon fast vorüber und als wäre dieses Jahr nicht bereits mit genügend spannenden Veranstaltungen wie der Destination Germany, der FedCon, dem Vortrag "Frogs und Tribbles", dem Star-Trek-Klassik-Konzert am Weberplatz oder dem Fünf-Jahres-Jubiläum der Tafelrunde vollgepfropft gewesen, bietet es noch immer großartige Ausblicke wie die die Star-Trek-Weihnachtsvorlesung oder der Tafelrunden-Abend mit David Hurst am kommenden Samstag. Ein besonderes Ereignis am zurückliegenden 22. November verdient es allerdings, rückwirkend noch einmal ein ganz besonderes Augenmerk darauf zu richten.


Denn wenn der gebürtige Eberswalder Journalist Benjamin Stöwe zu seinen Mini-Conventions in der unmittelbaren Umgebung seiner "kleinsten Star-Trek-Ausstellung des Universums" ruft, dann wusste man spätestens seit der beeindruckenden "NCC-1701-A" Anfang September, dass sich die im Moment beschwerliche Reise in den von Gleisbauarbeiten gepeinigten Barnim auf jeden Fall lohnt. Allerdings stand nicht ganz zu Unrecht die Frage im Raum, inwiefern Stöwe nach dem fulminanten Debüt mit Star(t)gästen wie Picard-Leihstimme Ernst Meincke, dem Star-Trek-Vorleser Hubert Zitt und der Convention-Pionierin Sylvia Strybuc diesen hohen Standard halten können würde.


Im Gegensatz zu leibhaftigen Schauspielern, die bei Star Trek mitwirkten, haftet den Kollegen Benjamin Stöwes im Synchronisiergewerbe ein vergleichsweise unspektakuläres Image an. Als Stiefkinder einer rein nationalen Bearbeitung des Originalmaterials kommt ihnen in der Öffentlichkeit eine untergeordnete Rolle zu und ihr Bekanntheitsgrad erreicht bei weitem nicht die Dimensionen jener Schauspieler, denen sie ihre hierzulande bekannten Stimmen leihen. Und obwohl ihr Beitrag zur Film- und Serienlandschaft von essentieller Bedeutung ist, lädt man sie nur selten zu Conventions und Fantreffen ein. Passiert es doch einmal, hält sich das Interesse häufig in einem geringen Rahmen und zuweilen müssen sich wohlklingende Stimmen wie die Jörg Hengstlers, Michael Pans oder Raimund Krones auch noch den Vorwürfen erwehren, die ihnen von sprachpuristischen Originalfassungsfanatikern entgegengeschleudert werden.


Doch am Samstag, den 22. November 2014 wurde in einem Eberswalder Wäschekeller der lebendige Beweis dafür geliefert, dass Synchronsprecher keineswegs ein Stigma des deutschen Star-Trek-Fantums sind, sondern eine Bereicherung, die den deutschen Markt zu etwas besonderem macht. Wie nämlich bereits Ernst Meincke bei der "NCC-1701-A" andeuten konnte, steckt hinter jedem einzelnen Sprecher eine eigene Biografie, eigene Interessen und eigene Fähigkeiten. Sie steuern der Fanszene Deutschlands einen ergiebigen und vielschichtigen Seitenzweig bei, der der amerikanischen Heimat Star Treks verschlossen bleibt.



Insofern war es nur schlüssig, ausgerechnet die Captain-Janeway-Stimme Gertie Honeck zum Stargast der "NCC-1701-B" zu küren. Nicht nur, dass bei ihr mehr als bei Meincke ein ständiges Abbild ihres Star-Trek-Alter-Egos entstand, sobald sie etwas sagte; sie wirkte darüber hinaus der eigensinnigen Sternenflottenkapitänin charakterlich näher, als es heute Kate Mulgrew tut.
Dennoch war ihre Funktion als Synchronsprecherin eher von zweitrangiger Bedeutung, denn das Hauptaugenmerk lag eher auf der Fotoausstellung der Künstlerin und darin, dass sie ihre markante Stimme für eine Lesung zur Verfügung stellte.

Doch der Reihe nach.

Der Tag fing mit einer ganzen Reihe von Premieren an. So fuhr die Tafelrunde in einer noch nie dagewesenen Mannschaftsstärke von sechs Personen ins ländliche Brandenburg und neben vielen altbekannten Personen gab es dort auch mindestens genau so viele neue Gesichter, für die es der erste Aufenthalt in der Star-Trek-Metropole Eberswalde war. Ja selbst ein ein vierbeiniger Conventionbesucher war erstmals in den 17,01m² Ausstellungsfläche zugegen.
Kurz nach der feierlichen Eröffnung der "NCC-1701-B" zwängten sich die Gäste gemeinschaftlich in einen der beengten Kellerräume, um den knapp dreiundzwanzigminütigen Promo-Film zur vorangegangenen Veranstaltung bei seiner Uraufführung miterleben zu können.



Die räumlichen Gegebenheiten beförderten das gegenseitige Kennenlernen und so geschah es noch während des gemeinschaftlichen Räumen der Sitzgelegenheiten, dass sich die Gespräche mit den hauptberuflichen Astronomen Dorothée und Hakan rasch um die jüngste Rosetta-Mission drehten, zu der Letztgenannter 'zufällig' ein anschauliches Faltblatt in seiner Hosentasche trug.



Nur wenig später führte eine Beamer-Projektion in die Ausstellung Gertie Honecks ein. Stilvoll an den Wänden des gelegentlich als Wäschekellers genutzten Raumes verteilt, drehen sich die Fotografien um den zentralen Aspekt der Be- und Ausleuchtung, wobei die Künstlerin sogar zum besseren Verständnis Taschenlampen auslegen ließ, um das eigene Licht und den eigenen Glanz der einzelnen Exponate ihrer erstmals gezeigten Schau "Momente des Lichts" besser genießen zu können. Die einzelnen Bilder, von denen einige nur in der Reihe verkäuflich waren, erzielten Preise von fünfzig bis einhundertundzehn Euro und immerhin fand sich an diesem Abend mindestens ein glücklicher Neueigentümer.



In der anschließenden Pause bekam man dann die Gelegenheit, mit den Eltern des Gastgebers und natürlich Benjamin Stöwe selbst ins Gespräch zu kommen. So konnte man in der ungezwungenen, familiären Atmosphäre erfahren, dass der Veranstaltungsorganisator bereits vor vierzehn Jahren Kontakt zu Gertie Honeck aufnahm, um sie zu bitten, eine Durchsage für den Fasching des Eberswalder Gymnasiums einzusprechen. Allerdings ist Honeck mittlerweile nicht mehr einfach so im Telefonbuch zu finden und ihr Auftritt im Finale des Raumschiff-Eberswalde-Hörspiels einen völligen Neubeginn der beiderseitigen Beziehung bedeutete.



Um kurz nach vier schließlich betritt der Star des noch jungen Abends das abgedunkelte Gewölbe und sofort schlägt Gertie Honeck alle vierunddreißig Anwesenden mit ihrer energischen Stimme in ihren Bann. Bei der anschließenden, knapp einstündigen Lesung konnte der aufmerksame Beobachter immer wieder reihum diverse Zuhörer bemerken, die bedächtig lauschend ihre Augen schlossen, um das absolute Janeway-Feeling auszukosten.
Doch damit taten sie der Vorleserin Unrecht, denn Honeck, die Texte von Hans-Christian Kirsch, Karl Valentin, Erich Fried, Christian Morgenstern, Charles Bukowski, Gabriel Garcia Márquez, Friedrich Schiller, Ivan Goll, Juan Ramón Jiménez, Edgar Allan Poe oder Kurt Tucholsky vortrug, lieferte an ihrem Podest ein wahres Showprogramm ab. Sie schrieb leibhaftig an Karl Valentin, interpretierte diesen "Liebesbrief" für das Handy-Zeitalter um und wechselte in ihrer Textauswahl munter zwischen lustig und ernsthaft, gruselig und romantisch sowie leise und laut hin und her.

Lesebeispiel: Christian Morgenstern: "Der Seufzer"

Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis
und träumte von Liebe und Freude.
Es war an dem Stadtwall und schneeweiß
glänzten die Stadtwallgebäude.

Der Seufzer dachte an ein Maidelein
und blieb erglühend stehen.
Da schmolz die Eisbahn unter ihm ein - 
und er sank – und ward nimmer gesehen. 



Das gefesselte Publikum, in dem von kleinen Kindern bis hin zu rüstigen Rentnern das gesamte Altersspektrum vertreten war, folgte bis zum viel zu frühen Ende gebannt diesem Spektakel und obwohl alle Zuhörer eng zusammengedrängt in einem Trockenraum saßen, empfand dies niemand als Stilbruch. In direkter Nachbarschaft zum Ausstellungsraum und unter den Bildern der Vortragenden herrschte allenthalben eine begeisterte Stimmung, die sich bis weit nach Lesungsende erstreckte.



Denn mit Abschluss dieser unterhaltsamen Textreproduktion war die "NCC-1701-B" noch lange nicht beendet. Hausherr Benjamin Stöwe hatte ein großartiges Buffet des lokalen Anbieters "Globus Naturkost" auffahren lassen, das trotz seiner rein vegetarischen Ausrichtung zu Recht auf erheblichen Anklang allenthalben stieß und Querverweise auf die zweifelhaften Kochkünste eines Neelix nicht aufkommen lassen mochte. Zudem stand der Gastgeber hier noch selbst hinter dem Thresen, um Bio-Limonaden oder Wein auszuschenken und jeder Besucher erhielt die Gelegenheit, inmitten dieser ungezwungenen Atmosphäre selbst einmal mit Gertie Honeck ins Gespräch zu kommen.



So konnte man etwa erfahren, dass die Synchronschauspielerin längst nicht mehr im Telefonbuch zu finden ist, im Vorfeld darauf bestand, dass Benjamin Stöwe die Wäscheleinen aus dem Vorlesungskeller entfernte oder ihre Bilder durch Unter- und Überbelichtung entstanden sind. Geduldig stellte sie sich für Fotos und Autogramme zur Verfügung und verabschiedete die Gäste noch persönlich.



Mit einiger Wehmut schließlich folgte um 19 Uhr schließlich doch das unvermeidbare Finale der "NCC-1701-B" und die wohl kleinste Star-Trek-Convention Deutschlands gleich neben der kleinsten Star-Trek-Ausstellung des Universums entließ ihre überwältigten Gäste in die frostige Dunkelheit der Eberswalder Spätnovembernacht. Wohl nur selten hörte man in den Abschlussinterviews und Gesprächen so häufig das Wort "faszinierend" und ebenso selten war dieses Wort wohl so angebracht wie an jenem Abend.
Doch nicht nur die familiäre Atmosphäre dieses Events, das den Namen "Star Trek zum Anfassen" mehr verdient als so mancher namenhafte Konkurrent blieb den zufriedenen Teilnehmern im Gedächtnis hängen, sondern auch die Erkenntnis, dass sich Synchronsprecher sehr wohl als Stargäste anbieten. Ganz besonders dann, wenn ein solcher Abend vom üblichen stupiden Frage-und-Antwort-Treffen abweicht und einen solchen Synchronschauspieler das machen lässt, was er am besten kann: Mit seiner Stimme arbeiten. Diese mitreißende Mischung aus Convention, Lesung und Ausstellung war jedenfalls der lebendige Beweis dafür, dass Menschen wie Gertie Honeck das Star-Trek-Universum ungemein bereichern – ganz besonders dann, wenn sie in einem so außergewöhnlichen Rahmen wie diesem liebevoll umgestaltenen Wäschekeller in Eberswalde zur Geltung gebracht werden.



Denkwürdige Zitate

"Der faszinierendste Keller, in dem wir je gewesen sind."
das Tafelrundenmitglied Ensign zur NCC-1701-B

"Seid Ihr richtige Star-Trek-Fans oder seid Ihr Voyager-Fans?"
Gertie Honeck zu zwei juvenilen Conventionbesuchern

"Herr Kapellmeister?!"
Gertie Honecks auffordernde Technikanweisung an den tonangebenden Gastgeber

"Na ja, das war's dann."
Gertie Honeck zum Veranstaltungsausklang


Weiterführende Leseliste:

Die NCC-1701-A in Eberswalde am 6. September 2014
Die NCC-1701-B in Eberswalde am 22. November 2014
Die NCC-1701-C in Eberswalde am 17. Januar 2015
Die NCC 1701-D in Eberswalde (RetroSPOCKtive) am 28. März 2015

Freitag, 7. November 2014

Raumschiff Eberswalde setzt zur Landung an

Bald ist es so weit, nach der erfolgreichen '1701-A' (die Tafelrunde berichtete) öffnet nun die 2. Brandenburger Star Trek Convention am 22.11.2014 ihre Türen zum Kellergewölbe in Eberswalde. Dank Benjamin Stöwe mausert sich der nicht für seine berühmte Wurst bekannte kleine Ort nördlich von Berlin zu einem kleinen Star-Trek-Mekka. Die '1701-B' benannte 2.Convention erwartet dieses Mal Captain Janeway, oder zumindest ihre deutsche Stimme. Gertie Honeck verleiht der großen Kate Mulgrew in der  deutschen Synchronisation ihre Stimme-und ist der Hauptgast der 1701-B. Sie wird übrigens auch eine eigene Fotoausstellung mitbringen, man darf gespannt sein. Geboten wird außerdem noch der Kurzfilm "Raumschiff Eberswalde" und eine Lesung mit Texten von Bukowski bis Tucholsky. Das Ganze verspricht wieder ein kleiner und feiner Abend auf 17,01 m² zu werden. Die Tafelrunde wird vor Ort sein und berichten!
(Und ja, ich weiß, dass Kolbasa auf deutsch Wurst heißt....vielleicht mag ich die kleinste Convention der Welt ja auch deshalb so sehr 


Als kleiner Vorgeschmack:
im Bild: Kate Mulgrew als "Captain Janeway" in "Star Trek: Voyager"
Ihr hört aber die Stimme von Gertie Honeck.

Dienstag, 23. September 2014

Veranstaltungstipps

Es tut sich was im Fan-Staate Deutschland.
Eine große Veranstaltung findet zwar in 3 Wochen wieder mal weit weg auf der Insel statt (leider ohne TNG-Traumaufgebot, da Jonathan Frakes gerade wieder abgesagt hat *tja*). Aber das soll ja nicht heißen, dass es in heimatlichen Gefilden langweilig wird im herannahenden Herbst und Winter.
Da der Tafelrunden-Blog natürlich absolut unparteiisch ist gehen wir also chronologisch vor:
Quelle: Raumschiff Eberswalde
Bekanntlich gibt es viele Buchstaben im Alphabet. Nachdem gerade erst die 1701-A eingeweiht wurde wirft die 1701-B schon ihren Schatten voraus: Am 22.11.2014 veranstaltet Benjamin Stöwe in seinem kleinsten Star Trek-Museum der Welt wieder einen seiner Besuchertage mit anschließendem Stargast-Besuch. Gertie Honeck, die deutsche Synchronstimme von Kate „Captain Janeway“ Mulgrew, liest Texte von Edgar Allen Poe, Charles Bukowski und Rainer Maria Rilke. Darüber hinaus präsentiert die Hobby-Fotografin einige ihrer Arbeiten. Im Gespräch wird sie von ihrem Schaffen auf der Bühne, vor der Kamera und am Mikrofon berichten – und auch von ihrer Beziehung zu Kate Mulgrew.
Dazu gibt es einen kleinen Imbiss sowie eine Auswahl geistiger Getränke.
Als weitere Punkte stehen auf dem Programm: Die Vorstellung eines neuen 1701-Exponates und die Premiere des Filmes „Raumschiff Eberswalde“ – die Dreharbeiten dazu fanden am 06.09. während der 1701-A statt.
Quelle: Raumschiff Eberswalde
Die Besichtigung der Ausstellung im Herzen von Eberswalde ist von 09:30Uhr – 15:00Uhr kostenlos möglich, die Lesung mit Gertie Honeck beginnt voraussichtlich um 16:00Uhr, der Eintritt dafür: 17,01€.
Um Anmeldung per E-Mail wird gebeten unter captain@raumschiff-eberswalde.de
Weitere Infos – auch zu den geplanten Veranstaltungen im nächsten Jahr – finden sich auf der Homepage www.raumschiff-eberswalde.de.

Weiter geht´s im Kalenderjahr:

Alle Jahre wieder lädt die Beuth-Hochschule für Technik Berlin unser aller Lieblings-Erklärbär aus dem Saarland in die Hauptstadt ein. Am Do, 27.11.2014 nimmt sich Hubert Zitt diesmal des Themas „Beamen“ an. Außerdem auf dem Lehrplan stehen die Heisenberg-Kompensatoren und der Musterpuffer. 
Die Vorlseung findet von 14:00 – 16:30Uhr an der Beuth-Hochschule für Technick im Haus Grashof, Luxemburger Str. 10, 13353 Berlin statt. Um Anmeldung per E-Mail wird gebeten unter startrek@beuth-hochschule.de (notwendige Angaben: Vorname & Name, E-Mailadresse, Name der (Hoch)schule bzw Institution). Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass man das mit der Angabe der Hochschule nicht ganz so ernst nimmt, ehrliches Interesse reicht schon. Nach der Anmeldung erhälst Du eine Rückantwort mit Bordkarte. 
  Ein rechtzeitiges Erscheinen wird empfohlen, da die Vorlesung dieses Jahr im deutlich kleineren Ingeborg-Meising-Saal stattfindet und Herr Zitt schon ganz andere Sääle gefüllt hat.

Am gleichen Abend ist Hubert Zitt übrigens auch in der Urania vertreten. Gerüchteweise soll es dort und „Science of Star Wars“ gehen – ein ganz und gar abwegiges Thema!


Facebook Eventseite
Später im Jahr geht es ans andere Ende Deutschlands: Der Star Trek Fan Club Enterprise Germany (STFCEG) feiert am 12. - 14. Dezember 2014 eine Weihnachtsfeier der Extraklasse. Die X-Mas Party "TREK-STAR" mit Gaststars steigt in der Rheingoldhalle in Mannheim (kennen wir doch?!) und hat geladen: Chris Doohan (Sohn von James), Bill Blair, Christian Humberg (Autor von "Sorge Dich nicht, beame") und Ernst Meincke (Capt. Picards Synchronsprecher und kürzlich Gaststar der 1701-A). Ein Wochenendticket kostet derzeit 59€.
Es soll die üblichen Programmpunkte wie Panels, Fotosessions und Autogrammstunden geben. Und da es eine festliche Veranstaltung werden soll steht auch der Besuch zweier Weinachtsmärkte auf dem Programm *shiny*.
Interessenten sollten sich möglichst bald anmelden. Sollten bis zum 05. November 2014 nicht genug Anmeldungen eingegangen sein, fällt die Veranstaltung in den Schnee und die Interessenten bekommen ihr Geld zurück (auch wenn die Orgas nichts miteinader gemein haben, man ist ja lernfähig).

Habe ich was vergessen? Soll auch auf Deine Veranstaltung hingewiesen werden?
Dann sende eine E-Mail an die altbekannt Adresse (siehe rechts oben). Wir machen dann was draus.


Die Grillsaison ist vorbei – tut wieder was Vernünftiges!

Montag, 8. September 2014

Turons Senf zur "NCC 1701-A" Convention in Eberswalde

Das Jahr 2014 markiert innerhalb der deutschen Star-Trek-Fanszene auf dramatische Weise den Moment des Überangebots an Conventions. So lockte im Februar die "Star Trek Destination Germany" die Fanscharen mit einem gigantischen Staraufgebot nach Frankfurt an den Main (die Tafelrunde berichtete), während Anfang Juni der Lokalmatador FedCon mit einem ähnlich großen Gästeregiment Science-Fiction- und Fantasy-Anhänger jeglicher Couleur nach Düsseldorf an den Rhein lotste (die Tafelrunde berichtete ebenfalls).
Dass eine möglichst hohe Stardichte daher der Schlüssel zum Erfolg sein muss, erwuchs vor ein paar Tagen schließlich zur grausamen Erkenntnis, als die vergleichsweise überschaubar angelegte Trekgate fast unmittelbar vor der Eröffnungs-Zeremonie abgesagt wurde (auch darüber berichtete die Tafelrunde). Die Absage des "Just Another Day in Eureka" im Mai sei an dieser Stelle nur am Rande erwähnt...

Doch just in diesem Augenblick schickt sich eine Kleinstveranstaltung an, den Riesen und Halbstarken der Branche ein völlig abweichendes Konzept entgegenzuhalten. Nicht in einer Metropole mit riesigem Einzugsgebiet wie Hamburg, München oder Düsseldorf, sondern in einer kleinen brandenburgischen Kreisstadt namens Eberswalde fand eine Convention statt, die dem allgemeinen Größenwahn eine bodenständige Alternative entgegensetzt.



Nun ist das Oberzentrum an der Finow unter den Star-Trek-Anhängern dieser Nation längst nicht so unbekannt, wie es die Abgeschiedenheit der Barnim-Kapitale vermuten ließe, denn mit dem "Raumschiff Eberswalde" existiert seit mehr als fünf Jahren ein auf nationaler Ebene viel beachtetes Hörspiel mit 501 Einzelepisoden (die Tafelrunde berichtete). Im Jahre 2009 erregte hier die Star-Trek-Ausstellung "Faszinierend" einiges Aufsehen (die Tafelrunde berichtete ebenfalls), die mittlerweile in den Keller eines Privathauses umgezogen als 'kleinste Star-Trek-Ausstellung des Universums' firmiert (auch darüber berichtete die Tafelrunde) und seinen Besuchern immer wieder verdeutlicht, wie viel man als einziger Star-Trek-Fan tatsächlich bewegen kann, wenn man bereit ist, Engagement zu zeigen.



Diesem Motto blieb der Veranstalter Benjamin Stöwe treu, als der hauptberufliche Journalist und Moderator bei RBB und ZDF zu einer Mini-Convention unter dem Titel "NCC 1701-A" einlud. Um die vierzig handverlesene Personen folgten ausgelosten Einladungen und fanden sich am 6. September im Stadtzentrum vor dem äußerlich vergleichsweise unscheinbaren Mehrgenerationenhaus ein.
Bereits mit der Wahl des Veranstaltungsortes gelang Stöwe der Beweis, dass kein riesiger Hotelkomplex, kein weitläufiges Auditorium und auch kein eleganter Restaurantsaal als Austragungsort nötig ist, um ein Fantreffen abzuhalten, sondern dass frei nach dem Motto "Platz ist in der kleinsten Hütte" bereits einfache Ressourcen wie der simple Trockenraum eines Wäschekellers für entsprechende Zwecke völlig ausreichen können.



Allerdings klingt "Wäschekeller" nun trivialer als es dann tatsächlich war. Stilvoll gestaltet und um das Herzstück der "kleinsten Star-Trek-Ausstellung des Universums" gruppiert flankierten Aufsteller, Bildschirme und dekorative Wandbemalungen die Veranstaltungen und fügten sich zusammen mit den nicht extra versteckten Wäscheleinen, Estrichfußböden und Zusammenlegehilfen zu einem einzigartigen Ambiente irgendwo zwischen häuslichem Pragmatismus und wilder Sammlerleidenschaft.



Doch nicht nur das Wohnhaus gab Einblicke in das Leben Benjamin Stöwes, sondern auch viele der Beteiligten. So führte etwa seine sympathische Kollegin und Antenne-Brandenburg-Moderatorin Inka Gluschke gekonnt durch die Veranstaltung, ein Fernsehteam mit ZDF-Hoheitszeichen filmte während der Veranstaltung eifrig mit, und es gelang dem ebenfalls im Synchronisationsgewerbe tätigen Stöwe sogar, niemand geringeres als Picards deutsche Leih-Stimme Ernst Meincke zur Teilnahme zu überreden.



Von Beginn an gingen die perfekte Organisation und die familiäre Atmosphäre Hand in Hand. Hier teilte der Gastgeber den schmucken Convention-Beutel noch selbst aus und die überschaubare Anzahl an Gästen zwischen sechseinhalb und zweiundsiebzig Jahren hatte zur Folge, dass alle Teilnehmer schnell miteinander über Gott ("Wozu braucht der ein Raumschiff?"), die Welt und natürlich Star Trek ins Gespräch kamen. Besonders die beiden als Andorianerinnen verkleideten Besucher erwiesen sich als beliebtes Fotomotiv.



Als sich schließlich alle Beteiligten in den Trockenraum gedrängt hatten, nahm die "NCC 1701-A" schließlich Fahrt auf. In einer Fragerunde widmete sich die quirlige Gesprächsleiterin Inka Gluschke zunächst dem ersten Gast Sylvia Strybuc. Sie war Organisatorin der ersten größeren Convention in Deutschland und zog 1994 mit der "Star Dream" ein Großevent mit immerhin sechszehn Stargästen aus Star Trek auf. Die "Mutter der deutschen Conventionszene" blieb trotz ihrer vielen Anekdoten diskret, auch wenn man immerhin erfahren konnte, dass sich in ihrem Besitz noch immer ein kleines schwarzes Büchlein befindet, das angeblich sogar einen Mord rechtfertigen würde...



Anschließend übergab sie das Wort an den mit ihr freundschaftlich verbundenen Ernst Meincke, dem man zu Beginn der Fragerunde kaum anmerkte, dass er vor mehr als zwanzig Jahren dem wohl prägnantesten Sternenflottencaptain die Stimme verlieh. Der Alumni der Filmhochschule Babelsberg wies mehrfach darauf hin, früher jünger gewesen zu sein, doch das tat dem Unterhaltungsfaktor des seit 1966 im Gewerbe tätigen Mannes keineswegs irgendeinen Abbruch.
Zuerst einmal räumt der eventuell aus "Sachsens Glanz und Preußens Gloria" bekannte Darsteller mit dem Vorurteil auf, ein "Synchronsprecher" zu sein und verwies auf den in seinen Augen geeigneteren Terminus des "Synchronschauspielers". Zudem stellte er klar, dass das Berufsfeld nichts mit einem Übersetzer zu tun hätte, sondern seine Arbeit eher eine Neuinterpretation darstelle.
Ferner konnte man erfahren, dass zu Zeiten der TNG-Bearbeitung innerhalb eines sechs- bis achtstündigen Arbeitstages jeweils zwei Folgen im Studio abgearbeitet wurden.
Immer wieder stellte er den Zufall in seiner Karriere als maßgeblichen Faktor heraus. So war seine berufliche Situation nach der Wende keineswegs rosig und erst ein kleinerer Auftrag für einen Klingonen bei "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" brachte ihn ins Rennen um die Nachfolge seines Vorgängers Rolf Schult. Dennoch stellte er auch einige Parallelen zu seiner wohl bekanntesten Rolle heraus, die insbesondere Größe, Alter und Haarwuchs betreffen.
Als er schließlich erklärte, dass ein Auftritt als Rumpelstilzchen in Kinderjahren einer der auslösenden Faktoren für seine spätere Berufswahl gewesen sei, beginnt man plötzlich immer häufiger, Picard in seinen Worten wiederzufinden, auch wenn er Star-Trek-Anhängern einen gewissen Grad der Verrücktheit unterstellt. Seine Berührungsängste verlor er jedoch in Mannheim bei Veranstaltungen von eben jener Sylvia Strybuc, die seine Ausführungen immer wieder mit freundschaftlich neckenden Kommentaren ergänzt. Schließlich fand er die perfekten Schlussworte, in deren Grundton man den Picard schließlich nicht mehr überhören kann:

"Wenn eine Serie so etwas bewirkt, wenn sie ihren Fans Werte [...] wie Respekt und Toleranz nicht nur als leere Worte vermittelt, [...] muss es etwas besonderes sein. Diese Gedanken befördert keiner besser als Star Trek."



Nach einer kurzen Pause bat Inka Gluschke dann Prof. Dr. Hubert Zitt zum Gespräch, der dieses Mal keinen Vortrag hielt, sondern in einem kleinen Interview seinerseits aus dem Nähkästchen plauderte. Gleich zu Beginn musste er erklären, ob das Beamen als Technologie möglich wäre. Zitt holte weit aus und erklärte, dass die Verwirklichung dieser Idee vielleicht nicht in den nächsten hundert Jahren realisierbar sei, aber die Menschheit mit jedem Jahr der Lösung einen Schritt näher käme. Immer wieder hätte Star Trek Technologien wie etwa die Verwendung Automatiktüren prognostiziert, obwohl die Idee der Zeit weit voraus war. In den aktuellen Entwicklungen bei der Übersetzungstechnologie sah er weitere Schritte zur Verwirklichung des Universalübersetzers, der bereits frühzeitig in der Serie etabliert worden war.
Zitt verband sein eigenes Interesse für die technischen Aspekte Star Treks in erster Linie mit seinem Beruf und schloss nicht aus, dass seine Faszination für die Originalserie seine Berufswahl zumindest am Rande beeinflusste.
Neben seinen Erlebnissen als Austauschdozent im US-amerikanischen San Antonio, wo er im Rahmen eines Seminars unter dem Titel "The Physics of Star Trek" dreiundzwanzig Studenten die Grundsätze von Quantenmechanik, Newton'scher Gravitationsgesetze und Relativitätstheorie näherbrachte, erzählte er unter anderem von seiner Arbeit als Vortragender in der freien Wirtschaft.
Wirklich in Bedrängnis brachte ihn hingegen die Frage Ernst Meinckes nach der praktischen Umsetzung des Warpantriebes. Zitt war sogar gezwungen, die Verantwortung für das Mikrophon an einen nahe sitzenden Fan zu übertragen, um der Beantwortung mit seiner ganzen Körpersprache nachzukommen (im Prinzip verbietet es die Physik nicht, aber der technologische Entwicklungsstand lässt es in den nächsten paar hundert Jahren noch nicht zu).



Nach einer weiteren Pause kam schließlich ein weiterer Ehrengast zum Zuge, der allerdings eher wenig mit Star Trek zu tun und auch keine einzige Folge gesehen hatte. Um 17:01Uhr enthüllte der im nahen Chorin ansässige Künstler Andreas Bogdain trotzdem das von ihm gestaltete Modell der "USS Eberswalde" und verriet ferner, dass es ihm aufgrund der optischen Ähnlichkeit ursprünglich vorschwebte, eine Bratpfanne mit zwei Spiegeleiern zu gestalten. Schließlich blieb er jedoch seinem eigenen Stil treu und gestaltete eine farbenfrohe Außenhüllendekoration inklusive der vom Veranstaltungsort gut sichtbaren Maria-Magdalenen-Kirche, die immerhin sieben Mal in ein solches Schiff der Sternenflotte passen würde.



Nach diesem Programmpunkt verließen die vier Stargäste dann die Veranstaltung. Es gab zwar keine durchchoreografierte Closing-Zeremonie mit Lasershow, aber dafür nahmen sich Strybuc, Zitt oder Meincke die Zeit, jeden einzelnen Besucher persönlich mit Handschlag zu verabschieden. Dieser Umstand, gepaart mit der Tatsache, dass Stöwe jeden Besucher mit seinem Namen ansprechen konnte, trug zu einer familiären Stimmung bei, die sich unter den Besuchern fortsetzte. Nachdem die "NCC 1701-A" die Tore schloss, war auch das Teilnehmerfeld enger zusammengerückt und in einen regen Austausch getreten.



Dennoch war die Veranstaltung an diesem Punkt noch nicht beendet. Während der Abschiedsszene bauten längst Sebastian und Sascha vom empfehlenswerten dreibeinigen Podcast "Sie reden" ihre Technik auf. In einer Live-Schaltung, von der noch immer niemand weiß, ob sie funktionierte, berichteten sie auf unterhaltsame Art und Weise von der Veranstaltung. Höhepunkt waren dabei immer wieder die von ihnen eingestreuten Filk-Songs, in denen sie in unterhaltsamer Manier den Shuttle-Verbrauch der Voyager, den Arbeitsalltags von Redshirts oder das Ende der TNG-Euphorie in ein Lied verpackten. Dazu gab es eine lockere Fragerunde mit dem Publikum, in denen es sich um den Einfluss Star Treks auf die eigene Vita, den Sinn und Unsinn von Star Wars oder die Führungsqualitäten Jean-Luc Picards drehte.
All diesen Fragen musste sich schließlich auch der Gastgeber Benjamin Stöwe stellen, der von seiner eigenen Beziehung zu Star Trek sprach, Details zu seiner Ausstellung verriet und von der Arbeit am "Raumschiff Eberswalde"-Hörspiel berichtete.
Doch damit nicht genug!
Im Anschluss rief der frisch gebackene Convention-Organisator seine Gäste dazu auf, mit ihm die fünfhundertundzweite Episode seines Raumschiffes Eberswalde zu erstellen. Gemeinsam mit seinen Gästen, die die Geräuschkulisse eines Raumschiffes beziehungsweise seiner Crew imitieren sollten, improvisierte er eine kurze Parodie, die auf die unmittelbaren Ereignisse des Tages Bezug nahm, bevor der Abend mit dem gemeinsamen Verzehr von Pizza seinen Ausklang fand.



Natürlich war die "NCC-1701-A" in Eberswalde keine Konkurrenz zu den großen Conventions dieses Landes. Viel eher war es ein kompletter Gegenentwurf zu den schon allein aus Gründen der Rentabilität vom Zuschauerzustrom abhängigen Massenveranstaltungen, der außerhalb jeglicher Konkurrenz lief. Doch während Fans bereits seit Jahren die unpersönliche Atmosphäre solcher Großevents verurteilen, hat Organisator Benjamin Stöwe eindrucksvoll unter Beweis stellen können, dass 'weniger' mitunter 'mehr' sein kann.



Im Interview mit dem "Sie reden"-Podcast sprach Stöwe unter anderem davon, dass er als Jugendlicher nie das Gefühl gehabt hätte, dass Star Trek sein Hobby sei, weil er aktiv nichts dazu beitragen würde. Dieser Umstand hat sich mittlerweile grundlegend geändert.
Stöwe trägt nicht nur aktiv etwas zur deutschen Fanszene bei, sondern zeigt auch mit seinem eigenen Beispiel, dass man mit Engagement und Leidenschaft in Eigenregie durchaus eine Veranstaltungsperle aufziehen kann, die sich nicht vor ihren traditionsreicheren und höher frequentierten Geschwistern zu verstecken braucht.
Dieser programmatische Ansatz setzte sich in der Auswahl der Stargäste fort, denn die ausschließlich aus Deutschland stammenden Stargäste bewiesen durch das eigene Beispiel ebenfalls, dass Engagement und Leidenschaft der Schlüssel zu einer facettenreichen deutschen Star-Trek-Landschaft ist, in der der Einsatz von Einzelpersonen nicht weniger Bedeutung zukommt als den kommerziell ausgerichteten Autogrammspektakeln an Main und Rhein.
Wer sich also fragt, was man als einzelner, kleiner Fan in Deutschland schon bewegen kann, hat in einer kleinen brandenburgischen Kleinstadt eine Antwort erhalten.

Denkwürde Zitate:

"Ich kam zu 'Pattie' wie die Jungfrau zum Kinde."
Ernst Meincke

"Von Rumpelstilzchen zu Captain Picard..."
Sylvia Strybuc zu Meinckes früher Theaterkarriere

"Star-Trek-Fans haben 'ne kleine Macke."
Ernst Meincke mit einem breiten Grinsen im Gesicht

"Farben sind Freunde der Seele."
Andreas Bogdain

"Er hat zumindest verstanden, eine Bratpfanne in ein Blumenbeet zu verwandeln."
Ernst Meincke über das Werk Andreas Bogdains


Weiterführende Leseliste:

Die NCC-1701-A in Eberswalde am 6. September 2014
Die NCC-1701-B in Eberswalde am 22. November 2014
Die NCC-1701-C in Eberswalde am 17. Januar 2015
Die NCC 1701-D in Eberswalde (RetroSPOCKtive) am 28. März 2015