Spoilerwarnung.
Dieser Artikel enthält massive Spoiler auf "Das Ende ist der Anfang", die dritte Folge der ersten Staffel von "Star Trek Picard" und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und die beiden vorangegangen Folgen bereits gesehen hat.
Einleitung.
Kurz vor dem Start dieser Folge sickerten verstärkt Nachrichten durch, dass auch andere neue Star-Trek-Serien grünes Licht erhalten haben. Während eine Sektion-31-Serie mit Michelle Yeoh bereits soweit gediegen ist, dass die Dreharbeiten unmittelbar bevorstehen, haben die Produzenten darüber hinaus auch der Beliebtheit Pikes, Spocks und Nummer Eins' Rechnung getragen und überlegen nun, eine Serie um die Abenteuer der USS Enterprise vor der Übernahme des Kommandos durch James T. Kirk in Auftrag zu geben (was nach der Menge an Short Treks, in denen die drei prominent vertreten waren, nicht sonderlich überraschend wirkt).
Ob diese wirklich umgesetzt wird hängt auch maßgeblich vom Erfolg von "Star Trek Picard" ab.
Doch die Frage bleibt:
Kann auch die dritte Folge der immensen Erwartungshaltung gerecht werden?
Story.
Nachdem der frühere Admiral Jean-Luc Picard bei der Sternenflotte abgeblitzt ist, versucht er nun auf eigene Faust, eine Crew zusammenzustellen und ein Schiff anzuheuern, um die verbleibende Tochter Datas oder zumindest Bruce Maddox zu finden.
Doch das scheint leichter gesagt als getan: Seine ehemalige rechte Hand Raffi Musiker hegt noch immer einen schweren Groll gegen ihn, der vorgeschlagene Pilot ist mit "gescheiterter Ex-Sternenflotten-Offizier" noch sehr wohlwollend umschrieben und eigentlich weiß Picard noch nicht einmal wohin er überhaupt fliegen will.
Doch allmählich fügen sich die Puzzleteile zusammen: Raffi findet den Aufenthaltsort des verschwundenen Kybernetikers Maddox, Cristóbal Rios nimmt seinen prominenten Fahrgast mit auf eine ungewisse Reise und selbst auf dem weit entfernten Artefakt feiert Datas 'Tochter' Soji Asha einen ersten - wenn auch sehr aufwühlenden - Therapierfolg mit einer ehemaligen Borgdrohne.
Doch Picards Aufbruch zieht die Aufmerksamkeit anderer Parteien auf sich und plötzlich wird die Sternenflottenlegende in seinem eigenen Weingut von einem Sonderkommando des Tal Shiars heimgesucht…
Lobenswerte Aspekte.
Feinschliff.
Das also war Hanelle M. Culpeppers dritter Streich in Folge! Kein Wunder, dass man den Eindruck erhält, als hätte hier die Gier nach Geld drei Folgen aus einem eigentlich zusammenhängenden Pilotfilm gestückelt, denn wie beide Episoden zuvor glänzt auch diese mit einem tollen Soundtrack, eindringlichen Szenenbildern und einem stringenten Erzählstil. An dieser Stelle sei auch der Schnitt zwischen Picards Weingut und dem Artefakt am Höhepunkt der Folge ausdrücklich gelobt, denn er vereinte die beiden Handlungsstränge auf geschickte Weise zu einem einheitlichen Ganzen.
Das Erzähltempo blieb im Vergleich zu den beiden Vorgängern auf einem konstant gemächlichen Niveau (was ich nicht als Kritikpunkt verstanden wissen will). Die einzig nennenswerte Action-Szene mit dem Sonderkommando des Tal Shiars auf Stippvisite im Chateau Picard wirkte da schon beinahe ungewohnt und konnte bestenfalls aufzeigen, dass sowohl Patrick Stewart als auch Jean-Luc Picard aus dem Alter heraus sind, in dem sie sich noch gepflegt auf der Mattscheibe prügeln können.
So lag der Fokus auf einem ganz anderen Schwerpunkt: In "Das Ende ist der Anfang" sammelt sich Picard eine völlig neue Crew aus verschrobenen Individuen zusammen, weswegen die Folge auch entsprechend viel Zeit auf eine ausführliche Charakterzeichnung setzt. Erst im zweiten Anlauf werden Hinweise darauf verdichtet, was den Zuschauer in den verbleibenden sieben Episoden erwarten wird. Es ist eher ein Setup, das noch lange nicht abgeschlossen ist.
Treu werden uns in diesem Prozess wohl die Lens Flares bleiben, die zwar weniger markant, aber noch immer präsent sind. Genauso wie der obligatorische Fanservice, der nach einer verhältnismäßig zurückhaltenden Folge eine fulminante Renaissance erfährt. Er kulminiert schließlich im finalem "Energie!" aus dem Munde Picards, das wohl so oder so als Versprechen an die Zukunft gewertet werden kann - zumal er dem Zuschauer dabei in die Augen zu sehen scheint.
Baustellen mit Potential.
Nachdem der aufmerksame Zuschauer bislang größtenteils im Dunkeln tappen musste, wurde mittlerweile mehr oder weniger deutlich umrissen, welche großen Mysterien in "Star Trek: Picard" thematisiert werden.
Zuerst geht es um die persönliche Entwicklung der verschiedenen Charaktere.
Zum Beispiel Jean-Luc Picard, der in einer sich verändernden Welt an seinen Werten festhält, während das Damokles-Schwert seines fortgeschrittenen Alters und des irumodischen Syndroms über ihm schwebt. Oder Dr. Agnes Jurati, die Morgenluft wittert, weil ihre rein theoretische Forschungsarbeit erstmals wieder eine praktische Anwendung findet, wofür sie aber ihrer Natur zuwiderhandelt, indem sie die Sicherheit ihres Labors verlässt, um das Abenteuer im Weltraum zu suchen. Oder Raffi Musiker und Cristóbal Rios, die beide mit dem Stigma des gescheiterten Sternenflottenoffiziers hadern und ihren Platz im Universum finden möchten.
Daneben stellt sich natürlich auch die Frage nach der 'Mutter' Sojis (Mom?), die hier nicht nur ihre vermeintliche Tochter anlügt, sondern darüber hinaus Informationen weitergegeben hat, die ziemlichen Zündstoff bergen. Soji wird extern gelenkt und es bleibt die Frage, welche Pläne Bruce Maddox verfolgt und was sie mit den Borg zu tun haben.
Dem gegenüber stehen die Romulaner, denen das Artefakt gehört und die nur von außen betrachtet an Macht eingebüßt haben. Der Tal Shiar und mit ihm der Zhat Vash haben längst wieder in die Erfolgsspur gefunden und geschafft, die Föderation auf höchster Ebene zu unterwandern, sodass diese trotz des Wegfalls eines zentralen Kontrahenten völlig von der Rolle gefallen scheint.
Und schließlich bleibt der Zusammenhang zwischen den Borg und der romulanischen Mythologie, der scheinbar auch Zeitmanipulation umfasst. Allerdings bleibt dies einer der schwammigsten Erzählgegenstände, weil zum Einen bislang kaum genug Informationen gegeben wurden und zum Anderen, weil der romulanische 'narrative Rahmen' mit Tarotkarten, mehrdeutigen Zukunftsvisionen und eigenen Sprachschnipseln die spitzohrigen Cousins der Vulkanier nur noch näher in die Gesellschaft von Tolkiens Herr-der-Ringe-Elfen rückt.
Besetzung.
Der eigentliche Star der Serie ist und bleibt die Besetzung, auch wenn man allen voran abermals Patrick Stewart stellen muss. Der versucht redlich, Picard aus seinem langen TNG-Schatten zu befreien, indem er etwa nicht den Stuhl des Captains besetzen will, doch - nicht zuletzt vom Soundtrack und den Dialogen getragen - weiß der Zuschauer aus dem Stand heraus, dass Picards Platz im Universum auf einem Raumschiff zu finden ist.
Stewart, dessen Charakter ja nicht von ungefähr der Namensgeber der Serie ist, trägt nicht zuletzt aus diesem Grund einen Großteil der Szenen und lässt dabei leider auch zuweilen die anderen Darsteller an seiner etwas verblassen.
Davon explizit ausgenommen bleibt Michelle Hurds Raffi Musiker. Ich mag befangen sein, seitdem ich die Schauspielerin bei der Berlin-Premiere von "Picard" kennenlernen durfte, aber sie versprüht auch auf der Mattscheibe eine ungeahnte Energie - auf eher unkonventionelle Weise.
Denn wenn einer der Charaktere das Sinnbild der Abkehr vom sauberen Image des Sternenflottenoffiziers repräsentiert, dann allen voran Raffi Musiker. Das fängt schon in ihrer Sprache an: Ihr Vokabular ist voll von 'farbigen Metaphern', die von "Bullshit" über "Ass" bis "Zur Hölle mit denen" reichen. Vor allem im US-amerikanischen Original gilt das gemeinhin als äußerst salopper Umgangston, der eine erhöhte Altersfreigabe rechtfertigen würde. Als wäre das nicht genug, raucht (Blütenblätter) und trinkt (aus der Flasche) die frühere rechte Hand Picards, den sie in Ablehnung sämtlicher von ihm ausgehender Autorität nach den Initialen seines Vornamens "JL" nennt (und das bereits während ihrer aktiven Dienstzeit!).
Trotzdem ist das bei Lichte besehen keineswegs ein Bruch. Raffi bedient nämlich Picards Vorliebe für unkonventionelle Charaktere, die sich auch trauen ihm unverblümt die Meinung zu sagen (man bedenke zum Beispiel die Beweggründe Picards, Riker zu seiner 'Nummer Eins' zu machen). So gesehen kommt die tolle Beziehung zwischen beiden, die sich umgehend auch auf den Zuschauer überträgt, nicht von ungefähr.
Für meinen persönlichen Geschmack wirkt Cristóbal Rios ein klein wenig zu sehr aus dem gleichen Holz geschnitzt.
Auch er raucht (Zigarre), trinkt (wenn er nicht gerade in einem Anfall spontaner Maskulinität Wunden mit seinem Weinbrand desinfiziert) und ist tätowiert (ein Präzedenzfall für den normalen Sternenflottenoffizier, für den das kein Teil seiner kulturellen Identität darstellt).
Aber es gibt ein cleveres Alleinstellungsmerkmal, für das die Autoren an dieser Stelle einmal für ihren Einfall gepriesen werden sollen:
Verschiedene Hologramme zu nutzen, die unterschiedliche Aspekte seiner Persönlichkeit und Vergangenheit darstellen, ist geniales erzählerisches Mittel und ein cleverer Schachzug, um eine Figur wie die von Santiago Cabrera zu etablieren.
An Alison Pills Dr. Agnes P. Jurati können sich hingegen die Geister scheiden. Ihr omnipräsentes Schulmädchengrinsen mag dem ein oder anderen Zuschauer fraglos auf den Keks gehen, aber in den Parametern ihrer Rolle muss man ihr zubilligen, dass ihr eine schlüssige Darstellung der unsicheren Wissenschaftlerin gelingt.
Laris und Zhaban gelang es abermals, die vielen romulanischen Charaktere des Star-Trek-Universums um eine weitere Facette zu bereichern. Daher werden Orla Brady und Jamie McShane kommenden Folgen fehlen, denn gerade die Unterstützung, die ihre Charaktere Picard boten, verdeutlichte abermals, wie wichtig sie als Romulaner für die Handlung und als verlängerter Arm für einen gealterten Sternenflottenoffizier waren. Es bleibt zu hoffen, dass es in künftigen Folgen Evan Evagora gelingt, diese Lücke angemessen auszufüllen.
Isa Briones schafft es für Soji an Bord des Artefakts endlich, einen eigenen Handlungsstrang aufzubauen, der ihr eine ähnliche Bedeutung wie zuvor Dahj zukommen lässt. Sie hinterlässt einen guten ersten Eindruck, aber es bleibt abzuwarten, wie tragfähig dieser Erzählstrang am Ende ausfallen wird.
Der Rest des Cast kann in ein paar Sätzen abgehakt werden.
Jonathan del Arco als Hugh bleibt ein wenig blass, aber immerhin darf er ein paar sehr bedeutungsschwangere Sätze in die Kamera sagen. Narek kommt in Betriebsmodus und Harry Treadaway gelingt es so langsam, den Vergleich zu Ethan Pecks Spock unsinnig erscheinen zu lassen. Rebecca Wysocki als Ramdha bietet gar eine der besten Leistungen der Folge ohne Beteiligung Stewarts ab.
Allein Narissa Rizzo gibt Anlass zur Sorge. Zwar stehen Peyton List durchaus die spitzen Ohren, doch der eher bemühte Lack- und Leder-Dress erinnert ein wenig zu deutlich an die Gründe, aus den Jeri Ryan und Jolene Blalock in Star-Trek-Rollen gecastet und in viel zu enge Kostüme gesteckt wurden. Vor allem die deutliche sexuelle Chemie gegenüber ihrem 'Bruder' Narek wirkt etwas irritierend und von fragwürdigen Motiven gleitet.
Das Denkwürdigste am Auftritt ihrer Vorgesetzten Oh war hingegen die Sonnenbrille, die Tamlyn Tomita aus irgendeinem Grund trug.
Kritikwürdige Aspekte.
Kanonbrüche und Logiklöcher.
"Star Trek: Picard" gibt sich sichtlich Mühe, den Fans ein wenig Kanonfutter zu verabreichen und dabei auch ein paar zärtliche Neuerungen zwischen die vielen Fanservice-Momente einzustreuen.
Eines der besten Beispiele bieten die neuen, alte Uniformen, die im Rückblick an Raffi Musiker und Picard zu bewundern sind.
Ansonsten kann man wieder bestens in TNG-Nostalgie schwelgen.
Picards Unterhaltung mit Laris kurz vor dem Abschied (vgl. Denkwürdige Zitate) ist deutlich an die Folge "Familienbegegnung" angelehnt. Darüber hinaus wird Q erstmals erwähnt (!), die Klingonen zum zweiten Mal und Spocks Name schafft es genauso in die Folge wie zwei Schiffswerften, die bislang nur auf irgendwelchen unleserlichen Plaketten im Hintergrund vermerkt wurden. Schließlich schlägt Dr. Jurati noch eine Brücke zu "Discovery", indem sie eine der kasseelianische Opern hört, bevor sie so abrupt von Oh in ihrer wohlverdienten Mittagspause gestört wird.
Am schönsten fand ich allerdings, dass offen versucht wurde, die unterschiedlichen Darstellungen von Romulanern bei TOS, TNG und den Abrams-Filmen unter einen gemeinsamen Hut zu bringen. Durch Laris' Verweis auf "Nordländer" differenziert sie quasi im Vorbeigehen zwischen verschiedenen Ausprägungen der Spezies. Das ist umso bemerkenswerter, da man eine entsprechende Sorgfalt noch bei "Discovery" vermissen ließ, als man zum Ärger vieler Fans beschloss, das Aussehen der Klingonen völlig neu zu erfinden.
In anderen Punkten hinterlässt die Folge allerdings einige Fragezeichen, die sich abermals auch mit viel Wohlwollen erklären lassen (wobei ich Rauchen, Trinken und Tattoos an dieser Stelle ausklammern möchte, weil ich darin weniger einen Bruch mit dem Star-Trek-Kanon, als bestenfalls einen Bruch mit dem Sternenflottengeist sehe, den ich erzählerisch nachvollziehen kann).
Warum etwa wird Raffi Musiker von der Sternenflotte gefeuert und nicht ehrenhaft oder unehrenhaft entlassen?
Vielleicht ist diese Nuance eher auf ihre direkte Sprache zurückzuführen.
Warum trägt eine Vulkanierin eine Sonnenbrille, obwohl sie von einem Planeten mit extremer Sonneneinstrahlung stammt und über ein zweites Augenlid verfügt?
Vielleicht möchte man damit suggerieren, dass die Sternenflottensicherheitschefin gar keine Vulkanierin ist.
Warum trauert Picard Data jahrelang nach, aber schafft es in vierzehn Jahren nicht, sich bei der Frau zu melden, für deren Karriereende er eine Mitverantwortung trägt?
Vielleicht weil Picard doch kein Mensch ohne Fehler ist.
Und was macht eine Mythologie-Expertin und Buchautorin eigentlich auf einem romulanischen Aufklärungsschiff?
Vielleicht war sie Teil einer anthropologischen Expedition oder war schlichtweg ein Passagier.
Am drängendsten bleibt aber ein Widerspruch, der so alt ist wie Star Trek selbst: Die Verwendung von Geld.
Während es nämlich reihenweise Belege dafür gibt, dass Geld keine Rolle mehr spielt, lassen sich mindestens ebenso viele Bemerkungen dafür finden, dass doch noch immer Zahlungsmittel verwendet werden. Es ist eine der zentralen Gretchenfragen des Star-Trek-Universums und des Fandoms, weswegen es auch nicht weiter verwundert, dass auch "Star Trek: Picard" keine endgültige Antwort, sondern nur noch mehr Fragezeichen bietet.
Schade eigentlich!
Verschwörungstheorien.
Vor allem Raffi Musikers Worte nach der Ankunft Dr. Agnes Juratis an Bord von Rios' Schiff gaben mir zu denken:
"Nicht Ihr Ernst. Sie nehmen die kleine Agnes einfach mit auf Ihre streng geheime Mission? […] Sie haben mich noch nicht mal einen Sicherheitscheck machen lassen; noch nicht mal den elementarsten!"
Zu sehr erinnerten mich ihre Ausführungen an ähnliche Bemerkungen in "Discovery", wo schon Ash Tyler auf erschreckend gleichartige Weise als Wolf im Schafspelz eingeführt wurde.
Auch dieses Mal deuten viele Indizien auf einen ähnlichen Fall:
Die vermeintliche Offenheit Juratis gegenüber Picard, ihr Beharren mit auf die Reise gehen zu wollen und vor allem ihre zeitlich wahnsinnig gut abgepasste Ankunft auf dem Weingut Picards wecken berechtigte Zweifel an ihren Motiven.
Zumal man die ungewohnte Inkompetenz eines der besten Geheimdienste des Universums auch als Absicht auslegen kann. Denn wie groß ist die Chance, dass es einem trainierten Sondereinsatzkommando nicht gelingt, Gegner mit Disruptoren zu treffen?
Wie wahrscheinlich ist es, dass sie sich von zwei Agenten im Ruhestand, einer Zivilistin und einem Rentner mit Gehstock derart auseinandernehmen lassen?
Und wozu tragen sie überhaupt Helme?
Derartige Unfähigkeit ließe sich allerdings problemlos damit erklären, dass es sich um eine durchgeplante Operation handelte, deren Ziel es war, einen Undercover-Agenten im Team einer potentiellen Bedrohung zu platzieren. Es wäre ein schlüssiges romulanisches Komplott; ein Vorwand einen Krieg zu verhindern.
Am Ende des Tages würde ich es allerdings als extrem unoriginelle Entwicklung empfinden. Vor allem, weil es ein nur müder Abklatsch einer mäßig ausgeführten Handlungsebene aus "Discovery" wäre. Ein solch mieses Story-Recycling wäre einer Serie unwürdig, die mit einem derart hohen Anspruch wie "Picard" gestartet ist.
Synchronisation.
Auch hier erklingt abermals die alte Leier:
Das ewige Siezen setzt sich seit den Siebzigern und allen gesellschaftlichen Entwicklungen zum Trotz weiter fort - selbst bei einer Ex-Borg, die eigentlich nicht mehr bei Sinnen ist und deren Prioritäten woanders liegen dürften, als eine deutlich jüngere Frau mit der Verwendung der Höflichkeitsform zu bedenken.
Desweiteren wird im Deutschen ein derbes "Bullshit" zum beinahe freundlichen "Schwachsinn" und das ungleich weiterreichende "News" zu "Nachrichten", was insbesondere als Alternative zu "Mythologie" im Kontext unpassend erscheint.
Dennoch ist die deutsche Tonspur bislang von nur wenigen Schnitzern geprägt und vergleichsweise (man denke nur an die Umsetzung von TOS) gut gelungen.
Das ewige Siezen setzt sich seit den Siebzigern und allen gesellschaftlichen Entwicklungen zum Trotz weiter fort - selbst bei einer Ex-Borg, die eigentlich nicht mehr bei Sinnen ist und deren Prioritäten woanders liegen dürften, als eine deutlich jüngere Frau mit der Verwendung der Höflichkeitsform zu bedenken.
Desweiteren wird im Deutschen ein derbes "Bullshit" zum beinahe freundlichen "Schwachsinn" und das ungleich weiterreichende "News" zu "Nachrichten", was insbesondere als Alternative zu "Mythologie" im Kontext unpassend erscheint.
Dennoch ist die deutsche Tonspur bislang von nur wenigen Schnitzern geprägt und vergleichsweise (man denke nur an die Umsetzung von TOS) gut gelungen.
Fazit.
Im dritten Teil und letzten Teil des Pilotfilmes entsteht endlich Aufbruchstimmung!
Die Charaktere sind größtenteils etabliert, die Entwicklungsrichtung vorgegeben und den Fans werden abermals nostalgische Momente beschert. In einer gut umgesetzten, ohne falsche Hektik erzählten Folge steht das Ensemble im Mittelpunkt und er größte Vorwurf lautet daher noch immer, dass hier eine umfassender Pilot zugunsten von drei zusammengehörende Folgen unnötig zerteilt wurde.
Bewertung.
Jetzt geht's los!
Schluss.
Auch wenn Picard mit vielen vertrauten Aspekten bricht, gelingt es den Verantwortlichen doch, in drei Folgen "Picard" eine ansteckende Star-Trek-Stimmung aufzubauen und wahre Wiederauferstehung der Franchise zu bewirken.
Das steht und fällt jedoch mit der Beteiligung Patrick Stewarts, denn bei allen Vorschusslorbeeren bleibt festzuhalten, dass ein Großteil des Zuspruchs, den die Serie momentan erhält, mit dem Kultstatus zusammenhängt, den Patrick Stewart einnimmt. Es ist nicht zuletzt dadurch eine ganz besondere Serie, die es zu einem Privileg macht, diesen Moment Woche um Woche miterleben zu können.
Ob es anderen Serien mit Michelle Yeoh oder einem weiteren Prequel mit Anson Mount, Ethan Peck oder Rebecca Romjin in den kommenden Jahren wirklich gelingen mag, ähnlichen Beachtung zu finden, sei an dieser Stelle zumindest bezweifelt, auch wenn es den Beteiligten zu wünschen wäre…
Denkwürdige Zitate.
"Niemand denkt nach, niemand hört zu; nur blinder Aktionismus."
Jean-Luc Picard
"Ein Tipp vom Profi? So für die Zukunft? Bei ihrer nächsten streng geheimen, unautorisierten Androiden-Mädchen-Rettungsmission binden Sie dem Sternenflottenkommando vielleicht nicht gleich Ihren Plan auf die Nase. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass Sie frühe so eine Quasselstrippe waren…"
Raffi Musiker
"Ja, niemand wird in der Galaxis mehr verachtet als die XBs. Entweder sieht man in uns Objekte die man ausschlachten kann, oder ein Risiko, das man einlagert. Unsere Hausherren, die Romulaner, haben eine umfassendere Vision: Sie sehen beides in uns."
Hugh
"Ich habe oft festgestellt, dass ich, wenn ich freundlich um etwas bitte, es auch bekomme."
"Das entspricht nicht meiner Erfahrung. Insbesondere bei Romulanern."
Soji Asha und Hugh
"Ich habe nie zu denjenigen gezählt, die Anwälte befragen bevor sie tun, was getan werden muss."
Picard
"Und? Sind wir aufgeregt? Eingeschüchtert? Oder genießen wir vielleicht den Star an Bord? Jean-Luc Picard! Ansprechpartner für das Q-Kontinuum, Überwacher der Nachfolge im Klingonischen Reich, Retter der Erde vor der Borg-Invasion, Captain der Enterprise 'D' und 'E'. Der Mann hat sogar mit dem großen Spock gedient!"
NHN
"Ich habe mein Bestes getan, damit dies der Ort wird, an den ich gehöre, aber ich habe mich trotz allem doch nie richtig zuhause gefühlt."
"Sie haben immer mit einem Auge zu den Sternen geschielt."
Picard und Laris
"V-Vielleicht war's auf Betäubung…"
"Bei romulanischen Disruptoren gibt es diesen Modus nicht."
Dr. Agnes Jurati und Laris
"Ich weiß wer Sie sind! Sie sind 'Seb-Cheneb', die Zerstörerin!"
Rhomda
"Sie ist unser aller Ende! Sie ist die Zerstörerin!!"
gefangener Tal-Shiar-Agent
"Energie!"
Picard
Weiterführende Leseliste.
01. Rezension zu "Gedenken"
02. Rezension zu "Karten und Legenden"
03. Rezension zu "Das Ende ist der Anfang"
04. Rezension zu "Unbedingte Offenheit"
05. Rezension zu "Keine Gnade"
06. Rezension zu "Die geheimnisvolle Box"
07. Rezension zu "Nepenthe"
08. Rezension zu "Bruchstücke"
09. Rezension zu "Et in Arcadia Ego, Teil Eins"
10. Rezension zu "Et In Arcadia Ego, Teil Zwei"
Hallo,
AntwortenLöschenerstmal möchte ich Turon für die schönen Rezensionen bzw. seinen Senf danken. Auch als jahrelanger Trekkie erfahre ich dadurch immer mal wieder interessante Querverweise, die mir vorher entgangen sind.
Was mich allerdings wirklich angesprungen hat, war die Sonnenbrillen tragende Commodore Oh.
Erstens muss ihre Ausbildung beim Tal Shiar so schlecht gewesen sein, dass sie solche offensichtlichen Fehler macht.
Zweitens muss die Föderation bzw. die Sternenflotte in so einem desaströsen Zustand sein, dass diese so eine schlecht ausgebildete (romulanische) Agentin als Sicherheitschefin einstellt. *picard-facepalm*
Ansonsten bin ich jedoch echt begeistert.
Zudem muss ich Turon und den anderen Schreibern zustimmen, dass die ersten drei Folgen besser als ein Pilotfilm gezeigt hätten werden sollen.
Denn jetzt - mit Folge 4 - wird's wohl erst richtig losgehen, nachdem Picard bzw. "JL" sein allbekanntes Kommando "Engage/Energie" gegeben hat.
LLAP
Ich versteh das Aufhängen an der Sonnenbrille nicht. Es ist weder unlogisich oder in einer sonstigen Art befremdlich das Vulkanier/Romulaner nicht auch Sonnenbrillen tragen, unabhängig davon ob sie es physiologisch müssen oder nicht.
LöschenAuch Vulkanier/Romulaner können doch einen modischen Geschmack aufweisen und sich für Moder anderer Kulturen interessieren. Das einzige was die Sonnenbrille aussagt ist, dass Commodore Oh definitiv ein Badmiral ist.
Moin ihr Beiden,
LöschenVielen Dank für die Blumen!
Die unbeliebte Sonnenbrille ist übrigens laut Produzent Michael Chabon ursprünglich als Hommage an die Schauspielerin Anna Karina gedacht gewesen, die diesen Look zusammen mit ihrem Mann Jean-Luc Godard populär gemacht hat (und deren englischer Titel eines ihrer Filme "Beware of Sunglasses" lautete).
Chabon selbst rechtfertigte sich mit einem Verweis auf gezielte Vorbereitung seitens des Commodore, die damit ihre Authorität unterstreichen wollte (also tatsächlich die Badmiral-Schiene).
Nichtsdestotrotz hinterlässt es bei allem Wohlwollen für beide Gründe den Eindruck, als hätte man sich entweder nicht mit dem Kanon beschäftigt oder aber einen subtilen Hinweis gegeben, den die Fans zu schnell erkannt haben...
Und wieder eine gelungene Rezension @Turon!
AntwortenLöschenUnd hier mal wieder mein Sempf:
Eine für mich wieder rund um Runde Episode mit ein paar Kleinigkeiten die, sagen wir mal 0815 Storytelling sind bzw. an Art und Weise wie diese umgesetzt wurden 0815 sind. Aber fangen wir mal beim positiven an:
Die schauspielerische Leistung aller Schauspieler ist sehr gut, natürlich ist es schwer einen Sir Patrick Stewart zu toppen, da sehen zwangsläufig die meisten Schauspieler etwas blasser aus. Nichts destotrotz können alle gut mithalten. Mir hat besonders gut das Spiel mit Rios und Raffi gefallen. Michelle Hurd ist einfach toll!!
Auch gefällt mir an Picard, immernoch, dass sich Zeit genommen wird sowohl die Charaktere ordentlich einzuführen, als auch die Story voranzubringen und nicht, wie bei Discovery, von einer Actionszene in die nächste gesprungen wird und dies als Handlungsentwicklung deklariert wird.
Apropo Story, da kommen wir schon zu meinen kleinen negativeren Punkten in den ersten drei Episoden. Grundsätzlich gefällt mir dass die Sternenflotte in sich gekehrt ist und auch durch einen fremden Geheimdienst unterwandert ist, allerdings, und hier kommen wir schon zu meinem Kritikpunkt. Die offensichtlich "bösen" sind mir zur Zeit zu Stereotyp ein böser Admiral der im ganzen Habitus und auch erkenntlich durch die Sonnenbrille (als Stilmittel) deutlich als dieser erkennbar ist sowie eine eiskalte Killerromulanerin die, zwar hübsch fürs Auge ist, allerdings charakterlich aktuell ziemlich eintönig daher kommt, genau wie ihr Bruder. Hier ist alles so vorhersehbar. Viel spannender wäre es doch gewesen wenn man den Badmiral etwas subtiler angelegt hätte, mehr geheimnisvoller und das Publikum rätseln lässt ob dieser nun böse oder gut ist...vertane Chance in meinen Augen.
Ähnliches gilt für die naive Doctorin Jurati, schon alleine an der Szenenzusammenstellung und das auftauchen bei Picard und das Beitreten zu dessen Crew lässt einen eins und eins zusammenzählen. Dr. Jurati wird von Commodore Oh als Maulwurf instrumentalsiert, wahrscheinlich meint es Jurati noch nicht einmal böse, sie weiß es wohl nicht besser. Das ist für mich leider wieder zu sehr vorhersehbar und schmälert ein bisschen den Gesamteindruck.
Meine Prohezeiung für die Zukunft:
- Commodore Oh ist Romulanerin
- Dr. Jurati ein Maulwurf der dann später auf der Seite für Picard kämpft und Commodore Oh irgendwann ein Bein stellen wird
- Narek wird sich wohl wirklich in Soji verlieben und die Seiten wechseln, aber erst wenn er Soji mindestens einmal verraten hat und sie davon erfährt dass er sie nur benutzt hat
- Rizzo wird einen der vorhandenen Charaktere töten (Hugh?) und später selbst getötet werden, wahrscheinlich von ihrem Bruder (oder sind sie in wirklichkeit nur Stiefgeschwister, dass würde u.a. auch die sexuellen Anspielungen erklären...denn Inzest hatten wir bei Game of Thrones schon, das brauchen wir nicht bei Picard)
Ich liebe es zu spekulieren!
Ach total vergessen, das Thema Geld: Geld wird nur in der Deutschen Fassung explizit erwähnt im Englischen nutzt Raffi glaube eine andere Ausdruckweise. Nichts destotrotz wurde in STar Trek ja nur erwähnt das es auf der Erde kein Geld mehr gibt und das kann immernoch gut möglich sein. Wir wissen ja auch DS9 das außerhalb der Föderation es weiter Tauschmittel in Geld oder sonstiger Form gibt. Für mich aktuell noch kein so großer Widerspruch. Und die Bezahlung von Rios kann in unterschiedlichster Form erfolgen, Geld, Ware, Information oder sonstige Dinge.
Hallo zusammen,
AntwortenLöschenab heute ist das Buch zur Serie bzw. zu den Ereignissen vor der Serie erhältlich: "Star Trek - Picard: Die letzte und einzige Hoffnung"
Mein Exemplar hab ich mir schon bestellt.
LLAP
Raffi und Picard schienen doch 14 Jahre zuvor ein recht gutes Verhältnis gehabt zu haben. Woher kommt dann jetzt diese tiefgreifende Ablehnung von ihr? Gut, dass sich Picard nie bei ihr gemeldet hat, ist natürlich schon ziemlich unter aller Sau, aber reicht das wirklich aus? Und dass sie ihn dafür verantwortlich macht für ihr Karriereende und den nachfolgenden sozialen Absturz, kann ich auch nur bedingt nachvollziehen - es war ja offenbar nicht so, dass sie diese Rettungsaktion der Romulaner nicht wollte und von Picard dazu gezwungen wurde. Wenn sie da auf jemand sauer sein kann, dann ist es doch wohl eher die Führung der Sternenflotte.
AntwortenLöschenIch kann durchaus nachvollziehen, dass sie einen Groll gegen Picard hegt, aber für ein solch fundamentale Entzweiung der beiden ist das doch ein bisschen wenig, finde ich. Es sei denn, da gibt es noch etwas, von dem wir noch nichts wissen. (Sie sagte ja in der Rückblende sowas wie "Ich kriege das ohne sie nicht auf die Reihe, JL!", das klingt so, als wäre es ihr nicht einfach nur um die Hilfsaktion an sich gegangen, sondern dass auch persönliche Beweggründe da mit hineinspielten.)
Nichtsdestotrotz fand ich diese Rückblende der beiden im Park richtig gut, sehr bewegend und auch wirklich gut gespielt von den beiden!
Kanonfutter
=> Was für eine herrliche Wortschöpfung! :D
Durch Laris' Verweis auf "Nordländer" differenziert sie quasi im Vorbeigehen zwischen verschiedenen Ausprägungen der Spezies.
=> Vielleicht sind deshalb auch bei Zhaban und dem Tal-Shiar-Agenten die Stirnwülste viel ausgeprägter als bei Laris?
Laris und Zhaban werde ich auch vermissen. Aber vielleicht greifen die beiden ja dann nach der Weinlese nochmal ins Geschehen ein.
Warum trägt eine Vulkanierin eine Sonnenbrille, obwohl sie von einem Planeten mit extremer Sonneneinstrahlung stammt und über ein zweites Augenlid verfügt?
=> Die Sonnenbrille Oh's ist so ungewöhnlich im Star-Trek-Universum, dass ich nicht glauben kann, dass es sich hier einfach nur um ein modisches Accessoire handelt.
Es gibt da mehrere Möglichkeiten (wahrscheinlich gibt es noch mehr, aber nur diese sind mir jetzt eingefallen):
1) Commodore Oh war gerade dabei, Dr. Jurati zu blitzdingsen. Ich gebe zu, ein solches Crossover zu MIB fänd ich zwar irgendwie schon ziemlich geil, kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass die Autoren sowas gewagt hätten.
2) Commodore Oh ist ein synthetischer Android und es besteht die Gefahr, dass eine Kapazität wie Jurati dies an ihren Augen irgendwie erkennen kann.
3) Dr. Jurati ist ein synthetischer Anroid und die Sonnenbrille ist irgendein Device, mit dem Oh ihre Androidigkeit und Funktionsweise erkennen kann. (Auch das wäre ein popkultureller Rückgriff, nämlich auf den Film "Sie leben" von John Carpenter. Ja, und auch das hätte was, finde ich!)
4.) Ray-Ban ist an der Produktion der Serie finanziell beteiligt. (Nun, das wäre dann aber so ziemlich die ödeste aller Erklärungen.)
Dass man Hugh zu diesem Projekt hinzugezogen hat, ist naheliegend, denn er hat ja, was die Abnabelung vom Borg-Kollektiv angeht, inzwischen schon Jahrzehnte an Erfahrung. Da ja Seven Of Nine noch in der Serie dazustoßen wird, fänd ich es spannend, wie wohl ein Treffen der beiden aussehen würde!
LöschenInteressant finde ich allerdings, dass Hugh offenbar gegenüber bestimmten romulanischen Kräften im Kubus weisungsbefugt ist. Er bezeichnet sich selbst sogar als den Exekutivdirektor des Rückgewinnungsprojekts. Das scheint also keine rein romulanische Aktion hier zu sein. Oder sie haben sehr großes Vertrauen in Hugh (Vertrauen ist allerdings nicht unbedingt ein charakteristischer Wesenszug der Romulaner.)
Soji sagt, dass sie freundlich darum gebeten hatte, das Dossier von Ramdha lesen zu dürfen, was Hugh sehr erstaunte. Das kann ja eigentlich nur bedeuten, dass Soji dieses Dossier nur deshalb lesen durfte, weil die Romulaner dies eben selber auch so wollten und sich einen Vorteil davon erhofften.
Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass nur so wenige Romulaner assimiliert worden sein sollen. Denn bereits in der Folge "The Neutral Zone" hatte ihr Reich doch einen verheerenden Besuch von den Borg bekommen.
Zu sehr erinnerten mich ihre Ausführungen an ähnliche Bemerkungen in "Discovery", wo schon Ash Tyler auf erschreckend gleichartige Weise als Wolf im Schafspelz eingeführt wurde.
=> Wenn das dort wirklich so ähnlich war, dann ist es hier vielleicht nur eine Finte für die DSC-Schauer?
Obwohl:
Dass wir von dem eigentlichen Gespräch von Oh und Jurati rein gar nichts gesehen haben, wird wohl doch bedeuten, dass Jurati irgendwie zum Informanten für den Sicherheitsdienst der Sternenflotte gemacht wurde. Womöglich ohne, dass Jurati selbst davon was weiß oder ahnt.
Dr. Jurati wirkt auf mich auch unter all dieser aufgesetzten Freundlichkeit sehr melancholisch. Sie hat oft einen recht traurigen Blick. Agnes ist einer der Charaktere, über die ich wirklich gerne noch mehr erfahren möchte!
Zumal man die ungewohnte Inkompetenz eines der besten Geheimdienste des Universums auch als Absicht auslegen kann. Denn wie groß ist die Chance, dass es einem trainierten Sondereinsatzkommando nicht gelingt, Gegner mit Disruptoren zu treffen?
=> Stimmt, dass drei ältere Personen einfach so dieses Tal-Shiar-Kommando überwältigen konnten, lässt den ganzen Angriff fingiert wirken. Was wurde damit bezweckt? Außer dass Picard der Begriff der "Zerstörerin" enthüllt wurde, hat das Ganze den Verschwörern doch gar nichts gebracht. Naja, lediglich, dass Picard & Co. nun noch mehr bestrebt sind, ganz schnell abzuhauen.
Ansonsten:
Auch nachdem Raffi Picard ihr Herz ausgeschüttet hat, geht JL immernoch erstaunlich unsensibel mit ihr um und schickt ihr alle Daten über Bruce Maddox, obwohl sie ihm ausdrücklich sagt, dass sie das nicht will.
Dass Rios ein Notfallprogramm mit seinem eigenen Äußeren versehen hat, erinnert mich an den Avatar Romi auf der Andromeda Ascendant. Die beiden haben da auch immer mal wieder (quasi) Selbstgespräche geführt.
Bei den Spirituosen, die uns bisher in der Serie so präsentiert wurden: Gibt es eigentlich Synthehol noch?
Interessanterweise wurde in dieser Folge nun schon zum zweiten Mal angemerkt, dass Picard begabt darin ist, durch seine Redekunst zu manipulieren. Wird da ein Subplot in die Serie mit eingebaut?
"Freecloud" ist ein etwas seltsamer Name. Das klingt ja fast wie das planetgewordene "Darknet" des 24. Jhds.
Hat Laris den Tal-Shiar-Agenten etwa mit Aceto Balsamico wieder zu Bewusstsein gebracht?
Was ist "der Tag, der folgt" und was hat "die Zerstörerin" dort getan?
Die Folgentitel, die es bisher in der Serie gab, fand ich überraschend 08/15-mäßig.
Na dann:
"Engage!"
Danke Dir Don für Deine ausführlichen Kommentare, die mir immer wieder helfen, neue Aspekte in der Serie ausfindig zu machen. Allerdings lassen sich einige Fragen tatsächlich durch die Lektüre des von Malte (zu Recht) empfohlenen Buches klären.
LöschenAndere Fragen hingegen harren aber noch immer einer Beantwortung die ich nicht bieten kann, aber unglaublich gern beantworten wollen könnte (z.B. jene nach einer Beteiligung von Hugh, Ray Ban oder Aceto Balsamico).
Wiederum andere kann ich tatsächlich beantworten:
Zhaban und Laris werden laut imdb trotz ihrer tollen Rollen in dieser Staffel nicht mehr auftauchen (was in der Tat sehr schade ist).
Das Hugh nichts von den assimilierten Romulanern aus "Die Neutrale Zone" weiß, kann ich mir tatsächlich noch irgendwie vorstellen, denn ich würde es für sehr zweifelhaft halten, wenn Hugh tatsächlich über das gesamte Detailwissen des Kollektivs verfügen würde.
Ansonsten bin ich doch erstaunt, dass Du Andromeda geschaut hast. Ich muss selbst gestehen, noch in der zweiten Staffel abgefault zu sein. Aber vielleicht kannst Du mir sagen, ob man die Roddenberry-Serie quasi als Vorbereitung auf die nächste Staffel Discovery vorher gesehen haben sollte?
Naja, nicht auf jede Frage erwarte ich wirklich eine Antwort. ^^
LöschenIch mag es halt manchmal, solche Kleinigkeiten aufzugreifen. (Sorry.)
Zum Verhältnis Andromeda - Discovery kann ich Dir leider nichts sagen, da ich Discovery nie gesehen habe und darüber lediglich weiß, dass es da wohl so einen ominösen Sporen-Antrieb gibt, über den in der Zuschauerschaft viel geschimpft wird und dass in der kommenden Staffel wohl eine Zeitreise per Wurmloch ansteht (worauf vermutlich Deine Andromeda-Parallele hinzielt?).
Und Andromeda hab ich aber auch nur sporadisch gesehen. Es war ganz interessant, wie Dylan Hunt es erst schafft, das Commonwealth wiederzubeleben, nur um dann von genau diesem zum Abtrünnigen erklärt zu werden. Und auch diesen Abyss, der nie so richtig erklärt wurde, fand ich irgendwie spannend.
Außerdem hab ich mir Lexa Doig gerne angesehen!
Aber spätestens nach dem Abgang von Tyr Anasazi wurden die Folgen immer öder und die letzte Staffel hab ich dann auch nie gesehen. Ich weiß also nicht, was nach der Passage durch die "Route der Zeitalter" passierte.
SPOILER bezüglich Episode 5:
AntwortenLöschenDu schriebst über Dr. Juratis zweifelhafte Präsenz in der Gruppe "Am Ende des Tages würde ich es allerdings als extrem unoriginelle Entwicklung empfinden. Vor allem, weil es ein nur müder Abklatsch einer mäßig ausgeführten Handlungsebene aus "Discovery" wäre. Ein solch mieses Story-Recycling wäre einer Serie unwürdig, die mit einem derart hohen Anspruch wie "Picard" gestartet ist." ... und jetzt haben wir den Salat, äh, den Beweis dass auch sie nur ein eingeschleuster Spion mit geheimem Auftrag ist.
Ich bin sehr gespannt was Du dazu in der neuesten Rezension schreiben wirst! Ich selbst fand man konnte ihren anstehenden Mord an Maddox leider die gesamte Szene lang, sogar als Picard noch mit auf der Krankenstation war, bereits wittern, bete aber trotzdem darum dass die Schreiberlinge noch genügend cleveres Hakenschlagen einbauen, um in überraschend neue Richtungen abzubiegen! Hoffentlich nicht (vermutlich aber wahrscheinlich) vergebens. :-/
Oh, ich teile Deine Gebete inständig...
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