Montag, 14. Januar 2019

Eaglemoss Sonderausgabe Nr.14: U.S.S. Kobayashi Maru ECS-1022

Einleitung

Der Kobayashi Maru-Test ist der Schrecken der Sternenflottenkadetten, denn es geht darum zu prüfen wie ein Kommandantenanwärter sich in einer ausweglosen Situation verhalten würde. In dem Test, der in einem Brückensimulator abgehalten wird, muss der zivile Föderationsfrachter Kobayashi Maru aus der klingonischen neutralen Zone gerettet werden. Dringt aber ein Schiff der Sternenflotte in diese Zone ein, kann das von den Klingonen als kriegerischer Akt gewertet werden und einen Angriff provozieren. Daher hat der Kadett die Wahl: Folgt er dem Notruf und startet eine Rettungsaktion, oder ignoriert er das Signal um keinen Konflikt mit den Klingonen zu provozieren. In diesem Fall ist der Kadett schon durchgefallen.
Nach der Entscheidung dem havarierten Raumschiff zu helfen, enttarnen sich drei klingonische Kreuzer und greifen an. Schon nach kurzer Zeit steht fest, das ess keine Chance gibt diese Situation zu lösen und die Klingonen zerstören das Schiff des Kadetten. Eigentlich geht es auch nicht darum zu gewinnen, denn es handelt sich um einen reinen Charaktertest.
Es dauerte bis zur Neuverfilmung von Star Trek, bis endlich das Raumschiff Kobayashi Maru zu sehen sein sollte. Dabei handelt es sich um eine Untertasse mit aufgesetzten Warpgondeln und zwei langen Frachtmodulen an der Rumpfunterseite. Im Film hat das Schiff die komplette Bezeichnung U.S.S. Kobayashi Maru ECS-1022, wobei die Buchstaben der Registrierung anzudeuten scheinen dass das Schiff Teil des Earth Cargo Services zu sein scheint.

Die U.S.S. Kobayashi Maru im Film von 2009. (Bild: Memory Alpha)

Das Modell

Ich weiß nicht, aber irgendetwas stimmt nicht mit dem Modell.
Liegt es an der tristen Darstellung? Zum Teil.
Die gewählte Größe? Nein.
Auf dem oberen Bild kann man erkennen, dass die Frachtmodule an angewinkelten Pylonen unter dem Rumpf hängen und beim Modell wurden diese an sehr kurzen Stützen angebracht. Die Container an den Modulen selbst sind auch viel zu klein und hätten, um der Vorlage gerechet zu werden, viel länger ausfallen müssen. Im Gesamteindruck und nach einem Blick in das Begleitheft, scheint sich Eaglemoss an einer einfachen Computergrafik und nicht am finalen Modell aus der Szene orientiert zu haben.
Von daher kann man eigentlich davon ausgehen, dass eben dieses Schiff viel detaillierter gestaltet wurde und das, was Eaglemoss hier dem Sammler präsentiert, kann man nur als Mogelpackung bezeichnen. Wie schon erwähnt, stimmen die Proportionen der Frachtmodule und deren Anbringung an den Schiffsrumpf nicht überein. Am vorderen Rand der Untertasse hätten einige Fensterreihen etwas gegen die Trostlosigkeit bewirken können und auch wenn man hier sagen muss, dass der Bug auch im Film nicht zu sehen ist, bleibt festzuhalten, dass Erdenschiffe in der Regel immer über Fenster verfügen. Apropos Bug; hier befindet sich die Deflektorscheibe, die immerhin aus einem Klarteil besteht. Am Heck der Untertasse kann man die orangenen Impulstriebwerke erspähen, die aber nur sehr schwach aufgemalt wurden. Was die Farbgebung angeht, wurde für das Modell ein so extrem dunkler Grauton gewählt, dass man sich enrsthaft fragen muss, ob es sich wirklich um einen Frachter handelt oder um ein Tarnschiff. Ein häßliches, geschecktes Aztec-Muster überzieht das gesamte Modell und wirkt durch die dunkle Farbe deplaziert. Aber immerhin gibt es auch gute Aufdrucke. So findet mal in dreifacher Ausführung das Sternenflottenlogo auf dem Modell und immerhin wurde der Name und die Registrierung in zwei Farben aufgedruckt, so das dieser sauber und leserlich umgesetzt wurde. 

Name und Nummer sind der einzige Hingucker auf dem Modell.

Am Bug findet man die Deflektorscheibe.

Einer der sehr schlichten Impulsantriebe.

Die Frachtmodule sind der größte Übel. Die Dimensionen stimmen nicht und sie sind falsch angebracht.

Die Halterung


 

Begleitheft

Normalerweise beginnt ein Heft, das sich mit der alternativen Zeitlinie befasst zuerst mit einer zweiseitigen Einleitung und der Rest mit der Entwicklung des Designs.
Hier befassen sich schon die ersten sechs Seiten mit der Designentwicklung und im Anschluß folgt ein Artikel über die Firma Industrial Light and Magic, die für viele Spezialeffekte in unzähligen Folgen und Filmen von Star Trek verantwortlich sind. Die restliche beiden Seiten erklären, wie die Produzenten von "Star Trek II - Der Zorn des Kahn" überhaupt auf die Idee des Kobayashi Maru-Szenarios gekommen sind.


Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

L x B: ca. 220 mm x 95 mm
Höhe mit Stand: ca 98 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2018


Bewertung und Fazit

Wie schon erwähnt, halte ich dieses Modell für eine kleine Unverschämtheit von Eaglemoss. Bessere Recherchen über das im Film verwendete Computermodell und wir Fans hätten in unserer Sammlung sicherlich eine ebenso gute Replik bekommen können.





1 Kommentar:

  1. Stimme voll zu, hab das Ding nach der üblichen Youtube-Vorrecherche auch ganz bewusst nicht geholt, 31€ für diese potthässliche Pseudo-"Kobayashi Maru" ist mir viel zu viel, vlt irgendwann mal für max. 15€, vornehmlich wegen des Heftes...
    Generell bin ich eh nicht so wild auf Modelle aus JJs Raumschiff Actionscheiß-Universum, lediglich die Beyondprise hab ich mitgenommen, da sie mir im Gegensatz zur 2009er Uglyprise klar besser gefällt (weit näher am Orginal) und der "D(7)'tinga" war ein Muss, da von den Modellentwicklern mit viel Liebe zu den originalen Vorgängern gestaltet :)
    Wenngleich ich fairerweise sagen muss, dass mir selbst JJs U.S.S. Frankenstein oder Fahrenheit-Celsius und sogar die Ultrauglyprise-A lieber sind, als diese Quadratisch-eckigen - monoton einfarbigen, mich an meine Legokreationen erinnernden, "Sternenflottenungetüme" aus Discovery...
    Hätte EM die Discoprise jedoch nicht "verbockt" (zu heller Grundton im 60er-jahre grau statt das metallisch-silbrige wie auf dem Bildschirm zu sehen, zu schwaches Blau bei den Gondeln und ebenfalls zu sehr 60er orange Bussardkollektoren statt der zu sehenden roten...) wäre diese sogar sehr reizvoll gewesen und selbst in dieser, wieder mal, eigenwilligen, sehr klassisch wirkenden EM-Variante sieht das Ding echt schick aus :)
    LG Patrick

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