Pünktlich ist dieser eigentlich als Geburtstagsgruß für William Shatner gedachte Blogbeitrag mal wieder
nicht. Nichtsdestotrotz schreibt er Geschichte, denn in der Tradition
der Star-Trek-Tafelrunde „Hermann Darnell“ ist "Boston Legal vs. Star Trek" wohl die
bislang langwierigste Reihe, die jemals (2011) auf dieser Seite begonnen
wurde. Doch genug der langen Vorrede:
'Vorhang auf' für den dritten und letzten Teil unserer Betrachtungen zu Boston Legal!
'Vorhang auf' für den dritten und letzten Teil unserer Betrachtungen zu Boston Legal!
Melancholisch kann man den guten alten
Denny Crane in der Episode „Hinrichtung“ folgendes sagen hören:
„Teufel, das ist unsere letzte
Staffel! Und wenn ich eins im Laufe der Jahre gelernt habe, dann ist
es 'Du darfst niemals nein sagen wenn's um einen Ausflug geht'.“
Tatsächlich war dieses Statement
Programm, denn die letzten beiden Staffeln Boston Legal waren vom
Niedergang geprägt. Dabei war zwar inhaltlich noch immer vieles
ansprechend, doch mit Beginn der vierten Staffel hatte die Serie
ihren eigenen „Jumping the Shark“-Moment und wurde langsam aber
sicher vom Sender kurz gehalten. Am Ende waren der fünften und
finalen Staffel gerade einmal dreizehn Folgen vergönnt.
Dennoch blieb in dieser kurzen
Abschiedszeit, die dem Publikum in der vierten und fünften Season
vergönnt war, noch ein großes Star-Trek-Veteranen-Aufgebot übrig,
dass diesen abschließenden Beitrag mehr als rechtfertigt.
Star-Trek-Hauptdarsteller.
An erster Stelle ist natürlich der
Altmeister William Shatner zu nennen, dem es mit seiner Rolle des
Denny Crane in „Boston Legal“ am Ende immerhin gelang, die 79
Episoden der Star-Trek-Originalserie und die 91 Folgen „T.J. Hooker“ quantitativ zu überbieten.
Stiefmütterliche Behandlung erfuhr
hingegen sein Schauspielerkollege René Auberjonois, den man nicht
nur als Odo aus „Deep Space Nine“ (und anderen
Star-Trek-Auftritten) kennen könnte, sondern auch als Anwalt Paul Lewiston in dieser Serie. Doch zu Beginn der vierten Staffel flog er
nicht nur aus der Haupdarstellerriege, sondern war auch immer
seltener zu sehen.
Einen besonderen Gastauftritt legte der
„Enterprise“-Captain Scott Bacula hin: Als Intimus von Shirley Schmidt und Intimfeind von Denny Crane in „Der Nächste, bitte“
stellte er drei Jahre nach dem aus der bislang letzten
Star-Trek-Serie lebhaft unter Beweis, wie viel schauspielerisches
Können noch immer in ihm steckte.
Unter
den Mitgliedern des Maincasts findet sich ab der siebenten Staffel
auch ein Name, der für „Boston Legal“ zwar von nicht zu
unterschätzender Bedeutung ist, aber nur einen dürftigen Bezug zu
Star Trek aufweist. John Laroquette, alias Carl Sack, war tatsächlich
im dritten Star-Trek-Kinofilm „Auf der Suche nach Mr. Spock“
unter schwerem Makeup versteckt als Klingone Maltz zu sehen. Er war
das einzige überlebende ursprüngliche Besatzungsmitglied des später
als „Bounty“ bekannten Bird of Preys.
Sollte man auch aus Star Trek kennen:
Eines der bekannteren Gesichter Star
Treks gehört Tony Todd, der mit seiner Darstellung Kurns, des
leiblichen Bruders Worfs, einige Bekanntheit erlangte. Aber auch ohne
Maske wirkt sein Gesicht vertraut, was nicht zuletzt daran lag, dass
er in der DS9-Folge „Der Besuch“ die erwachsene Version von Jake Sisko verkörperte. Zuletzt war er als Alpha Hirogen in der
Voyager-Folge „Die Beute“ zwar zu sehen, aber erneut aufgrund des
schweren Makeups kaum zu erkennen.
Bei Boston Legal war ihm keine größere
Mattscheibenpräsenz vergönnt; als Polizeivertreter vor Gericht
waren seiner Szene gerade einmal eine Minute und 51 Sekunden
zugewiesen, in denen er noch nicht einmal die ganze Zeit zu sehen
war. Hoffen wir einmal, dass seine Beteiligung am Fanfilm „Axanar“
mit deutlich mehr Screentime verbunden ist...
Ein ähnlich familiäres Verhältnis
wie Todd hat auch Paul Dooley zu bieten. Als Garaks Erzeuger Enabran Tain war er in einigen DS9-Episoden zu sehen, doch während er bei
Star Trek seinen Einfluss über zwei Quadranten der Galaxis zu
erweitern versuchte, spielte er in Boston Legal lediglich einen
parteiischen Kleinstadtrichter.
In der selben Episode war auch Mark Moses als Staatsanwalt des selben kleinen Städtchen zu sehen und es
verwundert sicherlich nicht sonderlich, dass auch er ein
verwandtschaftliches Verhältnis bei seinem Star-Trek-Auftritt
aufzuweisen hat. Zugegeben: Vielleicht nicht bei seinem Auftritt, bei
dem er in der Voyager-Folge „Rätsel“ den Ermittler Naroq
verkörperte, aber im Anschluss war im „Enterprise“-Pilotfilm
„Aufbruch ins Unbekannte“ als Vater Jonathan Archers zu sehen.
Ebenfalls aus „Enterprise“ sollte
man Steven Culp, der in Boston Legal auch als Staatsanwalt bewundern
kann. Im Verlauf der dritten Staffel wurde er beinahe ein
vollwertiges Mitglied der NX-01-Crew, bevor der von ihm porträtierte
Major Hayes im Staffelfinale das Zeitliche segnete. Eher seltener
hingegen wird beachtet, dass er auch im zehnten Kinofilm „Nemesis“
als Rikers Nachfolger Commander Martin Madden auftrat. Allerdings
fielen seine Szenen den Kürzungen des Regisseurs zum Opfer, obwohl
sie den Film zweifelsohne gut getan hätten.
In der Achtziger-Jahre-Serie
„Hardcastle und McCormick“ verlebte Daniel Hugh Kelly als Mark
„Skid“ McCormick die Hochzeit seiner Karriere, doch anschließend
war er immerhin im neunten Kinofilm „Der Aufstand“ zu sehen, ohne
am Ende herausgekürzt zu werden. Während er als Ba'ku Sojef noch
der Willkür anderer Mächte ausgesetzt war, versuchte er in Boston
Legal als Vertreter Nantuckets eine Atombombe zur Verteidigung seines
Feriendomizils gerichtlich zu erwirken.
Bruce French kann mit Fug und Recht als
verdienter Star-Trek-Veteran bezeichnet werden, der sowohl in TNG,
als auch einem Kinofilm, sowie „Voyager“ und „Enterprise“ zu
sehen war. Bei Boston Legal hielt sich seine Beteiligung allerdings
in Grenzen; ihm blieb die unglückliche Rolle des Krankenhauschefs
auszufüllen, der Shirley Schmidt sagen muss, dass er ihrem
dahinsiechenden Vater kein Morphium verabreichen darf.
Commander Shelby wurde in den
beiden Grusel-Borg-Klassikern „Angriffsziel Erde“ und „In denHänden der Borg“ die Aussicht auf einen steilen Aufstieg innerhalb
der Hierarchie der Sternenflotte prophezeit. Die Schauspielkarierre
Elizabeth Dennehys verlief hingegen vergleichsweise gemächlich. Auch
als Zeugin vor Gericht blieb ihr in Boston Legal kaum mehr als eine
beiläufige Nebenrolle.
Als Kommandant der USS Phoenix in „Der Rachefeldzug“ war Bob Gunton einen Befehlston bereits gewohnt, den
er in Boston Legal nicht abzulegen brauchte. In der Episode
„Höhepunkt“ bereitete er nämlich in einem Probelauf Denny Crane
und Alan Shore auf den Ernstfall vor, vor dem
Bundesverfassungsgericht der USA zu stehen.
Was ein Bart so alles ausmachen kann,
kann man besonders gut an Matt Winston erkennen. Während er in
„Enterprise“ als Temporaler Augent aus dem 29. Jahrhundert für
die Unversehrtheit Archers Verantwortung trägt, spielt er in
„Geschwisterliebe“ den auskunftsunwilligen Leiter einer
Samenspendefiliale, dem der Bart wohl nicht zuletzt deshalb verpasst
wurde, um ihn eine Spur autoritärer wirken zu lassen.
Ob ähnliche Gründe auch für die
Gesichtsbehaarung Alan Rucks geltend gemacht werden können, die man
in „Hinrichtung“ bewundern kann, sei einmal dahingestellt. Ob der
Nimbus eines Captains der Enterprise (und wenn es auch nur die 'B'
ist) mit dem eines siegreichen Anwalts gegen Alan Shore zu
vergleichen ist, scheint zumindest diskussionswürdig – ob nun mit
oder ohne Bart.
Nein, als Admiral Chekote ist Bruce Gray wahrlich nicht in Erinnerung geblieben. Auch nicht als
vermeintlicher Arzt, der Denny Crane auf die Bühne führt, um ihm
vor versammelter Elite Bostons der Lächerlichkeit preiszugeben.
Nein Grays herausragendste Rolle war
die des herausragendsten Vulkaniers der Geschichte dieses
Wüstenplanetens: Surak.
Auf immerhin zwei Auftritte als
Barclays Vorgesetzter Peter Harkins brachte es Richard McGonagle bei
"Voyager". Aber bereits zuvor hatte er sich als Dr. Ja'Dar in der
TNG-Folge „Die Soliton-Welle“ erste Sporen verdient. In der
Boston-Legal-Episode „Bruderkrieg“ zog er sich als Staatsanwalt
Norman Wood auf die billigeren Plätze zurück, um einem Mann von
größerem Kaliber Platz zu machen: Denny Crane.
Hätte man beinahe aus Star Trek
gekannt:
Natürlich hat auch David Gautreaux einen
Star-Trek-Auftritt absolviert. Als Commander Branch durfte er zu
Beginn des ersten Star-Trek-Kinofilm zusammen mit der von ihm
befehligten Station Epsilon IX untergehen.
Dabei standen die Anzeichen
ursprünglich viel aussichtsreicher!
Ihm gelang es nämlich, für das lange
geplante, aber letztendlich nie realisierte Serien-Projekt „Phase II“ die Rolle des Spock-Nachfolgers Xon zu ergattern. Doch als die
Serienpläne Ende der Siebziger immer mehr ad acta gelegt wurden und
schließlich in dem endeten, was wir heute als „The Motionless
Picture“ kennen, geriet auch Gautreaux auf ein Abstellgleis.
Immerhin konnte er bei Boston Legal als
Staatsanwalt in den Schoß der großen Familie zurückkehren.
Könnte man in Star Trek mal gesehen
haben:
Als Hochstapler könnte die ein oder andere Leserin vielleicht Gregg Daniel in Erinnerung behalten haben, denn in der Voyager-Folge „Lebe flott und in Frieden“ verkörperte er mit Mobar den wenig überzeugenden Doppelgänger Tuvoks. Bei Boston Legal war er als Sachverständiger zu einer Gerichtsverhandlung geladen, um die Unzurechnungsfähigkeit einer Angeklagten in einem Mordfall zu stützen.
Als unsterblicher Zlangco aus der Folge
„Die Prophezeiung“ erwarb sich Paul Collins ein wenig Bekanntheit
unter der Star-Trek-Anhängerschaft. Das genaue Gegenteil von
Unsterblichkeit markierte Collins hingegen in Boston Legal, wo er
einen rückgratlosen Vertreter der US-Tabakindustrie spielte.
Der Schauspieler Saul Rubinek ist als
windiger Händler und erfolgloser Data-Entführer Kivas Fajo bekannt.
Auch bei Boston Legal spielt er den Inhaber einer Firma, der nicht
nur eine Angestellte wegen latenter Dummheit feuert, sondern sich
damit selbst gegen Alan Shore vor Gericht durchsetzen kann.
Denny Cranes Verzückung gegenüber der
resoluten Richterin Judy Beacon kommt nicht von ungefähr, denn die
Schauspielerin Brenda Strong trat bereits als Aldeanerin Rashella in
der ersten Staffel TNG auf. In dieser Funktion versprühte sie soviel
TOS-Flair, dass die Bewunderung des Kirk-Darstellers nur allzu
verständlich wirkt.
Die englische Version Memory Alphas
beschreibt den Darsteller David Bowe (man bemerke das fehlende 'i')
als „[...] häufig zu sehen, aber selten erkannt [...]“ („[...] often seen,
but rarely recognized [...]“). Tatsächlich wirkte Bowe in
Produktionen wie Boston Legal, Deep Space Nine, Castle, Dr. House,
CSI, Diagnose Mord, Akte X, Time Trax oder ein Engel auf Erden mit,
ohne dass man sich seiner erinnern könnte oder den Namen einer
seiner Rollen im Gedächtnis bliebe. Daran sollte man wirklich etwas
ändern!
Als Cowboy-Tourguide und Hilfssheriff
lässt sich Grainger Hines problemlos bei Boston Legal wiederfinden.
Auf seine Rolle in der TNG-Episode „Die Macht der Paragraphen“
blickte er hingegen weniger gern zurück, denn im englischsprachigen
Original wurde seine Stimme von jemand anderem neu eingesprochen.
Daraufhin ließ Hines die Nennung seines Namens unterbinden und
distanzierte sich von der Rolle. Dem deutschsprachigen Zuschauer
fällt so etwas im Normalfall allerdings weder bei Star Trek, noch
bei Boston Legal auf, wo gar zwei verschiedene Synchronsprecher seine
Rollen übernahmen.
Als Experte für BSE-Tests kann man Ned Vaughn bei Boston Legal vor Gericht bewundern. Optisch viel
reizvoller ist allerdings sein Auftritt als Picards Akademie-Kumpane
Cortan "Corey" Zweller in „Willkommen im Leben nach dem Tode“, den dort
wurde sein charakteristisches rotes Haupthaar optisch durch die klassische Kinofilm-Uniform ergänzt.
Jude Ciccolella hatte bereits als
romulanischer Commander Suran im zehnten Kinofilm „Nemesis“ einen
Vertreter des Militärs gemimt und dieser Tradition blieb er auch bei
Boston Legal treu: Als General der US-Streitkräfte rechtfertigte er
vor Gericht den Kurs der Vereinigten Staaten gegen den
internationalen Terrorismus.
Ivar Brogger war in zwei
Voyager-Episoden als ehemaliger Borg Dr. Orum und als Ledosianer
Barus zu sehen, bevor ein bei Boston Legal auftrat. Dort war auch er
als Experte vor Gericht zu zugegen, um sich für die Verwendung
fragwürdiger Hirntests einzusetzen.
Wirklich viel Platz zur Präsentation
seiner schauspielerischen Fähigkeiten boten John Prosky weder sein
Engagement als Bolianer Brathaw in der DS9-Episode „In eigener Sache“, noch seine Rolle als Anwalt Walt Devlin in der
Boston-Legal-Folge „Baden gegangen“.
Wenn man jedoch ein Eindruck seines
Könnens erhalten möchte, kann man dies in der Voyager-Episode
„Friendship One“ nachholen, wo Prosky mit der Figur des Otrins
etwas mehr Bühne erhielt.
Nanu, wird sich der ein oder andere
aufmerksame Leser vielleicht denken, den ollen Aaron Lustig hatten
wir doch schon in der ersten Staffel der Anwaltsserie erwähnt!?
Das stimmt natürlich, doch Aaron Lustig gelang es, im Verlauf der fünf Staffeln noch einen zweiten Part zu ergattern. Als Reporter mit dem ebenso schillernden wie gewöhnungsbedürftigen Namen Wolfgang Blitzkrieg in „Fleischeslust“ gelang es ihm, sich ein zweites Mal in diese Liste zu mogeln.
Das stimmt natürlich, doch Aaron Lustig gelang es, im Verlauf der fünf Staffeln noch einen zweiten Part zu ergattern. Als Reporter mit dem ebenso schillernden wie gewöhnungsbedürftigen Namen Wolfgang Blitzkrieg in „Fleischeslust“ gelang es ihm, sich ein zweites Mal in diese Liste zu mogeln.
Als träger Bürokrat Chellick blieb
Larry Drake vielleicht dem ein oder anderen aus der Voyager-Folge
„Kritische Versorgung“ in Erinnerung. Seine Boston-Legal-Rolle
unterschied sich hingegen grundsätzlich von diesem Bild, denn hier
verkörperte er einen trägen Kirchenvertreter.
Als Mitglied des vermeintlichen
Prüfungskommission für Denny Cranes Präsidentschaftskandidatur
kann man Leonard Kelly-Youngs Auftritt schnell verpassen, wenn man
nicht aufmerksam zusieht. Eine ungleich längere Auftrittszeit war
ihm in der Enterprise-Folge „Kalter Krieg“ vergönnt, wo er ein
Alter-Ego des Suliban-Söldners Silik das Gesicht lieh.
Ferner liefen:
Pamela Adlon spielte in insgesamt vier
Folgen die ehrgeizige Anwältin Emma Path, deren Pfad des Öfteren
den der Anwaltskanzlei Crane, Poole und Schmidt kreuzte. Allerdings
muss man schon einige Detektivarbeit investieren, um ihren
Star-Trek-Auftritt ausfindig zu machen, denn als sie in jungen Jahren
die juvenile Mintakerin Oji verkörperte, trug sie noch ihren
Mädchennamen Segall.
Miriam Flynn war als Geburtshelferin
unter Gul Dukat bei seinem Sektenexil auf Empok Nor wenig auffällig.
Dergleichen lässt sich über ihr Boston-Legal-Gastspiel nicht sagen.
Ob es an dem roten Oberteil oder an der ausgeprägten Sensationslust
ihrer Rolle lag, liegt wohl im Auge des Betrachters.
Matt Williamson war bei Star Trek in
drei verschiendenen Rollen zu sehen. Er verkörperte sowohl einen
Quarren, als auch zwei Klingonen. Sonderlich viel Dialog war ihm
dabei nicht vergönnt, was sich auch bei Boston Legal nicht
grundlegend änderte. In einer schwarz-weiß gehaltenen Rückblende
oblag es ihm, das Mordopfer mit Leben (beziehungsweise Tod) zu
erfüllen.
Als austauschbaren
Sternenflottenbürokraten ohne Entscheidungsgewalt konnte man Colby French in der finalen Deep-Space-Nine-Staffel sehen. Diesem Motiv
blieb er auch bei Boston Legal treu, als er einen
Rekrutierungsoffizier spielte, der den bohrenden Nachfragen Denny
Cranes und Alan Shores nicht sonderlich viel entgegenzusetzen hat.
Lt. Sanders war als verantwortlicher
Wissenschaftsoffizier vom Dienst auf Calder II nur kurz und auf
einen Mini-Bildschirm gepresst zu sehen. Als behandelnder Arzt des
Vaters von Shirley Schmidt stand Derek Webster bei Boston Legal
hingegen bedeutend mehr Screentime zu Verfügung.
TOS-Schauspieler sind gerade in
diesem Jahrtausend immer spärlicher gesät und dahingehend ist es
erfreulich, dass neben Shatner mit Lee Duncan noch einer weiterer
'wirklicher' Veteran diesen Sprung geschafft hat. Und auch seine
Rolle bietet einige Bekanntheit, denn Duncan durfte den Obersten
Verfassungsrichter Clarence Thomas spielen, der tatsächlich als
einziger schwarzen in diesem höchsten Gremium der US-Justiz zu
finden ist. Über die Ähnlichkeit mit dem Vorbild lässt sich sicher
streiten, aber es bleibt festzuhalten, dass Duncan für diese
Verpflichtung nicht all zu viel Text lernen musste.
Als Opfer der 'Männer fressenden
Weltraumamazonen von Taresia' wurde Patrick Fabian in „Die neue Identität“ sämtliche Lebensenergie förmlich ausgesaugt. Darunter
scheint der Schauspieler tatsächlich gelitten zu haben, denn der
Zahn der Zeit nagte deutlich an ihm (vor allem an seinem Haar), wie
man in „Stolperfalle“ deutlich sehen kann.
Als Richter im US-Bundesstaat Utah,
dessen beschauliches Dasein durch die Ankunft Denny Cranes und Alan
Shores gehörig durcheinandergewirbelt wird, blieb David Doty
immerhin das Schicksal erspart, das seiner Rolle in Voyager blühte:
Als Kapitän eines unbedeutenden Handelsfrachters wurde seinem Leben
von rebellischen Hologrammen ein jähes Ende bereitet.
Wer schon der Doppelnennung Aaron
Lustigs nichts abgewinnen konnte, wird sich wohl auch an Thomas Knickerbockers Wiederholungstat nicht erfreuen können. Der
Vollständigkeit halber sei dennoch an dieser Stelle erwähnt, dass
er einen völlig anderen Charakter als beim ersten Auftritt spielte,
nämlich einen Psychiater, der wegen angeblichen Behandlungsfehlern
verklagt werden soll.
Statisten:
Ken Edling soll irgendwo im elften
Kinofilm als Doktor zu sehen sein, doch bislang gelang es mir trotz
mehrerer Anläufe nicht, die entsprechende Stelle ausfindig zu
machen. Gemessen an seinem Auftritt bei Boston Legal, bei dem er nur
eine Person in einem ganzen Pulk von Reportern war, mag dieser
Umstand vielleicht nicht unbedingt sonderlich verwunderlich
erscheinen.
Bei Brian Waller ist es genau
umgekehrt, denn hier ist es relativ einfach, seinen Beitrag zum
elften Star-Trek-Film zu bestimmen. Wo er allerdings in Boston Legal
zu sehen ist, lässt sich weniger genau bestimmen.
Vergleichsweise umfangreich war der
Auftritt, den Don Pugsley als Hehler in der Voyager-Folge „Apropos Fliegen“ ablieferte im Vergleich zu dem, was er in Boston Legal zu
leisten hatte: In der Episode „Die Neue und das Biest“ war er
einer der Gefängnisinsassen, schaffte es aber scheinbar nicht in die
Endfassung der Folge.
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Etwas wehmütig schließen wir damit
das Kapitel „Boston Legal vs. Star Trek“ auf diesem Blog und
danken allen Lesern, die sich diese umfangreichen Beiträge tapfer
bis zum Ende durchgelesen haben. Und da wir gerade den Schlussstrich
ziehen, erwähnen wir bei der Gelegenheit wenigstens pro forma, dass
James Spader bereits im (mit Abstand) besten Stargate-Ableger zu
sehen war,
Weiterführende Leseliste:
Boston Legal vs. Star Trek, Teil I: Staffel eins
Boston Legal vs. Star Trek, Teil II: Staffeln zwei und drei
Boston Legal vs. Star Trek, Teil III: Staffeln vier und fünf
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