Freitag, 19. Oktober 2018

Auf den Spuren von Patrick Stewart - Ein Reisetipp

Solange der Brexit noch keine traurige Realität geworden ist, kann es sich durchaus lohnen, Großbritannien einen Besuch abzustatten. Flüge in Metropolen wie Newcastle, Glasgow oder Manchester sind günstig, der öffentliche Personennahverkehr gut ausgebaut und abseits der aus allen Nähten platzenden Hauptstadt London kann man durchaus interessante und sogar Star-Trek-relevante Reiseziele besuchen.
Eine dieser Touren führte mich kürzlich auf die Spuren der Star-Trek-Legende Patrick Stewart, der mit seiner Darstellung Captain Jean-Luc Picards zum Idol vieler Fans wurde. Doch obgleich der verdiente Schauspieler auch in anderen Filmen und Theaterstücken sein Land repräsentierte, gibt es für ihn keine jener blauen Plaketten, die ansonsten überall im Lande Personen würdigen, die über weit weniger Strahlkraft verfügen.
Um diesen Missstand zu beheben und für andere Star-Trek-Anhänger eine Handreiche zu bieten, wollen wir an dieser Stelle einmal drei zentrale Orte aus der Kindheit und Jugend Patrick Stewarts im Norden Englands präsentieren, deren Besuch sich lohnen könnte.

Bildquelle

3. Huddersfield Town

Huddersfield ist eine schmucklose Industriestadt, die rund eine halbe Stunde Fahrtzeit von Manchester entfernt liegt. Auch wenn der Lokalstolz und die örtliche Touristeninformation dem Besucher etwas anderes weismachen wollen, bietet der Ort dem normalen Touristen kein lohnendes Reiseziel.
Doch schon vom Bahnhof aus kann man das John-Smith-Stadium sehen, wo der lokale Fußballverein Huddersfield Town seine Heimspiele austrägt. Die erklärte Lieblingsmannschaft Patrick Stewarts hat (wie die Stadt auch) ihre besten Zeiten längst hinter sich und war vor allem in den Zwanziger Jahren mit drei Meistertiteln erfolgreich. Seither sind Erfolge rar und lange Zeit dümpelte der Club in den Niederungen des englischen Profi-Fußballs herum, bis der deutsche Trainer und Jürgen-Klopp-Freund David Wagner den Club letztes Jahr sensationell zurück in die Premier League führte.
Das John Smith Stadion hat nichts mehr mit seinem eher rustikalen Vorgänger zu tun, in dem sich Stewart als Jugendlicher einige Spiele angesehen hat, aber er war mehrfach in der neuen Arena zu Gast und drückt seinem Team auch außerhalb seiner alten Heimat noch immer treu die Daumen.


2. St Mary’s Church

Nicht weit von Huddersfield entfernt liegt das verschlafene, aber gepflegte Städtchen Mirfield (sprich "Möhr-Field"). Auch wenn selten Personen einen Ort formen, weiß wohl jeder, der wie ich aus einer Kleinstadt wie dieser stammt, dass sehr wohl ein Ort eine Person formen kann.
Die Stadt lässt sich bequem mit dem Zug erreichen, aber das dem Bahnhof nahe 'Stadtzentrum' ist der Erwähnung kaum wert. Stattdessen empfiehlt sich ein Spaziergang zur St Mary’s Kirche, in der nicht nur Patrick Stewart getauft wurde, sondern auch die Keimzelle des Ortes liegt. Hinter dem eher durchschnittlichen Kirchenbau aus dem Jahr 1871 lassen sich nämlich nicht nur Überreste eines Gotteshauses aus dem 13. Jahrhundert finden, sondern auch der Burghügel einer früheren Befestigungsanlage.
Als kleiner Bonus gibt es ferner das Grab eines adligen Mordopfers und einen Pranger zu sehen, der noch bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch war.

1. Geburtshaus Patrick Stewarts

Das unscheinbare Haus in der Camm Lane ist nicht einfach zu finden und auch als touristisches Ziel mag die primär als Wohngegend fungierende Straße kaum etwas hermachen. Aber an diesem Ort erblickte am 13. Juli 1940 Patrick Stewart das Licht der Welt.
Das recht kleine Haus bietet insgesamt sechs Parteien einen Wohnraum und die Nummer 17 liegt abseits der Straße. Da hier noch immer Leute wohnen, kann man nichts besichtigen und selbst die wenigen Schritte zur Haushälfte in der der Schauspieler einst wohnte, fühlen sich wie ein Bruch der Privatsphäre an, zumal es durchaus passieren kann, dass besonders wachsame Nachbarn oder der Hund von nebenan argwöhnisch auf die Anwesenheit fremder Personen reagieren.





















De facto hätte es Stewarts alte Heimstätte wohl mehr als jeder andere Ort in einem Radius von zwanzig Meilen verdient, mit einer jener begehrten blauen Plaketten ausgestattet zu werden, aber mit einer solchen Ehrung geht auch oft der fragwürdige Genuss eines gewissen touristischen Durchgangsverkehrs einher, der eine solch beschauliche Wohngegen sicherlich aus den Fugen geraten lassen könnte.
Doch ohne einen solchen Hinweis erhält der gut informierte Tourist noch etwas viel wertvolleres: Ein kaum bekanntes Reiseziel, an dem er nicht wie auf einer Convention dem nächsten Besucher bei Schritt und Tritt in die Haxen läuft.

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Eaglemoss Nr.89: U.S.S. Enterprise NCC-1701-J

Einleitung

Wir schreiben das 26. Jahrhundert. Die Technologie der Föderation hat sich extrem weiterentwickelt, wodurch z.B. Zeitreisen möglich sind und die Sternenflotte eine Flotte von Zeitreiseraumschiffen unterhält, die die Zeitlinie vor gefählichen Eingriffen schützen sollen.
Doch auch der Rest der Flotte hat sich weiterentwickelt. Wie z.B. neue Antriebe, mit denen man gewaltige Entfernungen erreichen kann. Da neue Raumschiffe nicht mehr einfach nur gebaut werden, sondern mit Hilfe eines organischen Materials auch einfach gezüchtet werden können, ist man in der Lage gigantische Schiffe zu bauen, die eine Länge von mehreren Kilometern haben können.
In dieser Zeit beschließt die Sternenflotte, dass es an der Zeit ist, ein neues Raumschiff mit dem Namen "Enterprise" zu bauen. Doch jetzt wird es kurios:
Anscheinend hatten die Designer und Konstrukteure der Sternenflottenwerft lange keine Idee wie das neue Schiff aussehen soll. Die Inspiration muss gekommen sein, als sich einer der Ingenieure ein Spiegelei in die Pfanne gehauen hat, den anders kann man sich das Aussehen der U.S.S. Enterprise NCC-1701-J nicht erklären.
Ob dieses Schiff wirklich jemals existieren wird, das werden wir leider nie erfahren. Einen einzigen Blick auf diese Enterprise gibt es nur in der Folge "ENT: Azati Prime".


Die Geburtsstunde der Enterprise-J.


CGI-Grafik des Schiffes. (Bild: drex files.com)

Captain Archer an Bord der Enterprise-J. (Bild: memory alpha)

Das Modell

Wäre eine Veröffentlichung als Sondermodell nicht besser gewesen?
Die Enterprise-J wäre doch ein perfekter Kandidat für diese Reihe. Schade eigentlich, denn so gibt es nur ein kleines Serienmodell des fliegenden Spiegeleis, das die beschriebene gigantische Größe des Schiffes nicht wirklich einfängt. Eine schöne Detailierung ist deswegen natürlich nicht möglich. Aber immerhin erkennt man eine Aztec-Musterung, die sich über das ganze Modell erstreckt und selbst die riesigen Fensterreihen wurden nicht vergessen. Auch Schiffsname und Registrierung findet man am Bug, aber selbstverständlich nicht gerade sehr leserlich, was der Größe des Modells geschuldet ist. Die Gondelstreben sind aus Kunststoff, aber wegen der filigranen Form des Modells sind diese eben sehr empfindlich und man sollte deswegen aufpassen, dass diese nicht versehentlich abbrechen. Was den Sammler aber wieder versöhnt ist, dass die Gondeln mit Klarteilen versehen sind. Leider ist auch die Deflektorscheibe nicht sehr schön gestaltet worden, aber das ist bei solchen Modellen ja leider normal.



Das Modell wurde mit einer Aztec-Musterung und Fensterreihen versehen.

Der winzige Schiffsname.

Die filigranen Gondeln erhielten immerhin Klarteile.

Die Halterung

Interessant. Um das Modell einzuhängen, muss man es leicht nach vorne beugen und dann quasi rückwärts einparken.

Begleitheft

Im Begleitheft erfährt man wie der Designer Doug Drexler die Enerprise-J entworfen und entwickelt hat. Es ist dabei schon beachtlich, das man sich extra ein neues Schiff ausdachte das nur für eine kurze Szene gedacht war. Leider erfährt man im Begleitheft auch, dass eine Szene geplant war, die das Schiff von außen und dabei mitten im Schlachtgetümmel gezeigt hätte und dass diese Szene aus Kostengründen wieder verworfen wurde. 
Interessant ist ferner. wie Drexler das Schiff weiter beschreibt. So soll es demzufolge über drei Kilometer lang sein und das Reisen im Inneren über Züge und Straßen, oder auch über Transporter erfolgen. Als Antrieb steht dem Schiff ein Warpantrieb und auch eine Art Sprungantrieb zur Verfügung, mit dem das Schiff gewaltige Entfernungen überbrücken kann indem dieser Antrieb den Raum faltet. Daher hat das Schiff auch die Klassifizierung als Raumschiff der Universe-Klasse, da es das ganze Universum erforschen soll.



Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

L x B: ca. 115 mm x 110 mm
Höhe mit Stand: ca 57 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2018


Bewertung und Fazit

Leider kein gutes Modell der Enterprise-J. Als Sondermodell währe es sicherlich besser rübergekommen.



Montag, 15. Oktober 2018

Eaglemoss Nr.88: Die Vahklas

 

Einleitung

Bis in die fünfziger Jahre des 22. Jahrhunderst hat sich die vulkanische Gesellschaft langsam von den Lehren Suraks entfernt. Das vulkanische Oberkommando, einst für die Erforschung des Weltalls zuständig, entwickelte sich immer mehr zu einer militanten, antidemokratischen Regierungseinrichtung. Es führte mehrere Dekaden lang viele militärische Konflikte mit der Nachbarwelt Andoria, wodurch sich auch bei den Vulkaniern ein Verhalten von Misstrauen und Abneigung gegenüber anderen Spezies entwickelte. Besonders tritt dies im Umgang mit der Menschheit zutage, die die Vulkanier als unreife und emotional geprägte Unruhestifter ansehen. Und obwohl die beiden Völker seit dem Erstkontakt von 2063 sich als Alliierte betrachten, weigert sich das Oberkommando den Menschen beim Entwickeln eines effektiven Warpantriebes zu helfen.
Einige Gruppen wollen die totale Kontrolle des Oberkommandos nicht hinnehmen und auch wie dieses Suraks Lehren interpretieren. Solche Gruppen werden natürlich vom Oberkommando aus der Gesellschaft ausgeschlossen und als V'tosh ka'tur bezeichnet, was übersetzt "Vulkanier ohne Logik" bedeutet. 2143 startet eine solche Gruppe mit einem zivilen Raumschiff, das den Namen Vahklas trägt, in die Tiefen des Weltraumes. Diese Gruppe versucht Emotionen und Logik in einem Einklang zu bringen, was teilweise sogar gelingt. Als die Enterprise NX-01 2151 den Arachnoidea-Nebel erforscht, trifft sie auf die Vahklas deren Captain Tavin Archer um Hilfe ersucht. Durch ihre lange Reise hat sein Schiff einige Reparaturen nötig, da sie als Ausgestoßene keine vulkanische Welt mehr besuchen dürfen. Im Gegenzug hilft die Vahklas der Enterprise den Nebel zu erforschen.

Die Vahklas dockt an der Enterprise an. (Bild: memory alpha)

Das Modell

Das Modell der Vahklas ist schon das dritte vulkanische Schiff aus der Serie "Star Trek - Enterprise" und im Vergleich auch das größte. Was die Detaillierung angeht, geht diese soweit in Ordnung, denn alle Oberflächendetails wurden umgesetzt und auch die allgemeine Farbgebung ist sehr vorbildsgetreu. Doch leider gibt es auch hier mal wieder die typischen Kritikpunkte, die einfach nicht andauernd sein müssten.
Erfreulicherweise hat man sich bei den Fenstern dazu entschloßen, diese nur aufzudrucken. Aber davon fehlen einige oder die Drucke gingen daneben. Leider hat man auch bei diesem Modell komplett auf Klarteile verzichtet. Das beste Beispiel bildet der Impulsantrieb. Die Gitterstruktur ist zwar vorbildgerecht wiedergegeben, aber dahinter hätte man doch ein rotes Klarteil in das Modell einbauen können. Nichteinmal ein Klecks Farbe hat es in diesen Bereich geschafft! Auch die blaue Fläche an den Warpgondeln wird bestenfalls angedeutet. Tief im Schiffsrumpf versteckt sich die Deflektorscheibe und - hier wurde - war ja klar v- auch kein Klarteil verwendet.

Die Oberfläche wurde mit vielen Details versehen, aber die Fenster sind mal wieder kritikwürdig.
Der triste Impulsantrieb.
Auch die Warpgondeln sind nur mit Farbe angedeutet.

Die Halterung


 

Begleitheft

Was gibt's Spannendes in dieser Ausgabe? Eigentlich nichts besonderes, als den üblichen Aufbau. Die Einleitung, das Schiffsprofil, wie das Schiff designt wurde und der Rest des Heftes, ganze sechs Seiten befassen sich mit der vulkanischen Kultur im 22. Jahrhundert.


Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

L x B: ca. 133 mm x 59 mm
Höhe mit Stand: ca 70 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2018


Bewertung und Fazit

Ein einfaches Modell. Gut gemacht, aber leider nicht perfekt.