Samstag, 15. Dezember 2018

Eaglemoss Nr.99: Assimilierte Arctic One

 

 

Einleitung

Es ist eine Geschichte, die eigentlich ganz harmlos beginnt. Im Jahr 2153 findet ein ziviles Forscherteam in der Arktis riesige Trümmerteile eines Raumschiffes, das genau 220 Jahre aus der Zukunft stammt und vor 90 Jahren über dem Nordpol abgeschossen wurde...oh man, Zeitreisen. Ich kriege wieder Kopfschmerzen 😋.
Es handelt sich um die Borg-Sphäre, die im Jahr 2373 Teil eines Angriffes auf die Erde war und durch die Zeit nach 2063 reiste, um den ersten Warpflug der Menschheit zu verhindern. Dass das misslang ist nur der Intervention der Crew der U.S.S. Enterprise NCC-1701-E zu verdanken, die hinterherflog und die Borg besiegte. Was in den Wirren dieses Kampfes wohl niemand beachtete, ist die Tatsache, dass Borg-Schiffe so robust konstruiert sind, dass diese niemals komplett zerstört werden und immer fast vollkommen intakte Teile überbleiben. Und eben diese stürzen auf die Erdoberfläche und zu allem Unglück auch noch mit Drohnen, die das alles überlebten. Aber glücklicherweise ist der Absturzort eben der Nordpol, wo die intakten Drohnen einfrieren und inaktiv werden und keine Bedrohnung mehr darstellen.
Erst als das Forschungsteam im 22. Jahrhundert die Wrackteile untersucht und dabei auch zwei Drohnen aus dem Eis befreit, nimmt der Horror erneut seinen Lauf. Ohne zu wissen, was oder wen sie da vor sich haben, tauen die Wissenschaftler die Drohnen auf, von denen eine wieder zum Leben erwacht und das Team mitsamt ihres Transportschiffes assimiliert. Die Borg rüsten das kleine Schiff massiv auf und machen sich auf den Weg in Richtung Delta-Quadranten. Dazu erhöhen sie die Maximalgeschwindigkeit von Warp 1,4 auf 3,8 (Tendenz steigend) und natürlich bauen sie auch die üblichen Borg-Waffen in das Schiff ein. Um ihr Kollektiv zu vergrößern, greifen die Drohnen unterwegs noch einen tarkaleanischen Frachter an und assimilieren deren Crew. Die Sternenflotte beauftragt schließlich die Enterprise NX-01 mit der Verfolgung des Schiffes und der Rettung der Forscher. Als Captain Archer schließlich erkennt, dass das nicht mehr möglich ist, trifft er eine weise Entscheidung und zerstört das Borg-Schiff. Doch die Borg haben ein Signal in den Weltraum gesendet und teilen ihrem Volk so mit, wo die Erde liegt. 211 Jahre später tauchen die Borg dann tatsächlich das erste Mal im Alpha-Quadranten auf und greifen Außenposten der Föderation und dem romulanischen Sternenimperium an und machen sich schließlich 2367 auf dem Weg zur Erde. Der Kreis schließt sich...

Die Arctic One in ihrem ursprünglichen Zustand.

Die Borg modifzieren das Schiff zu einer tödlichen Waffe.

Schließlich gelingt es der Enterprise das Borg-Schiff zu zerstören. (Bilder: memory alpha)



Das Modell

In der Raumschiffsammlung tauchen immer wieder Modelle auf, die echt perfekt gelungen sind. So auch das der assimilierten Arctic One. Im Gegensatz zu bisher erschienenen Borg-Schiffen ist das vorliegende Modell extrem gut detailliert und mit vielen filigranen Komponenten versehen worden. Die Hüllenstrukturen, Waffenmodule und auch das umgebaute Heck mit den Röhrenstrukturen wurden - und das muss man einfach mal sagen - fast perfekt nachgebildet. Auch die Farbgebung kann sich sehen lassen, denn der dunkle Grauton vermittelt einen ebenso bedrohlichen Eindruck, wie die CGI-Vorlage. Selbst das so typische grüne Leuchten, das Borg-Schiffe kennzeichnet, wurde bedacht. Kritisieren könnte man eventuell, dass eben diese Effekte mit grünen Klarteilen besser aussehen würden, aber da will man mal die sprichwörliche Kirche im Dorf lassen, denn das Modell an allen entsprechenden Punkten mit kleinen Klarteilen zu versehen, hätte wohl den Rahmen des Möglichen gesprengt. 


Filgrane Details überziehen die Oberfläche des Modells.

Das Heck wurde am besten gestaltet.




Auch das typische grüne Leuchten wurde nachgebildet.




Die Halterung

Für Modelle mit einem so ungewöhnlichen Rumpf, wie die Borg-Arctic One, hat Eaglemoss sich wieder was besonderes einfallen lassen. Das Modell wird in eine exakt angepasste Mulde gesteckt, die noch dazu das Modell sehr stabil trägt.

Die Halterung für das Modell ist eine Mulde...

...die aber exakt der Rumpfform entspricht.

Das Modell sitzt stabil in der gelungenen Halterung.

Begleitheft

Es gibt diesmal auf vier Seiten einen ausführlichen Bericht darüber, wie das Schiff entworfen wurde. Die Herausforderung des Designers John Eaves bestand nicht nur darin mal eben ein kleines Transportschiff des 22. Jahrhunderts zu entwerfen, nein; es musste sich auch mit der Zeit in ein gefährliches Borg-Schiff entwickeln. Schritte die Mr. Eaves erstaunlich gut gelungen sind, aber für einen der berühmtesten Star Trek-Designer war das natürlich keine unlösbare Aufgabe und das Ergebnis sieht auch heute noch sensationell aus.
Der interessanteste Artikel beschäftigt sich auf weiteren vier Seiten mit der Entstehung der Episode "Regeneration", die ich schon gleich beim ersten Mal angucken beeindruckend fand. Die Folge setzt in gewisser Weise die Handlung des Filmes "Star Trek - Der erste Kontakt" fort. Es wurde dabei auf eine Art der Kontinuität geachtet, die man bei heutigen Produktionen sehr vermisst. So sorgte zum Beispiel ein Gespräch zwischen Captain Archer und T'Pol für den berüchtigten Aha-Effekt, als Archer ihr erzählt, er hätte mal gelesen wie Zefram Cochrane die Ereignise seines ersten Warpfluges damit beschrieb, was wirklich geschehen ist. So werden "kybernetische Aliens" beschrieben, die Cochranes historischen Flug verhindern wollten und eine Gruppe Menschen aus der Zukunft habe sie besiegt.
Etwas unrealistisch hingegen fand ich die Infektion von Doktor Phlox mit den Borg-Nanosonden. Bei so vielen Opfern findet der Assimilationsprozess innerhalb weniger Sekunden statt und der Doktor schafft es über Stunden, dank seiner Physiologie, den Nanosonden zu widerstehen und rettet sich schließlich durch eine Strahlentherapie. Warum im modernen 24. Jahrhundert niemand auf so eine Idee gekommen ist und ein im Vergleich zweihundert Jahre rückständiger Arzt auf sowas kommt bleibt ein großes Logikloch dieser doch sehr guten Episode.




Spezifikation

 

 Daten zum Modell

 

 

L x B: ca. 119 mm x 60 mm
Höhe mit Stand: ca 74 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2018


Bewertung und Fazit

Eines der wenigen perfekten Modelle der Sammlung.



2 Kommentare:

  1. Hi. Das Modell ist extrem gut gelungen. Die schwarze Hülle sowie die teilweise unsymetrischen Leitungen und Rohre sind schön ausgearbeitet. Hoffentlich bricht da nichts ab. Weiter so. Jürgen

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  2. "aber da will man mal die sprichwörliche Kirche im Dorf lassen, denn das Modell an allen entsprechenden Punkten mit kleinen Klarteilen zu versehen, hätte wohl den Rahmen des Möglichen gesprengt. "

    es gebe eine recht einfache möglichkeit. man müßte das modell komplett aus grünem klarsichtplastik gießen und anschließend die grünteile mit fett o.ä. abdecken und es dann lackieren. ich hab hier nen bumblebee transformer, bei dem die türen genau so hergestellt wurden.

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