Einleitung
Es
ist eine Geschichte, die eigentlich ganz harmlos beginnt. Im Jahr 2153
findet ein ziviles Forscherteam in der Arktis riesige Trümmerteile eines
Raumschiffes, das genau 220 Jahre aus der Zukunft stammt und vor 90
Jahren über dem Nordpol abgeschossen wurde...oh man, Zeitreisen. Ich
kriege wieder Kopfschmerzen 😋.
Es handelt sich um die Borg-Sphäre,
die im Jahr 2373 Teil eines Angriffes auf die Erde war und durch die
Zeit nach 2063 reiste, um den ersten Warpflug der Menschheit zu
verhindern. Dass das misslang ist nur der Intervention der Crew der U.S.S. Enterprise NCC-1701-E
zu verdanken, die hinterherflog und die Borg besiegte. Was in den
Wirren dieses Kampfes wohl niemand beachtete, ist die Tatsache, dass
Borg-Schiffe so robust konstruiert sind, dass diese niemals komplett
zerstört werden und immer fast vollkommen intakte Teile überbleiben. Und
eben diese stürzen auf die Erdoberfläche und zu allem Unglück auch noch
mit Drohnen, die das alles überlebten. Aber glücklicherweise ist der
Absturzort eben der Nordpol, wo die intakten Drohnen einfrieren und
inaktiv werden und keine Bedrohnung mehr darstellen.
Erst
als das Forschungsteam im 22. Jahrhundert die Wrackteile untersucht und
dabei auch zwei Drohnen aus dem Eis befreit, nimmt der Horror erneut
seinen Lauf. Ohne zu wissen, was oder wen sie da vor sich haben, tauen
die Wissenschaftler die Drohnen auf, von denen eine wieder zum Leben
erwacht und das Team mitsamt ihres Transportschiffes assimiliert. Die Borg rüsten das kleine Schiff massiv auf und machen sich auf den Weg in Richtung Delta-Quadranten.
Dazu erhöhen sie die Maximalgeschwindigkeit von Warp 1,4 auf 3,8
(Tendenz steigend) und natürlich bauen sie auch die üblichen Borg-Waffen
in das Schiff ein. Um ihr Kollektiv zu vergrößern, greifen die Drohnen
unterwegs noch einen tarkaleanischen Frachter an und assimilieren deren Crew. Die Sternenflotte beauftragt schließlich die Enterprise NX-01
mit der Verfolgung des Schiffes und der Rettung der Forscher. Als
Captain Archer schließlich erkennt, dass das nicht mehr möglich ist,
trifft er eine weise Entscheidung und zerstört das Borg-Schiff. Doch die
Borg haben ein Signal in den Weltraum gesendet und teilen ihrem Volk so
mit, wo die Erde liegt. 211 Jahre später tauchen die Borg dann
tatsächlich das erste Mal im Alpha-Quadranten auf und greifen
Außenposten der Föderation und dem romulanischen Sternenimperium an und
machen sich schließlich 2367 auf dem Weg zur Erde. Der Kreis schließt
sich...
|
Die Arctic One in ihrem ursprünglichen Zustand. |
|
Die Borg modifzieren das Schiff zu einer tödlichen Waffe. |
|
Schließlich gelingt es der Enterprise das Borg-Schiff zu zerstören. (Bilder: memory alpha) |
Das
Modell
In der Raumschiffsammlung tauchen immer wieder Modelle auf, die echt perfekt gelungen sind. So auch das der assimilierten Arctic One.
Im Gegensatz zu bisher erschienenen Borg-Schiffen ist das vorliegende
Modell extrem gut detailliert und mit vielen filigranen Komponenten
versehen worden. Die Hüllenstrukturen, Waffenmodule und auch das
umgebaute Heck mit den Röhrenstrukturen wurden - und das muss man
einfach mal sagen - fast perfekt nachgebildet. Auch die Farbgebung kann
sich sehen lassen, denn der dunkle Grauton vermittelt einen ebenso
bedrohlichen Eindruck, wie die CGI-Vorlage. Selbst das so typische grüne
Leuchten, das Borg-Schiffe kennzeichnet, wurde bedacht. Kritisieren
könnte man eventuell, dass eben diese Effekte mit grünen Klarteilen
besser aussehen würden, aber da will man mal die sprichwörliche Kirche
im Dorf lassen, denn das Modell an allen entsprechenden Punkten mit
kleinen Klarteilen zu versehen, hätte wohl den Rahmen des Möglichen
gesprengt.
|
Filgrane Details überziehen die Oberfläche des Modells. |
|
Das Heck wurde am besten gestaltet. |
|
Auch das typische grüne Leuchten wurde nachgebildet. |
Die
Halterung
Für
Modelle mit einem so ungewöhnlichen Rumpf, wie die Borg-Arctic One, hat
Eaglemoss sich wieder was besonderes einfallen lassen. Das Modell wird
in eine exakt angepasste Mulde gesteckt, die noch dazu das Modell sehr
stabil trägt.
|
Die Halterung für das Modell ist eine Mulde... |
|
...die aber exakt der Rumpfform entspricht. |
|
Das Modell sitzt stabil in der gelungenen Halterung. |
Begleitheft
Es
gibt diesmal auf vier Seiten einen ausführlichen Bericht darüber, wie
das Schiff entworfen wurde. Die Herausforderung des Designers John Eaves
bestand nicht nur darin mal eben ein kleines Transportschiff des 22.
Jahrhunderts zu entwerfen, nein; es musste sich auch mit der Zeit in ein
gefährliches Borg-Schiff entwickeln. Schritte die Mr. Eaves erstaunlich
gut gelungen sind, aber für einen der berühmtesten Star Trek-Designer
war das natürlich keine unlösbare Aufgabe und das Ergebnis sieht auch
heute noch sensationell aus.
Der interessanteste Artikel beschäftigt sich auf weiteren vier Seiten mit der Entstehung
der Episode "Regeneration", die ich schon gleich beim ersten Mal angucken beeindruckend fand. Die Folge setzt in gewisser Weise die Handlung des Filmes "Star Trek - Der erste Kontakt"
fort. Es wurde dabei auf eine Art der Kontinuität geachtet, die man bei
heutigen Produktionen sehr vermisst. So sorgte zum Beispiel ein
Gespräch zwischen Captain Archer und T'Pol für den berüchtigten
Aha-Effekt, als Archer ihr erzählt, er hätte mal gelesen wie Zefram
Cochrane die Ereignise seines ersten Warpfluges damit beschrieb, was
wirklich geschehen ist. So werden "kybernetische Aliens" beschrieben,
die Cochranes historischen Flug verhindern wollten und eine Gruppe
Menschen aus der Zukunft habe sie besiegt.
Etwas
unrealistisch hingegen fand ich die Infektion von Doktor Phlox mit den
Borg-Nanosonden. Bei so vielen Opfern findet der Assimilationsprozess
innerhalb weniger Sekunden statt und der Doktor schafft es über Stunden,
dank seiner Physiologie, den Nanosonden zu widerstehen und rettet sich
schließlich durch eine Strahlentherapie. Warum im modernen 24.
Jahrhundert niemand auf so eine Idee gekommen ist und ein im Vergleich
zweihundert Jahre rückständiger Arzt auf sowas kommt bleibt ein großes
Logikloch dieser doch sehr guten Episode.
Spezifikation
Daten
zum Modell
L x B: ca. 119 mm x 60 mm
Höhe
mit Stand: ca 74 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller:
Eaglemoss Collections 2018
Bewertung und Fazit
Eines der wenigen perfekten Modelle der Sammlung.
Hi. Das Modell ist extrem gut gelungen. Die schwarze Hülle sowie die teilweise unsymetrischen Leitungen und Rohre sind schön ausgearbeitet. Hoffentlich bricht da nichts ab. Weiter so. Jürgen
AntwortenLöschen"aber da will man mal die sprichwörliche Kirche im Dorf lassen, denn das Modell an allen entsprechenden Punkten mit kleinen Klarteilen zu versehen, hätte wohl den Rahmen des Möglichen gesprengt. "
AntwortenLöschenes gebe eine recht einfache möglichkeit. man müßte das modell komplett aus grünem klarsichtplastik gießen und anschließend die grünteile mit fett o.ä. abdecken und es dann lackieren. ich hab hier nen bumblebee transformer, bei dem die türen genau so hergestellt wurden.