Montag, 13. Januar 2020

Eaglemoss XL-Edition Nr.13: Klingonischer Bird-of-Prey

 

Einleitung

Was wäre das Star Trek-Universum nur ohne den klingonischen Bird-of-Prey? Dieses Kriegsschiff ist das Aushängeschild der klingonischen Flotte und an nahezu jeder Art von Konflikt beteiligt. Der Bird-of-Prey wird mindestens seit dem 22. Jahrhundert eingesetzt und im späten 23. Jahrhundert wird mit der B'rel-Klasse eine neue Variante eingeführt, die auch die nächsten einhundert Jahre gebaut und eingesetzt wird. Diese Schiffe sind für Patrouillenmissionen und auch direkt für den Kriegseinsatz konzipiert, wofür sie mit zwei starken Disruptorkanonen, einem Photonentorpedowerfer, starken Schutzschilden und einer Tarnvorrichtung ausgerüstet sind. Die Schiffe können auch innerhalb einer planetaren Atmosphäre operieren und Bodentruppen Luftunterstützung geben. In der Geschichte gab es einige Ereignisse, in der der Bird-of-Prey seinen Wert eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
So dringt etwa im Jahr 2285 eines der ersten Schiffe dieses Typs in den Föderationsraum ein, um das Geheimnis des Genesis-Planeten zu ergründen. Das Schiff wird schließlich von Admiral Kirk und seiner Crew gekapert, in H.M.S. Bounty umbenannt und schließlich für eine Zeitreise benutzt, um die Erde vor einer unbekannten Sonde zu retten.
Später, im Jahr 2293, gelingt es den Klingonen eine Tarnvorrichtung zu konstruieren, durch die ein Bird-of-Prey seine Photonentorpedos auch getarnt abfeuern kann. Dieser Prototyp wird schließlich im Kampf mit der U.S.S. Enterprise NCC-1701-A zerstört und danach verfolgen die Klingonen diese Art von Tarntechnik nicht weiter, was wohl eventuell mit den Friedensverhandlungen mit der Föderation zu dieser Zeit zusammenhängen mag.
Im Jahr 2368 gelingt einem Bird-of-Prey ein kleines Meisterstück, denn das Schiff hat den Auftrag Captain Picard und Commander Data heimlich nach Romulus zu bringen. Im getarnten Zustand erreicht das klingonische Schiff sein Ziel und hält sich tatsächlich einige Tage im Orbit der romulanischen Heimatwelt auf, ohne entdeckt zu werden und bringt die beiden Sternenflottenoffiziere nach ihrer Mission auch sicher wieder in den Föderationsraum.
Als schließlich der Krieg mit dem Dominion ausbricht, zeigt sich abermals der Wert dieser Schiffsklasse. Der Bird-of-Prey ist dem Angriffsjäger der Jem' Hadar ebenbürtig und es genügen nur wenige Disruptortreffer um so ein feindliches Schiff zu vernichten. Doch trotzdem erleidet die klingonische Flotte in diesem Krieg erschreckende Verluste. Nichtsdestotrotz gelingt 2375 der I.K.S. Rotarran ein Bravourstück, als sie im Alleingang die Monac-Schiffswerft im gleichnamigen Sternensystem zerstört. Der Bird-of-Prey erreicht dies, indem er mit einem modifizierten Traktorstrahl eine Sonneneruption auslöst, die die Werft vernichtet.

Der Bird-of-Prey ist eines der besten Kriegsschiffe der Klingonen.

Im Krieg sind sie das ideale Konterstück gegen Jem' Hadar-Jäger.
Der Bug eines Bird-of-Prey in der Detailansicht (Bilder: Memory Alpha).

Das Modell

Was wäre nur die Eaglemoss-Sammlung ohne den Bird-of-Prey? Mittlerweile ist dieser nun mit vier Varianten vertreten und der jetzige XL-BoP ist die Schlechteste davon.
Warum das?
Nun, leider ist das Modell auch nichts weiter als eine Neuauflage des kleineren aus Ausgabe 4 und wenn man die beiden miteinander vergleicht, so gibt es nur wenige Unterschiede. Die neue Größe erlaubt immerhin eine etwas filigranere Darstellung der Disruptorkanonen, aber das war es eigentlich schon auch an positiven Aspekten.
Schaut man sich die Oberseite der Flügel an, erkennt man zwar das typische Federmuster, aber an Zierfarbe hat Eaglemoss hier gegeizt, was völlig unverständlich ist, denn auf der Unterseite ist dies nicht der Fall. Und schon wieder hält es Eaglemoss nicht für nötig, dem Antrieb ein Klarteil zu spendieren. Dieser ist auch nur wieder mit trister Farbe angedeutet, was in der Größe einfach nur schlecht aussieht. Auch wenn man sie an der Filmvorlage nicht immer erkennen kann, so besitzt ein BoP auch längliche Fenster, die beim XL-Modell überhaupt nicht bedacht wurden



 
Auf der Oberseite wurde viel Farbe weggelassen.


Bei der Größe hätte der Antrieb doch ein Klarteil sein können.

Einzig Positives: immerhin sind die Kanonen etwas filigraner dargestellt.

Die Halterung

Anstatt, wie bei den älteren Versionen, bei denen die Halterung in die Spalte beim Antrieb gequetscht wurde, werden die Flügel in passende Klammern eingehängt.

 

Ein Vergleich

 

Begleitheft

Das Begleitheft beschäftigt sich mit einen Einblick in die Produktion des dritten Star Trek-Films und erläutert auch, noch einmal den Entstehungsprozess des Bird-of-Preys. Einige Konzeptzeichnungen runden die einfache Lektüre noch ab.
Das erste Studiomodell während der Dreharbeiten des dritten Filmes (Bild: aus dem Heft).

Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

Länge x Breite: ca. 160 mm x 242 mm
Höhe mit Stand: ca. 90 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2019


Bewertung und Fazit

Ich hatte mir von dem BoP im XL-Vormat mehr erhofft. Eaglemoss hat hier definitiv die Chance versäumt, aus dem großen Modell das Maximum an Detailreichtum herauszuholen und wer die anderen Versionen besitzt, kann sich die Große eigentlich ersparen.




Freitag, 15. November 2019

Eaglemoss Shuttle Nr.7: Typ 7 "Hawking"

Einleitung

Das elegant und doch etwas bullig wirkende Typ 7-Shuttle erschien häufig in den ersten vier Staffeln von TNG und wurde schließlich ersetzt, nachdem der Typ 6 entworfen wurde. Da die Innenraumkulisse später für dieses einfach weiterverwendet wurde, gibt es keinerlei Besonderheiten was die Einrichtung angeht. Das etwa neun Meter lange Shuttle ist für Langsteckenflüge geeignet und verfügt über ein leistungsstarkes Impulstriebwerk am Heck und auch über einen Warpantrieb. Die Warpgondeln sind vom gleichen Design wie die der Sternenflottenschiffe dieser Epoche.
Bis das Typ 7-Shuttle aus der Serie entfernt wurde, gab es einige denkwürdige Auftritte dieses Shuttles. Zum ersten mal war es in der Folge "Prüfungen" zu sehen, wofür auch ein Studiomodell gebaut wurde das noch ganz anders aussah, als es dann in der Episode auftauchte. Am Anfang hatte es noch ein Fensterband, das fast bis zum Heck reichte. Bevor das Modell gefilmt wurde, wurde es dahingehend noch mal überarbeitet und die Fenster wurden verkürzt. In der Episode entwendet ein junger Mann, der die Aufnahme in die Sternenflottenakademie nicht geschafft hat, das Shuttle Copernicus aus dem Hangar der Enterprise um abzuhauen. Dabei begeht er einen Bedienungsfehler, wodurch er die Kontrolle verliert und droht, auf einem Planeten abzustürzen. Nur durch das überlegte Handeln von Captain Picard wird ein Unfall verhindert. An Bord der Sakharov untersucht Dr. Pulaski einen genetisch veränderten Menschen, der dadurch eine Krankheit überträgt ("Die jungen Greise"). Im Jahr 2365 entführt Q Picard auf die Ansel Adams, um sein Versprechen zu halten, die Enterprise nicht zu betreten. Diese Begegnung führte schließlich zum ersten Kontakt mit den Borg ("Zeitsprung mit Q"). Als diese schließlich die Föderation angreifen, wird der assimilierte Picard mit einem namentlich unbekannten Typ-7 vom Borg-Kubus gerettet ("Angriffsziel Erde"). Die Hawking war in der Episode "Odan, der Sonderbotschafter" zu sehen, mit der Commander Riker Botschafter Odan zur Enterprise bringt. 



Das Originalmodell des Typ-7...

...das schließlich noch mal überarbeitet wurde (Bilder: ex-astris-scienta.org und Memory Alpha).


Das Modell

Ja was denn nun? Eine gute Frage, die ich im Fall dieses Modells mal direkt an Eaglemoss stellen würde. Deren Modell ist eine Mischung aus dem ersten Modellentwurf und dem finalen, das ausschließlich in den entsprechenden Episoden zu sehen war. Alles am Modell passt einfach nicht zusammen und ist ein schwerer Fehler von Eaglemoss.
Aber man muss auch sagen, das sie sich immerhin viel Mühe mit der Detaillierung gegeben hat. Das kleine Shuttle wurde anständig mit der Registrierung seines Mutterschiffes und dem Sternenflottenlogo bedruckt. Am Heck findet man den bemalten Impulsantrieb und auch die Warpgondeln haben blaue und rote Klarteile bekommen.



Das Modell wurde anständig und detailliert bedruckt.

Am Heck findet man den bemalten Impulsantrieb und Positionslichter.

Die Warpgondeln sind mit Klarteilen ausgestattet.


Die Halterung

Das übliche kleine Tischlein.

Begleitheft

Warum lässt Eaglemoss überhaupt eines drucken? Die Hefte zu den Shuttles sind und bleiben ein desinteressiertes Armutszeugnis und die sieben Seiten erzählen kurz, wo das Shuttle auftauchte und am Ende gibt es eine größere Version des Okudagrams. Wenn so eines sowieso im Heft erscheint, dann sollte Eaglemoss sich die Produktion des kleineren aus Plastik sparen. Hintergrundinfos gibt es mal wieder nicht und von daher habe ich das an dieser Stelle einmal übernommen:
Das Typ 7-Shuttle wurde 1986 von Andrew Probert entworfen, der ja auch die Enterprise-D designte. Der Grundgedanke war der, das die neue Enterprise über ein modernes Shuttle verfügt, das auch zu ihr passen sollte. Doch das Design war für die damaligen Bühnenbauer ein großes Problem, denn tatsächlich gestaltete es sich sehr schwierig ein kostengünstiges, glaubhaftes Modell im Maßstab 1:1 zu bauen, was an den gekrümmten Oberflächenstrukturen des Shuttles lag. Tatsächlich wurde, im Gegensatz zum Typ 6, nie ein Modell in Originalgröße gebaut und sämtliche Szenen wurden mit einem Miniaturmodell gefilmt. Schließlich tauchte das Typ 7-Shuttle immer seltener auf und wurde nach der vierten Staffel überhaupt nicht mehr verwendet.


Daten zum Modell

 

Länge x Breite: ca. 78 mm x 55 mm
Höhe mit Stand: ca. 59 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2019


Bewertung und Fazit

Obwohl das Modell optisch gut gelungen ist und an die Anfangszeit von TNG erinnert, ist es auch ein Zeichen von Unfähigkeit des Modelldesigners, der die Miniatur entworfen hat. Hätte dieser sich auch nur eine der von mir erwähnten Folgen angesehen, dann hätte er ein vorbildgerechteres Produkt abgeliefert.


Freitag, 8. November 2019

Eaglemoss Nr.121: Die S.S. Xhosa

 

Einleitung

Egal ob in der Gegenwart oder in der fernen Zukunft, sobald riesige Mengen Güter transportiert werden müssen, gibt es nur einen Schiffstyp für diese Aufgaben und das ist der Frachter. Für die irdische Raumfahrt haben Frachtschiffe sogar eine kleine Tradition, den es waren die Frachterbesatzungen, die sich noch vor der Gründung der Sternenflotte in die Tiefen des Weltalls wagten. Im 23. Jahrhundert werden die Frachter der Antares-Klasse in Dienst gestellt, die so zuverlässig sind, dass etliche von ihnen bis zu hundert Jahre im Gebrauch sind. Das mag wohl aber auch damit zusammenhängen, dass die Schiffe nur von zivilen Organisationen oder unabhängigen Crews betrieben werden und denen ist das Alter ihrer Schiffe ziemlich egal - Hauptsache sie fliegen. Zu diesen Schiffen gehört die S.S. Xhosa und ihre Kapitänin Kasidy Yates, die als freie und unabhängige Händlerin arbeitet. Das Schiff wurde nach einem Stamm südafrikanischer Ureinwohner benannt und wahrscheinlich in den 2250ern in der Luna-Schiffswerft gebaut.
 Ab 2371 arbeitet Captain Yates und ihre Crew für das bajoranische Handelsministerium und die Xhosa transportiert fortan diverse Güter von und zu den Kolonien der Bajoraner. Dabei besucht das alte Schiff auch des öfteren Deep Space Nine, wo der Frachter von den dortigen Dockarbeitern nur ungern gesehen wird. Das liegt schlicht und ergreifend am Alter dieses Schiffes, das noch nie modernisiert wurde und deren Transporter nicht mit instabiler Biomaterie zurechtkommen. Oder anders ausgedrückt: verderbliche Waren werden von ihm gegrillt. Deswegen muss die Xhosa von Hand be- und entladen werden, was sehr zeitaufwändig sein kann. Um zu erfahren aus welcher Zeit der Frachter stammt, genügt schon ein Blick auf seine Brücke. Die Computerkonsolen stammen noch aus der Ära Captain Kirks. 


Zuverlässig verrichtet der alternde Frachter seine Aufgaben.
Die Xhosa von Achtern gesehen.
Die Brücke der Xhosa.
Das Schiff dockt oft an DS9 an (Bilder: Memory Alpha).

Das Modell

Das Modell des Schiffes kommt mit einem beeindruckenden Detailreichtum daher. Die vielen Oberflächendetails und Strukturen wurden allesamt nachgebildet und in diesen Punkten spricht das Modell für sich. Zu kritisieren gibt es eigentlich nur, dass Eaglemoss schlicht und ergreifend die bullaugenförmigen Fenster am Bug und am Rumpf vergessen hat. Die Antriebsdüsen sind zwar auch detailliert, aber die Umsetzung des orangen Leuchtens hätte man mit Farbe in den entsprechenden Öffnungen vorbildgerechter darstellen können. Die Wahl von Eaglemoss besteht hingegen darin, dass man das Antriebsglühen zwar mit einen Hauch roter Farbe andeuten wollte, was allerdings nicht gerade sehr schick aussieht.


Am Bug fehlen die Fenster.

Das Modell ist sehr detailliert ausgefallen.

Detaillierte Düsen, aber farblich etwas zu schlicht dargestellt.


Die Halterung


 

Begleitheft

Nach dem üblichen Schiffsprofil wird auf zwei Seiten gezeigt, wie oft und in wie vielen Rollen das Modell, das für die Xhosa verwendet wurde, noch zu sehen war (dazu wird mal in einer anderen Ausgabe weiter eingegangen). Den letzten Artikel fand ich sehr interessant, denn er erläutert, wie John Eaves die Waffensysteme für Deep Space Nine, die in der Doppelfolge "Der Weg des Kriegers" zum ersten mal zu sehen waren produziert wurden. Diese Folge zählt mit zu den besten Star Trek-Episoden die je erschaffen wurden, waas nicht nur an der Geschichte liegt die hier erzählt wird, sondern auch an der Action. Denn die Raumschlacht, die die Produzenten inszenierten, war die erste Massenschlacht in Star Trek und bot schon damals eine optische Augenweide. Die Station, die aus allen Rohren feuerte und die Klingonenschiffe, die um die Station wuselten... Man bedenke den Aufwand, denn zu der Zeit wurde das noch mit richtigen Modellen gedreht und die Schiffe, die zerstört wurden waren Glasschmuck für Weihnachtsbäume, die neu bemalt und massenhaft kaputt gemacht werden konnten. Damals musste die Bühnenbildner noch kreativ sein, um so ein Spektakel zu inszenieren während man so etwas heute nur noch am Computer macht. 



Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

Länge x Breite: ca.139 mm x 47 mm
Höhe mit Stand: ca. 85 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2019



Bewertung und Fazit

Ein schönes Modell des Frachters Xhosa.