Da hat sich Paramount ja ganz schön
ins Zeug gelegt! Nachdem ihnen nicht ganz zu Unrecht der Vorwurf
entgegengehalten wurde, die Marketingmaschinerie im Vergleich zum
Vorgänger "Into Darkness" recht untertourig zu fahren, legten
die Macher nun an einem symbolträchtigen Ort vor.
Am Stage 31, an der die kürzlich umbenannte Leonanrd-Nimoy-Straße liegt und in den Sechzigern die
Originalserie abgedreht wurde, lud Paramount zu einem "Fan-Event"
in dem sie nicht nur den zweiten Trailer vorstellten, sondern sich
auch Darsteller und Macher den Fragen eines handverlesenen Publikums
stellten.
Der brandneue Trailer versprach
schon einmal Besserung im Vergleich zum ersten – ungleich
Action-betonteren – Einspieler (die Tafelrunde berichtete), wobei
am Ende jedoch festzuhalten bleibt, dass Justin Lin das Rad
keineswegs neu erfindet und "Beyond" auch nach dem zweiten
Einblick wohl ein Film bleiben wird, der dem Abrams-Weg in puncto
Bildsprache, Radikalität und Tempo treu bleiben wird. Es bleibt wohl
nur die wage Hoffnung, dass immerhin die Story anhand leichter
Andeutungen etwas tiefsinniger sein könnte.
Auch wenn Popcorn-Kino immer noch
Popcorn-Kino bleibt.
Die beste Nachricht des Abends
stahl dem Trailer dann aber doch die Show. Ausgerechnet J.J. Abrams,
der lediglich als Produzent an "Beyond" beteiligt war, kündigte
an, dass auf Intervention Justin Lins die Klage gegen die
Fanfilm-Produktion "Axanar" (die Tafelrunde berichtete)
fallengelassen wird, was vom Publikum umgehend mit Szenenapplaus
honoriert wurde.
Obwohl so eine Einzelperson natürlich
viel behaupten kann, zogen CBS und Paramount kurz darauf nach und
bestätigten, dass Axanar seine Produktion fortführen darf;
kündigten aber an, dass in Zukunft eine Art Leitfaden erarbeitet
werden wird, der Fan-Filmen einen engen Rahmen stecken wird, in dem
sie ihre Visionen (wahrscheinlich sehr eingeschränkt) verwirklichen
können.
Auch wenn ich persönlich Justin Lin durchaus dankbar
für sein Engagement bin, hat der Zeitpunkt der Ankündigung ein
gewisses 'Geschmäckle'. Es wirkt beinahe so, als würde das
glückliche Brautpaar auf der Hochzeit vor versammelter Familie
ankündigen, dass sie zusätzlich zu ihrem zukünftigen ehelichen
Glück auch noch Zwillinge erwarten würden.
War die ganze Aufregung um den vermeintlichen "Axanar" am Ende vielleicht nur eine Marketing-Strategie, um Publicity für den eigenen Film zu erzeugen? Ein PR-Gag (sogar seriöse Medien wie der Spiegel berichteten von den Vorgängen) auf Kosten Millionen von Fans und etlicher Fan-Film-Produktionen?
War die ganze Aufregung um den vermeintlichen "Axanar" am Ende vielleicht nur eine Marketing-Strategie, um Publicity für den eigenen Film zu erzeugen? Ein PR-Gag (sogar seriöse Medien wie der Spiegel berichteten von den Vorgängen) auf Kosten Millionen von Fans und etlicher Fan-Film-Produktionen?
Oder war es tatsächlich das Engagement
der beiden, dessen Ergebnis bis zu diesem "Fan-Event"
verheimlicht wurde, nur um den anwesenden Fans zum Spiel noch etwas
Brot servieren zu können?
Im Endeffekt sind jedenfalls wieder
Friede, Freude und vor allem Eierkuchen in die
Star-Trek-Landschaft eingezogen. Der Verzicht auf juristische
Schritte sichert den Frieden zwischen den Geschäftsmännern bei
Paramount und ihren Geldgebern, den Fans. Ein neuer Trailer weckt
Freude auf den neuen Film, auch wenn der dann doch abgesehen von Lens
Flares einen ordentlichen Abrams-Einschlag haben wird. Der Zeitpunkt
des Verzichts auf ein rechtliches Vorgehen gegen Axanar schmeckt
hingegen wie Eierkuchen vom Vortag, denn die Nachricht wirkt
zumindest etwas ausgeschlachtet, um ein positives Licht auf den
kommenden, dreizehnten Kinofilm zu werfen.