Star Trek Tafelrunde "Hermann Darnell" Potsdam Babelsberg

…dahin zu gehen, wo noch kein Star Trek Fan aus Potsdam, Berlin und Brandenburg zuvor gewesen ist - Infinite Diversity in Infinite Combinations.

Freitag, 14. Februar 2014

Star Trek Continues - Lolani

Nachdem das im Oktober beworbene Kickstarter-Projekt auch mit Unterstützung von Tafelrundenmitgliedern erfolgreich war, hielt die Crew um Vic Mignogna Wort und machte sich sofort an die Dreharbeiten für die zweite Folge ihrer Serie Star Trek Continues. Unter dem Namen "Lolani" geht die Reise der Enterprise weiter und das Erste, was die Fans - vor allen Anderen die Unterstützer der Spendenaktion - vom neu entstehenden Werk sehen durften, war dieses Poster:

STC: Lolani

Offensichtlich ist, es wird grün. Was natürlich bedeutet, dass die berühmt-berüchtigen Bewohner des Planeten Orion im Mittelpunkt stehen und eine spannende zweite Folge versprechen. Unter ihnen jemand, der bereits einmal grün war, und sich jetzt die Ehre einer tragenden Rolle gibt: Lou Ferrigno. Ohne zu viel zu spoilern, kann ich verraten, dass es aber nicht nur um Festgelage und tanzende, halbnackte Damen geht, auch wenn das vielleicht ein bedauerndes Murren auslösen mag.
Etwas Anderes verrät das Plakat bereits auf den ersten Blick und dafür muss ich die Gestalter wahrlich loben. Es ist eine Ernsthaftigkeit zu erkennen, deren Hintergrund und Schwere einem erst nach Betrachten der Episode wirklich bewusst wird. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass es den Machern nicht ausschließlich um lockere Weltraumabenteuer mit einem Kirk geht, der auf wundersame Weise sein Oberteil verliert, scharenweise Frauen anzieht und nebenbei die Welt rettet, ohne je Konsequenzen fürchten zu müssen.

Bevor ich jetzt allerdings weiter um den heißen Brei herum rede, hier das Video:

STC E02 "Lolani" von Star Trek Continues


Erst schauen, dann weiterlesen, ich verrate jetzt Details!


Es gibt einige Dinge, die mir gefallen haben oder die ich im wahrsten Sinne bemerkenswert finde, sowohl vom bildlichen als auch vom inhaltlichen Standpunkt aus betrachtet:
  • Kirk liest Bücher. Echte Bücher zum Anfassen, dran schnuppern, darin schmökern, trotz all der Pads und Computer.

  • Gleichberechtigung. Nein, ich meine nicht das Offensichtliche, was einem quasi mit der Keule übergeholfen sowie wörtlich mitgeteilt wird, sondern die subtile Variante, die aus der Handlung und der Besetzung der Charaktere spricht. So gibt es einen weiblichen Sicherheitsoffizier in einer Schlüsselposition und eine handfeste Diskussion zwischen Kirk und McKennah. Expertise bestimmt die Position, nicht das Geschlecht. Vielleicht bin ich verwöhnt, dies in meinem täglichen Umfeld vorzufinden, doch ich denke - gerade auch in Hinblick auf die Zukunft -, es sollte selbstverständlich sein. Ebenso wie die Tatsache, dass es keine Übervorteilung durch Emanzipation geben sollte.

  • Die Uniformen laufen ein, wie es in TOS der Fall ist. Auffällig ist dies bei Dr. McKennah und einem unbenannten weiblichen Crewmitglied, welches einmal durch die Gänge eilt. Außerdem wechselt der ein oder andere Reißverschluss die Seite. Lustig finde ich zudem, dass sogar die Frisur von Uhura innerhalb einer Szene wechselt.

  • Obwohl er sich im Endeffekt richtig entscheidet, ist es dieses Mal zu spät. Kirk geht nicht als Sieger aus der Situation hervor und zeigt wunderbar das Dilemma zwischen (militärischer) Hierarchie und persönlicher Moral, die eigentlich nur eine menschlich korrekte Handlung zulässt.

  • Spock führt eine Gedankenverschmelzung durch, um die grausame Wahrheit herauszufinden. Dabei schafft Todd Haberkorn meiner Meinung nach erstaunlich gut die Gratwanderung zwischen vulkanischer Selbstkontrolle und den Auswirkungen, die die Emotionen der traumatisierten Lolani mit sich bringen.

Fazit für mich ist, ich fiebere der dritten Folge freudig entgegen. Ganz im Geiste von Star Trek schrecken die Produzenten auch vor eindringlichen Themen nicht zurück und halten ein hohes Niveau. Und ich hege die Hoffnung, dass die Handlungsdichte wieder ein wenig zunehmen wird. Hübsche Orionerinnen erfüllen nämlich leider meine Unterhaltungsansprüche nicht völlig ;)

Donnerstag, 13. Februar 2014

Turons Senf zu den neuesten Star-Trek-Serien-Gerüchten

"Nanu", wird sich sicherlich der ein oder andere treue Leser wundern, "gab es nicht erst vor kurzem einen Artikel mit dem selben Titel?" Tatsächlich nahm ich bereits am 6. Januar 2014 jene obskuren Gerüchte unter die Lupe, die sich im Internet breit gemacht hatten und von der Wiederauferstehung Star Treks in Serienform tönten.
Und wie in meinem vorherigen Artikel auch, werde ich sämtliche Hoffnungen darauf zunichte machen.
Doch der Reihe nach.


Es ist noch gar nicht so lange her (2012), da veröffentlichte ein inzwischen einigermaßen bekannt gewordener Science-Fiction-Autor namens John Scalzi ein Buch. Scalzi, der übrigens entfernt mit dem Abraham-Lincoln-Attentäter John Wilkes-Booth verwandt ist, hatte sich zuvor mit einigen Veröffentlichungen einen Namen machen können, trat als Stargast in einer Episode der Wil-Wheaton-Webserie "Tabletop" auf und fungierte sogar als 'creative consultant' für den kurzlebigen Stargate-Spinoff "Universe".


aus dem Abspann von "Universe"

Sein Roman trägt den Titel "Redshirts" und handelt von einem jungen Fähnrich namens Andrew Dahl, der im 25. Jahrhundert auf ein Raumschiff namens 'Intrepid' versetzt wird. Doch die anfängliche Euphorie weicht schon bald der beunruhigenden Gewissheit, dass irgendetwas nicht stimmt: mysteriös schleunige Genesungen bei Mitgliedern der Brückencrew, zahlreiche Todesfälle bei Außenteameinsätzen und nahezu rituell verlaufende Missionen lösen Beklemmungen bei der Mannschaft aus. Schließlich kommt die schreckliche Wahrheit ans Licht: Alle Abenteuer der 'Intrepid' fußen auf einer Fernsehserie des frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts...



Alles in allem ist "Redshirts" ein Buch, in dem die "Vierte Wand" eingerissen wird; oder - treffender formuliert – die Metaebene der Erzählung in der Erzählung Einzug erhält. Ein ansprechendes Gedankenspiel, dass zusätzlich mit einer sympathischen Portion Humor einhergeht.

Bildquelle: aperiodical.com

Nachdem der Musiker Jonathan Coulton dem Buch einen Ohrwurm-verdächtigen Song widmete (der sich ideal als Intro für eine TV-Serie eignen würde) und das Werk 2013 mit dem Hugo-Award für den besten Roman des Jahres ausgezeichnet wurde, überschlugen sich die Ereignisse. Fernsehproduzenten wurden auf sein Schaffen aufmerksam und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieser Tage bekannt wurde, dass seine Idee auf den Mattscheibe importiert werden wird. Im Rahmen einer von beginn an klein gehaltenen Miniserie wird die Serie frühestens ab 2015 auf dem amerikanischen Sender FX laufen. FX ist immerhin ein Spartenkanal des leidlich bekannten US-Fernsehsender FOX, der die Verantwortung für die Absetzung von Serien wie "Firefly", "Futurama" oder "Arrested Development" trägt (sprich: FX ist für FOX, was RTL2 für RTL ist).


Einmal Referenz und zurück: Star-Trek-Fan-Video zu Coultons "Redshirt"

Nach dieser Beschreibung wird sicherlich jedem Leser klar sein, dass es sich bei der Serie keineswegs um eine Star-Trek-Serie handelt, wie etwa "Gamestar" impliziert. Scalzi nutzte lediglich die längst in die Popkultur aufgegangene Bezeichnung "Redshirts" für seine Ausführungen und sicherlich sind in seinem Buch haufenweise Star-Trek-Referenzen zu finden. Aber wenn jede Neuerscheinung gleich das Label "Star Trek" aufgestempelt bekommt, die diese Kriterien erfüllt, dann wäre "Andromeda" eine Star-Trek-Serie, "Galaxy Quest" ein Teil der Kinofilmreihe oder "Futurama" die logische Fortsetzung von TAS.

Verhindertes "Redshirt" in der Star-Trek-Parodie "Galaxy Quest"

Zudem wird die Serie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht unbedingt den philosophisch-optimistischen Ton der einzelnen Star-Trek-Ableger treffen. Schon allein Scalzis Buch strotzt nur so vor augenzwinkernden Bemerkungen, latentem Witz und griffigen Pointen. Dass dieser Tenor wohl auch die Serie ergreifen wird, scheint mit der Entwicklung der geplanten Serie durch Jon Shestack ("Der Womanizer", "Dan – Mitten im Leben") und Ken Kwapis ("The Office – Das Büro", "Malcolm mittendrin", "Keine Gnade für Dad") gegeben, denn beide Männer verdienten sich vor allem in eher klaumaukhaften Produktionen ihre Sporen. "Redshirts" wird also eher eine humorige Serie, die im All zu verorten ist und eben keine an den Kanon Star Treks gebundene ernsthafte Science-Fiction-Serie.
Bildquelle: Thinkgeek.com

Doch egal, ob nun ernsthaft oder nicht: Immerhin wird es mit "Redshirts" wieder eine Serie geben, die nach den Sternen greifen wird. Nachdem sämtliche klassischen Science-Fiction-Serien im US-Fernsehen längst abgesetzt wurden und der Begriff heutzutage von verwaschenen Abziehbildern wie "Almost Human", "Defiance" oder gar "Agents of S.H.I.E.L.D." ad absurdum geführt wird, ist es vielleicht wieder an der Zeit, den Schritt zu wagen, eine 'echte' Science-Fiction-Serie mit Raumschiffen, Planeten und Weltall zu produzieren. Sollte sich John Scalzis Buch auch als TV-Serie bewähren, kann ihr potentieller Erfolg den Weg für neue Science-Fiction-Produktionen ebnen. Solange jedenfalls auch nur ein Fünkchen Hoffnung besteht, dass durch diese Anspielung auf einen Star-Trek-Terminus über kurz oder lang auch eine Serie entsteht, die wirklich auf dem Geniestreich Gene Roddenberrys beruht, erwarte ich für meinen Teil "Redshirts" mit großer Freude.



Scalzi zu Gast bei Wheaton

Mittwoch, 12. Februar 2014

Wenn das Trekkie-Herz höher schlägt - Besuch der U.S.S. K'Ehleyr

Am 8. Februar 2014 war es soweit. Die Star Trek Tafelrunde folgte der Einladung der K'Ehleyr-Crew und begab sich in Richtung Berliner FEZ. Dort hat die Rollenspielgruppe eine komplette Kommandobrücke, die der U.S.S. K'Ehleyr, nachgebaut. Einen großen Dank für diesen unvergesslichen Nachmittag. 


Der Autor dieses Beitrags kann nicht verleugnen, dass er ein Kind des 24. Jahrhunderts ist. Mit Papa Picard, Mutter Janeway und Onkel Sisko groß geworden, resultiert daraus eine enge Bindung zu den Serien Star Trek Next Generation, Deep Space Nine und Star Trek Voyager. Leider gibt es zurzeit keine Star Trek Serie, die einen Storypfaden in das 25. Jahrhundert spinnt. Genug Ideen und Ansätze, um das nächste Jahrhundert einzuleiten, bieten Star Trek Online, oder auch Star Trek Renegades. Letzteres wird übrigens von Tim Russ umgesetzt, der bei der diesjährigen Destination dabei sein wird. Momentan gibt es also keine offizielle Serie, dafür ist aber ein Stück 24. Jahrhundert im Berliner FEZ fühlbar, realisiert durch die Interessengemeinschaft (IG) der U.S.S. K'Ehyler.


Fans des Franchises erleben hier das Meisterstück einer Rollenspielgemeinschaft, die mit handwerklichen und erzählerischem Geschickt das 24. Jahrhundert weiterführt, ja physisch erlebbar macht. Das Ergebnis ist eine selbstgebaute Kommandobrücke, die der U.S.S. K'Ehleyr. Die K'Ehyler ist ein Eskortschiff aus dem Hause der Defiant Klasse und bekannt aus der Serie DS9. Dieses kleine (klein?!) aber feine Schiff ist bis an die Zähne bewaffnet und trägt den Namen einer ehemaligen Botschafterin der Föderation im Klingonischen Reich.
Die Brücke schaut fantastisch aus, wie in der unteren Bildreihe wunderbar zu sehen ist. Da schlägt das Fan-Herz um einiges höher. Hierbei muss gesagt werden, eine solche Brückenkulisse mit dazugehörigem Shuttle-Cockpit zu realisieren, dies aus privater Hand zu finanzieren, plus die investierte Zeit, neben Job, Familie und Studium, dafür braucht es eine gehörige Portion Talent und Herzblut. Nicht zu vergessen die Rollenspielvorführung, die extra für den Besuch der Tafelrunde einstudiert wurde. Höhepunkt während der Darbietung war der Kampf gegen die Borg, bei dem Licht-, Nebel- und Soundeffekte zum Einsatz kamen. Da fühlt man sich gleich mittendrin im Geschehen. Für dieses Erlebnis gebührt ein Riesendank. Mission: Happy Trekkie accomplished!

So, aber genug Worte des Lobes, es folgen die mit großer Sorgfalt ausgesuchten zehn besten Bilder des Nachmittags:
LCARS Terminal aus der Serie, V'Nai ist in ihrem Element
Komplettansicht der Brücke
Displays, die einen in den Bann ziehen
Unsere Besucherin aus Jena. Schön, dass Du den weiten Weg auf Dich genommen hast!
Innenansicht des Shuttles
Miltan Klingenberg macht es sich im Cockpit bequem
Frauenpower
Ein Sulu am Steuer
Wenn der Captain die Brücke betritt
Die Oberste Direktive sollte lauten, überlasse niemals einen Rok das Kommando ;)

Jetzt am Ende noch eine kleine Ankündigung: Während der Veranstaltung wurden Videos gemacht, in den nächsten Tagen wartet da noch eine Überraschung auf Euch.

Besucht die Crew der U.S.S. K'Ehleyr: www.kehleyr.de