STC: Lolani |
Offensichtlich ist, es wird grün. Was natürlich bedeutet, dass die berühmt-berüchtigen Bewohner des Planeten Orion im Mittelpunkt stehen und eine spannende zweite Folge versprechen. Unter ihnen jemand, der bereits einmal grün war, und sich jetzt die Ehre einer tragenden Rolle gibt: Lou Ferrigno. Ohne zu viel zu spoilern, kann ich verraten, dass es aber nicht nur um Festgelage und tanzende, halbnackte Damen geht, auch wenn das vielleicht ein bedauerndes Murren auslösen mag.
Etwas Anderes verrät das Plakat bereits auf den ersten Blick und dafür muss ich die Gestalter wahrlich loben. Es ist eine Ernsthaftigkeit zu erkennen, deren Hintergrund und Schwere einem erst nach Betrachten der Episode wirklich bewusst wird. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass es den Machern nicht ausschließlich um lockere Weltraumabenteuer mit einem Kirk geht, der auf wundersame Weise sein Oberteil verliert, scharenweise Frauen anzieht und nebenbei die Welt rettet, ohne je Konsequenzen fürchten zu müssen.
Bevor ich jetzt allerdings weiter um den heißen Brei herum rede, hier das Video:
STC E02 "Lolani" von Star Trek Continues |
Erst schauen, dann weiterlesen, ich verrate jetzt Details!
Es gibt einige Dinge, die mir gefallen haben oder die ich im wahrsten Sinne bemerkenswert finde, sowohl vom bildlichen als auch vom inhaltlichen Standpunkt aus betrachtet:
- Kirk liest Bücher. Echte Bücher zum Anfassen, dran schnuppern, darin schmökern, trotz all der Pads und Computer.
- Gleichberechtigung. Nein, ich meine nicht das Offensichtliche, was einem quasi mit der Keule übergeholfen sowie wörtlich mitgeteilt wird, sondern die subtile Variante, die aus der Handlung und der Besetzung der Charaktere spricht. So gibt es einen weiblichen Sicherheitsoffizier in einer Schlüsselposition und eine handfeste Diskussion zwischen Kirk und McKennah. Expertise bestimmt die Position, nicht das Geschlecht. Vielleicht bin ich verwöhnt, dies in meinem täglichen Umfeld vorzufinden, doch ich denke - gerade auch in Hinblick auf die Zukunft -, es sollte selbstverständlich sein. Ebenso wie die Tatsache, dass es keine Übervorteilung durch Emanzipation geben sollte.
- Die Uniformen laufen ein, wie es in TOS der Fall ist. Auffällig ist dies bei Dr. McKennah und einem unbenannten weiblichen Crewmitglied, welches einmal durch die Gänge eilt. Außerdem wechselt der ein oder andere Reißverschluss die Seite. Lustig finde ich zudem, dass sogar die Frisur von Uhura innerhalb einer Szene wechselt.
- Obwohl er sich im Endeffekt richtig entscheidet, ist es dieses Mal zu spät. Kirk geht nicht als Sieger aus der Situation hervor und zeigt wunderbar das Dilemma zwischen (militärischer) Hierarchie und persönlicher Moral, die eigentlich nur eine menschlich korrekte Handlung zulässt.
- Spock führt eine Gedankenverschmelzung durch, um die grausame Wahrheit herauszufinden. Dabei schafft Todd Haberkorn meiner Meinung nach erstaunlich gut die Gratwanderung zwischen vulkanischer Selbstkontrolle und den Auswirkungen, die die Emotionen der traumatisierten Lolani mit sich bringen.