Zu Beginn
des achten Star-Trek-Films wurde nicht nur
eine neue Enterprise vorgestellt, sondern auch gleich vier neue
Schiffklassen, die es mutig mit einem überlegenen Borgschiff
aufnahmen. Als ich den Film damals im Kino zum ersten mal sah, war
ich nicht nur sofort von der optisch total gelungenen Schlacht gegen
den Kubus begeistert. Mir fiel auch ein dreieckiges Raumschiff auf,
dass mich zuerst an einen angeknabberten Keks mit Warpgondeln
erinnerte. Aber dieser erste Eindruck verfiel sofort, als man die Schiffe der
Saber-Klasse elegant um den Kubus fliegen sah um ihn zu bekämpfen. Diese Schiffsklasse tauchte dann später in der Deep-Space-Nine-Episode "Sieg oder
Niederlage?" wieder auf. Und hier zeigte sie auch was für
manövrierfähige, kampfstarke Schiffe sie sind. Geschickt kämpft
sich eines dieser Schiffe durch die Blockade der Dominion-Flotte.
Natürlich
stammt auch die Saber-Klasse aus der Feder des Designers Alex Jagger,
der nur zwei Entwürfen benötigte, um das Aussehen der Saber-Klasse
fertig zustellen. Entstanden ist dabei ein außergewöhnliches
Raumschiff, dass für immer im Gedächtnis der Star-Trek-Geschichte
bleiben wird.
Das
Modell
Eaglemoss
präsentiert einhoch detailliertes Modell der
Saber-Klasse, welches man wirklich als gelungen bezeichnen kann. Das
Oberteil besteht aus Metall, Unterseite und Warpgondeln dagegen aus
Plastik. Name und Registrierungsnummer, Fensterreihen,
Phaserstreifen, ein Aztek-Muster und das Sternenflotten-Symbol wurden
sauber aufgedruckt und werten den Gesamteindruck sehr positiv auf.
Viele Oberflächendetails wurden ebenfalls sehr genau wiedergegeben,
wozu auch der Impulsantrieb gehört. Auch unser Dauerkritikpunkt, der
Hauptdeflektor, wurde hier überzeugend umgesetzt, nachdem dieser ja bei vielen
vorangegangenen Sternenflottenmodellen sehr karg und häßlich
wiedergegeben wurde. Beim Modell der Saber-Klasse wurde nun nach
langer Zeit endlich mal wieder ein Klarteil verwendet.
Erfreulicherweise wurden diese auch bei den Warpgondeln
nicht vergessen. Trotzdem gibt es aber auch bei diesem Modell ein par kleine Kritikpunkte, welche aber den Gesamteindruck nicht schmählern.
Am Heck gibt
es die übliche Trennlinie zwischen den Materialien. Auch einen etwas
helleren "Rot"-Ton für die Impulsantriebe hätte ich bevorzugt, und die
Tore der Shuttlehangare am Bug hätte man besser darstellen können.
Die
Halterung
Das Modell
wird in zwei große Haltebacken eingeschoben, die das Modell zwar
recht locker halten aber wegen der Schiffsform unumgänglich sind.
Begleitheft
Natürlich
beginnt das Heft wieder mit Informationen zum
beiliegenden Modell. Besonders interessant ist der Teil, welcher sich
mit der Entstehung der Borgkönigin und ihrem ersten Auftritt in
"Star Trek: Der erste Kontakt" beschäftigt. Auf sechs
Seiten wird der Entstehungsprozess zu dieser Figur beschrieben und
wie man diesen Auftritt plante. Konzeptzeichnungen und Skizzen beschreiben die ersten Ideen zum Ausssehen der Königin. Schließlich wird die immer noch beeindruckende
Szene, in der der Körper der Königin zusammengesetzt wurde, beschrieben.
Spezifikationen
Daten
zum Modell
L x B: ca. 90 mm x 99
mm
Höhe mit Stand: ca 74 mm
Material: Kunststoff und
Metall
Hersteller: Eaglemoss
Collections 2017
Bewertung und Fazit
Das mittlerweile dritte
Rauamschiff aus der Kampfszene des achten Kinofilmes ist wirklich gut
gelungen und ein absolutes Muss für Starfleet-Fans!
Beim stöbern im abendlichen Fernsehprogramm hielt sich meine Begeisterung mal wieder wie sooo oft eher in Grenzen. Die Abendberieselung ist eben nix für schwache Nerven :-D
Da fiel mir mein Blick auf das Angebot von ZDFinfo.
Building Star Trek
"Star Trek" feiert Geburtstag. Vor
50 Jahren, am 8. September 1966, startete das legendäre "Raumschiff
Enterprise" zu seiner ersten Mission ins All. Die Serie wurde zum
kulturellen Phänomen.
Niemand konnte damals den Erfolg der Low-Budget-Serie
vorhersehen. Dennoch wurde "Star Trek" nicht nur zum Vorreiter für
viele Entwicklungen in Technik und Wissenschaft, sondern war ebenso
wegweisend in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht.
Kosmopolitisch und emanzipiert
"Star Trek" ist kosmopolitisch und emanzipiert, denn
bereits 1966 leben der Russe Chekov und der Amerikaner Kirk friedlich
zusammen. Ebenso arbeiten Frauen in verantwortungsvollen Positionen. Vor
50 Jahren keine Alltäglichkeit in einer Gesellschaft, die vor allem in
Amerika noch vom Rassismus geprägt war. Der Kuss von Captain Kirk und
Lieutenant Uhura war ein Skandal, war es doch der erste Kuss zwischen
Schwarz und Weiß im Fernsehen. Der ausstrahlende Sender NBC hatte 1968
noch Skrupel, diese Episode auszustrahlen. Im Smithsonian Air and
Space Museum in Washington, D.C. wird aus Anlass des Jubiläums das
Modell des Raumschiffs Enterprise restauriert. Das Science Fiction
Museum in Seattle rekonstruiert die Brücke des Raumschiffs. Die
Rekonstruierung an den beiden Museen sowie die Suche nach verschollenen
Originalrequisiten bilden die Rahmenhandlung der Dokumentation. Exkurse
zu Technik, Politik und Kultur werden durch originale Filmausschnitte
belegt. Ehemalige Teammitglieder und Schauspieler, unter anderen
Nichelle Nichols (Nyota Uhura), berichten aus erster Hand und geben so
einen exklusiven Einblick. Datum:
Für heute ist es ja nun recht spät darauf hinzuweisen. Aber am 13.04.2017 01.35h soll die Wiederholung kommen. Wem das dann zu spät ist oder heute eben auch... in dem Link da oben gehts zur Mediathek. der Film ist bis 19.04.2017, 23:59h verfügbar.
"Einen Moment; es geht mir wirklich gut! Antworten Sie: Auf welchem Planeten sind wir?" "Dies ist der Planet [dramatische Pause] Catan."
"Catan?! Kein Planet der Föderation…"
Zugegeben: Die Schreibweise des obigen Zitates wurde von mir orthografisch angepasst, aber dennoch (oder gerade deswegen) zeigt es ein Dilemma mit dem Spielehit von Klaus Teubner auf, der mir als Star-Trek-Fan jahrelang den Zugang zum Spiel erschwerte: 'Catan', beziehungsweise 'Kataan' in 'Föderationsstandard' ist für mich in erster Linie der namensgebende Planet einer der zweifelsohne besten Star-Trek-Episoden überhaupt und erst danach (mit weitem Abstand) der Titel eines populären Gesellschaftsspieles. Während aber das 1987 erstmals ausgestrahlte TNG mehr und mehr in die Jahre kommt, während Brettspiele mehr und mehr an Popularität gewinnen, hat sich dieses Verhältnis längst ins Gegenteil verkehrt und so ist es nicht nur folgerichtig, dass es seit 2012 eine Star-Trek-Adaption dieses Spieles gibt, sondern auch, dass es zum Gegenstand unseres zweiten spannenden Spielerundenabends wurde.
Lobenswerte Aspekte.
Um potentiellen Kritikern gleich von Beginn den Wind aus den Segeln zu nehmen: Star Trek: Catan ist keine fundamentale Neuinterpretation des populären Grundspieles, sondern lediglich eine moderate Variation des Originals (vor allem in grafischer Hinsicht), deren einzig nennenswerte Neuerung die Einführung so genannter Charakterkarten ist. Mit ihnen können sich die Spieler Unterstützung von bekannten Figuren der Original-Crew um Kirk, Spock, Pille, Uhura, Scotty, Sulu, Chekov, Schwester Chapel, Janice Rand und sogar Sareks einholen, die allesamt Spezialfähigkeiten einbringen, die man temporär nutzen kann.
Vergleicht man aber das Originalspiel und die Star-Trek-Ausgabe genauer, fällt vor allem auf, dass die Spielfiguren sich stark unterscheiden. Während in meiner Version der "Siedler von Catan" noch klobige Holzsteine die Spielfiguren repräsentierten, ist der Star-Trek-Ableger auf die Verwendung von Plastik-Teilchen umgeschwenkt (die allerdings ab den 2003 erhältlichen Catan-Ausgaben generell gab). Auch wenn man fraglos Vorsicht bei den filigranen Enterprise-Refit-Modellen walten lassen muss, die hier die zuvor üblichen Straßen markieren, machen sie zusammen mit den Sternenbasen einen ganz besonderen Reiz für die Brettspiel-vernarrten Trekkies aus.
Natürlich sind auch die Rohstoffe Holz, Lehm, Schafe, Getreide oder Erz thematisch verändert worden. Sie werden nunmehr – in bester Star-Trek-Manier - als Dilithium, Sauerstoff, Wasser, Nahrung oder Tritanium bezeichnet. Für Neueinsteiger, vergessliche Gelegenheitsspieler oder Catan-Jungfern stellt das kein Problem dar, auch wenn es älteren Spiele-Hasen durchaus passieren kann, dass sie (wie bei Wil Wheatons Tabletop-Folge zu diesem Spiel) die Rohstoffe miteinander verwechseln können.
Doch am Ende ist das Spielprinzip der Star. Dass Catan unserer Tage längst Monopoly (vergleiche dazu unsere erste Spieleabend-Rezension) als das führende Gesellschaftsspiel abgelöst hat, wird spätestens beim Spielen deutlich. Die mitreißende Mischung aus Taktieren, Understatement, Warentausch, Würfelglück und Star-Trek-Feeling hat das Potential verschiedene Fangruppierungen in leidenschaftlichem Austausch um einen gemeinsamen Tisch zu versammeln. Mich für meinen Teil verwundert es nicht, dass zu den bekennenden Fans des Spiels nicht nur die Spieler der Green Bay Packers, Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, Mozilla-Chef John Lilly oder LinkEdin-Erfinder Reid Hoffman gehören.
Und das beste daran ist, dass es sich um ein Stück Erfolgsgeschichte handelt, das von einem Zahntechniker aus Deutschland erfunden wurde und nicht zuletzt deshalb dieses weltweit erfolgreiche Spiel mit offizieller Star-Trek-Lizenz für viele hiesige Fans den Kreis schließen lässt.
Kritikwürdige Aspekte.
So sehr man – wie man am Eingangszitat wunderbar sehen kann - Schnittmengen zwischen Catan und TNG ziehen kann, ist es doch erstaunlich, wie wenig das Spiel am Ende mit der Serie um Picard, Data oder La Forge zu tun hat. Stattdessen ist es, unter Auslassung des größten Teils des Potentials des Star-Trek-Franchises, auf die ersten sechs Kinofilme beschränkt.
Warum gibt es keine Charakterkarte von Picard? Oder von Janeway? Warum nicht Archer? Warum gibt es keinen Super-Joker in Form von Q?
Der Star-Trek-Variante des Spiels würden daher Erweiterungen für andere Ableger wie Deep Space Nine, Voyager oder selbst die Abrams-Kinofilme gut tun. Zwar ist mit der "Federation Space Expansion" eine Erweiterung verfügbar, doch diese beschränkt sich in erster Linie auf eine größere Spielfläche durch zusätzliche Planetenkarten.
Das ist ein wenig schade, denn es wären auch viel spannendere Szenarien wie etwa die Unterscheidung der Mitspieler durch die Wahl von Fraktionen wie Klingonen, Romulaner oder Cardassianer denkbar gewesen. Wahrscheinlich obliegt es der Weiterentwicklung von 3D-Druckern, so dass findige Bastler in den nächsten Jahren ihre eigenen Star-Trek-Varianten des Spieles entwickeln können.
Ansonsten bleiben die Kritikpunkte am Spiel eher zweitrangig. So ist etwa die Tatsache, dass es sich nicht um ein verändertes Spielprinzip handeln würde genauso Meckern auf hohem Niveau wie die häufigen Anmerkungen zur potentiellen Zerbrechlichkeit der mitgelieferten Plastik-Schiffchen (meine sind jedenfalls allesamt noch immer unbeschädigt). Wie aber mein zusätzlicher Kritikpunkt, dass die Anleitung nicht immer eindeutig formuliert ist, zeigt es vor allem, dass das Grundproblem solcher Kritik zumeist vor dem Spielbrett auf einem Stuhl zu finden ist.
Unser Spiel.
Klaus Teubner, seines Zeichens Erfinder des Spieles, gab einen zentralen Hinweis zum Spiel: "Baue niemals zu Beginn des Spieles die längste Straße." Und obwohl ich zu Beginn die längste Straße baute, von meinen eigenen Freunden von wichtigen Planeten abgeschnitten wurde und partout keine vernünftigen Würfelergebnisse zustande brachte, gelang es mir auf mysteriöse Weise das Spiel zu gewinnen.
Vor allem, weil ich instinktiv eine wichtige Grundregel des Spieles beherzigte, die Benny Teubner dereinst so beschrieb: "Selbst wenn Du gewinnst musst Du stets behaupten dass Du es nicht tust.". Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Genauso gut könnte man meinen zweiten Sieg im zweiten Spiel auch darauf zurückführen, dass Rok ständig die sieben würfelte (und damit sich und K'olbasa um wertvolle Kartensammlungen erleichterte), meine beiden Kontrahenten die Trophäe für längste Straße beinahe rundenweise miteinander tauschten und dass ich beim Ziehen von Ereigniskarten ein glückliches Händchen bewies.
Vor allem aber hat uns das Spiel nicht nur deshalb Freude bereitet, weil wir es in sympathischer Runde genießen konnten, sondern auch, weil man sich dem Zauber des Spiels und den Interaktionen mit anderen kaum entziehen kann. Bis zum Ende war es ein offener Wettkampf zwischen drei Gegnern auf Augenhöhe, was nicht zuletzt unter Beweis stellt, dass dieses Spiel Monopoly zu Recht vom Thron der Brettspiele gestoßen hat.
Fazit.
Die Star-Trek-Variante von Catan ist sicherlich nichts für alte Siedler-von-Catan-Hasen, die das Rad noch einmal neu erfunden haben wollen. Die Zielgruppe bilden tatsächlich eher Star-Trek-Fans, denen das mittlerweile klassische Spiel mit dieser grafischen Aufarbeitung schmackhafter gemacht werden soll.
Aufgrund seines zeitlosen Spielprinzips versteht es Catan aber auch im Sternenflottengewand seine Mitspieler zu fesseln, zu faszinieren und zu verzaubern. Es ist verdienterweise das beliebteste Brettspiel unserer Zeit und durch die Verwendung von Dilithium, Sauerstoff, Wasser, Nahrung oder Tritanium statt Holz, Lehm, Schafe, Getreide oder Erz überträgt man die Faszination des Originals nahtlos in ein Format, das nunmehr auch Star-Trek-Anhängern beim Tausch von Rohstoffen Glücksgefühle beschert.
Letztendlich ist unter allen Brettspiellizenzen, die Star Trek hätte erhalten können, die von Catan die mit Abstand die attraktivste.