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Dienstag, 18. März 2014

Ein Mann, ein Planet: Lifeless Planet

Momentan sprießen Indie-Weltraumspiele wie Pilze aus dem-Cyber Boden. Einige von ihnen sind sogar sehr vielversprechend und wandeln abseits der Pfade reiner SciFi-Action. Dazu zählen Space Engineers, Kerbal Space Program oder auch Planet Explorers; alle drei sind bereits als Early Access auf Steam verfügbar. Seit März 2014 ist ein neues Indie-Weltraumspiel erschienen: Lifeless Planet.


Da jüngst veröffentlichte SciFi-Spiele stark ihren Fokus auf Action und kurzweilige Unterhaltung legen, vermisst man gerade als Star-Trek-Fan Spiele, die es ermöglichen Planeten zu erforschen ohne als Primärziel zu haben die hiesige Fauna zu dezimieren. Die meisten Blockbusterspiele geben Schlauchlevels vor oder es müssen akkordartig Aufträge abgearbeitet werden. Als Beispiel zwingt Star Trek Online seine Spieler feindliche Raumschiffe zu zerstören, statt sie, wie in der Serie, nur außer Gefecht zu setzen. Wer also nach Alternativen sucht, die sich ein wenig vom üblichen Geballer abheben, für den lohnt sich ein Blick über den kommerziellen Tellerrand Richtung Indie-Spiele. Eins von diesen Spielen ist "Lifeless Planet", veröffentlicht vom Entwickler Stage 2. "Lifeless Planet" ist kein Sandboxspiel. Es erinnert eher an eine Mischung aus den Action-Adventures Alan Wake, Outcast und Slender. "Lifeless Planet" ist bei jetzigem Stand kein Abenteuerspiel im herkömmlichen Sinne. Es gibt kein Inventar, keine Waffen, nur den eigenen Weltraumanzug und die Umgebung, mit der interagiert wird. Dabei spielt das Spiel viel mit den Sinnen und erzeugt eine sehr dichte Atmosphäre durch den dosierten Einsatz von Sound- und Hintergrundgeräuschen. Als Spieler spüren wir regelrecht die Einsamkeit, die der Planet ausstrahlt.

Gestrandet auf einem einsamen Planeten
Doch was ist die Story hinter "Lifeless Planet"?

Eine dreiköpfige Crew bricht auf, um eine zweite Erde zu besiedeln. Diese Mission ohne Rückfahrtschein schlägt fehl und die Raumkapsel stürzt auf einem verlassenen Planeten ab. Hier sollte nach der Missionsbeschreibung eigentlich das blühende Leben herrschen. Der Hauptprotagonist, ein Astronaut der NASA, dessen Rolle wir als Spieler übernehmen, wacht mit starken Kopfschmerzen inmitten der Absturzstelle auf. Nach einer Phase der Benommenheit beginnen wir den Rest der mit uns gereisten Crew ausfindig zu machen. Als einsamer Astronaut entschließen wir uns die Versorgungsmodule des Schiffes zu bergen. Dabei merken wir, dass der Sauerstoffvorrat des Raumanzugs rapide zu neige geht, doch kurz vor dem Erstickungstod, füllen wir diesen mit einer auf der nächsten Anhöhe liegenden Sauerstoffflasche. Durchatmen. Jetzt können wir mit unserer Reise in einen verlassenen Canyon beginnen.

Die Felsen und ich
Unser Weg führt durch eine dunkle Höhle, in der wir seltsame Gesteinsproben nehmen - wir sind definitiv nicht auf der Erde. Es geht weiter. An einem anliegenden Wasserfall observieren wir seltsam anmutende Lebewesen, die ein wenig den Fröschen auf der Erde ähneln. Faszinierend. Wir sehen eine Anhöhe und beginnen den Aufstieg. Ja und hier beginnt das Mysterium. Mitten auf dieser Anhöhe steht ein Bett. Ein Bett? Bei Annäherung verwindet es vor unseren Augen. Beamen?! Zauberei?! Wahnvorstellungen?! Besser vergessen und den Aufstieg fortsetzen. Doch es kommt noch kurioser. Auf der Anhöhe angekommen, breitet sich vor uns eine verlassene Stadt aus. Im Sand erweckt ein altes Buch mit russischen Insignien unsere Aufmerksamkeit. Hier beginnt das Spiel "Lifeless Planet" und somit auch unsere Reise. Mehr soll nicht verraten werden.
Strommasten: Ein Anzeichen für Leben?
Ein verstecktes Labor: Jemand vor uns war hier
Merkwürdig rot pulsierende Felsbrocken

Fazit bei einer halben Stunde Betatest:

Lifeless Planet macht vieles anders und vieles richtig. Ich warte schon seit langem auf ein Spiel, dass mit atmosphärischen Elementen spielt, statt auf Waffengewalt und Langeweile-Such-und-Finde-Quests zu setzen. Dazu zählen ein wunderbares Soundesign, die Logbucheinträge des Protagonisten und immer wieder notwendige Interaktionen mit der Umwelt, die die Handlung vorantreiben. Sehr wohltuend empfinde ich, dass Lifeless Planet ohne überforderndes Mikromanagement auskommt. Lifeless Planet punktet durch seine Einfachheit und Atmosphäre und wird mit Sicherheit noch von sich hören lassen.

Mittwoch, 12. März 2014

Kontrollbesuch: Space Engineers startet ins Jahr 2014 [Updated]

Wir berichteten bereits im November letzten Jahres über Space Engineers. Damals befand sich das Sandboxspiel noch in einem sehr frühem Stadium, war aber bereits als Early Access verfügbar. Space Engineers hat sich in den letzten Monaten stetig weiter entwickelt. Es folgen eine kurze Einschätzung und Screenshoots von Star Trek Konstruktionen. 
Space Engineers hat seit "Erscheinen" als Early Access Version mehr als 250.000 Kopien verkauft. Der Entwickler Keen Software bestätigte dies vor einigen Wochen. Ein erfolgreicher Start für ein Indiegame. Doch lohnt es sich für Spieleinsteiger Space Engineers zu kaufen? Bisher besteht das Spiel aus einem Kreativmodus, der zusammen mit Freunden gespielt werden kann und verfügt über eine Spielerkarte, die abseits der Raumwerft nur wenig Abwechslung bietet. Um langfristig Spieler zu binden, braucht Space Engineers dringend mehr Inhalt. Es ist klar, Early Access bedeutet so viel wie: "Spieler, wir haben hier eine Idee, helft ihr uns diese umzusetzen? Hier habt ihr schon mal eine Kostprobe". Bis zu einem offiziellen Realease können da noch ein oder zwei Jahre vergehen. Die Entwickler brauchen deshalb den finanziellen Vertrauenvorschuß der Spieler, um wie in Kickstarter-Art ihr Projekt realisieren zu können. Doch zurück zur Eingangsfrage: Lohnt es sich dieses Projekt zu unterstützen? Ein JA, doch mit einigen Bitten, um bisherige Unterstützer bei der Stange zu halten! Space Engineers hat das Potential, wie Eve Online, langsam aber stetig wachsend neue Spieler zu gewinnen. Space Engineers kann in eine Lücke vorstoßen und für Spieler interessant werden, die kreativ sein und gleichzeitig ihren Forscherdrang befriedigen wollen. Wie in der Fernsehserie Star Trek den weiten Raum mit dem eigens designten Raumschiff zu erforschen, ein schöner Gedanke.
Einige umherschwirrende Gesteinsbrocken reißen schon mal ein oder zwei Löcher in die Hülle
Doch beim heutigen Stand braucht Space Engineers mehr Innovation, um nicht als reiner Weltraumbaukasten zu enden. Trotz realistischer Umgebungsphysik und Raumschiffe, die physikalisch korrekt ineinander oder in Asteroiden crashen, bewundert werden kann, wie detailgetreu die Hülle des Schiffes zerplatzt und Löcher in Gestein schlägt, braucht es dringend mehr zu tuen. Der vor Kurzem implementierte Survial-Modus, bei dem Spieler ab sofort Erze abbauen, Raffinerien nutzen, und sogar sterben können, ist da ein erster Schritt. Zudem ist es seit Anfang dieses Jahres möglich gemeinsam mit Freunden an Raumstationen zu werkeln. Doch im Grunde bleibt ein gewisses Verbesserungspotenital bestehen: Nur eine Spielerkarte (Bei der zwar die Asteroidendichte festtgelegt werden kann) ist schlicht zu wenig. Was könnte mittelfristig eingefügt werden?:
  • Mehr Karten: Ein ausgedehntes Trümmer- oder Asteroidenfeld - vielleicht auch kleine Monde, bei dem der Spieler mit seinem Schiff manövieren lernt, oder gegen Mitspieler auf Zeit schnellstmöglich von A nach B kommen muss – dabei in Destruction Derby Art sich den Weg freiräumt.
  • Weniger Kastenoptik. Mehr geschwungenen Bauteile, um sich von "Minecraft im Weltraum" abzugrenzen.
  • Zwei Spieler, ein Schiff: Mehreren Spielern ermöglichen gleichzeitig ein Schiff zu bedienen, bei dem einer das Fliegen, der andere das Schießen oder andere Aufgaben übernimmt.
Langfristig könnten Planeten- oder Sonnensysteme in das Spiel implementiert werden (Nicht nur als Bitmap-Hintergrund), damit auch Spieler, die ihren Forscherdrang befriedigen wollen, auf ihre Kosten kommen. Kerbal Space Program macht dies vor, wie Bastelstube und Weltraumforschung miteinander verbunden werden können.
Es folgen einige beeindruckende Bauten, die die Spieler in Space Engineers mitlerweile konstruiert haben. Dazu geselligen sich auch eine Großzahl von Raumschiffen aus dem Star Trek Universum. Hier einige Bespiele:
Die Excelsior nachgebaut vom Steam-User: tom422
Die Voyager nachgebaut vom Steam-User: Da Gooze
Die Enterprise 1701(-A) nachgebaut vom Steam-User: golfer45
Die Prometheus nachgebaut vom Steam-User: Da Gooze
Deep Space Nine nachgebaut vom Steam-User: Ober
Die NX-01 nachgebaut vom Steam-User: Da Gooze
Und die K'Ehleyr oder auch Defiant vom Steam-User Dr.B.Banzai
Updated: 10.04.2014: Es wurden nachträglich Informationen zum Survival- und Multiplayer- Modus eingefügt