Montag, 12. November 2018

Star Trek Playmates Re-Creation Actionfigures by Mike, Teil 1


Star-Trek-Fans sind kreativ, einzigartig und voller Talente! Mit dieser These möchten wir Euch heute jemanden vorstellen, der in einer Reihe mit so begabten Leuten wie Damon (unser Eaglemoss-Guru), Kostya (Origami-Star-Trek) und natürlich Turon47 steht!
Manchmal gibt es merkwürdige Zufälle, von denen man im Nachhinein einfach geplättet ist. Solch eine Sache ist gerade passiert. Wer unseren Blog schon länger verfolgt und fleißig die Kommentare liest, dem dürfte ein Name schon mehrmals aufgefallen sein: Mike Rinck. Mike, der auch als "Lord Khan" in der Flotte "Darnells Erben" im Star Trek: Timelines - Universum sein Unwesen treibt, hat noch ein erstaunliches Talent! Mike baut aus bereits existierenden Actionfiguren neue, umgestaltete Figuren. Diesen ganzen Prozess nennt man Re-Creation (Neuschöpfung, Neuschaffung) oder "Costumized", also angepasst, individuell gestaltet.
Und davon werden wir hier in zwei Beiträgen berichten.



Aber lassen wir ihn selbst zu Wort kommen:

Wie bist Du auf die Idee gekommen?
Da ja STAR TREK seit der letzten Serie mit Scott Bakula (die großes Potenzial hatte!), eine kleine Pause einlegte und dann mit den neuen Filmen erst ab 2009 wieder durchstartete, entstand auch eine Lücke bei dem Merchandising. Neue Figuren/Raumschiffe kamen ja nur von Diamond Select/Art Asylum und Playmates hatte mit seinem letzten STAR TREK Merchandise nicht gerade viel Ruhm geerntet. Mein Bestreben neue Figuren zu gestalten hatte eine einfache Ursache: die Tatsache, das es keine weiteren Figuren mehr geben wird. Im Internet sah ich eines Tages verschiedene Bilder von Playmates Figuren, die andere Hobbybastler selbst gemacht hatten, selbst auf ebay wurden diese angeboten. Doch leider waren viele Figuren nicht gerade ein Hingucker, manche waren auch einfach nur zusammengekloppt worden.
Meine Erfahrung mit aller Hand von Revell Modellen und Dioramen, veranlassten mich dazu, selbst solche Figuren zu basteln. Am Anfang überlegte ich mir, wie man die Figuren überhaupt auseinander bekommt, aber wenn man weiß wie, dann ist es eigentlich ganz einfach. Meine erste Figur die ich anfertigte war der Starfleet Andorianer in der schönen roten Uniform.

Andorianischer Sternenflottenadmiral (Name unbekannt!)


Auf welche Figur bist Du besonders stolz?
Meine Lieblingsfigur, die ich selbst gemacht habe, ist der Caitianer- Sternenflottenadmiral. Ich hätte nie gedacht, dass ich den Kopf so gut hinbekomme. Besonders wichtig war es mir, die Haare so "echt" wie möglich ausschauen zu lassen.
Das ist eine Figur, die ich schon immer haben wollte, ebenso wie den Starfleet- Andorianer. Ich versuchte dann zwei alte Figuren zu bekommen, aus denen ich zwei neue Figuren machen konnte.
Generell ist es mittlerweile recht schwierig Figuren zu finden, die man braucht und die auch bezahlbar sind. Zehn Euro je Figur stellen eine Schmerzgrenze dar. Ich bestellte mir Figuren wie Tuvok, Sulu und Chekov - naja, die Bilder zeigen es ja. Außerdem ging es auch darum Figuren zu machen, die Playmates hätte locker hinkriegen können. (z.B. McCoy im Raumanzug!)
Ein bisschen später entdeckte ich durch Zufall die besondere Eigenschaft der Patex Knete, die eigentlich zum kleben von Postern o.ä. bestimmt ist. Das war genau das richtige Material um den Starfleet Caitian zu modellieren, es ist sehr flexibel in der Anwendung, man kann nach belieben nochmal etwas ändern und bemalen lässt es sich auch sehr gut. Das zeigte sich dann beim Protomorphose Barclay auch wunderbar. Man braucht natürlich immer einen Basiskopf, auf den man einfach etwas "drüber" modelliert - anders kann man es leider nicht beschreiben. 


 
Caitianischer Sternflottenadmiral (Name unbekannt!)
Arbeitest Du nur mit Playmates-Figuren oder kommen auch andere hersteller in Frage (Ertl, Mego, Art Asylum usw.)?
Natürlich ist diese Bastelei nicht nur auf Playmates Figuren beschränkt, meine erste Diamond Select Figur die ich umgebaut habe, war natürlich Khan Noonien Singh in der roten Uniform aus der TOS Folge. Da ich keine Figur von Scotty bekommen hatte, kaufte ich stattdessen eine O´Brien Figur in der TWOK- Uniform und einen Khan natürlich, dann tauschte ich die Köpfe aus und schon waren zwei neue Figuren entstanden. Einmal Khan in roter Uniform und O´Brien in dem Botany-Bay-Red-Overall, welcher ja in Star-Trek-Timelines (Augment Mega Event!) als eigene Figur erschienen ist. Anscheinend hatte ich da eine Eingebung, denn ich entwickelte meine Figur quasi zeitgleich und ich dachte nur beim anblick der Figur im Timelines-Spiel nur "WHAT!?"
Die Bilder werden im nächsten Beitrag gezeigt.
Ein Beweis dafür, dass man auch Mego- und Playmates Figuren kombinieren kann, hatte ich erst letztens gelöst. Man nehme die Mego-Figur eines Selay und die Playmates-Figur von Picard als Romulaner und "Tata", eine Playmates Figur eines Selay Botschafters ist entstanden!
Als nächstes kommt natürlich noch ein Anticaner Botschafter, na mal sehen!


Welche Figuren hast Du als nächstes im Auge?
Übrigens, danke an Kolbasa für die Anregung, einen Crewman Darnell zu bauen. Denn dadurch konnte ich noch eine weitere Figur basteln -  und zwar Sulu in der blauen Uniform aus der TOS Folge "Die Spitze des Eisbergs".


Sulu in blauer Uniform
Jedenfalls bin ich noch lange nicht fertig, es gibt noch so viele Figuren die darauf warten gebastelt zu werden. Nur so kann ich meine Sammlung vervollständigen und das ist dahingehend auch mein oberstes Ziel: immer weiter zu machen!

Ein großes Dankeschön an Mike für diese beeindruckenden Arbeiten! Wir freuen uns schon auf den zweiten teil der Figuren. Dann werden wir auch hier die Weltpremiere unserer "Crewman Darnell" pardon, unserer "Hermann Darnell" Figur hier präsentieren!

Tuvok in alter Sternenflottenuniform (Tuvok´s Flashback)

Captain Sulu


Harry Mudd (Die Frauen des Mr. Mudd)

McCoy (Raumanzug)

Chekov (STAR TREK - Der Film)

Uhura (Gelbe Uniform)

Beteigeuzianischer Sternenflottenoffizier(STAR TREK - Der Film)


Admiral James T. Kirk in der Admiraluniform, die zwischen STAR TREK I - THE MOTION PICTURE und STAR TREK II - DER ZORN DES KHAN vielleicht getragen wurde




Tom Paris in klingonischer Rüstung

Sonntag, 11. November 2018

Eaglemoss Nr.96: Orionisches Scoutschiff

Einleitung

Wer die klassische Star Trek-Serie im Original kennt, den brachte die digital überarbeitete Fassung der Serie zum staunen und auch ab und zu mal zum Schmunzeln. Mit viel Liebe zum Detail wurden etliche Szenen am Computer neu erstellt und Raumschiffe, für die in den 1960er Jahren kein Geld zur Verfügung stand, konnten so endlich gezeigt werden. Eines dieser Schiffe ist das Orionische Scoutschiff, aus der Episode "Reise nach Babel", das ein gutesBeispiel dafür ist und auch zeigt, wie wichtig es dem Produktionsteam war, den Charme des Originals zu erhalten.
Damals wurde das Schiff mit Hilfe einer sich drehenden Glühbirne dargestellt, die unscharf gefilmt wurde. Um den leuchtenden Rotationseffekt zu erhalten wurde ein ungewöhnliches CGI-Schiff erstellt. Dieses besitzt als Antrieb eine Ringkonstruktion mit zwei sich drehenden Rotoren, die mit gelben Lichtern ausgestattet wurden. Eine geniale Lösung! Ansonsten besitzt das Schiff noch den typischen Star Trek-Aufbau: Der Antriebsring hängt an einem pyramidenförmigen Bug und darüber und drunter befinden sich die Partikelstrahlkanonen.

Das Schiff in der Originalfassung. (Bild: Memory Alpha)
Und das CGI-Modell. (Bild: Memory Alpha)

Das Modell

Ich bin immer sehr erfreut, wenn in der Sammlung Modelle erscheinen, die aus TOS-Remastered stammen. Da das digitale orionische Scoutschiff nur in der Ferne zu sehen war, ist das Modell endlich die Gelegenheit, es mal aus nächster Nähe zu bewundern. 
Das kleine Modell wurde nach den Zeichnungen des Designers nachgebaut und dabei bedachte Eaglemoss die Oberflächendetails der Vorlage. Die Antriebsrotoren werden erfreulicherweise mit gelben Klarteilen dargestellt, was richtig gut mit dem dunklen Grauton des Modells harmoniert. 
Der Bug und das Teil, an dem der Antrieb hängt sind aus Metall; der Rest aus Kunststoff.



Die wenigen Details der Vorlage wurden dennoch umgesetzt.
Die Energiekugeln an den Rotoren werden mit Klarteilen dargestellt 👍.

Die Halterung


 

Begleitheft

Auf zwei Seiten wird erklärt, wie aus einer drehenden Glühbirne schließlich ein CGI-Raunschiff entstandt. Der Designer Mike Okuda verwendete eine Zeichnung des Ringschiffes Enterprise und baute in den Ring die sich drehenden Rotoren ein.
Die restlichen Seiten geben einen Einblick in die Arbeit der Drehbuchautorin Dorothy Fontana, die etliche Episoden der klassischen Serie geschrieben hat. Besonders die Folgen, die sich mit Spock beschäftigen stammen aus ihrer Feder, was daran liegt, dass sie von diesem Charakter fasziniert war. Durch ihre Ideen entwickelte sich die Figur des Mr. Spock zu dem, was die Fans bis heute so sehr an ihm lieben.




Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

L x B: ca.60  mm x 58 mm
Höhe mit Stand: ca 90 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2018


Bewertung und Fazit

Eine gut gelungene Umsetzung des Orion-Schiffes aus der überarbeiteten Originalserie.


Samstag, 10. November 2018

Eaglemoss Nr.95: New Orleans-Klasse

Einleitung

Während der ersten beiden Staffeln von "Star Trek - The Next Generation" war es nicht zu übersehen, dass wann immer die Enterprise-D auf andere Schiffe der Sternenflotte traf, es sich immer um Exemplare der Excelsior-, Miranda-, und Oberth-Klasse handelte und damit entstand der Eindruck, dass ausgerechnet in der Mitte des 24. Jahrhundert die Flotte nur aus alten Schiffen besteht.
Ein Zustand, den die Produzenten und Designer der Serie gerne geändert hätten, aber damals musste für jedes Raumschiff ein detailliertes großes Modell gebaut werden, das man zum Filmen benutzte. Da so ein Modell immer eine Spezialanfertigung war, kostete es dementsprechend viel Geld und um mal eben ein neues Raumschiff zu bauen, reichte oft nicht das Budget, weswegen man die vorhandenen Modelle der genannten Klassen verwendete. Der Designer und Modellbauer Ed Miarecki machte sich Gedanken darüber, wie andere moderne Raumschiffe aussehen könnten und baute aus eigenen Mitteln einige Modelle, die zwar gut detailliert, aber nicht zum Filmen gedacht waren. Eines seiner Entwürfe erhielt den Namen U.S.S. Kyushu und der Schiffstyp die Bezeichnung New Orleans-Klasse. Im Grunde handelt es sich um eine kompaktere Variante der Enterprise. Die verantwortlichen Produzenten lehnten diesen Entwurf aber ab, da sie der Meinung waren, dass das Modell zu sehr der Enterprise ähnelte und man Unterscheidungsprobleme befürchtete. Seine anderen Entwürfe fanden schließlich auch keine Beachtung mehr, da der Nachbau seiner Modelle als größere, mit Beleuchtung ausgestattete Studiomodelle zu teuer gewesen wäre. So landeten seine Entwürfe im Lager und fanden keine Beachtung mehr.
Das sollte sich ändern als zum Ende der dritten Staffel der Zweiteiler "In den Händen der Borg" produziert wurde. Die Story sah vor, den Zuschauer auf direkte Weise zu zeigen, was für ein schrecklicher Gegner die Borg darstellten. Diese vernichten eine ganze Flotte der Föderation und als die Enterprise diese erreicht, soll sie nur noch einen Haufen zerstörter Schiffe vorfinden. Um diese "Friedhofszene" zu inszenieren, benötige man einige Modelle von Schiffswracks. Dafür wurden Miareckis Entwürfe wieder hervorgeholt und mit Feuerzeug, Zange und Bohrer bearbeitet, um die Kampfschäden darzustellen. So schafften es diese modernen Schiffsklassen doch noch auf den Fernsehschirm, wenn auch nur für wenige Sekunden als Wracks.

Das Wrack der Kyushu (unten links) auf dem Bildschirm der Enterprise. (Bild: memory alpha)

Das Modell

Ich habe es überprüft: Ein Modell der New Orleans-Klasse ist so gut wie gar nicht auf dem Modellmarkt zu finden und es gibt lediglich ein Resinbausatz aus Amerika, den man aber heutzutage nur noch selten findet und noch dazu sehr teuer ist. Von daher kann man das Modell der Kyushu wirklich jedem Sammler nur ans Herz legen.
Doch lohnt sich der Kauf? Ich sage ganz klar ja, den ein günstigeres Modell oder eine bessere Alternative gibt es einfach nicht. Aber nichtsdestotrotz werfen wir mal einen kritischen Blick auf die Miniatur. Eaglemoss hat sich wirklich Mühe gegeben um dem Fan ein solides Modell eines vergessenen Raumschiffes aus TNG nachzubauen.
Die Untertasse ist aus Metall, Rumpf, Warpgondeln und Pylone aus Kunststoff. Was die Bedruckung angeht, war Eaglemoss sehr spendabel, denn die kann sich sehen lassen. Der ganze Rumpf erhielt ein Aztec-Muster, Schiffsname und Registrierung sind zweifarbig, und sämtliche Fensterreihen finden sich auf dem Modell. Die Warpgondeln haben je zwei zweifarbige Klarteile erhalten, rot für die Bussardkollektoren und blau für die Warpfeldgitter.
Natürlich gibt es auch die üblichen, negativen Aspekte. So ist die Deflektorscheibe mal wieder sehr plump ausgefallen und unter den Fenstern bleiben einige schwarz um zu simulieren, dass in diesen Räumen keine Aktivität herrscht. Jenen Fenstern aber, wo das Gegenteil der Fall sein soll, sind in blau statt weiß aufgedruckt worden, was einfach unpassend aussieht.

Das Modell ist großzügig bedruckt worden.

Die Gondeln erhielten zum Glück gute Klarteile.

Auch von unten macht die kleine Fregatte einen guten Eindruck.

Lediglich die Deflektorscheibe ist mal wieder sehr vereinfacht dargestellt worden.

Die Halterung

Hier muss man wirklich zur Vorsicht mahnen, denn die Halterung wird über die Gondelpylone geschoben, die aus nicht sehr stabil wirkendem Kunststoff bestehen und das Gewicht der metallenen Untertasse tragen müssen.

Begleitheft

In diesem gibt es einige wirklich interessante Hintergrundinformationen. Die Kyushu erhielt ihren Namen nach einer japanischen Insel und im letzten Artikel gibt es ein kleines Making-of der schon erwähnten Doppelfolge. Der Leser erhält einen Einblick wie sich der Autor Michael Piller den Angriff der Borg vorstellte und dass das Ende sogar ganz anders hätte ausgehen können. Am Ende der dritten Staffel stand nämlich noch gar nicht fest, ob Patrick Steward auch weiterhin in seiner Rolle als Captain Picard dabei bleiben würde, denn das Aushandeln seines Vertrages für die vierte Staffel gestaltete sich als problematisch. Für diesen Fall plante Piller, dass Picard nicht von den Borg gerettet werden würde, sondern mit ihnen sterben würde. Zum Glück fand man eine Einigung und der Captain blieb der Serie erhalten.
Das Originalmodell der Kyushu. (Bild: aus dem Heft)

Spezifikationen

 

Daten zum Modell

 

L x B: ca. 128 mm x 90 mm
Höhe mit Stand: ca 66 mm
Material: Kunststoff und Metall
Hersteller: Eaglemoss Collections 2018



Bewertung und Fazit

Ein Modell eines seltenen Raumschiffes aus dem Star Trek-Universum. Klare Kaufempfehlung und sollte sich kein Trekkie entgehen lassen!