Freitag, 18. Dezember 2015

Turons Senf zu den positiven Aspekten des aktuellen Star-Trek-Trailers

Es ist schon ein wenig verwunderlich, wie viel Negatives die anspruchsvolle Gemeinschaft der Star-Trek-Fans nach 'nur' zwei J.J.-Abrams-Filmen in einem nur neunzig Sekunden zählenden Trailer zum dritten Reboot-Film "Star Trek: Beyond" hat entdecken können. Die Kommentare sind mitunter durchaus kreativ, malen aber in weiten Teilen ein so düsteres Bild vom kommenden Kinofilm, dass man meinen könnte, dass die gesamte Franchise am Tag der Premiere für immer zu Grabe getragen würde.

Einer der besseren Kommentare bei Trekmovie

Dabei bildet die sehr eingeschränkte Vorschau es noch nicht einmal ein wirklich aussagekräftigen Einblick in das, was die bekennenden Star-Trek-Anhänger Simon Pegg und Justin Lin gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Um nun - im Geiste unseres früheren Blogposts "Wenn das Internet schon existiert hätte als ‘Der Zorn des Khan‘ in die Kinos kam" - der allgemeinen Schwarzmalerei etwas entgegenzusetzen, wollen wir an dieser Stelle zur Hebung der allgemeinen Moral einmal die Top Six jener Anzeichen herauspicken, die Fans durchaus positiv auf jenen Film einstimmen könnten, denn schließlich macht ein Trailer noch keinen Kinofilm…


# 6. Ein Motorad macht nicht gleich "Fast and Furious". Viele Kommentatoren hängen sich bereits an dem Motorrad auf, mit dem man Kirk durch die Kulisse brettern sehen kann. Doch abgesehen davon, dass es sich dabei nicht um das gleiche Fahrzeug wie aus dem elften Film handelt, muten Konstruktionen einer Querverbindung zu Justin Lins bislang größtem kommerziellen Erfolg, nämlich Teilen der "Fast-and-the-Furious"-Reihe, etwas übertrieben an. Auch der Trailer folgt - trotz anderslautender Bekundungen - eher einem momentan in der Marketingwelt gängigen Aufbau als einer spezifischen Traditionslinie.
Um an dieser Stelle aber mal ganz ehrlich zu sein: Ein Motorrad ist noch nicht einmal die dümmste Idee innerhalb der Star-Trek-Kinofilm-Geschichte, denn diesen Titel verdiente sich ein ganz anderes Gefährt, wie wir bereits in unserem Artikel "Car Trek - Die Top Ten der automobilen Momente"  feststellen durften: Vielleicht erinnert sich ja der ein oder andere noch den Argo-Buggy aus “Star Trek Nemesis”, dem die eigentliche 'Ehre' gebührt, die erste "Fast-and-the-Furious"-Duftnote hinterlassen zu haben.


# 5. Spock vs. McCoy. Einer der Höhepunkte des Star-Trek-Reboots ist in meinen Augen noch immer die Besetzung. Besonders Karl Urban glänzt mit seiner McCoy-Darstellung und es mutet gerade im Hinblick auf diesen Umstand besonders unsinnig an, dass das Dreiergestirn um Kirk, Spock und McCoy innerhalb des Reboots zugunsten Uhuras durchbrochen wurde. Nach den unwürdigen Kurzauftritten Urbans in "Into Darkness" tat es vergleichweise gut zu sehen, dass nicht nur McCoy etwas mehr Raum vergönnt sein dürfte, sondern darüber hinaus auch wieder einer jener legendären Dispute angedeutet wurde, die seine Beziehung zu Spock ausmachten. Wer nach Anknüpfungspunkten zu TOS und den sechs ersten Kinofilmen suchte, konnte sie in diesem Schlagabtausch bereits erahnen.


# 4. In der Chronologie schlüssig. Natürlich kann man sich darüber ärgern, dass der Hauptleidtragende aller bisherigen Reboot-Filme vor allem die USS Enterprise war. Nur all zu deutlich konnte man im Trailer sehen, dass dies nicht nur erneut der Fall sein würde, sondern darüber hinaus wohl das gesamte Schiff zerstört wird. Besonders dieser Umstand hat viele Fans aufgebracht.
Auf eine verquere Art passt dies aber tatsächlich gut ins Konzept. Zum einen ist es keineswegs das erste Mal innerhalb der inzwischen oft beschworenen Star-Trek-Kinofilmgeschichte, dass dieses geschichtsträchtige Raumschiff das Zeitliche segnet. Zum anderen passt es vor Allem deshalb so gut in die Reihenfolge, denn während sich die Handlung des zweiten Reboot-Filmes ebenso wie die des zweiten Originalfilms um Khan drehte, erscheint es nur folgerichtig, dass nun im dritten Reboot-Film genau so wie im dritten Originalfilm die Enterprise aufgegeben wird. Im Rahmen einer Neuauflage ist so etwas durchaus legitim.


# 3. Neuer Besen. Nachdem selbst Abrams mittlerweile Einsicht zeigte, dass seine Ideen zu "Into Darkness" nicht ganz zu Unrecht auf wenig Gegenliebe bei den Fans stießen, scheint es beinahe logisch, nun einen anderen Regisseur das Ruder zu überlassen, der ein wenig frischen Wind in die verfahrene Angelegenheit bringen könnte. Und tatsächlich kann man am Trailer sehen, dass sich einige bereits verfestigte schlechte Angewohnheiten scheinbar nicht noch einmal einschleichen würden: So waren weder die verhassten Lense Flares zu sehen, noch musste sich Sofia Boutella als neue weibliche Hauptdarstellerin bis auf die Unterwäsche entblößen, um sich dem wohl größtenteils als 'männlich' antizipierten Publikum zu präsentieren.


# 2. Neuland. Augenscheinlich wird, dass sich der Film eines mutigen Settings bedient. Er spielt nicht mehr auf der Erde (vgl. '#3 Neue Besen') sondern wagt sich hinaus in die Weiten des Alls auf einem fremden Planeten, wie vor ihm nur Star Trek V und Star Trek IX um seine Story zu erzählen. Es gibt wirklich neue Aliens, fremde Technologie und damit auch jene 'neuen Welten, Lebensformen und Zivilisationen,' die so programmatisch für die gesamte Franchise sind. Es ist deutlich zu sehen dass sich hier zumindest jemand bemüht hat, erstmals seit dem Reboot-Start jenes heiße Eisen anzufassen, das 'Star Trek' wirklich ausmacht.


# 1. Kein Reboot des Reboots. Vielleicht gibt es einfach zu viele Anzeichen, die an die vorangegangenen Filme zurückdenken lassen: Das fängt schon mit der musikalischen Rückbesinnung auf "Sabotage" von den Beastie Boys und damit den elften Kinofilm an. Sieht man dann auch noch Sprünge, die den Gesetzen der Gravitation spotten, die ramponierte Enterprise und unrealistischen Mission-Impossible-Beam-Szenen, fühlt man sich vollends an die unbeliebtesten Fehler der Reboot-Reihe erinnert.
Doch nachdem das Internet bereits sein Vorurteil gefällt hat, haben sich sowohl Simon Pegg als auch Justin Lin zu Wort gemeldet und um etwas mehr Geduld gebeten. Sie gaben zu Protokoll, sich bewusst gegen Langestrecken-Transporter, Augment-Superblut oder Superraumschiffe entschieden zu haben. Und als ob dies nicht genug sei, versicherten sie, auch einen philosophischen Aspekt konträr zu 'Into Darkness' miteingebracht zu haben. Dazu Lin (in meiner sehr freien Übersetzung dieses Textes):

"Was passiert wenn Du auf eine Fünfjahresmission gehst und nicht nur forschst, sondern auch versuchst, anderen Deine Denkweise näherzubringen? Was bedeutet das? Was folgt daraus? Du verbreitest eine Philosophie von deren Großartigkeit Du überzeugt bist - gibt es da vielleicht Ansätze, die Deiner Denkweise entgegenstehen? Das ist etwas, worüber ich seit Kindestagen grüble und genau das werden wir untersuchen."

Pegg führt dazu (in meiner sehr freien Übersetzung dieses Textes) weiter aus:

"Er [der Trailer] war sehr actiongeladen. Das hat mich überrascht. Ich glaube, dass die Marketing-Abteilung damit sagen wollte ‘Kommt alle und seht Euch den Film an! Er ist sehr actionreich und lustig!’, aber es gibt viel mehr im Film als nur das. Ich mochte ihn [den Trailer] deswegen nicht, weil ich eben weiß, dass der Film mehr bietet. Es gibt viel mehr Handlung, viel mehr Charaktermomente und mehr von dem, was ich als “Star-Trek-Stoff” bezeichnen würde. Aber sie mussten wohl die Werbetrommel rühren, um möglichst viel Publikum ins Kino zu locken. Darum sage ich den Star-Trek-Fans: Wartet ab! Habt Geduld."

Auch wenn das ganze Ausmaß dieser philosophischen Grundfrage wohl erst im Kinosaal zu Tage treten wird, bleibt festzuhalten, dass es bereits jetzt viele positive Indizien gibt, die dafür sprechen, dass mit "Star Trek: Beyond" zwar nicht dem Reboot abgeschworen wird, aber immerhin ein annehmbarer (wenn nicht eventuell sogar der annehmbarste) Teil der Star-Trek-Neuauflage in die Kinos kommt. Den guten Bemühungen der Verantwortungsträger nach nur einem Trailer mit nur wenig Einblick in Handlung, Charaktere und Dialoge gleich mit solch massiver Ablehnung zu begegnen, halte ich jedenfalls für unangebracht.

Doch auch für jene, die sich längst von den Reboot-Filmen abgewendet haben, heißt das noch lange nicht, dass das Star-Trek-Jubiläumsjahr 2016 zu einem Fiasko werden wird. Zum einen gibt es eine Reihe an vielversprechenden Fanfilmproduktionen, die in diesem Jahr ihre Premiere feiern werden und zum anderen ruhen die Hoffnungen dort, wo Star Trek seit jeher seine Bestleistungen ablieferte: Als TV-Serie, wie sie bereits für das Jahr 2017 angekündigt ist.

Bissig: Die Reaktion der Axanar-Facebook-Vertretung auf den ersten Trailer

Donnerstag, 17. Dezember 2015

USS Firebrand a la Damon


Es gibt da eine Person, die hat doch wirklich immer etwas zu nörgeln, kritisiert ständig die überaus talentierten Modell-Raumschiff-Designer von Eaglemoss und maßt sich sogar an, die schicken und begehrten Schiffchen zu zerstören nur um daraus eigene Kreationen für einen ominösen Friedhof zu basteln!
"Was soll das?", wird sich jetzt der eine oder andere Leser denken, und wieder andere werden ihn zu Recht als Nerd abstempeln....jawoll!
Der geneigte "Follower" dieser in Babelsberg, Berlin - Brandenburg und ja, ganz Deutschland einmaligen Internetgazette kennt diesen Übeltäter schon längst, hat er sich doch sogar einen überaus teuflischen Namen zugelegt!
Damon hat sich dieses Mal sogar dem Flaggschiff der TNG-Ära gewidmet, hat Rumpf samt einer Warpgondel verschrottet (wer braucht das schon?) und hat -oh Wunder-so einen Klassiker der Schlacht von Wolf 359 nachgebaut. Ich bin ja mal gespannt, was Damon aus der anderen Warpgondel und der entfernten Antriebssektion baut, vielleicht einen Sternenzerstörer? ;)
Damon, nimm mir meine etwas frechen einleitenden Worte nicht übel...sie sind durchaus wohlwollend gemeint! Deine Kreationen bereichern unsere Eaglemossberichterstattung tatsächlich erheblich. Ich bin gespannt, wieviel Schiffe Du aus dem Weltraumfriedhof noch ausgräbst!
Geben wir doch an dieser Stelle "meinem Bro" das Wort

Ich hab ein neues Schiff aus der Friedhofszene gebastelt.
Dieses Mal ist es die U.S.S. Firebrand NCC-68723, ein kleines Erkundungsschiff der Freedom-Klasse. Das Wrack des Schiffes ist kurz zu sehen als die Enterprise durch das Trümmerfeld fliegt.

Gebaut wurde das Studiomodell von einer Modellbauerin bei Paramount-Studios deren Name sich leider nicht mehr herausfinden ließ.
Quelle: memory-alpha.com
Für mein Modell musste ich ganz neue Wege gehen. Das einzige was hier noch von Eaglemoss stammt ist der Ständer und die Warpgondel, welche vom Bau der Cheyenne-Klasse übriggelieben ist. Der Aufbau auf der Gondel mit der Deflektorscheibe und der Hals ist aus Holz gefertigt. Die Untertasse habe ich aus Plastik ausgeschnitten und habe dann versucht, die typische Hüllenstruktur einzuritzen was mir zugegeben wohl nicht ganz so gelungen ist wie geplant. Der Brückenaufbau wiederum besteht wieder gänzlich aus Holz.
Quelle: neutralezone.de
Weitere Eigenkreationen von Damon:

006 USS Firebrand
005 Cheyenne Class
004 USS Kyushu
003 USS Bozeman

002 USS Saratoga NCC 31911
001 USS Republic NCC-531 Customize

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Kernfusion in Greifswald: Forscher entfachen Sonnenfeuer

Eine Energiequelle für die Zukunft? Wir berichteten bereits vor einem Jahr ausführlich zum Thema Kernfusion in Star Trek. Wer sich über die Funktionsweise einer Kernfusion informieren möchte, dem sei folgender Artikel "Kernfusion in Star Trek: Was ist das?" ans Herz gelegt. Heute berichten wir über einen Meilenstein der Fusionsforschung: In Greifswald haben Physiker das erste Mal mit einem neuartigen Testreaktor, dem Stellarator Wendelstein 7-X, ein Plasma erzeugen können.

Wendelstein 7-X Kernfusion Plasma
Das Plasma wurde gezündet, Wendelstein 7-X. Quelle: http://www.welt.de

Durchbruch in der Kernfusions-Forschung?

Nach zehnjährigem Bau haben es Wissenschaftler in Greifswald, Mecklenburg Vorpommern, geschafft den Stellarator Wendelstein 7-X fertigzustellen. Dabei haben sie für knapp eine Zehntelsekunde ein für die Kernfusion unabdingbares Plasma entfachen können. Ziel des Experiments ist es eine Energiequelle für die künftige Menschheit bereitzustellen. Nicht nur die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern, sondern auch der Klimawandel spielen dabei eine sehr gewichtige Rolle. Es wird nach Wegen der Stromerzeugung gesucht die Umwelt zu entlasten und Treibhausgase zu minimieren. Die positiven Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Paris öffnen dabei die Türen für Alternativen in Sachen Energiegewinnung. Hier die Ergebnisse von Paris in Kürze:

Ergebnisse der Klimakonferenz in Paris 2015:

  • Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C 
  • Reduzierung der Treibhausgasemissionen 
  • Ausstieg aus Kohle- und Gasenergie, suchen nach Alternativen Energiequellen
  • Unterstützung von armen Staaten bei der Anpassung der Klimaziele

Was ist Kernfusion?

Die Wissenschaftler des Max-Plank Instituts arbeiten an einem Experiment, mit dem die Energiefrage der Zukunft möglichst klimaneutral angegangen werden soll. Die Idee hinter diesem Vorhaben ist im wahrsten Sinne des Wortes die Energie der Sonne auf die Erde zu holen. Das soll mit der Kernfusion möglich sein, das Gegenteil der Kernspaltung. Im Vergleich zu gegenwärtigen Atomkraftwerken, wären Kernfusionskraftwerke sicherer und produzieren weniger schädliche Abfallprodukte. Zudem sind die Ressourcen zur Erzeugung einer Kernfusion auf unserem Planeten nahezu unerschöpflich vorhanden: In Form von Wasser. Wie ich schon in meinem Beitrag erwähnte, besteht das Prinzip einer Kernfusion darin, zwei Wasserstoffatome unter enormen Druck und extremer Hitze, innerhalb eines Plasmas, miteinander zu Helium zu verschmelzen. Dieser Vorgang zum Entstehen eines Heliumatoms erzeugt Bindungsenergie, welche zur Stromerzeugung genutzt werden kann.
Das ganz simpel und sehr allgemein erklärt. Die Physiker unter uns mögen mich da berichtigen :)

Wendelstein 7-X Kernfusion Plasma Max Plank Institut
Der Wendelstein 7-X vom Typ "Stellarator". Quelle: http://www.ipp.mpg.de/

Unterschied Stellarator und Tokamak

Während ich in meinem ersten Artikel über das grundlegende Prinzip eines Tokamak Reaktors gesprochen habe, entwickeln die Physiker in Greifswald ein ähnliches, aber in einigen Bereichen seiner Zusammenstellung, unterschiedliches Modell zur Umsetzung einer Kernfusion: Sie nennen es Stellarator. Der wichtigste Unterschied besteht im Erzeugen der Magnetfelder, die auch beim Tokamak genutzt werden, um das mehrere Millionen Grad heiße Plasma einzufangen und festhalten zu können. Der Stellarator besitzt geschwungene, beinahe in sich verlaufende Magnetspulen, wohingegen der Tokamak einfache Strukturen aufweist, die kreisförmig angeordnet sind. Der Vorteil des Stellarators ist, dass mit dieser komplizierten Form ein kontinuierlicher Betrieb möglich sein soll. Die ersten Schritte zum Zünden des Plasmas im Wendelstein 7-X wurden noch mit Helium unternommen, ab 2016 ist die Inbetriebnahme mit Wasserstoffatomen geplant.

Fazit: Das Feuer wurde entfacht, das Forschen geht weiter

Jetzt, da das Plasma zum ersten Mal erfolgreich im Stellarator erzeugt wurde, können die Experimente in Richtung Kernfusion weitergehen. Ziel der Wissenschaftler ist es, in baldiger Zukunft die Kernfusion kommerziell nutzbar zu machen, und eine Alternative für bestehende Energiequellen zu bieten und gleichzeitig eine umweltschonendere Energiequelle zur Verfügung zu stellen. Im folgenden Video könnt Ihr die erste Zündung des Stellarators "miterleben".



Zum Nachlesen: http://www.welt.de/wissenschaft/article149822520/Wendelstein-7-X-zaehmt-zum-ersten-Mal-das-Feuer-der-Sonne.html