Dienstag, 15. Dezember 2015

Star Trek Beyond der Erste!

Erst mal einen Becher Blutwein....

Wir befinden uns im Jahre -307038.8 (Sternzeit). Die ganze Welt scheint nur noch von star wars zu sprechen... Die ganze Welt? Nein! Ein von unbeugsamen Trekkies bevölkerter Landstrich hört nicht auf, dem „Widerstand“  zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Jungen Jünger Abrams, die als Stormtrooper verkleidet vor Kinosälen liegen und von der Macht träumen...

So oder so ähnlich könnte ein Crossover von den von mir sehr verehrten Asterix Comics mit Star Trek und star wars beginnen. Natürlich ist das alles nur ironisch gemeint, aber wenn die JJ-sierung der SciFi-Welt so weitergeht, werden wir bald keinen Unterschied zwischen den jeweiligen Geschichten und Universen mehr sehen. Ich will nicht schwarz malen, aber der neue Trailer zu Star Trek „Beyond“ lässt viele Fragen offen. Jetzt werden sicher wieder einige sagen: Typisch Trekkies, denen kann man es nicht recht machen. Doch konnte man, mit ST II, ST IV, ST VI und auch mit First Contact und Der Aufstand (finde ich jedenfalls), aber was seit Mr.-Lense-Flares Abrams so über die Leinwand flimmert, ist nicht wirklich Star Trek. Zugegeben, gut gemachtes Popcornkino im Gewand einer Weltraumsaga ist es sicher allemal, aber eben nicht wirklich Star Trek.
Der neue Trailer strotzt demzufolge von einem Actionfeuerwerk, das seines Gleichen sucht, zumindest im ST-Universum. Ich mochte immer die trockenen Sprüche eines Pille, aber ihn nur darauf zu reduzieren, wie in den ersten beiden Abramsfilmen geschehen und im Trailer auch schon wieder erahn bar, hat McCoy nicht verdient. Was ist aus der guten alten und Filmbestimmenden Freundschaft dieses Dreigestirns aus Kirk, Spock und Pille geworden?  Gut, wir reden hier nur von einem Trailer, aber die Machart unterscheidet sich jetzt nicht wesentlich von den beiden Vorgängerfilmen, wenn ich nur an die mit den „Flügeln“ schlagenden Bird of Prey - Adaptionen denke, haben die Filmemacher sich mal darüber Gedanken gemacht, wozu das gut sein soll?
Ja, meine Euphorie ob des neuen Star Trek Films hat einen mächtigen Dämpfer bekommen. Und nein, der Trailer hat meine Befürchtungen nicht entkräften können. Bleibt die Hoffnung auf die neue Serie…aber vielleicht bin ich auch mittlerweile zu alt für das alles ;)


Sonntag, 13. Dezember 2015

Zitt Zitt Hurra

Alle Jahre wieder werden die Tage kürzer, fallen die Blätter von den Bäumen und kommt Hubert Zitt an die Beuth-Hochschule für Technik nach Berlin (die Tafelrunde berichtete aus den Jahren 2013 und 2014)
Der Saal war gut gefüllt
In diesem Jahr war es am 26.11. so weit und es ging um „Wieviel Einstein steckt in Star Trek“.
Wer bei der letztjährigen Weihnachtsvorlesung in Zweibrücken nach dem Gastbeitrag unseres hochgeschätzten Turon weiter zugehört hat, dem wird das Thema arg bekannt vorkommen. Aber der Charme eines Zitt-Vortrages geht selbst beim zweiten Zuhören nicht verloren!
Selbst der Berliner Kurier titelte im Vorfeld „Vergesst Captain Kirk, hier kommt Captain Zitt
Während wir von Kirk...nur einen merkwürdigen...Sprechrhythmus lernen...konnten, lehrt uns Zitt, dass die Physik in Star Trek nicht zwangsläufig gegen die Theorien von Einstein läuft!
Denn die allg. Relativitätstheorie läßt durchaus Technologien wie den Warpantrieb, die Schutzschilde und künstliche Schwerkraft zu.

 
Doch wie immer sind einem Vortrag von Prof. Zitt zu lauschen und den Inhalt desselben wiederzugeben zwei vollkommen verschiedene Dinge. Deshalb kann ich hier natürlich nur Bruchstücke wiederholen. Am interessantesten fand ich die Ideen zur Warpblase: Ein Raumschiff erzeugt zum Warpflug eine Blase um sich herum. Diese krümmt den Raum ähnlich wie ein sehr viel schwerere Körper (z.B. eine Sonne), so dass jedes auf seinem Weg liegende Objekt - auch Licht - darum herum geleitet wird. Auf ähnliche Weise würde auch eine Tarnvorrichtung funktionieren. Fun Fact hierbei: Im Inneren der Blase säße man total im Dunkeln! Da das Licht um das Raumschiff herumgeleitet wird dringt auch kein Licht an die Fenster und Sensoren des Raumschiffes selbst. Dass die Romulaner dabei nicht mal in irgendwas reingeflogen sind...
Nur Backrezepte sind komplizierter
Mit einigen Teilen des Vortrages von Prof. Zitt war dann selbst das auf Hochglanz polierte Powerpoint überfordert: Diese Folie ging noch ein wenig so weiter.
In zumindest einer Sache ist sich die heutige Wissenschaft mit Star Trek einig: Antimaterie ist möglich. In 2011 gelang die Lagerung in einer magnetischen Kapsel für stolze 1000 Sekunden. Warum dann allerdings ausgerechnet Dilithiumkristalle die Antimaterie – die eigentlich bei jedwedem Kontakt mit normaler Materie zerstört wird – in die richtige Bahn lenken können? Da war dann selbst Prof. Zitt wieder am Ende der Logik.
Wer sich jetzt ärgert, dass er in der Beuth Hochschule dieses Jahr nicht dabei sein konnte, für den (und alle anderen natürlich) wartet schon die nächste Gelegenheit:

http://startrekvorlesung.fh-kl.de/?reload=true

Am kommenden Dienstag, 15.12. 2015 findet die alljährliche Weihnachtsvorlesung an der Hochschule Zweibrücken statt. Zwar diesmal ohne Unterstützung durch die Tafelrunde, aber wohl wieder mit dem Experten für die klingonische Sprache Lieven Litaer. 
Das Thema lautet "Die Zukunft aus Zurück in die Zukunft ist jetzt". Im Livestream ist das Ganze ab 19Uhr empfangbar. Also ich werde dabei vermutlich wieder Plätzchen backen :-)
Vertreter der Tafelrunde waren anwesend

Samstag, 12. Dezember 2015

..........to boldly go where no one has gone before.

Am 28.11.2015 betrat ein Mitglied der Tafelrunde wahrlich Neuland: Eine Star Trek Vorlesung vor Kindern zwischen 8 und 12 Jahren an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin. Im Rahmen der Kinder-Uni Lichtenberg (KUL) hören Kinder echte Vorlesungen mit echten Professoren in einem echten Hörsaal. Das Thema der letzten Vorlesung der 2015er Kinder-Uni lautete: Reisen wir bald zu den Sternen? Diese Chance kann man sich nicht entgehen lassen, junge Menschen für Star Trek und Weltraumabenteuer zu begeistern. Zumindest waren 160 neugierige Zuhörer da, etwas über Sterne, Galaxien, Raumschiffe, Entfernungen und Geschwindigkeiten im All zu lernen. Aber: Kennt ein 4.-Klässler Star-Trek? Erstaunlicherweise  ja! Spock, Kirk, der alte und der neue waren den meisten Kids bekannt. Der Vulkaniergruß klappte auf Anhieb (siehe Foto)

Foto: Benjamin Pritzkuleit

Also beste Voraussetzungen, die Saat auszubringen für eine neue Generation von Sternenflotten-Offizieren. Die Vorlesung war eine abgespeckte und etwas begreiflicher gemachte Version der Star Trek Vorlesung der Langen Nacht der Wissenschaften 2015 über den Warp-Antrieb. Vor lauter interessierten und klugen Fragen kamen wir leider nicht ganz zum Ende, aber auch nach einer Stunde ließ die Aufmerksamkeit nicht nach. Neben den Folien und Video-Schnipseln gab es auch einfache Versuche mit Laserpointer oder Luftballons (siehe Foto), um einfache physikalische Prinzipien zu zeigen. Die Puristen unter den Trekkies mögen die Requisiten aus den Sternen-Märchen auf dem Foto verzeihen. Aber bei dieser Altersgruppe kommt man um R2D2 kaum herum.

Foto: Benjamin Pritzkuleit
Der Erfolg der Veranstaltung führt jetzt dazu, dass es im Februar und April noch weitere Vorlesungen in Schulen für Klasse 5 bis 7 geben wird, um jungen Menschen zu zeigen, wie realistisch und wissenschaftlich wertvoll Star Trek sein kann. Einstein spielte dabei natürlich auch ein wichtige Rolle, und der gibt das Motto für diese Veranstaltungen vor: "Phantasie ist wichtiger als  Wissen, denn Wissen ist begrenzt." (A. Einstein)

Jean-Luc

Links: http://kinderuni-lichtenberg.de/