Posts mit dem Label Rezension werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Rezension werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 24. November 2015

Die "Rache" des J.J. Abrams - U.S.S. Vengeance

Einleitung.
Die Neuauflage des Star Trek Franchise durch J.J. Abrams polarisiert die Fanszene wie selten ein Ereignis vorher. Vielleicht ist es noch mit dem Erscheinen der Next Generation auf den Mattscheiben am ehesten zu vergleichen. Fans der klassischen Serie werden sich wohl nach daran erinnern-auch wenn sie selbst mittlerweile in die Jahre gekommen sein dürften (ich darf das sagen, ich bin einer von denen!)
Sieht man einmal vom Inhalt, Erzählstruktur, Brüchen in der ST Chronologie, von der Neuerfindung eigentlich schon etablierter und liebgewonnener Figuren usw. ab, brachten uns die bisher zwei Abramstrek-Kinofilme allerdings auch neue, vermeintlich der Zeit angepasste moderne Raumschiffe. Allein die Enterprise erhielt eine Rundumerneuerung, die dem Einen gefällt, dem Anderen eben nicht.
Allerdings überraschten uns die Filmemacher im letzten Kinofilm ST: Into Darkness mit einem Schiff, welches die Meinung der Fans sogar noch mehr spaltet alse der Film selbst- die U.S.S. Vengeance. Gerade jetzt, noch unter dem Eindruck der Ereignisse von Paris, bekommt der Name dieses Schiffes etwas noch bedrohlicheres, Vengeance - aus meiner Sicht kein Name im Sinne Gene Roddenberrys. Bedeutet doch "Revanche" nichts anderes als Vergeltung, Strafe, Abrechnung. Das sind Worte, die verbindet man eher mit den frühen Klingonen oder den heimtückischen Romulanern, nicht aber doch mit der Sternenflotte im Speziellen oder der Förderation im Allgemeinen. Größer, dunkler, mächtiger - schon das Äußere dieses Schlachtschiffs deutet auf seine unheilbringende Aufgabe hin. Vorbei die Zeiten, als ein Vergnügnungsdampfer mit Familien, Kindern und Haustieren an Bord aufbrach um neue Welten zu entdecken.


Bemerkenswertes.
Das Modell ist groß, sehr groß! Genau das war ja auch schon beim Original im Film beabsichtigt! Wenn man im Film noch unterschiedlicher Meinung sein kann, das Modell selbst beeindruckt auf jeden Fall, und das sicher auch wegen der Größe im Vergleich zu den anderen Modellen.
Interessant ist die Gestaltung der Antriebssektion-sehr deutlich ist die Anlehnung an die Stealthtechnologie zu erkennen. Von dieser haben sich die Designer nämlich inspirieren lassen, ebenso war dies die Grundlage für die Farbgebung. Ursprünglich sollte das Schiff ganz schwarz sein. Schwarz? Wir sprechen hier von einem Raumschiff im dunklen und "schwarzen" Weltraum. Wenn sie also nicht zufällig mal an einer Lichtquelle wie einer Sonne, den Frontscheinwerfern eines entgegenkommenden Schiffes oder einer sinnlos im Weltall rumfliegenden Stehlampe vorbei kommen, ist doch eh alles schwarz, oder? Oh, jetzt fange ich schon bei den positiven Aspekten an zu kritisieren, so geht es aber nicht. Also, was ist noch cool an dem Pott? Raffiniert sind die kleinen transparenten Fenster in den Warpgondeln. Die Frage ist nur, wofür sind die gut?
Das Aztekmuster, welches wohl erstmalig ein komplettes Schiff bedeckt, weiß zu gefallen. Und nicht nur auf Grund der militärgrauen Farbegebung hebt sich dieses Modell eindeutig von anderen Sternenflottenmodellen ab.
Überraschend ist der hohe Detailgrad besonders bei den im Begleitheft eingehend beschriebenen Waffensystemen. Gut zu erkennen ist die sich mitten im leeren Raum befindliche Brücke.
Seine größte Wirkung entfaltet das Modell übrigens, wenn man es ohne Ständer bäuchlings aufstellt. Dann sieht es nämlich aus, als sei es gerade frisch wie im Film auf San Francisco hinabgefallen...
Kritikwürdiges.
Die Verarbeitung ist zumindest beim vorliegenden Modell etwas mangelhaft. So sind im Gegensatz zu den Löchern in der Untertassensektion, die Lücken zwischen den Materialien am Hals, also an der Verbindung zwischen Untertasse und Rumpf, sicher nicht beabsichtigt.
Apropo Untertasse: wozu in aller Welt benötigt ein Schiff, welches laut Begleitheft sogar nur von einer Person kontrolliert werden kann, eine solch große Untertassensektion? Und warum ist es überhaupt so riesig? Um all die Phaserbanken und Torpedos zu lagern?
Und warum ist die Brücke so isoliert, dass man ewig braucht, um z.B. nach Zehn-Vorne zu gelangen? (Das ist natürlich nur scherzend gemeint, sicher fehlen bei dieser fliegenden Abschussvorrichtung jegliche das Leben an Bord erträglich machenden Einrichtungen.) Oder beamt man da einfach durch das Loch in der Untertasse. Und wo wir gerade dabei sind, wozu überhaupt diese Löcher?
Und noch eine Frage trängt sich leuchtend blau in das Auge des Betrachters! Die 10 Sargähnlichen blauen Flecken auf der Oberseite, sollen das die Rettungskapseln sein?
Vielleicht kann das Begleitheft all diese Fragen beantworten...

Begleitheft.
Um die Steilvorlage des letzten Absatzes galant anzunehmen: Zum Teil.
Auf der einen Seite gelingt es diesem Heft besser als vielen seiner Artgenossen, eine Brücke vom Text zum Modell zu schlagen. Es bietet Hintergrundinformationen in Hülle und Fülle und versöhnt den Fan nicht nur durch viele Erklärungen [vgl. S. 8ff.], sondern auch durch die erschreckend offenherzige Aussage, es mit den Waffensystemen "[...] vielleicht ein wenig übertrieben [...]" [S. 17] zu haben. Es überschreitet die sonst üblichen achtzehn Seiten und nimmt sich Zeit, der allgemeinen Antihaltung zu diesem Schiff etwas entgegenzusettzen.
Und doch ist nicht alles Gold was glänzt.
Mal abgesehen von kleineren Rechtschreibfehlern wie "EinIge" [S. 8] oder "Clayne" [S. 11] sind es andere - vor allem handwerkliche Fehler, die den Gesamteindruck schmälern. Es fängt mit einer verpixelten Poster-artigen Doppelseite an [vgl. S. 6f.], die nicht nur Fragen nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Platzverschwendung aufkommen lässt, sondern auch Sorgenfalten ob der plötzlich entfallenen Seite zu den "Hauptmerkmalen" bewirkt, auf der man zuvor genau sehen konnte, wo sich Rettungskapseln, Bussard-Kollektoren oder Shuttle-Hangars befinden. Solcherlei Informationen sucht man in diesem Heft vergeblich und kann daher auch nicht erfahren, was die Lüfter-ähnlichen Vorrichtungen auf der Unterseite der Untertassensektion darstellen sollen, was die transparent gestalteten 'Fenster' in den Warpgondeln sein sollen oder ob vereinzelte Punkte an diesem so gut getarnten Schiff wirklich Positionsleuchtne dastellen.
Ferner wären Erläuterungen zu den vielen Skizzen hilfreich gewesen, die viel zu oft kommentarlos ins Heft integriert wurden. Immerhin stört dieser Faux-Pas aber nicht so sehr, wie die beiden aus dem Zusammenhang des restlichen Textes gelösten Einschübe "Das Brückendesign der Vengeance" [S. 13] oder zum "Yankee Stadium" [S. 15]. Erschwerend kommt hinzu, dass wenn diese mit Original-Beschriftungen versehen sind, diese so klein, verpixelt und unleserlich sind, dass man eine Lupe benötigt, um sie entziffern zu können.
Zu diesem Spiel aus Licht und Schatten gesellt sich schließlich ein wenig Zukunftsangst, wenn die Designer dieses Schiffes im Magazin Kommentare wie diesen zu Protokoll gaben:

"Mir macht es im Augenblick richtig Spaß zu sehen, was wir mit STAR TREK 3 anstellen werden." 

Sicher interessant, aber ohne Lupe nicht zu lesen!

Schlussbemerkung.
Was macht am Ende die Anschaffung dieses Sondermodells wirklich erstrebenswert?
Pluspunkte sind auf der einen Seite die Symbiose aus einem informativen Begleitheft und einem detailreichen Modell, dass im Vergleich zu anderen seiner Art auffällig anders ist. Hier ist die Größe tatsächlich einmal angemessen und dass trotz dieser großen Fläche das Aztec-Muster überall zu sehen ist, macht es zu einem sehr prägenden Stück der jüngeren Star-Trek-Geschichte - egal ob man die nun gut findet oder nicht.
Abstriche erhält das Modell durch seine mangelhafte Verarbeitung vor allem im Rumpf- und Stegbereich, jener Mängel die selbst das Begleitheft nicht aufzulösen vermag und diverser handwerklicher Unzulänglichkeiten im 'Beipackzettel'.
Im Großen und Ganzen überwiegen aber die positiven gegenüber den negativen Aspekten.

Spezifikationen.

Daten zum Modell.






L x B:                    ca.225 mm x 120 mm
Höhe mit Stand:    90 mm
Material:                Kunststoff und Metall
Gewicht mit Base: ca 225g
Hersteller:              Eaglemoss Collections 2015



L x B:                    ca.160 mm x 80 mm
Höhe mit Stand:    90 mm
Material:                Kunststoff und Metall
Gewicht mit Base: ca 130g
Hersteller:              Mattel HotWheels 2013
Eaglemoss links, HotWheels rechts
Unsere Bewertung. Platzverschwendung im ganz großen Stil!

Eure Bewertung
Outtakes mit Jim

Weiterführende Leseliste.

Eaglemoss 01. USS Enterprise NCC-1701-D
Eaglemoss 02.
USS Enterprise NCC-1701 [Refit]
Eaglemoss 03.
Klingonischer Bird-of-Prey
Eaglemoss 04.
Enterprise NX-01
Eaglemoss 05.
Romulanischer D'deridex-Warbird
Eaglemoss 06.
USS Excelsior
Eaglemoss 07.
USS Defiant 
Eaglemoss 08.
K't'inga Klasse
Eaglemoss 09.
USS Voyager
Eaglemoss 10.
Akira-Klasse
Eaglemoss 11.
Jem'Hadar Schlachtkreuzer
Eaglemoss 12.
USS Reliant NCC-1864 
Eaglemoss 13.
Borg Sphäre 
Eaglemoss 14.
Romulanischer BoP (2152) 
Eaglemoss 15.
Tholianisches Schiff (2152)
Eaglemoss 16.
USS Prometheus
Eaglemoss 17.
Xindi-Insektoiden-Schiff
Eaglemoss 18.
USS Enterprise NCC-1701-E
Eaglemoss 19.
Vor'Cha Klasse
Eaglemoss 20.
Die USS Dauntless
Eaglemoss 21.
Der Ferengi Marauder
Eaglemoss 22.
Die Nova-Klasse
Eaglemoss 23.
Die Galor-Klasse
Eaglemoss 24.
Die USS Stargazer
Eaglemoss 25.
Bajoranischer Sonnensegler
Eaglemoss 26.
Nebula-Klasse
Eaglemoss 27.
Krenim-Zeitwaffen-Schiff
Eaglemoss 28. Maquis-Raider
Eaglemoss 29. Jem'Hadar Jäger 
Eaglemoss 30. Nausicaanischer Raider 
Eaglemoss 31. Romulanischer Warbird Valdore
Eaglemoss 32.
Runabout Orinoco
Eaglemoss 33.
Cardassianische Hideki-Class
Eaglemoss 34.
Surak-Klasse
Eaglemoss 35.
Bird of Prey (22. Jahrhundert)

Premium 001.
Shuttle Typ 6

Sondermodell 01.
Deep Space 9
Sondermodell 02.
USS Enterprise 1701 (2009)
Sondermodell 03.
Die USS Vengeance
Sondermodell 04.
Klingon D4 Angriffsjäger

Abo Geschenk 01.
Borg-Kubus
Abo Geschenk 02.
Future Enterprise

Freitag, 20. November 2015

Eaglemoss 22. Die Nova-Klasse


Einleitung. Eines der ersten Star-Trek-Sekundärliteratur-Werke das ich las war "Die Technik der USS Enterprise", das von niemand geringerem als Rick Sternbach und Michael Okuda verfasst worden war. Schon damals war einer der interessantesten Teil (vom ganzen Technobabble hab ich anno dazumal herzlich wenig verstanden) der Abschluss, in dem die Autoren einen Ausblick  in die Zukunft gewährten: "Das Sternenflottenbüro überdenkt durch das Weiterführende Raumschiff-Konstruktionsbüro bereits jetzt Pläne für die neue 'Nova'-Klasse." kann man dort lesen, und es werden vier Design-Vorschläge erläutert, die alle - Gott sei Dank - nie verwirklicht wurden. Seitdem habe ich auf die versprochene Schiffsklasse gewartet. Doch statt dessen sah ich in den darauf folgenden Jahren Schiffe der Defiant-, Intrepid- oder Sovereign-Klasse und vergaß schon fast jene verschwommene Erinnerung an die Nova-Klasse, bis ich zum ersten Mal den Voyager-Zweiteiler "Equinox" sah…


Lobenswerte Aspekte. Ähnlich große Euphorie wie bei der damaligen Erstsichtung lässt sich auch nun anhand des Eaglemoss-Modells erleben, denn tatsächlich ist mit der USS Equinox ein äußerst gelungenes Modell entstanden - vor allem wenn man bedenkt, wie wenig Screentime dem Schiff vergönnt war.
Umso erstaunlicher der Detailgrad: Nicht weniger als sieben Mal ist die Registrierungsnummer des Schiffes auf dem Modell zu lesen - ein Spitzenwert, den bislang lediglich das Eaglemoss-Modell der USS Reliant aufweisen konnte. Daneben sind auch die Ausarbeitung der unteren Sensorphalanx hervorzuheben, die Akzentuierung des Waveriders (so einer Art Captain’s Yacht der Nova-Klasse) oder die roten Umrandungen beispielsweise um die Phaserbanken herum der Erwähnung wert. Am beeindruckendsten sind allerdings die (allerdings unzusammenhängenden) Nummerierungen auf den Rettungskapseln - ein Novum in der bisherigen Modellhistorie und ein nettes Sahnehäubchen für all die detailversessenen Jäger und Sammler da draußen.
Ein anderer Punkt verdient nicht minder Anerkennung, auch wenn er eigentlich selbstverständlich klingt: Nach mehreren Modellen, an denen die Halterung weder seiner Funktion noch seinem Namen gerecht wurde, ist es nun endlich wieder gelungen, eine vergleichsweise sichere Konstruktion abzuliefern, die das Schiff in einem sicheren Griff hält. Die Hoffnung bleibt, dass dies einen positiven Effekt auch auf kommende Modell haben könnte…


Kritikwürdige Aspekte. Dem ein oder anderen ist sicherlich schon aufgefallen, dass dieser Artikel nicht - wie auf dem Magazincover - von der "USS Equinox NCC-72381" spricht, sondern stattdessen von der Nova-Klasse. Dieser Umstand liegt vor allem in der Tatsache begründet, dass in der namensgleichen Episode ein Schiff zu sehen war, dass sich vor allem durch seine markanten Beschädigungen in die Netzhäute der damaligen Zuschauer eingebrannt hat. Nicht umsonst widmet das Magazin daher diesem gestaltungstechnischen Aspekt fast eine ganze Seite [vgl. S. 15]  - es war schließlich ein stilprägendes Wesensmerkmal dieses Schiffes innerhalb der Folge.
Doch blickt man auf das Modell, fehlen die Kampfspuren völlig. Das Modell ist stattdessen picobello sauber - ja beinahe steril - und hat nur wenig mit dem geschundenen Stück Weltraumschrott gemein, der von Captain Janeway und ihrer Crew gerettet werden musste.
Aber das kann man aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Vorteil des Fehlens entsprechender Schäden ist eben genau jener Detailgrad, der dieses Modell so besonders macht. So bleibt die USS Equinox eben ein Musterbeispiel für ihre Schiffsklasse, zumal man auch in den Rückblenden der Doppelfolge sehen kann, dass die Kampfspuren die Equinox keineswegs von Beginn ihrer Dienstzeit zierten. Doch wer weiß, vielleicht bietet sich ja auch in diesem Fall ein geeignetes Betätigungsfeld für unseren Nachgestalter und Verbesserungsbastler Damon.
Obwohl dies nun also sicherlich kein guter Grund zum Schimpfen ist, bedeutet das aber mitnichten, dass es keinen Grund zur Kritik gäbe. Diese liegt allerdings in den Fertigungsmängeln begründet, die das Modell aufweist. So lassen sich am Modell große Lücken und ausladende Kanten zwischen den Plastik- und Metallteilen finden, vor allem seitlich zwischen der Warpgondelhalterung und der Untertassensektion. Ungleich störender wirken jedoch die klappernden Warpgondeln selbst, die nicht nur äußerst fragil sind, sondern darüber hinaus auch völlig schief und krumm. Sie spreizen sich förmlich vom Rumpf weg und befinden sich nicht auf einer Linie mit der Untertassensektion. Hinzu kommt, dass die Plastiknähte auf ihrer Ober- und Unterfläche extrem unsauber ausgefallen sind und somit auch die Bemalungen in ihrer Qualität schmälern.


Begleitheft. Dieses Mal kann man das Begleitheft nicht nur als 'äußerst gelungen' sondern auch als 'unabdingbar für den Genuss dieses Modells' bezeichnen.
Zum einen glänzt das Heft bereits dadurch, dass es mal wieder eine Doppelseite Platz für den “Hauptsystemmonitor” [S. 8f] belässt und sogar gleich an zwei Stellen [vgl. S. 12f. und S. 18] weiterführende Star-Trek-Literatur miteinbezieht.
Doch der eigentliche Clou sind die vielen Informationen, die sich direkt mit dem Modell in Verbindung setzen lassen. Etwa die eingelassene Brücke, die als letzte Reminiszenz auf den Ursprung der Schiffsklasse als Kampfschiff hinweist [vgl. S. 13ff.]. Oder der Hinweis auf den Schuttle-artigen Waverider, der in die Unterseite der Untertassensektion eingelassen ist [vgl. S. 14]. Und natürlich die letzte Gemeinsamkeit aus der gemeinsamen Traditionslinie mit der Defiant-Klasse: Die Lücke am Bug des Schiffes [vgl. S. 13]. All das ´kann man beim Lesen direkt am Modell nachvollziehen und wenn man auch noch die Defiant besitzt, drängt sich der gemeinsame Vergleich förmlich auf. Diese Interaktionsmöglichkeit macht den großen Reiz dieses Modells aus, so dass man kleinere Unstimmigkeiten, wie etwa die inhaltlichen Dopplungen in Kapitel Eins und in "Wichtige Auftritte" kaum mehr bemerkt. Auch der Exkurs "Die Reise der USS Voyager" wirkt in diesem Fall nicht wie ein Fremdkörper im Heft, da er sich auf Abkürzungen durch den Delta-Quadranten beschränkt und somit auch eine Brücke zur Equinox schlagen kann [vgl. S. 16f.]. Das Einzige, was am Ende irgendwie fehlt wäre der Hinweis gewesen, dass auch Schiffe der Nova-Klasse in der Raumschlacht aus "Azati Prime" zu sehen waren und es dieses Schiff aus "Voyager" damit sogar bis "Enterprise" geschafft hat.


Fazit. Bei der Ersterwähnung der ‘Nova-Klasse’ in "Die Technik der USS Enterprise" hätte man es sich noch nicht erträumen können, dass ein Modell gleichen Namens einmal ein Prunkstück der Eaglemoss-Sammlung werden würde. Durch seinen hohen Detailgrad, dem hohen Informationsgehalt des dazugehörigen Magazins und die stabile Halterung gehört es zu den besten Föderations-Raumschiffen, die bislang bei Eaglemoss erschienen sind. Einziger Makel sind die unschönen Fertigungsmängel, die das Gesamtbild ein wenig trüben. 


Bewertung. Ein kleines Juwel.

Eure Bewertung.
 USS Equinox in STO.
Danke an Kwasar für die Screenshots.

Weiterführende Leseliste.

Eaglemoss 01. USS Enterprise NCC-1701-D
Eaglemoss 02.
USS Enterprise NCC-1701 [Refit]
Eaglemoss 03.
Klingonischer Bird-of-Prey
Eaglemoss 04.
Enterprise NX-01
Eaglemoss 05.
Romulanischer D'deridex-Warbird
Eaglemoss 06.
USS Excelsior
Eaglemoss 07.
USS Defiant 
Eaglemoss 08.
K't'inga Klasse
Eaglemoss 09.
USS Voyager
Eaglemoss 10.
Akira-Klasse
Eaglemoss 11.
Jem'Hadar Schlachtkreuzer
Eaglemoss 12.
USS Reliant NCC-1864 
Eaglemoss 13.
Borg Sphäre 
Eaglemoss 14.
Romulanischer BoP (2152) 
Eaglemoss 15.
Tholianisches Schiff (2152)
Eaglemoss 16.
USS Prometheus
Eaglemoss 17.
Xindi-Insektoiden-Schiff
Eaglemoss 18.
USS Enterprise NCC-1701-E
Eaglemoss 19.
Vor'Cha Klasse
Eaglemoss 20.
Die USS Dauntless
Eaglemoss 21.
Der Ferengi Marauder
Eaglemoss 22.
Die Nova-Klasse
Eaglemoss 23.
Die Galor-Klasse
Eaglemoss 24.
Die USS Stargazer
Eaglemoss 25.
Bajoranischer Sonnensegler
Eaglemoss 26.
Nebula-Klasse
Eaglemoss 27.
Krenim-Zeitwaffen-Schiff
Eaglemoss 28. Maquis-Raider
Eaglemoss 29. Jem'Hadar Jäger 
Eaglemoss 30. Nausicaanischer Raider 
Eaglemoss 31. Romulanischer Warbird Valdore
Eaglemoss 32.
Runabout Orinoco
Eaglemoss 33.
Cardassianische Hideki-Class
Eaglemoss 34.
Surak-Klasse
Eaglemoss 35.
Bird of Prey (22. Jahrhundert)

Premium 001.
Shuttle Typ 6

Sondermodell 01.
Deep Space 9
Sondermodell 02.
USS Enterprise 1701 (2009)
Sondermodell 03.
Die USS Vengeance
Sondermodell 04.
Klingon D4 Angriffsjäger

Abo Geschenk 01.
Borg-Kubus
Abo Geschenk 02.
Future Enterprise

Donnerstag, 19. November 2015

Eaglemoss 21. Der Ferengi Marauder


Einleitung. Eines der ersten neuen Schiffe, dass neben der USS Enterprise NCC-1701-D im Rahmen der neuen Serie “Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert” auf dem Fernsehbildschirm zu sehen war, war jener Ferengi-Marauder aus “Der Wächter” der im Laufe der Serie zu einem treuen Begleiter für den nicht minder treuen Zuschauer dieser Serie wurde.
Doch auch wenn die Ferengi sich im Laufe der Zeit zu einer eher humoristisch eingesetzten Spezies entwickelten, der man den Gebrauch eines solch mächtigen Schiffes immer weniger zutraute und die Sichtungen dieses Schiffstyps daher auch immer seltener wurden,  gehört es neben Schiffen wie der Vor’cha-Klasse, der D’deridex-Klasse oder der Nebula-Klasse zu jenen Schiffen aus der TNG-Ära, die von Machern und Fans bis heute eng mit der Serie verbunden werden.
Also ein würdiges Schiff für jede Star-Trek-Raumschiffsammlung!
Oder etwa nicht?


Lobenswerte Aspekte. Bereits unmittelbar nach dem Auspacken des Paketes fällt auf, wie handlich und kompakt das Modell in diesem Fall geworden ist. Während die Oberseite nämlich komplett aus Metall besteht, wurde die gesamte Unterseite inklusive der einzigen ‘Extremitäten’, den Energiewaffenzangen - aus Plastik gefertigt.
Trotz dieser Kompaktheit ist es den Eaglemoss-Modellschiffswerften gelungen, ein erstaunlich detailreiches Modell zu veröffentlichen. Deutlich lassen sich der in die Unterseite eingelassene Angriffsjäger zu erkennen, die akkurat gestaltete Oberseite der Energiewaffenzangen bestaunen, oder die geschickt in Szene gesetzten Transparentelemente bewundern.
Dabei sind das nur der Anfang! An der Spitze der Unterseite lässt sich sogar ein Enterhaken finden [vgl. S. 15f.], auf der Oberfläche zeugen die Hoheitszeichen der Ferengi-Allianz von der Herkunft des Schiffes und am gleich Ort sorgen immer wieder dezente schwarze Schlieren dafür, den ursprünglichen Effektvorstellungen Andrew Proberts [vgl. S. 15] auf subtile Weise zu genügen.


Kritikwürdige Aspekte. Obwohl der generelle Detailgrad beim Ferengi-Marauder für Eaglemoss-Verhältnisse außergewöhnlich hoch ist, fällt der Unterschied zwischen Ober- und Unterseite aus wie der zwischen Tag und Nacht. Zwar ist der Plastikteil nicht völlig frei von zentralen Details (etwa durch die erwähnten Angriffsjäger, Transparentelemente oder den Enterhaken), doch im direkten Vergleich fällt deutlich auf, dass die schwarzen Schlieren und Hoheitszeichen völlig fehlen [vgl. S. 17] und auch der Detailgrad von den Abbildungen im Heft abweicht [vgl. S. 16f]. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier weit weniger liebevoll und sorgfältig zu Werke gegangen wurde als auf dem Rest des Modells.
Doch bei genauerem Hinsehen fehlen aber auch an der Oberseite einige Merkmale.
Am deutlichsten wird dies beim Warpantrieb, dessen weiße Farbe nur unzureichend auf die dazugehörigen Aussparungen aufgetragen wurde. Dadurch leidet Gesamteindruck beträchtlich, denn genau dieses Feature bestimmt in der ein oder anderen Ansicht maßgeblich das Gesamtbild des Schiffes. Aber vielleicht bietet diese Nachlässigkeit ja einen Ansatz für die Do-it-Yourself-Einsätze, mit denen unser Schreiber Damon anhand seiner eigenen Verbesserungen weitere Aufwertungen an Eaglemoss-Modellen bewirkt.


Des Weiteren überschreitet die Vielzahl an transparenten Elementen zwar bereits den vieler anderen Modelle, doch es wäre schön gewesen, wenn sie sich auch auf die Schildgeneratoren am Vorderteil des Kreuzers erstreckt hätten (wie das Coverbild ja auch suggeriert).
Ansonsten ist die Achillesferse des Modells wieder einmal dessen instabile Halterung. Diese ist nämlich ursprünglich dazu angedacht, ziemlich mittig angesetzt die bugwärtige “Schnauze” [S. 16] zu halten. Was rein prinzipiell nach einem guten Plan klingt, erweist sich letztendlich als wenig praxistauglich, denn tatsächlich rutscht sie ständig aus ihrem transparenten Griff, da das ausfallende Heck des Modells über ein ungleich größeres Gewicht verfügt als seine Front.
Um die allgemeine Verwirrung dazu noch weiter zu steigern, kann man im Heft übrigens davon lesen, dass die Halterung genau andersherum (also am Heck) angebracht werden soll [vgl. S. 2]. Da dies aber wirklich überhaupt keinen nennenswerten Halt in irgendeiner Form bietet, vermute ich an dieser Stelle einfach einmal, dass es sich um einen Fehler handelt, oder das für die Rezension genutzte Modell eine solche Methode schlichtweg nicht zulässt.

Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination: Erstes Bild - Die 'Vorschau' aus dem letzten Heft verzichtet bequemerweise einfach auf eine Darstellung von Halterungsarmen; Zweites Bild - Der unfunktionale Vorschlag aus dem dazugehörigen 'Beipackzettel'; Drittes Bild - Präsentation des 360°-Modells auf der englischen Eaglemoss-Seite
Begleitheft. Mit der einundzwanzigsten Ausgabe des Eaglemoss-Magazins ist tatsächlich wieder einmal ein Begleitheft gelungen, das man gern liest. Das fängt schon beim Einbezug von Nicht-Kanon-Literatur [vgl. S. 5] an und hört bei den vielen Fragen auf, die es zum Modell beantworten kann:
Wo liegt der Frachtbereich?
Welche Funktion haben die gelben Flächen an den Seiten und der Unterseite?
Wo befindet sich der Angriffsjäger?
Aber andere Fragen bleiben allerdings auch nach der Lektüre weiter offen:
Kann dieser Frachter auch auf einer Planetenoberfläche landen?
Benutzen die Ferengi einen alternativen Warpantrieb?
Und vor allem:
Welcher Teil war denn nun ausfahrbar?
Schließlich entstand während des Premierenauftritts in der TNG-Folge “Der Wächter” der Eindruck, dass so ein Ferengi-Marauder eher seine ‘Schnauze’ und nicht seinen “Hals” [S. 8] ausfahren könne.
Ein Fehler?
Ein Verständnisfehler?
Oder gar ein Übersetzungsfehler?
Unnötige Rechtschreibfehler wie “gewinnbringed” [S. 5], “Shakesperaes” [S. 12] oder “Shimmerman” [S. 18] lassen letztere Möglichkeit nicht völlig abwegig erscheinen, aber vielleicht hätte man für die Klärung solcher und weiterer Fragen ganz einfach statt der vier Seiten zur “Entstehung der Ferengi” [vgl. S. 10ff.] weitere hilfreiche Informationen zum Modell liefern können.
Doch genug der Kritik, denn im Endeffekt stellten sich die Ausführungen zu den Ferengi als erstaunlich informativ heraus und der ‘Beipackzettel’ war gerade im Hinblick auf das vorherige Fiasko vergleichsweise wohltuend.


Fazit. Für ein Modell, dass nicht unbedingt die erste Geige im Orchester der Star-Trek-Modelle spielt, ist das Modell des Ferengi-Marauders außerordentlich gut gelungen. Vor allem im Ausmaß seiner Detailvielfalt weiß dieses Schiff zu überzeugen, selbst wenn es an mehreren Stellen noch immer Luft nach oben gibt.
Größtes Ärgernis ist und bleibt das Verwirrspiel um die Halterung, die dem Modell in diesem Fall nicht nur schlechten Halt bietet, sondern auch noch mit widersprüchlichen Angaben im Magazin aufwartet. Ein Trauerspiel, gerade weil das Problem hausgemacht ist.


Bewertung. Haltlose Detailversessenheit.


Eure Bewertung.
Weiterführende Leseliste.

Eaglemoss 01. USS Enterprise NCC-1701-D
Eaglemoss 02.
USS Enterprise NCC-1701 [Refit]
Eaglemoss 03.
Klingonischer Bird-of-Prey
Eaglemoss 04.
Enterprise NX-01
Eaglemoss 05.
Romulanischer D'deridex-Warbird
Eaglemoss 06.
USS Excelsior
Eaglemoss 07.
USS Defiant 
Eaglemoss 08.
K't'inga Klasse
Eaglemoss 09.
USS Voyager
Eaglemoss 10.
Akira-Klasse
Eaglemoss 11.
Jem'Hadar Schlachtkreuzer
Eaglemoss 12.
USS Reliant NCC-1864 
Eaglemoss 13.
Borg Sphäre 
Eaglemoss 14.
Romulanischer BoP (2152) 
Eaglemoss 15.
Tholianisches Schiff (2152)
Eaglemoss 16.
USS Prometheus
Eaglemoss 17.
Xindi-Insektoiden-Schiff
Eaglemoss 18.
USS Enterprise NCC-1701-E
Eaglemoss 19.
Vor'Cha Klasse
Eaglemoss 20.
Die USS Dauntless
Eaglemoss 21.
Der Ferengi Marauder
Eaglemoss 22.
Die Nova-Klasse
Eaglemoss 23.
Die Galor-Klasse
Eaglemoss 24.
Die USS Stargazer
Eaglemoss 25.
Bajoranischer Sonnensegler
Eaglemoss 26.
Nebula-Klasse
Eaglemoss 27.
Krenim-Zeitwaffen-Schiff
Eaglemoss 28. Maquis-Raider
Eaglemoss 29. Jem'Hadar Jäger 
Eaglemoss 30. Nausicaanischer Raider 
Eaglemoss 31. Romulanischer Warbird Valdore
Eaglemoss 32.
Runabout Orinoco
Eaglemoss 33.
Cardassianische Hideki-Class
Eaglemoss 34.
Surak-Klasse
Eaglemoss 35.
Bird of Prey (22. Jahrhundert)

Premium 001.
Shuttle Typ 6

Sondermodell 01.
Deep Space 9
Sondermodell 02.
USS Enterprise 1701 (2009)
Sondermodell 03.
Die USS Vengeance
Sondermodell 04.
Klingon D4 Angriffsjäger

Abo Geschenk 01.
Borg-Kubus
Abo Geschenk 02.
Future Enterprise

Montag, 16. November 2015

Eaglemoss Nr. 20. Die USS Dauntless


Einleitung. Viele Möglichkeiten neue Sternenflottenraumschiffe zu zeigen bot die Prämisse um die fünfte Star-Trek-Serie "Voyager" den Fans ja eigentlich nicht, denn als im Delta-Quadranten gestrandetem Föderationsschiff stellte für die isoliert operierende Besatzung der Kontakt mit Schwesterschiffen nun nicht unbedingt ein Alltagsszenario dar. Und dennoch lieferten die Produzenten den Trekkies der Welt mit der Intrepid-Klasse, der Prometheus-Klasse, der Nova-Klasse, dem Val-Jean-Typ oder dem Raven-Typ eine erstaunlich hohe Anzahl neuer Föderationsdesigns. Und auch wenn sich jedes dieser Schiffe - wie etwa die Eaglemoss-Veröffentlichungsreihenfolge bestätigt - unter den Fans großer Beliebtheit erfreut, ist es ein Schiffstypus, der aus dieser Reihe ausbricht: Die USS Dauntless.
Als Mischwesen aus einem Sternenflottenentwurf und außerirdischer Technologie kommt ihr ein Sonderstatus zu, das es zu einem ganz besonderen Sammlerstück für Trekkies im Allgemeinen und Voyager-Fans im Speziellen macht.


Lobenswerte Aspekte. Die USS Dauntless ist wirklich ein außergewöhnliches Modell mit einer außergewöhnlichen Geschichte, das tatsächlich mal eine echte "Kuriosität" [Eaglemoss Magazin #20, S. 13] darstellt: Erkennbar in einer gewissen Traditionslinie mit anderen Sternenflotten-Designs wie dem der Sovereign-, Intrepid- oder Prometheus-Klasse und doch noch eine Schippe exotischer als das bisherige Eaglemoss-Juwel des "Xindi-Insektoidenschiffs".  Damit nicht genug, denn Vorgängermodelle der Dauntless aus anderen Kollektionen sucht man als Fan (fast) vergeblich - Eaglemoss hat dieses ganz spezielle Schiff als einziger Anbieter in einer angemessenen Qualität auf den Markt gebracht (es gibt einen der Erwähnung kaum werten Resin-Bausatz) .
Das markante Design irgendwo zwischen Mantarochen [vgl. S. 13], Trilobit, Diplocaulus und Wal ist besonders im Hinblick auf die Plastik-Metall-Kombination gelungen stabil, sodass es aufgrund seiner Kompaktheit sogar nachweislich in der Lage ist, den freien Fall aus anderthalb Meter Höhe schadlos zu überleben.,
Weitere Pluspunkte vermag sich das Modell schon allein deshalb zu sichern, weil man das Prinzip des Quantenslipstreamantriebes, wie er in der Voyager-Folge "In Furcht und Hoffnung" etabliert wurde, genau ablesen kann: Die eng an den Hauptrumpf geschmiegten Warpgondeln und der durch die gleichen bläulich transparenten Plastik-Aussparungen angedeutete enge Zusammenhang zwischen Antrieb und Deflektorschüssel (vgl. dazu S. 10ff.) wird tatsächlich am besten deutlich (sogar noch besser als in der Episode selbst), wenn man das Modell in den Händen hält und eingehend betrachten kann.

Das Boot
Kritikwürdige Aspekte. Ein immer wiederkehrendes Attribut zur Umschreibung des Schiffes laut Begleitheft ist das ebenso inflationär wie unangemessen verwendete Adjektiv "elegant" [S. 5, S. 10, S. 11]. Doch um das hier einmal mit den Worten des bei Voyager zum Serienmaskottchen degradierten Q ganz klar zu Protokoll zu geben:
"En contraire, mon Capitain!"


Mal im Ernst: Die USS Dauntless ist schlichtweg hässlich wie die Nacht und sein Design für jeden potentiellen Captain der beste Grund, die Außenbeleuchtung eines solchen Schiffes abzuschalten und im Dunkel des Alls nicht all zu nah an Lichtquellen zu fliegen. Im Gegensatz zur Meinung Rick Sternbachs lässt sich nämlich kaum eine Ansicht finden, von dem aus das Schiff wirklich einen gelungenen Eindruck macht [vgl. S. 12].
Einen vielleicht schon: Dreht man das Schiff auf den Kopf und stellt sich die Deflektorschüssel als Fensterfront vor, hat das Modell entfernte Ähnlichkeit mit einem Rennboot à la "Thunder in Paradise" und kann immerhin durch diesen Moment der Erheiterung darüber hinweghelfen, dass man gerade knapp fünfzehn Euro für ein Modell ausgegeben hat, dessen angemessenster Platz irgendwo ganz weit hinten im weniger gut beleuchteten Teil der Eaglemoss-Sammlervitrine ist.
Neben dieser - vielleicht an dieser Stelle etwas subjektiven - Geschmacksäußerung ist wieder einmal die Halterung der Schwachpunkt. Viel zu locker umgreifen die Arme den unregelmäßig geformten Rumpf und lassen das Schiff bei Erschütterungen schnell aus ihrem Griff entgleiten. Hätte das Schiff tatsächlich exponierte oder leicht zerbrechliche Teile wie etwa das Insektoidenschiff oder der Bird-of-Prey, wären ernsthafte Beschädigungen wohl nur eine Frage der Zeit.


Begleitheft. Doch abseits subjektiver Mängel am Modell selbst, liegt der hauptsächliche Makel im anbei liegenden Eaglemoss-Magazin begründet. Doch nicht Rechtschreibfehler wie "Arturis war eine der wenigen Mitglieder […]" [S. 5] oder "Koschöpfer" [S. 14] stören das Gesamtbild, sondern die Tatsache, dass dieses Heft kaum Informationen liefert, die den Kauf rechtfertigen würden. Daher muss man an dieser Stelle vielleicht einmal mit den Verantwortlichen hart ins Gericht gehen:

Liebes Eaglemoss-Autorenteam;
Eure Zielgruppe sind Fans von Star-Trek-Raumschiffen, den man eigentlich nicht mehr erklären muss, wo genau an einem Schiff sich dessen "Fenster" [vgl. S. 8] befinden. Es sind Personen, die nach Hintergrundinformationen zu jenem Modell suchen, das sich neben dem Heft in der Packung befunden hat. Natürlich sehe ich ein, dass es zu diesem Modell, das so richtig nur in einer Folge zu sehen war, nicht all zu viel zu sagen gibt, aber dies ist nun wirklich kein Grund, das Begleitheft zu einem Raumschiff mit einem vierseitigen (!) Einschub über "Die Entstehung von Seven of Nine" [S. 14ff.] zu verlängern, nur um auf die zum Standard erkorenen achtzehn Seiten zu kommen! Solch eine offensichtlich betriebene Lückenfüllerei ist schlichtweg peinlich. Natürlich war "In Furcht und Hoffnung" eine wichtige Seven-of-Nine-Folge, doch wenn man sich die Episode noch einmal ansieht, so kommt man nicht umhin zu bemerken, dass dies wirklich absolut gar nichts mit der USS Dauntless zu tun hat. Dann füllt die Seiten lieber mit alternativen Antriebsquellen (Slipstream, Soliton-Wellen oder Graviton-Katapulten) und deren Bedeutung für Schiffsdesigns, denn da kann man immerhin einen Bezug zwischen Modell und Magazininhalt herstellen.
Und wenn so ein Thema selbst in Kombination mit bis zur Unkenntlichkeit vergrößerten und dadurch teilweise verpixelten Bildern [vgl. S. 6f. und S. 12f.] trotzdem nicht reicht, um die angepeilte Seitenzahl zu erreichen, wäre eine (mehr als die auf S. 18 einen Satz umfassende) Auseinandersetzung mit der Tatsache spannend gewesen, dass dieser Schiffstyp auch in der Enterprise-Episode "Azati Prime" zu erahnen war und dass es unter Fans einige nicht ganz unberechtigte Kritik ob der Kennung NX-01-A gab, die bis heute in einem Konflikt zu ähnlichen Bezeichnungen in "Enterprise" stand.
Während also eigentlich die Formkurve der Beipackzettel bis zu diesem Schiff stetig nach oben zeigte, ist mit Ausgabe 20 ein neuer Tiefpunkt der Veröffentlichungshistorie erreicht worden und es wäre schön, wenn Eaglemoss das eigene Begleitmagazin endlich als ernst zu nehmenden Teil der eigenen Arbeit erkennen würde.
Vielen Dank.

Fazit. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Und dennoch kann man dieses 'unorthodoxe' Schiff nur mit sehr viel Wohlwollen als 'elegant' oder gar 'gelungen' bezeichnen. Aber bei Lichte besehen geht es gar nicht um Schönheit, denn im Mittelpunkt des Interesses steht weniger das Design, als vielmehr das Modell. Vielleicht mag es ja aufgrund seiner Optik nicht der Stolz einer jeden Sammlung werden, aber dennoch ist das Modell der Dauntless etwas ganz besonderes: Es ist eines jener Schiffe, die nie zuvor erhältlich waren und nun als Bestandteil der Eaglemoss-Reihe bereits frühzeitig den Fans zugänglich wird.
Insofern ist und bleibt die Dauntless über den Geschmack hinweg etwas Einzigartiges und abgesehen von der Halterung - die im Hause Eaglemoss oft genug als Schwachpunkt gereicht - vermag vor allem das Magazin durch offensichtliche Platzhalter, vermiedene Themen und Qualitätseinbußen das große Gesamtbild entscheidend zu trüben.


Bewertung. Nicht schön, aber selten.

 photo 3er.png
Eure Bewertung.

Outtake mit Jim.
Weiterführende Leseliste.

Eaglemoss 01. USS Enterprise NCC-1701-D
Eaglemoss 02.
USS Enterprise NCC-1701 [Refit]
Eaglemoss 03.
Klingonischer Bird-of-Prey
Eaglemoss 04.
Enterprise NX-01
Eaglemoss 05.
Romulanischer D'deridex-Warbird
Eaglemoss 06.
USS Excelsior
Eaglemoss 07.
USS Defiant 
Eaglemoss 08.
K't'inga Klasse
Eaglemoss 09.
USS Voyager
Eaglemoss 10.
Akira-Klasse
Eaglemoss 11.
Jem'Hadar Schlachtkreuzer
Eaglemoss 12.
USS Reliant NCC-1864 
Eaglemoss 13.
Borg Sphäre 
Eaglemoss 14.
Romulanischer BoP (2152) 
Eaglemoss 15.
Tholianisches Schiff (2152)
Eaglemoss 16.
USS Prometheus
Eaglemoss 17.
Xindi-Insektoiden-Schiff
Eaglemoss 18.
USS Enterprise NCC-1701-E
Eaglemoss 19.
Vor'Cha Klasse
Eaglemoss 20.
Die USS Dauntless
Eaglemoss 21.
Der Ferengi Marauder
Eaglemoss 22.
Die Nova-Klasse
Eaglemoss 23.
Die Galor-Klasse
Eaglemoss 24.
Die USS Stargazer
Eaglemoss 25.
Bajoranischer Sonnensegler
Eaglemoss 26.
Nebula-Klasse
Eaglemoss 27.
Krenim-Zeitwaffen-Schiff
Eaglemoss 28. Maquis-Raider
Eaglemoss 29. Jem'Hadar Jäger 
Eaglemoss 30. Nausicaanischer Raider 
Eaglemoss 31. Romulanischer Warbird Valdore
Eaglemoss 32.
Runabout Orinoco
Eaglemoss 33.
Cardassianische Hideki-Class
Eaglemoss 34.
Surak-Klasse
Eaglemoss 35.
Bird of Prey (22. Jahrhundert)

Premium 001.
Shuttle Typ 6

Sondermodell 01.
Deep Space 9
Sondermodell 02.
USS Enterprise 1701 (2009)
Sondermodell 03.
Die USS Vengeance
Sondermodell 04.
Klingon D4 Angriffsjäger

Abo Geschenk 01.
Borg-Kubus
Abo Geschenk 02.
Future Enterprise