Weiter in unserer Mini-Serie der Indie-Weltraumspiele: Heutiger Kandidat ist Planet Explorers. Eine Mischung aus Sandbox, Kampf und Erkundung, basierend auf der schon verloren geglaubten Voxel-Technologie. Inhalt des Spiels ist die Besiedlung einer zweiten Erde, da die erste auf Grund von Verschmutzung und Umweltkatastrophen nahezu unbewohnbar geworden ist. Bisher ist Planet Explorers erhältlich als Early Access Version auf Steam und kann für rund 23 Euro erworben werden.
Planet Explorers basiert auf der Voxel-Technologie
Bevor wir den Blick auf das eigentliche Spiel Planet Explorers werfen, widmen wir uns zunächst der für das Spiel verwendeten
Voxel-Technik. Allgemein fassend kann gesagt werden, dass diese eine Grafiktechnologie kennzeichnet, die auf Bildpunkten beruht, denen jeweils Eigenschaften, wie Farben in einem dreidimensionalen Raum zu gewiesen werden und schlussendlich ein Bild erzeugen. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass Landschaften „geschwungener“ dargestellt werden können, aber auch mehr Rechenkapazität beansprucht wird. Bisherige Video-Spiele nutzen die Polygon-Technik, mit der statt Punkten Flächen im Raum erzeugt und mit Texturen überzogen werden. Dadurch wirken Objekte und Landschaften „kantiger“, der Rechenaufwand ist jedoch geringer. Je höher dabei die Anzahl der quadratischen Polygone, je besser die Darstellung der „Rundungen“. Hier mal ein Beispiel, anhand einer virtuellen Katze.
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Voxel-Grafik vs. Polygon-Grafik, Quelle: www.commons.wikimedia.org |
Nun hat sich der Entwickler
Pathea für sein Weltraumspiel Planet Explorers die Voxel-Technik ausgesucht und zugegebener Maßen, die Landschaftsdarstellung ist wunderbar gelungen. Weitläufige Areale erfreuen das Auge und es bietet sich eine Aussicht, die für ein Online-Spiel sehr atemberaubend ist. Dazu eine Momentaufnahme im Spiel.
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Romantische Sonnenuntergänge dank Voxelgrafik |
Doch worum geht es eigentlich in Planet Explorers?
Die Ereignisse von Planet Explorers finden im Jahr
2287 statt - das Jahr, indem
Star Trek 5 spielt. Die Geschichte beginnt damit, dass Kolonisten den Planeten Maria im Sternensystem Epsilon Indi besiedeln wollen, aber kurz vor der Landung von einem unbekannten Objekt gerammt und aus der Flugbahn gebracht werden. Eine Katastrophe, die dazu führt, dass das Landungsschiff evakuiert werden muss und auf dem Planeten crasht. Mit einem Shuttle können wir uns als Spieler geradeso retten und finden uns mit unserer virtuellen Crew-Kameradin an einem idyllischen Strand wieder. Die erste Aufgabe lautet mehr oder weniger ganz einfach, nämlich zu überleben. So schön die Umgebung auch ist, so viele Gefahren birgt sie. Aus diesem Grund brauchen wir einen Unterschlupf, den wir uns in
Minecraft-Manier selbst bauen. Um ein Gebäude zu errichten brauchen wir Ressourcen, die wir dank hiesiger Vorkommen abbauen können - das Gleiche gilt für die Herstellung von Werkzeugen, Medizin, Nahrung und Fahrzeugen.
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Im Baumodus erweitern wir vorhandene Stützpunkte oder errichten neue |
Unterschied von Planet Explorers zu anderen Genre-Konkurrenten
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Im Charackter-Editor "bauen" wir uns eine Orionerin |
- Außerdem lässt sich im Editor so ziemlich alles zu entwerfen, was wir später im Spiel zusammenbauen können und als Blaupause abgespeichert wird (die entsprechenden Ressourcen vorausgesetzt). Von der Schippe, über Helikopter, bis hin zu Designerhäusern ist alles machbar.
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Im Kreativ-Menü designen wir unsere eigenen Werkzeuge, Fahrzeuge oder Gebäude |
- Wir können einen Kontinent erforschen, der 9x17 Kilometer misst und verschiedene Regionen, wie Wüste, Wald, Steppe und Seelandschaften, einschließt.
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Ein ganzer Kontinent steht uns zum Erforschen zu Verfügung |
- Der Planet Maria, bietet eine lebendige Flora und Fauna und einen Tag-und Nachtzyklus, der sich von dem der Erde unterscheidet, statt 24 haben wir hier 25 Stunden. Ähnlichem Umstand sind auch die Bewohner auf Deep Space Nine ausgesetzt, welche ihren Alltag einem 26-Stundenrhythmus anpassen müssen.
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Ein Planet mit einer ausgedehnten Plfanzen- und Tierwelt |
- Wir können allein oder mit Freunden im Multiplayer spielen. Aus Minecraft ist bekannt, dass viele beeindruckende Welten entstehen können.
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Zusammen mit anderen Spielern erkunden wir den Planeten, errichten Bauwerke oder kämpfen gegen wilde Bestien |
Planet Explorers-Ein zweigleisiges Schwert
Trotz vieler wirklich sehr interessanter Ansätze, darf man nicht vergessen, dass Planet Explorers noch in der Entwicklung steckt. Viele Stellen in der Welt wirken deshalb etwas leer. Die Interaktion mit den
NPCs wirkt ein wenig klobig. Im Grunde liest man nur Gesprächstexte, mit Außnahmen einzeln vertonter Dialoge. Auch wird das Spiel seinem Namen nicht ganz gerecht: Die Pflanzenwelt kann man nicht scannen oder dokumentieren, nur konsumieren, ohne zu wissen, ob Blüte XY eventuell giftig ist. Das gilt auch für die ansässige Tierwelt oder eingeborenen Stämme, denen wir im Laufe der Handlung begegnen, aber nur wenig über sie erfahren.
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Da schläft ein Pf... auf dem Flur? Was ist das? Weiß nicht Captain, mir fehlt ein Tricorder |
Ein wenig sonderbar ist zudem die Tatsache, dass die Währung im Spiel Fleisch ist. Das führt dazu, dass wir eine immense Ansammlung an Wurst mit uns rumschleppen. Ein wenig schade, da gibt es mit Sicherheit eine bessere Lösung, wie der Handel mit Energiezellen oder seltenen Metallen. Anderseits steckt ein enormes Potential in Planet Explorers, gerade für Spieler, die fremde Welten erforschen wollen - dank der wunderschönen Voxel-Optik, die sich stark vom eckigen Minecraft abhebt. Der Editor und Basisbau birgt kurzum einen hohen Spaßfaktor für Spieler, die sich kreativ ausleben wollen. Ein Grund also diesen Titel im Auge zu behalten oder mit einem Early Access Zugang zu unterstützen.
Wursttaler - auch interessant! Danke für den Artikel, er macht neugierig auf mehr. Weiß man denn schon, wann die Entwicklung in etwa abgeschlossen sein wird? Und wenn der Spieler keine Scanner zur Untersuchung der Pflanzen bekommt, kann er dann auch am Verzehr sterben?
AntwortenLöschenZur guter Letzt wird der Nitpicker in mir wach: Der Tag auf DS9/ Bajor dauert 26 Stunden, nicht 25 ;-)
Hallo Miri,
AntwortenLöschendanke, das Release steht für 2014, ich konnte nur keinen exakten Termin finden. Wahrscheinlich Mitte oder Ende des Jahres. Zum Thema giftige Tiere: So weit ich es erfahren habe, gibt es gewisse Essbarkeiten, die sich negativ auf Gesundheitspunkte niederschlagen können. Aber direkt giftige Pflanzen oder Tiere habe ich noch nicht gesehen.
Danke für den Hinweis zum Tageszyklus. Habe es auf 26 Stunden geändert.
LG
Übrigens beginnt heute die International Games Week Berlin. Scheint ein Tummelplatz für alternative Spieleentwickler zu sein...http://www.internationalgamesweekberlin.com/igwb-media
AntwortenLöschenOnline-Spiele sind zwar nicht so mein Ding, die Erläuterungen zu den Voxeln fand ich aber sehr spannend, die Technologie war mir bisher nicht bekannt. Dankeschön! :-)
AntwortenLöschenGerneschön :) Wenn Du mehr über Voxel-Grafik erfahren möchtest, folge den Link unten, da ist es nochmal schön zusammengefasst und ein Video gibt es auch dazu.
AntwortenLöschenhttp://nerdybynerds.ch/2011/08/09/voxel-grafik-revolution-oder-reinfall/