Dienstag, 31. Januar 2017

Spielerunde 01: Das klingonische Monopoly



"Ich halte nichts von den neuen Versionen von Monopoly. Ich bevorzuge die klassische Version und die klingonische."

Dr. Sheldon Cooper, Big Bang Theory Staffel 4 Nr 09 "Der falsche richtige Freund"

Einleitung. Während Fans der Big Bang Theory schon Jahre vor dem Erscheinen der klingonischen Version von Monopoly mächtig Vorschusslorbeeren aus dem berufenen Munde Jim Parsons erhielten (tatsächlich wurde die klingonische Monopoly-Version erst knapp ein Jahr nach Erwähnung innerhalb der Serie veröffentlicht), müssen die Fans hierzulande wahrscheinlich noch lange auf eine bilinguale Veröffentlichung warten. Zum Glück aber gibt es auch in unseren Breiten begeisterte Jäger und Sammler wie unseren Tafelrunden-Captain K'olbasa, die dieses Spiel längst aus dem englischen Sprachraum bezogen haben. Grund genug für einige Tafelrundenmitglieder, diese Variante einmal zusammen in einem gemeinsamen Spieleabend genauer unter die Lupe zu nehmen.
klingonisches Monopoly mit klassischer Enterprise

Lobenswerte Aspekte. Schon beim Aufbau des Spieles kommt man nicht umhin zu bemerken, dass es eine Menge liebevolle Details gibt: So sind die Spielfiguren (ein d'k tahg, ein Bird of Prey, ein klingonischer Kommando-Sessel, ein Disruptor, ein Bat'leth und die Kugel des Richters aus dem sechsten Kinofilm) passend zum Gesamtkonzept gestaltet und auch die Aufteilung der Ereignis- und Gemeinschaftskarten in Honor- und Battle-Karten hat seinen Reiz. Hinzu kommt, dass die altbekannten Straßen wie Turm-, Park- oder Schlossstraße bekannten Planeten wie oder Ferenginar, Qo'noS oder Khitomer gewichen sind und die langweiligen Kraftwerke nunmehr durch Praxis oder Rura Penthe ersetzt wurden.
Die altbekannten Häuser haben sich zu 'Außenposten' weiterentwickelt, während die Hotels als 'Hauptstädte' der Großen Halle auf Qo'noS nachempfunden sind.
Großer Pluspunkt ist ferner die allgegenwärtige Bilingualität: Als gleichzeitig in Englisch als auch in Klingonisch gehaltenes Spiel regt es die Teilnehmer dazu an, die Karten zur allgemeinen Verwirrung in der Sprache der Star-Trek-Kriegerkultur vorzulesen, wodurch ein gewisser Lerneffekt entsteht (dessen Auswirkungen aber wohl erst bei täglichem Spielen zutage treten würden).
Der besondere Clou der "Collector's Edition" ist schließlich, dass zusätzlich zum eigentlichen Spiel auch eine Miniatur des Kanzlerstabs Gorkons aus "Das unentdeckte Land" mitgeliefert wird, die zwar eher wie der Penisknochen einer kleineren Wal-Art aussieht, aber vielleicht so manchem langjährigen Hardcore-Fan Glücksgefühle beschert.

Rok mit dem Kanzlerstab und den ersten Mieteinnahmen des Spieleabends

Kritikwürdige Aspekte. Gibt es echt noch Menschen, die mit Leidenschaft Monopoly spielen?
Denn mal im Ernst: Wenn ein Spiel den Untertitel "Donald Trump – The Boardgame" tragen könnte, dann wäre es zweifelsohne diese Ausgeburt des Erzkapitalismusses. Man muss schon einen ausgeprägten Hang zum Sadismus haben, um sich am totalen Finanz-Bankrott seiner eigenen Freunde weiden zu können.
Darüber hinaus ist Monopoly ohnehin eines der bekanntesten und damit auch mittlerweile langweiligsten Brettspiele diesseits der Milchstraße. So muss sich ein Hersteller schon einiges einfallen lassen, um dem längst nicht mehr zeitgemäßen und ziemlich angestaubten Spielprinzip wenigstens ansatzweise wieder Pepp zu verleihen. Weil sich genau das auch der Eigner Parker Bros. gedacht haben muss, wirft er Jahr für Jahr neue Editionen gleichen Musters auf den Markt:
Spezielle Variationen für Städte wie Saarbrücken (!), Bielefeld (!) oder sogar Villingen-Schwenningen (!) wurden genauso auf den Markt gespuckt wie Ausgaben für ganz Deutschland, die gesamte Welt und sogar ganz Bayern (!). Und als wäre das noch nicht genug gibt es selbst Editionen für Verehrer von Disney-Prinzessinnen, Star-Wars-Anhänger und Herr-der-Ringe-Jünger. Selbst für skurrile Auswüchse wie eine FiFa-WM-2006-Ausgabe waren sich die Lizenzinhaber nicht zu schade.
In diesem Lichte muss letztendlich die klingonische Version betrachtet werden, denn auch hier verpassten die verantwortlichen Designer es ganz offensichtlich in irgendeiner Form neuen Schwung unterzubringen. Es ist schlichtweg das gleiche Spiel mit nur leichten, kaum nennenswerten Veränderungen in der Optik (und nicht im Spielmechanismus), die sich darüber hinaus noch bestenfalls in marginalen Bezeichnungsänderungen fortsetzten. Doch nicht einmal da waren die Designer sonderlich konsequent, denn sämtliche Eckfelder (von Los über das Gefängnis hin zum Parkplatz und dem Geh'-ins-Gefängnis-Feld) sind noch immer im gleichen, langweiligen Design wie das Original gehalten. Von Karten wie dem berühmten Gewinn eines Schönheitswettbewerbes (echt jetzt, für Klingonen?!) ganz zu schweigen…
Auch grafisch ist der ein oder andere Punkt zu bemängeln. So hätten die Bahnhöfe fantasievoller als mit klingonischen Schiffsklassen benannt sowie gestaltet und bei der Gelegenheit auch gleich farblich von den Kraftwerken abgehoben werden können.
Die unabstreitbar dämlichste Idee war allerdings jene, die Namen von Planeten und ihre Preise mit rot auf schwarzem Grund zu drucken. Da dies darüber hin aus in gefühlter Schriftgröße acht geschah, kam es bei unserer Spielrunde zwangsläufig dazu, dass ein jeder von uns irgendwann seine Brille zu Hilfe nehmen musste.
Schließlich liefert das Spiel für die eingefleischten Fans den ein oder anderen Grund zum Nitpicken: So heißt die klingonische Währung nicht 'Forces' sondern Darsek und 'Kronos' ist für die selbstproklamierte klingonische Edition zumindest eine recht fragwürdige Schreibweise für die Heimatwelt der Klingonen.

kleine Schrift erfordert drastische Maßnahmen:
der Captain mit der Kirk-Gedächtnis-Brille

Fazit. Trotz des ein oder anderen netten Ansatzes (der Spielfiguren, der Bilingualität oder der Zugabe) bleibt auch die klingonische Monopoly-Version nur ein müder Abklatsch seiner unzähligen Verwandten, Klone und Neuauflagen. Es vermag es nicht aus dem grausigen Schatten des Originals zu treten und weist darüber hinaus auch grafische, inhaltliche und optische Mängel auf.
Letztendlich widerlegt das Spiel durch seine Existenz am Ende sogar Dr. Sheldon Cooper selbst, denn wenn es irgendeine sinnvolle Variante des erzkapitalistischen Originals gibt, dann ist sie mitnichten klingonisch, sondern eher Ferengi.

Mathe-Nachhilfe mal anders: klingonische Währungen in Miete umrechnen

Schluss. Irgendwie haben wir es hinbekommen, dass wir dennoch unseren Spaß am Spiel gehabt haben. Das lag allerdings weniger am klingonischen Monopoly als an der munteren Runde und dem ein oder anderen alkoholischen Getränk, das wir dazu konsumiert haben. Allerdings bleibt dabei festzuhalten, dass wir drei Monopoly-Muffel dabei diese klingonische Version nicht aus Freude an Monopoly, sondern aus Spaß an Star Trek gespielt haben.

Bewertung. Schwache Adaption mit flachen Stirnwülsten.


Weiterführende Leseliste.

Spielerunde 01: Das klingonische Monopoly.
Spielerunde 02: Star Trek Catan.
Spielerunde 03: Star Trek Panic.

Kleiner Nachtrag von K'olbasa:
Da der Autor dieses absolut gefälligen Beitrages sich selbst natürlich nicht in Aktion zeigen konnte, hole ich das hier mal nach! Schließlich hat Turon47 sowohl dem Rok als auch mir ordentlich das kapitalistisch-klingonische Fürchten gelehrt!  
Nein, das Bild ist nicht unscharf...Turons Verstand war einfach nur so schnell, dass es nicht möglich war, den ganzen Turon47 korrekt abzulichten. (oder es lag einfach an den Getränken...)

Dienstag, 24. Januar 2017

Star Trek Discovery - Ein Einstieg



Die Zeichen verdichten sich: Es wird einen neue Star Trek-Serie geben. Um unsere kleine Ecke des Trek-Universums auf dem Laufenden zu halten möchte ich auf unserem Blog eine neue Rubrik zu eben dieser Serie starten.
Der heutige Tag bietet sich dafür förmlich an, denn heute ist Drehstart in Toronto (*yheay*- mehr dazu später).
Doch zunächst zu den Rahmenbedingungen, wer, was und wenn ja, wieviele?
Quelle: trekmash.co.uk
Seit Anfang 2016 laufen die Planungen für die siebte Star Trek Serie, während der ComicCon 2016 in San Diego bekam das Kind einen Namen und einen ersten Teaser. 
Der Name: Star Trek Discovery, kurz STD. Der deutsche Zuschauer wird sich denken "Okay, eingängig". Der englisch sprechende Zuschauer zuckt zusammen. STD steht nämlich eigentlich für "sexually transmitted desease", also Geschlechtskrankheit. *Autsch*! Nicht unbedingt eine gewünschte Assoziation. Eigentlich lautet die Kennung der Serie DSC, so wie die offizielle Bezeichnung von Star Trek Voyager ja auch VOY lautet.


CBS: Der TV-Sender aller Star Trek Serien im amerikanischen Fernsehen. Hier wird auch die erste Episode zu sehen sein, bevor die übrigen Folgen (insgesamt 13 in der ersten Staffel) nur noch digital bei CBS All Access verfügbar sein werden. Da CBS All Access nur für amerikanische Zuschauer verfügbar ist, springt für den Rest der Welt Netflix in die Bresche (*sehr lieb von ihnen*), angeblich bereits 24h nach Erstveröffentlichung auf CBS All Access. Ob die Serie dann auch schon synchronisiert ist, darf bezweifelt werden. Interessant dürfte die Veröffentlichung jenseits der gewohnten Fernsehstationen für die Freizügigkeit der Serie sein. Da All Access ein Abosender ist wie HBO, unterliegt die Serie werder bei der Laufzeit noch dem Jugendschutz den üblichen Auflagen. Da keine Werbepausen vorgesehen sind, muss der Handlungsbogen nicht alle 10 min einen Mini-Cliffhanger einbauen. Die Macher haben bereits bestätigt, dass auch mal nackte Tatsachen gezeigt werden dürfen, wenn es der Handlung dient.



Der Starttermin: Hat sich bereits mehrmals verschoben. Ursprünglich für Januar 2017 vorgesehen, wurde er im September 2016 in den Mai 2017 verschoben. Damals berief man sich auf den Wechsel an der Produzentenspitze (siehe unten). Doch wenige Monate später, am 18. Januar 2017 wurde bekannt geben, dass der Starttermin im Mai nicht gehalten werden kann. Ein neuer Termin wurde gleichzeitig aber nicht genannt! "Besser fertig als schnell fertig" soll die Serie sein... Durch die Online-Veröffentlichung hat man bei CBS mehr Flexibilität, aber wie hoch werden die Downloadzahlen (aka. die Zuschauerquote) wohl sein, wenn das Zielpublikum gerade im Sommerurlaub ist?

Quelle: imdb.com
Bryan Fuller: Ist als Produzent bereits wieder raus aus dem Spiel. Dass er Star Trek "kann" hat er bereits bewiesen als Autor für DS9 ("Empok Nor" kam aus seiner Feder) und Co-Produzent von VOY. Skuril kann er auch, wie er durch "Dead like me" und "Hannibal" bewies. Für DSC sollte er als Showrunner fungieren und hat auch die ersten zwei Scripts geschrieben. Aber auch er kann sich nicht teilen - denn zusätzlich ist er aktuell in der gleichen Rolle für die Serie American Gods unterwegs. Nach einem Buch von Neil Gaiman ist die Veröffentlichung ebenfalls im Frühjahr 2017 geplant. Die Doppelrolle war zuviel, also einigten sich Fuller und CBS im Oktober 2016 darauf, dass er nur noch als ausführender Produzent fungiert.
 Unbestätigten Gerüchten zufolge ist auch dieser Posten nur noch "ehrenhalber".


Nicholas Meyer: So beunruhigend die Kontroverse um Bryan Fuller ist, umso beruhigender ist die Mitwirkung von Nicholas Meyer an der Produktion. Der 62-jährige führte schließlich Regie bei Star Trek II - Der Fluch des Khan und Star Trek IV - Das unentdeckte Land. (Dass er am fünften Teil mitgeschrieben hat können wir ihm an dieser Stelle verzeihen, oder?) 
Meyer ist ebenfalls Produzent von DSC und einer der Autoren.



Gretchen Berg and Aaron Harberts: Sie übernhemen für Bryan Fuller. Beide haben bereits mit Fuller an "Pushing Daisies" gearbeitet. Und mit der Unterstützung von Akiva Goldsman - einem sehr erfahrenen Drehbuchschreiber und Produzenten - kann eigentlich nichts mehr schiefgehen...hoffentlich.

 
Die Darsteller: Als erste Darstellerin wurde Michelle Yeoh verpflichtet. Bekannt geworden durch Crouching Tiger, Hidden dragon kennen wir sie auch als Bondgirl in Der Morgen stirbt nie. Aber die Hauptrolle spielt sie nicht.
Quelle: imdb.com
Dafür wurde *shocking news* eine afroamerikanische Frau gefunden. Sonequa Martin-Green soll einen Lieutenant-Commander namens Rainsford spielen. Inspiration für die Rolle fand Byran Fuller in der US Astronatin Mae Jamison, wie er in einem Interview während der Comic-Con 2016 verlauten ließ.
Weitere Rollen werden von Anthony Rapp, Chris Obi, Shazad Latif, and Mary Chieffo und Doug Jones verkörpert.
Das neueste Crewmitglied ist James Frain. Seine Mitarbeit wurde zusammen mit dem erneut verschobenen Starttermin bekannt gegeben. Sein Charakter dürfte uns allen bekannt sein: Er spielt Sarek, den Vater von Spock.



Die Zeitlinie: Star Trek Discovery soll 10 Jahre vor STO spielen. Aber was genau Inahlt der Serie sein soll wissen wir noch nicht. Wir wissen nur, was es nicht wird: Es wird weder Axanar, noch Kobayashi Maru oder Sektion 31.


Drehort: Star Trek wird zum ersten Mal nicht in Hollywood gedreht. Die Produktionskosten sind bekanntermaßen in Kanada deutlich günstiger, also hat man sich für Toronto entschieden. Dass Bryan Fullers andere Serie American Gods auch in Toronto gedreht wird, dürfte während der Planungsphase in die Entscheidung eingeflossen sein. Wie bereits am Anfang des Beitrages erwähnt, ist genau heute Drehstart in den Pinewood Studios Toronto. Gedreht werden soll bis zum 7. September 2017 unter dem Codenamen "Green Harvest".


Soweit ein erster Überblick über die nächste Star Trek Serie. Mir fallen aber jetzt schon fünf weitere Themenfelder ein *dieses Raumschiffdesign, bähh*, freut euch also auf bald mehr.
Was erhofft ihr euch von DSC? Welche Story könnte die Serie eurer Meinung nach haben? Verratet es mir in den Kommentaren.



Live long and prosper
Eure Miri


Anm: Titel wurde geändert wg Verwechslungsgefahr mit der aktuellen Ausstellung in der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen.

Sonntag, 22. Januar 2017

Video zu Star Trek Discovery

Unsere ureigenste Tafelrunden-Videoblogerin Sarah Ricarda hat einen Beitrag zu neuen Star Trek Serie eingesprochen. Viel Spaß bei Kucken und freut euch schon mal auf Dienstag - dann geht unsere Blogberichterstattung auf Warpgeschwindigkeit.


LLAP