Sind wir Projektionen aus einem höherdimensionalen Raum? Nachdem in den letzten Tagen viele spannende Themen-Beiträge zu Star Trek und Dystopie geschrieben wurden, möchte ich mit einer weiteren philosophischen, ja zum Teil auch physikalischen Idee die Nervenzellen stimulieren.
Quelle: Star Trek: Voyager (VOY) S6 Nr 11. „Fair Haven“ |
Eine Serie, die über den Tellerand hinausschaut
Meine Lieblingsmomente in Star Trek sind zweifelsohne die, in denen es darum geht, über den Tellerrand der eigenen Wahrnehmung hinaus zu blicken. Beispiel wäre die Episode "Wem gehört Data?", in der die Individualrechte jeglichen Lebens, auch des künstlichen, neu diskutiert und bewertet werden. Eine weitere Folge wäre "Herkunft aus der Ferne", in der es um Meinungsfreiheit und Integration neuer Gesellschaftsvorstellungen geht. Diese gehören für mich zu den "Typisch-Star Trek" Folgen. Auch der Bell-Aufstand, der zwar eine auf den ersten Blick negative Zukunft zeichnet, aber letztendlich den Weg in eine bessere Gesellschaft, die des 24. Jahrhunderts, ebnet, fällt in diese Kategorie. Für das eigentliche Hauptthema dieses Beitrags aber wurde ich von der Episode "Das Geistervolk" aus Star Trek Voyager inspiriert. Hier geht es um die Bewohner der holografisch erzeugten irischen Kleinstadt Fair Haven. Diese werden misstrauisch, als sie die Crew der Voyager im Umgang mit der Technik des 24. Jahrhunderts beobachten. Dabei entsteht eine tiefe Skepsis, und führt dazu, dass die Voyager Crew als "Geistervolk" gesehen wird. Eine spannende Episode, die anregt, darüber nachzudenken, welche Rolle wir im Kosmos einnehmen, und stellt die Frage, ob wir möglicherweise selbst in einer Art Illusion leben, projiziert von einer Holomatrix außerhalb unseres Erkenntnisbereiches. Die menschliche Wahrnehmung stößt unweigerlich an bestimmten Punkten an ihre Grenzen, was nicht bedeutet, dass dahinter nichts mehr ist, sondern vielleicht sich hinter der Kuppel eine andere Welt befindet.
Holomatrix vs. Höhlengleichnis?
Doch wie steht es mit künstlichen Realitäten? Nach dem Höhlengleichnis von Platon befänden wir uns in einer Höhle, die von einer künstlichen Lichtquelle beleuchtet wird. Was wir als Realität bezeichnen, sind nur Schatten an der Wand. Das von unserem Standpunkt aus gesehen hinter uns liegende ist womöglich eine andere Realität, die wir nicht erfassen können. Platon spricht hier von gefangenen Menschen in einer Höhle, die Zeit ihres Lebens angekettet auf Abbilder einer Wand starren, ohne nach links, rechts oder nach hinten blicken zu können. Könnte es also sein, das sich unsere Realität an einer entfernten Grenz- (Projektions) Fläche abspielt?
Höhlengleichnis Platon, Quelle: www.die-rote-pille.blogspot.com |
Sind wir holografische Projektionen?
Aus heutiger Sicht betrachtet sehen wir Dinge als fix, meist sind sie aber nur ein Abbild unserer Reflexion oder eine Manifestation des gesellschaftlichen Denkens. Oft glauben wir alles Unfassbare wäre irreal und entspränge unserer Fantasie. Allerdings, wenn eine Idee gedacht werden kann, hat sie im Kern einen wahren Ursprung - Wie ein Programmcode, der noch nicht in einer Anwendung implementiert wurde. Wie müssten sich also holografisch erzeugte Figuren fühlen, die plötzlich von einer Realität erfahren, die außerhalb ihrer wahrgenommen Welt existiert? Womöglich skeptisch, wenn nicht sogar aggressiv. So, als würde einem der Teppich unter den Füßen weggezogen - das bisherige Fundament, auf dem alles Denken und das bisherige Leben aufbaute und sich orientierte, bricht in sich zusammen. Eine interessante Frage stellt sich während der Episode Geistervolk: Kann man überhaupt ein Hologramm lieben? Sind Beziehungen und Emotionen zu künstlichen Personen real? Der Holo-Doc sagt in dieser Folge zu Captain Janeway, als sie begann sich in einen holografischen Barkeeper zu verlieben:
„Photonen und Kraftfelder, Fleisch und Blut, es ist alles das selbe, solange ihre Gefühle real sind. Er (Michael Sullivan) reißt einen Witz, Sie lachen - ist das eine Illusion? Es sagt etwas, worüber Sie nachdenken - spielt da die Ausrichtung seiner Moleküle eine Rolle?"
Was ist also real, die Information oder das Physische, oder beides? Eine verlockende philosophische Gedankenstraße.
Das Holografische Prinzip erklärt mit Hilfe von Schwarzen Löchern
Nun haben Forscher eine neue Theorie entwickelt, die das Universum beschreiben soll. Die Wissenschaft spricht hier von dem Holografischen Prinzip. Unser Universum existiert wie ein uns bekanntes Hologramm, bestehend aus dreidimensionalen Informationen auf einer zweidimensionalen Fläche. Ausgangspunkt sind hier Schwarze Löcher. Forscher nehmen an, dass dreidimensionale Objekte, die in einem Schwarzes Loch verschwinden nicht zerstört, sondern kopiert werden. Die Informationen dieser Objekte werden auf der Oberfläche des Schwarzen Loches gespeichert. Es entstehen hierbei Duplikate, deren dreidimensionale Versionen zwar zerstört, aber in zweidimensionaler Form an der Oberfläche archiviert werden. Sprich: Alles, was in ein Schwarzes Loch fällt, wird als Information an seiner Oberfläche abgespeichert. So kann theoretisch unser gesamtes Universum an seinem Rand als Information dargestellt werden, die auf einer zweidimensionalen Ebene gespeichert sind.
In anderen Worten:
Dass, was wir erleben, könnte eine holografische Realität sein und als Informationscode abgerufen werden. Auf der Erde finden wir diese Methode in unseren Computern. Doch lassen wir folgendes Video für sich sprechen, hier wird das Prinzip innerhalb von fünf Minuten erklärt.
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Link zum Thema:
Holografisches Prinzip