Gerade eben hat die letzte große
Convention mit dem etwas sperrigen Titel Trekgatetoyourstar ihre Tore
geschlossen, da wird die hiesige Fanszene von einem wahren
Paukenschlag aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt.
Über StarTrek.com verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer: Am Freitag den 21. Februar bis zum Sonntag den 23. Februar 2014 wird auf dem Messegelände in Frankfurt am Main eine Star-Trek-Convention unter der Bezeichnung "Destination Star Trek Germany" stattfinden. Hinter dem Projekt stehen die selben Veranstalter, die mit einem ähnlich klingenden Projekt in der britischen Hauptstadt London vor einiger Zeit alle Captains in einem Raum versammelten und damit einige Erfolge einfahren konnten.
Über StarTrek.com verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer: Am Freitag den 21. Februar bis zum Sonntag den 23. Februar 2014 wird auf dem Messegelände in Frankfurt am Main eine Star-Trek-Convention unter der Bezeichnung "Destination Star Trek Germany" stattfinden. Hinter dem Projekt stehen die selben Veranstalter, die mit einem ähnlich klingenden Projekt in der britischen Hauptstadt London vor einiger Zeit alle Captains in einem Raum versammelten und damit einige Erfolge einfahren konnten.
In diesem Zusammenhang kann man sich
schon fragen, ob Deutschland überhaupt das Potential für gleich
drei entsprechende Veranstaltungen bietet. Immerhin hat der
FedCon-Veranstalter Dirk Bartholomä seine in diesem Jahr geplante
'GalaxyCon' ob des angeblich geringen Faninteresses bereits verworfen
(die Tafelrunde berichtete). Und nun plötzlich noch eine
Veranstaltung, die den ohnehin kargen Boden weiter abzugrasen
versucht?
Die Antwort auf diese Frage erschließt
sich erst auf den zweiten Blick. Spätestens seit der offiziellen
Abkehr des mittlerweile nicht mehr existenten 'Offiziellen Star Trek
Fanclubs' (OSTFC) und dessen Neudefinierung als 'FedCon Geeks' wurde
der Konflikt zwischen den Rechteinhabern wie Paramount und CBS, die
an dem Interesse der Fans mitverdienen wollen, und den
FedCon-Betreibern, die trotz eines großen Anteils an
Star-Trek-Schauspielern am Potential der Franchise zweifelten, immer
offensichtlicher (die Tafelrunde berichtete). Schaut man auf die Partner hinter der Website, die sich der
kommenden "Destination" widmet, findet man wohl aus genau
diesem Grund auch den Filmriesen Paramount in vorderster Front
gelistet. Oder, um es einmal gradheraus zu formulieren: Da lässt ein
großer Konzern seine Muskeln spielen, um dem kleineren, aber
ungleich vorlauteren Konkurrenten das Wasser abzugraben.
Tatsächlich könnte genau das von
Erfolg gesegnet werden. Veranstaltungen wie die 'Trekgatetoyourstar'
haben erst kürzlich gezeigt, welcher Charme der FedCon mit der
zunehmenden Professionalisierung abhanden gekommen ist. Zudem
orientieren sich die Veranstalter an den gesetzten Standards und
schaffen es locker, mit ihren Tickets (ab 59€ für drei Tage), die
Preise der FedCon aus dem Stand zu unterbieten. Zudem hat man mit dem
hessischen Standort Frankfurt eine geografisch ansprechendere Lösung
als das Ruhrgebiet in petto und Angebote an Fanclubs, sich mit einem
eigenen Stand zu präsentieren, lassen durchaus die Vermutung zu,
dass man auch in puncto Kundenfreundlichkeit den nicht gerade als Musterbeispiel bekannten Dirk Bartholomä Paroli zu bieten gedenkt.
Vielleicht belebt die Konkurrenz ja das
Geschäft. Vielleicht überdenken die FedCon-Macher ja ob des neu
entstandenen Nebenbuhlers ihren bislang auf einer Monopolstellung
basierenden, zuweilen sehr ruppigen Umgang mit den Fans. Vielleicht
können ja alle drei Conventions nebeneinander existieren, zumal sie
sich geschickt über das Jahr verteilen.
Doch ein anderes Szenario scheint
wahrscheinlicher. Die FedCon wird aus ihren Fehlern nicht lernen,
Paramount den längeren Atem haben und am Ende fehlt schließlich
allen genannten Fantreffen das Publikum, das die wirtschaftliche
Basis bilden sollte. Nicht abwegig scheint sogar der Gedanke, dass
der nationalen Convention-Landschaft der finale Todesstoß versetzt
wird, weil am Ende deutlich wird, dass die verhältnismäßig große
Anzahl von entsprechenden Veranstaltungen auf einer mit heißer Luft
gefüllten Blase beruht.
Aber eines nach dem anderen, denn so
schnell schießen die Preußen nicht, wie man in unserer Gegend sagt.
Zunächst ist die "Destination" in der Bringschuld.
Anhand einiger Berichte aus London, der äußerst dürftigen
Übersetzung der Website und der Tatsache, dass die ersten Stargäste
erst ab dem 9. Oktober angekündigt werden, bleibt abzuwarten, ob
dieses Ereignis nur ein Strohfeuer bleibt, oder tatsächlich über
die Qualität verfügt, an den bestehenden Verhältnissen zu ruckeln.
Die Tafelrunde wird jedenfalls mal einen Blick auf diese neue
Veranstaltung werfen und berichten, ob es sich um einen
beeindruckenden Kometen am Convention-Himmel handelt, oder um eine
weitere Sternschnuppe, die in der hiesigen Atmosphäre schnell
verglüht.