Nein, die Überschrift dieses Artikels habe ich mir nicht ausgedacht - die gibt es wirklich, und zwar als Werbeslogan. Leider handelt es sich bei diesem Kirk dabei weder um den weltbekannten Captain noch um einen Klon oder Androiden desselben für den eigenen Hausgebrauch, sondern um ein Computerprogramm: “Managen Sie all Ihre Druck- und Kopiersysteme und alle damit verbundenen Prozesse mit dem eigens von TA Triumph-Adler entwickelten webbasierten Asset- und System-Management-Programm TA Cockpit®.” Aha. Wenigstens dem Technobabbel bleibt die Beschreibung damit treu.
Sie möchten noch mehr Service?
Dann ist Kirk für Sie das Richtige.
Aber halt, da war doch noch was? Richtig, das Logo! Ja, “Kirk” hat auch sein eigenes Logo, obwohl ich bezweifle, dass die Klingonen mit der Zweckentfremdung ihres Reichsemblems einverstanden wären. Dabei ist Kirk doch laut der Webseite "ein Ansprechpartner, der wirklich versteht, was Service ist, und der Ihnen hilft, Zeit, Geld und Nerven zu sparen".
Quelle: http://en.memory-alpha.org/wiki/Klingon_Empire
Hier geht es zur Webseite von Kirk:
http://www.triumph-adler.de/C125713A00471CCE/direct/kirk
Dienstag, 21. Februar 2012
Freitag, 17. Februar 2012
No Faith of the Heart
In wohl kaum einer amerikanischen Sitcom gibt es mehr Anspielungen auf Star Trek als in der CBS-Produktion "The Big Bang Theory". Daher verwundert es auch nicht weiter, dass selbst trekmovie.com unmittelbar nach der Ausstrahlung genauestens berichtet, in welcher Form dem Erbe Gene Roddenberrys dieses Mal gehuldigt wurde.
Und gestern Nacht war es auch wieder so weit: Neben einer weiteren Referenz auf "Spock,Lizard, Scissor, Paper, Rock" schlägt Sheldon Cooper, zu einem Duell um ein neues Büro animiert, folgendes vor:
Natürlich kann man sich darüber freuen, dass Sheldon so vielen verschiedenen Star-Trek-Serien die Ehre erweist, aber fehlt da nicht noch was?
Es liegt ja auf der Hand, dass Sheldon Cooper TAS (man muß den Trickfilm-Ableger ja auch nicht unbedingt als 'echte' Serie ansehen) ausspart, aber warum ist 'Enterprise' nicht Teil seiner Vorschläge? Mag Sheldon die bislang letzte Serie nicht?
Plausibler wäre für mich, dass es dem Sender, der dereinst die Verantwortung für die Absetzung von 'Enterprise' trug, schlichtweg zu heikel war, an dieses dunkle Kapitel der eigenen Ausstrahlungsgeschichte zu erinnern. Immerhin ist "Big Bang Theory" eines der Serien-Zugpferde der Anstalt (mit hohen Zuschauerzahlen, Emmys, Golden Globes etc. gesegnet) und auch wenn man sich gern mit der Nähe zu Nerds und ihren Vorlieben schmückt (solange sich dies gut verkaufen lässt) und in Folgen wie "The Large Hadron Collision" oder "The Staircase Implementation" hämisch darauf herumreitet, dass FOX so ein tolles Konzept wie 'Firefly' einfach eingestampft hat, ist man nicht bereit einzugestehen, sich selbst durch umstrittene Absetzungen für einen erhobenen Zeigefinger disqualifiziert zu haben.
Aus diesem Grund wird wohl auch weiterhin 'Enterprise' die einzige Star-Trek-Serie neben TAS bleiben, die keinerlei Erwähnung innerhalb der "Big Bang Theory" erhalten wird, denn schweigt man sich über die erste Serie abgesehen von TOS (ebenfalls von CBS gecancelt) aus, die vor Ablauf der üblichen sieben Staffeln beendet wurde, muss man nämlich auch keine sarkastischen Kommentare auf den Sender geben, der die eigene Sendung produziert; sprich:
Man beißt nicht die Hand, die einen füttert.
Und gestern Nacht war es auch wieder so weit: Neben einer weiteren Referenz auf "Spock,Lizard, Scissor, Paper, Rock" schlägt Sheldon Cooper, zu einem Duell um ein neues Büro animiert, folgendes vor:
Natürlich kann man sich darüber freuen, dass Sheldon so vielen verschiedenen Star-Trek-Serien die Ehre erweist, aber fehlt da nicht noch was?
Es liegt ja auf der Hand, dass Sheldon Cooper TAS (man muß den Trickfilm-Ableger ja auch nicht unbedingt als 'echte' Serie ansehen) ausspart, aber warum ist 'Enterprise' nicht Teil seiner Vorschläge? Mag Sheldon die bislang letzte Serie nicht?
Plausibler wäre für mich, dass es dem Sender, der dereinst die Verantwortung für die Absetzung von 'Enterprise' trug, schlichtweg zu heikel war, an dieses dunkle Kapitel der eigenen Ausstrahlungsgeschichte zu erinnern. Immerhin ist "Big Bang Theory" eines der Serien-Zugpferde der Anstalt (mit hohen Zuschauerzahlen, Emmys, Golden Globes etc. gesegnet) und auch wenn man sich gern mit der Nähe zu Nerds und ihren Vorlieben schmückt (solange sich dies gut verkaufen lässt) und in Folgen wie "The Large Hadron Collision" oder "The Staircase Implementation" hämisch darauf herumreitet, dass FOX so ein tolles Konzept wie 'Firefly' einfach eingestampft hat, ist man nicht bereit einzugestehen, sich selbst durch umstrittene Absetzungen für einen erhobenen Zeigefinger disqualifiziert zu haben.
Aus diesem Grund wird wohl auch weiterhin 'Enterprise' die einzige Star-Trek-Serie neben TAS bleiben, die keinerlei Erwähnung innerhalb der "Big Bang Theory" erhalten wird, denn schweigt man sich über die erste Serie abgesehen von TOS (ebenfalls von CBS gecancelt) aus, die vor Ablauf der üblichen sieben Staffeln beendet wurde, muss man nämlich auch keine sarkastischen Kommentare auf den Sender geben, der die eigene Sendung produziert; sprich:
Man beißt nicht die Hand, die einen füttert.
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Dienstag, 14. Februar 2012
Assimilation² oder Abzocke² - Turons Senf zum Who/Trek Crossover
Da dieses Comic noch nicht erschienen ist, habe ich es mal hier statt auf meinem Block angesprochen.
Das Star-Trek-Universum hat viele Facetten. Und viele Fans. Viele verschiedene Fans, die verschiedene Dinge mögen.
Die einen sympathisieren beispielsweise am meisten mit der klassischen Serie, die einen Meilenstein in der Fernseh- und Science-Fiction-Geschichte bildet. Andere bevorzugen "Das nächste Jahrhundert", mit dem sie aufgewachsen sind. Wiederum andere sind fasziniert vom Kriegsgeplänkel oder Seifenopercharakter in "Deep Space Nine", während merkwürdigerweise das Gros der weiblichen Fans "Voyager" zu bevorzugen scheint.
Nur ein unerschütterlicher Haufen besonders hartnäckiger Fans zählt hingegen 'Enterprise' zu seinen Favoriten.
Was nach den ersten beiden vergleichsweise drögen Staffeln nachvollziehbar erscheint, verliert jedoch ab der dritten, endgültig aber mit der vierten Staffel an Gewicht, denn ab diesem Zeitpunkt begann die Serie tatsächlich, Fahrt aufzunehmen. Augments, Spiegeluniversum und Augment-Klingonen!
Direkt schade, dass 'Enterprise' unmittelbar danach abgesetzt wurde.
Schließlich bargen die Pläne für die fünfte Staffel, die im Jahr 2005 gedreht worden wäre, einiges an Potential:
Die Frühgeschichte der Föderation und der Weg in den Krieg zwischen Erde und dem Romulanischen Sternenimperium sollten genauso skizziert werden wie ein erster Kontakt mit den aus TAS mehr oder weniger bekannten Kzinti.
Personen wie die Borg-Königin oder Flint sollten genauso ausgebaut werden wie serieneigene Charaktere wie der "Future Guy" oder Shran (der sogar in die Brückencrew integriert werden sollte).
Am abenteuerlichsten war allerdings ein Vorschlag von Russell Davies, einem walisischen Produzenten, der zu dieser Zeit mit der Neuauflage eines britischen Serienklassikers beschäftigt war: Doctor Who.
Davies schlug ein Crossover zwischen beiden Serien vor, das auch bei den Produzenten in den USA auf offene Ohren stieß:
" [...] back in 2004, a Doctor Who/Star Trek crossover was seriously on their list of plans, until 'Enterprise' was axed."
Meine (zugegebenerweise recht freie) Übersetzung:
"[...] damals, im Jahr 2004, spielte ein Doctor Who/ Star Trek Crossover eine ernsthafte Rolle in ihrer Planung, bis Enterprise schließlich doch abgesetzt wurde."
Eine solche Zusammenarbeit wäre durchaus von beiderseitigem Nutzen gewesen. Die junge Neuauflage der britischen Kultserie hätte genauso von der Publicity auf dem US-Fernsehmarkt profitieren können, wie die vom Damoklesschwert der niedrigen Einschaltquoten bedrohte Serie.
Doch Pustekuchen!
Zu diesem mutigen Gemeinschaftsprojekt ist es auf der Leinwand nie gekommen.
Doch sieben Jahre später schickt sich ein Comic etwas verspätet an, diesen Missstand zu korrigieren:
Bildquelle: bleedingcool.com
Natürlich bleiben da widerwillige Wortmeldungen aus den diversen und so verschiedenen Star-Trek-Lagern nicht aus. Auf den Kommentaren bei trekmovie, verschiedenen Facebookseiten oder Trek bbs kann man abwechselnd lesen, dass statt TNG die klassische Serie oder Deep Space Nine viel besser geeignet gewesen wären, um den Rahmen für dieses Gastspiel der besonderen Art zu bieten.
Andere vergleichen das mutige Werk als eine ebenso wertvolle Kombination wie die von Lachs mit Erdnussbutter (trekmovie Beitrag I, Kommentar #65), Fischstäbchen mit Vanillesoße (trekmovie Beitrag I, Kommentar #80, allerdings müsste es korrekt "fish fingers" statt "fish sticks and custard" heißen) oder Bier mit Wein (trekmovie Beitrag II, Kommentar #41).
Dabei sind solche "Kreuzungen" keine Erfindung aus dem Nichts. Bereits seit 1982 gibt es einen inoffiziellen Doctor-Who-Roman, der beide Universen zusammenführte. Nicht zu vergessen sind auch die Comics, in denen Star Trek eine Symbiose mit der 'Legion of Superheroes' oder den X-Men einging.
Bildquelle: memory-alpha.org
Andere viel kritisierte Aspekte des Comics sind in meinen Augen aber nur logisch und konsequent.
So werden die Cybermen neben die Borg gestellt - ein Eindruck, der sich mir ohnehin in der Episode "Army of Ghosts" aufdrängte. Eine nette Geste, zumal die Cybermen bereits zweiundzwanzig Jahre vor den Borg im Schwarz-Weiß-Fernsehen zu sehen waren und damit die Ursprungsidee wohl eher diesseits des großen Teiches zu suchen ist.
Ein weiterer häufiger Kritikpunkt, nämlich die Auswahl TNGs als Handlungsort, ist ebenfalls nur logisch, denn als die erste Doktor-Who-Serie 1989 eingestellt wurde, hatte die Neuauflage von Star Trek auch im britischen Fernsehen bewiesen, dass sie längst neue Standards für Science Fiction gesetzt hatte. Auf der Insel erfreute sich die runderneuerte Star-Trek-Serie großer Beliebtheit, wie man etwa im Interview mit Noel Clarke erahnen kann, der mittlerweile in beiden Franchises seinen Platz gefunden hat.
Doch während Star Trek es in der Folgezeit versäumte, sich entscheidend weiterzuentwickeln (in den verschiedenen Serien gleichbleibende Konzepte, die gleichen Produzenten, zu oft die selben Ideen), gelang mit der 2005er Neuauflage von Doctor Who nicht nur ein fulminanter Neustart, sondern auch ein von cleveren, aufeinander aufbauenden Geschichten am Leben gehaltenes modernes und spannendes Format.
Eine Rückbesinnung auf TNG ist daher eher als Geste zu verstehen; ein respektvoller "tip of the hat", wie Briten zu sagen pflegen.
Darüber hinaus ist "Assimilation²" nicht nur, wie in den Kommentaren gern behauptet wird, eine fixe Idee, die der Anhäufung von Bargeld dienen soll, denn der verantwortliche Comicbuchverlag IDW ist langjähriger Inhaber der sicherlich nicht gerade für ein Apfel und ein Ei verhökerten Rechte für Star Trek und Doctor Who. Außerdem hat er mit den Gebrüdern Tipton ein bewährtes Team von Storyschreibern, die an diesem Projekt ebenfalls mitbeteiligt sind. David und Scott glänzen zudem vor allem dann, wenn sie in der Lage sind, etwas außerhalb des normalen Star-Trek-Universums tätig zu werden - nicht von ungefähr war das im fiesen Parallel-Universum angelegte "Spiegelbilder" ihre bislang beste Arbeit.
Damit sind wir allerdings auch schon bei den Gegenargumenten angekommen, denn die Tiptons haben nicht nur gute Arbeiten abgeliefert. "Countdown", "Tor zur Apokalypse" oder "Spock" waren nicht unbedingt die größten Machwerke aus der Feder Tiptons und es bleibt nur zu hoffen, dass ihnen die Gratwanderung gelingt, ein Comic zu schaffen, in dem die TNG-Crew gleichberechtigt neben einem so präsenten Charakter wie dem Doktor stehen kann. Immerhin suggeriert das Cover bereits jetzt, dass es ein Who-Abenteuer wird, in dem Star Trek nichts weiter als ein nettes Setting ist.
Zudem hat es im Who-niverse bereits mehrere Anspielungen auf Star Trek gegeben, die letztere Franchise eindeutig als fiktional brandmarkten ("Empty Child", "Closing Time" oder "The God Complex") - ein Umstand, der nicht gerade dafür spricht, dass beide Welten so einfach miteinander verbunden werden können.
Bildquelle: eigens erstellter Screenshot
Am schlimmsten wiegt jedoch, dass Matt Smith den Doktor verkörpert, der auf die Enterprise-D reisen wird. Es trifft nicht von ungefähr den allgemeinen Konsens, dass der zehnte Doktor, verkörpert von Neil, ähm David Tennant, die bessere Wahl gewesen wäre, zumal er bereits mit Patrick Stewart für eine BBC-Adaption von "Hamlet" zu sehen war.
Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass auch Cross Cult trotz der mangelhaften Absatzzahlen bei Star-Trek-Comic-Verkäufen dieses besondere Crossover dem Deutschen Leser zugänglich macht, denn die gleichen Argumente, die bereits 2005 CBS zu einer Kooperation mit der BBC hätten bewegen sollen, kann man auch hierzulande nicht von der Hand weisen:
Doctor Who entstaubt das träge Star Trek ein wenig, während Star Trek im Gegenzug der zu Unrecht noch immer als schrullig verschrienen britischen Serie wohlverdientes internationales Flair zukommen lässt. Es könnte ein Comic-Highlight werden, das mehrere potentielle Käuferschichten anspricht. Ein Comic - also keinen Kanon, den man auf Teufel-komm-raus vor Unreinheiten bewahren muss.
Das Star-Trek-Universum hat viele Facetten. Und viele Fans. Viele verschiedene Fans, die verschiedene Dinge mögen.
Die einen sympathisieren beispielsweise am meisten mit der klassischen Serie, die einen Meilenstein in der Fernseh- und Science-Fiction-Geschichte bildet. Andere bevorzugen "Das nächste Jahrhundert", mit dem sie aufgewachsen sind. Wiederum andere sind fasziniert vom Kriegsgeplänkel oder Seifenopercharakter in "Deep Space Nine", während merkwürdigerweise das Gros der weiblichen Fans "Voyager" zu bevorzugen scheint.
Nur ein unerschütterlicher Haufen besonders hartnäckiger Fans zählt hingegen 'Enterprise' zu seinen Favoriten.
Was nach den ersten beiden vergleichsweise drögen Staffeln nachvollziehbar erscheint, verliert jedoch ab der dritten, endgültig aber mit der vierten Staffel an Gewicht, denn ab diesem Zeitpunkt begann die Serie tatsächlich, Fahrt aufzunehmen. Augments, Spiegeluniversum und Augment-Klingonen!
Direkt schade, dass 'Enterprise' unmittelbar danach abgesetzt wurde.
Schließlich bargen die Pläne für die fünfte Staffel, die im Jahr 2005 gedreht worden wäre, einiges an Potential:
Die Frühgeschichte der Föderation und der Weg in den Krieg zwischen Erde und dem Romulanischen Sternenimperium sollten genauso skizziert werden wie ein erster Kontakt mit den aus TAS mehr oder weniger bekannten Kzinti.
Personen wie die Borg-Königin oder Flint sollten genauso ausgebaut werden wie serieneigene Charaktere wie der "Future Guy" oder Shran (der sogar in die Brückencrew integriert werden sollte).
Am abenteuerlichsten war allerdings ein Vorschlag von Russell Davies, einem walisischen Produzenten, der zu dieser Zeit mit der Neuauflage eines britischen Serienklassikers beschäftigt war: Doctor Who.
Davies schlug ein Crossover zwischen beiden Serien vor, das auch bei den Produzenten in den USA auf offene Ohren stieß:
" [...] back in 2004, a Doctor Who/Star Trek crossover was seriously on their list of plans, until 'Enterprise' was axed."
Meine (zugegebenerweise recht freie) Übersetzung:
"[...] damals, im Jahr 2004, spielte ein Doctor Who/ Star Trek Crossover eine ernsthafte Rolle in ihrer Planung, bis Enterprise schließlich doch abgesetzt wurde."
Eine solche Zusammenarbeit wäre durchaus von beiderseitigem Nutzen gewesen. Die junge Neuauflage der britischen Kultserie hätte genauso von der Publicity auf dem US-Fernsehmarkt profitieren können, wie die vom Damoklesschwert der niedrigen Einschaltquoten bedrohte Serie.
Doch Pustekuchen!
Zu diesem mutigen Gemeinschaftsprojekt ist es auf der Leinwand nie gekommen.
Doch sieben Jahre später schickt sich ein Comic etwas verspätet an, diesen Missstand zu korrigieren:
Bildquelle: bleedingcool.com
Natürlich bleiben da widerwillige Wortmeldungen aus den diversen und so verschiedenen Star-Trek-Lagern nicht aus. Auf den Kommentaren bei trekmovie, verschiedenen Facebookseiten oder Trek bbs kann man abwechselnd lesen, dass statt TNG die klassische Serie oder Deep Space Nine viel besser geeignet gewesen wären, um den Rahmen für dieses Gastspiel der besonderen Art zu bieten.
Andere vergleichen das mutige Werk als eine ebenso wertvolle Kombination wie die von Lachs mit Erdnussbutter (trekmovie Beitrag I, Kommentar #65), Fischstäbchen mit Vanillesoße (trekmovie Beitrag I, Kommentar #80, allerdings müsste es korrekt "fish fingers" statt "fish sticks and custard" heißen) oder Bier mit Wein (trekmovie Beitrag II, Kommentar #41).
Dabei sind solche "Kreuzungen" keine Erfindung aus dem Nichts. Bereits seit 1982 gibt es einen inoffiziellen Doctor-Who-Roman, der beide Universen zusammenführte. Nicht zu vergessen sind auch die Comics, in denen Star Trek eine Symbiose mit der 'Legion of Superheroes' oder den X-Men einging.
Bildquelle: memory-alpha.org
Andere viel kritisierte Aspekte des Comics sind in meinen Augen aber nur logisch und konsequent.
So werden die Cybermen neben die Borg gestellt - ein Eindruck, der sich mir ohnehin in der Episode "Army of Ghosts" aufdrängte. Eine nette Geste, zumal die Cybermen bereits zweiundzwanzig Jahre vor den Borg im Schwarz-Weiß-Fernsehen zu sehen waren und damit die Ursprungsidee wohl eher diesseits des großen Teiches zu suchen ist.
Ein weiterer häufiger Kritikpunkt, nämlich die Auswahl TNGs als Handlungsort, ist ebenfalls nur logisch, denn als die erste Doktor-Who-Serie 1989 eingestellt wurde, hatte die Neuauflage von Star Trek auch im britischen Fernsehen bewiesen, dass sie längst neue Standards für Science Fiction gesetzt hatte. Auf der Insel erfreute sich die runderneuerte Star-Trek-Serie großer Beliebtheit, wie man etwa im Interview mit Noel Clarke erahnen kann, der mittlerweile in beiden Franchises seinen Platz gefunden hat.
Doch während Star Trek es in der Folgezeit versäumte, sich entscheidend weiterzuentwickeln (in den verschiedenen Serien gleichbleibende Konzepte, die gleichen Produzenten, zu oft die selben Ideen), gelang mit der 2005er Neuauflage von Doctor Who nicht nur ein fulminanter Neustart, sondern auch ein von cleveren, aufeinander aufbauenden Geschichten am Leben gehaltenes modernes und spannendes Format.
Eine Rückbesinnung auf TNG ist daher eher als Geste zu verstehen; ein respektvoller "tip of the hat", wie Briten zu sagen pflegen.
Darüber hinaus ist "Assimilation²" nicht nur, wie in den Kommentaren gern behauptet wird, eine fixe Idee, die der Anhäufung von Bargeld dienen soll, denn der verantwortliche Comicbuchverlag IDW ist langjähriger Inhaber der sicherlich nicht gerade für ein Apfel und ein Ei verhökerten Rechte für Star Trek und Doctor Who. Außerdem hat er mit den Gebrüdern Tipton ein bewährtes Team von Storyschreibern, die an diesem Projekt ebenfalls mitbeteiligt sind. David und Scott glänzen zudem vor allem dann, wenn sie in der Lage sind, etwas außerhalb des normalen Star-Trek-Universums tätig zu werden - nicht von ungefähr war das im fiesen Parallel-Universum angelegte "Spiegelbilder" ihre bislang beste Arbeit.
Damit sind wir allerdings auch schon bei den Gegenargumenten angekommen, denn die Tiptons haben nicht nur gute Arbeiten abgeliefert. "Countdown", "Tor zur Apokalypse" oder "Spock" waren nicht unbedingt die größten Machwerke aus der Feder Tiptons und es bleibt nur zu hoffen, dass ihnen die Gratwanderung gelingt, ein Comic zu schaffen, in dem die TNG-Crew gleichberechtigt neben einem so präsenten Charakter wie dem Doktor stehen kann. Immerhin suggeriert das Cover bereits jetzt, dass es ein Who-Abenteuer wird, in dem Star Trek nichts weiter als ein nettes Setting ist.
Zudem hat es im Who-niverse bereits mehrere Anspielungen auf Star Trek gegeben, die letztere Franchise eindeutig als fiktional brandmarkten ("Empty Child", "Closing Time" oder "The God Complex") - ein Umstand, der nicht gerade dafür spricht, dass beide Welten so einfach miteinander verbunden werden können.
Bildquelle: eigens erstellter Screenshot
Am schlimmsten wiegt jedoch, dass Matt Smith den Doktor verkörpert, der auf die Enterprise-D reisen wird. Es trifft nicht von ungefähr den allgemeinen Konsens, dass der zehnte Doktor, verkörpert von Neil, ähm David Tennant, die bessere Wahl gewesen wäre, zumal er bereits mit Patrick Stewart für eine BBC-Adaption von "Hamlet" zu sehen war.
Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass auch Cross Cult trotz der mangelhaften Absatzzahlen bei Star-Trek-Comic-Verkäufen dieses besondere Crossover dem Deutschen Leser zugänglich macht, denn die gleichen Argumente, die bereits 2005 CBS zu einer Kooperation mit der BBC hätten bewegen sollen, kann man auch hierzulande nicht von der Hand weisen:
Doctor Who entstaubt das träge Star Trek ein wenig, während Star Trek im Gegenzug der zu Unrecht noch immer als schrullig verschrienen britischen Serie wohlverdientes internationales Flair zukommen lässt. Es könnte ein Comic-Highlight werden, das mehrere potentielle Käuferschichten anspricht. Ein Comic - also keinen Kanon, den man auf Teufel-komm-raus vor Unreinheiten bewahren muss.
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