Posts mit dem Label Martin Netter werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Martin Netter werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 26. Februar 2014

Star Trek Mainhattan - die Convention der Superlative?

Jetzt sind ein paar Tage ins Land gegangen, die Crew der Star Trek Tafelrunde ist zurück von ihrer Außenmission ins Finanzherz dieser Republik, und nach dem Consenf von Turon und Rok muss ich natürlich auch noch ein wenig ablästern! Doch halt, nicht wirklich lästern, eher bewundernd und ernüchtert zugleich berichten! Ja, man kommt sich schon ein wenig schizophren vor, zwei so gegensätzliche Gefühle in der Brust vereint... Doch der Reihe nach!

Die Anreise
Frankfurt liegt relativ mittig in diesem Land und anders als die üblichen Conventionorte (Bonn, Dusseldoof) aus fast allen Richtungen gut zu erreichen (sieht man mal von Schleswig-Holstein und Meckpom ab). Aber selbst für uns Randslawen war die Anreise mit knapp 5 Stunden (entspannter) Autofahrt kürzer als sonst bei einer Reise zu einer Star-Trek-Convention. Und da gibt es ja auch noch das Flugzeug und die gute alte Bahn; beide Verkehrsmittel versprechen je nach Buchung eine kostengünstige und vor allem schnelle Anreise, wie zwei unserer Tafelrundenmitglieder sicher bestätigen werden.

Die Location
Mitten im Zentrum Frankfurts, umgeben von mehr oder weniger preiswerten Hotels!  Hinzu kommt, was hier schon erwähnt wurde: Die Halle war wie geschaffen für eine SciFi-Convention-futuristischer geht nicht!

Das Personal
...war die Überraschung überhaupt! So viel nettes, freundliches und fremdländisch sprechendes  Personal hab ich noch nie bei einer Convention erlebt...und ich war schon auf einigen, ähm, (Fed)Cons. Da kann man sich einiges abschauen, genau wie bei der Organisation des Ganzen...

Die Organisation
Verwundert hatte ich mich im Vorfeld gefragt, was diese ganze Ticketbestellung in dieser Form sollte, denn das kannte ich als FedCon-Gänger bisher nicht - da kauft man vorher ein Ticket seiner Wahl und Rabatt bekommt man auf - pardon - bekam man auf die Mitgliedschaft im einstmals größten deutschen Star Trek Fanclub, dem OSTFC. (Ich vermute, dass man als GEEK-Abonnent immernoch diesen Rabatt von zehn Euronen bekommen kann, aber das nur am Rande.)
Gut, also nach einigen Bezahlschwierigkeiten (leider nur mit Visa oder Mastercard) erhielt man dann kurz vor Conbeginn eine Mail mit gaaanz viel Anhang und da waren dann sämtliche gebuchten Tickets drin zum Ausdrucken. Ein Star-Trek-Fan wie ich hatte natürlich viele Fototermine, weil einige der Gaststars entweder noch nie oder schon lange nicht mehr in unserem Land zugegen waren.
Die Genialität dieses anfangs eigenwillig anmutenden Bestellprozederes erschloss sich mir dann bei den Fototerminen. Einfach den Ausdruck an den Scanner eines dieser netten Ordermenschen halten und in Minutenschnelle stand man neben dem Star, lächelte, sagte ein paar nette Worte und schon konnte man das Ergebnis dieses Fotoshoots in den Händen halten - und das Ganze auch noch in absoluter Top-Qualität! Hey, und diese Leute schrien einen nichtmal an, wie es leider auf der FedCon üblich geworden ist.

Die Stars
Da fällt mir nur das Wort "Großartig" ein! Solch eine Star-Trek-Star-Dichte habe ich persönlich noch nie erlebt, und wer war da nicht alles dabei! Ich will hier nicht wiederholen, was meine geschätzten mitreisenden Tafelrundenfreunde schon geschrieben haben, aber eines möchte ich doch zu den Stars erwähnen! Die Enterprise Blues Band - feine Leute mit einem Sinn für Blues! Da macht die Party Spaß; mit Grauen denke ich da an vergangene Conventions mit Kiss-Imitatoren oder Ähnlichem.
Mein Highlight war übrigens auch das Transwarpen von Suzie Plakson zu K'Ehleyr und natürlich stellt Mr. Danny Tiberius Shatner immer wieder einen Gänsehautmoment dar! Unser Rok ist da wohl dicht am Herzinfarkt vorbeigeschrammt... Verständlich, wie ich finde!

Die Ausgangsvorlage: Suzie Plakson
Das Endprodukt: K'Ehleyr
Die Atmosphäre
Wer jetzt noch nicht weiß wie es sich im Inneren eines Borgvehikels anfühlt, der sollte die Messehallen in Frankfurt aufsuchen! Erschreckend kalt wirkte das Ganze (damit meine ich nicht die Temperatur, denn die war auf angenehme 39,1 ° Celsius eingestellt und sicher war die Luftfeuchtigkeit nicht weit vom Durchschnitt von 92% entfernt) - typisch Borg halt! An dieser Stelle möchte ich aber doch sagen: Widerstand ist nicht zwecklos. Ob es nur an der deutschen Mentalität liegt kann ich nicht sagen, aber mir persönlich hat der Kuschelfaktor auch gefehlt! Sei es, dass die viel zu kleine Entspannungsarea mit sagenhaften neun Tischen (in Zahlen: 9) bei "10.000 Besuchern", nun sagen wir, ein wenig unterpräsentiert war, oder die sterilen schwarzen Aufsteller, die die riesige Halle in kleine Gebiete aufteilen sollten - es gelang wirklich nicht. Es blieb erschlagend und zusammen mit der düsteren Atmosphäre (kein Tageslicht außer auf der Raucherterasse, die war dafür um so größer) schien die Location äußerst gewöhnungsbedürftig!


Trotzdem, die lächelnden Ordnerhorden schafften es mit ihrer Freundlichkeit einem doch ein angenehmes Gefühl zu verschaffen, dazu kamen die wirklich coolen neuen Stände (Levavo, MarsOne), interessante Shops wie die aus den USA angereiste Intergalactic Trading Company und sogar eine gelungene Präsentation des Sammelsuriums des größten Star Trek Original Prop Sammlers im netten Landkreis Hameln-Pyrmont!


Mein Fazit!
Obwohl einige Medien von sagenhaften Besucheranstürmen berichteten, glaube ich persönlich nicht, dass sich die Veranstaltung für die Macher gelohnt hat. Vermutlich hat man die Besucher jedes einzelnen Tages zusammengerechnet und kommt dadurch auf diese Zahl von 11.000 Menschen. Wenn man diese Zahl drittelt ist man wahrscheinlich einer realistischeren Besuchergröße näher. Aber egal, die Destination hat frischen Wind in das Conventionmassiv dieses Landes gebracht - zeigt sie doch, dass Star Trek allein immer noch die Menschen erreicht und es versteht, Trekkies und Trekker aus aller Herren Länder zusammenzubringen. Oft wurde in einschlägigen Foren die Preisfrage gestellt. Sicher, ein Foto von dem Captain der Enterprise ist mit 50 Euronen nicht billig, aber he, es ist der Captain! Und man muss dies ja nicht machen, der Eintrittspreis war mit 35 EUR pro Tag recht günstig, und wenn man so wollte, konnte man sich dafür den ganzen Tag unterhalten lassen, die meisten der sogenannten Panels waren schließlich im Preis enthalten. Aber vielleicht sollte man nicht immer Vergleiche mit der anderen einzigen Convention auf diesem Gebiet in Deutschland heranziehen. Wenn man das aber macht, stellt man tatsächlich fest, dass sich beide Veranstaltungen preislich nichts nehmen. Die Preise für Autogramme und Fotos sind fast identisch (das könnte an den Vorgaben von Paramount liegen), die Fütterung des geplagten Congängers während der Tage ist hier wie dort durch die Nachbarschaft mit diversen Versorgungstempeln gesichert. Einzig an der Atmosphäre können die Destination-Messe-Macher noch einiges von den Fedcon-Machern um Dick Bartholomä lernen, aber in welche Richtung sich Conventions in Zukunft entwickeln, bleibt abzuwarten. Das Konzept der Destination Star Trek scheint mit Blick auf England und die USA das gewinnbringendere zu sein, und machen wir uns nichts vor, nichts anderes wollen Paramount und CBS...
...leider!
Carolyn Seymour, Kitty Swink
Gates McFadden
Ira Steven Behr und Ronald D. Moore

Montag, 24. Februar 2014

Turons Destination-Logbuch, Teil Drei: Sonntag, den 23. Februar 2014


Dies ist der Geschichte dritter Teil. Wer mehr über die dreitägigen Abenteuer des Außenteams der Tafelrunde auf der Destination erfahren möchte, findet den zweiten Teil hier und der ersten Teil an dieser Stelle.

08.58Uhr. Miri ist bereits fertig im Bad und ich quäle mich aus dem warmen Bett hinaus in den kühlen Morgen. Den jungen Tag beginne ich mit einer ausgedehnten Wannennutzung, setze mich anschließend für eine kurze Runde ans Internet und packe langsam meine Sachen.

09.36Uhr. Miri und ich sind nach nur einer halben Stunde mit allem fertig und schlagen gelangweilt Zeit tot. Nichtsahnend blicke ich aus dem Fenster und sehe K'olbasa und Rok vorbeitappeln, die ohne uns aufbrechen wollen. Wir stimmen uns noch einmal telefonisch ab und fahren daraufhin gemeinsam frühstücken.

10.11Uhr. Nachdem Rok wiederholt die lokale Bordsteinschwalbenpopulation mit markigen Worten wohlwollend würdigt, nehmen wir in erstaunlich ausgelassener Stimmung unser Frühstück in einem klitzekleinen Nudel-Kaffee-Sandwich-Shop namens "Run Way"ein, der in unmittelbarer Nähe zum Messegelände liegt. Wir nehmen Kontakt zu TAK auf, der natürlich längst gemeinsam mit seinem Lakaien Lars auf dem Destination-Gelände weilt.


Lustiger Lakai Lars

10.55Uhr. Ich verweile bei K'olbasa, der einen Fototermin mit Steve Rankin auf seinem Terminplan hat. Dieser geht erstaunlich schnell über die Bühne, so dass wir darauf an den Merchandise-Ständen nach Schätzen graben, T-Shirts kaufen und gehirnwellengesteuerte Katzenohren ausprobieren.

11.01Uhr. Auf dem Außengelände treffen wir eine treue Blog-Leserin aus München, die uns bereits am Vortag durch ihr außergewöhnliches Kostüm ins Auge gefallen war. Ein kurzes Erinnerungsfoto markiert das denkwürdige Ereignis und wir senden an dieser Stelle noch einmal ganz liebe Grüße in Richtung Alpenfreistaat!


11.09Uhr. Der heimliche Höhepunkt des Vormittags ist K'olbasas Besuch am Stand von Levavo, denn dort kann man sich sich selbst zu einer Figurine maßschneidern lassen. Fleißig dokumentiere ich die Arbeitsschritte, um einen späteren Blog-Eintrag vorzubereiten, in dem das fertige Produkt exklusiv bei uns einmal vorgestellt wird. Selbstverständlich hat auch TAK längst eine Bestellung in mehrfacher Ausfertigung abgegeben.

12.12Uhr. So richtig gemütlich wird es bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Trekzone-Mitarbeiter Hennig Koonert, für das wir in die anheimelnde Atmosphäre des "Run Away" zurückkehren, um bei Earl Grey (heiß), Flammkuchen und Gemüsenudeln über Gott, Star Trek und die Welt philosophieren. Schnell merken wir, wie sich Blickwinkel unterscheiden können, denn uns wird klar, dass ein ausschließlich an Panels interessierter Destination-Besucher der tollen Foto-Organisation, den freundlichen britischen Schlangenbeschwörern oder gar den glänzend geplanten Autogrammstunden kaum etwas abgewinnen dürfte.


13.09Uhr. K'olbasa gerät in eine überschaubare Meute junger Demonstranten, ohne dass uns wirklich klar wird, wogegen genau hier eigentlich protestiert wird. Anschließend wechselt er die Uniform und sucht mal wieder nach seiner Mütze.


13.56Uhr. Wieder stromern wir durch die die Halle. Wir stöbern am Cross-Cult-Stand herum, müssen mitansehen, dass Martin Netter nun sogar schon Christopher Pike imitiert und wandeln zum Panel von Suzie Plakson.


Unter dem Motto "Have Forehead, Will Travel" wird sie auf offener Bühne geschminkt, um den anwesenden Fans zu verdeutlichen, welch ein Aufwand hinter einer solchen Maske steckt. Dabei plaudert sie auch noch munter aus dem Nähkästchen und gibt zu Protokoll, dass so eine Schminksession je nach Alien von anderthalb Stunden (Vulkanier) bis hin zu sechseinhalb (Andorianer) reichen kann. Neben den fürchterlichen Lichtverhältnissen in der Halle nervt vor allem der ständig benutzte, voll funktionsfähige Riesengong, der als mysteriöses Prop im Fanbereich aufgebaut wurde. Auf Initiative Plaksons wird der Schläger des Instrumentes unter großem Jubel entfernt.


14.31Uhr. Marina Sirtis ist weit vor ihrer eigentlich festgesetzten Zeit bereit für die Einzel-Photo-Shoots. Für den Bruchteil einer Sekunde zeichnet sich ein Problem am Horizont ab, weil die Einlasserin und ich beim Aufeinandertreffen bemerken, dass die Ticketverkäuferin am Vortag den Unterschied zwischen "Sonnabend" und "Sonntag" nicht so ganz verstanden hat und mir trotz gegenteiliger Behauptung einen Gutschein für den Samstag ausgestellt hat. Doch die Ordnungskraft reagiert so souverän wie gelassen und nicht einmal zwei Minuten später habe ich die Foto-Box mit einem Bild verlassen, auf der die Tottenham-Anhängerin Marina Sirtis mich in einem Huddersfield-Town-Trikot umarmt.


14.49Uhr. Lars und ich treffen zufällig auf Rok, den wir schon viel zu lange nicht mehr gesehen haben. Tatsächlich gelingt es beim eng gestrickten Terminplan der Veranstalter ohne weiteres, sich den gesamten Tag aus den Augen zu verlieren. Lediglich TAK, der jeden Tag überall zu sein scheint, bildet die berühmte Ausnahme von dieser Regel. Außerdem verabschieden wie Lairis77, die sich inzwischen ziemlich beeilen muss, ihren Zug gen Heimat zu erwischen.
Vor mir in der Brent-Spiner-Foto-Schlange steht ein junges, total aufgeregtes Mädchen, das vor Ehrfurcht Spiner gegenüber gar zu hyperventilieren droht. Obwohl wir sie mit mäßig witzigen Bemerkungen abzulenken versuchen, ist es ihr Idol Brent Spiner selbst, der professionell und freundlich die Situation meistert. Auch sein fürsorglicher Umgang mit einem Rollstuhlfahrer sollte an dieser Stelle vielleicht einmal lobende Erwähnung finden.
Anschließend sehen wir Gates McFadden am Stand der Figurinen-Firma, nehmen die verloren geglaubte Miri wieder unter unsere Fitttiche und bemerken, dass sich die Seven-Of-Nine-Drag-Queen mittlerweile in eine bajoranischen Spiegeluniversumsintendantin verwandelt hat.


16.20Uhr. Plötzlich geht alles ganz schnell: LeVar Burton, der letzte Fototermin des Tages, ist ebenfalls vor seiner eigentlich angesetzten Zeit bereit für die auf ihn wartenden Fans und ehe wir uns versehen, sind TAK, K'olbasa und ich bereits wieder fertig. Etwas wehmütig verabschieden wir uns vom legendären Gründungsmitglied unserer Runde (der noch schnell vor seinem Abflug versuchen will, den TNG-Brückencrew-Fototermin wahrzunehmen) und all den anderen interessanten Personen, denen wir während der Destimation begegnet sind. Geschlossen verlassen wir das Areal und während unser 'Captain' K'olbasa uns über eine rote Ampel führt, werden wie drei mit roten Uniformen bekleideten Teilnehmer seines Außenteams fast von einem PKW erfasst. Wir verpacken unsere wertvolle Fracht und brechen auf.


17.42Uhr. Die Fahrt wird durch intensive Auswertungsgespräche bestimmt. Immer wieder loben wir die Organisation von Autogrammstunden und Photoshoots, die Freundlichkeit der Helfer und die Tatsache, dass sich der Event allein um das Thema "Star Trek" drehte.
Allerdings fallen auch immer wieder die gleichen Kritikpunkte: Die gnadenlose Kommerzialisierung, die  fehlende Atmosphäre der Veranstaltung und des Veranstaltungsortes und auch kleinere Mängel wie die Lichttechnik, unsinnige Premiumticketangebote oder der Gong werden nicht ganz zu Unrecht ins Feld geführt und führen zu gespaltenen Ansichten allenthalben.
Wir sind uns allerdings alle einig, dass die Destination Germany wohl kein zweites Mal in unserer Heimat Station machen wird und auch über die wirtschaftliche Tragfähigkeit dieser Veranstaltung im zentraleuropäischen Frankfurt kommen allenthalben Zweifel auf.

18.11Uhr. Unsere Route führt uns dieses Mal nicht am berühmt-berüchtigten Hermsdorfer Kreuz vorbei. Dafür entfacht der ebenfalls auf eine Tafel gedruckte Begriff "Kurhessen" die alte Diskussion der Herfahrt wieder neu: Gibt es auch Schafshessen? Oder Hochzeitshessen? Und was ist mit Kurschattenhessen?

19.47Uhr. Aufgrund von Alternativenarmut kehren wir in der Raststätte "Harz Ost" ein, die entgegen ihres irreführenden Namens im Westteil Deutschlands liegt. Die mürrischen Einheimischen treten unseren Erwartungen was die Kochzeit von Reis, die Verweildauer von Kartoffelspalten in der Fritteuse oder dem Verkauf von Espresso trotz geplanter Maschinenreinigung nicht unbedingt aufgeschlossen gegenüber. Wir verweilen daher nur kurz und ziehen wieder weiter in die Dunkelheit Richtung brandenburgischer Heimat.


21.43Uhr. Ankunft zu Hause. Dankenswerter Weise werde ich zuerst abgesetzt und meine Mitstreiter setzen den Rest ihrer  Heimreise ohne mich fort. Ich bedanke mich für ihre Geduld mit mir und eile nach oben, um meiner Frau stolz Fotos, Mitbringsel und Neuerwerbungen zu präsentieren. Während sie allerdings schon kurz darauf im Bett liegt, nehme ich mir fest vor, noch vor dem Einschlafen diesen Artikel online zu stellen. Mir jedenfalls hat die Destination, auch wenn sie mit reichlich wenig Schlaf verbunden war, eine Menge Freude bereitet und solange meine geduldigen Mitstreiter bereit sind, die Reise zu einer anderen Destination nach Paris, Palma de Mallorca oder Poznan zu wiederholen, würde ich die Strapazen ohne zu zögern ein weiteres Mal auf mich nehmen.

Sonntag, 23. Februar 2014

Turons Destination-Logbuch, Teil Zwei: Sonnabend, den 22. Februar 2014

Dies ist der Geschichte zweiter Teil. Den ersten kann man hier finden.

07.15Uhr
. Mühsam quäle ich mich aus dem Bett. Innerhalb von acht Minuten bin ich im Bad durch und überlasse Miri den Platz. Während sie sich bereit macht, ruft K'olbasa an und drängt zum Aufbruch.

08.02Uhr. Wir verlassen zu viert das Qgreen-Hotel auf der Suche nach einer Straßenbahnhaltestelle, um zu einer Bank und zu einem Bäcker zu gelangen. Der bemitleidenswerte Rok entledigt sich kurzentschlossen seines Mageninhaltes und zieht es in der Folge vor, innerhalb der Tram zu stehen, während sich der Rest unserer Truppe träge in die Sitzschalen wirft. Während wir die Häuserschluchten Mainhattans passieren fällt uns ein ums andere Mal auf, wie schön eigentlich die brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam ist.

08.24Uhr. Wir machen eine Sparkasse aus, doch aus Mangel an Alternativen kehren wir beim Wiener Feinbäcker an. Die Eingeborenen wirken abgeklärt und an dumme Touristen gewöhnt, so dass der Verkäufer nicht einmal reagiert, als ich bei ihm im Brustton der Überzeugung zwei "Pfannkuchen" bestelle, die in diesem Teil Deutschlands "Kreppel" zu heißen scheinen. Wie der Kaffee auch lassen sie sich nur mit größtmöglicher Gleichgültigkeit herunterschlingen.


09.06Uhr. Wir sind auf dem Messegelände angekommen! Die auf den ersten Blick erschreckende Schlange meistern wir erstaunlich schnell und treffen auch TAK wieder, der extra einen sympathsichen Lakaien eingestellt hat, um an seiner Stelle in den hiesigen Schlangen zu warten, so dass sich der fanatische Jäger und Sammler einigermaßen sorgenfrei und zeitgleich auf Autogrammhatz begeben kann. Die Organisation der Convention läuft ansonsten aber wie geschmiert und ein Zahnrad greift ins andere; während die Ordnungskräfte auch noch eine sympathisch-britische Höflichkeit an den Tag legen, die den FedCon-geschädigten deutschen Besucher zunächst beinahe etwas verunsichert. Zum Glück setzt sich das Publikum aber auch aus vielen internationalen Gästen wie Amerikanern, Kanadiern, Briten, Iren, Schweden, Belgiern etc. zusammen, so dass man den reibungslosen Ablauf rasch zu schätzen und als Selbstverständlichkeit hinzunehmen lernt.


09.16Uhr. Wir betreten das eigentliche Con-Gelände und sammeln erste Eindrücke. Die größte Teil von uns ist schon nach wenigen Augenblicken in der riesigen Halle völlig reizüberflutet und nach wenigen Minuten stranden wir hilflos in den Armen der Paramount-Standbetreuer und füllen gehorsam Fragebögen aus. Immerhin gibt es einen Aufkleber und ein wenig STO-Spielzeug dafür.


10.02Uhr. Nachdem wir uns grob orientiert haben und die ein oder andere zaghafte Runde durch die überschaubare Anlage gewagt haben, betreten wir erstmals die gut besuchte Panel-Zone. Zu unserer Überraschung werden wir von Sicherheitskräften aus unserer Sichtnische fort direkt in den Goldkartenbereich gelotst, wo Miri, Rok und ich am Scheitelpunkt des Geschehens den Aussagen des TNG-Duos aus Marina Sirtis und LeVar Burton lauschen.


10.45Uhr. Das Panel endet und wir sind um einige Erkenntnisse reicher. Wie immer ist Marina Sirtis für markige Sprüche gut. Mein persönlicher Höhepunkt war neben "They are germans, they know what Mossad is.", "Sir Old Baldy!" oder "I'll get to be the bitch – I love it!" der Witz den sie zum besten gibt, denn er unterstellt französischen Grundschülern, als erstes "Ich ergebe mich!" in fünf verschiedenen Sprachen zu erlernen.
Aber es gibt auch ernsthafte Momente. So äußern Burton und Sirtis gleichermaßen Kritik an Abrams' neuestem Kinofilm. Zwar gestehen sie ihm zu, ein gelungener Actionfilm zu sein, sehen jedoch keinerlei für Star Trek typische Botschaft in ihm. Auch zur Besetzung ihrer Rollen in einem hypothetischen TNG-Reboot äußern sie klare Vorstellungen: Während Burton noch zwischen Dulé Hill und Donald Glover (JA!) schwankt, sieht Sirtis in Mila Kunis eine würdige potentielle Nachfolgerin. Ansonsten gibt es viel auf die Ohren, was man schon einmal gehört haben könnte: Fragen über die wechselnden Kostüme Deanna Trois, die Schwieirigkeiten, mit einem Visor vor den Augen zu schauspielern oder die Entwicklung eines betazoiden Akzents. Kurz nachdem Sirtis der breiten Öffentlichkeit schließlich ihr Tottenham-Tattoo zeigt, ist das äußerst unterhaltsame Panel auch schon vorüber.

10.52Uhr. Zusammen mit Rok stromere ich durch die Halle. Wir verputzen Hot Dogs, besorgen Tickets für die Party, auf der die "Enterprise-Blues-Band" am Abend spielen soll. Wir begegnen nationaler Star-Trek-Prominenz wie Robert Vogel, Gerhard Raible oder Dirk Bartholomä und hoffen, dass sich besonders letzterer einmal eine dicke Scheibe zumindest in puncto Organisation abschneidet. Denn auch wenn Miri, TAK, sein Lakai Lars und K'olbasa ständig in irgendeiner Schlange stehen, gehen ihre Fotosessions so problemlos, schnell und sorgenfrei über die Bühne, dass wir es als erfrischende Alternative empfinden.


11.30Uhr. Inzwischen fluten wahre Menschenmassen das Areal. Dass dieser Umstand jedoch keinerlei Auswirkung auf die noch immer grandiose Organisation hat, zeigt das erste Fotoshooting, an dem ich persönlich mit den alten Hasen Miri, TAK und K'olbasa teilnehme. Bei Karl Heinz Urban verläuft alles mit einer professionellen Seelenruhe, die beim sehr freundlichen Schauspieler anfängt, sich bei den Assistenten sowie Ordnern fortsetzt und bei dem Fotografen seinen Höhepunkt findet (der sich nämlich nicht zu schade ist, mehrere Fotos zu machen, wenn er der Meinung ist, dass das letzte nicht gelungen sei). Unmittelbar nach dem Abfotografieren bekommt man die Bilder in einer hervorragenden Qualität gleich ausgedruckt, so dass wir inklusive Anstehen, Fotografieren und Fotos erhalten nicht einmal fünf Minuten benötigen. Und da behauptet noch einer, dass die Deutschen das Monopol auf gute Planung hätten!

12.13Uhr. Ich stehe bereits in der nächsten Schlange für William Shatner, als mich TAK herauswinkt. Ich darf den Platz mitnutzen, den der von ihm gebuchte Lakai warmgehalten hat und auch Rok darf auf die Position aufrücken. Selbst wenn es etwas länger dauert als bei Karl Heinz Urban, geht dann alles plötzlich ganz schnell: Plötzlich stehen wir vor der Fernsehlegende und während TAK völlig routiniert sein bereits zweites Foto mit Shatner aufnehmen lässt und auch ich aus meiner anfänglichen (und deplatzierten) Nervosität bei Urban gelernt habe, sieht man Rok das lauthals bis zum Hals klopfende Herz förmlich an. Als er Shatner nach der Aufnahme noch einmal zögernddie Hand reicht, nehme ich ihn mitfühlend in den Arm. Ein vielleicht kitschiger, aber auch (eventuell wegen meines Schlafentzugs) sehr rührseliger Moment ansteckender Begeisterung. Immerhin lässt dieses Erlebnis seine Magenprobleme in den Hintergrund treten.
Das von mir eigentlich mit großer Freude erwartete Panel von Ronald D. Moore und Ira Steven Behr hat leider längst angefangen und weil ich ob der Menschenmassen ohnehin nichts davon mitbekomme, wandere ich wiederum einsam durch die schmalen und überfüllten Gänge und beobachte die vorbeiziehenden Fans.


13.10Uhr. Die lange Nacht steckt mir in den Knochen und auf der Suche nach frischer Luft verlasse ich das Messegelände und finde mich in einer Einkaufsmeile wieder. Ich esse eine Kleinigkeit und bringe meinen hungernden und dürstenden Kameraden Verpflegung mit. Außerdem begegne ich einer Drag-Queen im Seven-of-Nine-Mantel.


14.41Uhr
. Tatsächlich treffe ich jetzt erst das sechste Mitglied unseres Außenteams. Lairis77 schließt sich meiner ziellosen Wanderung an und wird Zeuge, wie ich mir ein Exemplar von "Stellar Kartographie" anschaffe und immer wieder Fotos von originell verkleideten Fans schieße. Da wir ferner nicht mehr ins völlig überfüllte Panel von Connor Trineer und Dominic Keating gelassen werden, setzen wir uns in die Vorstellung des Mars-One-Projektes.

15.15Uhr. Die auf unserem Block bereits diskutierte Unternehmung wird von ihrem Mit-Initiator und Star-Trek-Fan Bas Lansdorp vorgestellt, der zwar vorrangig Propaganda-Arbeit betreibt, aber einige Kritikpunkte (z.B. "Big-Brother im Weltall") entkräften kann. Dennoch bleiben viele Fragezeichen bei den Zuhörern, die nicht immer aufgelöst werden können. Immerhin weckt seine Vision eines Mars, der einmal seine eigene Gesetzgebung haben wird, Assoziationen an Star Trek.

15.58Uhr. Der Versuch, für meine Frau Kleidungsstücke zu kaufen, scheitert zunächst an Lieferschwierigkeiten des Verkäufers. Immerhin kann er mir versichern, dass innerhalb der nächsten zehn Minuten eine neue Lieferung eintreffen wird und tatsächlich – nach nur zehn Minuten kann ich meine Bestellung mitnehmen. Zudem stoße ich auf K'olbasa und wir versuchen trotz unserer Begeisterung, auch negative Aspekte dieser Convention zu benennen. Tatsächlich fehlt uns beiden die Gemütlichkeit, die die FedCon zum Teil noch immer bietet. Die nackte, kalte Halle des Messegeländes, fehlende Sitzmöglichkeiten und kaum vorhandene Dekorationen verleihen der Veranstaltung in etwa die Sterilität eines Borgkubus'. Doch immer wieder findet das freundliche Team und die glänzende Abwicklung unser gemeinschaftliches Wohlwollen.


17.04Uhr. Wir haben die Besichtigung der "Filmwelt-Center-Ausstellung" von Martin Netter abgeschlossen. Wirklich viel Neues ist, abgesehen von einem photonischen Torpedo nicht zu sehen, denn viele der ausgestellten Objekte kennen unsere Tafelrundenmitglieder bereits von unser Exkursion nach Lauenau oder von der unlängst in den Potsdamer Bahnhofspassagen zugänglichen Präsentation.

17.28Uhr. Solidarisch leisten Lairis77 und ich K'olbasa in der Schlange zu dessem Alkoven-Photoshoot Gesellschaft. Nachdem dieses doch sehr dunkel ausgefallene Bild den Drucker verlässt, wandern wir noch einmal gemeinsam in die nahe Einkaufsmeile, um dort nochmals Nahrung und Koffein zu uns zu nehmen. Bei italienischem Essen wiegen Lairis, Miri, TAK, K'olbasa und ich nochmals das Für und Wider genaustens ab. Obwohl die Grundstimmung größtenteils positiv zu sein scheint, gerät auch die Platzverteilung bei den Panels in die Kritik. Da Rok und mir noch das TNG-Reunion-Panel ins Haus steht, verlasse ich den Rest, der ins Hotelzimmer zurückkehrt.

18.36Uhr. Wieder stehe ich in einer Schlange. Diesmal dauert es etwas länger, auch wenn ich mich durch das babylonische Sprachgewirr gut unterhalten fühle. Als wir knapp eine halbe Stunde später endlich eingelassen werden, funktioniert die Platzierung immer noch wie am Schnürchen. Jeder findet einen Sitzplatz, nirgendwo fällt ein unfreundliches Wort und die Ordner tanzen sogar vergnügt zur Lautsprechermusik.


19.21Uhr. Leicht verspätet beginnt das Panel der vier TNG-Stars Gates McFadden, Marina Sirtis, Michael Dorn, Levar Burton und Brent Spiner. Moderiert von William Shatner kostet der Spaß allerdings auch mindestens fünfzig Euro. Doch die Fragen des Publikums fordern bei den Darstellern ein Höchstmaß an Professionalität ein. Fragen über die persönliche Meinung zu den Vereinten Nationen, Big-Bang-Theory-Hypothesen, unnötiger Anti-George-Takei-Gehässigkeiten und gemeinschaftliches Winken für die asiatischen Fans bestimmen das höhepunktsarme Panel. Erst die Genesungswünsche meines Sitznachbarn für Leonard Nimoy führen die ruderlose Diskussionen wieder in sicheres Fahrtwasser, doch bereits zwei mäßige fragen später ist das 'Großereignis' auch schon wieder vorbei.

20.34Uhr. Rok und ich finden uns im Bühnenbereich ein, um an der Party teilzunehmen, auf der die "Enterprise Blues Band" um Casey Biggs, Vaughn Armstrong und Steve Rankin aufspielt. Als Lairis, Miri und K'olbasa wieder zu uns stoßen, setzen wir uns an einen Tisch zu einem sympathischen britschen Ehepaar und verbringen dort einen Großteil des Abends. Die Musik ist nicht immer superprofessionell, aber verbreitet allgemein gute Stimmung. Erst als die Darsteller die Bühne verlassen, und die Musik durch den einsrpringenden D.J. ("Du" von David Hasselhoff) rasant an Niveau einbüßt, verlassen wir fluchtartig das Messegelände.


23.42Uhr. Müde und geschafft kehren wir zum Hotel zurück. Pläne für einen Absacker an der Hotelbar fallen vor lauter Schlafmangel ins Wasser und kurz drauf finden wir uns in der Horizontalen schlapp in unseren Hotelzimmern wieder...


Den dritten und leider auch schon letzten Teil des Destination-Logbuches gibt es hier.

Samstag, 18. Mai 2013

Trekkie-Tage in Potsdam-Bilder von der Bahnhofsmission

Wie der geneigte Leser unseres Blogs sicher schon weiß, finden im Moment in den Potsdamer Bahnhofspassagen die sogenannten "Trekkie-Tage" statt, der Turon berichtete. Dies möchte die Star Trek Tafelrunde Potsdam Babelsberg zum Anlass nehmen und zu einer gemeinsamen Außenmission aller Fans der Serie aufrufen. Am 1.Juni 2013 treffen wir uns möglichst im schicken Sternenflotten Outfit auf der Brücke der guten alten Enterprise. Beachtet bitte zwecks genauerer Absprachen Euren Posteingang. Wer übrigens Lust hat mitzumachen und keine passende Uniform im Schrank hat, der kann sich vor Ort zumindest auch ein Oberteil aus der Serie ausleihen. So, und um Euch nun auch noch ein wenig Appetit zu machen, habe ich schon mal eine kleine Auswahl der dort ausgestellten Stücke, zum Teil Original Requisiten, zusammengestellt. Beginnen will ich mit dem (selbsternannten) größten Fan der Serie in Deutschland und Initiator der Sammlung, Martin Netter.
Martin Netter auf seinem verdienten "Thron"
Bis zur Socke ein wahrer Fan!
Borg Maske
Original Borg Kostüm
Klingonen Kostüm
Turon im Gespräch mit Martin, im Hintergrund Original Konsole aus ST
Mein Lieblingsstück: Martias Füße inkl. Beinschmuck aus ST: VI
unzählige Original Zeichnungen & Scripts
Raumanzug aus ST:II und Phaser aus The Cage
Dem Cpt. ihm seine Uniform und Konsole nebst Stuhl aus ST:TNG
noch mehr Original Zeichnungen
unbekannte Freundin der Sternenflotte
ST: DS9 Morphing Odo & Kostüme von Ferengi, Odo, Kira (v.l.n.r.)
Na, neugierig?