Malia saß im
Kommandosessel ihres Schiffes und kam sich vor wie ein Maulwurf.
Dieses terranische Tier ist blind und gräbt für sich selbst Höhlensysteme um
dort den Rest seines Lebens zu verbringen. Nur selten sieht es die
Oberfläche. Jix hatte Malias Situation bezüglich der KVS eher mit der
eines terranischen Freibeutes namens Drake verglichen der vor
etlichen hundert Jahren auf der Erde die Weltmeere unsicher gemacht
hatte, dabei jedoch die Interessen seines Heimatlandes auf orionische
Weise vertrat. Er fristete ein Dasein als Pirat im Auftrag. Sie erkannte die Unstimmigkeiten in jenem Vergleich, wußte aber das Jix eher ihren derzeitigen Status meinte. Ein tatsächlicher Auftrag der KVS existierte nicht, denn Malia handelte aus Eigeninitiative. Genau das hatte sie mit Drake gemeinsam. Das Plündern von spanischen Goldschiffen war in erster Linie auf Drakes Initiative zustande gekommen, auch wenn er im Auftrag der englischen Königin handelte.
„Captain, wir
erreichen Madena 3.“
„Gut, Hitassam,
halten sie die Tarnung aufrecht und bringen sie uns in eine
stationäre Umlaufbahn.“
Der Ops-Offizier hatte
seine Konsole mittlerweile umfunktioniert, sodass er einen Teil der
CONN kontrollierte. In Notfällen übernahm der Captain selbst das
Steuer.
„Wir werden uns auf
die Oberfläche beamen. Haben sie das partikulare Tarnfeld in
Position gebracht, M'rel?“
Der Chefingenieur
nickte nur kurz. „Dann lassen sie uns aufbrechen. Malia an Laska.
Treffen sie sich mit mir im Transporterraum.“
„Verstanden, Captain.
Ich bin unterwegs.“ Malia ließ noch einmal ihre Finger über den
Kommandostuhl gleiten und warf einen Blick zu Biremm.
„Commander Biremm,
sie haben die Brücke.“
Malia stand auf einer
Felsforamtion und betrachtete die Umgebung. Laska zückte neben ihr
nach ihrer „Landung“ sofort den Tricorder. „Keine humanoiden
Lebensformen in Scannerreichweite, Sir.“
Nach einer Stunde
hatten sie die Koordinaten erreicht. Es war eine Waldlichtung mitten
im Nirgendwo. Die Karten, die ihnen zur Verfügung standen waren
ungenau, denn der Scanner hatte nur provisorisches Kartenmaterial
ausgespuckt. Für detailliertere Scans hätten sie mindestens eine
Stunde gebraucht, aber Malia hatte keine Zeit dafür. Sie hörten
unweit das Geräusch knackender Äste. Eine Gestalt in
Sternenflottenuniform ging aus den Schatten auf sie zu. Malia
überlegte kurz, ob sie vorsichtshalber ihren Disruptor zücken
sollte, aber das hätte dem Fähnrich nur Angst eingejagt und dieser
schien ihr überaus nervös zu sein.
„Captain M-Malia,“
fragte der Fähnrich?
„Und ihr Name lautet
...?“
„Verzeihung, ich bin
Conklin, äh, ich meine Fähnrich James Conklin, zu ihren Diensten,
Captain.“
Malia sah ihn von Kopf
bis Fuß an. Er schien ein wenig ungeschickt zu sein. Seine Hose war
am Schienbein mit Erde beschmiert. Vermutlich war das Opponieren
gegen seine Vorgesetzten etwas Neues für ihn, selbst wenn er die
gesamte Föderation rechtlich gesehen auf seiner Seite hatte. „Er
ist in derselben Position wie ich,“ dachte Malia.
„James, ich darf sie
doch so nennen, Fähnrich?“ Conklin nickte nervös.
„Was haben sie für
mich?“
Conklin holte seinen
Tricorder heraus und zeigte ihr die Blaupausen der
Föderationseinrichtung. Bruce Miller hatte sich in seinem Quartier
offenbar gut abgeschirmt, denn es befand sich im hintersten Teil der
Station. Die gesamte Station war in einen Berg eingearbeitet worden
und die Felsformationen machten einen dezidierten Scan unmöglich.
Insgesamt waren zwanzig Sternenflottenoffiziere und Wissenschaftler
Teil der Einrichtung. Miller verließ die Station nur selten und
meist unauffällig. Conklin war ihm bis zu einen Wasserfall gefolgt,
an dem sich Miller aufhielt um Ruhe zu finden. Tatsächlich nutzte
Miller die Zeit um sich in seine wahre Gestalt zu begeben und um sich
von der Transformation zu erholen. Das konnte die Möglichkeit sein,
die sie benötigten um ihn und seinen Besucher zu stellen. Malia ging
davon aus, dass sich beide aufgrund ihrer Gestalt an einem neutralen
Ort treffen würden.
Sie teilte dem Fähnrich
die Ankunft des klingonischen Undinen mit. Er würde wohl in zwei
Tagen hier eintreffen. Die Aktion würde nicht länger als zwei
Minuten dauern. Sie würde die Position an den Bird-of-Prey
weiterleiten und die beiden würden in Stasis gebracht werden um von
Jix' Schiff abgeholt zu werden. Gemeinsam sollten die Undinen einem
Verhör unterzogen werden.
Der Fähnrich verließ
nach der Absprache die Lichtung und Malia war mit Laska wieder
allein. Sie mussten zurück zur Ursprungsposition, da jegliche
Kommunikation von der Station abgehört werden konnte. Ein Signal an
ihr Schiff war nur im Tarnfeld möglich, dass auch ihrer Beamposition
entsprach. Malia war müde. Sie hatte nicht geschlafen und der
Raktajino verkehrte sich geradewegs in seine gegenteilige Wirkung.
Laska war bereits 10 Schritte entfernt, als Malia merkte, dass etwas
nicht stimmte. Sie näherten sich der Position des Tarnfeldes.
Irgendwie hatte sich ihr Zustand auf dem Weg verschlechtert. Es war
jetzt nicht nur die Müdigkeit, sondern ein intensives Brummen in
ihrem Kopf. Sie verlor die Kontrolle und kippte nach vorn in eine
sich öffnende Leere. Ein Schrei ertönte, als es um sie immer
dunkler wurde. Ein kurzer Schmerz, dann hatte sie sich völlig in die
Dunkelheit begeben. Als sie aufwachte, hatten sich ihre Augen an die
Dunkelheit gewöhnt und sie nahm die Umrisse einer Höhle war. Sie
hustete. Der terranische Maulwurf kam ihr in den Sinn und sie lachte.
Malias Logbuch
Malias Logbuch
Malias Logbuch I: Steriler Start
Malias Logbuch II: Ein dicker Fisch
Malias Logbuch III: Ankunft im Eridon-Nebel
Malias Logbuch IV: Breen, Romulaner oder Klingonen?
Malias Logbuch V: Ein alter Freund
Malias Logbuch VI: Tanz mit dem Teufel
Malias Logbuch VII: Nebenwirkungen
Malias Logbuch VIII: Kein Ende in Sicht
Malias Logbuch IX: Klach D'Kel Brakt
Malias Logbuch X: Gewissheiten
Malias Logbuch XI: Routine
Malias Logbuch XII: Allein
Malias Logbuch XIII: Flucht
Malias Logbuch XIV: Bündnisse
Malias Logbuch XV: Gute und schlechte Nachrichten
Malias Logbuch XVI: Maulwürfe und Piraten
Malias Logbuch XVII: Die Hunde des Krieges
Malias Logbuch XVIII: Begegnungen
Malias Logbuch XIX: Die Blutfelder des Orion
Malias Logbuch II: Ein dicker Fisch
Malias Logbuch III: Ankunft im Eridon-Nebel
Malias Logbuch IV: Breen, Romulaner oder Klingonen?
Malias Logbuch V: Ein alter Freund
Malias Logbuch VI: Tanz mit dem Teufel
Malias Logbuch VII: Nebenwirkungen
Malias Logbuch VIII: Kein Ende in Sicht
Malias Logbuch IX: Klach D'Kel Brakt
Malias Logbuch X: Gewissheiten
Malias Logbuch XI: Routine
Malias Logbuch XII: Allein
Malias Logbuch XIII: Flucht
Malias Logbuch XIV: Bündnisse
Malias Logbuch XV: Gute und schlechte Nachrichten
Malias Logbuch XVI: Maulwürfe und Piraten
Malias Logbuch XVII: Die Hunde des Krieges
Malias Logbuch XVIII: Begegnungen
Malias Logbuch XIX: Die Blutfelder des Orion
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