Herzen, überall nur Herzen! Geht es Euch auch so? Dieses Valentinstag-Gesäusel kann einem schon mächtig auf die Warpspulen gehen.
So richtig erschließt sich mir nicht, warum man seine Gefühle so öffentlich zur Schau stellen muss, das bringt doch keinen Profit! Da mag ja ein "Viel Liebe" von Manu Intiraymi noch gehen, andere, wie unser großer "Frauenversteher" William "The Shat" grüßt da doch gleich mal seine Frau via Twitter.
Da gefallen mir doch schon eher solche Bilder wie der "Kuss" zwischen den Space Shuttles Enterprise und Discovery.
Wir immer möchte ich an dieser Stelle einigen Mitgliedern der Tafelrunde nachträglich zum Geburtstag gratulieren!
26.Januar Albjoerne
2. Februar T.Elias M. Reynolds von der Crew der EUDERION
8. Februar Daniel
Fehlt nur noch ein passendes Getränk, deshalb verrate ich hier wieder ein Rezept für einen leckeren Cocktail aus meiner Bar!
Saurian Brandy
Der Saurianische Brandy ist ein Cocktail ähnlich einem Martini:
50 ml Smirnoff Vanille Twist Wodka
30 ml Bananen Likör
15 ml Schokoladen Likör
Wodka und Bananenlikör mit Eis in einen Shaker mixen. Vorsichtig schütteln, dann in ein gekühltes Martini-Glas gießen.
Schließlich gießen Sie vorsichtig den Schokoladenlikör am Rand des Glases so ein, dass es auf den Boden sinkt und eine Schicht
bildet. Sie können das Getränk dann noch mit einer Cocktailkirsche garnieren.
War noch was? Ach ja, ich habe meiner kleinen Schatzkammer wieder ein Teil hinzugefügt. Und wo kann man sein Goldgepresstes Latinum nicht besser lagern als in einer Büste eines grimmig dreinblickenden Klingonen, da traut sich kaum ein Geschöpf freiwillig ran, oder?
Na dann, bis bald mal wieder hier in der Bar, passen Sie auf sich auf, und denken Sie immer daran:
"Frieden ist gut für´s Geschäft!" (#NoPogida)
Ach, und etwas möchte ich dann doch noch mit einem leichten Grinsen zum Valentinstag beitragen:
Vielleicht kann sich ja der Eine oder die Andere Leserin unseres Blogs noch an den ersten Post im Jahr 2016 erinnern, ist ja auch noch gar nicht so lang her...
Anscheinend war mein Post schon fast prophetisch, es kommen Veränderungen auf die Tafelrunde zu! Ihr habt es sicher bemerkt, dass zu ersten Mal seit Bestehen unserer kleinen Gemeinschaft unter dem Hinweis auf die nächste Tafelrunde der Ort auf der rechten Seite dieses Blogs noch bis heute offen war. Ja, das ALBERS, der Ort unzähliger Treffen, schöner Erlebnisse,Ort unserer unvergesslichen 5-Jahres-Feier- sprich, unser Stammlokal seit fast 7 Jahren, schließt!
Nicht für immer, aber in der bekannten Form wird es die Gaststätte bald nicht mehr geben.
Wir sind mit den Nachfolgern im Gespräch, ob wir uns dort weiterhin einmal im Monat treffen können, allerdings ist noch nicht klar, ob das veränderte Konzept uns den Platz bietet, den wir mittlerweile brauchen.
Auch aus diesem Grund schauen wir uns schon nach Alternativen um. Wenn jetzt einige unserer Berliner Freunde eventuell denken: Schön, die Star-Trek-Tafelrunde-Hermann-Darnell zieht nun in die Hauptstadt um...nee, das hatten wir eigentlich nicht vor. Schließlich steht nicht umsonst auf unserem Banner und hier oben auf dem Blog: "Potsdam Babelsberg"! Wir wollen auch in Zukunft in der Stadt bleiben, in der Science Fiction zum ersten Mal auf Zelluloid gebracht wurde.
Aber vielleicht können wir uns ja alle kommende Woche bei unserem zweiten Treffen in diesem Jahr darüber austauschen.
Das wird dann vermutlich vorerst zum letzten Mal im ALBERS im S-Bhf. Griebnitzsee stattfinden! Also dann, lasst uns gemeinsam die letzten All-You-Can-Eat-Spaghetti, das letzte Krušovice und den letzten Palacio genießen!
Wir danken schon jetzt dem Kollektiv des ALBERS für die jahrelange Gastfreundschaft, die freundliche Bewirtung und die unvergesslichen Abende!
Da ist er wieder. Der Super Bowl! In
seiner mittlerweile fünfzigsten Ausgabe.
Nun ist es auf unserem Block längst
zur Tradition geworden, diesem US-amerikanischen Kultur-Ereignis
einen Star-Trek-Rahmen zu bieten. Immerhin sind Stars wie William Shatner diese Sportart in ihrer Jugend passabel nachgegangen, stand
bereits während des ersten Super Bowls ein Star-Trek-Schauspieler auf dem Platz und auch innerhalb der Serie gibt es einige Referenzen
auf den Sport.
Und weil es eine so schöne Tradition
ist, den Ausgang der Jagd nach dem Schweinslederball (der tatsächlich aus Kuhleder besteht) aus
Star-Trek-Sicht zu analysieren, widmet sich die Star-Trek-Tafelrunde "Hermann Darnell" Potsdam Babelsberg auch dieses Jahr wiederum
der Frage, welcher Mannschaft der Sieg eher zu gönnen wäre.
Doch natürlich gibt es eine Reihe von
Seiten, die viel besser in der Lage wären, allein die sportlichen
Aspekte dieses Duells einander gegenüberzustellen. Für den normalen
europäischen Leser, der ohnehin selten mehr als das Finale sieht und
für den die Regeln häufig nur schwer verständlich sind, wollen wir
eine (augenzwinkernde) Betrachtung bieten, die das ferne Treiben auch
nach Herkunft der Teams, ihres Star-Trek- und Science-Fiction-Faktors
beurteilt. Daher viel Spaß beim Lesen und verratet uns ruhig in den
Kommentaren, wem Eure Sympathien gelten!
Teilgebiet A. Die konkurrierenden
Städte
Die größere Stadt. Irgendwie hat so
ziemlich jeder Deutsche im Laufe seines Lebens bereits von der
Mountain-State-Metropole Denver gehört, aber nur wenige von
Charlotte. Diese Tatsache ist allerdings reichlich trügerisch, denn
mit seinen knapp 600.000 Einwohnern im Stadtgebiet Denvers zieht die
Stadt im Vergleich zu Charlotte mit knapp 800.000 Bürgern deutlich
den Kürzeren. Vergleicht man allerdings das Einzugsgebiet der
Metropolregionen miteinander, ist wiederum Denver mit 2,75 Millionen
Einwohnern seinem Konkurrenten aus Charlotte (2,3 Millionen)
voraus. Um dieses Dilemma einzugrenzen hilft eventuell ein Blick auf
das große Ganze: Da sich beide Teams stark mit dem ihm umgebenden
Bundesstaat identifizieren, haben die Broncos aus Colorado mit etwa
fünfeinhalb Millionen gegenüber den Carolina Panthers mit knapp
zehn Millionen potentiellen Anhängern das deutliche Nachsehen.
Vorteil: Panthers.
Die ältere Stadt. Seit mehr als
zweitausend Jahren gibt es bereits die Stadt Köln. Bereits vor über
tausend Jahren wurde Potsdam erstmals urkundlich erwähnt. Im
Vergleich dazu wirkt Berlin mit seiner mehr als
siebenhundertfünfzigjährigen Geschichte beinahe juvenil. Doch all
diese Altersunterschiede wirken beinahe gemeinhin antik, wenn man sie
mit amerikanischen Stadtgründungen vergleicht.
So wurde beispielsweise Denver 1858
gegründet und zum Gram seiner späteren Bewohner ausgerechnet nach
dem Gouverneur des benachbarten US-Bundesstaats Kansas benannt –
übrigens einem Vorfahren des eventuell aus "Gilligans Insel"
bekannten Bob Denvers.
'Stolze' neunzig Jahre älter ist
hingegen Charlotte im Mecklenburg County, die beide übrigens nach
der im beschaulichen Mirow geborenen Charlotte von
Mecklenburg-Strelitz benannt wurden – damals war die deutsche
Kleinadelige nämlich durch geschickte Heiratspolitik zur Königin
Englands aufgestiegen.
Vorteil: Panthers.
Die wichtigere Stadt. Doch all die
royale Prominenz hilft kaum gegen die bereits angedeutete Ignoranz,
die der Stadt hierzulande entgegenschlägt. Um das zu verdeutlichen,
muss man sich an dieser Stelle nur einmal selbst die Frage stellen,
in welchem US-Bundesstaat die Carolina Panthers eigentlich zu Hause
sind – in 'North Carolina' oder 'South Carolina'?
Und während ich dem treuen Leser an
dieser Stelle die Beantwortung dieser Frage einer Suchmaschine
überlasse, bleibt festzuhalten, dass die Carolina Panther zwar
bereits mit ihrem Namen einen Vertretungsanspruch für beide Staaten
für sich beanspruchen, aber Charlotte dennoch (oder vielleicht genau
deswegen?) nicht einmal den Status einer Bundesstaatshauptstadt
vorweisen kann.
Ganz anders Denver. Die Stadt dient
nicht nur als Sitz der Lokalregierung, sondern auch als
wichtiger Handelspunkt und Magnet für viele Firmen vor allem im
Bergbau- und Kommunikationssektor, die in dieser Stadt ihren
Hauptfirmensitz unterhalten. Spätestens seit der Legalisierung von
Marihuana konnte sich die 'Mile High City' auch noch als beliebter
Tourismusort etablieren, der den Bekanntheitsgrad der Stadt weiter
erhöht.
Vorteil: Broncos.
Die größere Nummer im Sport. Daran
sind wohl nicht zuletzt auch die Sportvereine beteiligt, die in
Denver ansässig sind. Denn in den 'Big Four', den vier großen Ligen
der US-Sportlandschaft kann sich Denver brüsten, je einen Vertreter
vorweisen zu können. So spielen neben den Broncos in der NFL die
'Rockies' in der Major League Baseball, die 'Nuggets' in der National
Basketball Association und mit der 'Avalanche' eine Mannschaft in
der National Hockey League. Darüber hinaus gibt es mit den 'Rapids'
auch noch eine erstklassige Fußballmanschaft. Und Charlotte?
Immerhin gibt es neben den Panthers
auch noch das Basketballteam der Hornets, aber ansonsten ist nicht
nur die Heimatstadt des diesjährigen Super-Bowl-Finalisten dürftig
unter den 'Big Four' aufgestellt, sondern ganz 'Carolina'- Immerhin
gilt Charlotte als eines der bedeutendsten Zentren des in den US
besonders populären NASCAR-Autorennsports, doch im direkten
Vergleich bleibt festzustellen, dass die Einwohner Denvers mehr
Möglichkeiten haben wenn es darum geht, Spitzensport live zu
erleben. Vorteil: Broncos.
Entfernung zum Austragungsort. Nicht
nur im Fußball gilt die Binsenweisheit, dass die Länge der Anreise
im Zusammenhang mit dem Ergebnis stehen kann. Nun sind aber
Entfernungen in einem Flächenstaat wie der USA eine Sache für sich:
Während nämlich Denver vergleichsweise 'nahe' am Austragungsort San
Francisco liegt, sind es noch immer knapp 1.500km Luftlinie bis zur
Westküstenmetropole. Einen ungleich weiteren Weg haben der Panther
aus Carolina vor sich. Sie müssen mit etwa 3.700km mehr als die
doppelte Strecke zurücklegen, um den Finalspielort zu erreichen.
Vorteil: Broncos.
Teilgebiet B. Personelle Unterstützung
Berühmte Einwohner. Ein Großteil der
Sympathien für einen Ort wird häufig über Personen verteilt, die
man aus entsprechenden Städten kennt oder zu kennen glaubt. Immerhin
kann Denver mit dem Airwolf-Piloten Jan-Michael Vincent punkten.
Oder dem genialen Galaxy-Quest-Darsteller Tim Allen.
Oder gar die frühere Außenministerin
Madeleine Albright, die als Freundin Patrick Stewarts sogar das Set
zum zehnten Star-Trek-Kinofilm „Nemesis“ besuchte.
Im Gegensatz dazu sucht man die
ganz großen Prominenten unter den Einwohnern Charlottes vergeblich.
Am ehesten vielleicht noch Ben Browder,
der Science-Fiction-Fans vielleicht durch „Farscape“ und
„Stargate“ im Gedächtnis geblieben ist.
Oder der Schauspieler Jim Rash, der in
der grandiosen Nerd-TV-Serie „Community“ dereinst eine Brücke
zwischen Spock und Jesus schlug.
Oder aber der Wrestler Ric Flair, der zu den erfolgreichsten Show-Kämpfern gezählt werden kann
und sogar einmal den Posten des Gouverneurs in North Carolina
anstrebte.
Dennoch bleibt letztendlich der
Eindruck bestehen, dass Denver mehr und vor allem gewichtigere
prominente Einwohner zu bieten hat. Vorteil: Broncos.
Berühmte Musiker. Dieser Eindruck
setzt sich in der Musik fort. Was nicht bedeutet, dass beiden Städten
eine lebendige Musikerszene fehlen würde!
Doch wenn man nach den ganz großen
Namen sucht, dann stolpert man vor allem über Denver.
Dean Reed zum Beispiel. Der
DDR-Import-Country-Sänger, der 1986 unter mysteriösen Umständen im nahen Zeuthen verstarb.
Oder John Denver, der eigentlich Henry
John Deutschendorf Jr. hieß, aus New Mexico kam und mit einem Song
über West Virginia berühmt wurde.
Oder aber Philip Bailey, dem
Frontmann von „Earth, Wind and Fire“, dessen „September“
(u.a. Soundtrack des großartigen Filmes 'Ziemlich beste Freunde') an
dieser Stelle einmal stellvertretend für seine Heimatstadt in Felde geführt werden
kann.
Charlotte hingegen hat sich eher durch
Metal-Bands und R'n'B-Vertreter einen Ruf erarbeiten können, wobei
man nach wirklich bekannten Namen graben muss. So liegt der
bekannteste Song aus Charlotte schon eine ganze Weile zurück: Mit
den „Zodiacs“ und ihrem Welthit aus den Fünfzigern „Stay“.
Für
weiterführende Prominenz muss man sich in Charlotte jedenfalls
wiederum erst auf Bundesstaatsebene bewegen, um auch Prominenz wie
Tory Amos, Ben Folds oder Ben E. King zu finden.
Vorteil: Broncos.
Verbindungen zu Star Trek. Dieser
allgemeine Trend findet auch in Star-Trek-Hinsicht eine Fortsetzung.
So gibt es nicht nur zwei Star-Trek-Schauspiel-Alumni, die den Namen
Denver tragen (Maryesther Denver und Denver Mattson), sondern auch
ein Schiff, dass nach der Hauptstadt Colorados benannt ist: In der
TNG-Folge „Die Operation“ läuft es jedenfalls auf eine Mine auf
und zwingt die USS Enterprise zu einer Rettungsoperation.
Schiffe mit dem Namen Charlotte sucht man
hingegen im Star-Trek-Universum vergeblich. Und mit Sharon Lawrence
(Amilia Earhart in „Die 37er“) stammt auch nur eine
Star-Trek-Schauspielerin aus der Heimatstadt der Panthers. Immerhin
gab es gleich zwei Schiffe, die 'USS Carolina' hießen, aber erst
wenn man den Fokus auf North Carolina erweitert, findet etwa man mit
Robert Duncan McNeill, Elizabeth Dehenny oder Shannon Cochrane
weitere bekannte Namen und wenn man den Vertretungsanspruch der
Panthers für ganz Carolina anerkennt, könnte man an dieser Stelle
auch noch darauf hinweisen, dass Harry Kim in South Carolina geboren
werden soll – aber das geht dann schon ein wenig arg weit über das
Ziel hinaus.
Vorteil: Broncos.
Berühmte fiktive Fans. Der TV-Anwalt
„Matlock“ ist in unseren Breiten wohlbekannt. Dass der
Schauspieler Andy Griffith in den USA allerdings für eine völlig
andere Serie ungleich berühmter ist, ahnen hierzulande nur wenige.
Doch mit der „Andy Griffith Show“ (mit an Bord war übrigens der Balok-Darsteller Clint Howard), die in einem fiktiven Dorf
namens Mayberry in North Carolina angesiedelt war, sicherte sich der
Darsteller seinen TV-Ruhm noch vor dem Siegeszug des Farbfernsehens.
Das verhindert allerdings wohl auch, dass die Bewohner um Sheriff
Andy Taylor zu also großen Panthers-Fans werden konnten, denn der
Klub wurde erst 1995 gegründet. Dennoch kann man im gebürtigen
Nordkarolinger Andy Griffith eine Art Vorreiter des Football-Sports
in seinem Heimatstaat sehen, zumal sein erster großer Erfolg die
Audio-Beschreibung eines Football-Spiels durch einen
Hillbillie-Bauern war, die wohl das Vorbild für die vulkanischen Beschreibungen des Sports in der ENT-Folge "Die Verschmelzung" war (unbedingte Hörempfehlung!)
Und schließlich gab es
zahllose Referenzen auf das Team in „South Park“, die den
Charakteren von den bekennenden Denveriten und Serien-Schöpfern Trey Parker und Matt Stone in den Mund gelegt wurden.
Vorteil: Broncos.
Berühmte Fans. Neben den fiktiven
Anhänger gibt es natürlich auch eine ganze Reihe realer Fans. So
wird etwa der frühere Basketball-Superstar Michael Jordan häufig
bei Heimspielen der Panthers gesehen (nicht zuletzt, weil er der
Eigentümer der im gleichen Ort ansässigen Basketballmannschaft
ist). Darüber hinaus präsentieren sich auch
Independence-Day-Sternchen Wil Smith oder Rapper P. Diddy mit Trikots
des Teams.
Wer jetzt aber schon den Vater von
Jaden und den Urheber des miesesten Police-Covers der GMusik-Geschichte für mäßige
Referenzwerte hält, der sollte sich vor Augen halten, dass auf der
anderen Seite Justin-Timberlake-Gattin und
Seventh-Heaven-Darstellerin Jessica Biel und Ski-Sternchen Lindsey Vonn sind.
Aber immerhin gibt es auch hier ein
Zünglein an der Waage: Beim Super Bowl XLVIII vor zwei Jahren
twitterte Sir Patrick Stewart ein Bild, das niemand geringeren als
den Gandalf- und Magneto-Darsteller Ian McKellen im Broncos-Trikot
zeigt.
Vorteil: Broncos.
Maskottchen. Die Carolina Panthers
waren clever genug, sich für das Team-Maskottchen eines
Internet-Trends zu bedienen, der tagtäglich Millionen Menschen vor
die Bildschirme zieht: Katzen.
So heißt ihr Glücksbringer nicht nur
'Sir Purr' (und erinnert damit an den Song 'Soft Kitty' aus der 'Big
Bang Theory'), sondern schaffte es 1996 in einem Spiel gegen die
Pittsburgh Steelers sogar durch einen Punt Return auf den offiziellen
Spielberichtsbogen.
Miles, das Maskottchen der Broncos
hingegen sieht einfach nur aus wie ein Charakter aus 'My Little Pony'
auf Meth. Vorteil: Panthers.
Teilgebiet C. Der sportliche Rahmen
Statistik. Es gibt eine Reihe von
Indizien, die darauf hindeuten, dass die fünfzigste Ausgabe des
Super Bowls von den Broncos gewonnen werden könnte. Folgt man der oft
zitierten Football-Weisheit „Defense wins championships“ bleibt
festzuhalten, dass vor allem die Defense das Prunkstück der Broncos
ist. Auch der Schiedsrichter Clete Blakeman (zuletzt umstritten, weil
er eine an sich simple Aktion wie einen Münzwurf wiederholen musste)
verfügt eine positivere Bilanz bei Broncos-Spielen. Und nicht
zuletzt durften sich die als 'Heimmannschaft' gesetzten Denveriten
sich die angeblich glücksbringende weiße Trikotfarbe wählen.
Doch all diesen beinahe an Aberglauben
grenzenden Indizien verblasst im Angesicht der Fußball-Plattitüde
'Entscheidend ist auf dem Platz', vor allem wenn man diesen
Gedankenspielen entgegensetzt, dass zum einen NFL-Teams eine bessere
Bilanz gegenüber denen der AFC verfügen und zum anderen die
Carolina Panthers eine überragende Saison gespielt haben. Während
sich die Denver Broncos mühsam in die AFL-Playoffs schleppen mussten
und erst dort langsam in Fahrt gerieten, gelang den Panthers nicht
nur, ihre Division überaus deutlich zu dominieren (nur eine
Niederlage überhaupt), sondern auch die NFL-Meisterschaft deutlich
für sich zu entscheiden (gegen die Vorjahresfinalisten Seattle
Seahawks und die Arizona Cardinals). Hinzu kommt, dass die Panthers
trotz eines Versuches im Jahre 2004 zwar noch nie den Gesamtsieg
davontragen konnten, andererseits aber die Denver Broncos trotz zwei
Erfolgen auch das Team mit den häufigsten Finalniederlagen (fünf an
der Zahl) ist.
Vorteil: Panthers.
Die Quarterbackfrage. Wenn man sich
die Stars beider Mannschaften vergleichend ansieht, so fällt vor
allem auf, dass in den Medien ziemlich oft von einem
'Generationskonflikt' die Rede ist. Oder, anders ausgedrückt: der
alternde Broncos-Quarterback Peyton Manning (38) ist so etwas wie die
Star-Trek-Originalserie, während auf der anderen Seite Cam Newton
eindeutig die 'Next Generation' markiert. Nicht von ungefähr
betitelte US-Late-Show-Host Jimmy Fallon den Mann mit „Most likely
to reward his teammates with an Werthers Original“ (Meine sehr
freie Übersetzung dazu: „Wird seine Mannschaftskameraden
wahrscheinlich mit Werther's Echten belohnen“). Sein Gegenüber
Newton (27) hingegen zelebriert – wenn er nicht gerade in optisch
höchst fragwürdigen Zebra-Hosen gesehen wird – den absoluten
Gegensatz dazu und wird abwechselnd mit T-Shirts von DC-Comic-Helden
wie Superman, Green Lantern oder Batman gesehen. Doch abseits vom
Altersunterschied ist auf dem Papier bereits vor dem Spiel die Frage
nach der höheren Qualität beantwortet worden, denn Newton ist ganz
offiziell zum wertvollsten Spieler der Saison gekürt worden (zumal Manning zu alt für Marvel-Oberteile zu sein scheint).
Vorteil: Panthers.
Der heimliche Star. Neben den
beiden Stars der Mannschaften gibt es noch eine Reihe weiterer
Spieler, die die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zogen. Etwa Broncos-Spieler Britton Colquitt, der seiner eine Woche alten Tochter
ein Ticket für 1.800$ kaufte, damit sie später einmal sagen könne,
dass sie beim Triumph ihres Vaters dabei gewesen wäre. Oder die Geschichte seines Team-Kollegen Demaryius Thomas, dessen
kleinkriminelle Mutter aufgrund einer Begnadigung aus dem Gefängnis
entlassen wurde und nun ihren Sohn beim großen Finale sehen kann.
Oder aber das Martyrium des Carolina-Linebackers Thomas Davis, der
bereit ist, mit einer Metallplatte im frisch operierten Arm das
wahrscheinlich einzige Finale seiner Karriere zu bestreiten.
Alle aber werden vom Offensive Tackle
Michael Oher in den Schatten gestellt – nicht zuletzt, weil sein
Aufstieg vom Obdachlosen zum Footballstar im prominent besetzten
Hollywood-Streifen „The Blind Side“ schaurig-kitschig verarbeitet
wurde. Doch Oher distanziert sich vom Filmimage und versucht vor
allem seit seinem Karriereknick, zu alter Stärke
zurückzukehren. Vorteil: Panthers.
Prognosen. Wen man einmal von der
Welpen-Prognose Jimmy Fallons absieht (siehe Video), herrscht erschreckende
Einigkeit darüber, wer die fünfzigste Ausgabe des Super Bowls für
sich entscheiden wird. Sowohl das für seine Treffsicherheit
berüchtigte Football-Manager-Computerspiel „Madden NFL“, als
auch die Buchmacher der amerikanischen Wettbüros und selbst der deutsche Kommentator Frank Buschmann setzen auf die Carolina
Panthers.
Vorteil: Panthers.
Der Tafelrunden-Experten-Tipp. Und weil
die Tafelrunde diesem Reigen aus Expertenstimmen einen gewissen
Lokalkolorit verleihen möchte, lassen wir an dieser Stelle Dennis
Rösner, den Teamcaptain des Zweitligisten Potsdam Royals seine
Einschätzung für das diesjährige Finale abgeben.
„Einen
Sieger für den diesjährigen Super Bowl vorherzusagen fällt selbst
einem gestandenem Spieler wie mir schwer. Zumal es sich um die
Jubiläumsausgabe, nämlich des 50. Superbowls, handelt.
Zum
einen sind da die Carolina Panthers, angeführt von einem überragend
aufspielendem Quarterback Cameron Newton. Letzterer war in seinen
vergangenen Spielzeiten eher durch sein agiles Laufspiel bekannt,
nicht so sehr jedoch durch die präzisen und laserartigen Pässe, die
er dieses Jahr an den Mann zu bringen vermag. Eine Kombination aus
einem passsicheren, läuferisch starkem Quarterback, der auch noch
sehr fähige Passempfänger zur Verfügung hat, ist kaum zu
verteidigen. Da spreche ich (leider) aus eigener Erfahrung. Das ganze
abrunden wird die Panthers Defense, die neben Cornerback Josh Norman
und Middle Linebacker Luke Kuechly dem Gegner dieses Jahr kaum Raum
zun entfalten oder gar punkten gab.
Dieser All-Star-Truppe
gegenüber steht die pure Erfahrung und Ruhe. Peyton Manning,
Quarterback der Denver Broncos. Die Broncos wurden vor 2 Jahren im
Super Bowl "abgeschlachtet" möchte man sagen. Damals gegen
die starken Seattle Seahawks. Ich bin gespannt, ob Peyton diese
Erinnerung ausblenden kann und sich ganz auf sein seit Jahren
fabelhaftes Passspiel konzentriert. Solange ihm seine Offensive-Line
Zeit gibt wird der mittlerweile 38-Jährige Routinier den Panthers
ordentlich was zu tun geben. Auch die Denver Broncos Offense besitzt
einige gefährliche Leute, allen voran Tight End Owen Daniels, der
vermutlich die beste Saison spielt die ich von ihm je sah. Auch er
war ausschlaggebend für den Sieg im Halbfinale gegen "meine"
Patriots. Hauptaugenmerk sollte aber auf der besten Defense der Liga
dieses Jahr liegen. Die Denver Broncos Defense ließ kaum etwas zu,
fing den Ball oft ab und stoppte den Lauf meistens schon bevor er
richtig begann. Sollte die Defense genauso stark aufspielen wie
bisher, haben die Broncos eine echte Chance ihrem "Alten Herren"
Peyton Manning doch noch einen Ring an den Finger zu zaubern. Viele
vermuten nämlich, dass dies sein letztes Spiel sein wird.
Wenn
ich mich zu einem Experten-Tipp hinreißen lassen muss, so würde ich
eher auf die Panthers gehen. Alle Spiele, die ich dieses Jahr von der
Mannschaft sah, waren fehlerfrei und herausragend gespielt. Sowohl
auf der Angriffs- als auch Verteidigungsseite. Und dennoch wäre ich
nicht überrascht, wenn die Broncos da noch ein Wörtchen mitzureden
hätten. Ich hoffe nur auf einen spannenden Super Bowl und auf
Spitzenwerbung für diesen grandiosen Sport.“
Vorteil: Panthers.
Endergebnis. Die finale Summe von
acht zu acht Punkten unterstreicht, dass es auch dieses Jahr ein
spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen beiden Mannschaften geben
wird. Aber ist das Spiel denn schon alles, was das lange Aufbleiben rechtfertigt?
Teilgebiet D. Das Nachspiel.
Der Super Bowl ist aber mehr als nur
das Spiel um die Krone des US-amerikanischen Football-Sports. Es ist
ein Großereignis amerikanischer Kultur, ein weltweites
Medienereignis und braucht den Vergleich mit nationalen Feiertagen
nicht zu scheuen. Aus diesem Grund betrachten wir an dieser Stelle
noch einmal kurz die vier wichtigsten Begleiterscheinungen im
Fahrwasser des Mega-Events.
Werbung. Die Übertragung des Super
Bowls in den USA ist vor allem ein Spektakel für die Werbe-Industrie, denn Unternehmen bezahlen für ihre kurzen Spots
Millionenbeträge, um sie beim Super Bowl zeigen zu können. Dabei
kommt es häufig zu recht kreativen Ausbrüchen, die schon allein für
viele Amerikaner ein guter Grund sind, dem TV-Ereignis beizuwohnen.
Als Deutscher bekommt man von diesem 'Kulturaspekt' in der hiesigen
Übertragung allerdings überhaupt nichts mit. Aus diesem Grund - und
um unseren Lesern die weniger ansprechenden Spots zu ersparen –
haben wir die in unseren Augen zwei besten Werbungen mal herausgepickt (eine
komplette Liste lässt sich hier finden).
Avocados und Andorianer
Deutsche Dackel im Würstchendress
Der Austragungsort. Wenn schon keine
Mannschaft mit allzu großem Star-Trek-Bezug im Endspiel steht, so
bleibt doch festzuhalten, dass zumindest der Spielort so eine Art
Mekka für Star-Trek-Fans ist. Es findet nämlich in San Francisco
statt, also jener Westküstenmetropole, die als Heimat der
Sternenflottenakademie, Geburtsort Hikaru Sulus und Standort des
Sternenflottenhauptquartiers diente.
Doch bereits im Vorfeld
mehrten sich die Querelen um das Mega-Ereignis, denn die Atmosphäre
innerhalb der Stadt glichen weniger den Bildern, die im ersten,
vierten, elften oder zwölften Kinofilm zu sehen waren, sondern eher
denen, die man im DS9-Zweiteiler „Gefangen in der Vergangenheit“
miterleben konnte.
Im Zuge harscher
Sicherheitsbestimmungen entstand in San Francisco nämlich ein Umfeld,
dass die Grenzen zwischen Demokratie und Polizeistaat so sehr
verschwimmen lässt, dass sich die Seite io9 zu einem empfehlenswerten Quiz hinreißen ließ, in dem man sich entscheiden
muss, ob die beschriebenen Maßnahmen aus dem Umfeld des Super Bowls
oder einer dystopischen Zukunftsvision stammen. Gar nicht so
einfach...
"Past Tense" oder Super Bowl - das ist hier die Frage
Die
Nationalhymne. Fester Bestandteil der Super-Bowl-Zeremonie ist auch
der nationale Pathos, der das Event auf Schritt und Tritt begleitet.
Es kommt natürlich nicht ohne Veteranen, den Einsatz von über das
Stadion donnernden Kampfjets und vor allem nicht ohne das
Absingen der Nationalhymne aus. Dieses Jahr wird Lady Gaga diese Ehre
zuteil und wer bei diesem Gedanken etwas kalte Füße bekommt, dem
sei gesagt, dass es auch nicht viel schlimmer als bei manchem dieser
Berühmtheiten sein
dürfte:
Die Halbzeitshow. Einen unzweifelhaften Höhepunkt bildet wie immer die Halbzeiteinlage, die dieses Mal sogar
länger als üblich dauern dürfte. Mit von der Partie ist neben der
britischen Band Coldplay auch Beyoncé. Ob es so spektakulär wie
letztes Jahr mit Kate Perrys asynchronen Tanzhaien, so skandalös wie
Justin Timberlakes Auftritt mit Janet Jackson 2004 oder so mies wie
der Auftritt der Black Eyed Peas werden wird, kann erst in ein paar
Stunden beantwortet werden. Übrigens gibt es das Gerücht, dass auch
Bruno Mars als Überraschungsgast auftreten könnte. Da er aber wohl
wieder nicht seinen Hit „Lazy Song“ spielen dürfte, genießen
wir ihn lieber an dieser Stelle mit Leonard Nimoy in der Hauptrolle.
Mit dieser (am Ende doch erschreckend
ausführlichen) Analyse verabschieden wir unsere Leser in einen wohl
spannenden Super-Bowl-Abend. Wenn wir einen wichtigen Aspekt
übersehen haben sollten oder unsere Auflistung in irgendeiner Form
hilfreich gewesen sein sollte, Eure Sympathien zu verteilen, so lasst
es uns wissen!